-
Die
vorliegende Erfindung betrifft das Herstellen von Milchsäurederivaten,
die als Duftstoffe und Monomere für die Polymersynthese nützlich sind.
-
Es
ist bekannt, dass bestimmte 3-Methyl-1,4-dioxan-2-one als Duftstoffe
nützlich
sind.
-
Jedoch,
gibt es allgemeine Probleme mit der Herstellung von Dioxanonverbindungen,
wie verbunden mit der Verwendung von halogenierten Ausgangsmaterialien,
dem Auftreten von unerwünschten
Nebenprodukten, Komplexität
der Synthese, niedrigen Ausbeuten und folglich hohen Kosten. Diese
Probleme beschränken
die Anwendung von solchen Verbindungen, wie Duftstoffe, und machen
sie für
die Polymersynthese zu kostspielig.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues und vielseitiges Verfahren
zum Herstellen von Verbindungen der Formel (1) und (2) bereit
durch Verwenden von Milchsäureestern
mit einer freien Hydroxylgruppe und besonders Ethyllactat, als billiges, sicheres
und reichlich vorhandenes erneuerbares Ausgangsmaterial verfügbar, zum
Beispiel mittels Fermentation von Kohlenhydraten zu Milchsäure und
zu Ethanol, gefolgt von der chemischen Herstellung des Esters. Die
Hydroxylgruppe der Lactatester ist reaktiv genug, um das Öffnen von
verschiedenen Epoxyverbindungen bereitzustellen, wodurch ein 2(2'-Hydroxyethyl)propionatester
der Formel (2) erhalten wird.
-
Die
letzteren Verbindungen können
als solche in der Polymersynthese verwendet werden oder können ferner über eine
einfache Hydrolyse-Lactonbildungssequenz oder durch Umesterung zu
einem 3-Methyl-1,4-dioxan-2-on umgewandelt werden. Die 3-Methyl-1,4-dioxan-2-one
sind als Monomere für
die Polymersynthese und als Duftstoffe nützlich. Weil viele Epoxide
in einem großen
Maßstab
hergestellt werden oder durch verschiedene Oxidationsverfahren aus
einer großen
Vielzahl von Olefinverbindungen leicht hergestellt werden können, ist
ein derartiges Verfahren besonders nützlich und vielseitig, um eine
Bibliothek von neuen Duftstoffverbindungen und Monomeren für die Polymersynthese
bereitzustellen. Die Art des Geruchs hängt stark von der Struktur
des Epoxids ab, das in der Synthese verwendet wird. Ähnlich hängen die
Eigenschaften der Polymere oder Copolymere von der Struktur des
Epoxids ab. Die Vielseitigkeit des Syntheseverfahrens der vorliegenden
Erfindung lässt
die Feinabstimmung der gewünschten
Zieleigenschaften der so erhaltenen Duftstoffe oder Polymere zu.
-
Die
Einzelheiten von einer oder mehreren Ausführungsformen der Erfindung
sind nachstehend in der Beschreibung aufgezeigt. Andere Merkmale,
Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der Beschreibung und
aus den Patentansprüchen
ersichtlich.
-
2(2'-Hydroxyethyl)propionatester
(2) können
durch Umsetzung zwischen einem Epoxid und einem Lactatester gemäß der folgenden
Umsetzung in Schema 1 einfach und ökonomisch hergestellt werden:
wobei R
1,
R
2, R
3 jeweils unabhängig voneinander
ein H-Atom, ein gerader oder verzweigter Alkylrest, gerader oder
verzweigter Alkenylrest, Carboxyalkyl-, Carboxyaryl-, aromatischer
Rest, aromatisch-aliphatischer Rest, ein Alkyloxyalkyl-, Aryloxyalkyl-,
Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Oxacycloalkylrest sind, oder wobei
zwei der Reste R
1, R
2 und
R
3 einen Ring bilden können, der 5 bis 15 Kohienstoffatome
enthält,
und wobei jeder der Reste R
1, R
2 oder
R
3 gegebenenfalls einen sauerstoff-funktionellen
Rest enthält,
der aus einer Hydroxylgruppe, Carbonylgruppe oder geschützten Formen
davon ausgewählt
ist, und
wobei R
4 ein Rest mit 1 bis
50 Kohlenstoffatomen ist, der ausgewählt ist aus geraden oder verzweigten
Alkylresten, gerade oder verzweigten Alkenylresten, Cycloalkyl-
oder Cycloalkylenresten, Alkyloxyalkylresten, aromatischen Resten,
aromatisch-aliphatischen Resten, hydroxy-funktionellen Alkylresten
und Kombinationen davon oder einer Polymerkette, die einen oder
mehrere Ester- oder Ether-, Amidbindungen umfassen.
-
Die
allgemeinen Bedingungen, die für
einen weiten Bereich von Epoxidöffnungsreaktionen
mit Lactatestern nützlich
sind, sind beschrieben. Derartige Bedingungen schließen die
Verwendung von verschiedenen Katalysatoren ein. Derartige Katalysatoren
schließen
verschiedene Säuren
ein. Beispiele schließen
starke Mineralsäuren,
wie Schwefel-, Chlorwasserstoff- und Bromwasserstoffsäuren, p-Toluolsulfonsäure, Camphersulfonsäure, Methansulfonsäure und
dergleichen ein. Verschiedene Harze, die protonierte Sulfonsäurereste
enthalten, sind auch nützlich,
weil sie nach Beendigung der Umsetzung leicht zurückgewonnen
werden können. Bortrifluorid
und verschiedene Komplexe von BF3, z.B.
in Form von BF3-Dietherat, sind auch nützlich.
Siliciumdioxid, saures Aluminiumoxid, Titandioxid, Zirkoniumdioxid
und verschiedene saure Lehme können
auch verwendet werden. Jedoch sind die Natur und die Menge des Katalysators
nicht kritisch. Erhöhte
Temperaturen können
verwendet werden, um die Umsetzung mit weniger reaktiven Katalysatoren
zu beschleunigen, jedoch ist die Temperatur des Reaktionsgemisches
nicht kritisch. Die Menge und die Art des Katalysators hängen von der
spezifischen chemischen Zusammensetzung des Epoxids und Lactatesters
ab, der für
die Umsetzung genommen wird, und kann durch den Fachmann leicht
hergestellt werden.
-
Verschiedene
Cosolvenzien können
für die
Umsetzung von Epoxiden mit dem Lactatester verwendet werden. Wenn
Cosolvenzien verwendet werden, ist es bevorzugt, dass das Lösungsmittel
keine wesentliche Menge Wasser, Alkohole, Amine, Thiole oder Carboxylverbindungen
enthält,
so dass Konkurrenzreaktionen keine unerwünschten Nebenprodukte verursachen.
