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Diese
Erfindung betrifft leichtgewichtige ballistischen Schutz. Insbesondere
betrifft sie den Aufbau von Faserpanzerplatten, um Projektile aus
Feuerwaffen, zum Beispiel Pistolen, Gewehren oder Splittern von
Granaten oder Minen zu stoppen.
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Ballistischer
Schutz oder sogenannte antiballistische Platten bestehen heutzutage
aus Kunstfasergeweben, tüchern
oder -stoffen wie zum Beispiel Aramid, Dynema, Nylon in textilen
gewobenen „trockenen" Geweben aus z.B.
Aramid ohne Matrixmaterial zwischen den Fasern, wobei die Gewebe unter
hohem Druck mit dazwischen angeordnetem Klebemittel oder thermoplastischen
Material während
Erhitzens zusammengedrückt
werden, um Tafeln oder Platten zu bilden. Es besteht ein minimaler Verbrauch
von Klebemittel zwischen Geweben, Tüchern oder Stoffen, um die
antiballistischen Eigenschaften zu erhalten. Fasern, die eine hohe
Bruchstärke
haben, sollen in Bezug aufeinander gleiten können, um dem Projektil zu folgen,
das sich in den Stoff hineinbewegt und versucht, durch die Platte vollständig hindurchzudringen,
von denen der Stoff einen Teil bildet. Auf diese Weise wird die
Faser am eindringenden Projektil anhaften und soviel Energie wie
möglich
vom Projektil absorbieren, so dass die Geschwindigkeit des Projektils
verringert wird.
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PCT/US01/01945 „Multilayered
ballistic restraint article" (vielschichtiger
ballistischer Beherrschungs- oder Beschränkungsartikel) beschreibt antiballistische
Einrichtungen, in denen Fasertücher oder
-stoffe eine Faserausrichtung in einer Richtung haben, und dass
verschiedene Tücher
oder Stoffe mit einem gegenseitigen Winkel von weniger als 45° gelegt werden,
wodurch die Energie erhöht
wird, die einem ankommenden Projektil weggenommen wird. Auf Seite
10 der genannten Anmeldung wird beschrieben, dass antiballistische
Gewebe, Tücher oder
Stoffe außerhalb
einer keramischen harten Panzerung angeordnet werden können, um
diese zu schützen.
Aus der detaillierten Beschreibung kann man ersehen, dass dies zur
vorliegenden Erfindung entgegengesetzt ist. Die besondere Sequenz
von antiballistischen Geweben, Tüchern
oder Stoffen und keramischer Panzerung ist in unseren Versuchen nicht
indifferent, und es wird sich aus dem unten Geschriebenen ergeben,
dass die vorliegende Erfindung einen unterschiedlichen Aufbau hat
und Vorteile in Bezug auf die genannte internationale Patentanmeldung
hat.
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PCT/US00/07356 „Ballistic
resistant panel and method of making" (ballistische widerstandsfähige Platte
und Verfahren zur Herstellung) beschreibt ein antiballistisches
Laminat, das eine nicht gewobene erste Schicht mit Fasern vieler
Richtungen, eine erste Laminatschicht, die an einer ersten Seite
der nicht gewobenen ersten Schicht angebracht ist, und eine zweite
Laminatschicht aufweist, die an der gegenüberliegenden Seite des nicht
gewobenen ersten Laminats sandwichartig angebracht ist. Wenigstens zwei
solche Sandwichpakete sind im antiballistischen Laminat enthalten,
das so aus doppelten Paaren von Laminatschichten, was unnötig erscheint,
aufgebaut ist und was den Aufbau und die Herstellung des antiballistischen
Laminats kompliziert, und wobei die Menge von Laminatschicht hoch
ist und so die antiballistischen Eigenschaften verringert.
