DE642660C - Einrichtung zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels Photozelle - Google Patents
Einrichtung zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels PhotozelleInfo
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Description
Bei Einrichtungen zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels
Photozelle macht sich der Umstand störend bemerkbar, daß die LichtempfLndlichkeit
der bisher bekannten Photozellen sich auf 'einen großen Spektralbereich erstreckt.
Will man daher eine quantitative Photometrierung einer SpektraHinie durchführen,
so wirkt das dem gewünschten Spektralbezirk beigemischte Fremdlicht in derselben Weise
auf die Photozelle ein wie die Spektrallinie selbst. Dadurch wird die Genauigkeit der
photometrischen Bestimmung der Spektrallinie im Verhältnis der Intensität und Breite
des nicht gewünschten fremden Spektralbezirkes stark hierabgesetzt. ■
In leiner solchen Lage befindet man sich z. B., wenn man nach einer Absorptionsmethode durch Beobachtung der Intensitäts-
Schwächung der QüecksilberresonanzHnie 2537 Ä den Quecksilbergebalt der Luft bestimmen
will. Verwendet man hierzu eine geeignet betriebene Quecksilberlampe, welche die Resonanzlinie 2537 A mit enthält, so
mißt man bei Anwendung einer gewöhnlichen Photozelle 'eine große Menge spektralfremden
Lichtes neben der Riesonanzlinie mit. Bringt man in den Strahlengang zwischen Lichtquelle
und Photozelle eine Quecksilberdampfschicht (Laboratoriumsluft), so wird hierdurch nur
, die Resonanzlinie geschwächt. Der photoelektrische" Strom wird daher bei Einschalten
der Dampfschicht und Anwesenheit von viel Fremdlicht nur unwesentlich geschwächt, so
daß 'eine Absorptionsmessung bzw. Quecksilber
dampfbestimmung daraus unmöglich wird.
Nun läßt sich allerdings die Resonanzlinie
aus dem übrigen Spektralbereich einer Quecksilberlampe durch einen Mono ehr ometer
oder noch besser in der Weise ausfiltern, daß man das primäre Quecksilberlicht auf eine
Quecksilberresonanzkammer wirft, d. L eine Quarzkammer mit Quecksilberdampf. Durch
Absorption und Reemission erhält man dann diffuses Resonanzlicht aus der Kammer wieder
heraus, während das Fremdlicht zum größten Teil ungeschwächt durch die Quarzkammer
hindurchgeht.
Gemäß einem älteren Vorschlage wird eine solche Resonanzkammer benutzt, um das
diffuse Resonanzlicht mit einer besonderen photoeJektrischen Zelle quantitativ zu messen.
Abier dieses diffuse Resonanzlicht ist einmal immer noch praktisch mit einem hohen
Prozentsatz von Fremdlicht durchmischt infolge der Reflexion an den Quarzwänden.
Dann ist die Sekundäremission der Resonanzlinie sehr lichtschwach und stark temperaturabhängig,
so daß quantitative Intensitätsmessungen schwierig 'und nur mit empfindlichen
Instrumenten möglich sind.
Gemäß der Erfindung werden die erwähnten Schwierigkeiten dadurch beseitigt, daß die
Photozelle als Resonanzkammer für das zu, messende Licht ausgebildet wird. Hierdurch
S erreicht man, daß das sekundär angeregte*; Resonanzlicht innerhalb der Photozelle ent- ■
steht und in dieser bei geeigneter Ausbildung' der Zelle zur vollen Auswirkitng ohne Lichtverlust
gelangt. Bildet man die Elektroden ίο der Photozelle als Wände der Resonanzkammer
aus, die vom zu untersuchenden Lichtstrahl durchlaufen wird, so wirkt nur
das sekundäre Resonanzlicht photoelektrisch auf die Elektroden ein, während das spektralfremde
Licht ungeschwächt durch die Zelle liindurchtritt.
