DE609661C - Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge - Google Patents
Messeinrichtung fuer Luft- und WasserfahrzeugeInfo
- Publication number
- DE609661C DE609661C DES110996D DES0110996D DE609661C DE 609661 C DE609661 C DE 609661C DE S110996 D DES110996 D DE S110996D DE S0110996 D DES0110996 D DE S0110996D DE 609661 C DE609661 C DE 609661C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- icing
- capacitor
- measuring element
- change
- display
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 title 1
- 239000003990 capacitor Substances 0.000 claims description 45
- 238000005259 measurement Methods 0.000 claims description 10
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 claims description 6
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 5
- 230000003287 optical effect Effects 0.000 claims description 4
- 230000008020 evaporation Effects 0.000 claims description 3
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 claims description 3
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 6
- 210000000056 organ Anatomy 0.000 description 4
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 2
- 238000013461 design Methods 0.000 description 2
- 238000011156 evaluation Methods 0.000 description 2
- 230000010006 flight Effects 0.000 description 2
- 230000008014 freezing Effects 0.000 description 2
- 238000007710 freezing Methods 0.000 description 2
- 238000000034 method Methods 0.000 description 2
- 238000004804 winding Methods 0.000 description 2
- LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N Ethanol Chemical compound CCO LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 208000010201 Exanthema Diseases 0.000 description 1
- 239000011248 coating agent Substances 0.000 description 1
- 238000000576 coating method Methods 0.000 description 1
- 201000005884 exanthem Diseases 0.000 description 1
- 230000002349 favourable effect Effects 0.000 description 1
- 238000003780 insertion Methods 0.000 description 1
- 230000037431 insertion Effects 0.000 description 1
- 238000011835 investigation Methods 0.000 description 1
- 230000033001 locomotion Effects 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 230000003534 oscillatory effect Effects 0.000 description 1
- 230000010363 phase shift Effects 0.000 description 1
- 206010037844 rash Diseases 0.000 description 1
- 230000011664 signaling Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
- B64D15/00—De-icing or preventing icing on exterior surfaces of aircraft
- B64D15/20—Means for detecting icing or initiating de-icing
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)
Description
Durch Vereisung eines Luftfahrzeuges, insbesondere eines Flugzeuges, können dessen Ge-■
wicht und Flugeigenschaften eine derartig starke Änderung erfahren, daß ein. Weiterflug nicht
möglich ist. Diese Gefahrenquelle ist insbesondere bei Langstreckenflügen und bei Höhenflügen
von erheblicher Bedeutung. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines zur Feststellung
einer Vereisung oder einer Vereisungsge-
to fahr dienlichen Gerätes.
Es ist vorgeschlagen worden, mit Hilfe eines Thermometers die Temperatur und mit Hilfe
eines Psychrometers den Taupunkt der umgebenden Luft laufend zu bestimmen und auf
Grund dieser Messungen festzustellen, ob die Gefahr einer Vereisung besteht. Diese Methode
ist jedoch recht umständlich, da die Angaben des Psychrometers bekanntlich nicht unmittelbar
verwendbar, sondern erst mit Hilfe einer
ao Formel auszuwerten sind. Außerdem besteht auch die Gefahr, daß das feuchte Thermometer
vereist und damit das Psychrometer aussetzt. Außerdem hat sich aber auch gezeigt, daß nicht
allein die Temperaturhöhe und die Erreichung des Taupunktes für die Vereisung maßgebend
sind, sondern daß auch andere bisher nicht näher bekannte Faktoren den Eintritt, der Vereisung
mitbestimmen. Die bekannte Methode ist mithin nicht geeignet, den Piloten über das Bestehen
einer Vereisungsgefahr zutreffend zu unterrichten.
Das neue Gerät vermeidet all die erwähnten Schwierigkeiten. Sein Wesen besteht darin, daß
zur Ermittlung der Vereisung oder Vereisungsgefahr ein selbst der Vereisung ausgesetztes
Meßorgan, dient, das unter dem Einfluß seine Vereisung mittel- oder unmittelbar eine optische
oder akustische Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beide zusammen in Gang setzt.
