DE605053C - Verfahren zur Herstellung von optischen Flaechen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von optischen FlaechenInfo
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- B24B—MACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
- B24B13/00—Machines or devices designed for grinding or polishing optical surfaces on lenses or surfaces of similar shape on other work; Accessories therefor
- B24B13/0043—Machines or devices designed for grinding or polishing optical surfaces on lenses or surfaces of similar shape on other work; Accessories therefor the workpieces being deformed during the grinding operation
Description
Es ist bekannt, elastische Körper, deren Fertigform an der geschliffenen Oberfläche von
den einfachen Flächen, z. B. der Zylinderfläche leichter Herstellbarkeit, etwas abweichen soll,
bei der Bearbeitung durch Spannvorrichtungen so zu deformieren, daß sie, in der bekannten
einfachen Weise —· Drehung um eine Achse — geschliffen, beim Entspannen in die
gewünschte Flächenform zurückfedern, deren anderweitige Bearbeitung große Schwierigkeiten
bereitet. Die Erfindung besteht in der Über- _ tragung dieses bekannten Bearbeitungsprinzips
auf das Schleifen optischer Körper, wie asphärischer Linsenflächen, oder auch anderer, von
den einfachen Flächenformen, wie Ebene, Zylinder- oder Kugelflächen, abweichenden
Flächenformen in Verbindung mit der besonderen Ausbildung der die Deformation herbeiführenden
Mittel, die je nach ihrer Ausführung
ao und Anwendung verschiedenartige Deformationen, also auch verschiedenartige Formen der
Fertigfläche, herbeizuführen gestatten.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist die praktische Durchführung des Verfahrens in verschiedenen
Ausführungsformen schematisch veranschaulicht.
Es sei zunächst das Verfahren für Kugelflächen näher betrachtet. In Fig. 1 bis 5 sind
einige typische Fälle, die mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens behandelt werden können,
dargestellt. Es ist jeweils in dem oberen, mit A bezeichneten Teil das undeformierte
Arbeitsstück, in dem mit -B bezeichneten das elastisch durchgebogene und in dem unteren,
mit C bezeichneten Teil das fertige Arbeitsstück nach dem Schleifen und nachdem die
künstlichen Deformationen wieder zurückgegangen sind, dargestellt. Die deformierenden
Kräfte sind jeweils mit P und Q bezeichnet. Es bedeutet ferner ρ den mittleren Radius der
deformierten Fläche und R den Radius der angeschliffenen Kugelfläche. Man sieht, daß
mit R — co und R> ρ eine schwache Konkavlinse
entsteht und mit R < ρ eine konvex gekrümmte Fläche. Fig. 1 bis 3 zeigen die
Verhältnisse für den Fall, daß die Krümmungsmittelpunkte der elastisch deformierten und
angeschliffenen Fläche auf derselben Seite liegen, während "Fig. 4 und 5 Fälle zeigen, in
denen die Krümmungsmittelpunkte auf verschiedenen Seiten des Körpers liegen. In allen
Fällen sind, um. größere Anschaulichkeit zu erzielen, .die elastischen Deformationen stark
übertrieben gezeichnet.
Bei allen diesen hiermit beschriebenen Formen des Fertigkörpers ist dieser aus einem Rohling
mit planparallelen Flächen gebildet. Darauf beschränkt sich aber keineswegs die Anwendung
des Verfahrens, sondern es lassen sich ganz bestimmte Wirkungen im Rahmen des Verfahrens
auch noch durch die Form der Flächen des Rohlings erzielen. Denn es ist klar, daß die
Auswirkung der elastischen Durchbiegung sich mit den Stärkeverhältnissen des Rohlings ändert,
" und man hat es mithin in der Hand, durch entsprechende Gestaltung desselben Flächen besonderer
Eigenart zu erzielen.
Durch geeignete Wahl der Einspannvorrichtung und der Angriffstelle der deformierenden
Kräfte ist es möglich, Deformationen sehr verschiedenen Verlaufes zu erzielen und somit
auch recht komplizierte Anforderungen an die Gestalt der Fläche zu erfüllen. Es ist z. B.
ίο möglich, die Unterstützung der zu schleifenden Fläche nicht in eine kreisförmig begrenzte
Fläche um die Rotationssymmetrieachse zu legen, sondern auf eine zu dieser konzentrischen
Ringfläche. Fig. 6 zeigt beispielsweise zwei zur Ausübung des Verfahrens geeignete Aufspannvorrichtungen.
Die linke Schnitthälfte zeigt in leicht ersichtlicher Weise, wie die Belastung durch einen Stempel in der Mitte erfolgt; die
rechte Seite zeigt eine Ausführung mit Belastung des Arbeitsstückes auf'einer Ringfläche.