Die Zelle kann so ausgebildet sein, daß das spektralfremde Licht nach Durchgang
durch die Resonanzkammer in der Zelle, z. B. durch Absorption oder Vielfachreflexion,
verzehrt wird. Zweckmäßig werden die Elektroden der Photozelle in an sich bekannter
Weise als konzentrische Zylinder ausgebildet, von denen vorzugsweise der äußere als
Kathode benutzt und durch einen Belag eines photo elektrischen Materials auf der Glaswandung
der Photozelle dargestellt wird.
Die photoelektrische Wirksamkeit der Zelle kann durch die bei Photozellen bekannten
Mittel, z. B. durch einen Zusatz von Edelgas zu der selektiven Gasfüllung der Zelle, erhöht
werden, und ferner kann die Kathode der. Zelle einen Belag von Kalium, Natrium, Ruibidium o. dgl. erhalten. Bei Verwendung
derartiger stark photoelektrisch wirkender Kathodenmaterialien kann der Einfluß von
Fremdlicht, z. B. der Zimmerbeleuchtung, dadurch eliminiert werden, daß in bekannter
Weise zwei Photozellen in Kompensations-(Brücken-) Schaltung verwendet werden, wobei
die "Photozellen zweckmäßig in einem gemeinsamen Gasraum in verschiedenen Strahlengängen
angeordnet sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Abb. 1 bis 3 dargestellt.
In Abb. I besitzt das Rohr 1 aus Quarz oder Uviolglas von etwa 20 mm Innendurchmesser
an der Innenwandung des einen geschlossenen Rohrendes einen etwa 4 cm langen
Metallbelag 2, z. B. aus Platin. Der Metallbelag ist auch auf das Abschlußende des
Rohres ausgedehnt und besitzt vorn für den Eintritt des Lichtes ein Fenster von etwa
5 mm Durchmesser. Die Anode 3 ist in an sich bekannter Weise als Zylinder ausgebildet
und besitzt die gleiche Länge bei einem Durchmesser von 15 mm wie die koaxiale
Kathode. Die Anode besteht aus einem weitmaschigen, feindrähtigen Netz, welches mittels
einer Halterung in einem seitlichen Arm 4 befestigt ist. Das der Eintrittsöffnung 5
gegenüberliegende Ende 6 des Rohres ist rechtwinklig umgebogen und sackförmig aus-„„gezogen.
Zweckmäßig dient dieses Ende zugleich als Abschmelzstelle. Die Zelle enthält
■eiften Tropfen Quecksilber, der bei Zimmer-
;'.teinperatur eine hinreichende Quecksilber-
* dampfatmosphäre im Rohr erzeugt.
Bildet man eine Quecksilberdampflampe 7, welche die Resonanzlinie emittiert, auf das
Eintrittsfenster der Zelle ab und sorgt durch passenden Strahlengang dafür, daß auf die
gitterförmige Anode kein direktes Licht auffällt, so wird das Resonanzlicht 2537 Ä auf
dem etwa 4 cm langen Wege innerhalb der beiden Elektroden vollständig absorbiert und
gelangt zur diffusen Reemission, von welcher der allergrößte Teil auf den Metallbelag der
Röhre (Kathode) fällt und hier einen der Intensität der eingestrahlten Resonanzlinie
proportionalen, photoelektrischen Strom auslöst. Das spektralfremde Licht dagegen tritt
ungeschwächt durch die Zelle hindurch bzw. wird an dem hinteren umgebogenen Rohrende
entweder total absorbiert (Wärmeumwandlung) oder durch Reflexion in die Sackgasse abgelenkt
und läuft sich dort tot. Das Fremdlicht kommt also nicht zur lichtelektrischen Auswirkung. Der photoelektrische Strom ist
daher ein Maß für die Intensität der eingestrahlten Resonanzlinie. Bei Schwächung
der Resonanzlinie durch eine zu untersuchende Quecksilberdampfschicht vor der Zelle erhält
man in dem photoelektrischen Strom ein Maß für die Größe der Schwächung, d.h. Größe
des Dampfdruckes, ohne daß die Genauigkeit durch Fremdlicht gemindert ist.
