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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet von Überwachungsverfahren und bezieht
sich auf ein Überwachungsverfahren
und -system zur Bewertung des Unterhautfetts von Tieren, wie z.
B. Milchkühen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Messen einer Vielzahl von Eigenschaften von Tieren, wie Z. B. Kühen oder
Schlachtvieh, ist von großer
Bedeutung für
Landwirte. Techniken, welche auf die Bestimmung von Tiermerkmalen
abzielen, z. B. die Identifikation eines bestimmten Tieres, die
Erkennung und Bestimmung der Position eines Tieres oder eines bestimmten
Teiles davon oder physischer Eigenschaften eines Tieres, die seinen
wirtschaftlichen Wert bestimmen, sind entwickelt worden und beispielsweise
in den folgenden Patenten offenbart.
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Das
U.S.-Patent Nr. 6,377,353 offenbart
ein Verfahren zur volumetrischen Messung eines Tiers durch Projektion
eines Lichtmarkenmusters auf das Tier und Bestimmung der vertikalen,
horizontalen und Tiefen-Dimension für jeden projizierten Punkt, wodurch
ein 3D-Modell für
die volumetrische Messung erstellt wird.
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Das
U.S.-Patent Nr. 5,412,420 offenbart
ein Verfahren zur Messung phänotypischer
dreidimensionaler (3D-)Eigenschaften von Milchkühen. Ein 3D-Bild wird erzeugt
durch Projektion mehrerer Laserstrahlen und Messung ihrer Reflektionen
mit einer einzigen Laserkamera, die eine Oberfläche des Tieres abtastet und
an jedem Punkt den Abstand zwischen der Kamera und der Oberfläche des
Tieres misst. Dadurch wird eine Gesamt-Modellierung der Oberfläche des
Tieres bereitgestellt. Die Kamera erzeugt eine detaillierte Karte
des gesamten Tieres innerhalb des abgetasteten Raums und weist dabei
jedem Oberflächenpunkt,
der ein Lasersignal empfängt,
Intensitäts-
und Bandbreiten-Werte zu. Das gewonnene Bild wird dann durch lineare,
winkeltechnische oder volumetrische Mittel analysiert. Es gibt zurzeit
15 Konformations-Eigenschaften, die bei Holstein-Kühen gemessen
werden. Nachdem jede Eigenschaft vom System gemessen wurde, wird
sie in eine Skala von 1 bis 50 eingetragen. Diese Eintragung in
eine Skala von 1 bis 50 ist als die "Bewertung" jeder Eigenschaft bekannt und vergleicht
jede Kuh, die vermessen wird, mit denjenigen, die die biologischen
Extreme der Rasse repräsentieren.
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Das
U.S.-Patent Nr. 6,234,109 offenbart
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erkennung und Bestimmung
der Position eines bestimmten Teils eines Tieres, z. B. der Zitze
einer Milchkuh, um eine tierbezogene Vorrichtung zur bestimmten
Position des Teils hin zu führen.
Die Vorrichtung umfasst eine Quelle für strukturiertes Licht, um
einen Oberflächenbereich
zu beleuchten, um die Identifikation dieses bestimmten Teils zu
ermöglichen.
Die Quelle für strukturiertes
Licht wird gewonnen durch Verwendung eines Rasters, das mit einem
Licht emittierenden Element assoziiert ist. Die Vorrichtung umfasst auch
ein Bilderfassungs- und Prozessormittel, das angeordnet ist, um
mindestens ein durch das Licht geformtes Bild zu erfassen und zu
verarbeiten, und Kontrollmittel, um zu bestimmen, ob das beleuchtete Objekt
den bestimmten Teil einschließt,
durch Vergleichen des Bildes des beleuchteten Objekts mit Referenzkriterien,
die verschiedene Objekte definieren, und wenn ja, um die Position
davon im beleuchteten Objekt festzustellen.
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Die
U.S.-Patente Nr. 5,483,441 und
5,576,949 offenbaren ein
System zur Tierbewertung durch Bilderfassung. Gemäß dieser
Technik wird ein Tier zur Bestimmung von Eigenschaften oder Merkmalen
davon bewertet. Das Tier wird bewertet, während es sich durch erste und
zweite Szenen bewegt, die verschiedenen ersten und zweiten Blickfeldern entlang
zweier im Wesentlichen senkrechter Sichtlinien entsprechen. Die
Bewertung wird durch das Vergleichen des so gewonnenen Graupegels
mit bestimmten Schwellenwerten durchgeführt.
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Das
U.S.-Patent Nr. 5,398,290 offenbart
ein System zur Messung von intramuskulärem Fett bei lebenden Rindern
durch eine Ultraschallvorrichtung, um ein Ultraschallbild eines
inneren Muskelabschnitts zu erzeugen. Das Bild enthält Sprenkel,
die durch die Streuung von Ultraschallwellen durch das intramuskuläre Fett
verursacht werden. Bilddaten, welche die Sprenkel darstellen, werden
in einem Computer als Pixel-Grauzonen analysiert, um ein Maß von intramuskulärem Fett
zu erzeugen.
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Die Überwachung
des Unterhautfetts (body condition score, BCS) von Milchkühen ist
eine sehr wichtige Hilfe in der Beurteilung ihres Herden-Managements.
Das BCS ist bekannt als eine Herden-Technik zur Bestimmung der Energiebilanz
von Milchkühen,
um unter anderem die Menge von Nahrung zu bestimmen, die für eine bestimmte
Gruppe von Milchkühen
benötigt
wird. Gemäß diesem
Verfahren wird ein Bereich am Körper
der Kuh in der Nähe
ihrer Schwanzwurzel untersucht. Dieses Verfahren besteht in der
Sichtprüfung
der Umgebung der Schwanzwurzel, durchgeführt von einem Fachmann, der
den Zustand der Milchkuh bestimmt und einer bestimmten Kuh eine
entsprechende Note aus mehreren genehmigten Noten gibt. Die Ergebnisse
einer solchen manuellen Prüfung
hängen
in hohem Maße von
der Erfahrung des Spezialisten ab, der die Prüfung durchführt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Daher
besteht eine Notwendigkeit im Fachgebiet, die automatische Überwachung
des Körperzustands
durch Bereitstellung eines neuen Abbildungsverfahrens und -systems
zu vereinfachen.
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Der
Hauptgedanke der vorliegenden Erfindung besteht in der Abbildung
eines Bereichs von Interesse am Körper, um eine dreidimensionale
Darstellung des Bereichs von Interesse zu erhalten, und in der Analyse
der dreidimensionalen Darstellung, um Daten zu erhalten, welche
die Krümmung
(das Oberflächenrelief)
dieses Bereichs anzeigen, und bestimmte Referenzdaten zu verwenden,
um den Körperzustand
zu bestimmen. Dies kann erreicht werden, indem aus der 3D-Darstellung
des Bereichs von Interesse ein vordefinierter messbarer Parameter
ermittelt wird, der die Krümmung
des Bereichs von Interesse angibt. Dann können zuvor erstellte Referenzdaten,
welche die Körperkonditions-Skalen
darstellen, und entsprechende Werte des vordefinierten messbaren
Parameters verwendet werden, um den ermittelten Wert dieses Parameters
für den
jeweiligen abgebildeten Körper
zu analysieren und den entsprechenden Wert der Körperkonditions-Skala zu berechnen.
