DE609661C - Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge - Google Patents

Messeinrichtung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge

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DE609661C DES110996D DES0110996D DE609661C DE 609661 C DE609661 C DE 609661C DE S110996 D DES110996 D DE S110996D DE S0110996 D DES0110996 D DE S0110996D DE 609661 C DE609661 C DE 609661C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D15/00De-icing or preventing icing on exterior surfaces of aircraft
    • B64D15/20Means for detecting icing or initiating de-icing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)

Description

Durch Vereisung eines Luftfahrzeuges, insbesondere eines Flugzeuges, können dessen Ge-■ wicht und Flugeigenschaften eine derartig starke Änderung erfahren, daß ein. Weiterflug nicht möglich ist. Diese Gefahrenquelle ist insbesondere bei Langstreckenflügen und bei Höhenflügen von erheblicher Bedeutung. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines zur Feststellung einer Vereisung oder einer Vereisungsge-
to fahr dienlichen Gerätes.
Es ist vorgeschlagen worden, mit Hilfe eines Thermometers die Temperatur und mit Hilfe eines Psychrometers den Taupunkt der umgebenden Luft laufend zu bestimmen und auf Grund dieser Messungen festzustellen, ob die Gefahr einer Vereisung besteht. Diese Methode ist jedoch recht umständlich, da die Angaben des Psychrometers bekanntlich nicht unmittelbar verwendbar, sondern erst mit Hilfe einer
ao Formel auszuwerten sind. Außerdem besteht auch die Gefahr, daß das feuchte Thermometer vereist und damit das Psychrometer aussetzt. Außerdem hat sich aber auch gezeigt, daß nicht allein die Temperaturhöhe und die Erreichung des Taupunktes für die Vereisung maßgebend sind, sondern daß auch andere bisher nicht näher bekannte Faktoren den Eintritt, der Vereisung mitbestimmen. Die bekannte Methode ist mithin nicht geeignet, den Piloten über das Bestehen einer Vereisungsgefahr zutreffend zu unterrichten.
Das neue Gerät vermeidet all die erwähnten Schwierigkeiten. Sein Wesen besteht darin, daß zur Ermittlung der Vereisung oder Vereisungsgefahr ein selbst der Vereisung ausgesetztes Meßorgan, dient, das unter dem Einfluß seine Vereisung mittel- oder unmittelbar eine optische oder akustische Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beide zusammen in Gang setzt.
Die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung kann von der Gewichtsvermehrung abgeleitet'werden, die das Meßorgan durch die Vereisung erfährt. Man könnte z. B. hierzu von einem stabförmigen, beweglich aufgehängten oder in anderer Weise beweglich gelagerten Meßorgan Gebrauch machen, das bei Eintritt einer Vereisung eine dem Maße der Vereisung entsprechende Bewegung ausführt und dadurch, z. B. auf elektrischem Wege, die Anzeige- oder Steuereinrichtung beeinflußt.
Eine besonders einfache Ausführung der Erfindung ergibt sich jedoch, werm gemäß der bevorzugten Ausführung als Meßorgan ein elektrischer Kondensator benutzt und von der mit der Vereisung zusammenhängenden Änderung seiner Kapazität die Betätigung der Anzeigeoder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet wird. Bei' dieser und anderen Ausführungen läßt sich die Sicherheit und Genauigkeit der Messung dadurch erhöhen, daß das Meßorgan oder der Kondensator oder ein Beleg desselben hinsichtlich seines Profils in Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder einem wesentlichen Teil desselben, vorzugsweise einer Tragfläche, nachgebildet wird. Es lassen" sich dadurch hinsichtlich des Einsetzens und
des Maßes derVereisung amMeßorgan die gleichen Verhältnisse herbeiführen, wie sie an dem Fahrzeug selbst bestehen. Es kann noch weiterhin Vorsorge getroffen werden,.-daß verschiedene Stellen des Meßorgans hinsichtlich des . Einflusses der an ihnen auftretenden Vereisung auf das Meßergebnis eine unterschiedliche Bewertung erfahren. Der Grund für die Anwendung dieser Maßnahme liegt darin, daß, wie Erfahrungen gezeigt haben, eine Vereisung zunächst an den in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnflächen der Tragflächen usw. auftreten, daß.diese Vereisung aber für die Flugeigenschaften und das Gewicht kaum von Bedeutung ist und daß außerdem die sich an den genannten Stirnflächen bildenden Eisspitzen nach gewisser Zeit von selbst abfallen. Um also ein Maß für das wirkliche Gefahrenmoment zu erhalten, empfiehlt es sich daher, Maßnahmen zu treffen, die ao z. B. die Eisbildung an der Stirnfläche des Meßorgans nur von geringem oder gar keinem Einfluß auf das Meßergebnis sein lassen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel mit einem Kondensator als Meßorgan. Fig. 1 zeigt den Meßkondensator in Seitenansicht. Fig. 2 zeigt eine der möglichen Schaltungen.
