DE60312818T2 - Progressive linse mit verminderter verzerrung - Google Patents

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DE60312818T2
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Description

  • Bereich der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft tragbare Linsen, und noch spezieller betrifft die vorliegende Erfindung multifokale tragbare Linsen, die eine reduzierte Verzerrung aufweisen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Progressive Linsen sind Linsen, wie sie typischerweise in Brillen verwendet werden, um Träger zu unterstützen, die eine Schwierigkeit mit der Akkomodation haben. Die Linsen sind typischerweise geteilt in einen oberen und einen unteren Abschnitt, worin der obere Abschnitt dafür vorgesehen ist, die Sicht auf lange Entfernung zu verbessern, und der untere Abschnitt dafür vorgesehen ist, die Sicht auf Zwischen- und kurze Entfernung zu verbessern. Der untere Abschnitt einer progressiven Linse, der progressive Abschnitt, umfasst allgemein eine sich fortschreitend verringernde Brennweite relativ zu dem oberen, für die Sicht auf lange Distanz vorgesehenen Abschnitt.
  • Ein verbreitetes Problem bei progressiven Linsen ist, dass die Sicht durch die Seiten des progressiven Abschnitts der Linse verzerrt ist und dies Beschwerden und Kopfschmerzen für den Träger hervorrufen kann. Die Verzerrung kann Beschwerden für den Träger der Linse insbesondere dann hervorrufen, wenn sich der Träger bewegt und der Träger die kinetische Verzerrung wahrnimmt.
  • Es wurden einige Typen von Linsen mit der Intention entwickelt, das Problem einer Verzerrung zu minimieren.
  • Das US-Patent Nr. 5,455,642 (Kato) offenbart eine progressive Linse, die einen Krümmungsradius aufweist, der entlang der vertikalen Richtung unterschiedlich ist. Zwar offenbart Kato, dass die Linse ein weiteres Blickfeld für Astigmatismus liefert, verglichen mit Linsen des Standes der Technik, jedoch bleiben die beiden unteren Bereiche der Verzerrung ein Problem für den Träger der Linse.
  • Das US-Patent Nr. 4,426,139 (van Ligten) offenbart eine progressive Linse mit einem Abschnitt für Sicht in der Nähe, einem Abschnitt für Sicht im Zwischenbereich und einem Abschnitt für Sicht in der Ferne, die bei der Bestimmung der Linsenkrümmung im Übergangskorridor zwischen dem Abschnitt für die Fernsicht und dem Abschnitt für die Nahsicht Gebrauch von einer Cosinus-Funktion macht, um so die Verzerrung im peripheren Bereich der Linse zu reduzieren.
  • Die Druckschrift FR 2,419,257 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer progressiven Linse.
  • Es besteht jedoch noch ein fortschreitender Bedarf für eine Linsen-Konstruktion, die den Träger mit einer unverzerrten Sicht durch Bereiche der Linse versorgt, die allgemein dem peripheren Sichtbereich des Trägers entsprechen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • In einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung bereit eine multifokale ophthalmische Linse mit einem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum, umfassend:
    • – einen ersten Abschnitt, der erste fokale Eigenschaften aufweist, wobei die ersten fokalen Eigenschaften im Bereich des ersten Abschnitts im Wesentlichen konstant sind; und
    • – einen zweiten Abschnitt, der zweite fokale Eigenschaften aufweist, sich von einem Ort benachbart dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum nach unten erstreckt und eine Brennweite aufweist, die sich in dem zweiten Abschnitt stufenweise nach unten verändert;
    • – dadurch gekennzeichnet, dass die Linse weiter umfasst:
    • – zwei Bereiche, worin einer der Bereiche auf jeder Seite des zweiten Abschnitts angeordnet ist, jeder der Bereiche im Wesentlichen konstante fokale Eigenschaften aufweist, worin die Linse ein auf Distanz ausgerichtetes optisches Zentrum aufweist und worin einer der Bereiche einen Abschnitt der Linse auf der Nasenseite der Linse zwischen einer radialen Linie von dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum, die sich 5 Grad oberhalb der Horizontalen erstreckt, und einer Radiallinie einnimmt, die sich 60 Grad unterhalb der Horizontalen erstreckt, und worin der andere der Bereiche einen Abschnitt der Linse auf der Ohrseite der Linse zwischen einer Radiallinie von dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum, die sich 5 Grad unter der Horizontalen erstreckt, und einer Radiallinie einnimmt, die sich 70 Grad unterhalb der Horizontalen erstreckt.