Verschiedene aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, Ether
und Ester, die chlorierte Verbindungen einschließlich, können verwendet werden. Die Verwendung
eines Cosolvenses ist besonders vorteilhaft, wenn feste oder hochviskose
Epoxide oder Lactatester in der Synthese verwendet werden.
-
Um
die Erzeugung von Nebenprodukten zu minimieren, ist es vorteilhaft,
die Umsetzung zwischen einem Epoxid und einem Lactatester in Gegenwart
eines ausreichenden Überschusses
des Lactatesters durchzuführen,
wobei das molare Verhältnis
von Epoxid zu Lactatester typischerweise im Bereich zwischen 1:1,1 bis
1:1000, vorzugsweise von 1:1,5 bis 1:50 liegt. In der Praxis wird
derartiges durch eine stufenweise Zugabe von Epoxid zu einem flüssigen Lactatester
(4) oder einem Gemisch aus Letzterem und einem geeigneten Cosolvens,
und Durchführen
der Umsetzung, bis im Wesentlichen alles Epoxid umgesetzt ist, leicht
erreicht, wodurch ein Gemisch aus Lactatester (4) und dem gewünschten
2(2'-Hydroxyethyl)propionatester
erhalten wird. Nach der Umsetzung kann der restliche Lactatester
einfach aus dem höher
siedenden 2(2'-Hydroxyethyl)propionatester
(1) herausdestilliert werden und wiederverwendet werden. Die Destillation
von überschüssigem Lactatester
wird typischerweise bei atmosphärischem
Druck oder bei vermindertem Druck durchgeführt. Destillationen bei vermindertem
Druck sind bevorzugt, weil sie die thermische Beanspruchung der
Reaktionsprodukte minimieren und die Erzeugung von Nebenprodukten
auf Grund von Eliminationsreaktionen oder Umesterung mindern.
-
Jede
Anzahl von Milchsäureestern
der Formel (4) kann zur Umsetzung mit Epoxiden verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Verwendung von Niederalkylestern wegen niedriger Kosten, hohem
Reinheitsgrad und Sicherheit, sowie Einfachheit der Produkttrennung
und Wiederverwendung eines Überschusses
an Alkyllactat vorteilhaft. Insbesondere sind lineare oder verzweigte
Alkylester von Lactat mit Alkoholen, die 1-6 Kohlenstoffatome aufweisen,
bevorzugt, und Ethyllactat ist am meisten bevorzugt. Beide Enantiomere
der Lactatester können
bei der Umsetzung mit Epoxiden verwendet werden. Racemische oder enantiomer
angereicherte Lactate können
verwendet werden. Die Verwendung des (S)-Enantiomers der Lactatester
und insbesondere des (S)-Enantiomers des Ethyllactats mit einer
Enantiomerenreinheit im Überschuss
von 80% ist wegen niedriger Kosten und umfassender Verfügbarkeit
bevorzugt.
-
Jede
Anzahl von Epoxiden der Formel (3) kann verwendet werden. Viele
Epoxide sind in großer
Menge zu niedrigen Kosten im Handel erhältlich. Verschiedene Verfahren
können verwendet
werden, um Epoxide herzustellen. Olefine können mit verschiedenen Reagenzien,
wie Persäuren
und ihren Salzen, Alkylperoxiden, Wasserstoffperoxid, Sauerstoff
oder durch das Halohydrinverfahren, epoxidiert werden. Verschiedene
Katalysatoren können
zur Epoxidierung verwendet werden, einschließlich enantioselektiver oder
regioselektiver Umsetzungen. Enzymatische oder mikrobiologische
Verfahren können
verwendet werden, um bestimmte Epoxide und insbesondere enantiomer
angereicherte chirale Epoxide herzustellen. Zum Beispiel können Styrolmonooxygenase
oder Xylolmonooxygenase verwendet werden, um Styrol-1,2-epoxid herzustellen.
Alkanmonooxygenase kann verwendet werden, um Epoxide aus einem Bereich
von geradkettigen und verzweigten Alkenen, wie 1-Hexen, 1-Hegten,
1-Octen, 1-Nonen
und dergleichen, herzustellen.
-
Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele von Epoxyverbindungen werden zum Zweck der Veranschaulichung
bereitgestellt.
-
Beispiele
von Epoxiden schließen
Epoxide von linearen oder verzweigten Alkenen, wie Ethylenoxid, Propylen-1,2-oxid,
Butylen-1,2- oder 2,3-oxid und 1,2-Epoxide von einzelnen oder gemischten α-Olefinen
mit 5-20 Kohlenstoffatomen, ein.
-
Ferner
schließen
Beispiele von Epoxiden 1,2-Epoxide von zyklischen Alkenen und alkylierten
zyklischen Alkenen, wie Cyclopenten-, Cyclohexen-, Cycloocten-,
Cyclododecenringen und dergleichen, ein.
-
Ferner
schließen
Beispiele von Epoxiden Mono-und Diepoxyverbindungen von konjugierten
und nichtkonjugierten Dienen und Trienen, wie Butadien, Isopren,
1,3- und 1,4-Cyclohexadiene,
Cycloheptatrien, 1,5,9-Cyclododecatrien, 1,5-Cyclooctadien, Dimethyl-1,5-cyclooctadien, 4-Vinyl-1,2-epoxycyclohexen,
Norbornen-2,3-oxid, Epoxydicyclopentadien und dergleichen, ein.
-
Zusätzliche
Beispiele von Epoxiden schließen
Epoxide von aromatischen Alkenen wie Styrol-1,2-oxid, Inden-1,2-oxid, 3,4-Dihydronaphthalin-1,2-oxid,
Allylbenzol-2,3-oxid und dergleichen, ein.
-
Epoxide
können
aus vielen natürlichen
und synthetischen Terpenen und terpenoiden Verbindungen erhalten
werden. Beispiele von Epoxiden dieser Art schließen Limonen-1,2-oxid, 1-Menthen-1,2-oxid,
2-Menthen-2,3-oxid, Isolimonen-2,3-oxid, Epoxide von α- und β-Phellandrenen, α- und β-Pinenen,
2- und 3-Carenen, Myrcen, Ocimenisomeren, α- und γ-Terpinenen und Camphen, sowie Epoxide
von oxidierten Terpenoiden, wie Geraniol, Nerol, Linalool, Terpineol,
Terpenhydrat und ihre Ester und Ether, Carvon, Carveolisomere, Piperitol, Isopiperitenol
und dergleichen, ein.
