DE619211C

DE619211C - Process for the production of conversion products of rubber

Info

Publication number: DE619211C
Application number: DEI47446D
Authority: DE
Inventors: Dr Albert Koch; Dr Julius Soell
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1933-06-21
Filing date: 1933-06-21
Publication date: 1935-09-25

Description

Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten des Kautschuks In der Patentschrift 615 050 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukumwandlungsprodukten beschrieben, welches darin besteht, daß man Kautschuk mit Fluorwasserstoffsäure behandelt, bis derselbe in eine hornartige Modifikation übergegangen ist. Die so erhältlichen Produkte sind in den üblichen Kautschuklösungsmitteln nahezu oder vollständig unlöslich.Process for the production of conversion products of rubber The patent specification 615 050 describes a process for the production of rubber conversion products, which consists in treating rubber with hydrofluoric acid until the same has changed into a horn-like modification. The products obtainable in this way are almost or completely insoluble in the usual rubber solvents.

Es wurde nun gefunden, daß durch geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen sich durch- Einwirkung von Fluorwasserstoffsäure auf Kautschuk auch anders geartete, in Lösungsmitteln lösliche Umwandlungsprodukte erhalten lassen, die als solche oder in Lösung, z. B. als Klebemittel, zum Verbinden von Hart- und Weichgummischichten mit Metalloberflächen oder auch für Lackzwecke Verwendung finden .können. Insbesondere werden derartige Produkte dann erhalten, wenn man die Reaktion des Kautschuks mit der Fluorwasserstoffsäure unter verhältnismäßig gelinden Bedingungen, sei es bezüglich der Konzentration der Fluorwasserstoffsäure, sei es bezüglich Temperatur oder Reaktionsdauer, vornimmt. Z. B. werden die neuen Umwandlungsprodukte erhalten, wenn man den Kautschuk undloder die Fluorwasserstoffsäure in Lösung oder Suspension in geeigneten Lösungsmitteln verwendet. Auch kann man die Fluorwasserstoffsäure gegebenenfalls gelöst, insbesondere in Lösungsmitteln organischer Natur, auf festen Kautschak, z. B. durch Einkneten o. dg1., zur Einwirkung bringen. Durch das Einkneten wird der Fluorwasserstoff in dem Kautschuk schnell verteilt,,bevor unlösliche Produkte entstehen.It has now been found that by suitable choice of the reaction conditions - the action of hydrofluoric acid on rubber also has different types, Can be obtained in solvents soluble conversion products, as such or in solution, e.g. B. as an adhesive, for joining hard and soft rubber layers can be used with metal surfaces or for paint purposes. In particular such products are obtained when the reaction of the rubber with hydrofluoric acid under relatively mild conditions, be it with respect to the concentration of hydrofluoric acid, be it in terms of temperature or reaction time, undertakes. For example, the new conversion products are obtained when the rubber andlor the hydrofluoric acid in solution or suspension in suitable solvents used. The hydrofluoric acid can also optionally be dissolved, in particular in solvents of an organic nature, on solid rubber, e.g. B. by kneading o. dg1., bring about. By kneading the hydrogen fluoride in the rubber spreads quickly, before insoluble products are formed.

Als sehr wertvoll hat sich die Verwendung von Doppelverbindungen der Fluorwasserstoffsäure mit Äthern oder Estern erwiesen. Beispiel r 70g .. einer r6,5 o[oigen Kautschuklösung in Benzol werden durch _ Schütteln mit r 5 ccm einer 4o°/oigen Lösung von Fluorwasserstoff in Äther vermischt. Unter Erwärmung tritt Reaktion ein. In der Lösung ist zunächst noch ein weiches, gut lösliches Kautschukumwandiungsprodukt vorhanden, das sich nach 1q. Tagen in ein bei gewöhnlicher Temperatur härteres Produkt umwandelt. Beide Produkte sind nach Entfernen des Lösungsmittels und der Fluörwasserstoffsäure, gegebenenfalls nach vorherigem Walzen, leicht in Lösung zu bringen und haben sehr gute Klebeeigenschaften. Das Endprodukt enthält 3,$ HF, die beim Schütteln der Lösung.mit Wasser nicht in die wäßrige Schicht übergeht.The use of double compounds of hydrofluoric acid with ethers or esters has proven to be very valuable. Example 70g r .. a r6,5 o [cent, rubber solution in benzene cc by shaking _ r 5 a 4o mixed ° / o solution of hydrogen fluoride in ether. Reaction occurs when heated. In the solution there is initially still a soft, readily soluble Kautschukumwandiungsprodukt available, which after 1q. Days into a harder product at ordinary temperature. After removing the solvent and the hydrofluoric acid, if necessary after rolling, both products can easily be brought into solution and have very good adhesive properties. The end product contains 3, $ HF, which does not pass into the aqueous layer when the solution with water is shaken.

