-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung, die für eine topische
Anwendung auf die Haut geeignet ist und die in einem physiologisch
akzeptablen Medium (i) mindestens ein Peptid oder ein Gemisch von
Peptiden, wie sie in Anspruch 1 definiert sind, und (ii) mindestens
einen Calciumkanal-Blocker enthält.
-
Die
Frauen und auch die Männer
möchten
heute möglichst
lange jung aussehen und versuchen daher, die Anzeichen der Hautalterung
zu kaschieren, die insbesondere durch Falten und Fältchen zum
Ausdruck kommt. Die Werbung und die Mode greifen hierzu auf Produkte
zurück,
die dazu dienen sollen, möglichst
lange eine strahlende und faltenfreie Haut zu bewahren, Merkmale,
die für
eine junge Haut stehen, um so mehr, als sich das physische Aussehen
auf die Psyche und/oder die Stimmung auswirkt.
-
Bis
jetzt wurden Falten und Fältchen
mit kosmetischen Produkten behandelt, die Wirkstoffe enthalten, die
auf die Haut einwirken, beispielsweise, indem sie sie hydratisieren
oder die Zellerneuerung der Haut verbessern oder ihre Synthese fördern oder
indem sie die Zersetzung von Elastinfasern verhindern, die das Hautgewebe
bilden. Viele Behandlungen wirken zwar bei Falten und Fältchen,
die durch die chronologische oder intrinsische Alterung verursacht
werden, und auch auf Falten, die durch die lichtinduzierte Alterung
entstehen, sie haben jedoch keine Wirkung auf Mimikfalten, bei denen
es erforderlich ist, auf die kontraktile Komponente der Falten in
der Haut einzuwirken.
-
Die
Mimikfalten entstehen nämlich
durch andere Mechanismen als die durch die Alterung verursachten
Falten.
-
Genauer
werden sie durch die auf die Haut durch die Muskeln ausgeübte Spannung
gebildet, durch die die Mimik möglich
ist. In Abhängigkeit
von der Form des Gesichtes, der Häufigkeit des Mienenspiels und möglichem
Tics können
sie ab der Kindheit auftreten. Das Alter und auch bestimmte Umweltfaktoren,
wie Sonnenexposition, sind bei ihrer Bildung nicht beteiligt, sie
können
sie jedoch vertiefen und permanent machen.
-
Die
Mimikfalten sind durch die Gegenwart von Furchen um die Gesichtsöffnungen,
die die Nase (Nasenfurchen), der Mund (parabukkale Falten und so
genannte Sorgenfalten) und die Augen (Krähenfüße) bilden, um die die Hautmuskeln
sitzen, sowie zwischen den Augenbrauen (Falten der Glabella oder
Zornesfalte) und an der Stirn gekennzeichnet.
-
Die
Anmelderin hat gezeigt, dass die Hautmuskeln des Gesichts und insbesondere
die gestreiften Muskelfasern, die unter der direkten Kontrolle des
neuromuskulären
Influx stehen, eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Mimikfalten
spielen, und dass die Veränderung
des neuromuskulären
Influx Mimikfalten abschwächt
und auch eine "Glättungswirkung" auf das Mikrorelief
der Haut hat.
-
Man
nimmt ferner an, dass der Phänotyp
von bestimmten Fibroblasten, die entlang der Spannungslinien liegen,
die durch die Kontraktionen der Hautmuskeln beim Mienenspiel auftreten,
unter der Wirkung dieser Kontraktionen allmählich verändert wird, wodurch diese Fibroblasten
spezielle kontraktile Eigenschaften erhalten, die den Eigenschaften
der gestreiften Muskulatur ähnlich
sind. Es ist bekannt, dass die Hautmuskeln des Gesichts unter der
Kontrolle von motorischen afferenten Nervenfasern des Gesichtsnervs
stehen, und im Übrigen
die interlobularen Gewebe der Hypodermis in ihrem Inneren Fasern
enthalten, die ein gestreiftes Muskelgewebe darstellen. Im peripheren
Nervensystem bildet die neuromuskuläre Endplatte die Verbindung
zwischen einem Nerv und einem gestreiften Muskel, wobei sich stromaufwärts die
afferente Nervenbahn befindet, die auch als Motoneuron bezeichnet
wird. Im Übrigen
weisen die Zellmembranen jeder Nervenfaser, jedoch auch der Muskelzellen,
zahlreiche Innenkanäle
und insbesondere Calciumkanäle
oder Chlorkanäle
auf, die befähigt
sind, das Ca2+ oder das Cl- in
kontrollierter Weise hindurch treten zu lassen.
-
Die Änderungen
der Ca2+-Konzentration in der Zelle sind
bei der Initiierung von elektrischen und mechanischen Phänomenen
beteiligt, beispielsweise der Depolarisation, Kontraktion von glatten
oder gestreiften Muskeln, hormonaler Sekretion und Aktivierung von
Enzymen.
-
Insbesondere
ist die Erhöhung
der Calciumkonzentration die Ursache der Muskelkontraktion und ihre Verminderung
der Grund für
die Relaxation.
-
Es
ist allgemein anerkannt, dass während
der Phase der Kontraktion die dünnen
Aktin-Filamente zwischen den dicken Myosin-Filamenten gleiten, wodurch
auf diese Weise die Verkürzung
der Sarcomere und dadurch eine kontraktile Bewegung der Zelle und
insgesamt der Faser hervorgerufen wird.
-
In
den gestreiften Skelettmuskeln ist das Aktin im entspannten Zustand
nicht über
die Myosin-Brücken zugänglich,
da es mit einem anderen Proteinkomplex assoziiert ist, der aus Troponin
und Myosin besteht.
-
Wenn
Calcium an den Troponin-Myosin-Komplex bindet, werden die Aktin-Moleküle zugänglich und das
Phänomen
der Kontraktion kann beginnen. Das Troponin-Molekül erfährt eine
Konformationsänderung, die
die ATPase-Aktivität
der Myosin-Molekülköpfchen in
den dicken Filamenten zeigt, wobei so die Kontraktion initiiert
wird. Die Hydrolyse von ATP zu ADP und Phosphat liefert chemische
Energie, wodurch die Filamente gleiten können.
-
Die
Rolle des Ca2+ in Bezug auf die kontraktilen
Proteine der gestreiften Muskeln ist somit eine Aktivatorfunktion
(Desinhibitor) der ATPase-Aktivität.