Die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung kann von der Gewichtsvermehrung abgeleitet'werden,
die das Meßorgan durch die Vereisung erfährt. Man könnte z. B. hierzu von einem stabförmigen, beweglich aufgehängten
oder in anderer Weise beweglich gelagerten Meßorgan Gebrauch machen, das bei Eintritt einer
Vereisung eine dem Maße der Vereisung entsprechende Bewegung ausführt und dadurch,
z. B. auf elektrischem Wege, die Anzeige- oder Steuereinrichtung beeinflußt.
Eine besonders einfache Ausführung der Erfindung ergibt sich jedoch, werm gemäß der
bevorzugten Ausführung als Meßorgan ein elektrischer Kondensator benutzt und von der mit
der Vereisung zusammenhängenden Änderung seiner Kapazität die Betätigung der Anzeigeoder
Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet wird. Bei' dieser und anderen Ausführungen
läßt sich die Sicherheit und Genauigkeit der Messung dadurch erhöhen, daß das
Meßorgan oder der Kondensator oder ein Beleg desselben hinsichtlich seines Profils in Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder
einem wesentlichen Teil desselben, vorzugsweise einer Tragfläche, nachgebildet wird. Es lassen"
sich dadurch hinsichtlich des Einsetzens und
des Maßes derVereisung amMeßorgan die gleichen Verhältnisse herbeiführen, wie sie an dem Fahrzeug selbst bestehen. Es kann noch weiterhin
Vorsorge getroffen werden,.-daß verschiedene Stellen des Meßorgans hinsichtlich des . Einflusses der an ihnen auftretenden Vereisung auf
das Meßergebnis eine unterschiedliche Bewertung erfahren. Der Grund für die Anwendung
dieser Maßnahme liegt darin, daß, wie Erfahrungen gezeigt haben, eine Vereisung zunächst
an den in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnflächen der Tragflächen usw. auftreten, daß.diese
Vereisung aber für die Flugeigenschaften und das Gewicht kaum von Bedeutung ist und daß
außerdem die sich an den genannten Stirnflächen bildenden Eisspitzen nach gewisser Zeit
von selbst abfallen. Um also ein Maß für das wirkliche Gefahrenmoment zu erhalten, empfiehlt
es sich daher, Maßnahmen zu treffen, die ao z. B. die Eisbildung an der Stirnfläche des Meßorgans
nur von geringem oder gar keinem Einfluß auf das Meßergebnis sein lassen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel mit einem Kondensator als Meßorgan.
Fig. 1 zeigt den Meßkondensator in Seitenansicht. Fig. 2 zeigt eine der möglichen
Schaltungen.
Bei dem Ausführungsbeispiel besteht der Kondensator ι aus drei Platten i°, i6, ic* Durch
eine größere Strichstärke sind die Metallbelege angedeutet, von welchen die beiden äußeren
elektrisch miteinander verbunden sind, so daß also die Kapazität des mittleren Beleges der
Platte i° gegen die beiden äußeren Belege der
Platten i6 und ic maßgebend ist. Die mittlere
Platte besitzt ein stromlinienförmiges Profil. Zwischen der Platte i° und den beiden Platten i6 und i.c sind im wesentlichen überall gleiche
Zwischenräume gelassen, die ein Durchströmen des Fahrtwindes gestatten. Dadurch sind bezüglich
der Platte ia hinsichtlich der Eisbildung
im wesentlichen die gleichen Verhältnisse geschaffen,
wie sie auch bei den Tragflächen gegeben sind, die unter den vorliegenden Gesichtspunkten
die wesentlichsten Teile eines Flugzeuges bilden. Wie schon, eingangs erwähnt,
können die Platten des Kondensators aber auch anderen Teilen des Fahrzeuges nachgebildet
sein. So wird man z.B. bei Luftschiffen die eine Platte des Kondensators, z. B.
mit Bezug auf Fig. 1 die Platte 1* dem Körper des Luftschiffes nachbilden.