  • Die Bereiche auf jeder der beiden Seiten des zweiten Abschnitts sind in einer herkömmlichen Linse Bereiche von Sichtbeschwerden aufgrund sich ändernder fokaler Eigenschaften, die zu einer Verzerrung führen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben diese Bereiche konstante fokale Eigenschaften, und dies kann eine der folgenden Eigenschaften sein: Dieselben Eigenschaften des ersten Bereichs und Eigenschaften verschieden von denen des ersten Bereichs. Es ist für diese beiden Bereiche bevorzugt, dass sie konstante fokale Eigenschaften haben.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer multifokalen ophthalmischen Linse zum Gebrauch durch einen Träger mit einem Blickfeld, das einen oder mehrere kritische Bereiche für mögliche Seh-Beschwerden enthält, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
    • – Produzieren eines Linsen-Stucks für große Entfernung, das eine Umfangskante aufweist;
    • – Produzieren eines progressiven Linsen-Stücks, das eine Umfangskante aufweist,
    • – dadurch gekennzeichnet, dass das Linsen-Stück für große Entfernung und das progressive Linsen-Stück entlang eines Abschnitts der Umfangskanten verbunden werden, so dass das progressive Linsen-Stuck im Wesentlichen außerhalb der kritischen Bereiche liegt.
  • Vorzugsweise wird die oben angegebene Verfahrensweise einfach zum Reproduzieren einer Master-Linse zur Schaffung einer Form verwendet, wobei fertige Produktionslinsen in einem Stück geformt werden.
  • Kurze Beschreibung der Figuren
  • Für ein besseres Verständnis der vorliegenden Erfindung und mit dem Ziel, klarer zu zeigen, wie sie durchgeführt werden kann, wird nun beispielhaft Bezug genommen auf die beigefügten Figuren, in denen
  • 1 eine Aufsicht einer Linse in Übereinstimmung mit einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist;
  • 2 eine perspektivische Explosionsansicht der Linse von 1 ist;
  • 3a eine seitliche Schnittansicht einer Verbindung zwischen Bereichen der Linse in den 1 und 2 ist;
  • 3b eine seitliche Schnittansicht einer alternativen Verbindung zu der ist, die in 3a gezeigt ist;
  • 4 eine Aufsicht auf eine Linse in Übereinstimmung mit einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist;
  • 5 eine perspektivische Explosionsansicht der Linse von 4 ist; und
  • 6 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Aufbringung einer Korrektur auf eine Linse in Übereinstimmung mit der Erfindung zum Reduzieren von Verzerrung in der Linse ist.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Bezug wird zuerst auf 1 genommen, die eine multifokale Linse 10 veranschaulicht, die in Übereinstimmung mit einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde und die für die Zwecke des Beschreibens der Funktionsaspekte der Erfindung verwendet wird. Die Linse 10 ist zur Verwendung in augenoptischen Einrichtungen wie beispielsweise Brillen oder Monokeln und dergleichen und versorgt den Träger mit verbesserter Sicht in allen Entfernungs-Bereichen: langen Entfernungen, Entfernungen mittlerer Distanz und kurzen Entfernungen.