-
Die
Erschlaffung des gestreiften Muskels findet statt, wenn die Transversal-Tubuli
und die Zellmembran repolarisiert werden, wodurch die zelluläre intracytoplasmatische
Konzentration des Ca2+ auf einen Wert von
10-7 M zurückkommen kann, der unter dem
Schwellwert für
die Aktivierung von intracellulären
Enzymen wie ATPase liegt (Schwelle der Aktivierung, die knapp 1
bis 2 Logarithmenstufen größer ist).
-
Bei
der Kontraktion der Fasern der glatten Muskulatur ist Calcium kein
Aktivator per se: Es verbindet sich mit Calmodulin und der Komplex
Calcium-Calmodulin aktiviert die MLCK (Myosin light chain kinase),
indem er mit ihr einen ternären
Komplex bildet. Dieser Komplex wandelt das Myosin in phosphoryliertes
Myosin um, das sich mit Aktin verbindet und so eine Kontraktion
der glatten Fasern herbeiführt.
-
Der
Zyklus Kontraktion-Erschlaffung wird durch die Veränderungen
der cytoplasmatischen Calciumkonzentration von 10-7 (inaktiv)
auf 10-5 M (aktiv) hervorgerufen.
-
Die
Regulierung der intracellulären
cytoplasmatischen Konzentration von Ca2+ ist
nur möglich,
weil der cytoplasmatische Efflux an Calcium den cytoplasmatischen
Influx korrigiert. Der intracytoplasmatische Austausch von Ca2+ erfolgt entweder mit den intracellulären Speichervesikeln
oder gegenüber
der Zellaußenseite. In
beiden Fällen
ist das Ca2+ für das Cytoplasma nicht verfügbar. Dieser
Austausch kann nur durch eine Expulsion des cytoplasmatischen intracellulären Calciums
durch einen oder mehrere, so genannte aktive Mecha nismen gewährleistet
werden, die den oben angegebenen elektrochemischen Potentialunterschied überwinden können.
-
Bei
beiden Mechanismen kann beteiligt sein: eine Calciumpumpe, die Kationen
auf Kosten der ATP-Hydrolyse aktiv austreibt, und eine an einen
Na+-Strom gekoppelten Ca2+-Strom.
In den meisten Zellen arbeitet die ATP-abhängige Calciumpumpe in Gegenwart
von Calmodulin wirksamer, das ihre Affinität vergrößert.
-
Um
die Änderungen
der Calciumpermeabilität
besser beschreiben zu können,
wird derzeit gewöhnlich berücksichtigt,
dass diese Permeabilität
(i) dem Öffnen
der vom Membranpotential abhängigen
Calcium-Kanäle oder
VOC-Kanäle
(voltage-operated channel), die sich bei der Depolarisation öffnen und
das Calcium in die Zelle einströmen
lassen, oder (ii) der Aktivierung der Membranrezeptoren entspricht.
Es sind hauptsächlich drei
VOC-Kanäle
bekannt: ein Kanal, der sich bei einem niedrigen Potential öffnet, der
Kanal vom T-Typ (transient oder transitorisch) und zwei Arten von
Kanälen,
die sich bei einem hohen Potential öffnen, die Kanäle L (Long)
und N (in Neuronen vorhanden).
-
Andererseits
ist es wahrscheinlich, dass die Calciumkanäle gewebeabhängige Spezifitäten zeigen.
-
1965
zeigte T. Godfraind, dass die Permeabilität der Membran für Calcium
durch pharmakologische Wirkstoffe inhibiert werden kann, worauf
sich der allgemeine Mechanismus gründet, auf den die Ca2+-Antagonisten
einwirken.
-
Aus
dem Vorhergehenden ist somit klar, dass die Kontraktion oder Hyperkontraktion
von bestimmten Muskeln des Gesichts oder bestimmten kontraktilen
Zellen der Dermis, wie Myofibroblasten, von denen angenommen wird,
dass sie bei der Genese von Mimikfalten beteiligt sind, durch verschiedene
Mechanismen induziert werden kann, bei denen insbesondere der Innenaustausch
von Cl-, Ca2+ und intracellulärem Calcium
beteiligt ist, und dass es insbesondere durch Einwirken auf die
Calciumkanäle
möglich
ist, diese Muskeln oder kontraktilen Zellen zu entspannen und so
die Mimikfalten zu glätten.
-
Bis
jetzt ist das Mittel, das meistens verwendet wird, um auf Mimikfalten
einzuwirken, das Botulinustoxin, das in die Falten der Glabella
injiziert wird, d. h. die Falten zwischen den Augenbrauen (siehe
J.D. Carruters et al., J. Dermatol. Surg. Oncol., 1992, 18, Seiten
17-21). Die Dermatologen greifen auch auf abbaubare Implantate auf
der Basis von Collagen, Hyaluronsäure oder Polymilchsäure zurück. Diese
Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass ein medizinischer Eingriff
erforderlich ist und keine dauerhaften Ergebnisse erzielt werden.
-
Es
gibt daher einen Bedarf für
wirksame Verbindungen, die in einer für eine topische Anwendung auf die
Haut geeigneten Zusammensetzung verwendbar sind, um Falten und Fältchen und
insbesondere Mimikfalten vorzubeugen oder zu behandeln und insbesondere
sie zu glätten
oder abzuschwächen.
-
Die
Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass:
- 1) bestimmte Peptide die
Wirkung haben, Calciumkanäle
vom Typ L zu inhibieren, und diese Wirkung an den drei Arten von
Calciumkanälen
vom Typ L zu beobachten ist (Typ DHP, Typ Diltiazem und Typ Verapamil).
- 2) Diese Peptide in Kombination mit Magnesium synergistische
antagonistische Wirkungen auf Calciumkanäle vom Typ L, Typ Verapamil
zeigen.
-
Die
L-Typ-Calciumkanäle
wurden an menschlichen Fibroblasten identifiziert (L.B. Baumgarten
und Kollegen (1992), J. Biol. Chem., 267, 10524-10530 und C.F. Chen
und Kollegen (1988), Science, 239, 1024-1026). Die Typen DHP (Dihydropyridin),
Diltiazem und Verapa mil entsprechen den Stellen der L-Typ-Calciumkanäle, die
für die
als Calciuminhibitoren bekannten entsprechenden pharmakologischen
Stoffe spezifisch sind. Jeder pharmakologische Calciuminhibitor
hat in Abhängigkeit
von seiner Affinität
für bestimmte
Calciumkanäle
und bestimmte Gewebe eine überwiegende
Wirkung, der eine bevorzugte therapeutische Indikation entspricht.
