DE662862C - Verfahren zum Haerten von Schienen - Google Patents

Verfahren zum Haerten von Schienen

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DE662862C
DE662862C DEK137647D DEK0137647D DE662862C DE 662862 C DE662862 C DE 662862C DE K137647 D DEK137647 D DE K137647D DE K0137647 D DEK0137647 D DE K0137647D DE 662862 C DE662862 C DE 662862C
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DE
Germany
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hardening
steels
head
rails
manganese
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Expired
Application number
DEK137647D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hans Scholz
Dr-Ing Ernst Hermann Schulz
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Kohle und Eisenforschung GmbH
Original Assignee
Kohle und Eisenforschung GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/04Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for rails

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten von Schienen Es sind schon Schienen mit erhöhter Zähigkeit und Verschleißfestigkeit bekannt mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,07 bis 0,2 %, einem Mangangehalt von o,6 bis 1,6 %, einem Phosphorgehalt von o,o8 bis 0,25 %, einem Siliciumgehalt von o, r 5 bis o,6 %, einem Kupfergehalt von o,2 bis t,o % und einem Chromgehalt bis 1,5 %. Ihr Verschleißwiderstand ist etwas höher als der vorn Schienen aus unlegiertem Kolilenstoffstahl gleicher Streckgrenze. Andererseits sind Verfahren zur Erhöhung des Verschleißwiderstandes von Schienen aus Kohlenstoffstahl bekannt, wonach die Schienen irn Kopfteil einer Härtung durch Abschrecken in Wasser, Dampf oder Luft unterworfen werden. Dabei bleibt der restliche Profilteil warm und liefert die Anlaßwärme für die abgeschreckte Zone. Um bei diesen und ähnlichen Verfahren eine genügende Kopfhärtung und die gewünschte Erhöhung des Verschleißwiderstandes zu erzielen, glaubte man, Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von o,q.o bis o,5o% verwenden zu müssen; jedenfalls ging man nicht unter o,3 % Kohlenstoff, da ein unlegierter Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt unter o,3 % keine ausreichende Härtung mehr annimmt.
  • Wesentlich ist bei a11 diesen Verfahren jedenfalls, daß die übliche Stahlhärtung angewandt wird, d.h. daß ein Stahl entsprechend hohen Kohlenstoffgehaltes in den martensitischen oder sorbitischen Gefügezustand überführt wird. Diese Wärmebehandlung ist aber zwangsläufig stets mit einem Abfall der Zähigkeit verbunden, so daß die so gehärtete Schiene in dem gehärteten Teil eine erhöhte Bruchneigung besitzt. Die Erhöhung des Verschleißwiderstandes wird also mit einer Herabsetzung der Zähigkeit erkauft.
  • Auch vermeidet man es meist in der Praxis, bei Schienen und Radreifen den Mangangehalt auf Kosten des Kohlenstoffgehaltes zu vergrößern, da man bei derartigen Stählen mit der bei der Abnahme vorgeschriebenen Schlagprobe schlechte Erfahrungen gemacht hat.
  • Versuche über den Einfluß des Mangans auf die Härtbarkeit von Stählen, die vor einigen Jahrzehnten durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß die Brinellhärte nach dem Abschrecken mit steigendem Mangangehalt auch dann zunimmt, wenn der Kohlenstoffgehalt der Stähle weniger als o,2 % beträgt. Diese Ergebnisse 'haben jedoch die Technik nicht veranlassen können, derartige Stähle zu kopfgehärteten Schienen zu verwenden; im Schrifttum fehlt daher jeder Hinweis auf diese Möglichkeit. Vor allem aber standen einem solchen Vorhaben die Ergebnisse weiterer Untersuchungen entgegen, die erwiesen, daß derartige Stähle mit Mangangehalten bis etwa. 3 % nach einer Härtung keine Erhöhung des Verschleißwiderstandes aufweisen, die zu eine Anwendung der Kopfhärtung hätte anregen können. Ein weiteres Hindernis war die bekannte Neigung der Manganstähle zu Spannungsrissen, die eine Verwendung der Stähle zu gehärteten Schienen unzweckmäßig erscheinen ließ.
  • Die vorliegende. Erfindung geht aus von der bei dieser Sachlage keineswegs naheliegenden Untersuchung von Schienenstählen niedrigen Kohlenstoff- und höheren Mangangehaltes auf ihre Eignung zur Kopfhärtung zwecks Erhöhung des Verschleißwiderstandes. Überraschenderweise wurde dabei bei Stählen mit 0,07 bis o,2 % Kohlenstoff, o,6 bis 1,60,`o Mangan, o,o5 bis o,2 % Phosphor, 0,15 bis o,6 0'o Silicium, o,2 bis 1,o % Kupfer und bis 11,5 % Chrom festgestellt, daß die aus ihnen hergestellten Schienen nach der Kopfhärtung sowohl einen erheblich erhöhten Verschleißwiderstand und hervorragende Zähigkeit besitzen, als auch außerdem fast vollständig frei von Härtespannungen sind.
