DE631562C - Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlensaeure, Alkohol und Milchsaeure - Google Patents

Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlensaeure, Alkohol und Milchsaeure

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DE631562C
DE631562C DEL87196D DEL0087196D DE631562C DE 631562 C DE631562 C DE 631562C DE L87196 D DEL87196 D DE L87196D DE L0087196 D DEL0087196 D DE L0087196D DE 631562 C DE631562 C DE 631562C
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lactic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/40Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
    • C12P7/56Lactic acid

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Description

  • Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlensäure, Alkohol und Milchsäure So richtig der Gebrauch. der im Hauptpatent genannten Optimaltemperaturen von etwa 28 bis 3o° C für die Züchtung und von etwa 37 bis 40° C für die Gärung- bei dem Termobacterium mobile auf. sterilen Nährböden ist, kommt doch bei ungenügend sterilisierten Nährböden die Konkurrenz sehr schnell wachsender Dauersporenbildner zu unerwünschter Wirkung. Dies ist besonders bei offener Gärung der- Fall, bei der Alkohol und Kohlensäure vorzeitig- entweichen können. Die Schutzwirkung dieser Gärungsprodukte fällt also gerade bei den Temperaturen zum großen Teil fort, die für die Entwicklung der Dauersporenbildner besonders günstig sind. Es sind dies die im Hauptpatent 478 558 genannten Temperaturen von etwa 25 bis 35°C.
  • Es wurde nun gefunden, daß bei gewöhnlicher Temperatur, also etwa zwischen 15 und 25°C, das Termobacterium mobile zwar etwas langsamer sich entwickelt, dafür aber reiner. Die Dauersporenbildner werden unterdrückt und ihre schädliche Wirkung in kurzer Zeit fast ausgeschaltet, was sich mikrosko= pisch namentlich in der Tröpfchenkultur leicht verfolgen läßt. Hier kommt offenbar die Schutzwirkung des mehr gebunden bleibenden Alkohols und der Kohlensäure zur Geltung. Erfindungsgemäß wird also dort, wo das Bakterium auf nicht völlig sterilen Nährböden angewendet wird, eine Temperatur eingehalten, die -erheblich unter der optimalen. Wachstumstemperatur-- des Termobacterium mobile liegt.
  • Hieraus -ergibt sich die Anwendung des Gär- und Säuerungsverfahrens mit Hilfe des Termobacteriums zum Haltbarmachen und Veredeln vieler Produkte mit reichlichem Dauersporengehalt in wirtschaftlich einfacher Form. Solche Produkte sind z. B. Malzmaischen, Biertreber, Rübensaft, - Milch, Fleisch von Land- und Seetieren, Pilze, - Gemüse, Grünfutter usw. Es .hat sich erwiesen, daß das Termobacterium sich innerhalb- weniger Tage bei einigermaßen genügender Aussaat und Zuckergegenwart bei gewöhnlicher Temperatur, etwa um 15' C, fast in Reinkultur entwickelt und dann wochen- und monatelang eine Dauersporenbildung hint= anhält sowie Fäulnisbakterien nicht aufkommen läßt. Das Termobacterium wirkt also fast wie ein Konservierungsmittel, das aber nicht giftig ist, und außerdem eine fortschreitende biologische Veränderung des behandelten Stoffes zuläßt.
  • Biertreber und Bierhefe, die in der Grünfutterzeit früher immer auf den Mist geworfen wurden und verfaulten, konnten durch das Termobacterium in Verbindung mit Traubenmostabfällen als Zuckerquelle in einer Erdgrube monatelang konserviert und dann verfüttert werden. -Trotz Eiweißgehal.. tes war hier keine Fäulnis aufgekommen, . --= Eine ebenso günstige Erfahrung'" wurde YnS;t' Unkrautsilagen gemacht, die nach - #gonaten@ ein angenehm riechendes und vom Vieh gern gefressenes Futter gaben. Di@t zsche; -saftige Masse wurde schichtweise fesfig @tam ° ft und nach dem Besprühen mit einer zuckealtigen Termobacteriumemulsion luftdicht abgeschlossen in einer Betongrube der Gärung und Konservierung überlassen.