Die Stirnflächen der drei Kondensatorenplatten i°, i6 und ie Hegen bei der Ausführung
nach Fig. 1 annähernd auf einer Lotrechten, infolgedessen ist, wie man sich an Hand der
Fig; r leicht überzeugt, der Einfluß einer Eisbildung an der in Fahrtrichtung vorn liegenden
Stirnfläche des Beleges 1* von keinem oder doch nur von geringem Einfluß auf die Kapazität
des Kondensators. Dje !Zweckmäßigkeit dieser.
Anordnung ergibt sich daraus, daß, wie oben erwähnt, sich an den in Fahrtrichtung vorn
liegenden Stirnflächen der Tragflächen Eismassen bilden, bevor noch die übrigen Stellen
der Tragflächen eine nennenswerte Vereisung aufweisen. Würde man daher die· Eisbildung
an den Stirnflächen des Beleges i° von größerem Einfluß auf die Kapazität sein lassen, so
ergäbe sich ein dem wirklichen Gefahrenmoment nicht entsprechendes Meßergebnis. Je nach der
Bauart der mit dem neuep Gerät auszurüstenden Luftfahrzeuge kann es sich unter Umständen
empfehlen, eine etwas andere Bewertung der einzelnen Eisbüdungsstellen des Kondensators oder
allgemeiner des Meßorgans hinsichtlich ihres Einflusses auf das Meßergebnis zu wählen.
Die Kapazität des in Fig. 1 gezeigten Meßkondensators
kann in einer an sich beliebigen geeigneten Schaltung gemessen werden. Fig. 2 zeigt ein besonders zweckmäßiges Ausführungsbeispiel für eine derartige Schaltung. Nach
Fig. 2 erfolgt die Messung der Kapazität des hier nur schematisch eingezeichneten Kondensators
ι in einer Brückenschaltung, die neben dem genannten Kondensator 1 noch einen Vergleichskondensator
2 und die Primärwicklung eines Differentialübertragers 3 enthält. Die Speisung der Brücke erfolgt aus einer Wechselstromquelle
4, vorzugsweise aus einem Tonfrequenzgenerator. Es empfiehlt sich, hierzu den
in der Regel ohnehin vorhandenen Bordgenerator mitzubenutzen. Die Sekundärwicklung
des Differentialübertragers 3 ist über einen Verstärker, z. B. wie dargestellt über einen zweistufigen
Röhrenverstärker 5, auf eine Trockengleichrichterbrücke 6 geschaltet, die zugleich
auch über den Übertrager 6° an die Wechselstromquelle
4 angeschlossen ist. 7 ist ein am die Brücken 6 angeschlossenes Meßgerät, z. B.
wie dargestellt ein Drehspulmeßgerät in Differentialschaltung, das demgemäß seinen Nullpunkt
in der Mitte der Skala besitzt.
Bei nicht abgeglichener Brücke, also wenn die Kapazität des Vergleichskondensators 2
größer oder Meiner als die des Meßkondensators ι ist, wird den Schaltungsteilen 5 und 6
über den Übertragers eine Spannung zugeführt. Aus der Wirkungsweise des Differentialübertragers
3. folgt, daß diese Spannung, sofern no
die Kapazität des Kondensators 2 größer ist als die des Kondensators 1, um 180 ° in der Phase
verschoben ist gegenüber jenem Fall, daß die Kapazität des Kondensators. 2 kleiner ist als die
des Kondensators 1. Es werden also demnach bei nicht abgeglichener Brücke 1, 2, 3 der
Trockengleichrichterschaltung 6 zwei Spannungen zugeführt, von welchen die über den Verstärker
5 zugeleitete Spannung in ihrer Phase davon abhängig ist, ob die Kapazität des Vergleichskondensators
2 größer oder kleiner ist als die des Kondensators 1. Innerhalb der
Trockengleichrichterschaltung 6 sind zwei über das Meßgerät 7 verlaufende Gleichstromkreise
gebildet, in deren einem die geometrische Differenz und in deren anderem die geometrische
Summe der beiden der Schaltung 6 zugeführten Wechselspannungen wirksam sind. Eine Phasenverschiebung
einer der beiden Wechselspannungen um 180 ° hat daher zur Folge, daß
das Meßgerät 7 statt nach der einen Seite nach der anderen Seite ausschlägt. Es ist hier nicht
der Platz, näher auf die Trockengleichrichterschaltung 6 einzugehen; sie bildet in einer etwas
anderen Ausführung bereits den Gegenstand des deutschen Patentes 579 838, worauf verwiesen
wird. Kurz zusammengefaßt ist also der Ausschlagssinn des Meßgerätes 7 dem Sinne der
Abweichung der Kapazität des Kondensators 2 von der des Kondensators 1 eindeutig zugeordnet.