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EP 0 251 395 „Armor
plate" (Panzerplatte) beschreibt
eine vielschichtige Panzerplatte, die eine Vorderseite mit keramischen
Fliesen auf der Außenseite
von mehreren Schichten von Metallplatten hat, wobei faserverstärktes plastisches
Laminat auf der Rückseite
angeordnet ist. Sie wird verwendet, dass die Speerspitze beim Auftreffen
auf die keramische Fliesenoberfläche
zerkleinert wird, und so die Vorderfläche erhöht wird. Die Durchdringungsfähigkeit
der Speerspitze wird etwas verringert. Es wird in der genannten
EP-Veröffentlichung
behauptet, dass getrennte keramische Fragmente, die nach einem Auftreffen
gebildet sind, auseinanderreißen
können
und Panzerungsfasern zerstören.
Dies wird nicht als ein wesentliches Problem in Bezug auf die vorliegende Erfindung
angesehen. Die Verwendung von Aramidfasern wird erwähnt, aber
die Reihenfolge, die Metallplatten direkt hinter den keramischen
Fliesen aufweist, ist in direktem Widerspruch zur vorliegenden Erfindung.
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PCT/US98/22401 „Armor
material and methods of making same" (Panzermaterial und Verfahren zum Herstellen
desselben) beschreibt antiballistische Kerne aus Stahl oder Keramik,
die durch Harzmaterial bedeckt oder imprägniert sind. Im Herstellungsverfahren
wird Vakuumeinspritzung von Vinylesterharzmaterial bei einem sogenannten „Harzübertragungsformen" verwendet. Kevlarfasern
werden an der Rückseite
des Kerns aus Metall oder keramischen Material angeklebt. Bei der
vorliegenden Erfindung wird kein solcher metallischer oder keramischer Kern
verwendet.
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DE 23 59 122 beschreibt
stahl-keramische und synthetische laminierte Panzerplatten.
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SE 470340 beschreibt eine
Verbundlatte für Schutz
gegen Projektile oder Splitter mit einer großen Anzahl gewobener Fasern,
die unterschiedliche Maschenweite und daher unterschiedliche spezifische Flächengewichte
haben, wobei die Schichten in unterschiedlichen Richtungen gerichtet
und gegeneinander versetzt sind.
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Mehrere
der vorbekannten Platten haben nicht die strukturelle Stärke und
widerstehen nicht Feuchtigkeit, Sonnenlicht oder mechanischer Abnutzung
und müssen
gegen diese äußeren Einflüsse geschützt werden
und können
daher nicht als eine vollständig
oder teilweise selbsttragende Konstruktion benutzt werden. Um als
eine vollständig
oder teilweise selbsttragende Konstruktion benutzt zu werden, würde die
Menge von Matrix auf 50% erhöht
werden müssen
und würde
den ballistischen Schutz beträchtlich
verringern, so dass in der Praxis keine antiballistische Wirkung
erzielt würde,
mit der Ausnahme von sehr dicken und daher auch sehr schweren und
teuren Platten, die aus Aramidgeweben, – tüchern oder -stoffen hergestellt
sind.
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Platten,
wie sie oben erwähnt
werden, werden gegenwärtig
in Verbindung mit strukturellen Elementen aus Stahlplatten, Aluminiumplatten
oder Kunststoffplatten sowohl in zivilen als auch in militärischen
leichten Einheiten wie Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, Hubschraubern
und leichtgewichtigen Gebäuden
verwendet. Die antiballistische Platte wird an den strukturellen
Elementen angeklebt oder mit Klebebändern befestigt oder mit Befestigungsklammern befestigt.
Dies ist sehr zeitaufwändig
und erfordert häufig, dass
die Chassisteile im Fahrzeug entfernt werden müssen, das mit ballistischem
Schutz versehen wird.