Bei dem Ausführungsbeispiel besteht der Kondensator ι aus drei Platten i°, i6, ic* Durch eine größere Strichstärke sind die Metallbelege angedeutet, von welchen die beiden äußeren elektrisch miteinander verbunden sind, so daß also die Kapazität des mittleren Beleges der Platte i° gegen die beiden äußeren Belege der Platten i6 und ic maßgebend ist. Die mittlere Platte besitzt ein stromlinienförmiges Profil. Zwischen der Platte i° und den beiden Platten i6 und i.c sind im wesentlichen überall gleiche Zwischenräume gelassen, die ein Durchströmen des Fahrtwindes gestatten. Dadurch sind bezüglich der Platte ia hinsichtlich der Eisbildung im wesentlichen die gleichen Verhältnisse geschaffen, wie sie auch bei den Tragflächen gegeben sind, die unter den vorliegenden Gesichtspunkten die wesentlichsten Teile eines Flugzeuges bilden. Wie schon, eingangs erwähnt, können die Platten des Kondensators aber auch anderen Teilen des Fahrzeuges nachgebildet sein. So wird man z.B. bei Luftschiffen die eine Platte des Kondensators, z. B. mit Bezug auf Fig. 1 die Platte 1* dem Körper des Luftschiffes nachbilden.
Die Stirnflächen der drei Kondensatorenplatten i°, i6 und ie Hegen bei der Ausführung nach Fig. 1 annähernd auf einer Lotrechten, infolgedessen ist, wie man sich an Hand der Fig; r leicht überzeugt, der Einfluß einer Eisbildung an der in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnfläche des Beleges 1* von keinem oder doch nur von geringem Einfluß auf die Kapazität des Kondensators. Dje !Zweckmäßigkeit dieser.
Anordnung ergibt sich daraus, daß, wie oben erwähnt, sich an den in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnflächen der Tragflächen Eismassen bilden, bevor noch die übrigen Stellen der Tragflächen eine nennenswerte Vereisung aufweisen. Würde man daher die· Eisbildung an den Stirnflächen des Beleges i° von größerem Einfluß auf die Kapazität sein lassen, so ergäbe sich ein dem wirklichen Gefahrenmoment nicht entsprechendes Meßergebnis. Je nach der Bauart der mit dem neuep Gerät auszurüstenden Luftfahrzeuge kann es sich unter Umständen empfehlen, eine etwas andere Bewertung der einzelnen Eisbüdungsstellen des Kondensators oder allgemeiner des Meßorgans hinsichtlich ihres Einflusses auf das Meßergebnis zu wählen.
Die Kapazität des in Fig. 1 gezeigten Meßkondensators kann in einer an sich beliebigen geeigneten Schaltung gemessen werden. Fig. 2 zeigt ein besonders zweckmäßiges Ausführungsbeispiel für eine derartige Schaltung. Nach Fig. 2 erfolgt die Messung der Kapazität des hier nur schematisch eingezeichneten Kondensators ι in einer Brückenschaltung, die neben dem genannten Kondensator 1 noch einen Vergleichskondensator 2 und die Primärwicklung eines Differentialübertragers 3 enthält. Die Speisung der Brücke erfolgt aus einer Wechselstromquelle 4, vorzugsweise aus einem Tonfrequenzgenerator. Es empfiehlt sich, hierzu den in der Regel ohnehin vorhandenen Bordgenerator mitzubenutzen. Die Sekundärwicklung des Differentialübertragers 3 ist über einen Verstärker, z. B. wie dargestellt über einen zweistufigen Röhrenverstärker 5, auf eine Trockengleichrichterbrücke 6 geschaltet, die zugleich auch über den Übertrager 6° an die Wechselstromquelle 4 angeschlossen ist. 7 ist ein am die Brücken 6 angeschlossenes Meßgerät, z. B. wie dargestellt ein Drehspulmeßgerät in Differentialschaltung, das demgemäß seinen Nullpunkt in der Mitte der Skala besitzt.