Die Benutzung der Einrichtung gebt folgendermaßen vor sich: Vor Beginn einer Messung,
d. h. vor Beginn einer Vereisung, wird die Schaltung so abgeglichen, daß das Anzeigegerät
7 auf Null zeigt. Bei Auftreten einer Vereisung jäudert sich die Kapazität des Kondensators
i, das Brückengleichgewicht wird gestört, das Meßgerät 7 schlägt aus. Es wird
daraufhin der Vergleichskondensator 2 in, dem durch die Ausschlagsrichtung des Meßgerätes 7
bedingten Sinne verstellt, bis das Gleichgewicht der Brücke wieder hergestellt ist. Die auf einer
geeigneten Skala am Kondensator 2 ablesbare Kapazität gibt dann einen Anhalt für das Maß
der Vereisung. Gewünschtenfalls kann der Kondensatorz in Vereisungsgraden (mittlere
Schichtdicke, Gewicht o. dgl.) geeicht werden. Statt der in Fig. 2 benutzten Trockengleichrichterschaltung
6 könnte auch eine einfache Gleichrichterschaltung, ζ. -B. eine Graetzsche
Schaltung mit angeschlossenem einfachem Gleichstrommeßgerät, Anwendung finden. Man
verliert aber dann den Vorteil einer eindeutigen Zuordnung der Äussehlagsrichtung des Meßgerätes
zu dem Sinne der Abweichung der Kapazität des Kondensators 2 von der des Kondensators
i. Die Schaltung nach Fig. 2 ermöglicht ohne weiteres einen selbsttätigen Brückenabgleich.
Hierzu wird der Kondensator 2 oder das Verstellorgan desselben mit einem kleinen
Hilfsantrieb gekuppelt und dieser vermittels einer dem Meßgerät 7 zugeordneten Schalteinrichtung
gesteuert, in dem Sinne, daß der Antrieb bei Ausschlägen des Meßgerätes 7 je nach
dem Richtungssinn dieser Ausschläge im einen oder anderen Sinne eingeschaltet wird.
Gemäß, einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Brauchbarkeit des neuen Gerätes
dadurch noch wesentlich erhöht werden, daß Maßnahmen getroffen werden, die' eine Unterkühlung
der Belege des Meßkondensators 1 oder allgemein des Meßkörpers gestatten. Zu diesem
Zweck können z. B. die Belege i°, i&, ic oder
einer von ihnen, z. B. ■ der mittlere Beleg ia,
hohl ausgebildet und mit Verdunstungsöffnungen versehen werden. Bei EmfüHung einer geeigneten
Flüssigkeit, z. B. Alkohol·oder Benzin, ergibt sich dann infolge Verdunstung dieser
Flüssigkeit eine Unterkühlung der Meßbelege mit der Folge, daß, sofern die sonstigen Voraussetzungen
gegeben sind, an dem Kondensator oder allgemeiner dem Meßkörper eine Vereisung eintritt, während das Luftfahrzeug selbst noch
von einer Vereisung frei ist. Auf diesem Wege läßt sich in einfachster Weise eine Vorwarnung
des Fahrzeugführers erzielen.
Das neue Gerät bietet die Möglichkeit, von an sich beliebigen Signaleinrichtungen z. B. in Gestalt
von akustischen Signalen oder optischen Signalen, z.B. Schauzeichen am Instrumentenbrett
u". dgl. m., Gebrauch zu machen. Die Steuerung dieser Signale kann über eine dem
beweglichen Teil oder dem Verstellorgan des Kondensators 2 zugeordnete Kontakteinrichtung
erfolgen, insbesondere dann, wenn, wie oben erwähnt, von einem selbsttätigen Brückenabgleich
Gebrauch gemacht wird.