In beiden Fällen erfolgt die Belastung durch eine Spiralfeder, um gleichmäßige Deformationen
zu erzielen.
Eine zweite Möglichkeit, elastische Linsen mit stark verschiedenen Krümmungen zu
erzeugen, besteht darin, daß man Körper verwendet, deren Stärke nach dem Rande zu
ab- oder zunimmt.
Wenn derartige Menisken an einer der beiden Flächen nach dem oben beschriebenen Verfahren
bearbeitet werden, so wird diese die gewünschten Abweichungen von der strengen
Kugelfläche zeigen, während die kugelige Fläche, welche nach der Deformation nicht nachgeschliffen
worden ist, völlig ungeändert bleibt und nach der Entspannung ihre streng kugelförmige
Gestalt wieder annimmt. Man kann die optische Wirkung dieser letztgenannten Flächen wiederum beseitigen, indem man die
beschriebene Schale mit ihr auf einen entsprechenden Gegenkörper aufkittet (Fig. 7),
Diese Schale stellt dann gewissermaßen einen optischen Körper dar, der nur die verlangte
sphärische Korrektion enthält. Man wird von dieser Möglichkeit der Anwendung des Verfahrens auf dünne Schalen
überhaupt in vielen Fällen Gebrauch machen. Die zulässigen Durchbiegungen bei vorgegebener
Bruchspannung der Platte wachsen bekanntlich erheblich mit abnehmender Plattendicke.
Man wird daher bestrebt sein, bei Anwendung des Verfahrens die Arbeitsstücke so dünn wie möglich zu machen. Dies kann man
in der oben beschriebenen Weise erreichen, indem man sehr dünne Menisken oder Platten
verwendet, diese nach dem beschriebenen Verfahren auf der einen Seite asphärisch macht,
während man sie auf der anderen Seite mit einer strengen Kugelfläche oder Ebene versieht
und sie dann auf einen beliebigen Körper mit einer entsprechenden Gegenfläche aufkittet,
welcher der dünnen Scheibe Halt gewährt, wobei dann die kugelige Kittfläche ohne
optische Wirkung bleibt. Ist es auch auf diesem Wege nicht möglich, die zur Korrektion des
optischen Systems notwendige Abweichung von der Kugelgestalt in eine einzige Fläche
hineinzulegen, dann kann man natürlich auch durch Hintereinandersetzen mehrerer derart
aufgebauter Körper schwach asphärischer Flächen die gewünschte optische Gesamtwirkung
erzielen.
Die Anwendung des Verfahrens beschränkt sich aber nicht auf die Herstellung rotationssymmetrischer
Flächen, sondern durch geeignete Wahl der Aufspannvorrichtung kann
man auch kompliziertere Flächen herstellen. Beispielsweise kann man rotationssymmetrische
Scheiben über ein zylindrisches Auflager biegen und so sphärozylindrische und schließlich auch
in umgekehrter Weise sphärotorische Flächen herstellen.
Im allgemeinen wird man durch das vorliegende Verfahren nur verhältnismäßig geringe
Deformationen und entsprechende Abweichun- 8g gen von der Kugel- usw. Fläche bekommen.
Dies liegt darin begründet, daß die Zugspannungen, die man dem Glas zumuten kann,
verhältnismäßig gering sind. Andererseits ist aber, wie allgemein bekannt ist, die Druckfestigkeit
des Glases weit höher als seine Zugfestigkeit. Dies ergibt die Möglichkeit, durch
zweckmäßige künstliche Kräfteverteilung bei dem vorliegenden Verfahren weit größere Deformationen
hervorzurufen, als dies unter gewohnlichen Umständen möglich ware.
In Fig. 8 ist ein entsprechendes Einspannfutter beispielsweise dargestellt. Es ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Rand der die Linse haltenden Überwurfmutter D nicht einfach über
diese herumgreift, sondern in an sich bekannter Art an einer kegelförmig angeschliffenen Fläche
des Körpers angreift. Außerdem ist in ebenfalls an sich bekannter Art der Rand des Glaskörpers
durch eine geeignete Ringfläche A abgestützt. Dadurch entstehen beim Anziehen
der Überwurfmutter D sowohl zusätzliche, radial nach innen gerichtete, wie auch tangentiale
Druckkräfte. Im übrigen erfolgt die Belastung wiederum durch einen zentralen Stempel if.
Durch geeignete Ausbildung solcher Einspannvorrichtungen am Rand der Linse läßt es sich
erreichen, daß ein derartiger Körper bei der Deformation praktisch von Zugkräften frei
bleibt und nur durch Druckkräfte deformiert wird. Da aber die Druckfestigkeit des Glases
bei gewöhnlichen Gläsern etwa das Fünfzehnfache der Zugfestigkeit beträgt, ist es auf diese
Weise möglich, ganz ungewöhnlich größere Deformationen dem Glas aufzudrücken. Damit
die kegeligen Anlageflächen des Arbeitskörpers die bei der Durchbiegung notwendigen geringen
Verdrehungen ausführen können, ist es zweckmäßig, dünne Zwischenlagen B aus weichem
Material zwischen diesen und der Ringnäche der Überwurfmutter einzufügen.