  • Die Linse 10 umfasst ein Linsenstück 12 für lange Entfernungen und ein progressives Linsenstück 14 und hat ein auf eine bestimmte Distanz ausgerichtetes optisches Zentrum 11. Das progressive Linsenstück 14 erstreckt sich von einer Position benachbart dem optischen Zentrum 11 und – bei Gebrauch – stellt es einen Lesebereich oder eine Lesezone bereit. Alle progressiven Linsen schließen zwei kritische Bereiche 16 und 18 ein, die auf den Seiten der Linsen unterhalb des Zentrums angeordnet sind und die durch gestrichelte Linien 20 und 22 abgegrenzt sind. Wenn man entweder einen progressiven Bereich oder einen Übergangsbereich einer Linse hat, die irgendwo innerhalb kritischer Bereiche 16 und 18 liegen, ruft dies eine Verzerrung in Bildern hervor, die durch die kritische Bereiche 16 und 18 gesehen werden, und dies kann daher Beschwerden und Schwierigkeiten für den Träger hervorrufen. Die kritischen Bereiche 16 und 18 sind auch bekannt als Bereiche mit Potential für Seh-Beschwerden.
  • Zwar sind die Bereiche 16 und 18 Bereiche mit starker Verzerrung in typischen Linsen des Standes der Technik, jedoch sind die Bereiche 16 und 18 Bereiche mit geringer Verzerrung in Linsen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, wie beispielsweise in der Linse 10, da die Linse 10 so hergestellt ist, dass die Bereiche 16 und 18 außerhalb des progressiven Stücks 14 sind und dieselben fokalen Eigenschaften haben wie das für lange Entfernungen vorgesehene Stück 12.
  • Es wird nun auf 2 Bezug genommen. Das Linsenstück 12 für lange Entfernungen hat eine vordere und eine rückwärtige Oberfläche 24 bzw. 26, die zusammen fokale Eigenschaften zum Anschauen von Objekten in einer relativ großen Entfernung aufweisen. Das Linsenstück 12 ist von einer Außenkante 28 umgeben, die einen Anschluss-Abschnitt 30 zum Anschließen an das progressive Linsenstück 14 einschließt. Eine Rille 32 zum Halten eines O-förmigen Ringes 34 erstreckt sich entlang der Länge der Außenkante 28 außerhalb des Anschluss-Abschnitts 30.
  • Das progressive Linsenstück 14 hat eine vordere und eine rückwärtige Oberfläche 36 bzw. 38, die zusammen einen Bereich fokaler Eigenschaften aufweisen, um Objekte in Zwischen-Entfernung und kurzer Entfernung zu sehen. Ähnlich zu dem Linsenstück 12 ist das Linsenstück 14 umgeben von einer Außenkante 40, die einen Anschluss-Abschnitt 42 zum Zusammenpassen mit dem Anschluss-Abschnitt 30 des Linsenstücks 12 für lange Entfernungen einschließt. Eine Rille 44, die in Reihe mit der Rille 32 an dem Linsenstück 12 zum Halten des O-förmigen Ringes 34 angeordnet ist, erstreckt sich entlang des Abschnitts der Außenkante 40 außerhalb des Anschluss-Abschnitts 42. Der Anschluss-Abschnitt 30 des Linsenstücks 12 kann hergestellt werden, indem zuerst ein Standard-Linsen-Stück herstellt, das anfänglich rund ist, und danach einen Abschnitt unter Bildung des Linsenstücks 12 herausschneidet. Das progressive Linsenstück 14 kann in ähnlicher Weise aus einem größeren Stück mit entsprechenden Eigenschaften herausgeschnitten werden. Der Schnitt des „Herausschneidens" kann bewirkt werden unter Verwendung mechanischer Einrichtungen oder durch eine Wasserstrahl-Schneid-Einrichtung oder eine Laser-Schneid-Einrichtung, wobei man sicherstellt, dass das Linsenstück 12 durch den Schneid-Prozess selbst nicht beschädigt wird.
