DE61175C - Federnde Verschlufskapsel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1890 ab.

Die Verpackung von Gegenständen, welche keinen inneren Druck entwickeln, welche also im Gegensatz zu Conserven oder dergleichen nicht eigentlich dem Verderben durch Aufnahme von atmosphärischer Luft ausgesetzt sind, sondern durch längeres Liegen oderlnberührungkommen mit derselben einer Art Verwitterungsoder Auswitterungsprocefs ausgesetzt sind, wie z. B. Thee, Cacao, Bonbons u. s. w., ist bis jetzt noch eine sehr mangelhafte, da namentlich für diejenige Verpackung, welche bei der täglichen Entnahme dienen soll, der Verschlufs entweder überhaupt nicht luftdicht oder so schwergehend ist, dafs er nur ungern angewendet wird.

Die vorliegende Erfindung schafft eine Verpackung, deren Verschlufs luftdicht, leicht und bequem zu handhaben ist.

In Fig. ι und 2 ist A ein beliebiges Verpackungsgefäfs, welches am Halse mit dem nasenartig geformten Ring η versehen- ist. Auf der Oeffnung liegt die elastische Scheibe 5¹ . — bei gröfseren Gefäfsen zu einem Ring ausgeschnitten —, die vermittelst des Ringes -R in dem hierzu eigens nach oben eingezogen geformten Deckel D gehalten wird. Dieser Deckel D hat an seinem offenen, nach innen zu gebogenen Ende beliebig viele Ausschnitte, so dafs er in der Ansicht (Fig. 4) ein gezahntes Aussehen hat und in diesem ganzen Theil elastisch wird.

Handhabung und Wirkung ist nun folgende:

Einen so eingerichteten Deckel, der aus billigstem Material gestanzt. werden kann, legt man, wie in Fig. 1 gezeichnet, auf das Gefäfs, so dafs seine untere Randöffnung, die Zähne Z, auf dem Nasenring η aufliegen; giebt man jetzt mit der Hand einen Druck, so öffnen sich die Zähne Z, gehen über η hinweg, worauf sie sich vermittelst ihrer natürlichen Federkraft wieder schliefsen und dem Deckel die in Fig. 2 gezeichnete Lage geben, derart, dafs sich die zwischengelegte elastische Scheibe S nicht nur vollständig in den Deckel einschmiegt, sondern auch einen Gegendruck von dem Gefäfs aus gegen letzteren ausübt und so den luftdichten Verschlufs herbeiführt. Um zu öffnen, hat man nur nöthig, den Deckel ein wenig schief zu rücken.

Zwei Abarten, die sich unmittelbar und von selbst hieraus ergeben, sind:

An Stelle des Deckels D kann ein einfacher Bügel treten, dessen Längsschnitt dem von D in Fig. ι und 2 gezeichneten genau entspricht dann allerdings mufs die elastische Scheibe S

stets voll, sie darf kein Ring sein

und

zweitens können die elastische Scheibe S und der Ring R überall in allen den Fällen fortbleiben, wo es sich weniger um einen luftdichten, als einfachen, billigen und bequem zu handhabenden Verschlufsdeckel, wie durch D in Fig. i, 2 und 4 dargestellt, handelt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verschiufskapsel, gekennzeichnet durch einen vermittelst zackenförmiger Einschnitte federndgemachten Rand.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   (2. Auflage, ausgegeben am 14. August IQOI.)

   BERLIN. GEBRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.