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Der
Begriff "Krümmung" bezeichnet Daten, die
für eine
topographische Karte (Oberflächenrelief) des
Bereichs von Interesse stehen, und stellt eigentlich die Oberfläche dar,
die durch das Volumen (die Tiefe) des Bereichs von Interesse bestimmt
ist. Vorzugsweise wird die Krümmung
mit Bezug auf eine vordefinierte Ebene (Referenz-Ebene) tangential zum
Bereich von Interesse bestimmt. Im Hinblick auf die Überwachung
des Unterhautfetts (BCS) von Milchkühen schließt der Bereich von Interesse
den dorsalen und/oder den hinteren Teil der Kuh in der Nähe ihrer
Schwanzwurzel ein, und die Referenz-Ebene ist vorzugsweise tangential
zum dorsalen und/oder zum hinteren Teil der Kuh an dem Punkt von
sowohl Sitzbeinhöckern
als auch Schwanz.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist nützlich, um die aktuelle Energiebilanz
und die Tendenz derselben eines Tieres zu bewerten (um so die korrekte
Anpassung der Ernährung
des jeweiligen Tieres zu ermöglichen),
und um Unregelmäßigkeiten in
den Bewegungs- und Koordinationsmustern eines Tieres (die auf eine
Krankheit hindeuten) zu ermitteln, ebenso wie um ein Modell eines
Körperteils
(eines menschlichen oder tierischen Körpers) zu erstellen.
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So
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Abbildungsverfahren zur Verwendung
in der automatischen Überwachung
des Körperzustands
eines Tieres bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- (i)Abbildung eines vordefinierten Bereichs
von Interesse am Tierkörper
und Erzeugung von Daten, die dafür kennzeichnend
sind;
- (ii)Verarbeitung der erzeugten Daten, um eine dreidimensionale
Darstellung des Bereichs von Interesse zu erhalten;
- (iii)Analyse der dreidimensionalen Darstellung zur Bestimmung
eines vordefinierten messbaren Parameters, der ein Oberflächenrelief
des Bereichs von Interesse, den Körperzustand des abgebildeten
Tiers anzeigend, anzeigt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
um die Ernährung eines
Tiers zu optimieren, wobei das Verfahren die automatische Überwachung
der Energiebilanz des Tieres umfasst, wobei die Überwachung Folgendes umfasst:
- i)Abbildung eines vordefinierten Bereichs von
Interesse am Tierkörper
und Erzeugung von Daten, die dafür
kennzeichnend sind;
- ii)Verarbeitung der erzeugten Daten, um eine dreidimensionale
Darstellung des Bereichs von Interesse zu erhalten;
- iii)Analyse der dreidimensionalen Darstellung zur Bestimmung
eines vordefinierten messbaren Parameters, der ein Oberflächenrelief
des Bereichs von Interesse, den Energiezustand des Tiers anzeigend,
anzeigt.
Die Abbildung schließt die Erfassung eines oder mehrerer
Bilder des Bereichs von Interesse ein, durch Beleuchtung des Bereichs
von Interesse mit strukturiertem Licht (d.h. ein- oder zweidimensionaler
Bereich räumlich
getrennter Lichtkomponenten) und Erfassung von Licht, das von den
beleuchteten Bereichen gestreut wird. Das Bild wird dann zur Berechnung
des vordefinierten messbaren Parameters verarbeitet, der die Krümmung (das
Oberflächenrelief)
des Bereichs von Interesse angibt, und zur Verwendung bestimmter
Referenzdaten, um einen Wert des Körperzustands zu ermitteln,
der dem berechneten Wert des vordefinierten Parameters entspricht.
Die Referenzdaten werden zuvor erstellt durch Anwendung von Messungen,
sowohl mit der herkömmlichen
als auch mit der erfinderischen Technik, auf Tiere, und stellen
die Körperkonditions-Skalen
(Werte) und die entsprechenden Werte des vordefinierten messbaren
Parameters dar. Die Bilderfassung kann von einem oder zwei Pixelmuster-Detektoren durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird eine Videokamera verwendet, um sequentiell eine
Vielzahl von Bildern zu erfassen. Vorzugsweise werden die Bilder
während
einer relativen Verschiebung zwischen dem Tier und der Kamera erfasst, z.
B. bewegt sich das Tier entlang einem vordefinierten Weg.
Der
messbare Parameter, der die Krümmung
des Bereichs von Interesse anzeigt, kann mindestens eines der Folgenden
sein: ein Abstand (eine Höhe)
des äußersten
Punkts auf der topographischen Karte (definiert als ein Abstand
zwischen der Referenz-Ebene und einem Punkt in dem Bereich von Interesse,
der am weitesten von der Referenz-Ebene entfernt ist), die Fläche eines
Querschnitts der topographischen Karte in einer Ebene senkrecht
zu der Referenz-Ebene (Oberfläche
definiert durch die beleuchteten Oberflächenbereiche in der Ebene senkrecht
zu der Referenz-Ebene) und den äußersten
Punkt auf der Karte einschließend,
und mindestens ein Teil des Volumens (Tiefe) definiert durch mindestens
einen vordefinierten Bereich der topographischen Karte (beleuchtete
Oberflächenbereiche)
im Verhältnis zu
der Referenz-Ebene.
Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Abbildungsverfahren
zur Verwendung in der automatischen Überwachung des Unterhautfetts
(BCS) einer Milchkuh bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
- (i) Abbildung eines Bereichs von Interesse, der den dorsalen
Teil und/oder den hinteren Teil der Kuh in der Nähe ihrer Schwanzwurzel einschließt, und
Erzeugung von Daten, die dafür
kennzeichnend sind;
- (ii) Verarbeitung der erzeugten Daten, um eine dreidimensionale
Darstellung des Bereichs von Interesse zu erhalten;
- (iii) Analyse der dreidimensionalen Darstellung zur Bestimmung
eines vordefinierten messbaren Parameters, der ein Oberflächenrelief
des Bereichs von Interesse, das BCS der abgebildeten Kuh anzeigend,
anzeigt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Überwachung
des Körperzustands
eines Tiers bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- – Bereitstellung
von Referenzdaten, welche die Körperkonditions-Skalen darstellen,
und entsprechenden Werten eines vordefinierten messbaren Parameters,
welcher die Krümmung
eines Bereichs von Interesse am Körper angibt;
- – Abbildung
des Bereichs von Interesse durch Beleuchtung eines Arrays beabstandeter
Stellen am Körper
innerhalb des Bereichs von Interesse, Sammeln von Licht, das von
den beleuchteten Stellen reflektiert wird, und Erzeugen von Daten, die
dafür kennzeichnend
sind;
- – Verarbeitung
der erzeugten Daten, um eine dreidimensionale Darstellung des Bereichs
von Interesse zu erhalten und einen Wert des vordefinierten messbaren
Parameters aus der dreidimensionalen Darstellung zu berechnen; und
- – Verwendung
der Referenzdaten, um die Körperkonditions-Skala
entsprechend dem berechneten Wert des vordefinierten messbaren Parameters zu
bestimmen.
- Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Überwachung des
Unterhautfetts (BCS) einer Milchkuh bereitgestellt, wobei das Verfahren
Folgendes umfasst:
- – Bereitstellung
von Referenzdaten, welche die BCS-Skalen darstellen, und entsprechenden Werten
eines vordefinierten messbaren Parameters, welcher die Krümmung eines
Bereichs von Interesse, einschließlich des dorsalen Teils und/oder
des hinteren Teils der Kuh in der Nähe ihrer Schwanzwurzel einschließt;
- – Abbildung
des Bereichs von Interesse durch Beleuchtung eines Arrays beabstandeter
Stellen am Kuhkörper
innerhalb des Bereichs von Interesse, Erfassung von Licht, das von
den beleuchteten Bereichen reflektiert wird, und Erzeugung von Daten,
die dafür
kennzeichnend sind;
- – Verarbeitung
der erzeugten Daten, um eine dreidimensionale Darstellung des Bereichs
von Interesse zu erhalten und einen Wert des vordefinierten messbaren
Parameters anhand der dreidimensionalen Darstellung zu berechnen;
und
- – Verwendung
der Referenzdaten, um die BCS-Skala entsprechend dem berechneten
Wert des vordefinierten messbaren Parameters zu berechnen.