  • Die 3a und 3b veranschaulichen verschiedene Verfahren, um die Linsenstücke 12 und 14 zu vereinigen. Wie in 3a gezeigt ist, sind die Anschluss-Abschnitte 30 und 42 einfache Kanten, die in Reihe mit radialen Linien 46 vom Auge 48 des Trägers der Linse 10 angeordnet sind und so eine Beeinträchtigung mit dem Blickfeld des Trägers minimieren. Ein Kleber kann auch verwendet werden, um aneinander anschließende Linsenstücke 12 und 14 miteinander zu verbinden und so der Verbindung Festigkeit zu verleihen. Alternativ können – wie in 3b gezeigt – die Anschluss-Abschnitte 30 und 42 eine mechanische Verbindung wie beispielsweise Nut und Feder enthalten, wodurch die Anschluss-Abschnitte 30 und 42 zueinander passende männliche und weibliche Abschnitte 50 und 52 aufweisen, die auch mit einem Kleber verstärkt werden können. Wie in den 3a und 3b gezeigt ist, können transparente Filme 54 und 56 die Vorderflächen und Rückflächen 24, 26, 36 und 38 der Linsenstücke 12 und 14 abdecken und so weitere Festigkeit der Verbindung liefern. Es können transparente Filme 54 und 56 mit jedem beliebigen Typ zueinander passender Abschnitte 30 und 42 verwendet werden. Transparente Filme 54 und 56 können in jeder beliebigen geeigneten Weise aufgebracht werden und könnten beispielsweise Hitze-Schrumpf-Filme umfassen und/oder könnten mittels einer Vakuum-Technik aufgebracht werden. Die Verwendung von Linsen-Abschnitten mit verschiedenen Brennweiten erzeugt unvermeidbar sagittale Unterschiede an den Stellen, an denen sich die verschiedenen Linsenabschnitte treffen. Die Verwendung bekannter Herstellungs-Verfahrensweisen gleicht dieses aus, ohne signifikant die optischen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Es ist anzumerken, dass allgemein die Rückseite glatt ist und oft oberflächenbehandelt ist, um die Linse für eine Gesamtverschreibung für eine spezielle Person anzupassen.
  • Es wird nun erneut auf 2 verwiesen, die zeigt, dass der O-förmige Ring 34 in Rillen 32 und 44 eingepasst ist und so die Linse 10 umgibt und dazu beiträgt, die Linse 10 zusammenzuhalten.
  • Es wird nun auf 4 Bezug genommen, die eine Linse 100 in Übereinstimmung mit einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt. Die Linse 100 ist eine progressive Linse und umfasst ein primäres Linsenstück 102, ein nasenseitiges Linsenstück 104 und ein ohrseitiges Linsenstück 106. Das primäre Linsenstück 102 enthält einen fokalen Bereich 110 für große Entfernungen im oberen Abschnitt und einen progressiven fokalen Bereich 112 im unteren zentralen Abschnitt.
  • Kritische Bereich 16 und 18, die durch gestrichelte Linien 20 und 22 definiert sind, sind die Bereiche, die – wie oben diskutiert – typischerweise eine hohe Verzerrung aufwei sen und dem Träger aufgrund ihrer peripheren Anordnung im Blickfeld Beschwerden verursachen. Eine Verzerrung in den kritischen Bereichen 16 und 18 wird dadurch eliminiert, dass man das nasenseitige Linsenstück 104 und das ohrseitige Linsenstück 106 mit den konstanten fokalen Eigenschaften versieht und vorzugsweise mit denselben fokalen Eigenschaften wie denjenigen des Linsen-Abschnitts 110 für lange Entfernungen versieht, so dass für den Träger keine Beschwerden hervorgerufen werden, und auch dadurch, dass man sie geringfügig größer macht als Bereiche, die Beschwerden und Verzerrung hervorrufen können. Alle kritischen Bereiche 16 und 18 sowie die Sticke 104 und 106 sind partiell definiert durch Radien der Linse 100 und enden kurz vor dem Zentrum der Linse 100. Die separaten Stücke 104 und 106 machen es möglich, dass getrennte fokale Eigenschaften ausgewählt werden können.