Bei nicht abgeglichener Brücke, also wenn die Kapazität des Vergleichskondensators 2 größer oder Meiner als die des Meßkondensators ι ist, wird den Schaltungsteilen 5 und 6 über den Übertragers eine Spannung zugeführt. Aus der Wirkungsweise des Differentialübertragers 3. folgt, daß diese Spannung, sofern no die Kapazität des Kondensators 2 größer ist als die des Kondensators 1, um 180 ° in der Phase verschoben ist gegenüber jenem Fall, daß die Kapazität des Kondensators. 2 kleiner ist als die des Kondensators 1. Es werden also demnach bei nicht abgeglichener Brücke 1, 2, 3 der Trockengleichrichterschaltung 6 zwei Spannungen zugeführt, von welchen die über den Verstärker 5 zugeleitete Spannung in ihrer Phase davon abhängig ist, ob die Kapazität des Vergleichskondensators 2 größer oder kleiner ist als die des Kondensators 1. Innerhalb der
Trockengleichrichterschaltung 6 sind zwei über das Meßgerät 7 verlaufende Gleichstromkreise gebildet, in deren einem die geometrische Differenz und in deren anderem die geometrische Summe der beiden der Schaltung 6 zugeführten Wechselspannungen wirksam sind. Eine Phasenverschiebung einer der beiden Wechselspannungen um 180 ° hat daher zur Folge, daß das Meßgerät 7 statt nach der einen Seite nach der anderen Seite ausschlägt. Es ist hier nicht der Platz, näher auf die Trockengleichrichterschaltung 6 einzugehen; sie bildet in einer etwas anderen Ausführung bereits den Gegenstand des deutschen Patentes 579 838, worauf verwiesen wird. Kurz zusammengefaßt ist also der Ausschlagssinn des Meßgerätes 7 dem Sinne der Abweichung der Kapazität des Kondensators 2 von der des Kondensators 1 eindeutig zugeordnet.
Die Benutzung der Einrichtung gebt folgendermaßen vor sich: Vor Beginn einer Messung, d. h. vor Beginn einer Vereisung, wird die Schaltung so abgeglichen, daß das Anzeigegerät 7 auf Null zeigt. Bei Auftreten einer Vereisung jäudert sich die Kapazität des Kondensators i, das Brückengleichgewicht wird gestört, das Meßgerät 7 schlägt aus. Es wird daraufhin der Vergleichskondensator 2 in, dem durch die Ausschlagsrichtung des Meßgerätes 7 bedingten Sinne verstellt, bis das Gleichgewicht der Brücke wieder hergestellt ist. Die auf einer geeigneten Skala am Kondensator 2 ablesbare Kapazität gibt dann einen Anhalt für das Maß der Vereisung. Gewünschtenfalls kann der Kondensatorz in Vereisungsgraden (mittlere Schichtdicke, Gewicht o. dgl.) geeicht werden. Statt der in Fig. 2 benutzten Trockengleichrichterschaltung 6 könnte auch eine einfache Gleichrichterschaltung, ζ. -B. eine Graetzsche Schaltung mit angeschlossenem einfachem Gleichstrommeßgerät, Anwendung finden. Man verliert aber dann den Vorteil einer eindeutigen Zuordnung der Äussehlagsrichtung des Meßgerätes zu dem Sinne der Abweichung der Kapazität des Kondensators 2 von der des Kondensators i. Die Schaltung nach Fig. 2 ermöglicht ohne weiteres einen selbsttätigen Brückenabgleich. Hierzu wird der Kondensator 2 oder das Verstellorgan desselben mit einem kleinen Hilfsantrieb gekuppelt und dieser vermittels einer dem Meßgerät 7 zugeordneten Schalteinrichtung gesteuert, in dem Sinne, daß der Antrieb bei Ausschlägen des Meßgerätes 7 je nach dem Richtungssinn dieser Ausschläge im einen oder anderen Sinne eingeschaltet wird.
