DE64879C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von geprefsten Seilen ohne Drehung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von geprefsten Seilen ohne Drehung

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DE64879C
DE64879C DENDAT64879D DE64879DA DE64879C DE 64879 C DE64879 C DE 64879C DE NDAT64879 D DENDAT64879 D DE NDAT64879D DE 64879D A DE64879D A DE 64879DA DE 64879 C DE64879 C DE 64879C
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DENDAT64879D
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B. TETTWEILER in Berlin W., Alvenslebenstrafse 22
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D07ROPES; CABLES OTHER THAN ELECTRIC
    • D07BROPES OR CABLES IN GENERAL
    • D07B5/00Making ropes or cables from special materials or of particular form
    • D07B5/06Making ropes or cables from special materials or of particular form from natural or artificial staple fibres

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  • Ropes Or Cables (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 73: Seilerei.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, Faserstoffe, insbesondere grobe, zum Spinnen und Weben ungeeignete, bastartige Pflanzenfaser, z. B. auch den fast werthlosen Abfall des Rohrs, zu einem brauchbaren Material auf billigste Weise zu verarbeiten. Solche grobe Faser, besonders Rohrabfälle, pflegte man bisher zu Zöpfen zu flechten und diese Zöpfe zu Matten zu verbinden. Das vorliegende Verfahren ist hinsichtlich der Mengenleistung noch weit ergiebiger, und da es weder kostspielige Mechanismen, noch irgend erhebliche Kraft erfordert, auch wesentlich billiger als die Flechtarbeit. Die nach diesem Verfahren hergestellten Seile haben vor den geflochtenen Zöpfen den Vorzug, dafs sie sich durch Pressung zu einem flachen und festen Band zusammendrücken lassen, weil die Fasern nicht, wie bei den Zöpfen, sich hin und wieder kreuzen, auch nicht, wie bei gedrehten Seilen, um einander laufen, sondern in der Längenrichtung parallel neben und über einander liegen und ihren Zusammenhalt durch eine äufsere Umwickelung erhalten.
Auf solche Weise ist die Möglichkeit gegeben, aus fast werthlosem Abgang an grobem Fasermaterial auf billigstem Wege Seile ohne Drehung herzustellen, die entweder in ihrer ursprünglichen Seilform zu mancherlei Zwecken, bei denen grofse Festigkeit nicht verlangt wird, benutzt oder in ihrem rohen Zustande zu Matten geflochten oder gewebt, oder auch durch Pressung zu Bändern verdichtet werden können, die alsdann durch Flechten oder Weben verbunden werden, um feinere Matten zu liefern, die mit oder ohne Bekleidung mit einem Webstoff zu mannigfachen Zwecken verwendbar sind und ein sehr haltbares, dem Leder in vieler Hinsicht vergleichbares Material bilden.
Das Verfahren ζμΓ Herstellung der Faserseile ohne Drehung besteht darin, dafs die Fasern der Länge nach in eine der gewünschten Seilstärke ungefähr entsprechende Bohrung eines kreisenden Cylinders oder Hohlkörpers a (Fig. 1 Seitenansicht, Fig. 3 Oberansicht) eingeführt und während des Durchganges durch die Bohrung mit Draht, Faden, Bast oder dergleichen umwickelt werden. Der Draht oder Faden u. s. w. befindet sich auf einer Spule oder Rolle al des in Drehung befindlichen Cylinders α; das freie Ende des Drahtes ist durch eine kleine Oeffnung der Cylinderwand in die Bohrung eingeführt und an dem eingeführten Faserstrang festgemacht. Der Faserstrang ist auf der der Zuführung entgegengesetzten Seite des Cylinders α hervorgezogen und die Bewickelung des Stranges mit Draht, Faden, Bast oder dergleichen von der Rolle a' geschieht mehr oder weniger dicht, je nachdem die Geschwindigkeit der Fortbewegung des Stranges zur Drehungsgeschwindigkeit des Cylinders a in gleichem oder ungleichem Verhältnifs steht. Der Cylinder α erhält seine kreisende Bewegung durch Zahnrad-Riemen- oder Schnurantrieb oder auf sonst geeignete Weise; in der Zeichnung ist Zahnradantrieb angenommen, und es können eine Anzahl Spinnvorrichtungen A gemeinsamen Antrieb empfangen (Fig. 3), indem für jedes Räderpaar α1 α3 eine Triebscheibe α4 angebracht ist, die durch gemeinsamen Riemen oder Schnur von einer Riem- oder Schnurscheibe aus Drehung erhält.