  • Das nasenseitige Linsenstück 104 liegt auf der Seite der Linse 100, die am nächsten zur Nase des Trägers liegt, während das ohrseitige Linsenstück 106 auf der Seite der Linse liegt, die am nächsten dem Ohr des Trägers liegt. Zwar ist in 4 das nasenseitige Linsenstück 114 auf der rechten Seite der Linse 100 gezeigt, und das ohrseitige Linsenstück 106 ist auf der linken Seite gezeigt, jedoch sind ihre Positionen nur für veranschaulichende Zwecke so gewählt, und ihre Positionen könnten vertauscht werden für eine Linse, die vor dem anderen Auge des Trägers getragen wird.
  • Auch ist der progressive fokale Bereich vorzugsweise nicht exakt zentral angeordnet, sondern liegt stattdessen leicht auf der der Nase benachbarten (nasalen) Seite, entsprechend den Sichtlinien, wenn die Augen sich in einer Leseposition befinden. So kann das progressive Linsenstück 14 ein rückwärtiges optisches Zentrum 15 bereitstellen, das nasal versetzt ist. Die Linien 20, 22, die die kritischen Bereiche begrenzen, sind – wie angegeben – allgemein radial (ausgenommen nahe dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum 11). Für das nasenseitige oder nasale Linsenstück können diese Radien in einem Winkel von 5° oberhalb der Horizontalen und von 60° unterhalb der Horizontalen liegen, während für das ohrseitige oder temporale Linsenstück die Radien Winkel von 5° und 70° unterhalb der Horizontalen haben können, wobei die Radien auf dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum 11 zentriert sind. Die Radien könnten auch auf einen Ort zentriert sein, der von dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum weg verschoben ist, typischerweise nach unten und nasal verschoben, relativ zu dem Zentrum 11. Das Linsenstück 14 weist dann das nahe optische Zentrum 15 nasal versetzt auf, wie gezeigt ist.
  • Es wird nun auf 5 Bezug genommen, die eine isometrische Sicht von Linse 100 zeigt. Das primäre Linsenstück 102, das nasenseitige Linsenstück 104 und das ohrseitige Linsenstück 106 sind in einer ähnlichen Weise wie die Linsenstück 12 und 14 in der Linse 10 zusammengebaut. Das primäre Linsenstück 102 ist von einer Außenkante 120 umgeben, die zwei Anschluss-Abschnitte 122 und 124 zum Zusammenpassen mit den ohrseitigen und nasenseitigen Linsenstücken 104 und 106 einschließt. Eine Rille 130 zum Halten eines O-förmigen Ringes 132 erstreckt sich entlang der Länge der Außenkante 120 außerhalb der Anschluss-Abschnitte 122 und 124.
  • In ähnlicher Weise zu dem Linsenstück 14 ist das nasenseitige Linsenstück 104 von einer Außenkante 134 umgeben, die einen Anschluss-Abschnitt 136 zum Zusammenpassen mit dem Anschluss-Abschnitt 124 des Linsenstücks 102 einschließt. Eine Rille 138, die in Reihe mit der Rille 130 auf dem Linsenstück 102 zum Halten des O-förmigen Rings 132 angeordnet ist, erstreckt sich entlang des Abschnitts der Außenkante 134 außerhalb des Anschluss-Abschnitts 136. Das ohrseitige Linsenstück 136 ist von einer Außenkante 140 umgeben, die einen Anschluss-Abschnitt 142 zum Zusammenpassen mit dem Anschluss-Abschnitt 122 aufweist, und eine Rille 144, die in Reihe mit der Rille 130 angeordnet ist.