-
Es
ist nicht immer erforderlich, Epoxide von hoher Reinheit oder definierter
Zusammensetzung zu haben. Zum Beispiel können rohe oder destillierte
essentielle Öle
oder ihre Fraktionen epoxidiert werden, um ein Gemisch von Epoxiden
herzustellen. Außerdem
können
Fraktionen von der Verarbeitung von Terpentin, die gemischte ungesättigte Verbindungen
enthalten, epoxidiert und zur Umsetzung mit Milchsäureestern
verwendet werden. Andere geeignete Beispiele schließen epoxidierte
Materialien ein, die sich von essentiellen Pflanzenölen, wie
Minzöl,
Orangenöl,
Zitronenöl,
Pampelmusenöl,
Zedernöl,
Vetivergrasöl,
Bergamottenöl,
Zitronengrasöl
und dergleichen, ableiten oder diese umfassen.
-
Weitere
Beispiele von Epoxiden schließen
Epoxide von Olefinen mit zusätzlichen
Heteroatomen und funktionellen Resten ein. Beispiele dieser Verbindungen
schließen
Glycidolester und -ether sowie Epoxide, die durch Epoxidierung von
Estern und Ethern ungesättigter
Alkohole hergestellt werden können,
ein. Beispiele des Letzteren sind Epoxide von 2- und 3-Hexenolestern
und tert-Butylethern. Beispiele von Epoxyverbindungen mit einem
Carboxylrest sind glycidische Ester, wie Epoxyacrylatester, 2,3-Epoxycrotonatester
und dergleichen. Ein anderer Satz von Beispielen schließt Epoxide
von ungesättigten
Ketonen, Aldehyden und ihren Ketalen oder Acetalen ein.
-
Epoxide
von konjugierten zyklischen und azyklischen ungesättigten
Ketonen und Aldehyden, wobei der Carbonylrest gegebenenfalls als
Ketal oder Acetal geschützt
ist, sind besonders nützlich,
weil sie über
eine Aldolkondensation von entsprechenden Ketonen und Aldehyden,
gefolgt von der Epoxidierung, leicht hergestellt werden können.
-
Es
ist auch für
das Epoxid und den Lactatester möglich,
ein Teil desselben Moleküls
zu sein, wobei die Umsetzung zwischen der Epoxideinheit und der
Hydroxylgruppe der Lactateinheit intramolekular, intermolekular
oder beides in Abhängigkeit
von den Reaktionenbedingungen durchgeführt werden kann. Folglich sind
andere Beispiele von Verbindungen Ester der Milchsäure und
ungesättigter
Alkohole, wie 2-Alken-1-olen, und insbesondere von Allylalkohol.
Allyllactat kann aus anderen Milchsäureestern durch Umesterung
leicht hergestellt werden. Zum Beispiel kann Umesterung von Ethyllactat
oder zyklischem Lactatdimer (Lactid, 2,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion)
oder von Polylactat mit Allylalkohol in Gegenwart von Natrium- oder
Kaliumalkoxid verwendet werden, um Allyllactat herzustellen. Das
Letztere kann epoxidiert werden, wobei Glycidollactat erhalten wird,
welches sich intramolekular umsetzen kann, um 3-Methyl-5-hydroxymethyl-1,4-dioxan-2-on (und/oder
eine isomere zyklische Verbindung 4-Oxa-3-methyl-6-hydroxy-e-caprolacton)
herzustellen, oder intermolekular, um oligomere oder polymere Produkte
herzustellen.
-
Verbindungen
der Formel (2) können
verwendet werden, um die 3-Methyl-1,4-dioxan-2-on-Verbindungen mit
der Formel (1) herzustellen. Die 2(2'-Hydroxyethyl)propionatester der Formel
(2), die sich aus der Umsetzung zwischen einem Epoxid und einem
Lactatester ergeben, können
leicht zum zyklischen Ester durch eines von mehreren Verfahren,
die in Schema 2 gezeigt sind, umgewandelt werden.
-
-
Verfahren
(A) umfasst zwei getrennte Reaktionen. Zuerst wird der Ester von
Formel (2) in Gegenwart einer ausreichenden Menge einer Base hydrolysiert
(verseift), wodurch ein Salz des 2(2'-Hydroxyethyl)propionats (6) oder ein
Gemisch des Salzes und der freien Säure (5) erhalten wird. Typischerweise
wird eine derartige Umsetzung durch Zugabe einer wässrigen Lösung eines
Alkalimetallhydroxids oder eines Erdalkalimetallhydroxids durchgeführt. Beispiele
schließen
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid und dergleichen
ein. Natriumhydroxid in Wasser oder Calciumhydroxid in Wasser sind
die bevorzugten Reagenzien. Nach Verseifung wird das Reaktionsgemisch
durch Zugabe einer ausreichenden Menge einer starken Säure angesäuert. Mineralsäuren, wie
Salzsaure und Schwefelsäure,
sind wegen niedriger Kosten bevorzugt. Derartige Ansäuerung hat
die Erzeugung des gewünschten
3-Methyl-1,4-dioxan-2-ons der Formel (1) zur Folge. Die Verbindung
kann aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit einem geeigneten
Lösungsmittel
oder einfach durch Phasentrennung isoliert werden.
-
Die
Herstellung von Verbindung (1) durch ein derartiges Verfahren hat
die Erzeugung eines freien Alkohols R4OH
zur Folge, welcher aus dem Reaktionsgemisch typischerweise durch
Destillation oder Extraktion wiedergewonnen werden kann. Der Alkohol
kann anschließend
zur Herstellung des Milchsäureesters
der Formel (4) durch eine Umesterung eines Lactids oder eines Polylactats
oder eines anderen Lactatesters wiederverwendet werden, wodurch
die Kosten der Herstellung von 3-Methyl-1,4-dioxan-2-onen im industriellen
Maßstab
verringert werden.
-
Verfahren
(B) ist eine Variation, wobei die Hydrolyse der Verbindung (2) durch
ein Enzym, typischerweise durch eine Lipase oder eine Esterase,
durchgeführt
wird. Viele Enzyme dieser Art sind bekannt und in den handelsüblichen
Mengen erhältlich.
Freie oder immobilisierte Enzyme können verwendet werden. Die
Umsetzung kann in Gegenwart eines geeigneten Cosolvens durchgeführt werden.