-
Es
sind zwar aus der Patentanmeldung
EP
1 180 524 Peptide mit Antifaltenwirkung bekannt, die über eine
Inhibierung des SNARE COMPLEX (SNAP Receptor Complex) die Verminderung
der Freisetzung eines Neuromediators, des Acetylcholins, an den
Synapsenspalten hervorruft.
-
Der
Wirkmechanismus dieser Peptide ähnelt
dem der Botulinustoxine: Sie beeinträchtigen die Bildung und/oder
Stabilität
des Proteinkomplexes für
die Fusion (SNARE), bei dem es sich um einen Komplex von Membranproteinen
handelt, der aus SNAP 25 (Synaptosomal Associated Protein von 25
kDa), Syntaxin und Synaptobrevin (oder VAMP für Vesicle-Associated Membrane
Protein) besteht und dessen Funktion darin besteht, die neuronale
Exocytose zu vermitteln, d. h. die Freisetzung von Neurotransmittern
(Ferrer Montier et al., 1997, The Journal of Biological Chemistry,
272, 2634-2638).
-
Bis
jetzt wurde für
diese Peptide jedoch weder eine inhibierende Wirkung auf Calciumkanäle beschrieben,
noch nahegelegt. Es wurde auch noch nicht vorgeschlagen, sie mit
einem Calciumkanal-Blocker zu kombinieren.
-
Im Übrigen kennt
man die Rolle des Calciums und der Regulierung seiner intracellulären Konzentration
bei den Phänomenen
der Kontraktion/Relaxation der Muskeln. Es wurde bereits vorgeschlagen,
auf die Calciumkanäle
einzuwirken (
FR-2 793 681 ),
um Gewebe zu lockern oder zu relaxieren und so Falten und Fältchen zu
vermindern.
-
Es
wurde jedoch keine Kombination zwischen (i) mindestens einem Peptid
oder Gemisch von Peptiden, wie sie nachstehend definiert sind, und
(ii) mindestens einem Calciumkanal-Blocker vorgeschlagen.
-
Die
Anmelderin konnte zeigen, dass durch eine solche Kombination die
Bildung von Mimikfalten des Gesichts ausgeglichen werden kann:
Sie
neutralisiert die Wirkungen der Mikrospannungen auf die Haut, indem
kontraktile Fibroblasten der Dermis relaxiert werden, von denen
angenommen wird, dass sie bei der Genese von Mimikfalten beteiligt
sind, wodurch die Mimikfalten gelindert werden und vermieden werden
kann, dass diese sich eingraben, wobei dabei die Gesichtsgebärden nicht
verändert
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf eine Zusammensetzung,
die für
eine topische Anwendung auf die Haut geeignet ist und die in einem
physiologisch akzeptablen Medium (i) mindestens ein Peptid oder
ein Gemisch von Peptiden, die ein Peptid umfassen, das unter den
durch die SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 3 definierten Peptiden ausgewählt ist,
und (ii) mindestens einen Calciumkanal-Blocker enthält.
-
Als
Peptid, das im Rahmen der Erfindung bevorzugt wird, kann das Hexapeptid
verwendet werden, das durch die SEQ ID NO: 2 definiert ist (Acetylhexapeptid-3).
-
Es
kann auch ein Peptid verwendet werden, das ausgewählt ist
unter:
- (i) einem Peptid, das im Wesentlichen
homolog zu dem durch die SEQ ID NO: 2 definierten Peptid ist;
- (ii) ein kosmetisch akzeptables Salz des durch die SEQ ID NO:
2 definierten Peptids;
- (iii) ein durch die SEQ ID NO: 2 definiertes Peptid, das reversibel
chemisch verändert
wurde.
-
Das
genannte Hexapeptid ist von der Firma LIPOTEC unter der Handelsbezeichnung
Argireline® erhältlich:
Es enthält
eine Verknüpfung
von 6 Aminosäuren:
Glutamyl-Glutamyl-Methionyl-Glutaminyl-Arginyl-Arginyl, wobei die erste (N-terminal)
acetyliert und die letzte (C-terminal) amidiert ist.
-
Unter
einem Peptid oder einer Sequenz von Aminosäuren, die «im Wesentlichen homolog» sind,
ist eine Aminosäuresequenz
zu verstehen, die zumindest zu 60 %, vorzugsweise zu 80 % und noch
bevorzugter zu mindestens 95 % mit der SEQE ID NO: 2 identisch ist.
-
Unter
der «prozentualen
Identität» zwischen
zwei Aminosäuresequenzen
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung der Prozentsatz der identischen
Aminosäurereste
zwischen zwei zu vergleichenden Sequenzen zu verstehen, der nach
dem besten Abgleich erhalten wird, wobei dieser Prozentsatz rein
statistisch ist und die Unterschiede zwischen den beiden Sequenzen
zufällig
und über
ihre gesamte Länge
verteilt sind. Unter «bester
Abgleich» oder «optimaler
Abgleich» wird
der Abgleich verstanden, für
den die prozentuale Identität,
die wie oben bestimmt wurde, am größten ist. Der Vergleich der
Sequenzen bei zwei Aminosäuresequenzen
wird gewöhnlich
durchgeführt,
indem diese Sequenzen verglichen werden, nachdem der optimale Abgleich
erfolgt ist, wobei dieser Vergleich pro Segment oder pro «Vergleichsfenster» realisiert
wird, um die lokalen Ähnlichkeitsbereiche
der Sequenz zu identifizieren und zu vergleichen. Der optimale Sequenzabgleich
für den
Vergleich kann, neben manuell, mit dem Algorithmus der lokalen Homologie
von Smith und Waterman (1981, Ad. App. Math. 2:482), mit dem Algorithmus
der lokalen Homologie von Neddleman und Wunsch (1970, J. Mol. Biol.
48:443), mit der Methode der Ähnlichkeitsuntersuchung
von Pearson und Lipman (1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444)
mit Computerprogrammen unter Einsatz dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT,
BLAST P, BLAT N, die von NCBI, FASTA und TFASTA, Wisconsin Genetics
Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science Dr, Madison,
WI verfügbar
sind) durchgeführt
werden. Um einen optimalen Abgleich zu erhalten, verwendet man vorzugsweise
das Programm BLAST mit der Matrix BLOSUM 62. Es können auch die
Matrizen PAM oder PAM2590 verwendet werden. Die prozentuale Identität zwischen
zwei Aminosäuresequenzen
wird ermittelt, indem zwei optimal abgeglichene Sequenzen verglichen
werden, wobei die zu vergleichende Aminosäuresequenz Hinzufügungen oder
Deletionen in Bezug auf die Referenzsequenz für einen optimalen Abgleich
zwischen den beiden Sequenzen aufweisen kann. Die prozentuale Identität wird berechnet, indem
die Anzahl der identischen Positionen bestimmt wird, für die der
Aminosäurerest
zwischen den beiden Sequenzen identisch ist, die Anzahl der identischen
Positionen durch die Anzahl der verglichenen Positionen geteilt
wird und das erhaltene Resultat mit 100 multipliziert wird, um die
prozentuale Identität
zwischen den zwei Sequenzen zu erhalten.