An Stelle von 4oo/oiger Ätherflußsäure kann auch eine höher- oder niederprozentige Säure verwendet werden.Instead of 400 per cent ether hydrofluoric acid, a higher or low percentage acid can be used.

Beispiel 2 Zoo g einer i6ojoigen Kautschuklösung in Benzol werden mit 59 iooo/oiger Fluorwasserstoffsäure gemischt. -Nach etwa 24 Stunden wird das erhaltene Reaktionsprodukt von Fluorwasserstoffsäure und Benzol befreit, z. B. durch Erwärmen auf dem Wasserbade. Es stellt eine plastische Masse dar, die nach dem Walzen in Kautschuklösungsmitteln löslich ist und gute Klebewirkung besitzt.Example 2 Zoo g i6ojoigen a rubber solution in benzene are mixed with 59 iooo / cent, hydrofluoric acid. -After about 24 hours, the reaction product obtained is freed from hydrofluoric acid and benzene, e.g. B. by warming on the water bath. It is a plastic mass which, after rolling, is soluble in rubber solvents and has good adhesive properties.

An Stelle von roo°loiger Fluorwasserstoffsäure kann auch eine etwas wasserhaltige Säure, z. B. eine solche von 70 % HF-Gehalt, verwendet werden.Instead of roo ° loiger hydrofluoric acid, something can also be used hydrous acid, e.g. B. one with 70% HF content can be used.

Beispiel 3 5009 einer 33 01oigen Lösung von vorgewalztem Kautschuk in Ligroinwerden in einer Knetmaschine mit ioo g einer 4801oigen Ätherflußsäure durch 1/2 bis istündiges Kneten gründlich vermischt. Das erzielte Produkt ist nach dem Trocknen weich und -zeigt starke Klebeeigenschaften. Wird die Mischung in einem geschlossenen Gefäß 30 bis 40 Stunden auf etwa 6o° oder auch höher erhitzt und dann getrocknet, so erhält man ein härteres Produkt, welches nach vorherigem Walzen leicht in Lösung gebracht werden kann und sehr fest an Eisen haftet.EXAMPLE 3 5009 of a 33,010 solution of rough-rolled rubber in ligroin are thoroughly mixed in a kneading machine with 100 g of a 48010 hydrofluoric acid by kneading for 1/2 to 1 hour. The product obtained is soft after drying and shows strong adhesive properties. If the mixture is heated to about 60 ° or higher in a closed vessel for 30 to 40 hours and then dried, a harder product is obtained which, after previous rolling, can easily be dissolved and adheres very firmly to iron.

An * Stelle von 48o/oiger Ätherflußsäure kann Buch andere Atherflußsäure, z. B. 35: oder, 75 %ige, verwendet weiden. Auch kann die Menge der Ätherfiußsäure variiert,werden. -Beispiel 4 In einem geschlossenen Kneter werden in 60o g Kautschuk (smoke -d sheets oder Crepe) 14o bis goo ccm einer 4ao/oigen Ätherflüßsäure eingeknetet, wobei diese vom Kautschuk bis auf das, was verdunstet, aufgenommen wird. Das Einkneten kann durch vorheriges Einkneten von ioo g Benzol u, a, erleichtert werden. Das mit Flußsäure vermischte Produkt wird im Autoklaven einige Zeit auf eine geeignete Temperatur erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Produkt durch Erwärmen im Vakuum von der Flußsäurelösung befreit. Durch Walzen wird es in den üblichen Kautschuklösungsmitteln löslich. In ähnlicher Weise wie im Hauptpatent lassen sich durch Ändern der eingewalzten Menge Fluorwasserstoff, der Konzentration der Flußsäure in der angewandten Lösung, der Dauer und Temperaturhöhe des Erhitzens Produkte von ganz verschiedenem Erweichungspunkt erhalten. Alle Produkte haben eine gute Haftfestigkeit auf Kautschuk und auf Eisen usw. Es wurde z. B. erhalten: ein weiches Produkt aus 6oo g I#:autschuk und 130 g 4oo/oiger Ätherflußsäure unter zehnstündigen Erhitzen auf ioo°, ein lederartiges Produkt aus 6oo g Kautschuk und 150 g Atherflußsäure unter i5stündigem Erhitzen auf ioo°, ein hartes Produkt mit dem Erweichungspunkt 9o° aus 6oo g Kautschuk und i8o g 4oßloiger Ätherflußsäure unter 24stündigem Erhitzen auf ioo°.In place of 48% etheric hydrofluoric acid, Buch can use other z. B. 35: or, 75%, used pasture. The amount of etheric acid can also be used varied. Example 4 In a closed kneader, 60o g of rubber (smoke-d sheets or crepe) 14o to goo ccm of a 4a / o this is absorbed by the rubber except for what evaporates. The kneading can be made easier by kneading in 100 g of benzene and others beforehand. That with The product mixed with hydrofluoric acid is kept at a suitable temperature in the autoclave for some time heated. After cooling, the product is removed from the hydrofluoric acid solution by heating in vacuo freed. Rolling makes it soluble in common rubber solvents. In Similar to the main patent can be changed by changing the rolled-in amount Hydrogen fluoride, the concentration of hydrofluoric acid in the applied solution, the Duration and temperature level of heating products with very different softening points obtain. All products have good adhesion to rubber and iron etc. It was z. B. obtained: a soft product made of 600 g I #: ouchuk and 130 g 400 per cent hydrofluoric acid with heating at 100 ° for ten hours, a leathery one Product of 600 g of rubber and 150 g of hydrofluoric acid with heating for 15 hours to 100 °, a hard product with a softening point of 90 ° from 600 g of rubber and 180 g of hydrous ether hydrofluoric acid with heating at 100 ° for 24 hours.