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Die
Verarbeitung der Daten, die das erfasste Bild anzeigen, schließt die Bestimmung
einer Verschiebung der Position jeder der beleuchteten Stellen auf
der Oberfläche
des Körpers,
verursacht durch die Krümmung
der Oberfläche,
ein. Wenn ein einziges Bild erfasst wird, ist eine solche Verschiebung
ein Abstand zwischen der tatsächlichen
Position der beleuchteten Stelle auf der gekrümmten Oberfläche und
der entsprechenden Stelle entlang der Trajektorie der entsprechenden
Lichtkomponente (d. h. einer theoretischen Position der entsprechenden
Stelle auf der Oberfläche,
wenn die Oberfläche
im Wesentlichen flach wäre).
Wenn zwei Bilder mit verschiedenen Erfassungswinkeln von Licht erfasst
werden, das von dem Bereich von Interesse reflektiert wird, ist
die Verschiebung ein Abstand zwischen Positionen der zwei beleuchteten
Stellen eines zusammengehörigen
Paares von Stellen in den beiden Bildern (Parallaxe). Zu diesem
Zweck schließt
die Verarbeitung vorzugsweise die Bestimmung der Mittelpunkte aller beleuchteten
Stellen ein. Die Verschiebung zeigt die Höhe des entsprechenden Punkts
in der Karte (3D-Darstellung)
an und wird bestimmt unter Verwendung von Daten, welche die Position
der Detektoren zueinander und zu dem Bereich von Interesse oder die
Position des einzelnen Detektors zum Bereich von Interesse und zu
den Trajektorien der einfallenden Lichtkomponenten angeben.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Überwachung
des Zustands eines Tieres bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
- – Abbildung
der Kuh beim Gehen entlang eines vordefinierten Wegs und Erzeugung
von Daten, die die erfassten Bilder anzeigen;
- – Analyse
der Daten, um das Vorhandensein eines bestimmten Bewegungsmusters
oder einer fehlenden Koordination im Gang der Kuh zu bestimmen.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann somit verwendet werden,
um das Fehlen von Koordination, die Fortbewegung und einige neurologische
Störungen
zu bestimmen, die mit Erkrankungen des Nervensystems zusammenhängen, wie
z. B. den "Rinderwahnsinn", zerebrokortikale
Nekrose, Tumore, Parasitosen, Meningitis, Tollwut, Trauma, Kompression
und Intoxikosen des Tiers.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Abbildungsverfahren zur Verwendung in
der automatischen Überwachung
des Unterhautfetts (BCS) einer Milchkuh bereitgestellt, wobei das Verfahren
Folgendes umfasst:
- – die Abbildung eines ersten
Bereichs von Interesse am Körper
der Kuh in der Nähe
des Taillen-Teils der Kuh und eines zweiten Bereichs von Interesse
am Körper
der Kuh in der Nähe
ihres Schwanzteils, und die Erzeugung abgebildeter Daten;
- – die
Verarbeitung der abgebildeten Daten, um eine dreidimensionale Darstellung
des ersten Bereichs von Interesse und des zweiten Bereichs von Interesse
zu erhalten;
- – die
Analyse der dreidimensionalen Darstellung, um einen vordefinierten
messbaren Parameter zu bestimmen, der ein Oberflächenrelief des Bereichs von
Interesse anzeigt, wodurch ein erster und ein zweiter BCS-Wert für den ersten
bzw. den zweiten Bereich von Interesse bestimmt werden, wobei ein
Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten BCS-Wert eine Tendenz
im Kuh-Energiebilanz-Zustand
anzeigt.
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Der
Taillen-Teil des Körpers
der Kuh ist von Interesse, da er die transversalen Prozesse der
Lendenwirbel und die Spinous-Prozesse
der Lendenwirbel anzeigt. Zum Beispiel zeigen die BCS-Werte 3.2 und 3.1,
gemessen im ersten Bereich von Interesse (transversale Prozesse
der Lendenwirbel und Spinous-Prozesse der Lendenwirbel) bzw. im
zweiten Bereich von Interesse (dem Schwanzteil der Kuh) an, dass
die Kuh einen zunehmenden Überschuss
der Energiebilanz hat, und umgekehrt zeigen die BCS-Werte 3.1 und 3.2,
gemessen im ersten bzw. zweiten Bereich von Interesse, an, dass
die Kuh ein zunehmendes Defizit der Energiebilanz hat.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Überwachung des
Körperzustands
eines Tieres bereitgestellt, wobei das System Folgendes umfasst:
- (a) eine optische Vorrichtung, einschließlich eines Beleuchtungs-Aufbaus,
bedienbar, um strukturiertes Licht in Form eines Arrays räumlich getrennter Lichtkomponenten
zu erzeugen, um dadurch ein Array von Stellen innerhalb eines vordefinierten Bereichs
von Interesse auf dem Körperteil
zu beleuchten, und eines Licht-Erfassungs-Aufbaus, bedienbar, um
mindestens ein Bild des beleuchteten Körperteils zu erfassen, durch
Sammeln von Licht, das davon gestreut wird, und Daten zu erzeugen,
die das erfasste Bild anzeigen;
- (b) eine Steuereinheit, die mit der optischen Vorrichtung verbunden
werden kann, wobei die Steuereinheit einen Speicher zum Speichern
von Referenzdaten umfasst, welche die Körperkonditions-Skalen darstellen,
und von entsprechenden Werten eines vordefinierten messbaren Parameters,
der das Oberflächenrelief
des vordefinierten Bereichs von Interesse des Körperteils anzeigt; und eine
Datenverarbeitungs- und -analyseeinrichtung, die vorprogrammiert
ist, um die Daten zu verarbeiten, welche das erfasste Bild anzeigen, um
eine dreidimensionale Darstellung des abgebildeten Bereichs zu erhalten,
einen Wert des messbaren Parameters für den abgebildeten Körperteil
zu berechnen und den berechneten Wert im Hinblick auf die Referenzdaten
zu analysieren, um so die Körperkonditions-Skala
des jeweiligen Tieres zu bestimmen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Überwachung des
Unterhautfetts (BCS) einer Milchkuh bereitgestellt, wobei das System
Folgendes umfasst:
- (a) eine optische Vorrichtung,
einschließlich
eines Beleuchtungs-Aufbaus, bedienbar, um strukturiertes Licht in
Form eines Arrays räumlich
getrennter Lichtkomponenten zu erzeugen, um dadurch ein Array von
Stellen innerhalb eines vordefinierten Bereichs von Interesse auf
einem Körperteil
der Milchkuh zu beleuchten, und eines Licht-Erfassungs-Aufbaus,
bedienbar, um mindestens ein Bild des beleuchteten Körperteils
zu erfassen, durch Sammeln von Licht, das davon gestreut wird, und
Daten zu erzeugen, die das erfasste Bild anzeigen;
- (b) eine Steuereinheit, die mit der optischen Vorrichtung verbunden
werden kann, wobei die Steuereinheit einen Speicher zum Speichern
von Referenzdaten umfasst, welche die BCS-Skalen darstellen, und
von entsprechenden Werten eines vordefinierten messbaren Parameters,
der das Oberflächenrelief
des vordefinierten Bereichs von Interesse angibt, der mindestens
einen der folgenden Körperteile
einschließt:
den hinteren Teil der Kuh in der Nähe ihrer Schwanzwurzel und mindestens
einen dorsalen Teil der Kuh; und eine Datenverarbeitungs- und -analyse-Einrichtung, die
vorprogrammiert ist, um die Daten zu verarbeiten, welche das erfasste
Bild anzeigen, um eine dreidimensionale Darstellung des Bereichs
von Interesse zu erhalten und einen Wert des messbaren Parameters
für die
jeweilige abgebildete Kuh zu berechnen und den berechneten Wert
im Hinblick auf die Referenzdaten zu analysieren, um so die BCS-Skala der jeweiligen
Milchkuh zu ermitteln.