  • Die Linsenstücke in den oben beschriebenen Ausführungsformen sind so gezeigt, dass sie die symmetrische Form um eine vertikale Achse aufweisen. Es ist bevorzugt, eine vertikal symmetrische Linse zu haben, und zwar aus Gründen der Kosten und der Leichtigkeit der Herstellung; es ist jedoch alternativ dazu möglich, asymmetrische Designs der Linsen zu haben.
  • Zwar wurde offenbart, dass die fokalen Eigenschaften innerhalb der kritischen Bereiche der Linsen, die beschrieben wurden, mit den Eigenschaften des Abschnitts für das Sehen über lange Entfernung zusammenpassen, jedoch können die Linsen alternativ andere fokale Eigenschaften aufweisen, die verschieden von denjenigen des Abschnitts für das Sehen auf lange Entfernung sind, die jedoch immer noch im Wesentlichen konstant innerhalb der kritischen Bereiche sind.
  • Wie oben erwähnt, können die Linsenstücke nach dem Zusammenbau mit einem Film oder dergleichen überzogen werden, um Kanten und Grate zu glätten. Eine derartige Linse wird dann zur Bildung einer Form verwendet. Von der Form werden individuelle Linsen hergestellt. In bekannter Weise werden diese individuellen Linsen verwendet, um Verschreibungen für jeden Kunden, wie sie erforderlich sind, auszufüllen. Beispielsweise würde jede Linse so geschnitten, dass sie in einen speziellen Brillenrahmen passt, und – sofern erforderlich – kann der Rücken oder die rückwärtige Oberfläche oberflächenmäßig verarbeitet werden, um dessen Brennweite zu verändern.
  • Es wird nun auf 6 Bezug genommen, die einen optionalen Schritt zeigt, der bei der Herstellung von Linsen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden kann. Eine Linse 200 wird in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung hergestellt, vorzugsweise in einstückiger Form. Die Linse 200 schließt einen Abschnitt 202 für das Sehen über lange Entfernung und einen progressiven Abschnitt 204 ein. Die Linse 200 kann mit irgendeinem geeigneten Mittel hergestellt werden, wie beispielsweise durch maschinelles Bearbeiten der Linse 200 von einem Linsen-Rohling (nicht gezeigt).
  • Nach der Herstellung kann die Linse 200 auf Verzerrung in den kritischen Bereichen 16 und 18 unter Anwendung irgendeiner in diesem technischen Gebiet bekannten Verfahrensweise analysiert werden. Beispielsweise kann die Linse 200 unter Verwendung einer Wellenfront-Analyse analysiert werden. Von der Analyse kann eine Korrektur für alle Punkte innerhalb der kritischen Bereiche 16 und 18 berechnet werden. Sobald die Berechnung einmal durchgeführt wurde, kann ein Excimer-Laser 206 verwendet wer den, um die berechnete Korrektur an der Linse 200 anzubringen. Der Excimer-Laser 206 kann mit irgendeinem geeigneten Mittel betrieben werden, wie beispielsweise mittels einer Steuerungseinrichtung 208, um Material von der Linse 200 zu entfernen, wenn dies erforderlich ist, so dass die Linse 200 nicht irgendeine Verzerrung in den kritischen Bereichen 16 und 18 besitzt. Irgendein Äquivalent zu dem Excimer-Laser 206 kann alternativ verwendet werden, um Material von der Linse 200 zu entfernen, statt des Excimer-Lasers 206. Eine Verzerrungs-Analyse und eine anschließende Korrektur durch den Excimer-Laser 206 oder dessen Äquivalent kann auch auf alle anderen Bereiche der Linse 200 angewendet werden, und nicht nur gerade auf die kritischen Bereiche 16 und 18.
  • Sobald die Linse 200 auf Verzerrungen korrigiert wurde, und zwar unter Verwendung der oben beschriebenen Schritte, kann die Linse 200 als Master-Linse für die Produktion einer Form dienen, die danach für die Produktion von Linsen zur Verwendung in augenoptischen Einrichtungen verwendet werden kann.