-
Unter
einem «kosmetisch
akzeptablen Salz des Peptids» sind
Metallsalze oder Salze zu verstehen, die durch Zugabe von geeigneten
Säuren
oder Basen gebildet werden, wobei diese durch Umsetzung der erfindungsgemäßen Peptide
nach Verfahren erhalten werden können,
die dem Fachmann bekannt sind.
-
Von
den organischen Peptidsalzen können
das Gluconat des Peptids oder das Acetat des Peptids oder das Citrat
des Peptids oder das Oleat des Peptids oder das Oxalat des Peptids
angegeben werden. Von den anorganischen Peptidsalzen sind die anorganischen
Salze wie das Peptidchlorid oder Peptidborat oder Peptidsulfat oder
Peptidcarbonat zu nennen.
-
Als «reversible
chemische Modifikationen» des
Peptids zu Erhöhung
seiner Bioverfügbarkeit
und damit es leichter durch das Epithelge webe hindurchtreten kann,
ohne dass seine Fähigkeit
zur Inhibierung der Calciumkanäle
vom Typ L beeinträchtigt
wird, kann beispielsweise die Veresterung der Carboxylatgruppen
der Aminosäuren
Glutaminsäure
und Asparaginsäure
mit einer Acetylmethylgruppe angegeben werden, wodurch die negative
Ladung der Aminosäure
beseitigt und ihre Hydrophobizität
vergrößert wird.
-
Die
Peptide können
nach herkömmlichen
Verfahren der chemischen Peptidsynthese oder Methoden, die auf der
Technologie rekombinanter DNA basieren, die dem Fachmann bekannt
sind, hergestellt werden. Es kann beispielsweise die Methode der
chemischen Synthese in Festphase durchgeführt werden, die von Pennington
et al. (1994, Peptide synthesis protocols, Humana Press, Totowa)
beschrieben wurde.
-
Im
Rahmen der Erfindung können
auch alle Peptide oder Gemische von Peptiden verwendet werden, die
ausgewählt
sind unter:
- a) einem Gemisch von Peptiden,
das mindestens ein Peptid, das unter den in den SEQ ID NO: 2 und
SEQ ID NO: 3 definierten Peptiden ausgewählt ist, und mindestens ein
Peptid mit 3 bis 30 Aminosäuren
enthält, das
in der SEQ ID NO: 4 (Sequenz des Peptids (COOH)) enthalten ist;
- b) einem Gemisch von Peptiden, das mindestens ein Peptid, das
unter den Peptiden ausgewählt
ist, die in der SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 3 (N-terminaler Bereich)
definiert sind, und mindestens ein Peptid enthält, das unter den Peptiden
ausgewählt
ist, die in der SEQ ID NO: 5 und SEQ ID NO: 6 (C-terminaler Bereich)
definiert sind.
-
Diese
Peptide werden erfindungsgemäß mit einem
anderen Calciumkanal-Blocker kombiniert, dessen Aktivität potenziert
wird.
-
Von
den Calciumkanal-Blockern sind zwei Arten von Wirksubstanzen bekannt:
- 1) Stoffe, die auf die Plasmamembran einwirken,
Inhibitoren des Calciumeinstroms;
- 2) Stoffe, die im Inneren der Zelle wirken (Freisetzung der
intracellulären
Ca2+-Reserven oder Inhibierung der Bildung
des Ca2+-Calmodulin-Komplexes).
-
Damit
eine Substanz als Calciumkanal-Blocker angesehen wird, die im Text
auch als Calcium-Antagonist bezeichnet wird, muss sie die intracelluläre Calciumkonzentration
vermindern oder die Bindung des Calciums an die intracellulären Proteine
wie beispielsweise Calmodulin vermindern können, wie dies insbesondere beispielsweise
von J.P. Galizzi et al., J. Biol Chem. 1987, 262, S. 6947 oder Y.
Okamiya et al., Eur. J. Pharmacol. 1991, 205, S. 49 oder J.A. Wagner
et al., J. Neurosci. 1988, 8, S. 3354 oder H.R. Lee et al., Life
Sci. 1984, 35, S. 721 oder H. Schoemaker und S. Lauger, Eur. J.
Pharmacol. 1985, 111, S. 273 oder auch I.J. Reynolds et al., J.
Pharmacol. Exp. Ther. 1986, 237, S. 731 beschrieben wurde.
-
Eine
Substanz wird als relaxierend angesehen, wenn sie eine relaxierende
Wirkung auf ein kontrahiertes Muskelgewebe hat und/oder eine inhibierende
Wirkung in einem experimentellen Modell für die Verbindungsstelle Nerv-Muskel
(motorische Endplatte) zeigt, insbesondere in dem von S. Steinbrecher
in Electrodes for stimulation and bioelectric potential recording,
Hrsg. Biomerstechnich, 1988, S. 96-98 beschriebenen Modell.
-
Gemäß der Erfindung
verwendet man vorzugsweise Stoffe, die auf die Plasmamembran einwirken,
Inhibitoren des Calciumeinstroms oder auch Komplexbildner für Calcium,
wie Alverine und/oder seine organischen oder anorganischen Salze,
Mangan und/oder seine organischen oder anorganischen Salze oder
auch Magnesium und/oder seine Salze.
-
Diese
Verbindungen können
natürlicher
Herkunft oder synthetisch sein. Unter "natürlicher
Herkunft" ist eine
Verbindung im reinen Zustand oder in Lösung zu verstehen, unabhängig von
ihrer Konzentration in der Lösung,
die nach verschiedenen Extraktionsverfahren aus einem natürlichen
Produkt erhalten werden kann. Unter "synthetisch" wird eine Verbindung in reinem Zustand
oder in Lösung
in beliebigen Konzentrationen verstanden, die durch chemische Synthese
erhalten wird.
-
Es
kann also das Alverine und/oder seine organischen oder anorganischen
Safe verwendet werden.
-
Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
organischen Salzen von Alverine können das Gluconat von Alverine
oder das Acetat von Alverine oder das Citrat von Alverine oder das
Oleat von Alverine oder das Oxalat von Alverine angegeben werden.