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Der
Beleuchtungs-Aufbau kann eine der folgenden Konfigurationen haben:
Er kann aus einem einzigen Licht emittierenden Element und einer
Maske bestehen, die mit einem Array beabstandeter Licht emittierender
Bereiche, beabstandet durch Licht blockierende Bereiche, ausgestattet
ist; er kann aus einem Array beabstandeter Licht emittierender Elemente
(Laser) bestehen; er kann eine Abtastvorrichtung, d. h. eine Lichtquelle
(z. B. ein Laser) sein, die sich schnell bewegt und den Bereich
abtastet; er kann aus einer oder mehreren linearen Lichtquellen oder
einer geradlinigen Abtastung bestehen oder eine Diffraktionsmaske
einschließen,
die ein Muster erzeugt.
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Im
Speziellen wird die vorliegende Erfindung verwendet, um das BCS
von Milchkühen
mit dem Ziel zu bestimmen, die Ernährung der Kühe zu optimieren, und ist daher
im Folgenden im Hinblick auf diese spezifische Anwendung beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Um
die Erfindung zu verstehen und zu sehen, wie sie in der Praxis umgesetzt
werden kann, werden nun bevorzugte Ausführungsformen, rein als nicht
einschränkende
Beispiele, mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
worin:
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1 eine
schematische Darstellung der Hauptbestandteile des Abbildungssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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die 2A bis 2C drei
verschiedene Beispiele eines Beleuchtungs-Aufbaus zeigen, der geeignet
ist, in dem System in 1 verwendet zu werden;
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3A schematisch
den Bereich von Interesse am Körperteil
der Milchkuh darstellt, beleuchtet durch den Beleuchtungs-Aufbau
von entweder 2B oder 2C;
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3B das
Experiment der Abbildung des Bereichs von Interesse mit dem Beleuchtungs-Aufbau
in 2A darstellt;
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4 ein
Flussdiagramm der Haupt-Arbeitsschritte in einem Verfahren gemäß der Erfindung
ist;
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die 5A–5C die
Grundlagen der Berechnung eines spezifischen messbaren Parameters verdeutlichen,
der die Krümmung
des Bereichs von Interesse angibt;
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5D schematisch
das Muster der Flecken auf dem dorsalen und/oder dem hinteren Teil
einer Kuh darstellt und
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6D ein Flussdiagramm der Bildverarbeitungsschritte
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist, welche die Erfassung zweier Bilder mit verschiedenen
Lichterfassungs-Winkeln
verwendet.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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In 1 ist
schematisch ein Abbildungssystem 100 gemäß der Erfindung
zur Bestimmung des BCS einer Milchkuh (dairy cow, DC) dargestellt.
An der Kuh ist typischerweise eine Markierung (nicht dargestellt)
mit einem Identifikationscode befestigt, z. B. an ihrem Bein (z.
B. Vorderbein), Hals, Ohr oder an irgendeiner anderen Stelle. Das
Abbildungssystem 100 schließt eine optische Vorrichtung 102 und
eine Steuereinheit 110 ein.
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Die
optische Vorrichtung 102 schließt eine Beleuchtungs-Vorrichtung 104 und
einen Licht-Erfassungs-Aufbau 105 ein. Der Licht-Erfassungs-Aufbau 105 schließt einen
Pixelmuster-Detektor 106 ein, der vorzugsweise eine Videokamera
ist, und kann wahlweise einen zusätzlichen Pixelmuster-Detektor 108 (dargestellt
mit gestrichelten Linien) einschließen. Der Beleuchtungs-Aufbau 104 wird
so konstruiert und bedient, dass er strukturiertes Licht in Form
eines Arrays (ein- oder zweidimensionalen Arrays) von Lichtkomponenten
erzeugt, wie weiter unten mit Bezug auf die 2A–2C genauer
beschrieben ist. Die Kamera(s) 106 ist (sind) im Verhältnis zum
Körper
(einer Stelle, wo der Körper
sich während
des Überwachungsverfahrens
befinden soll) so angeordnet und ausgerichtet, dass sie Bilder eines
vordefinierten Bereichs von Interesse aufnimmt (aufnehmen). Wenn
mehrere Detektoren verwendet werden, werden diese so im Verhältnis zu
der Stelle, wo sich die Kuh befindet, ausgerichtet, dass sie Bilder
von im Wesentlichen demselben Bereich von Interesse, aber mit jeweils
verschiedenen Winkeln der Lichterfassung aufnehmen. Die Ausgabe
der Kamera(s) kann an die Steuereinheit 110 angeschlossen
werden. Die Steuereinheit ist typischerweise ein Computersystem
(vorzugsweise vorprogrammiert als das so genannte "Expertensystem") mit einer Speichereinrichtung 110A zum
Speichern u. a. von vordefinierten Referenzdaten, einer Datenverarbeitungs-
und -analyse-Einrichtung 110B sowie einer Eingabe-Schnittstelle 110C,
einer Datenausgabe-Einrichtung 110D (Display) usw.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung, in diesem spezifischen Beispiel die Überwachung des
BCS einer Milchkuh, schließt
der abzubildende Bereich von Interesse den dorsalen Teil der Kuh und/oder
den hinteren Teil einer Milchkuh in der Nähe der Schwanzwurzel 114 der
Kuh ein. Daher ist der Beleuchtungs-Aufbau 104 so zu der
Stelle, wo sich die Kuh befindet, ausgerichtet, dass er hinter und über dem
entsprechenden Körperteil
platziert wird. Vorzugsweise ist ein zusätzlicher abzubildender Bereich
von Interesse, für
die weiter unten beschriebenen Zwecke, ein Taillen-Teil der Kuh 114A,
der die transversalen Prozesse der Lendenwirbel und die Spinous-Prozesse der Lendenwirbel
einschließt.
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Die 2A–2C zeigen
drei nicht einschränkende
Beispiele für
die Implementierung des Beleuchtungs-Aufbaus 104. In dem
Beispiel in 2A schließt der Beleuchtungs-Aufbau 104 ein eindimensionales
Array von Licht emittierenden Elementen (z. B. Laser) ein, die arbeiten,
um ein Array von räumlich
getrennten Lichtstrahlen, allgemein 112A, zu erzeugen,
um so ein Array beabstandeter Stellen (z. B. Punkte) innerhalb eines
Bereichs von Interesse zu beleuchten. Der Beleuchtungs-Aufbau ist
die so genannte "Laserstrahl-Box"), die z. B. 40 Laserstrahlen
erzeugt, wobei die Strahl-Achsen einen Abstand von z. B. 2 cm zueinander
haben. Die Box 104 ist an ihrer Vorderfläche (die
der Kuh zugewandt ist) mit einem optischen Fenster 107 (z.
B. einem Glasfenster) geformt. Es kann eine Stromversorgung von
4,5V und 500 mA verwendet werden. In dem Beispiel in 2B besteht
der Beleuchtungs-Aufbau 104 aus einem zweidimensionalen
Array von Licht emittierenden Elementen, z. B. Lasern, allgemein 104A,
von denen jedes arbeitet, um einen Lichtstrahl 112A zu
erzeugen, um dadurch eine Matrix (zweidimensionales Array) beabstandeter
Stellen (z. B. Punkte) in einem Bereich von Interesse zu beleuchten.
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In
dem Beispiel in 2C umfasst der Beleuchtungs-Aufbau 104 ein
einziges Licht emittierendes Element 104B, das einen Lichtstrahl 113 erzeugt, und
eine Maske (Gitter) 116 in Form eines Arrays (eindimensionales
Array oder zweidimensionales Array wie im vorliegenden Beispiel
gezeigt) von durchlässigen
Bereichen (z. B. Löchern) 118,
die durch nicht durchlässige
(blockierende) Bereiche getrennt sind. So teilt die Maske (das Gitter) 116 den
emittierten Lichtstrahl 113 in ein zweidimensionales Array räumlich getrennter
Lichtkomponenten 112B auf, um so ein zweidimensionales
Array beabstandeter beleuchteter Stellen in dem Bereich von Interesse
zu erzeugen. Allgemein ausgedrückt,
sind die Lichtkomponenten, die entweder durch das Array Licht emittierender
Elemente 104A oder durch das Array von Löchern 118 erzeugt
werden, in einem vordefinierten Muster angeordnet, z. B. einer Matrixform,
die z. B. aus geraden Zeilen und Spalten besteht.