  • Zwar wurden in den obigen Ausführungsformen Linsen offenbart, die konstante fokale Eigenschaften in kritischen Bereichen 16 und 18 aufweisen; jedoch ist es alternativ möglich, einen progressiven Abschnitt zu haben, der im Wesentlichen innerhalb eines der kritischen Bereiche 16 und 18 gelegen ist, wodurch man einen der kritischen Bereiche 16 oder 18 im Wesentlichen unverzerrt belässt. Dies liefert eine kleinere Verbesserung des visuellen Komforts für den Träger, jedoch ist dies nichtsdestoweniger eine Verbesserung im Bereich des Umfangs der vorliegenden Erfindung. Die Fabrikation einer Linse mit konstanten fokalen Eigenschaften in den Bereichen hoher potentieller Verzerrung verringert visuelle Beschwerden für den Träger.
  • Wie für Fachleute in diesem technischen Bereich offensichtlich ist, sind verschiedene Modifikationen und Anpassungen der Systeme und Verfahren, die oben beschrieben wurden, möglich, ohne von der vorliegenden Erfindung abzuweichen, deren Umfang durch die angefügten Patentansprüche definiert ist.

Claims (19)

  1. Multifokale ophthalmische Linse (10) mit einem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum (11), umfassend: – einen ersten Abschnitt (12), der erste fokale Eigenschaften aufweist, wobei die ersten fokalen Eigenschaften im Bereich des ersten Abschnitts (12) im wesentlichen konstant sind; und – einen zweiten Abschnitt (14), der zweite fokale Eigenschaften aufweist, sich von einem Ort benachbart dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum nach unten erstreckt und eine Brennweite aufweist, die sich in dem zweiten Abschnitt (14) stufenweise nach unten verändert; – dadurch gekennzeichnet, dass die Linse (10) weiter umfasst: – zwei Bereiche (16, 18), worin einer der Bereiche (16, 18) auf jeder Seite des zweiten Abschnitts (14) angeordnet ist, jeder der Bereiche (16, 18) im wesentlichen konstante fokale Eigenschaften aufweist, worin die Linse (10) ein auf Distanz ausgerichtetes optisches Zentrum (11) aufweist und worin einer der Bereiche (16, 18) einen Abschnitt der Linse (10) auf der Nasenseite der Linse zwischen einer radialen Linie von dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum (11), die sich 5 Grad oberhalb der Horizontalen erstreckt, und einer Radiallinie einnimmt, die sich 60 Grad unterhalb der Horizontalen erstreckt, und worin der andere der Bereiche (16, 18) einen Abschnitt der Linse auf der Ohrseite der Linse (10) zwischen einer Radiallinie von dem auf Distanz ausgerichteten optischen Zentrum, die sich 5 Grad unter der Horizontalen erstreckt, und einer Radiallinie einnimmt, die sich 70 Grad unterhalb der Horizontalen erstreckt.
  2. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 1, worin die fokalen Eigenschaften der beiden Bereiche (16, 18) im wesentlichen die gleichen sind wie die fokalen Eigenschaften des ersten Abschnitts (12).
  3. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 1, worin die fokalen Eigenschaften wenigstens eines der beiden Bereiche (16, 18) von denen des ersten Abschnitts (12) verschieden sind.
  4. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 3, worin die fokalen Eigenschaften der beiden Bereiche (16, 18) voneinander verschieden sind.
  5. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 4, worin wenigstens einer der Bereiche (16, 18) dieselben fokalen Eigenschaften hat wie der erste Abschnitt (12).
  6. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 1, worin wenigstens einer der Bereiche (16, 18) eine unendliche Brennweite hat.
  7. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 1, worin der erste und der zweite Abschnitt (16, 18) integral miteinander sind.