S
S
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von optischen Flächen auf Glaskörpern, deren Form von
ίο den einfach herzustellenden Flächenformen
(Ebene, Zylinder, Kugel) in der Fertigform abweicht, dadurch gekennzeichnet, daß das
an sich bekannte Prinzip der Deformation des elastischen Werkstückes vor seiner Bearbeitung auf optische Glaskörper angewendet
wird, indem diese entsprechend der besonderen herzustellenden Fertigform in
einer solchen Weise vor und während der Bearbeitung durch einerseits an ihrem äußeren Rande, andererseits in Gegenwirkung
in der Mitte oder ringförmig konzentrisch zu ihrer Mitte angreifende Spannvorrichtungen deformiert werden, daß
die zu bearbeitende Fläche nach der Fertigstellung und dem Lösen der Spannung ohne
weiteres in die gewünschte optische Fläche einfedert.
2. Schleifen von Flächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form
der Einspanndeformation bzw. der Deformation des fertigen, entspannten Werkstückes
dadurch beeinflußt wird, daß das einzuspannende Werkstück vorher mit nach den äußeren Ringzonen zu abnehmenden
Wandstärken hergestellt ist, so daß die Durchbiegungen der Platte den unterschiedlichen
Biegungsfestigkeiten in den einzelnen Zonen entsprechend erfolgen und die Platte
sich in den schwächeren, äußeren Zonen stärker durchbiegt, also auch um größere Beträge zurückfedert, als im mittleren Teile.
3. Einspannvorrichtung zum Schleifen von Flächen nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung der Bruchgefahr der (Glas-) Platten
der am Werkstück anliegende Teil (K) des Druckstückes gegenüber dem den Druck ausübenden
Teil (if) abgefedert ist (Feder F).
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß danach möglichst dünne
optische Körper in der Weise hergestellt werden, daß sie auf der einen Seite mit der
gewünschten, nicht einfachen .(z. B. asphärischen) Begrenzungsfläche versehen werden,
während die andere Seite in der üblichen Weise eine einfache Fläche erhält.
5. Einspannvorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß der zu bearbeitende optische Glaskörper bei seiner Deformation derart an seinem äußeren
Rand durch den ihn erfassenden Teil der Einspannvorrichtung gleichzeitig radial einwärts
unter Druck gesetzt wird, daß dadurch die bei der Deformation sonst auftretenden
Zugkräfte aufgehoben werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH99309D DE605053C (de) | 1932-10-27 | 1932-10-27 | Verfahren zur Herstellung von optischen Flaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH99309D DE605053C (de) | 1932-10-27 | 1932-10-27 | Verfahren zur Herstellung von optischen Flaechen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE605053C true DE605053C (de) | 1934-11-03 |
Family
ID=7446570
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH99309D Expired DE605053C (de) | 1932-10-27 | 1932-10-27 | Verfahren zur Herstellung von optischen Flaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE605053C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0054528A2 (de) * | 1980-12-15 | 1982-06-23 | AB Akerlund & Rausing | Verfahren zum Beschichten flexibler, symmetrischer, vieleckiger Rohre mit Schicht stoffmaterial |
EP0169931A1 (de) * | 1984-08-03 | 1986-02-05 | Wilhelm Loh Wetzlar Optikmaschinen GmbH & Co. KG | Aufnahmefutter für die Aufnahme von optischen Linsen und anderen optischen Bauelementen beim Feinschleifen und Polieren |
US4580882A (en) * | 1983-04-21 | 1986-04-08 | Benjamin Nuchman | Continuously variable contact lens |
-
1932
- 1932-10-27 DE DESCH99309D patent/DE605053C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0054528A2 (de) * | 1980-12-15 | 1982-06-23 | AB Akerlund & Rausing | Verfahren zum Beschichten flexibler, symmetrischer, vieleckiger Rohre mit Schicht stoffmaterial |
EP0054528A3 (en) * | 1980-12-15 | 1984-05-16 | Ab Akerlund & Rausing | Method and apparatus for covering flexible symmetrical angulate tubes with sheet material |
US4580882A (en) * | 1983-04-21 | 1986-04-08 | Benjamin Nuchman | Continuously variable contact lens |
EP0169931A1 (de) * | 1984-08-03 | 1986-02-05 | Wilhelm Loh Wetzlar Optikmaschinen GmbH & Co. KG | Aufnahmefutter für die Aufnahme von optischen Linsen und anderen optischen Bauelementen beim Feinschleifen und Polieren |
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