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Bei
einem Versuch, das Scrimp-Verfahren zu benutzen, eine flüssige Matrix
in ein Bauelement oder Panzerfasern unter Unterdruck zu injizieren
und zur selben Zeit zu wünschen,
einen Aufbau von antiballistischen Geweben, Tüchern oder Stoffen zu machen,
besteht das einzige Ergebnis darin, dass die flüssige Matrix die antiballistischen
Gewebe, Tücher oder
Stoffe imprägniert
und die antiballistischen Eigenschaften derselben zerstört.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird eine antiballistische Platte
geschaffen, die aufweist:
eine Baubodenplatte, hergestellt
aus einem thermoplastischen Material, das Verstärkungsfasern enthält;
eine
Mehrzahl von Schichten eines antiballistischen Bewehrungstuchs oder
-stoffs; und
eine Bauoberseitenplatte, hergestellt aus einem
thermoplastischen Material, das Verstärkungsfasern enthält;
dadurch
gekennzeichnet, dass die Platte weiterhin aufweist:
thermoplastische
Zwischenklebefolien oder -netze, die sich mit den Schichten des
antiballistischen Bewehrungsgewebes, -tucks oder -stoffs abwechseln und
diese verbinden, wobei die thermoplastischen Zwischenklebefolien
oder -netze weniger als 20% des kombinierten Gewichts der thermoplastischen Zwischenkleberfolien
oder -netze und des antiballistischen Bewehrungsgewebes bilden;
eine
erste Klebedichtfolie, die zwischen der Bauboden platte und der Mehrzahl
der Schichten des antiballistischen Bewehrungsgewebes, -tuchs oder -stoffs
vorgesehen ist, wobei die erste Klebefolie aus einem thermoplastischen
Material gebildet ist, das im Wesentlichen nicht mit dem thermoplastischen
Material mischbar ist, aus dem die Baubodenplatte gebildet ist;
und
eine zweite Klebedichtfolie, die zwischen der Mehrzahl
der Schichten aus antiballistischem Bewehrungsgewebe, – tuch oder
-stoff und der Bauoberseitenplatte vorgesehen ist,
wobei die
zweite Klebefolie aus einem thermoplastischen Material gebildet
ist, das im Wesentlichen nicht mit dem thermoplastischen Material
mischbar ist, aus dem die Bauoberseitenplatte hergestellt ist.
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer antiballistischen Platte geschaffen, das die Schritte aufweist:
Anordnen
mindestens eines ersten thermoplastischen Gewebes, Stoffs oder Tuchs
mit Verstärkungsfasern
in einer Form, wobei das oder jedes thermoplastische Gewebe oder
Tuch bzw. Stoff ein thermoplastisches Material aufweist;
Anordnen
einer ersten Klebedichtfolie über
dem mindestens einen Gewebe, Tuch oder Stoff, wobei die erste Klebefolie
aus einem thermoplastischen Material gebildet ist, das im Wesentlichen
nicht mit dem thermoplastischen Material des thermoplastischen Gewebes,
Tuchs oder Stoffs mischbar ist;
Anordnen abwechselnder Schichten
aus antiballistischen Bewehrungsgewebe, -tuch oder stoff und ther moplastischen
Zwischenklebefolien oder -netzen über der ersten Klebedichtfolie,
wobei die thermoplastische Zwischenklebefolien oder -netze weniger als
20% des kombinierten Gewichts der thermoplastischen Zwischenklebefolien
oder -netze und des antiballistischen Bewehrungsgewebes, -tucks
oder -stoffs bilden;
Anordnen einer zweiten Klebedichtfolie über der Mehrzahl
der Schichten des antiballistischen Bewehrungsgewebes, -tuchs oder
-stoffs, wobei die zweite Klebefolie aus einem thermoplastischen
Material gebildet ist; und
Anordnen mindestens eines zweiten
thermoplastischen Gewebes, Tuchs oder Stoffs mit Verstärkungsfasern über der
zweiten Dichtfolie, wobei das oder jedes zweite thermoplastische
Gewebe, Tuch oder Stoff ein thermoplastisches Material aufweist,
mit dem das thermoplastische Material der zweiten Klebedichtfolie
im Wesentlichen nicht mischbar ist, um so eine gesamte Anordnung
in der Form zu bilden,
wobei das Verfahren die weiteren Schritte
aufweist:
Anordnen eines Vakuumsacks über der gesamten Anordnung
und Evakuieren der gesamten Anordnung;
Ausheizen der gesamten
Anordnung so, dass das thermoplastische Material des mindestens
einen ersten thermoplastischen Gewebes, Tuchs oder Stoffs schmilzt
und die Verstärkungsfasern,
die zusammen damit angeordnet sind, imprägniert, um so eine Baubodenplatte
zu bilden;
dass das thermoplastische Material des mindestens einen
zweiten thermoplastischen Gewebes, Tuchs oder Stoffs schmilzt und
die Verstärkungsfasern,
die zu sammen damit angeordnet sind, imprägniert, um so eine Bauoberseitenplatte
zu bilden; und dass die thermoplastischen Zwischenklebefolien oder
-netze schmelzen, um die Schichten des antiballistischen Bewehrungsgewebes,
-tucks oder -stoffs zu verbinden; und
wobei die gesamte Anordnung
so gekühlt
wird, dass das thermoplastische Material in der Baubodenplatte und
der Bauoberseitenplatte gehärtet
wird und die jeweiligen Verstärkungsfasern
verbindet, um so die gesamte Anordnung zu konsolidieren.