  8. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 1, worin der erste und der zweite Abschnitt (16, 18) miteinander verbunden sind.
  9. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 7 oder 8, worin die beiden Bereiche (16, 18) integral mit wenigstens dem ersten Abschnitt (12) sind.
  10. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach Anspruch 7 oder 8, worin die beiden Bereiche (16, 18) Linsen-Stücke umfassen, die getrennt von dem ersten und dem zweiten Abschnitt (12, 14) gebildet wurden und an diesen befestigt sind.
  11. Multifokale ophthalmische Linse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin die Linse (10) ein auf Distanz ausgerichtetes optisches Zentrum aufweist und ursprünglich im wesentlichen kreisförmig ist, worin der zweite Abschnitt (14) Seitenkanten aufweist, die auf Radien angeordnet sind, die sich von dem Zentrum der Linse (10) erstrecken, und worin die beiden Bereiche (16, 18) im wesentlichen gerade Seiten aufweisen, die auf Radien angeordnet sind, die sich von dem Zentrum der Linse (10) erstrecken, und worin die beiden Bereiche (16, 18) kurz vor dem Zentrum der Linse (10) enden.
  12. Verfahren zur Herstellung einer multifokalen ophthalmischen Linse (10) zum Gebrauch durch einen Träger mit einem Blickfeld, das einen oder mehrere kritische Bereiche (16, 18) für mögliche Seh-Beschwerden enthält, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: – Produzieren eines Linsen-Stücks (12) für große Entfernung, das eine Umfangskante aufweist; – Produzieren eines progressiven Linsen-Stücks (14), das eine Umfangskante aufweist, – dadurch gekennzeichnet, dass das Linsen-Stück (12) für große Entfernung und das progressive Linsen-Stück (14) entlang eines Abschnitts der Umfangskanten verbunden werden, so dass das progressive Linsen-Stück (14) im wesentlichen außerhalb der kritischen Bereiche (16, 18) liegt.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, welches wenigstens einen der Schritte Vorsehen von Nut- und Feder-Verbindungen (50, 52) und Haft-Verbinden der getrennten Linsen-Stücke einschließt.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, welches eine Rille (138), die sich um den Umfang der Linse erstreckt, und einen in der Rille angeordneten O-Ring (132) zum Zusammenhalten der Linsen-Stücke einschließt.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, welches das Vorsehen von transparenten Filmen (54, 56) auf der Vorderseite und Rückseite einschließt, die im wesentlichen die Sicht-Flächen der Linse auf der Vorderseite und Rückseite abdecken.
  16. Verfahren nach Anspruch 12, welches das Verwenden der Linse (10) zum Produzieren einer Form und ein anschließendes Formen einer integralen Einstück-Linse von der Form einschließt.
  17. Verfahren zur Herstellung einer multifokalen ophthalmischen Linse (10) nach Anspruch 12, welches weiter umfasst: – ein Vermessen der Linse (10) hinsichtlich Verzerrung in wenigstens einem der Bereiche (16, 18); – wenn eine Verzerrung gefunden wird, ein Berechnen einer auf die Linse (10) anzuwendenden Korrektur zur Verringerung der Verzerrung; und – Entfernen von Material von der Linse (10) unter Verwendung eines Excimer-Lasers (206) zum Anbringen der Korrektur an der Linse (10).
  18. Verfahren nach Anspruch 17, worin die Schritte des Vermessens der Linse (10) hinsichtlich einer Verzerrung, des Berechnens einer Korrektur, wenn eine Verzerrung gefunden wird, und des Entfernens von Material von der Linse (10) unter Verwendung eines Excimer-Lasers (206) auf die gesamte Linse (10) angewendet werden.
  19. Verfahren nach Anspruch 17, welches das Verwenden der Linse (10) unter Herstellung einer Form und das anschließende Formen einer integralen Einstück-Linse von der Form einschließt.
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