Gemäß, einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Brauchbarkeit des neuen Gerätes dadurch noch wesentlich erhöht werden, daß Maßnahmen getroffen werden, die' eine Unterkühlung der Belege des Meßkondensators 1 oder allgemein des Meßkörpers gestatten. Zu diesem Zweck können z. B. die Belege i°, i&, ic oder einer von ihnen, z. B. ■ der mittlere Beleg ia, hohl ausgebildet und mit Verdunstungsöffnungen versehen werden. Bei EmfüHung einer geeigneten Flüssigkeit, z. B. Alkohol·oder Benzin, ergibt sich dann infolge Verdunstung dieser Flüssigkeit eine Unterkühlung der Meßbelege mit der Folge, daß, sofern die sonstigen Voraussetzungen gegeben sind, an dem Kondensator oder allgemeiner dem Meßkörper eine Vereisung eintritt, während das Luftfahrzeug selbst noch von einer Vereisung frei ist. Auf diesem Wege läßt sich in einfachster Weise eine Vorwarnung des Fahrzeugführers erzielen.
Das neue Gerät bietet die Möglichkeit, von an sich beliebigen Signaleinrichtungen z. B. in Gestalt von akustischen Signalen oder optischen Signalen, z.B. Schauzeichen am Instrumentenbrett u". dgl. m., Gebrauch zu machen. Die Steuerung dieser Signale kann über eine dem beweglichen Teil oder dem Verstellorgan des Kondensators 2 zugeordnete Kontakteinrichtung erfolgen, insbesondere dann, wenn, wie oben erwähnt, von einem selbsttätigen Brückenabgleich Gebrauch gemacht wird.
Die Kapazität des Kondensators 1 kann natürlich auch in anderer Weise gemessen oder zur Betätigung einer Anzeige- oder Signaleinrichtung herangezogen werden. Es besteht z.B. die Möglichkeit, den Kondensator 1 als Element eines Schwingungskreises zu benutzen und von der durch eine Änderung der Kapazität des Kondensators ι bedingten Verstimmung des Schwingungskreises die Anzeige oder Signalbetätigung abzuleiten.
Um den Kondensator oder allgemein das Meßorgan wieder in Betriebsbereitschaft zu versetzen, d. h. von einer Vereisung zu befreien, kann von in das Meßorgan eingebauten Heizeinrichtungen Gebrauch gemacht werden, z. B. in Gestalt von elektrischen Heizspiralen. Die Ein- und Ausschaltung dieser Heizeinrichtung wie auch die Zuführung der zur Unterkühlung dienenden Flüssigkeit kann mit Hilfe eines Zeit-Werkes o. dgl. nach einem bestimmten Zyklus erfolgen.
Statt der angegebenen elektrischen Heizeinrichtung zur Beseitigung des Eisbelages des Meßorgans kann auch von mechanischen Einrichtungen Gebrauch gemacht werden, z. B. von Schütteleinrichtungen, von mit Druckluft arbeitenden Blasvorrichtungen oder auch von Einrichtungen, die bei Einschaltung eine Verformung des in diesem Fall elastisch auszubildenden Meßorgans herbeiführen und dadurch ein Abspringen des Eisbelages bewirken.