Die Natur des Enzyms ist nicht kritisch, und viele Verfahren sind
auf dem Fachgebiet bekannt, die eine Verbesserung der Enzymleistung
unter spezifischen Reaktionsbedingungen zulassen, die für die spezifische
Zusammensetzung von Verbindung (1) zugeschnitten werden können. In
Abhängigkeit
von den verwendeten genauen Bedingungen können 3-Methyl-1,4-dioxan-2-one
mit oder ohne Erzeugung von beträchtlichen
Mengen der freien 2(2'-Hydroxyethyl)propionsäure erzeugt
werden. Ausreichend hitzebeständige
Lipasen und Esterasen sind bevorzugt, weil ihre Verwendung kontinuierliche
Destillation des Alkohols R4OH bei atmosphärischem
Druck zulässt,
weil ein derartiger Alkohol während
der Umsetzung erzeugt wird.
-
Verfahren
(C) ist eine Variation, wobei eine interne Umesterung in Gegenwart
von katalytischen Mengen einer Säure,
Bortrifluorid, einer starken Base oder eines Alkalimetallalkoxids,
und bei Abwesenheit von beträchtlichen
Mengen Wasser oder anderen Verbindungen mit freien Hydroxylresten
durchgeführt
wird. Eine derartige Umsetzung wird typischerweise bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt,
die ausreichen, um den Alkohol R4OH aus
einem Gemisch der Verbindungen (1) und (2) abzudestillieren, oder
bei Raumtemperaturen, wenn das Entfernen des Alkohols R4OH
während
der Umesterung nicht gewünscht
ist. Geeignete Cosolventien können
verwendet werden, um die Erzeugung von Nebenprodukten, wie Oligomeren
und Polymeren, zu minimieren. Typische Beispiele derartiger Cosolventien
schließen
Kohlenwasserstoffe oder Ether ein. Wenn Verfahren (C) in Gegenwart
eines Säure-
oder Bortrifluoridkatalysators durchgeführt wird, kann die interne Umesterung,
die die Erzeugung von Dioxanon (1) zur Folge hat, gleichzeitig mit
der Umsetzung zwischen dem Epoxid (3) und dem Ester (4), die in
Schema 1 gezeigt ist, und ohne Isolierung von Zwischenverbindung
(2) durchgeführt
werden.
-
Verfahren
(D) ist eine Variation, wobei der 2(2'-Hydroxyethyl)propionsäureester
(2) oder die freie Säure
(5) unter ausreichend sauren Bedingungen und erhöhten Temperaturen dehydratisiert
wird, wobei eine Verbindung der Formel (7) oder eine freie Säure (8)
erhalten wird. Die Letztere wird leicht zyklisiert, wobei die Verbindung
mit der Formel 1 erhalten wird. Ein derartiges Verfahren ist für Epoxide
von zyklischen Verbindungen besonders nützlich, und insbesondere für Verbindungen,
bei denen sowohl R2 als auch R3 keine
Wasserstoffatome sind, und mindestens ein Rest von R2 und
R3 ein Wasserstoffatom aufweist, das in
der Lage ist, unter sauren Bedingungen eliminiert zu werden. In
Abhängigkeit
von der Schwierigkeit der Behandlung von Verbindung (2) mit Säure und
der Natur des Epoxids und der enantiomeren Zusammensetzung des Milchsäureesters stellt
ein derartiges Verfahren Änderungen
in der relativen stereoisomeren Zusammensetzung des so erhaltenen
zyklischen Dioxanons von Formel (1) am Kohlenstoffatom, das insbesondere
R2 und R3 trägt, bereit.
-
Jedes
der Verfahren (A), (B), (C) oder (D) ist praktisch nützlich und
kann in einem kontinuierlichen Verfahrensmodus erfolgreich ausgeübt werden.
Verfahren (B), (C) und (D) sind bevorzugt, weil derartige Verfahren
keine großen
Mengen der anorganischen Salznebenprodukte herstellen.
-
Verfahren
A ist bevorzugt, wenn es gewünscht
ist, eine Menge eines reinen Dioxanonmaterials zu erhalten, das
im Wesentlichen frei von Esteroligomeren ist, die typischerweise
durch lineare oder zyklische Esteroligomere der Verbindungen (1)
und (2) mit der Milchsäure
dargestellt sind.
-
Wie
aus den Beispielen ersichtlich sein wird, die nachstehend hier bereitgestellt
sind, werden verschiedene Mengen von zyklischen und/oder linearen
Nebenproduktoligomeren, die veresterte Fragmente von Verbindung
(2) umfassen, während
der Umsetzung von Epoxid (3) mit Ester (4) und/oder während der
nachfolgenden Zyklisierungsreaktion erzeugt, die zu Verbindungen
der Formel (1) führen.
Die Menge und die Zusammensetzung derartiger Oligomere hängen von
den spezifischen Bedingungen ab, die verwendet werden, um die Verbindungen
(1) und (2) zu erhalten, und von den spezifischen Strukturen von
Epoxid (3) und (4). Typischerweise sind, wenn ein stärkerer Katalysator
oder eine erhöhte
Menge des Katalysators oder erhöhte
Temperaturen oder verlängerte
Reaktionszeiten zum Umsetzen der Verbindungen (3) und (4) verwendet
werden, und/oder um die Umwandlung von (2) nach (1) zu erreichen,
die Mengen der oligomeren Esterprodukte, die Esterfragmente der
Verbindung (2) umfassen, höher.
Jedoch sind, wenn und sobald alle beträchtlichen Mengen derartiger
Oligomere während
der Synthese der Verbindungen (1) und (2) durch die hier beschriebenen Verfahren
erzeugt sind, derartige Oligomere auch nützliche Verbindungen für Parfümerie, Geschmack
und Polymeranwendungen. Derartige Oligomere können gegebenenfalls von den
Dioxanonen (1) und/oder von den Hydroxyestern (2) getrennt werden,
und unter Verwendung von Umesterungs- oder Verseifungs-Lactonbildungsverfahren,
die hier beschrieben sind, zu Dioxanonen umgewandelt werden. In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Gemisch, das die Verbindungen (1) und/oder (2) und verschiedene
Mengen von zyklischen oder linearen Oligomeren umfasst, verseift
und dann angesäuert
werden, um reine praktisch reine Dioxanone (1) zu erhalten.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Synthese von Verbindungen der
Formel (1) und (2) mit Epoxiden, die zusätzliche Hydroxylgruppen oder
gegebenenfalls geschützte
Hydroxylgruppen besitzen, die typischerweise in einer vicinalen
Position zu der Epoxygruppe liegen, z.B. Epoxide von Allylalkoholen
oder Glycidolderivaten. Diese Ausführungsform ist durch die Umsetzungen
beispielhaft angegeben, die in Schema 3 gezeigt sind, wobei R6 ein H oder eine Schutzgruppe ist, die aus
einem Ketal-, Acetal-, 2- Tetrahydropyranyl-,
2-Tetrahydrofuranyl-, tertiären
verzweigten oder zyklischen Alkyl-, Carbonsäureester oder Silylrest mit
3 Substituenten, die aus linearen oder verzweigten Alkyl-, Aryl-
und Arylalkylresten ausgewählt
sind, ausgewählt
ist.