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3A zeigt
schematisch den hinteren Teil der Kuh (ein Beispiel für den geeigneten
Bereich von Interesse) mit einer Matrix beleuchteter Stellen (Punkte) 120,
die den gesamten abgebildeten Bereich bedecken. 3B stellt
das Experiment der Abbildung des Bereichs von Interesse mit einem
eindimensionalen Array von Lichtstrahlen dar: Die Verschiebung der
Positionen der beleuchteten Stellen von denjenigen, die auf einer
flachen Oberfläche möglich sind,
hängt mit
der Krümmung
der abgebildeten Oberfläche
zusammen.
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Die
wichtigsten relevanten Teile für
die Benotung der Kuh sind die Sitzbeinhöcker (Tuber ischii), der Hooks
Bone (Tuber coaxe), der Thurl und das sakrale Ligament. Der mittlere
Teil des beleuchteten Körperteils
entlang der Schwanzwurzel ist typischerweise konvex, während die
Bereiche zu beiden Seiten der Schwanzwurzel konvex, flach oder konkav sein
können.
Der Grad der Konkavität
dieser Bereiche hängt
mit dem Körperzustand
einer Kuh zusammen. Gemäß dem herkömmlichen
Verfahren untersucht ein Fachmann (Tierarzt) den hinteren Teil der Kuh
visuell, und manchmal auch manuell, um den Grad der Konkavität und/oder
Konvexität
der relevanten Bereiche und das BCS der Kuh zu bestimmen, das die
subkutane Menge von Fettgewebe angibt, die die Energiebilanz der
Kuh anzeigt.
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Um
die automatische Bestimmung des BCS von Milchkühen zu ermöglichen, nutzt die vorliegende
Erfindung das Abbildungssystem von 1 (mit einer
oder zwei Kameras) und ein spezielles Bildverarbeitungsverfahren.
Wie oben erwähnt,
schließt
der Erfassungs-Aufbau vorzugsweise eine Videokamera ein, die arbeitet,
um 25 Rahmen pro Sekunde aufzunehmen. Die Kamera kann eine herkömmliche
industrielle Farb-Videokamera (z. B. 5 × 5 × 10 cm) sein, die mit entsprechender
Fokussierungsoptik, Blende, Verschluss und Verschlusszeit und Weißabgleich-Mitteln
ausgestattet ist.
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Zunächst wird
für die
erforderliche Ausrichtung zwischen den Systemelementen (der Leuchte und
dem (den) Detektor(en)) und der Position der Kuh oder dem Weg der
Kuh gesorgt. Im Allgemeinen werden Bilder des dorsalen und/oder
des hinteren Teils der Kuh von oberhalb und hinter der Kuh aufgenommen,
in (einem) vordefinierten Höhenwinkel(n), der
(die) zum Beispiel im Bereich zwischen 45° und 90° liegt (liegen). Wenn die Kamera
in einem anderen als dem gewünschten
Winkel montiert ist, wird das Bild zunächst zwecks Einheitlichkeit
umgewandelt, um diese Anforderung zu erfüllen. Diese Umwandlung kann
z. B. eine Rotationsumwandlung oder eine Vielzahl von Rotationsumwandlungen
sein, mit denen die Ebene des Bildes in die gewünschte Richtung gedreht wird.
Zum Beispiel multipliziert eine geeignete Matrix (welche die Rotationsumwandlung durchführt) den
Vektor von Punkten, die die Punkte des Bildes darstellen, um den
resultierenden Vektor zu ergeben, der die gedrehte Ebene, d. h.
das gedrehte Bild, darstellt.
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Bei
Verwendung einer einzigen Videokamera wird diese vorzugsweise mit
einer Erhöhung
von 90° und
einem Abstand von 145 cm vom Rücken
der Kuh positioniert, um ein scharfes Bild aufzunehmen (wobei sich
die Laserlinie in der Mitte des Bildrahmens befindet). Die Kamera
wird einmal während
der Installation kalibriert. Der Fokus wird auf einen durchschnittlichen
Abstand vom Kuhrücken
festgesetzt. Die Belichtung wird so eingestellt, dass ein Kontrast zwischen
den Laserpunkten und der hellstmöglichen Fläche auf
der dunklen Fläche
aufrechterhalten wird. Das Kamera-Kalibrationsstadium schließt die beiden folgenden
Schritte ein: Erfassung einer Reihe von Bildern in vordefinierten
Abständen
und Speicherung der Bilder (in der Speichereinrichtung der Steuereinheit);
Verarbeitung der Bilder zur Erfassung der Laserpunkte; Kalibration
der Verarbeitung (Softwaremodell) zwecks Erzeugung einer Tiefenschärfe, um so
die gewünschte
Genauigkeit der Messungen der Flächenprofil-Tiefe
zu erhalten (mit ungefähr
1 mm Toleranz). Die ermittelte Tiefe der Positionen der Punkte wird
dann in eine dreidimensionale Kurve umgesetzt.
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Wie
in 4 dargestellt, sind die Haupt-Arbeitsschritte
des Systems wie folgt. Die optische Vorrichtung (Beleuchtungs- Aufbau 104 und
Licht-Erfassungs-Aufbau 105, die in 1 dargestellt
sind) wird betätigt,
um Daten zu erfassen, die ein oder mehrere Bilder des Bereichs von
Interesse darstellen (Schritt A). Dies wird durchgeführt durch
Beleuchtung eines Arrays (ein- oder zweidimensionales Array) von
Stellen innerhalb des Bereichs von Interesse am Körper der
Kuh, Erfassung von Licht, das vom Bereich von Interesse reflektiert
(gestreut) wird, durch eine oder zwei Kameras und Erzeugung einer
Ausgabe, welche die die so erfassten Bilder enthält. Diese Ausgabedaten werden
von der Steuereinheit 110 empfangen und von der Datenverarbeitungs-
und -analyse-Einrichtung (Software) verarbeitet, die entsprechend
vorprogrammiert ist (z. B. mit einer Echtzeit-Bildeinfangungs-Software
mit einer Ereignismeldung immer dann, wenn ein neuer Rahmen eingefangen
wird), um den Abbildungsprozess zu steuern und eine dreidimensionale
Darstellung der Körperoberfläche innerhalb
des Bereichs von Interesse zu erhalten (Schritt B) und die 3D-Darstellung weiterzuverarbeiten,
um das BCS der abgebildeten Kuh zu bestimmen (Schritt C). Dies wird
durchgeführt
durch Berechnung eines Werts eines vordefinierten messbaren Parameters,
der die Krümmung
(das Oberflächenrelief)
des Bereichs von Interesse anzeigt, und Verwendung zuvor erstellter
(und im Speicher der Speichereinheit gespeicherter) Referenzdaten
in Form von BCS-Skalen und entsprechenden Werten des vordefinierten
messbaren Parameters, um den berechneten Wert zu analysieren und
die entsprechende BCS-Skala zu bestimmen.