Die Kapazität des Kondensators 1 kann natürlich auch in anderer Weise gemessen oder
zur Betätigung einer Anzeige- oder Signaleinrichtung herangezogen werden. Es besteht z.B.
die Möglichkeit, den Kondensator 1 als Element eines Schwingungskreises zu benutzen und von
der durch eine Änderung der Kapazität des Kondensators ι bedingten Verstimmung des Schwingungskreises
die Anzeige oder Signalbetätigung abzuleiten.
Um den Kondensator oder allgemein das Meßorgan wieder in Betriebsbereitschaft zu versetzen,
d. h. von einer Vereisung zu befreien, kann von in das Meßorgan eingebauten Heizeinrichtungen
Gebrauch gemacht werden, z. B. in Gestalt von elektrischen Heizspiralen. Die
Ein- und Ausschaltung dieser Heizeinrichtung wie auch die Zuführung der zur Unterkühlung
dienenden Flüssigkeit kann mit Hilfe eines Zeit-Werkes o. dgl. nach einem bestimmten Zyklus
erfolgen.
Statt der angegebenen elektrischen Heizeinrichtung zur Beseitigung des Eisbelages des
Meßorgans kann auch von mechanischen Einrichtungen Gebrauch gemacht werden, z. B. von
Schütteleinrichtungen, von mit Druckluft arbeitenden Blasvorrichtungen oder auch von Einrichtungen,
die bei Einschaltung eine Verformung des in diesem Fall elastisch auszubildenden
Meßorgans herbeiführen und dadurch ein Abspringen des Eisbelages bewirken.
Statt der in Fig. 1 gezeigten Kondensatorform
und anderer Ausführungen kann auch die in Fig. 3 im Querschnitt und in Fig. 4 in Drauf- iao
sieht veranschaulichte Kondensatorausführung mit Vorteil benutzt werden. Sie besteht aus
einem Isolierkörper ίο mit zwei kammartig ineinandergreifenden
Sätzen von Belegen ioa und io6, die gegebenenfalls auch in Form von aufeinanderfolgenden
Ringen angeordnet werden können. Der Isolierkörper io wird zweckmäßig
hinsichtlich seines Profils ebenso ausgebildet wie der Beleg i» des Kondensators nach Fig. i.
Der Isolierkörper io kann auch in seiner Gesamtgestalt windschnittig ausgebildet werden,
Auch hinsichtlich der Anordnung von Heizeinrichtungen und der Anwendung von Maßnahmen,
die eine Unterkühlung gestatten, gilt das gleiche, was oben bezüglich der Ausführung
nach Fig. ι dargetan wurde. Wie schon oben erwähnt, ist die Erfindung
nicht auf die Verwendung eines Kondensators beschränkt. Eine sehr einfache Ausführung
würde sich z. B. auch ergeben, wenn als Meßorgan ein Staurand, ein Staurohr oder eine Staudüse
benutzt wird, die dem Fahrtwind ausgesetzt wird und unter der Einwirkung einer Vereisung
eine Änderung des wirksamen Querschnittes erfährt, die ihrerseits wiederum eine Änderung des Staudruckes zur Folge hat. Die
Messung wird sehr einfach, wenn man von zwei derartigen Geräten mit vorzugsweise gleichem
Querschnitt in Differentialschaltung Gebrauch macht. Hierbei ist Vorsorge zu treffen, daß das
eine der beiden Meßorgane nicht vereist oder doch in dem Maße seiner Vereisung hinter dem
des anderen Meßorgans zurückbleibt. Sehr einfach wird die Ausführung, wenn man z. B. zwei
,Staudüsen 0. dgl. durch ein U-Rohr miteinander verbindet und die eine dieser Staudüsen mit
einer eine Vereisung verhindernden oder verkleinernden Heizeinrichtung versieht. Die andere
Staudüse kann normal ausgebildet sein oder auch analog dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
mit einer Einrichtung zur Unterkühlung ausgerüstet werden. Solange keine Vereisung auftritt, halten sich die von
den beiden Düsen erfaßten Drucke das Gleichgewicht, beim Auftreten einer Vereisung an der
einen Düse erfährt hingegen die das U-Rohr füllende Flüssigkeit eine Verschiebung, von der
z. B. mittels von der Flüssigkeit selbst geschalteter Kontakte die Betätigung einer Anzeigeoder
Signaleinrichtung abgeleitet wird.