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Die
Erfindung und der Stand der Technik, die in den beigefügten Figuren
dargestellt sind, soll nicht so interpretiert werden, dass der Bereich
der Erfindung eingeschränkt
wird.
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1 zeigt
Stand der Technik mit dem gegenwärtigen
Aufbau von antiballistischen Platten mit drei getrennten Elementen,
die aneinander befestigt oder geklebt werden müssen, um strukturelle Stärke und
die gewünschten
antiballistischen Eigenschaften zu erhalten; eine strukturelle Konstruktion
von Stahl, Aluminium, Verbundmaterialien, Holz, Kunststoff oder ähnliches;
eine antiballistische Platte, die z.B. aus auf Aramid beruhenden
sandwichartig angeordneten Fasern und einer Bindungsmatrix dazwischen hergestellt
ist; und ein schützender
Aufbau aus z.B. Stahl, Aluminium, Verbundmaterialien, Holz oder Kunststoff.
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2 zeigt
die grundlegende Ausführungsform
der Erfindung mit einem Paket oder einer „Ansammlung", die in eine strukturelle
Platte mit antiballistischen Eigenschaften gebacken wird.
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Einfache
Versuche zeigen, dass 20% Harz oder Klebemittel in einer solchen
auf Aramid beruhenden Platte sie fast durchlässig für ein Geschoss machen, während 15%
Harz besseren ballistischen Schutz schafft und 12% Harz eine sogar
noch bessere Fähigkeit
schafft, dem Durchdringen eines Geschosses zu widerstehen. Die Aramidtücher oder -stoffe,
aus denen versucht worden ist, die Platte zu konstruieren, haben
typischerweise ein Gewicht von 300g/m2,
und ein Teil des Klebemittels von 45 g/m2, der
15% Matrix bildet, ist als Bindemittel zwischen den Aramidtüchern oder
-stoffen angeordnet.
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3 zeigt
eine weitere Entwicklung der Erfindung, wobei der antiballistische
Schutz ein Material mit einer großen Härte aufweist, das zum Beispiel aus
Keramik auf der das Geschoss aufnehmenden Seite gebildet ist, und
wobei eine gehärtete
Metallplatte aus z.B. Panzerstahl hinter der Bodenplatte angeordnet
ist. Die Bodenplatte kann durch die Panzerstahlplatte ersetzt werden.
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4 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
des Erfindungsverfahrens mit Unterdruckformung einer dreidimensionalen
strukturellen und ballistischen Schutzkomponente auf, z.B. ein Fahrzeug, wobei
das Verfahren eine Form und einen Vakuum- oder Unterdrucksack verwendet.
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5 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar, wobei die auf Verbundmaterial beruhenden antiballistischen
Materialien außerhalb
einer Konstruktion von z.B. Stahl mit Hilfe von Unterdruck und/oder
Wärme geformt
werden.
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6a und 6b sind
fotografische Darstellungen eines experimentellen Prüfstücks einer bevorzugten
Ausführungsform
gemäß der Erfindung, wo
ein Gewehr für
einen Prüfschuss
verwendet wurde, der ein Projektil von 7,62 mm mit einem Schussabstand
von 5 m hatte.