An Stelle von 4o°/oiger Ätherflußsäure können auch Ätherflußsäuren anderer Stärke oder auch Fluorwasserstoff, der in anderen Lösungsmitteln, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, Alkali- und Ammon-polyfluorid, Kieselflußsäure usw., gelöst ist, verwendet werden.Aetherfluid acids can also be used in place of 40 per cent other starch or hydrogen fluoride, which is present in other solvents such as methyl alcohol, Ethyl alcohol, alkali and ammonium polyfluoride, silicofluoric acid, etc., is dissolved is used will.

Beispiel 5 In einem geschlossenen Kneter werden in 6oo g Kautschuk (smoked sheets oder Crepe) 142 g 71- bis 72o/oige wäßrige Flußsäure eingeknetet. Die Mischung wird 16 Stunden im Autoklaven auf ioo° erhitzt. Nach dem Trocknen im Vakuumtrockenschrank und Walzen wird ein lösliches, lederartiges Produkt mit guten Klebeeigenschaften erhalten. Werden i42 g 74- bis 75°%ige wäßrige Flußsäure angewandt, so entsteht unter .denselben Bedingungen nach 24stündigem Erhitzen ein hartes Produkt mit dem Erweichungspunkt 750.Example 5 In a closed kneader, 600 g of rubber (smoked sheets or crepe) kneaded in 142 g of 71 to 72% aqueous hydrofluoric acid. The mixture is heated to 100 ° in an autoclave for 16 hours. After drying in Vacuum drying cabinet and rollers will be a soluble, leather-like product with good Maintain adhesive properties. If i42 g of 74-75% strength aqueous hydrofluoric acid are used, so, under the same conditions, a hard product is formed after heating for 24 hours with a softening point of 750.

Beispiel 6 In Ätherflußsäure von 35 bis 55% HF-Gehalt wird Kautschuk (smoked sheets oder Crepe) eingelegt. Nach einigen Tagen sind je nach der Stärke der Flußsäure weiche oder härtere Umwandlungsprodukte entstanden, die sich nach dem Trocknen, gegebenenfalls nach vorherigem Walzen, in Lösung bringen lassen und stark Klebewirkung zeigen.Example 6 In ether hydrofluoric acid with a HF content of 35 to 55%, rubber is made (smoked sheets or crepe). After a few days depending on the strength the hydrofluoric acid produced soft or harder conversion products, which after drying, if necessary after previous rolling, allow to dissolve and show strong adhesive effect.

Der Fluorwasserstoff kann auch in anderen Lösungsmitteln, wie Methylalkohol, Polyfluoriden, Kieselflußsäure u. a., gelöst werden.The hydrogen fluoride can also be used in other solvents, such as methyl alcohol, Polyfluorides, silicofluoric acid and others.

Claims

PATENT CLAIM: Further training of the manufacturing process of rubber conversion products by exposure to hydrofluoric acid Rubber according to Patent 615 05o, characterized in that here the reaction to obtain soluble products among those used to moderate chemical ones Reactions usual conditions is carried out by, for. B. the rubber and / or hydrofluoric acid is used in solution with solvents and / or hydrofluoric acid is kneaded into the rubber.