Die Abhängigkeit der Meßresultate von der Zimmertemperatur ist bei genügend
langer wirksamer Schicht der Zelle (ungefähr Länge der Elektroden) nur unbedeutend,
da bei Zimmertemperatur das Quecksilberresonanzlicht in etwa 4 cm langer Schicht
so gut wie ganz absorbiert und ohne Verlust wieder zur Reemission gebracht wird.
Zur Erhöhung des photoelektrischen Stromes kann die Zelle mit etwas Edelgas
von etwa 1 mm Druck gefüllt werden. Die Verwendung der Platinschicht, die zweckmäßig
durch Kathodenzerstäubung auf gebracht wird, hat den Vorzug der Unempfindlichkeit
gegen sichtbares Tageslicht und künstliche Raumbeleuchtung. Die geringe photoelektrische Empfindlichkeit der Schwermetalle
und die sich daraus ergebenden schwachen Ströme können durch Anwendung von geeigneten Verstärkereinrichtungen, z. B.
rein galvanisch gekoppelten Verstärkerröhren, ausgeglichen werden. Ferner können auch
empfindliche Meßmethoden zur Verwendung gelangen.
Die Lichtempfindlichkeit kann auch da-
($42660
durch, erhöht werden, daß auf den Schwermetallbelag
'eine dünne Schicht Alkali aufgebracht
wird. Für das sichtbare· Spektralgebiet: kbnsmeik* hauptsächlich Kalium, Rubidium
und Caesium und für das Ultraviolett Kalium; Natrium und Lithium in Frage.
Für die Quecksüberresonanzlinie 2537 A ist
Lithium das geeignetste, doch sind Lithfumzellen mit konstanter Empfindlichkeit schwierig
herzustellen, so daß dafür zweckmäßig Natrium verwendet wird. Gegenüber einer
mit Schwermetallbelag versehenen Zelle hat dann 'eine solche Alkalizelle den Vorzug
größter Lichtempfindlichkeit voraus. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß dann auch
die Alkalizelle gegen Tageslicht empfindlich ist. Man wird daher zweckmäßig Blendvorrichtungien
oder geeignete Filter vorsehen. Noch vorteilhafter ist jedoch die Verwendung zweier Zellen in an sich bekannter Kompensations-
bzw. Brückenschaltung, wie die Abb. 2 und 3 zeigen. Eine solche Kompensationsschaltung
ergibt nämlich- noch weitere Vorteile. Berücksichtigt man, daß bei Verwendung
einer einzelnen Photozelle im Strahlengang einmal mit und einmal ohne Absorbens gemessen
und dann die Größe des Ausschlages am Meßinstrument als Maß für die Stärke der Absorption genommen wird, so ist klar,
daß der Ausschlag vom betrieblichen Verhalten der Lichtquelle, der Photozelle und
der Meßanordnung abhängt. Es ist daher nicht möglich, nur eine einmalige, stets gültige Eichung der Apparatur vorzunehmen,
sondern man muß bei jeder einzelnen Messung 'eine neue Eichung durchfühiien, da man
die genannten Faktoren nur für eine verhältnismäßig kurze Zeit konstant halten kann. Verwendet man jedoch zwei gleichartige
Photozellen in Gegenschaltung, beispielsweise in 'einer Wheatstoneschen Brückenschaltung,
so fällt die Inkonstanz der Faktoren völlig aus. Auch ist die Meßgenauigkeit nicht
durch die Größe des Ausschlages beschränkt.
Notwendig ist hierbei allerdings, daß beide Photozellen die gleiche Charakteristik besitzen,
d.h. dieselbe Abhängigkeit des Photostromes vom einfallenden Licht und der Zellenspannung aufweisen. Die notwendige
Gleichheit der Zellen kann man derart herbeiführen, daß sie beide gleichzeitig unter gleicher
Behandlung im selben Gasraum hergestellt werden und auch nach dem Abschmelzen von der Pumpe 'einen gemeinschaftlichen
Gasraum besitzen.