Das aus dem Spinner A hervorkommende Seil ohne Drehung, d. h. der rundliche Strang gleichgerichteter Fasern, die durch die Umwickelung zusammengehalten werden, setzt sich in fortlaufender Länge fort, so lange Fasermaterial in die Zuführungsöffhung des Cylinders α nachgefüllt wird. Die Spule al ist mit einer Reibungshemmung versehen, die dem Draht oder Faden mehr oder weniger Spannung giebt und entsprechend eine mehr oder weniger feste Umwickelung des Faserstranges bewirkt. Wenn das gesponnene Seil, wie in der Zeichnung angenommen ist, geprefst werden soll, so darf die Umwickelung nicht zu fest und dicht sein.
Die Pressung der Seile oder Faserstränge geschieht zweckmäfsig durch Walzen, zwischen welche die Stränge direct aus dem Spinner A geführt werden und deren Drehungsgeschwindigkeit die Durchgangsgeschwindigkeit des Seiles durch den Cylinder α bestimmt. Der Antrieb der Scheiben α kann ebenfalls von der Triebwelle b1 der Walzvorrichtung B abgeleitet sein, wodurch die Fortbewegung der Stränge mit der Drehungsgeschwindigkeit der Cylinder a der verschiedenen Spinnvorrichtungen A genau in das richtige Verhältnifs gebracht werden kann.
Die Walzen b b sind zweckmäfsig mit kreisförmigen Rinnen und entsprechenden Rippen versehen, um die cylindrischen Stränge oder Seile auf eine bestimmte Breite auszuwalzen und dem flach gedrückten Band geradlinig scharfe Kanten zu geben. Jedes Walzenpaar kann mit Rinnen und Rippen verschiedener Breite versehen sein, um Bänder verschiedener Breite auswalzen zu können, ohne die W7alzen auswechseln zu müssen. Die obere Walze ist mit ihren Lagern durch Schraubenspindeln stellbar, um den Durchgangsspalt der Walzen entsprechend dem Grad der zu gebenden Pressung verändern zu können.
Wenn die Seile oder Stränge mehrerer Spinnvorrichtungen A gleichzeitig durch ein Walzenpaar b b hindurchgeleitet werden sollen, so giebt man den von den Spinnvorrichtungen kommenden Seilen zweckmäfsig Führungen cc1, welche das Seil genau in die entsprechende Rinne eintreffen lassen.
Bei der Pressung der umwickelten Seile oder Faserstränge werden letztere flach und fest zusammengedrückt, ohne dafs die in gleicher Richtung neben einander liegenden Fasern, selbst bei starker Pressung, sich gegenseitig zerschneiden, wie es bei Faserzöpfen leicht vorkommt. Die Umwickelung (Draht, Faden u.s.w.) legt sich bei der Pressung dicht um das flache Faserband herum. Bei zu straffer Umwickelung schneidet dieselbe leicht in das Faserband ein oder letzteres sprengt die Umwickelung entzwei.
Es ist deshalb für eine dem Grade der Pressung angemessene lose Umwickelung zu sorgen.
Die aus der Walzvorrichtung B hervorgehenden flachen, dichten Faserbänder lassen sich, neben einander gelegt, durch Einschufsfaden oder -Draht zu einem Gewebe verbinden oder zu einer Matte flechten, oder auch, lose neben einander liegend, durch einen aufgeklebten Bezug von Segelleinen u. s. W. zu einer Fläche vereinigen. Aus solchem Gewebe oder Geflecht von Faserbändern mit oder ohne Imprägnirung mit einem Klebstoff läfst sich ein leichtes, elastisches und biegsames, sehr widerstandsfähiges Material zu vielen Zwecken, zum Beziehen von Koifern, Tornistern, Wagen- und Zeltbedachungen u. s. w. herstellen, welches an Festigkeit allen Anforderungen genügt und an Billigkeit jedes andere Material übertrifft.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Seilen ohne Drehung oder Fasersträngen aus groben Faserstoffen, bestehend in der Fortbewegung der gleichgerichtet in einen kreisenden Hohlkörper eingeführten Fasern, der Umwickelung des so geformten Stranges mit Draht, Faden, Faser oder dergleichen von einer auf dem kreisenden Hohlkörper befestigten Spule aus und der Verdichtung der Seile oder Faserstränge mittelst Walzenpressung in zusammenhängendem Arbeitsgange.
  2. 2. Vorrichtung zur
    Ausübung des in Anspruch ι. bezeichneten Verfahrens, bestehend in der Verbindung einer oder mehrerer Spinnvorrichtungen (A) mit einem Prefswalzenpaar (b b) mit oder ohne Rinnen und-Rippen, wobei die Drehungsgeschwindigkeit der Prefswalzen die Fortbewegung der Faserstränge in dem von derselben Triebwelle aus geregelten Drehungsverhältnifs der Spinncylinder bewirkt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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