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Allgemein
ausgedrückt
wird, um den messbaren Parameter zu berechnen, der die Krümmung des
Bereichs von Interesse anzeigt, eine Verschiebung zwischen den zwei
Bildern für
jede der beleuchteten Stellen (Punkte) auf der Oberfläche des
Körpers
der Kuh, verursacht durch die Krümmung
der Oberfläche,
bestimmt. Wenn ein einziges Bild erfasst wird, ist eine solche Verschiebung
ein Abstand zwischen der tatsächlichen
Position der beleuchteten Stelle im Verhältnis zu den anderen Stellen
und einer "theoretischen" Position der entsprechenden
Stelle auf der Oberfläche,
wenn sie im Wesentlichen flach wäre
(d. h. der entsprechenden Stelle auf der Körperoberfläche entlang der Trajektorie
der entsprechenden Lichtkomponente). Wenn zwei Bilder von zwei Detektoren
aufgenommen werden (oder von demselben Detektor, aber an verschiedenen
relativen Positionen im Verhältnis
zu dem Bereich von Interesse, z. B. während der Bewegung der Kuh
im Verhältnis
zum Detektor), wird diese Verschiebung als ein Abstand zwischen
den zwei beleuchteten Stellen eines zusammengehörigen Paares in den zwei Bildern
definiert. Die Verschiebung zeigt die Höhe des jeweiligen Punktes in
der Topographie-Karte (dreidimensionale Darstellung des Bereichs
von Interesse) an, die festgelegt wird anhand von Daten, welche
die Position der Detektoren zueinander und zum Bereich von Interesse
angeben, oder die Position des einzelnen Detektors im Verhältnis zu
dem Bereich von Interesse und zur Leuchten-Trajektorie.
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Der
messbare Parameter gibt die Krümmung des
Bereichs von Interesse, d. h. eine topographische Karte (Oberflächenrelief)
des Bereichs von Interesse an und stellt das Volumen (die Tiefe)
des Bereichs von Interesse dar. Diese Krümmung wird mit Bezug auf eine
vordefinierte Referenz-Ebene (reference plane, RP in 1)
definiert, die im vorliegenden Beispiel senkrecht zu der Linie zwischen
der Kamera und dem hinteren Teil der Kuh und tangential zum Bereich
von Interesse ist, d. h. zu dem dorsalen und/oder dem hinteren Teil
der Kuh an dem Punkt von Sitzbeinhöcker und Schwanzwurzel. Im
Allgemeinen wird die Referenz-Ebene als eine Ebene in der Nähe der Schwanzwurzel
ausgewählt.
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Vorzugsweise
wird das System der vorliegenden Erfindung an einem vordefinierten
Ort zur Überwachung
des Zustands der Milchkuh, wenn sie einen vordefinierten (im Wesentlichen
geraden) Weg entlang geht, installiert. Wie oben erwähnt, ist
die Kuh durch einen spezifischen Identifikationscode gekennzeichnet,
der auf einer an der Kuh befestigten Markierung angegeben ist. Eine
solche ID-Markierung kann optisch sein (Strichcode), ein HF-Markierung
(die einen HF-Resonanzkreis trägt),
eine magnetische Markierung oder eine beliebige andere automatische
Identifikations-Technik. Die Konstruktion und Funktionsweise der
Markierung sind nicht Teil der Erfindung.
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Eine
solche Markierung kann von jeder bekannten geeigneten Art sein und
muss daher nicht explizit beschrieben werden, außer um anzumerken, dass sie
vorzugsweise an einem vordefinierten Körperteil der Kuh, z. B. an
ihrem Vorderbein, befestigt wird. Wenn die Kuh den vordefinierten
Weg entlanggeht und ihr Vorderbein eine Position erreicht, an der sich
der ID-Leser befindet, wird die Kuh identifiziert und ein entsprechendes
Signal (vom ID-Leser) erzeugt, um das Abbildungssystem entweder
sofort oder eine bestimmte Zeit danach zu aktivieren, abhängig von
einem Abstand zwischen der ID-Position und dem Bereich von Interesse
und einer Prognose der Bewegungsgeschwindigkeit der Kuh. Es wird darauf
hingewiesen, dass alternativ oder zusätzlich das Abbildungssystem
oder zumindest seine Optik relativ zur Position der Kuh beweglich
ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass das System der vorliegenden
Erfindung eine Fernsteuerung verwenden kann, die per Funk mit der
optischen Vorrichtung in Verbindung stehen kann. Das System kann
arbeiten, indem es die erforderliche Anzahl von Bildern einfängt und
Daten, welche die Bilder anzeigen, sowie Daten, welche die ID der
Kuh angeben, an eine entfernte (Zentral-)Einheit sendet, wo die
Daten angemessen verarbeitet werden.
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Vorzugsweise
wird eine Sequenz von Bildern der sich bewegenden Kuh erfasst, um
so einen Mangel an Koordination oder ein Bewegungsproblem der Kuh
beim Gehen zu identifizieren. Das Vorhandensein eines bestimmten
Musters dieses Fortbewegungs- und/oder
Koordinationsproblems deutet auf ein bestimmtes Problem (eine bestimmte
Krankheit) hin, zum Beispiel auf Hinken, eine neurologische Störung, die
mit Erkrankungen des Nervensystems zusammenhängt, wie Z. B. "Rinderwahnsinn", zerebrokortikale
Nekrose, Tumore, Parasitosen, Meningitis, Tollwut, Trauma, Kompression
und Intoxikosen des Tiers.
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Wie
bereits erwähnt,
ist ein anderer Bereich von Interesse zur Überwachung des BCS der Milchkuh
der Teil der Kuh. Es ist festgestellt worden, dass ein Unterschied
zwischen den BCS-Werten,
die an den transversalen Prozessen der Lendenwirbel und den Spinous-Prozessen
der Lendenwirbel und Schwanzpartien der Kuh gemessen werden, die
Tendenz im Energiebilanz-Zustand der Kuh anzeigen. Die BCS-Werte
3.2 und 3.1 zum Beispiel, gemessen an den transversalen Prozessen
der Lendenwirbel und den Spinous-Prozessen
der Lendenwirbel bzw. der Schwanzpartie der Kuh, zeigen an, dass
die Kuh einen steigenden Überschuss
der Energiebilanz hat, und umgekehrt zeigen die BCS-Werte 3.1 und
3.2, gemessen an den transversalen Prozessen der Lendenwirbel und
den Spinous-Prozessen der Lendenwirbel bzw. der Schwanzpartie der
Kuh, an, dass die Kuh ein steigendes Defizit der Energiebilanz hat.
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Die 5A–5C zeigen
exemplarisch die Bestimmung des messbaren Parameters gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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5A zeigt
eine 3D-Topographie-Karte TP, rekonstruiert aus der (den) Karte(n)
von Punkten, die von einer oder zwei Kameras von dem Bereich von Interesse
(Rücken
der Kuh) eingefangen wurden. Diese Punkte entsprechen der Streuung
der beleuchteten Stellen, erzeugt durch das strukturierte einfallende
Licht. Es kann zum Beispiel eine Matrix von 120 Laserquellen als
Beleuchtungs-Aufbau verwendet werden. Wie in
5B gezeigt,
kann der messbare Parameter ein Abstand h (Höhe) zwischen der Referenz-Ebene
RP und dem Punkt P
1 in der Topographie-Karte
sein, der am weitesten von der Referenz-Ebene entfernt ist, oder
eine Querschnittsfläche (cross-sectional
area, CA) eines Querschnittssegments ES der Karte in einer Ebene
P' senkrecht zu der
Referenz-Ebene und bestimmt durch ein Paar am weitesten entfernter
Punkte P
1 und P
2 an
gegenüberliegenden
Seiten der zentralen Ebene des Bildes. Ein solcher messbarer Parameter
kann ein Volumen V (eine Tiefe) mindestens eines Teils der Topographie-Karte
sein, die in
5A dargestellt ist. Die Topographie-Karte
besteht aus einer Vielzahl von Höhenebenen,
die Konturen von Ebenen konstanter Höhe (C
1-C
5) in der 2D-Darstellung der 3D-Topographie-Karte,
gezeigt in
5C, bestimmen. Ein Pfeil B stellt
die Schwanzwurzel dar, die typischerweise eine Symmetrieachse des
Bildes des strukturierten Lichts ist. Die Punkte A und C sind die
Endpunkte in dem 2D-Bild entlang einem Hüllsegment, das durch die zwei
oben definierten Punkte P
1 und P
2 verläuft.