Die Abb. 2 zeigt schematisch die an sich
- bekannte Anordnung zweier Zellen 8,9 mit den Anoden .^1, A2 und Kathoden A^1, ./C2- Wie
ersichtlich, sind die Zellen gegeneinander geschaltet, d.h. Kathode/Ci und AnodeA2 sind
miteinander verbunden und ebenfalls' die" Anode A1 mit der Kathode K2 unter Zwischenschaltung
zweier Stromquellen ioj ΪΊ. Die so
gebildete Brücke besitzt den Diagonalkrieis 12,
bestehend aus einem "Widerstand-- und' einem
dazu parallel geschalteten Meßinstrument 13. ■ Die Abb. 3 zeigt in · ohne" weiteres verständlicher
Weise eine Doppelphotözelle in einem gemeinschaftlichen Gefäß mit getrennten
Strahlengängen. In dem einen Strahlengang ist die zu untersuchende quecksilberhaltige
Luft E eingeschaltet. Die beiden Lichtquellen (Quecksilberdampflampen) 15, 16
werden auf den Fenstern der beiden Zellen abgebildet und das durchfallende Fremdlicht
in einem beiden Zellen gemeinsamen Teile 14, wie vorstehend beschrieben, vernichtet.
Claims (9)
1. Einrichtung zur quantitativen Photo- *
metrierung eines engen Spektralbereiches durch Messung des in einer Resonanzkammer
entstehenden Resonanzlichtes mittels Photozelle, insbesondere zur Bestimmung des Quecksilbergehaltes der Luft,
dadurch gekennzeichnet, daß die Photozelle selbst als Resonanzkammer für das zu messende Licht ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
der Photozellen derart angeordnet sind, daß nur das sekundäre Resonanzlicht photoelektrisch wirksam wird, während
das spektralfremde Licht ungeschwächt durch die Zelle hindurchtritt oder in ihr
verzehrt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
der Photozelle als konzentrische Zylinder (1 und 3, Abb. 1) ausgebildet
sind, von denen der äußere, zweckmäßig als Kathode wirksame an einer Seite
einen mit einem Fenster (5) versehenen Abschluß hat.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenzylinder
in der Längsachse des Zellen-
, gefäßes angeordnet sind, welches an dem dem Lichteintrittsende gegenüberliegenden
Ende derart ausgebildet, z. B. winklig abgebogen und trichterförmig verengt ist (6, Abb. 1), daß das spektralfremde Licht
verzehrt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Elektrodenzylinder so bemessen ist, daß . das Resonanzlicht innerhalb dieser Länge
bei den kleinsten betrieblich auftretenden Quecksilberdampfstrecken bereits vollständig
absorbiert und zur Reemission gebracht wird.
·■■:>
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der selektiven Gasfüllung der Photozelle Edelgas beigemischt
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, -daß der Schwermetallbelag (2) ehe Schicht eines photoelektrisch
wirksamen Materials, wie Kalium, Natrium, Rubidium, Caesium, Lithium, trägt.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, insbesondere mit Photozelle nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch zwei Photozellen in Kompensations- (Brücken-) Schaltung.
9. Einrichtung nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Photozellen in einem gemeinsamen Gasraum angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES91256D DE642660C (de) | 1929-04-21 | 1929-04-21 | Einrichtung zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels Photozelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES91256D DE642660C (de) | 1929-04-21 | 1929-04-21 | Einrichtung zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels Photozelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE642660C true DE642660C (de) | 1937-03-12 |
Family
ID=7516380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES91256D Expired DE642660C (de) | 1929-04-21 | 1929-04-21 | Einrichtung zur quantitativen Photometrierung eines engen Spektralbereiches mittels Photozelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE642660C (de) |
-
1929
- 1929-04-21 DE DES91256D patent/DE642660C/de not_active Expired
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