-
Von
den anorganischen Alverinesalzen sind die anorganischen Salze zu
nennen, wie Alverinechlorid oder Alverineborat oder Alverinenitrat
oder Alverinephosphat oder Alverinesulfat oder Alverinecarbonat.
-
Bei
dem organischen Salz handelt es sich erfindungsgemäß bevorzugt
um das Alverinecitrat, das anorganische Salz ist vorzugsweise das
Alverinechlorid.
-
Man
kann auch Mangan verwenden, das in ionischer Form oder in der Form
des Salzes oder in der Form von natürlichen pflanzlichen Extrakten
oder Extrakten von Mikroorganismen, besonders Bakterienextrakten,
die einen hohen Mangangehalt haben, vorliegt.
-
Von
den organischen Mangansalzen können
Mangangluconat oder Mangancarbonat oder Manganacetat oder Mangancitrat
oder Manganoleat oder Manganoxalat genannt werden.
-
Von
den anorganischen Mangansalzen können
die anorganischen Salze wie Manganchlorid oder Manganborat oder
Mangannitrat oder Manganphosphat oder Mangansulfat angegeben werden.
-
Wenn
ein natürlicher
Pflanzenextrakt oder Mikroorganismenextrakt, insbesondere Bakterienextrakt, der
einen hohen Mangangehalt hat, verwendet wird, kann der Fachmann
den Mengenanteil des zu verwendenden Extrakts so anpassen, dass
das Mangan schließlich
in den für
den gewünschten
Effekt geeigneten Mengen verwendet wird. Von den natürlichen,
manganreichen Extrakten, die erfindungsgemäß verwendbar sind, können die
Nuss-Extrakte oder Tee-Extrakte genannt werden.
-
Als
bevorzugter Calciumblocker werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
das Magnesium oder seine Salze verwendet.
-
Die
Wirkungen des Magnesiums, die insbesondere aus den Feststellungen
bei Mangel und Überdosierung
abgeleitet werden, sind im Allgemeinen zu den Wirkungen des Calciums
antagonistisch. Das Magnesium ist dafür bekannt, Calciumkanäle, Natriumkanäle und vor
allem den Calciumrezeptor spannungsabhängig zu inhibieren und sich
wie ein Anti-Calcium-Stoff zu verhalten (M.L. Olinger, Disorders
of calcium and magnesium metabolism, The Emergency Medicine Clinics
of North America, Band 7, Nr. 4, November 1989).
-
Von
den bevorzugten Magnesiumsalzen können Magnesiumsulfat, Magnesiumgluconat,
Magnesiumasparat, Magnesiumchlorid und Magnesiumpidolat angegeben
werden.
-
Der
Mengenanteil der erfindungsgemäß verwendbaren
Verbindungen ist natürlich
von der gewünschten
Wirkung abhängig
und kann daher in großen
Bereichen schwanken.
-
Um
eine Größenordnung
anzugeben, kann das Peptid oder Gemisch von Peptiden in einer Menge
von 0,000001 bis 1 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und
vorzugsweise in einer Menge von 0,00001 bis 0,01 % des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung verwendet werden.
-
Es
ist auch möglich,
erfindungsgemäß einen
Calciumblocker in einer Menge von 0,0001 bis 10 % des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung und vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis
1 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung zu verwenden.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist für
eine topische Anwendung auf die Haut geeignet und sie enthält daher
ein physiologisch akzeptables Medium, d. h. ein Medium, das mit
der Haut und gegebenenfalls mit den Hautanhangsgebilden (Wimpern,
Nägel,
Haare) und/oder den Schleimhäuten
verträglich
ist.
-
Die
Zusammensetzung kann in allen galenischen Formen vorliegen, die
insbesondere in der Kosmetik verwendet werden, und sie kann insbesondere
als gegebenenfalls in Gelform übergeführte, wässrige Lösung, Dispersion
vom Typ Lotion, die gegebenenfalls zweiphasig ist, Emulsion, die
durch Dispersion einer Fettphase in einer wässrigen Phase (O/W) oder umgekehrt
(W/O) erhalten wird, oder dreifache Emulsion (W/O/W oder O/W/O)
oder Vesikeldispersion vom ionischen und/oder nichtionischen Typ
vorliegen. Die Zusammensetzungen werden nach üblichen Verfahren hergestellt.
Vorzugsweise wird gemäß der Erfindung
eine Zusammensetzung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion verwendet.
-
Die
Zusammensetzung kann mehr oder weniger fluide sein und wie eine
weiße
oder farbige Creme, eine Pomade, eine Milch, eine Lotion, ein Serum,
eine Paste oder ein Schaum aussehen. Sie kann gegebenenfalls als
Aerosol aufgebracht werden. Sie kann auch in fester Form vorliegen,
insbesondere als Stift. Sie kann auch als Produkt für die Pflege
und/oder als Produkt zum Schminken der Haut eingesetzt werden.
-
Die
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung kann in bekannter Weise auch in der Kosmetik übliche Zusatzstoffe
enthalten, wie hydrophile oder lipophile Gelbildner, hydrophile
oder lipophile Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter, Pigmente, Geruchsabsorber und Farbmittel. Die Mengenanteile
der verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie sie herkömmlich auf
dem jeweiligen Gebiet verwendet werden und liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Diese Zusatzstoffe können
in Abhängigkeit
von ihrer Art in die Fettphase, in die wässrige Phase oder in die Lipidvesikel
gegeben werden. Diese Zusatzstoffe und ihrer Mengenanteile müssen auf
jeden Fall so ausgewählt
werden, dass sie den für
die erfindungsgemäße Kombination
der Antifaltenwirkstoffe gewünschten
Eigenschaften nicht abträglich
sind.
-
Wenn
die erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung eine Emulsion ist, kann der Anteil der Fettphase
im Bereich von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen. Die Öle, Emulgatoren
und Coemulgatoren, die in der als Emulsion vorliegenden Zusammensetzung
verwendet werden, sind unter den herkömmlich auf dem jeweiligen Gebiet
verwendeten Verbindungen ausgewählt.