Die Einrichtung kann zu ihrem größten Teil an beliebiger Stelle des Luftfahrzeuges z. B. in
eine Tragfläche eingebaut werden. Das Meßorgan selbst ist natürlich an günstiger Stelle
dem Fahrtwind auszusetzen. Die Anzeige- oder Signaleinrichtung wird zweckmäßig in das Instrumentenbrett
des Piloten eingebaut.
Um ein Maß für das wirkliche Gefahrenmoment zu erhalten, interessiert unter Umständen nicht
nur die Stärke der Eisschicht, sondern auch die Geschwindigkeit ihrer Änderung. Zur Ermittlung
letzterer Größe kann man in der Weise vorgehen, daß man die mittlere Geschwindigkeit
des den Vergleichskonderisator 2 nachdrehenden Motors ermittelt und als Maß für die Geschwindigkeit
der Änderung der Eisschicht benutzt. Man könnte z. B. mit dem betreffenden Motor
zweckmäßig unter Zwischenschaltung einer Feder eine Tachometerdynamo kuppeln und an
diese ein Spanriungsmeßgerät anschließen, dessen Skala dann unmittelbar in Änderungsgeschwindigkeiten
des Eisbelages oder in anderen für diese ein Maß gebenden Einheiten geeicht sein
kann. Gegebenenfalls kann man die· letztere Größe mit der durch den Eisbelag bedingten
Größe der Kapazität zu einem gemeinsamen Wert zusammenfassen, der dann als Maß für
das tatsächliche, durch die Größe des bereits vorhandeilen Eisbelages und durch die Geschwindigkeit
seines Wachstums bedingte Gefahrenmoment benutzt wird.
Im allgemeinen wird es genügen, wenn das Gerät.bei Auftreten einer Vereisung oder Vereisungsgefahr
auf eine optische oder akustische Anzeigeeinrichtung, worunter hier auch Signaleinrichtungen
verstanden werden, einwirkt. Unter Umständen kann es aber auch von Vorteil sein, wenn die neue Einrichtung auf ein
selbsttätiges Steuergerät arbeitet in dem Sinne, daß das Luftfahrzeug bei Auftreten einer Vereisung
oder einer Vereisungsgefahr selbsttätig in eine andere Höhenlage übergeht. Hierbei
kann durch Zusammenarbeit mit" einem Höhenmesser Vorsorge getroffen werden, daß eine bestimmte
Mindesthöhe und ebenso auch eine bestimmte Höchsthöhe nicht überschritten werden.
Die letzterwähnte Ausführung kommt insbesondere in Betracht für beliebige selbsttätig
gesteuerte Fahrzeuge.