Somit gibt es mehrere Verfahren, um den messbaren Parameter, der
die Krümmung
angibt (den so genannten Curvature Factor Measure oder CFM) zu berechnen.
Gemäß einem
Verfahren ist dieser Parameter der Abstand zwischen der Referenz-Ebene
RP und dem Punkt auf dem Liniensegment ES, der am weitesten von
der Referenz-Ebene RP entfernt ist. Gemäß einem anderen Verfahren ist
dieser Parameter die Querschnittsfläche CA, die zwischen dem Hüllsegment
ES und seiner Projektion auf die Referenz-Ebene AC eingeschlossen
ist. Vorzugsweise ist der messbare Parameter das Volumen mindestens eines
Teils der Topographie-Karte, der zwischen dem Hüllsegment, worin der relevante
Teil der Topographie-Karte durch ein Rechteck mit einer bestimmten Fläche um das
Liniensegment ES herum bestimmt wird (das gesamte strukturierte
Lichtraster LG oder ein Teil davon), und der Projektion dieser Fläche auf die
Referenz-Ebene eingeschlossen ist. Diese Berechnung umfasst praktisch
die Integration der Höhenwerte
der beleuchteten Stellen (Mittelpunkte dieser Stellen) über das
Bild innerhalb der bestimmten Fläche
oder gleichwertig die Addition der Abstände zwischen dem Hüllsegment
und der Referenz-Ebene über
alle Mittelpunkte der beleuchteten Stellen innerhalb der bestimmten
Fläche.
Dies kann geschrieben werden als:
![Figure 00210001](https://patentimages.storage.googleapis.com/72/fa/33/5d0fb79725a1d6/00210001.png)
worin P(i, j) – Ref(i,
j) der Höhenunterschieds-Wert zwischen
dem Hüllsegment
und der Referenz-Ebene am Punkt (i, j) ist und AreaUnit die durchschnittliche Fläche um eine
beleuchtete Stelle (Punkt) in der strukturierten Lichtmatrix ist,
oder genauer die Quadratur des durchschnittlichen Abstands zwischen
den Mittelpunkten der benachbarten beleuchteten Punkte in der strukturierten
Lichtmatrix. Daher kann der CFM-Wert in Volumeneinheiten, z. B.
Kubikzentimetern (cm
3), angegeben werden.
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Die
Genauigkeit bei der Berechnung der Mittelpunkte der beleuchteten
Stellen wird auf ungefähr ein
Zehntel eines Pixels geschätzt.
Die Höhengenauigkeit
wird auf ungefähr
1/2000 des Bildfelds der Kamera geschätzt, was bei einem gemessenen
Volumen von 600 mm·600
mm·600
mm ungefähr
0,5 mm beträgt,
weniger als der erwartete Fehler aufgrund des Fells einer Kuh. Die
maximale erwartete Tiefe der Konkavität beträgt ungefähr 150 mm. Wenn der BCS-Wert
mit einer Genauigkeit von 0,25 berechnet werden soll, gibt es 16
verschiedene Werte zwischen BCS 1 und 5. Daher ist eine Höhengenauigkeit
von 150 mm/16 oder 9,375 mm für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ausreichend. Die geschätzte Genauigkeit
ist 5-mal besser. Das System arbeitet heute mit den folgenden 13
BCS-Skalenwerten: 1,00; 1,50; 2,00; 2,25; 2,50; 2,75; 3,00; 3,25;
3,50; 3,75; 4,00; 4,50 und 5,00. Mit der Genauigkeit von 1 Dezimalstelle
(0,1) können
50 BCS-Werte erreicht
werden (1,00; 1,10; 1,20;...4,80; 4,90; 5,00).
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5D stellt
schematisch das Muster der Punkte auf dem hinteren Teil einer Kuh
dar. Es wird darauf hingewiesen, dass im Grunde die Abbildung und
Analyse des Oberflächenreliefs
auf einer Seite des Kuhschwanzes für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
ausreicht.
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Der
hintere Teil einer Kuh kann tiefe Dellen (bei mageren Kühen mit
niedrigem BCS) oder flache Dellen oder überhaupt keine Dellen (bei
normalen Kühen
mit moderatem BCS) umfassen. Dementsprechend kann das CFM positiv
oder negativ sein oder Null betragen. Die Erfinder haben festgestellt,
dass bei Kühen
mit einem BCS von ungefähr
3,50 der Wert von CFM ungefähr
Null beträgt.
Daher ist bei Kühen mit
einem BCS von unter 3,50 der CFM-Wert negativ, während Kühe mit einem BCS von über 3,50
einen positiven CFM-Wert haben.
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Die
Verwendung von Bezugsdaten in Form einer großen Menge von Abtastungen von
Kühen mit bekannten
BCS-Werten macht es möglich,
die CFM-Werte zu berechnen, die aus der Bildverarbeitung für jede Abtastung
resultieren, und sie mit dem jeweiligen BCS-Wert zu korrelieren.
So kann eine Korrelation zwischen CFM- und BCS-Werten bestimmt werden.
Diese Korrelation ist nicht notwendigerweise eine lineare Transformation
und wird möglicherweise
gar nicht durch eine mathematische Formel dargestellt, sondern einfach
nur experimentell ermittelt. In einem solchen Fall wird die Korrelation
in einer Tabelle dargestellt, die Paare von Punkten korreliert,
worin der erste Punkt ein CFM-Wert ist und der andere Punkt ein
BCS-Wert ist.
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Es
wird nun Bezug auf 6 genommen, die ein Flussdiagramm
der Arbeitsstadien der Bildverarbeitung unter Berücksichtigung
der Bilderfassung mit zwei Kameras oder einer einzigen Videokamera
exemplarisch darstellt. In ersterem Fall stehen die zu verarbeitenden
Daten für
zwei Bilder des hinteren Teils der Kuh, die gleichzeitig von zwei
Kameras mit zwei verschiedenen Winkeln der Lichterfassung aufgenommen
wurden.
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Zunächst wird
ein Kalibrationsstadium durchgeführt,
um interne Variablen der Kamera(s) und externe Variablen der Kamera(s)
zu kompensieren (Schritt I). Solche internen Variablen schließen Vergrößerung,
Kalibration und Verzerrung ein, während externe Variablen der
Kamera(s) zum Beispiel die relativen Winkel der Kamera(s) im Raum
sind.
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Dann
wird die Kalibration der Mittelpunkte aller beleuchteten Stellen
durch geeignete Bildverarbeitung (z. B. einschließlich Mustererkennung) durchgeführt – Schritt
II. Das Zentrum des Punkts kann als der hellste Punkt oder der Gleichgewichtsschwerpunkt
im Punkt identifiziert werden. Beim Arbeiten mit zwei Kameras schließt die Verarbeitung von
Daten, die von den zwei Kameras stammen, das Finden der zusammengehörigen Paare
beleuchteter Stellen, d. h. zweier Bilder derselben beleuchteten Stelle,
ein. Da eine solche beleuchtete Stelle praktisch keine punktähnliche
Stelle, sondern ein Fleck, länglicher
Bereich, eine Linie usw. ist, beginnt die Verarbeitung mit dem Finden
des Mittelpunkts jeder der beleuchteten Stellen in jedem der zwei
Bilder. Bei Lichtflecken ist die Mitte einfach der geometrische Mittelpunkt
jedes Flecks. Der Mittelpunkt kann durch jedes bekannte geeignete
Verfahren gefunden werden, z. B. durch die Erfassung äußerster
Punkte im beleuchteten Bereich entlang zweier zueinander rechtwinkliger
Achsen und die Berechnung des Mittelpunkts der so gebildeten geometrischen
Struktur. Bei Linien ist der Mittelpunkt als der Punkt maximaler Lichtintensität entlang
der beleuchteten Linie definiert. Dann werden (bei der Arbeitsweise
mit zwei Kameras) zusammengehörige
Paare zwischen den Mittelpunkten der beleuch teten Stellen in den
beiden Bildern bestimmt, d. h. die Position jedes beleuchteten Flecks
im ersten Bild wird der entsprechenden Position im zweiten Bild
zugeordnet (Schritt III). Im Allgemeinen würde die Abbildung einer flachen
Oberfläche,
z. B. einer flachen Wand, mit Hilfe einer Matrix beleuchteter Punkte
in einem Bild resultieren, das aus einer Matrix von Punkten mit
demselben Muster besteht wie dasjenige der Matrix einfallender Lichtkomponenten,
z. B. einem zweidimensionalen linearen Array. Bei der Beleuchtung
des dorsalen und/oder des hinteren Teils einer Kuh, der eine gekrümmte Oberfläche ist,
werden die Positionen einiger Punkte gegenüber denen im "flachen" Bild aufgrund der
Oberflächenkrümmung verschoben.
