DE629498C

DE629498C - Verfahren zur rechtzeitigen Erkennung von Spannungen im Gebirge bzw. Veraenderungen von solchen

Info

Publication number: DE629498C
Application number: DEG84959D
Authority: DE
Original assignee: ADRIAN GAERTNER DR
Current assignee: ADRIAN GAERTNER DR
Priority date: 1933-03-02
Filing date: 1933-03-02
Publication date: 1936-05-02

Description

Verfahren zur rechtzeitigen Erkennung von Spannungen im Gebirge bzw. Veränderungen von solchen Im Bergbau ergeben sich die größten Gefahren aus der Bewegung des Gebirges. Bisher stand man diesen Gefahren machtlos gegenüber, da man kein Mittel besaß, die Gebirgsbewegungen nach Größe und Richtung zu erkennen.
Da durch Bewegungen im Gebirge Spannungen im Gestein hervorgerufen werden, so ist es naheliegend, Gebirgsbewegungen durch Messung der Gebirgsspannungen festzustellen.
Zur Messung des Gebirgsdruckes an der Oberfläche einer Schachtwand ist bereits die Benutzung einer Apparatur vorgeschlagen worden, die aus einem plastischen Hohlkörper, z. B. aus Blei, und einem darin befindlichen, mit einem Manometer versehenen hohlen Stahlkörper besteht, der seinerseits mit Öl ausgefüllt ist. Mit dieser Apparatur können jedoch nur an einzelnen und bestimmten Punkten der Gesteinsoberfläche die dort herrschenden Drücke beobachtet werden. Im übrigen ist damit die Messung der im Gebirge etwa herrschenden Zugspannungen überhaupt nicht möglich.
Demgegenüber schafft die Erfindung die Möglichkeit, auf einfachem Wege große Räume zu beobachten, und zwar hinsichtlich etwa vorhandener Druck- und Zugspannungen im Gebirge.
Gemäß der Erfindung werden nun die Spannungen im Gebirge bzw. die Veränderungen von solchen dadurch rechtzeitig festgestellt, daß die elektrische Leitfähigkeit des Gebirgsgesteins in der Gebirgshaut bestimmt wird.
Es hat sich nämlich ergeben, daß die elektrische Leitfähigkeit von unter Spannung stehendem Gestein sich bei Pressung oder Zerrung ändert. Die elektrische Leitfähigkeit des Gesteins nimmt also entsprechend der Größe der darauf einwirkenden Zug- oder Druckspannung gesetzmäßig zu oder ab. Die Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit des Gesteins gibt demnach ein Mittel an die Hand, das Vorliegen, die Art, die Richtung und die Größe von Gesteinsspannungen zu erkennen.
Werden hierbei Veränderungen des Volumens des Gesteins beobachtet, wobei es gleichgültig ist, ob es sich um fortschreitende oder am Ort stehende Bewegungen handelt, so liegt das Entstehen eines Bruches immer im Bereich der Möglichkeit. Dagegen wird durch eine Nichtveränderung des Gesteinsvolumens angezeigt, daß keine Gefahr vorhanden ist.
Die Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit des Gesteins in der Gebirgshaut kann nun noch unterstützt werden durch Benutzung des an sich bekannten Lackdruckbildverfährens, das darauf beruht, daß auf die Gesteinsschicht eine irgendwie orientierte Lackschicht von höherer Sprödigkeit als das Gestein.aufgebracht und die Veränderung der Lackschicht beobachtet -wird, Die nach den angegebenen Methoden gefundenen Werfe Werden- zweckmäßig in ein Geländediagramm eingetragen, an welchem dann erkannt werden kann, ob ruhende Verhältnisse bestehen oder ob Veränderungen an einzelnen Stellen oder fortlaufend auftreten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur rechtzeitigen Erkennung von Spannungen im Gebirge bzw. Veränderungen von solchen, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitfähigkeit des Gesteins in der Gebirgshaut bestimmt wird.