Das neue Gerät ist, wie man leicht sieht, auch für Wasserfahrzeuge verwendbar.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Meßeinrichtung für Luft- und Wasserfahrzeuge, insbesondere Flugzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Vereisung oder Vereisungsgefahr ein selbst der Vereisung ausgesetztes Meßorgan dient, das unter dem Einfluß seiner Vereisung mittel- oder unmittelbar eine optische oder akustische Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beides zusammen betätigt.2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan ein elektrischer Kondensator dient und von der mit der Vereisung zusammenhängenden Änderung seiner Kapazität die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.3. Einrichtung nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan ein beweglich aufgehängter Körper dient und von der mit der Vereisung zusammenhängendenÄnderung seines Gewichtes die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan eine Staudruckdüse 0. dgl. dient und von der mit der Vereisung zusammenhängenden Änderung ihres wirksamen Querschnittes und der damit verbundenen Änderung des erfaßtento Staudruckes die Betätigung der Anzeigeoder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Staudruckdüsen, von welchen die eine mit einer Heizeinrichtung zur Verhinderung oder Verminderung ihrer Vereisung ausgerüstet ist, in Differentialschaltung die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen bewirken.6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator oder mindestens ein Beleg oder eine Platte hinsichtlich seines Profils in Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder einem wesentlichen Teil desselben, insbesondere einer Tragfläche, nachgebildet ist.7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator zwisehen zwei vorzugsweise miteinander elektrisch verbundenen Belegen (i6, i°) unter Belassung von Zwischenräumen zum Durchströmen des Fahrtwindes einen dritten Beleg (i°) aufweist und dieser oder sein Träger hinsichtlich seines Profils in. Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder einem wesentlichen Teil desselben, insbesondere einer Tragfläche, nachgebildet ist.8. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator aus einem Isolierkörper mit aufgelegten oder eingelassenen Belegungen besteht, die vorzugsweise kammartig ineinandergreifen.9. Einrichtung nach Anspruch 2, 6, 7 oder 8, gekennzeichnet durch solche Anordnung der Meßbelege relativ zueinander, daß die verschiedenen Eisbildungsstellen bezüglich der von ihnen abhängigen Kapazitätsänderung eine unterschiedliche Bewertung erfahren.10. Einrichtung nach Anspruch 7 und 9, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der beiden äußeren Belege (i6, ic) zu dem mittleren, daß die Vereisung an der in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnfläche der mittleren Kondensatorplatte die Kapazität des Kondensators nur wenig oder gar nicht ändert.Einrichtung nach einem der vorherir.gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan unterkühlbar ist.12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan oder ein Teil desselben einen Behälter zur Aufnahme einer durch Verdunstung eine Unterkühlung des Meßorgans herbeiführenden Flüssigkeit bildet.13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan heizbar ist zur Wiederherbeiführung der Betriebsbereitschaft.14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zur Bestimmung der Änderungsgeschwindigkeit des Eisbelages.15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Maß für die Änderungsgeschwindigkeit des Eisbelages und die ein Maß für die Größe des Eisbelages gebende Meßgröße gemeinsam auf eine Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beide zusammen einwirken.Hierzu I Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110996D DE609661C (de) | 1933-09-15 | 1933-09-15 | Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110996D DE609661C (de) | 1933-09-15 | 1933-09-15 | Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE609661C true DE609661C (de) | 1935-02-19 |
Family
ID=7530650
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES110996D Expired DE609661C (de) | 1933-09-15 | 1933-09-15 | Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE609661C (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE739932C (de) * | 1941-02-27 | 1943-10-08 | Henschel Flugzeugwerke Ag | Messeinrichtung zur Erfassung von Zustandsgroessen und Beeinflussungen an Flugzeugteilen |
US2419266A (en) * | 1942-10-24 | 1947-04-22 | Honeywell Regulator Co | Electronic circuit for indicating ice formation |