Weiterhin kann es sein, dass manche dieser Punkte, z. B. an Stellen
extremer Krümmung,
wo ein Punkt mit einem anderen Punkt zusammenfallen kann, überhaupt
nicht im Bild erscheinen. Deshalb kann es in den zwei Bildern nicht
zugeordnete Punkte geben, aber es sollte deutlich sein, dass der
zugeordnete Punkt in einem Bild immer mit einem einzigen Punkt im
anderen Bild verknüpft
ist. Es sollte deutlich sein, dass beim Arbeiten mit nur einer Videokamera
dieser Schritt III wegfällt.
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In
einem weiteren Schritt (Schritt IV) werden 3D-Koordinaten jeder beleuchteten Stelle
auf der Oberfläche
der Kuh berechnet, unter Verwendung der Daten, welche die Position
der Mittelpunkte der Flecken darstellen (oder, bei zwei Kameras,
Daten, welche die zweidimensionalen Koordinaten der Paare von Mittelpunkten
der zusammengehörigen
beleuchteten Stellen darstellen), und der Daten, welche die dreidimensionale
(3D-) Position der Kamera(s) darstellen. Dies kann durch das Triangulationsverfahren
erreicht werden. Die Grundlagen dieser Technik sind in sich bekannt
und müssen
daher nicht detailliert beschrieben werden, außer um Folgendes anzumerken.
Das Triangulations-Verfahren beruht auf der Messung einer Verschiebung
(genannt Parallaxe) eines abgebildeten Objekts in zwei Bildern.
Genauer gesagt, wenn das Objekt von zwei Kameras mit einem Abstand
dazwischen aufgenommen wird (oder von einer Kamera, die zwei verschiedene
Bilder in zwei weit auseinander liegenden Positionen aufnimmt),
wird die relative Position des Objekts zwischen den beiden Bildern
verschoben, d. h. das Bild das Objekts ändert seine Position im Verhältnis zum Hintergrund.
Die Messung dieser Verschiebung ermöglicht die Bestimmung des Abstands
des Objekts vom Hintergrund oder von der/den Kamera(s) oder findet
seine Position im Raum. Dadurch werden die 3D-Positionen aller beleuchteten Punkte
im Bereich von Interesse berechnet, unter der Annahme, dass die
peripheren beleuchteten Punkte als Hintergrund für die Berechnung in der ersten
Approximation dienen können.
Wenn die peripheren beleuchteten Punkte nicht aufgrund der Oberflächenkrümmung verschoben
werden oder wenn diese Verschiebung zu vernachlässigen ist, reicht die Verwendung
einer einzigen Kamera aus, um die Abweichung jedes der inneren beleuchteten
Punkte von seiner vermuteten Position in Abwesenheit der Oberflächenkrümmung zu
berechnen. Diese Verschiebung, gemeinsam mit den relativen Positionen
der Kamera und der Lichtquelle im Verhältnis zum Bereich von Interesse,
ermöglicht
es, die "Höhe" jedes beleuchteten
Punkts relativ zu einer Abbildungsebene zu berechnen. Wenn nur eine
Videokamera verwendet wird, wird jede Punkttiefe berechnet durch
Messung des Abstands zwischen diesem Punkt und einer geraden Bezugslinie
zwischen den zwei Sitzbeinhöckern
(Tuber ischii), wie in 5D dargestellt. Hierzu ist eine einseitige
Messung ausreichend, oder wenn Daten von beiden Seiten vorhanden
sind, wird die höchste Seite
berücksichtigt.
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Die
so gewonnenen 3D-Koordinaten werden dann verwendet, um das Curvature
Factor Measure (CFM) zu berechnen, das das Unterhautfett der Kuh angibt – Schritt
V. Hierzu wird eine zweidimensionale (2D-)Darstellung des hinteren
Teils der Kuh in 3D erstellt, zum Beispiel auf folgende Art. Zunächst wird die
Referenz-Ebene RP ausgewählt.
Dann werden die im vorhergehenden Stadium berechneten Punkte auf
die ausgewählte
Referenz-Ebene aufgetragen. Hierzu müssen ihre Koordinaten möglicherweise
gemäß dem Koordinatensystem
der ausgewählten Ebene
umgewandelt werden. Die ersten zwei Koordinaten jedes Punkts (Xi, Yi) stehen für seine
Position innerhalb der Referenz-Ebene RP, während die dritte Koordinate
(Zi) die Höhe des Punkts über/unter
der Referenz-Ebene RP angibt. Diese Daten, welche die Höhe der Punkte
anzeigen, werden verwendet, um das OEM zu berechnen. Die virtuelle
3D-Oberfläche ist
somit die Grundlage für
die OEM-Messungen.
Das BCS wird dann aus dem berechneten CFM-Wert und den Bezugsdaten
gewonnen wie oben beschrieben (Schritt VI).
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Es
sollte deutlich sein, dass bei einer einzigen Kamera die Bildverarbeitung
im Allgemeinen ähnlich
ist wie bei zwei Kameras und sich davon durch die zwei folgenden
Modifikationen unterscheidet. (a) Das Finden zusammengehöriger Paare
von Punkten (Zentren der beleuchteten Punkte) fällt weg, da es nur ein einziges
Bild gibt, und (b) Die Berechnung der 3D-Position eines bestimmten
beleuchteten Punkts auf dem Körperteil
der Kuh wird vorgenommen durch Berücksichtigung der Position der
Lichtquelle und der Richtung des Lichtstrahls von der Lichtquelle
zur relevanten Lichtmarke entlang der Trajektorie des Strahls. Diese
Modifikationen beeinflussen die Bestimmung der Verschiebung zur
Berechnung der 3D-Position jedes beleuchteten Punkts, d. h. zur
Rekonstruktion der topographischen Karte. Wie oben beschrieben,
wird die Verschiebung zwischen der tatsächlichen Position des beleuchteten
Punkts und einer "theoretischen" Position des entsprechenden
Bereichs auf der Oberfläche,
wenn sie im Wesentlichen flach wäre,
bestimmt, um das CFM zu berechnen.
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Das
System der vorliegenden Erfindung wurde in drei Tagen an mehr als
500 Milchkühen
getestet. Die Tests waren vollautomatisiert, ohne die normale Arbeit
im Stall zu behindern. Die Ergebnisse, die mit dem System der vorliegenden
Erfindung erzielt wurden, waren denjenigen, die vom Fachmann (Tierarzt)
manuell erzielt wurden, sehr nahe, und es wurde eine sehr gute Reproduzierbarkeit
der Systemfunktion beobachtet.
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Der
Fachmann wird rasch erkennen, dass verschiedene Modifikationen und Änderungen
an den Ausführungsformen
der Erfindung wie oben exemplarisch beschrieben vorgenommen werden
können,
ohne von ihrem Schutzumfang, wie er in den und durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist, abzuweichen.