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6a zeigt
die nach außen
gerichtete Oberfläche
des Laminats und zeigt die Einschlagwunde in der dünnen thermoplastischen
Haut und eine Zerstörungszone
durch eine keramische Fliese unterhalb der thermoplastischen Haut,
und dann Eindringen in die thermoplastische verstärkte Glasfaser, und
einen Hohlraum in den vorstehenden Aramidschichten.
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6b zeigt
die Rückseite
desselben experimentellen Prüfstücks und
zeigt, von außen
nach innen betrachtet:
*unbeschädigtes Laminat in der Baubodenplatte,
*nahe
dem konzentrisch gebrochenen faserverstärkten thermoplastischen Verbund
in der Bodenplatte, wo die Glasfasern in Takt sind;
*delaminiertes
Glasfaserverbundmaterial,
*gebrochene Glasfaser aus Glasverbundmaterial,
*deformiertes,
aber intaktes Aramidgewebe, und
*teilweise zerrissene Aramidfasern
auf der Innenseite, die jedoch nicht durch das Projektil durchdrungen worden
sind.
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1 zeigt
Stand der Technik mit der gegenwärtigen
Konstruktion von antiballistischen Platten mit drei getrennten Elementen
A, B und C, die zusammengesetzt oder zusammengeklebt werden müssen, um
strukturelle Stärke
und die gewünschten antiballistischen
Eigenschaften zu erhalten:
eine strukturelle Konstruktion C
aus Stahl, Aluminium, Verbundmaterial, Holz, Kunststoff oder ähnlichem;
eine antiballistische Platte B mit zum Beispiel auf Aramid beruhendem
Verbundmaterial mit sandwichartig angeordneten Faserschichten und
einer Bindungsmatrix dazwischen; und eine Schutzkonstruktion A,
die zum Beispiel aus Stahl, Aluminium, Verbundmaterial, Holz oder
Kunststoff hergestellt ist.
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2 zeigt
den Aufbau und eine integrierte Stärke- und antiballistische Platte
gemäß der Erfindung.
Die antiballistische Platte wird durch die folgenden Merkmale in
ihrem Aufbau gekennzeichnet:
An der Rückseite ist wenigstens eine
Baubodenplatte oder strukturelle Bodenplatte (a1) angeordnet, die zum
Beispiel aus thermoplastischem Material von PP, PET oder ähnlichem
hergestellt ist, und mit verstärkenden
Fasern von Glasfasern, Kohlenstofffasern, Aramidfasern oder ähnlichem.
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Auf
der Bodenplatte ist eine erste unterliegende Folie (b1) angeordnet,
die verbindend ist, indem sie klebend ist, die zur gleichen Zeit
als Dichtschicht von thermoplastischen oder ähnlichem Material wirkt, das
im wesentlichen nicht mit dem thermoplastischen Material der Baubodenplatte
(a1) mischbar ist.
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Oberhalb
der ersten unterliegenden klebenden Dichtfolie (b1) sind wenigstens
zwei oder mehr antiballistische, allgemein matrixfreie Panzerfasertücher oder
-stoffe (c), abwechselnd mit dazwischen liegenden klebenden Folien
oder thermoplastischen Folien oder einem ausreichend klebenden thermoplastischen
Netz (d) angeordnet, das weniger als 20 Gewichtsprozent Matrixmaterial
relativ zu den verstärkenden
Fasergtüchern
oder -stoffen hat.
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Außerhalb
der Schicht der ballistischen Tücher
oder Stoffe ist eine darüber
liegende klebende Dichtfolie (b2) aus thermoplastischen Material
oder ähnlichem
angeordnet, die im Wesentlichen nicht mit dem thermoplastischen
Material der anderen Baubodenplatte (wird unten beschrieben, a2)
mischbar ist. Auf diese Weise wird vermieden, dass thermoplastisches
Material vom Matrixmaterial von der darüber liegenden oberen Platte
in die antiballistischen Tücher
oder Stoffe eindringt und die antiballistischen Eigenschaften verschlechtert,
wenn der Matrixinhalt erhöht
wird.