Statt der in Fig. 1 gezeigten Kondensatorform und anderer Ausführungen kann auch die in Fig. 3 im Querschnitt und in Fig. 4 in Drauf- iao sieht veranschaulichte Kondensatorausführung mit Vorteil benutzt werden. Sie besteht aus
einem Isolierkörper ίο mit zwei kammartig ineinandergreifenden Sätzen von Belegen ioa und io6, die gegebenenfalls auch in Form von aufeinanderfolgenden Ringen angeordnet werden können. Der Isolierkörper io wird zweckmäßig hinsichtlich seines Profils ebenso ausgebildet wie der Beleg i» des Kondensators nach Fig. i. Der Isolierkörper io kann auch in seiner Gesamtgestalt windschnittig ausgebildet werden, Auch hinsichtlich der Anordnung von Heizeinrichtungen und der Anwendung von Maßnahmen, die eine Unterkühlung gestatten, gilt das gleiche, was oben bezüglich der Ausführung nach Fig. ι dargetan wurde. Wie schon oben erwähnt, ist die Erfindung nicht auf die Verwendung eines Kondensators beschränkt. Eine sehr einfache Ausführung würde sich z. B. auch ergeben, wenn als Meßorgan ein Staurand, ein Staurohr oder eine Staudüse benutzt wird, die dem Fahrtwind ausgesetzt wird und unter der Einwirkung einer Vereisung eine Änderung des wirksamen Querschnittes erfährt, die ihrerseits wiederum eine Änderung des Staudruckes zur Folge hat. Die Messung wird sehr einfach, wenn man von zwei derartigen Geräten mit vorzugsweise gleichem Querschnitt in Differentialschaltung Gebrauch macht. Hierbei ist Vorsorge zu treffen, daß das eine der beiden Meßorgane nicht vereist oder doch in dem Maße seiner Vereisung hinter dem des anderen Meßorgans zurückbleibt. Sehr einfach wird die Ausführung, wenn man z. B. zwei ,Staudüsen 0. dgl. durch ein U-Rohr miteinander verbindet und die eine dieser Staudüsen mit einer eine Vereisung verhindernden oder verkleinernden Heizeinrichtung versieht. Die andere Staudüse kann normal ausgebildet sein oder auch analog dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel mit einer Einrichtung zur Unterkühlung ausgerüstet werden. Solange keine Vereisung auftritt, halten sich die von den beiden Düsen erfaßten Drucke das Gleichgewicht, beim Auftreten einer Vereisung an der einen Düse erfährt hingegen die das U-Rohr füllende Flüssigkeit eine Verschiebung, von der z. B. mittels von der Flüssigkeit selbst geschalteter Kontakte die Betätigung einer Anzeigeoder Signaleinrichtung abgeleitet wird.
Die Einrichtung kann zu ihrem größten Teil an beliebiger Stelle des Luftfahrzeuges z. B. in eine Tragfläche eingebaut werden. Das Meßorgan selbst ist natürlich an günstiger Stelle dem Fahrtwind auszusetzen. Die Anzeige- oder Signaleinrichtung wird zweckmäßig in das Instrumentenbrett des Piloten eingebaut.
Um ein Maß für das wirkliche Gefahrenmoment zu erhalten, interessiert unter Umständen nicht nur die Stärke der Eisschicht, sondern auch die Geschwindigkeit ihrer Änderung. Zur Ermittlung letzterer Größe kann man in der Weise vorgehen, daß man die mittlere Geschwindigkeit des den Vergleichskonderisator 2 nachdrehenden Motors ermittelt und als Maß für die Geschwindigkeit der Änderung der Eisschicht benutzt. Man könnte z. B. mit dem betreffenden Motor zweckmäßig unter Zwischenschaltung einer Feder eine Tachometerdynamo kuppeln und an diese ein Spanriungsmeßgerät anschließen, dessen Skala dann unmittelbar in Änderungsgeschwindigkeiten des Eisbelages oder in anderen für diese ein Maß gebenden Einheiten geeicht sein kann. Gegebenenfalls kann man die· letztere Größe mit der durch den Eisbelag bedingten Größe der Kapazität zu einem gemeinsamen Wert zusammenfassen, der dann als Maß für das tatsächliche, durch die Größe des bereits vorhandeilen Eisbelages und durch die Geschwindigkeit seines Wachstums bedingte Gefahrenmoment benutzt wird.