-
-
In
dieser Ausführungsform,
in der sowohl R
2 als auch R
3 kein
H ist, wird der Dioxanonring vorzugsweise mit einem Sauerstoffatom
an der benachbarten Kohlenstoffatomposition (Verbindung 1a) erzeugt,
und die letztere Verbindung kann gegebenenfalls zum Dioxanon (1b)
mit einer Doppelbindung in der Seitenkette an der Position C-6 dehydratisiert
werden. Wenn ein Rest von R
2 und R
3 oder beide H sind, ist das so erhaltene Dioxanonprodukt
ein Gemisch von Produktisomeren, die durch die Formeln (1a) und
(1c) beispielhaft angegeben sind:
-
Verbindungen
der allgemeinen Formel (1), die aus racemischen Epoxiden mit chiralen
Zentren hergestellt wurden, werden typischerweise als Gemische von
Stereoisomeren und insbesondere als Gemische von 3,6-cis- und 3,6-trans-Isomeren
erzeugt. Derartige Gemische von Isomeren können in nachstehend beschriebenen
Anwendungen verwendet werden, oder können getrennt werden, wenn
gewünscht,
um im Wesentlichen reine Isomere oder Zusammensetzungen mit einer
erhöhten
(angereicherten) Menge von einem Isomer zu erhalten. Verfahren zur
Trennung derartiger isomerer Gemische schließen fraktionierte Destillation
und Biokatalyse unter Verwendung von einer oder mehreren gewöhnlichen
Esterasen oder Lipasen ein, die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
Derartige Enzyme zeigen typischerweise mäßige bis hohe Selektivität unter
Reaktionsbedingungen, die erhebliche Mengen Wasser aus Umsetzungen
einschließen
oder ausschließen,
und in einem breiten Bereich von Lösungsmitteln unter Bedingungen
durchgeführt
werden können,
die Hydrolyse, Alkoholyse oder Umesterung bevorzugen. Eine Zusammenfassung
von Verfahren zum Verwenden von Esterasen und Lipasen zur Stereoisomerentrennung
kann im Lehrbuch von K. Faber (1995, Biotransformations in Organic
Chemistry, Spinger-Verlag, ISBN 3-540-58503-6) gefunden werden.
-
Viele
Verbindungen der Formel (1) mit einer Gesamtzahl von Kohlenstoffatomen
von kleiner als etwa 25 weisen attraktive Geruchseigenschaften auf.
In Abhängigkeit
von der Natur von Epoxid (5) und der enantiomeren Zusammensetzung
von Milchsäureester
(4) können
verschiedene Arten von Gerüchen
von verschiedener Intensität
erhalten werden. Ein Bereich von Gerüchen, die durch Verbindungen
der Formel (1) dargestellt werden, schließt Verbindungen mit Noten ein,
die als blumig, fruchtig, Pfirsich, ölig, waldig, amber, Zitrus, minzig
und frisch beschrieben werden können.
Einzelne Verbindungen mit Formel (1) oder ihre Gemische können als
Duftstoffverbindungen in verschiedenen Parfümen, Haarpflegeprodukten (z.B.
Shampoos, Stylingcremes und dergleichen), Kosmetika (z.B. Lippenstift,
Gesichtspuder und dergleichen), Waschpulvern, Deodorants, Kerzen,
Lufterfrischern, Seifen, Zahnpflegeprodukten, Reinigungsformulierungen
und dergleichen verwendet werden. Sie können auch als künstliche
Geschmacke verwendet werden, um Erfrischungsgetränken, verarbeiteten Fruchtprodukten,
Molkereiprodukten, wie Yoghurts, Kaugummi, Süßigkeiten, Backwaren, Tabak, Mundwasser
und dergleichen ursprüngliche
Geschmackseigenschaften zu verleihen.
-
Die
olfaktorisch wirksame Menge für
ein bestimmtes Dioxanon der Formel (1) hängt von der genauen Struktur
der Reste R1, R2,
R3 und der stereoisomeren Zusammensetzung
des Dioxanons ab. Die Potenz des Geruchs und des Geschmacks kann
durch einen Fachmann durch Prüfung
von verschiedenen Verdünnungen des
Dioxanons oder verschiedenen Konzentrationen von Dampf in der Luftprobe
leicht bestimmt werden. Eine derartige Prüfung kann wie ein Leitfaden
verwendet werden, um optimale Mengen des Dioxanons in einem bestimmten
Duft, Geschmackszusammensetzung oder Formulierung festzustellen.
-
Verbindungen
der Formel (1) und Formel (2) können
verwendet werden, um einen Bereich von Polyester-Polymeren herzustellen.
Derartige Verbindungen können
als einzelne Verbindungen in im Wesentlichen reiner Form oder als
Gemische von Verbindungen verwendet werden, wobei ein Gemisch durch
Verbindungen dargestellt ist, die aus verschiedenen Epoxiden und/oder
aus verschiedenen Enantiomeren der Milchsäureester und/oder aus den verschiedenen
Isomeren hergestellt werden, die sich aus einer alternativen nukleophilen Öffnung des
Epoxids an den Kohlenstoffatomen ergeben, die entweder R1 oder R2 tragen,
wenn anwendbar. Verbindungen (1) und (2) können als Comonomere mit anderen
Verbindungen verwendet werden, die in der Lage sind, Polyester-Polymere
zu erzeugen. Nicht-beschränkende
Beispiele von Copolymeren der Verbindungen (1) und (2) schließen solche
Copolymere ein, die Esterfragmente umfassen, die sich von Milchsäure, Glykolsäure und
anderen 2-Hydroxysäuren, von
4-Hydroxybuttersäure,
von p-, m-, o-Hydroxybenzoesäuren, 6-Hydroxy-2-naphthoesäure, verschiedenen
Aminosäuren
sowie Kombinationen von Dicarbonsäuren und Glykolen ableiten.