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Die
wenigstens eine andere Bauoberplatte oder strukturelle Oberplatte
(a2) weist zum Beispiel faserverstärktes thermoplastisches Material
(PP, PET oder ähnliches)
mit verstärkenden
Fasern (Glasfaser, Kohlenstofffaser, Aramidfaser oder ähnliches)
auf.
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4 stellt
dar, wie die vollständige
Anordnung („Anhäufung") (a1, b1, c, d,
..., c, b2, c2) verfestigt oder verdichtet wird, indem sie unterhalb
eines Unterdrucksacks oder Vakuumsacks (2) in einer Form
(1) oder auf einer anderen gewünschten Oberfläche (1'), zum Beispiel
einem Chassisteil, siehe 5, in einem Ofen oder anderes
erhitzt gebacken wird, bis das thermoplastische Material der Bodenplatte
(a1) und der Oberplatte (a2) schmilzt und die verstärkenden
Fasern füllen
und nicht die antiballistischen Fasern (c) der Gewebe aufgrund der
Dichtfolie (b1, b2) imprägnieren,
wobei gleichzeitig die dazwischen angeordneten klebenden Folien
oder die thermoplastische Folie/das thermoplastische Netz (d) schmilzt
und die antiballistischen Tücher
oder Stoffe (c) bis zum gewünschten
Ausmaß verbindet.
Das Chassisteil, das alternativ als Form verwendet wird und das
in 5 gezeigt ist, kann bei einer relevanten Ausführungsform
zum Beispiel eine Kraftfahrzeughaube, eine vordere Fahrzeugtür oder Passagiertür, ein Kofferraumdeckel
oder eine Bodenplatte für
das Fahrzeug sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist weniger als 15% klebendes Klebemittel oder thermoplastisches
Material in den Schichten der antiballistischen Fasertücher oder
-stoffe vorgesehen, was die ballistische Wirkung erhöhen wird.
Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform gibt es weniger
als 12% klebendes Klebemittel oder thermoplastisches Material in
der Anhäufung
mit den antiballistischen Tüchern
oder Stoffen, etwas, was weiter die antiballistische Wirkung erhöhen wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß der Erfindung,
die in 3 gezeigt ist, gibt es wenigstens eine Schicht
aus keramischem Material (f) außerhalb
der anderen Bauoberplatte oder strukturellen Oberplatte (a2). Dieses
keramische Material wird zum Zerkleinern und Ausbreiten des Speerkopfes
eines ankommenden Projektils beitragen, so dass das Projektil, wenn
es auf die Fasern des antiballistischen Tuchs oder Stoffs auftritt,
eine größere und
teilweise gebrochene Angriffsoberfläche haben wird, an der leichter
angegriffen werden kann und in seiner Bewegung von mehreren der
antiballistischen Gewebefasern behindert wird, als wenn das Material nicht
benutzte worden wäre,
die Speerspitze zu zerkleinern. Bei einer möglichen Ausführungsform
der Erfindung, die ebenfalls in 3 gezeigt
ist, kann wenigstens eine Schicht von Panzerung(en), vorzugsweise
Panzerstahl oder ein anderer gehärteter
Stahl, hinter der Baubodenplatte oder strukturellen Bodenplatte
(a1) angebracht sein. Dies kann durch Kleben oder anderes Befestigen
einer Platte erreicht werden, die erfindungsgemäß direkt auf den Panzerstahl hergestellt
wird. Die Panzerplatte wird Durchdringen des Projektils in seinem
verformten Zustand verhindern, nachdem seine kinetische Energie
durch die antiballistischen Platten verringert worden ist. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird Panzerstahl wie dargestellt hinter der Anhäufung von antiballistischen
Fasern verwendet, während
gleichzeitig äußere keramische
Fliesen vor den antiballistischen Fasern verwendet werden.
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Alternativ
kann wenigstens eine Schicht aus keramischem Material (f) auf der
Oberfläche
der antiballistischen, hauptsächlich
matrixfreien faserverstärkten
Tücher
oder Stoffe unterhalb der zweiten Baubodenplatte oder strukturellen
Bodenplatte (a2) verwendet werden.