Der Emulgator und der Coemulgator liegen in der Zusammensetzung
in einem Anteil von 0,3 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 20
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
-
Von
den erfindungsgemäß verwendbaren Ölen können die
Kohlenwasserstoffe anorganischer oder synthetischer Herkunft (Vaselineöl, hydriertes
Polyisobuten), die Öle
pflanzlicher Herkunft (Avocadoöl,
Sojaöl), die Öle tierischer
Herkunft (Lanolin), Siliconöle
(Cyclomethicon, Dimethicon) und die fluorierten Öle (Perfluorpolyether) angegeben
werden. Es können
als Fettsubstanzen auch Fettalkohole (Cetyl alkohol), Fettsäuren, Wachse
(Carnaubawachs, Ozokerit) verwendet werden.
-
Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Emulgatoren kommen beispielsweise die Polyethylenglycolfettsäureester,
wie PEG 100-stearat und die Glycerinfettsäureester, wie Glycerylstearat,
in Betracht.
-
Von
den hydrophilen Gelbildnern können
die Carboxyvinylpolymere (Carbomer), die Acrylcopolymere, wie die
Copolymere Acrylate/Alkylacrylate, Polyacrylamide und insbesondere
die vernetzte Polyacrylamidomethylpropansulfonsäure, Polysaccharide, natürliche Gummen
und Tone, und von den lipophilen Gelbildnern die modifizierten Tone,
wie die Bentone, Metallsalze von Fettsäuren, hydrophobe Kieselsäure und
Polyethylene angegeben werden.
-
Ein
für die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
bevorzugter hydrophiler Stoff ist unter den Polyacrylamidomethylpropansulfonsäuren ausgewählt, die
beispielsweise in
EP 0 850 642 oder
WO 98/00094 beschrieben
sind, oder Hostacerin AMPS von der Firma Clariant.
-
Von
den Wirkstoffen wird vorteilhaft mindestens eine Verbindung, die
unter den folgenden Verbindungen ausgewählt ist, in die erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung eingearbeitet: abschuppende Wirkstoffe; Hydratisierungsmittel;
depigmentierende Wirkstoffe oder pigmentierungsfördernde Wirkstoffe; Anti-Glycations-Wirkstoffe;
NO-Synthase-Inhibitoren;
Wirkstoffe, die die Synthese von Makromolekülen der Dermis oder Epidermis
stimulieren und/oder ihre Zersetzung verhindern und insbesondere
die Wirkstoffe, die die Synthese von Makromolekülen in der Epidermis stimulieren,
wie ein Extrakt aus den Knospen der Rotbuche (insbesondere der Extrakt,
der von der Firma GATTEFOSSE unter der Handelsbezeichnung Gatuline
angeboten wird), Wirkstoffe, die die Synthese des Collagens stimulieren,
wie die Hydrolysate von Sojaproteinen (insbesondere die von der
Firma COLETICA unter der Handelsbezeichnung Phytokine erhältlichen
Hydrolysate), Wirkstoffe, die die Synthese von Elastin stimulieren
und/oder die Zersetzung des Collagens inhibieren, wie ein Extrakt
der Alge Macrocytis pyrifera (insbesondere der Extrakt, der von
der Firma SECMA unter der Handelsbezeichnung Kelpadelie erhältlich ist)
und die Wirkstoffe, die die Synthese von Glycosaminoglycanen stimulieren,
beispielsweise ein Extrakt von Saccharomyces cerevisiae (insbesondere
der Extrakt, der von der Firma COGNIS unter der Handelsbezeichnung
Cytovitin erhältlich
ist); Wirkstoffe, die die Proliferation von Fibroblasten und/oder
Keratinocyten stimulieren oder die Differenzierung von Keratinocyten
stimulieren und insbesondere ein Sojaproteinextrakt, wie beispielsweise
der von der Firma COGNIS unter der Handelsbezeichnung Eleseryl erhältliche
Extrakt; dermorelaxierende Wirkstoffe, wie die Sapogenine oder natürliche Extrakte,
wie ein Extrakt von Wild Yam; straffende Wirkstoffe, wie Polymere,
die ein Polysiloxangrundgerüst
aufweisen, auf das gemischte Polymereinheiten vom Typ Poly(meth)acrylsäure und
vom Typ Polyalkyl(meth)acrylat gepfropft sind und insbesondere solche,
die von der Firma 3M unter den Handelsbezeichnungen LO21 und VS80
erhältlich sind;
Antipollutions-Wirkstoffe und/oder Radikalfänger für freie Radikale; Wirkstoffe,
die auf die Mikrozirkulation einwirken; Wirkstoffe, die auf den
Energiestoffwechsel der Zellen einwirken; und deren Gemische.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner mindestens ein organisches Lichtschutzmittel und/oder mindestens
ein anorganisches Lichtschutzmittel enthalten, die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich
wirksam (Absorber) und wasserlöslich
oder fettlöslich
oder auch in den gewöhnlich
verwendeten kosmetischen Lösungsmitteln
unlöslich
sind.
-
Die
organischen Lichtschutzmittel sind insbesondere unter den Anthranilaten;
Zimtsäurederivaten;
Dibenzoylmethanderivaten; Sali cylsäurederivaten, Campherderivaten;
Triazinderivaten, beispielsweise den in den Patentanmeldungen
US 4 367 390 ,
EP 863 145 ,
EP 517 104 ,
EP 570 838 ,
EP 796 851 ,
EP 775 698 ,
EP 878 469 ,
EP 933 376 ,
EP 507 691 ,
EP 507 692 ,
EP 790 243 ,
EP 944 624 beschriebenen Derivaten;
Benzophenonderivaten; β,β-Diphenylacrylatderivaten;
Benzotriazolderivaten; Benzalmalonatderivaten; Benzimidazolderivaten;
Imidazolinen; Bis-benzoazolylderivaten, beispielsweise den in dem
Patent
EP 669 323 und
US 2 463 264 beschriebenen
Derivaten; Derivaten von p-Aminobenzoesäure (PABA); Methylenbis(hydroxyphenylbenzotriazol)derivaten,
beispielsweise den Verbindungen, die in den Patentanmeldungen
US 5,237,071 ,
US 5,166,355 ,
GB 2 303 549 ,
DE 197 26 184 und
EP 893 119 beschrieben sind; polymeren
Filtern und Siliconfiltern, die beispielsweise insbesondere in der
Patentanmeldung
WO 93/04665 beschrieben
sind; von α-Alkylstyrol
abgeleiteten Dimeren, beispielsweise den Verbindungen, die in der
Patentanmeldung
DE 198 55 649 beschrieben
sind; 4,4-Diarylbutadienen, beispielsweise den in den Patentanmeldungen
EP 0 967 200 ,
DE 197 46 654 ,
DE 197 55 649 ,
EP-A-1 008 586 ,
EP 1 133 980 und
EP 133 981 beschriebenen Verbindungen,
und deren Gemischen ausgewählt
sind.