Weil die Verbindungen (1) und (2) aus einem Bereich von Epoxiden
hergestellt werden können, können die
genauen Eigenschaften des so erhaltenen Polymers in einem großen Umfang
durch Auswahl des bestimmten Epoxids beeinflusst werden, das verwendet
wird, um die Verbindungen herzustellen. Dioxanone (1), die sich
von Epoxiden von α-Olefinen,
Styrol, Allylbenzol oder von den verschiedenen Glycidylethern ableiten,
bieten die größte Flexibilität bei der
genauen Kontrolle der Polymer- und Co-Polymereigenschaften, die solche
Eigenschaften einschließen,
wie Schmelz- und Erweichungstemperaturen, Kristallinität, mechanische Eigenschaften
(wie Elastizität,
Streck-/Torsions-Bruchfestigkeit), Färbbarkeit, Hydrophobie und
Hydrophilie, biologische Abbaubarkeit und Weichmachereigenschaften,
Metallchelatbildnereigenschaften, Detergenseigenschaften, Koagulations-
und Wasserkläreigenschaften,
Lösungsmittelbeständigkeit
und Lösungsmittelquellen, Klebstoffeigenschaften,
Mischverträglichkeit
und dergleichen.
-
Verfahren
zur Herstellung von Polyestern aus Carbonhydroxysäuren, Disäuren und
Alkoholen, sowie aus ihren Estern oder Lactonen, sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Derartige Verfahren sind allgemein auf die Verbindungen
(1) und (2) anwendbar und können
vom Fachmann ohne erhebliche Änderungen
verwendet werden. Zum Beispiel kann Polymerisation von Verbindungen
der Formeln (1) und (2) und allen Oligomerestern davon unter Verwendung
von Umesterung unter sauren oder alkalischen Bedingungen, typischerweise unter
Temperaturen, die das Herausdestillieren des Alkohols R4OH
und/oder jedem Wasser zulassen, das vorliegen oder während der
Polymerisationsreaktion erzeugt werden kann, erreicht werden. Die
Polymerisation kann unter Verwendung einer Vielzahl anderer Katalysatoren,
wie Übergangsmetallsalzen
von Alkansäuren, die
durch Zinn-2-ethylhexyloctanoat beispielhaft angegeben sind, erreicht
werden. Polymerisation und Copolymerisation von Dioxanonen der Formel
(1) können
auch durch Verfahren und Katalysatoren erreicht werden, die von
K. Bechtold, M. A. Hillmyer und W. B. Tolman. (Macromolecules 2001,
34, 8641-8648) und in den darin zitierten Bezugnahmen zur Herstellung
von Poly-3-methyl-1,4-dioxan-2-on beschrieben sind.
-
Gemische
von Dioxanonen (1), Hydroxyestern (2) und allen Esterderivaten davon,
die durch Umsetzung von Verbindungen (3) und (4) erhalten worden
sind, können
zu nützlichen
Copolymeren mit Milchsäure direkt
und ohne Abtrennen von überschüssigem Milchsäureester
(4) polymerisiert werden. In dieser Ausführungsform hängt das
Verhältnis
zwischen Lactatfragmenten und 2(2'-Hydroxyethyl)propionatesterfragmenten, die
sich von Dioxanon (1) oder Hydroxyester (2) ableiten, im Wesentlichen
vom Verhältnis
zwischen Epoxid (3) und Lactatester (4) ab, der in der Umsetzung
verwendet wird, die zu der Erzeugung der Etherbindung zwischen den
letzten beiden Verbindungen führt.
-
Die
Verbindungen (1) und (2) können
auch mit Lactid (3,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion) und/oder mit Glycolid
(1,4-Dioxan-2,5-dion) und/oder mit 3-Methyl-1,4-dioxan-2,5-dion
und/oder mit Wein- oder Mesoweinsäure oder Estern davon copolymerisiert
werden oder mit Polymilchsäure
oder mit Polyglycolsäure
oder mit Lactatglycolatcopolymeren oder mit anderen Polymeren pfropf-copolymerisiert
werden.
-
Die
Verbindungen (1) und (2) und Verbindung (9), nachstehend beschrieben,
und alle Gemische davon und alle Esterderivate oder Oligomere oder
Polymere, die Fragmente dieser Verbindungen umfassen, können auch
mit anderen Polymeren oder Monomeren unter Verwendung von Lipasen
oder Esterasen polymerisiert oder copolymerisiert werden. Verfahren
zum Verwenden derartiger Enzyme bei der Polyester-Synthese und Modifikationen
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Eine Beschreibung von allgemeinen
Polymerisations-, Depolymerisations- und trans-Polymerisationsverfahren
auf Enzymbasis können
zum Beispiel in den Artikeln von Gross R. A. et al, (2001, Appl
Microbiol Biotechnol. Jun; 55 (6): 655-60), Deng F und Gross RA.
(1999, Int J Biol Macromol. 25 (1-3): 153-9, Kumar A und Gross RA.
(2000, Biomacromolecules. Spring, 1 (1): 133-8), Ebata H, et al.
(2000, Biomacromolecules. Winter;1 (4): 511-4); Kobayashi S et al,
(2000, Biomacromolecules. Spring; 1 (1): 3-5), Namekawa S. et al.
(2000, Biomacromolecules. Fall; 1 (3): 335-8), Namekawa S et al., (1999,
Int J Biol Macromol. Jun-Jul, 25 (1-3): 145- 51) und in den darin
zitierten Bezugnahmen, gefunden werden.
-
Nützliche
Polymere können
auch durch Umsetzen von Epoxid (3) und Hydroxyester (4) im Verbindungsverhältnis, das
die Erzeugung von Produkten der allgemeinen Formel (9) bevorzugt,
hergestellt werden:
wobei m eine ganze Zahl mit
einem Wert von 1 bis etwa 50 ist.
-
Die
Herstellung derartiger Verbindungen wird typischerweise durch Verwenden
eines Verhältnisses zwischen
Verbindungen (3) und (4) im Bereich von etwa 50:1 bis etwa 1:1 erreicht.
Die Herstellung derartiger Verbindungen wird typischerweise durch
gleichzeitige Herstellung von Verbindungen der Formeln (1) und (2) begleitet.
Verbindungen der Formel (9) können
als Copolymere bei der Herstellung vieler Polyester-Polyether-Copolymere
verwendet werden, die in den Haupteigenschaften vielen Poly(epoxiden),
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, ähnlich sind, und insbesondere
wegen der Gegenwart von Esterbindungen im Polyetherpolymergerüst zusätzliche
Vorteile besitzen, wie verbesserte biologische Abbaubarkeit in der
Umwelt, verglichen mit Poly(epoxiden) mit kontinuierlichem Polyetherpolymergerüst, das
nicht durch Esterbindungen unterbrochen ist.