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Als
alternative Ausführungsform
zur ersten unterliegenden klebenden Dichtfolie kann Papier verwendet
werden, oder gegen hohe Temperatur widerstandsfähige Folie, die mit großen Abständen zwischen
den Löchern
perforiert ist, das heißt
mit Abstand zwischen den Löchern
in dem Papier oder der Folie, um Eindringen von thermoplastischen
Material in geringerem Ausmaß zu
erlauben, wobei jedoch gestreute Befestigungspunkte für die antiballistischen Tücher oder
Stoffe an der Bodenplatte erhalten werden.
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6a und 6b sind
photografische Darstellungen eines experimentellen Versuchstücks einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, wo ein Gewehr für
einen Versuchsschuss mit einem Projektil von 7,62 mm mit einem Schussabstand
von 5 Metern benutzt worden ist.
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6a zeigt
die nach außen
gerichtete Oberfläche
des Laminats und zeigt die Einschlagwunde in der dünnen thermoplastischen
Haut und eine Zerstörungszone
durch eine keramische Fliese (f) unterhalb der thermoplastischen
Haut, und dann Eindringen in die thermoplastische verstärkte Glasfaser
(a2) und einen Hohlraum in den vorspringenden Aramidschichten (c,
d, c, d, ... c).
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6b zeigt
die Rückseite
desselben experimentellen Teststücks,
und zeigt, von außen
nach innen betrachtet:
*unbeschädigtes Laminat in der strukturellen
Bodenplatte oder Baubodenplatte (a1),
*nahe dem konzentrisch
gebrochenen faserverstärkten
thermoplastischen Verbundmaterial in der Bodenplatte (a1), wo die
Glasfasern in Takt sind,
*delaminiertes Glasfaserverbundmaterial
(a1),
*gebrochene Glasfaser von Glasverbundmaterial (a1),
*deformiertes,
jedoch intaktes Aramidgewebe (c), und
*teilweise zerrissene
Aramidfasern (c) im Innern, die jedoch nicht durch das Projektil
durchdrungen sind.
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Als
eine alternative Ausführungsform
zum strukturellen Boden, der aus faserverstärktem thermoplastischen Material
hergestellt ist, kann eine Stahlplatte oder eine Aluminiumplatte
benutzt werden, wo die erste klebende Folie nur die antiballistischen
Faserpanzertücher
oder -stoffe an der Bodenplatte befestigen soll. Die Baubodenplatte
oder strukturelle Bodenplatte kann dann als Form wirken, worin die
antiballistischen Schichten und das außen angeordnete Verbundmaterial
unter Unterdruck unterhalb eines Unterdruck- oder Vakuumsacks geschmolzen werden.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
wird ein leichtgewichtiger antiballistischer Schutz für ein Fahrzeug
hergestellt, indem antiballistische Platten gemäß der Erfindung gebildet werden,
die dazu ausgebildet sind, wenigstens die oberen Teile einer Motorhaube
möglicherweise,
einen unteren Teil der vorderen Windschutzscheibe bedecken und daran
befestigt sein sollen. Weiter wird Schutz durch Anbringen der Platten
der Erfindung auf den Seitentüren
an der Vorderseite erhalten, und wobei auch, falls möglich ist,
bis diese bis zur Schulterhöhe
des Fahrzeugs und möglicherweise
irgendwelcher Passagiere im vorderen Fahrzeugteil bedecken. Auf
diese Weise kann ein leichtes Fahrzeug an der Vorderseite und den
Seiten mit einem sehr leichten Verbundlaminat bedeckt werden, das
außerhalb
des Fahrzeugs angeordnet ist, anstatt dass dieses innerhalb der äußeren Platten
des Fahrzeugs gebildet wird. Weitere antiballistische Platten gemäß der Erfindung
können hinter
den Sitzen des Fahrzeugs angeordnet werden, so dass wenigstens der
Fahrer gegen Schüsse
von hinten bedeckt ist.