-
Besonders
bevorzugte organische Lichtschutzmittel sind unter den folgenden
Verbindungen ausgewählt:
Ethylhexyl Salicylate, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Octocrylene,
Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid, Benzophenone-3, Benzophenone-4,
Benzophenone-5, 4-Methylbenzylidene Camphor, Terephthalylidene Dicamphor
Sulfonic Acid, Disodium Phenyl Dibenzimidazole Tetra-sulfonate,
2,4,6-Tris-(diisobutyl-4'-amino-benzalmalonat)-s-triazin,
Anisotriazine, Ethylhexyl Triazone, Diethylhexyl Butamido Triazone,
Methylen bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol, Drometrizole
Trisiloxane, 1,1-Dicarboxy-(2,2'-dimethylpropyl)-4,4-diphenylbutadien
und deren Gemischen.
-
Die
anorganischen Lichtschutzmittel sind unter den Pigmenten oder auch
Nanopigmenten (mittlere Größe der Primärteilchen:
im Allgemeinen 5 bis 100 nm, vorzugsweise 10 bis 50 nm) von umhüllten oder
nicht umhüllten
Metalloxiden, wie beispielsweise Nanopigmenten von Titanoxid (amorph
oder kristallin in Form von Rutil und/oder Anatas), Eisenoxid, Zinkoxid,
Zirconiumoxid oder Ceroxid, die alle an sich bekannte UV-Lichtschutzmittel
sind. Herkömmliche
Stoffe zum Umhüllen
sind im Übrigen
Aluminiumoxid und/oder Aluminiumstearat. Solche Nanopigmente von
Metalloxiden, die umhüllt
oder nicht umhüllt
sind, sind insbesondere in den Patentanmeldungen
EP 518 772 und
EP 518 773 beschrieben worden.
-
Die
Lichtschutzmittel liegen im Allgemeinen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Mengenanteilen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, und vorzugsweise 0,2 bis 15 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf die kosmetische Verwendung mindestens
einer oben beschriebenen Kombination in einer Zusammensetzung, die
für eine
topische Anwendung auf die Haut geeignet ist, als Wirkstoff, um
Falten und Fältchen
und insbesondere Mimikfalten zu glätten.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
von Haut, die Falten aufweist, das das topische Aufbringen einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auf die Haut und insbesondere die Bereiche des Gesichts oder der
Stirn, die Mimikfalten aufweisen, und/oder bei Personen, die Mimikfalten
haben, umfasst.
-
Gemäß einem
speziellen erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Zusammensetzung auf die Falten und Fältchen aufgebracht, die sich radial
um den Mund und/oder die Augen und/oder horizontal an der Stirn und/oder
im Raum zwischen den Augenbrauen befinden.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele verdeutlicht. In den Beispielen sind die Mengenangaben
in Gewichtsprozent angegeben.
-
Die
Figur zeigt ein Histogramm, in dem die Wirkung von Magnesiumgluconat
(10-4 M) und Argireline® 1
% auf die Calciumkanäle
sowie die Wirkung ihrer Kombination auf die Calciumkanäle Typ L,
Verapamil-Typ dargestellt ist.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Nachweis einer inhibierenden
Wirkung von Argireline auf die L-Typ-Calciumkanäle und einer synergistischen
Inhibitorwirkung der Kombination Argireline-Magnesium auf die L-Typ-Calciumkanäle, Verapamil-Typ
-
In
dem Test wird die Fähigkeit
eines Produktes gemessen, kompetitiv die Fixierung von Agonisten
der L-Typ-Calciumkanäle
zu inhibieren.
-
Die
Untersuchungen werden mit Homogenaten der Großhirnrinde von Ratten (isolierte
Membranen, die an ihrer Oberfläche
L-Typ-Calciumkanäle aufweisen)
durchgeführt.
-
Das
Prinzip eines Experiments zur Gleichgewichtsverschiebung besteht
darin, die spezifische Bindung im Gleichgewicht bei einer gegebenen
Konzentration eines radioaktiv markierten Liganden in Gegenwart einer
variablen und steigenden Konzentration des nicht markierten Liganden
zu messen. Der nicht markierte Ligand tritt mit dem radioaktiv markierten
Liganden in Bezug auf die Bindung zum Rezeptor in Konkurrenz, daher
kann man von der Konkurrenz um die Bindung im Gleichgewicht sprechen.
Durch diese Technik ist es möglich:
- – zu
zeigen, dass ein nicht markierter Ligand an den Rezeptor bindet,
und
- – die
Bindung eines Liganden mit schwacher Affinität für einen Rezeptor zu untersuchen.
-
Die
getesteten Produkte sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben: Tabelle 1
Verbindung | MG | Lösung |
Argireline® 1
% | | 100
% (v/v) in Wasser |
Magnesiumsulfat
oder Magnesiumgluconat 10-4 M | 414,3 | 1·10-2 M in Wasser |
Gemisch
aus Magnesiumgluconat 10-4 M und Argireline® 1
% | – | 1·10-3 M in Wasser |
-
Die
experimentellen Bedingungen gemäß der von
I.J. Reynolds et al., beschriebenen Vorgehensweise (1986, J. Pharmacol.
Exp. Ther., 237, S. 731) sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben: Tabelle 2
Test | Ligand | Konz. | nicht
spezifisch | Inkubation | Detektion |
Ca2+-Kanal (L, Typ Verapamil) | (3H)(-) D888 | 0,5
nM | D600
(10 μM) | 60
min/22 °C | Szintillationszählung |
- D888 und D600 sind Referenzmoleküle, die
für L-Typ-Calciumkanäle, Verapamil-Typ
spezifisch sind.
-
Die
spezielle Bindung eines Liganden (D888 markiert) an Rezeptoren (L-Typ-Calciumkanäle, Verapamil-Typ)
ist als Differenz zwischen der Bindung insgesamt und der spezifischen
Bindung definiert, die in Gegenwart eines Überschusses des nicht markierten
Liganden bestimmt wurde. Die Ergebnisse sind als prozentuale spezifische
Bindung und prozentuale Inhibierung der spezifischen Bindung in
Gegenwart der getesteten Verbindungen (Argireline®) ausgedrückt.