  • Die bei den vorgenannten Schienen erreichbare Oberflächenhärte wird vorteilhaftereseise nicht über die Grenze der Bearbeitungsfähigkeit mit spanabhebenden Werkzeugen, d. h. über etwa 39o Brinelleinheiten, gesteigert, da es bei Schienen in hervorragendem Maße auf den Verschleißwiderstand ankommt und Härte bekanntlich keineswegs gleichbedeutend mit diesem ist. Träger des Verschleißwiderstandes sind aber bei dem vorliegenden Stahl vornehmlich der Mangan-, Chrom- und Phosphorgehalt. Die beiden ersteren sind offenbar auch an dem Härtungsvorgang stark beteiligt. Auch erfolgt der Übergang von der gehärteten Zone nach dem nichtgehärteten Teile allmählicher, was zur Folge hat, daß Härterisse und Abblättel-ungen der gehärteten Schicht vermieden werden, wie sie bekannterweise mitunter bei unlegierten Kohlenstoffstählen beobachtet werden.
  • Als weiterer Vorzug ist zu nennen, daß sich die Schienen niederen Kohlenstoffgehaltes bei der Kopfhärtung gar nicht oder zumindest weniger als die kohlenstoffreicheren Schienen verziehen, da sie beim Härten überraschenderweise weniger innere Spannungen erhalten als diese.
  • Als Beispiel sei eine Schiene S49 folgender Zusammensetzung angeführt:
    C Si Mn P S Cr Cu
    o/0 % 1110 111o o/n "% 1110
    o,11g o,55 11,11o o,o6 0,03 0,40 o,6o
    Die Schiene wies folgende Festigkeitseigenschaften im Walzzustand auf:
    Streckgr. Festigkeit Dehnung Kerbzähigkeit
    l:g/mm2 kg; cmn= °/" mlcg/cm=
    40,0 6o,o 23 7 bis 8
    Die Brinellhärte der Lauffläche betrug vor der Kopfhärtung .... 170, nach der Kopfhärtung ... 36o. Ferner wurde die Brinellhärte in einem Abstande von 3, 5 und 1 o mm von der Lauffläche ermittelt. Sie betrug
    bei einem Abstande von ; mm 5 mm ro mm
    vor der Kopfhärtung ... 117o 1170 .z77
    nach der Kopfhärtung. .. 345 335 290
    Die Kerbschlagzähigkeit betrug in mkg/cm2 bei den Temperaturen von
    - 2o° C ± o° C -f- 20'C -1-5o° C
    vor der Kopfhärtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... 2,0 7,0 8,2 11,0
    nach der Kopfhärtung in der Kopfmitte....... 6,o 15,5 114,5 14,0
    in der abgeschreckten Randzone............... 5,5 6,o 5,5 6,o
    Die Entnahme der Kerbschlagproben erfolgte in der Walzrichtung der Schiene als kleine DVM-Probe mit den Abmessungen 1 o X 1 oX 6o mm, Bruchquerschnitt 10X7 mm in Richtung der Lauffläche, Kerbdurchmesser 2 MM in Richtung des Schienenfußes.
  • In der Kopfmitte der Schiene hat somit diese Wärmebehandlung sogar eine Erhöhung der Kerbschlagzähigkeit herbeigeführt. In der abgeschreckten Randzone ist zwar die Kerbzähigkeit durch das Abschrecken gefallen; sie liegt aber immer noch höher als die von Kohlenstoffstählen im nicht abgeschreckten Zustande. Die Verschleißfestigkeit nach Spindel gemessen als Sehnenlänge in mm betrug .
    _ auf der auf der
    Lauffl@iche Seitenfläche
    vor der Kopfhärtung. . . 40 39
    nach der Kopfhärtung. . 23 211
    Die Spannungen sind nach der Kopfhärtung unerwartet gering; die im Walzzustand vorliegenden Spannungen sind sogar weitgehend herabgemindert worden.
  • Die außerordentlich hohe Zähigkeit und damit Bruchsicherheit der wärmebehandelten Schienen geht weiterhin hervor aus Ergebnissen von Schlagproben, die nach den Vorschriften der Deutschen Reichsbahn ausgeführt wurden. Man erhielt bei der kopfgehärteten Schiene für die einzelnen Schläge (erster Schlag 5 mt, die weiteren Schläge 3 mt) folgende Durchbiegungen in mm: 39, do, 8o; I o I, 121. Bei zwei weiteren Schlägen zu 5 mt wurden Durchbiegungen von 183 und 22omm erzielt, ohne daß eine der geschlagenen Schienen zu Bruch ging.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Die Anwendung des Verfahrens, Schienen aus Stahl im Kopfteil einer Abschreckhärtung zu unterziehen, auf Schienen aus Stählen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,07 bis o,2 %, die durch Zusatz von anderen härtesteigernden Elementen, insbesondere: Mangan, Silicium. Chrom, Kupfer, Nickel zu zweien oder zu mehreren eine Zugfestigkeit von über etwa 501, g/mm2 im ungehärteten Zustande erhalten haben.
  2. 2. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i auf Schienen aus Stählen folgender Zusammensetzung o,o7 bis unter o,20/0 Kohlenstoff, o,6 - 1,6% Mangan, o,o5 - o,15 °/° Phosphor, o,15 . - o,6 °/° Silicium, o,3 - 1,5 °/° Chrom, 0,2 ' 1,0 °/° Kupfer, Rest Eisen.
DEK137647D 1935-04-18 1935-04-18 Verfahren zum Haerten von Schienen Expired DE662862C (de)

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