-
Polymere
und Copolymere, die Fragmente der Verbindungen (1), (2) oder (9)
umfassen, sind auch zum Herstellen verschiedener Mischungen, Legierungen
oder Verbundstoffe mit anorganischen Materialien, Weichmachern oder
mit anderen Polymeren nützlich.
Insbesondere können
Mischungen und Legierungen, die auf der einen Seite ein Polymer,
das aus Polymilchsäure-,
Polyglycolsäure-
oder Copolymeren, die Fragmente der Milchsäure, Glykolsäure oder
Poly-(3-hydroxybutyrat) umfassen, ausgewählt ist, und auf der anderen
Seite Polyester, Polyamide, Polyepoxide, Polyolefine, Polystyrol,
Polyacrylate, Polymethacrylate und Polysaccharide umfassen, durch
Bereitstellen von Fragmenten der Verbindungen (1), (2) oder (9)
in mindestens einem Polymer oder Copolymer hergestellt werden. Derartige
Mischungen weisen verbesserte Eigenschaften auf und sind im Wesentlichen
frei von Phasentrennungsproblemen, zum Beispiel von Phasentrennungsproblemen
in Mischungen der Polymilchsäure
mit Polyethylen, Polypropylen oder Polystyrol.
-
BEISPIEL 1
-
0,05
ml racemisches Styrolepoxid wurde schnell zu einer Lösung von
1 Mikroliter Bortrifluoriddietherat in 1 ml Ethyl-S(-)lactat zugefügt, und
das Ganze wurde 2 Minuten lang bei Raumtemperatur (etwa 25°C) gerührt. Ein
Aliquot (0,01 ml) des so erhaltenen Reaktionsgemisches wurde genommen
und mit Ethylacetat verdünnt
und wurde sofort durch GC-MS und GC-FID analysiert. Die Analyse
zeigte vollständige
Umwandlung von Styroloxid in mehrere Produkte. Ungefähr gleiche
Mengen von 3,6-cis-(syn-) und 3,6-trans-(anti-) Isomeren von 6-Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-on-Isomeren
(Formeln 11a und 11b) waren für
etwa 81% der Reaktionsprodukte verantwortlich. Der Prozentsatz schließt von der
Berechnung, hier und in den nachfolgenden Beispielen den Überschuss
von Ethyllactat, der bei der Umsetzung verwendet wurde, aus; die
bereitgestellten Prozentsätze
sind eine ungefähre
Angabe über
die Ausbeute, bezogen auf Styroloxid.
-
-
Die
Isomere von 6-Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-on wiesen die folgenden
Massenspektren-Elektronenionisierungs-Massenspektren
bei 70 eV, m/z (Häufigkeit
in %) auf: Trans-Isomer (11a):
192 (20, M+),
162 (8), 133 (9), 119 (3), 104 (100), 91 (21), 77 (16), 65 (4),
56 (35).
Cis-Isomer (11b):
192 (8, M+),
162 (5), 133 (6), 119 (2), 104 (100), 91 (18), 77 (15), 65 (4),
56 (32).
-
Ungefähr 9% der
Produkte wurden durch zwei Diastereomere der Hydroxysäureethylester
der Formel (12) dargestellt:
-
Etwa
3% der Produkte wurden durch zyklische und lineare Isomere der Formeln
(13) und (14) dargestellt:
-
Etwa
2% der Produkte wurden durch ein zyklisches Dioxanondimer der Formel
(15) dargestellt:
-
Die
GC-Analyse desselben Reaktionsgemisches zeigte nach Inkubation bei
Raumtemperatur bis zu 2 Stunden lang unter Rühren bei Raumtemperatur wegen
Umesterungsreaktionen in Gegenwart von Bortrifluoridetherat stufenweise
zugenommene Mengen der Verbindungen (13) und (14) und entsprechend
verringerte Mengen Dioxanone (11a, 11b) und Hydroxyester (12).
-
BEISPIEL 2
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass Hexen-1,2-oxid anstelle
von Styroloxid verwendet wurde. Die GC-Analyse zeigte vollständige Umwandlung
von Hexen-1,2-oxid.
Dioxanon-Isomere mit den Formeln (16a) und 16b) waren für etwa 47%
des Produktgemisches verantwortlich. Hydroxyester der Formel (17)
waren für
etwa 32% des Produktgemisches verantwortlich. Ester-Acetal von Formel
(18) war für 9%
des Produktgemisches verantwortlich.
-
-
Das
Massenspektrum der Dioxanonverbindung (16a) wies ein Molekülion mit
m/z (Häufigkeit
in %) von 172 (13) und charakteristische Fragmentionen 143 (1),
129 (7), 113 (1), 99 (2), 84 (83), 69 (30), 56 (100), 43 (32) auf.
Das Massenspektrum der Dioxanonverbindung (16b) war sehr ähnlich,
außer
dass das Molekülion weniger
intensiv war (etwa 5% des Basispeaks mit m/z 56).
-
BEISPIEL 3
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass Cyclohexen-1,2-oxid
anstelle von Styroloxid verwendet wurde. Die GC-Analyse zeigte vollständige Umwandlung
von Cyclohexen-1,2-oxid und die Erzeugung von etwa gleichen Mengen
von zwei Isomeren von 4-Methyl-2,5-dioxabicyclo-[4,4,0]-decan-3-on mit
den Formeln (19a) und (19b), die für etwa 65% der erzeugten Reaktionsprodukte
verantwortlich waren:
-
Diese
Verbindungen wiesen sehr ähnliche
Massenspektren auf, die durch Molekülion mit m/z (Häufigkeit
in %) von 170 (6) und einer Reihe von Fragmentionen 141 (0,3), 126
(5), 108 (0,5), 98 (5), 82 (85), 67 (100), 54 (31), 41 (21) gekennzeichnet
sind.
-
Der
Rest des Produktes umfasste mehrere Isomere von Verbindungen mit
den Formeln (20), (21) und (22):
-
BEISPIEL 4
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass Allylglycidylether
anstelle von Styroloxid verwendet wurde. Das Produktgemisch enthielt
etwa 20% der Dioxanonisomere der Formel (23)
-
BEISPIEL 5
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass Cyclopenten-1,2-oxid
anstelle von Styroloxid verwendet wurde.
-
Das
Produktgemisch enthielt jeweils etwa 1,5% von zwei Dioxanonisomeren
mit der allgemeinen Formel (24):
wobei die geschlängelten
Bindungen in einer trans-Konfiguration zueinander sind.