Im allgemeinen wird es genügen, wenn das Gerät.bei Auftreten einer Vereisung oder Vereisungsgefahr auf eine optische oder akustische Anzeigeeinrichtung, worunter hier auch Signaleinrichtungen verstanden werden, einwirkt. Unter Umständen kann es aber auch von Vorteil sein, wenn die neue Einrichtung auf ein selbsttätiges Steuergerät arbeitet in dem Sinne, daß das Luftfahrzeug bei Auftreten einer Vereisung oder einer Vereisungsgefahr selbsttätig in eine andere Höhenlage übergeht. Hierbei kann durch Zusammenarbeit mit" einem Höhenmesser Vorsorge getroffen werden, daß eine bestimmte Mindesthöhe und ebenso auch eine bestimmte Höchsthöhe nicht überschritten werden. Die letzterwähnte Ausführung kommt insbesondere in Betracht für beliebige selbsttätig gesteuerte Fahrzeuge.
Das neue Gerät ist, wie man leicht sieht, auch für Wasserfahrzeuge verwendbar.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Meßeinrichtung für Luft- und Wasserfahrzeuge, insbesondere Flugzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Vereisung oder Vereisungsgefahr ein selbst der Vereisung ausgesetztes Meßorgan dient, das unter dem Einfluß seiner Vereisung mittel- oder unmittelbar eine optische oder akustische Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beides zusammen betätigt.
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan ein elektrischer Kondensator dient und von der mit der Vereisung zusammenhängenden Änderung seiner Kapazität die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.
    3. Einrichtung nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan ein beweglich aufgehängter Körper dient und von der mit der Vereisung zusammenhängenden
    Änderung seines Gewichtes die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßorgan eine Staudruckdüse 0. dgl. dient und von der mit der Vereisung zusammenhängenden Änderung ihres wirksamen Querschnittes und der damit verbundenen Änderung des erfaßten
    to Staudruckes die Betätigung der Anzeigeoder Steuereinrichtung oder beider zusammen abgeleitet ist.
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Staudruckdüsen, von welchen die eine mit einer Heizeinrichtung zur Verhinderung oder Verminderung ihrer Vereisung ausgerüstet ist, in Differentialschaltung die Betätigung der Anzeige- oder Steuereinrichtung oder beider zusammen bewirken.
    6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator oder mindestens ein Beleg oder eine Platte hinsichtlich seines Profils in Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder einem wesentlichen Teil desselben, insbesondere einer Tragfläche, nachgebildet ist.
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator zwisehen zwei vorzugsweise miteinander elektrisch verbundenen Belegen (i6, i°) unter Belassung von Zwischenräumen zum Durchströmen des Fahrtwindes einen dritten Beleg (i°) aufweist und dieser oder sein Träger hinsichtlich seines Profils in. Fahrtrichtung dem Körper des Luftfahrzeuges oder einem wesentlichen Teil desselben, insbesondere einer Tragfläche, nachgebildet ist.
    8. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator aus einem Isolierkörper mit aufgelegten oder eingelassenen Belegungen besteht, die vorzugsweise kammartig ineinandergreifen.
    9. Einrichtung nach Anspruch 2, 6, 7 oder 8, gekennzeichnet durch solche Anordnung der Meßbelege relativ zueinander, daß die verschiedenen Eisbildungsstellen bezüglich der von ihnen abhängigen Kapazitätsänderung eine unterschiedliche Bewertung erfahren.
    10. Einrichtung nach Anspruch 7 und 9, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der beiden äußeren Belege (i6, ic) zu dem mittleren, daß die Vereisung an der in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnfläche der mittleren Kondensatorplatte die Kapazität des Kondensators nur wenig oder gar nicht ändert.
    Einrichtung nach einem der vorherir.
    gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan unterkühlbar ist.
    12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan oder ein Teil desselben einen Behälter zur Aufnahme einer durch Verdunstung eine Unterkühlung des Meßorgans herbeiführenden Flüssigkeit bildet.
    13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan heizbar ist zur Wiederherbeiführung der Betriebsbereitschaft.
    14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zur Bestimmung der Änderungsgeschwindigkeit des Eisbelages.
    15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Maß für die Änderungsgeschwindigkeit des Eisbelages und die ein Maß für die Größe des Eisbelages gebende Meßgröße gemeinsam auf eine Anzeige- oder eine Steuereinrichtung oder beide zusammen einwirken.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen
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