US2426625A (en) * | 1943-01-29 | 1947-09-02 | John E Lindberg | Icing detection device |
US2432669A (en) * | 1942-10-24 | 1947-12-16 | Honeywell Regulator Co | Ice indicator |
US2457085A (en) * | 1943-08-23 | 1948-12-21 | Honeywell Regulator Co | Carburetor ice responsive device |
US2531265A (en) * | 1944-08-21 | 1950-11-21 | Honeywell Regulator Co | Electronic apparatus |
DE1062030B (de) * | 1956-08-18 | 1959-07-23 | Siemens Ag | Anordnung zur UEberwachung von Strassen auf Glatteisbildung |
US3178939A (en) * | 1962-05-24 | 1965-04-20 | Giannini Controls Corp | System for measuring flight variables of hypersonic vehicle |
WO1999028185A1 (en) * | 1997-11-05 | 1999-06-10 | Futuris As | Method of and apparatus for detection of ice accretion |
-
1933
- 1933-09-15 DE DES110996D patent/DE609661C/de not_active Expired
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE739932C (de) * | 1941-02-27 | 1943-10-08 | Henschel Flugzeugwerke Ag | Messeinrichtung zur Erfassung von Zustandsgroessen und Beeinflussungen an Flugzeugteilen |
US2419266A (en) * | 1942-10-24 | 1947-04-22 | Honeywell Regulator Co | Electronic circuit for indicating ice formation |
US2432669A (en) * | 1942-10-24 | 1947-12-16 | Honeywell Regulator Co | Ice indicator |
US2426625A (en) * | 1943-01-29 | 1947-09-02 | John E Lindberg | Icing detection device |
US2457085A (en) * | 1943-08-23 | 1948-12-21 | Honeywell Regulator Co | Carburetor ice responsive device |
US2531265A (en) * | 1944-08-21 | 1950-11-21 | Honeywell Regulator Co | Electronic apparatus |
DE1062030B (de) * | 1956-08-18 | 1959-07-23 | Siemens Ag | Anordnung zur UEberwachung von Strassen auf Glatteisbildung |
US3178939A (en) * | 1962-05-24 | 1965-04-20 | Giannini Controls Corp | System for measuring flight variables of hypersonic vehicle |
WO1999028185A1 (en) * | 1997-11-05 | 1999-06-10 | Futuris As | Method of and apparatus for detection of ice accretion |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE609661C (de) | Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge | |
EP0083296A2 (de) | Heckstielwaage zur Luftkraftbestimmung an Windkanalmodellen | |
DE3125133C2 (de) | ||
DE2612253C3 (de) | Vulkameter zur Bestimmung des Vulkanisationsverlaufs von Kautschuk und seinen Mischungen | |
DE674497C (de) | Geraet zur Anzeige und Messung der Vereisung an Flugzeugen | |
DE567219C (de) | Stroemungsmesser | |
DE693276C (de) | Vorrichtung zur Bestimmung des Saeuregrades in einer Halbpotentiometerschaltung mit selbsttaetigem Temperaturausgleich | |
DE973069C (de) | Registriereinrichtung fuer elektrische Spannungen oder fuer nichtelektrische, durch elektrische Spannungen dargestellte Messgroessen | |
DE872669C (de) | Verfahren zum Messen kleiner Laengenaenderungen eines Prueflings unter gleichzeitiger Beruecksichtigung etwa auftretender Biegungen | |
DE319674C (de) | Verfahren zum Messen der Witterungseinwirkungen und zum Regeln der Waermezufuhr bei Heizungen u. dgl. | |
DE460966C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Abtriftwinkels bei Luftfahrzeugen | |
DE326336C (de) | Einrichtung zur Bestimmung der Abtrift eines Luftfahrzeugs | |
DE742115C (de) | Meereshoehenanzeige- oder -registriergeraet fuer Luftfahrzeuge | |
DE718545C (de) | Einrichtung zum elektrischen Fernmessen von veraenderlichen Groessen | |
DE597248C (de) | Verfahren zur Landesvermessung mittels Aufnahmen aus Luftfahrzeugen | |
DE816775C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Messen des Netzwiderstandes, z. B. der Netzfuellung, bei Fischereifahrzeugen | |
DE2458531A1 (de) | Messinstrument zur ermittlung optimaler einstellungen fuer leistungssteigernde systeme bei flugzeugen | |
DE371906C (de) | Selbsttaetiges registrierendes Instrument zum Messen von Wassertiefen, Wassergeschwindigkeiten und Durchflussmengen | |
DE341572C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Dichte eines Gases | |
DE1499312B2 (de) | Eichvorrichtung fuer mikrophone | |
AT126540B (de) | Einrichtung zur elektrischen Anzeige von Größen, die in Abhängigkeit von mindestens zwei meßgrößen stehen, insbesondere zur Mengenmessung strömender Mittel. | |
DE379194C (de) | Einrichtung zur Fernanzeige, Messung oder Registrierung von Stellungen beliebiger Teile (Zeiger, Schwimmer o. dgl.) mittels einer periodisch wirkenden Hilfskraft | |
DE1523168B2 (de) | Verfahren zur messung von stroemungsgeschwindigkeiten und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE611830C (de) | Gasdichtemesser | |
DE618808C (de) | Hochempfindliches thermisches Relais zur Steuerung bzw. Ausloesung von elektrischen Stroemen in Abhaengigkeit von der Stellung mechanischer Organe |