  • Das Institut für Grünlandwirtschaft der preußischen Versuchs- und Forschungsanstalt für Tierzucht, Tschechnitz bei Breslau, begutachtete eine bei gewöhnlicher Temperatur durchgeführte Kleegrassilage mit' dem Termobacterium folgendermaßen: Sowohl nach dem Analysenbefund als auch nach. der äußeren Sinnesprüfung kann das Silofutter als ausgezeichnet gelungen bezeichnet werden, zumal das Futter ungehäckselt eingelagert wurde. Wie aus der Analyse hervorgeht; ist das Futter frei von Buttersäure und enthält nur geringe Mengen von Essigsäure und ist im ganzen als vorwiegend milchsauer zu bezeichnen, wie es von bestem Silofutter gefordert wird.
  • Erstaunlich war die Reinerhaltung einer Kultur in einem Auszug von Zuckerrübenschnitzeln, die noch reichlich Bodenteile enthielten und nur kurz auf 9o bis ioo°C erhitzt worden waren. Nach der Impfung mit dem Termobacterium und nach vierwöchentlichem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur waren keine fremden Bakterien festzustellen. In den ersten Tagen entwickelte sich eine kräftige weiße Schaumdecke, die offenbar durch den Saponingehalt der Rübe bedingt war, die man leicht abschöpfen konnte und die ein Konzentrat des Bakteriums in fast absoluter Reinheit darstellte, -wie man es sonst nur durch Zentrifugieren oder Feinfiltration erhält.
  • Die vorhin schon erwähnte Behandlung des Grünfutters durch Feststampfen vor der Impfung hat den Zweck; eine stärkere Selbsterhitzung der Massen zu verhüten. Diese würde nicht nur das Termobacterium töten, sondern auch zur Produktion ungeheurer Mengen Dauersporen führen, die im Kuhstall bei der Verfütterung für die Milch verhängnisvoll werden können und die gerade gemäß der Erfindung verhindert, werden sollen.
  • Der Zuckergehalt." der. Impfmasse muß natürlich anfangs genügend groß sein, um bei den erfindungsgemäßen niederen Temperaturen eine Gärung durch das Bakterium zu Stande kommen zu lassen.
  • Eirr weiteres Anwendungsgebiet ist das Haltbarmachen von Milch. Es genügt schon ein Zusatz von o,75% Zucker, um sie durch das Termobacterium fast eine Woche haltbar zu machen. Bei s o gerülger Zuckergabe kann natürlich keine Koagulation des Kaseins eintreten, da die erzeugte Milchsäure zu gering ist.
  • Wie Milch können auch andere tierische Produkte, wie Fleisch jeder Art, auch von Seetieren, durch Einzuckern mit gleichzeitiger Termobacteriumaussaat in einen Gärzustand versetzt werden, der lange Zeit das Aufkommen von Fäulnisbakterien verhütet.
  • Durch die Erfindung ist es also möglich geworden, in einfacher und wenig kostspieliger Weise alle möglichen, insbesondere landwirtschaftliche Produkte in Massen durch eine langsame Dauergärung mit dem Termobacterium bei den erfindungsgemäßen niedrigen Temperaturen vor dem Aufkommen schädlicher Mikroben zu schützen und an Stelle leicht faulender, übelriechender Futtermittel solche von gutem Geruch und Geschmack und guter Bekömmlichkeit zu schaffen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlensäure, Alkohol und Milchsäure nach Patent 478 558, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung nichtsteriler, besonders dauersporenhaltiger Nährböden die Impfung und Gärung mit dem Termobacterium mobile unterhalb dessen Optimaltemperatur, bei etwa 15 bis 25'C, durchgeführt wird.
DEL87196D 1934-12-20 1934-12-20 Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Kohlensaeure, Alkohol und Milchsaeure Expired DE631562C (de)

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