-
Die
für den
Verapamil-Typ erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
3 und der beigefügten
Figur zusammengefasst. Die prozentuale Bindung (%) und die prozentualen
mittleren Inhibierungen sind angegeben. Tabelle 3
Verbindungen | Konzentration | % Bindung | %
mittlere Bindung | %
mittlere Inhibierung |
Argireline® | 1,0
% | 95,1 | 93,1 | 99,9 | 96,1 | 4 |
Magnesiumgluconat | 1·10-4 M | 93,8 | 95,2 | 93,0 | 94,0 | 6 |
Magnesiumgluconat/
Argireline® | 1·10-4 M/ 1,0 % | 81,6 | 85,3 | 85,1 | 84,0 | 16 |
-
Die
prozentuale Bindung entspricht der prozentualen Bindung des Liganden
in Gegenwart von Argireline®, das die Funktion als
Konkurrenzmolekül
für die
Verapamil-Stelle übernimmt.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Argireline® die
L-Typ-Calciumkanäle,
Verapamil-Typ inhibiert. Der Effekt wird hauptsächlich bei den beiden höchsten Konzentrationen
beobachtet, 5 % und 10 % mit mittleren prozentualen Inhibierungen
von 36 % beziehungsweise 52 %. Bei der Konzentration von 1 % weist
das Argireline eine mäßige Wirkung
auf (4 %).
-
Das
allein bei Konzentrationen von 1·10-6 bis
1·10-4 M verwendete Magnesiumgluconat zeigt mäßige Wirkungen
auf die L-Typ-Calciumkanäle,
Verapamil-Typ. Bei höheren
Konzentrationen ist die mittlere prozentuale Inhibierung 6 %.
-
Es
ist überraschend
festzustellen, dass die Kombination Argireline® 1
% – Magnesiumgluconat
10-4 M eine synergistische inhibierende
Wirkung auf L-Typ-Calciumkanäle,
Verapamil-Typ zeigt. Die mittlere Inhibierung ist 16 %, d. h. der
Effekt ist größer als
die Summe der Effekte der einzelnen Verbindungen.
-
Beispiel 2: Beispiele für Formulierungen
-
Es
wurden die folgenden Zusammensetzungen in für den Fachmann herkömmlicher
Weise hergestellt. Die Mengenanteile sind in Gewichtsprozent angegeben. Zusammensetzung
Nr. 1: O/W-Emulsion
Phase
A | Wasser | qsp
100 % |
| Konservierungsmittel | 0,35
% |
| Mangangluconat | 0,05
% |
Phase
B1 | Siliconöle | 3
% |
| Cetylalkohol
und Stearylalkohol | 1,6
% |
| hydriertes
Polyisobuten | 4
% |
| Polyethylenglycol
(100 EO) | 2
% |
Phase
B2 | flüchtige Siliconöle | 3
% |
Phase
D | Polyacrylamidomethylpropansulfonsäure vernetzt (Hostacerin
AMPS von CLARIANT) | 1
% |
Phase E | Hexapeptid
Acetyl-Glutamyl-Glutamyl-Methionyl-Glutaminyl-Arginyl-Arginylamid,
0,05 % in Wasser (Argireline von LIPOTEC) | 1 % |
Zusammensetzung
Nr. 2: O/W-Emulsion
Phase
A | Wasser | qsp
100 % |
| Citronensäure | 0,05
% |
| Konservierungsmittel | 0,95
% |
| Natriumhydroxid
von 50 % | 2,98
% |
| Copolymer
Vinylpyrrolidon/Styrol in | |
| Emulsion
von 40 % | 3,34
% |
| Polysaccharid
mit hohem Fucosegehalt, 1 % | |
| in
Wasser (Fugogel von SOLABIA) | 2
% |
| ethoxyliertes
Sorbitanmonolaurat (20 EO) | 1
% |
| Natriumcitrat | 1,6
% |
| Magnesiumgluconat | 0,05
% |
| Hexapeptid
Acetyl-Glutamyl-Glutamyl- | |
| Methionyl-Glutaminyl-Arginyl-Arginylamid, | |
| 0,05
% in Wasser (Argireline von LIPOTEC) | 1
% |
Phase
B | Gemisch
aus Cyclopentasiloxan und ethoxy | |
| liertem
(18 EO) und propoxyliertem (18 PO) | |
| Polydimethylsiloxan | 10
% |
| Cyclopentasiloxan | 8
% |
| Siloxanelastomer,
20 % in Polydimethyl | |
| siloxan
(KSG-1 von SHIN-ETSU) | 3
% |
Phase
C | Copolymer
Acrylamid/Natrium-acryl | |
| amido-2-methylpropansulfonat
in inverser | |
| Emulsion
von 40 % (Sepigel 305 von | 2
% |
| SEPPIC) | |
Zusammensetzung
Nr. 3: Gel
Glycerin | 4
% |
Propylenglycol | 3
% |
Konservierungsmittel | qsp |
Copolymer
Acrylamid/Natrium-acrylamido-2-methyl | |
propansulfonat
in inverser Emulsion von 40 % | |
(Seeigel
305 von SEPPIC) | 1,5
% |
Methacrylat-Copolymer
in Pulverform | 1
% |
Alverine | 0,1
% |
Hexapeptid
Acetyl-Glutamyl-Glutamyl-Methionyl- | |
Glutaminyl-Arginyl-Arginylamid,
0,05 % in Wasser | |
(Argireline
von LIPOTEC) | 4
% |
Wasser | qsp
100 % |
Zusammensetzung
Nr. 4: Serum
Natriumhydroxid | 0,1
% |
Tocopherolacetat | 0,5
% |
Dinatrium
EDTA | 0,1
% |
hydriertes
Polyisobuten | 4,0
% |
Coffein | 0,2
% |
Magnesiumgluconat | 0,5
% |
Glycerin | 3,0
% |
Konservierungsmittel | 1,2
% |
Cyclohexadimethylsiloxan | 6,0
% |
vernetzte
Polyacrylamidomethylpropansulfonsäure | |
(Hostacerin
AMPS von CLARIANT) | 1,0 |
Hefeextrakt | 0,3
% |
Hexapeptid
Acetyl-Glutamyl-Glutamyl-Methionyl- | |
Glutaminyl-Arginyl-Arginylamid,
0,05 % in Wasser | |
(Argireline
von LIPOTEC) | 1,0
% |
Citronensäure | 0,1
% |
straffende
Wirkstoffe | 7,0
% |
Wasser | qsp
100 % |
-
In
allen vorhergehenden Formulierungen kann das Argireline® durch
eines der anderen erfindungsgemäß verwendbaren
Peptide ersetzt werden.
-
Die
Zusammensetzungen können
morgens und/oder abends auf das Gesicht aufgetragen werden, um die
Mimikfalten und -fältchen
zu mildern und die Züge
zu straffen.
-
-