-
Die
Massenspektren beider Isomere von Dioxanon (24) wiesen ein Molekülion niedriger
Intensität
mit m/z (Häufigkeit
in %) 156 (0,5) und Fragmentpeaks mit m/z 94 (8), 83 (6), 81 (7),
68 (100), 55 (22), 45 (15) auf.
-
Es
wurde festgestellt, dass das Produktgemisch überwiegend Hydroxyester der
Formeln (25a) und (25b) in ungefähr
gleichen Mengen enthielt, die für
etwa 89% der Reaktionsprodukte verantwortlich sind:
-
Ungefähr 6% der
Reaktionsprodukte wurden durch oligomere und zyklische Oligomerverbindungen mit
den Formeln (26), (27), (28) dargestellt:
-
BEISPIEL 6
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass p-Nitrophenylglycidylether
anstelle von Styrol-1,2-oxid verwendet wurde und die Bortrifluoriddietheratmenge
0,3 Mikroliter betrug. Es wurde festgestellt, dass das Reaktionsgemisch
nach 5 Minuten etwa 38% der anfänglich
zugefügten
Menge des p-Nitrophenylglycidylethers (Epoxidumwandlung ca. 62%)
enthält.
Die Produkte, die im Reaktionsgemisch gefunden wurden, umfassten
jeweils etwa 27% der beiden Hauptisomere der Dioxanone mit den Formeln
(29a) und (29b) und jeweils etwa 2% der beiden Nebenisomere der
Dioxanone mit den Formeln (29c) und (29d):
-
Die
Dioxanone der Formeln (29a) bis (29d) wiesen sehr ähnliche
Massenspektren auf, die durch ein Molekülion hoher Intensität gekennzeichnet
sind. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass ein Dioxanon der Formel
(29a) ein Molekülion
mit m/z (Häufigkeit
in %) von 267 (100) und eine Reihe von Fragmentionen 250 (5), 237
(5), 224 (0,5), 207 (0,5), 195 (0,5), 179 (31), 162 (11), 152 (9),
132 (4), 122 (5), 109 (5), 101 (10), 87 (33), 76 (9), 59 (19), 57
(18), 41 (48) aufweisen.
-
BEISPIEL 7
-
2
g DOWEX-50W (stark saures Kationenaustauschharz, protonierte Form,
vorgewaschen mit Ethyllactat) wurden zu 50 ml Ethyllactat zugefügt, und
5,16 g Styroloxid wurden tropfenweise über 15 Minuten zur Suspension
zugefügt.
Das Ganze wurde mittels Magnetrührer
1 Stunde lang bei 25°C
gerührt.
Danach wurde das Reaktionsgemisch 3 Stunden lang unter Rühren auf
55°C erwärmt, auf
Raumtemperatur abgekühlt,
filtriert und durch GC-MS und GC-FID analysiert. Die Analyse zeigte
vollständige
Umwandlung des Styroloxids in mehrere Produkte, die etwa 76% eines
1:1 Gemisches von 3,6-syn- und 3,6-anti-Isomeren von 6-Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-on
(11a und 11b), etwa 6% von Hydroxyestern (12), etwa 1% Esterketal
mit der Formel (30),
etwa 2 (%) Esteracetal mit
der Formel (31),
und etwa 11% lineare und
zyklische Ester der Formeln (13) und (14) umfassten.
-
Ungefähr 42 ml
von praktisch reinem Ethyllactat wurden durch Erwärmen auf
etwa 160°C
bei atmosphärischem
Druck aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert. Die restliche hellgelbe
viskose Flüssigkeit
wurde mit 30 ml 20% Natriumhydroxid in Wasser durch 2 Stunden langes
Erwärmen
auf 95°C
unter Rühren
verseift. Die so erhaltene Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
3 Mal mit 20 ml Methyl-tert-butylether gewaschen und filtriert.
Die filtrierte Lösung
wurde, während
sie auf dem Eisbad (4-5°C)
gehalten und gerührt
wurde, durch tropfenweise Zugabe von 20% Schwefelsäure in Wasser
angesäuert,
bis ein pH-Wert von etwa 2-3 erreicht wurde. Die angesäuerte Lösung wurde
4 Mal mit 30 ml Ethylacetat extrahiert, die Extrakte wurden vereinigt, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei vermindertem
Druck entfernt, wobei 7,60 g eines hellgelben klaren Öls erhalten
wurden. Das Rohprodukt wurde durch GC-MS und GC-FID analysiert,
und es wurde festgestellt, dass es etwa 80% eines 1:1 Gemisches
von 3,6-syn- und 3,6-anti-Isomeren von 6- Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-on (11a
und 11b) und etwa 20% des zyklischen Dimerprodukts mit der Formel
(15) enthält.
-
Eine
Analyseprobe von praktisch reinen 3,6-syn- und 3,6-anti-Isomeren
von 6-Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-on
eines 1:1 Gemisches wurde durch Vakuumdestillation hergestellt.
Es wurde festgestellt, dass das Gemisch von syn- und anti-6-Phenyl-3-methyl-1,4-dioxan-2-onen
einen kräftigen
und verlässlichen
ungewöhnlichen
blumigen-honigen-rosigen-wohlriechendensüßen Geruch mit einer Note von
angenehmem bitterem Geschmack besitzt.
-
BEISPIEL 8
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 7 durchgeführt, außer dass 5,1 g Hexen-1,2-oxid
anstelle von Styrol-1,2-oxid verwendet wurden. Die Synthese erbrachte
etwa 6,2 g klares farbloses Öl,
von dem festgestellt wurde, dass es etwa 92% Dioxanone der Formel
(16a) und (16b) enthält.
Das Gemisch von Verbindungen wies einen ölig-fruchtigen Geruch auf,
der an Pfirsich erinnert.
-
BEISPIEL 9
-
Die
Synthese wurde wie in Beispiel 7 durchgeführt, außer dass 5,05 g Cyclohexen-1,2-oxid
anstelle. von Styrol-1,2-oxid verwendet wurden. Die Synthese erbrachte
etwa 6,9 g klares farbloses Öl,
von dem festgestellt wurde, dass es etwa 96% Dioxanone (19a) und
(19b) und etwa 2% Isomere von zyklischen Ester der Formel (32) enthält:
-
Es
wurde festgestellt, dass das so erhaltene Material einen charakteristischen
kräftigen
Blumengeruch aufweist, der an Rizinusblume (castoreum flower) erinnert.