DE60310333T2 - Anlage zur Wärmebehandlung von Abgasen einer Hausmüll Verbrennungsanlage - Google Patents

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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/02Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by adsorption, e.g. preparative gas chromatography
    • B01D53/06Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by adsorption, e.g. preparative gas chromatography with moving adsorbents, e.g. rotating beds
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage für die Heißbehandlung von Abgasen aus kommunalen Müllverbrennungsanlagen bzw. -öfen oder dergleichen.
  • Es ist bekannt, daß derzeit die Häufigkeit kombinierter Anwendungsformen, bei denen aus kommunalen Müllverbrennungsöfen stammende heiße Abgase behandelt werden, um ihren die Umwelt verschmutzenden Ausstoß zu verringern, immer weiter zunimmt, und sie werden aufgrund ihres hohen Gehalts an Wärmeenergie beispielsweise gleichzeitig zur Erzeugung elektrischer Energie in Dampfkraftwerken verwendet. Wie auch bekannt ist, verwenden diese Dampfkraftwerke oft einen oder mehrere Überhitzer, die abstromig von dem gesättigten Dampf erzeugenden Dampfkessel angeordnet sind, um so überhitzten Dampf zu erhalten, der anschließend in eine mit einem Generator für elektrische Energie gekoppelte Dampfturbine geleitet wird, wo er sich ausdehnt.
  • Eines der größten Probleme bei dieser Art von Anwendungen besteht darin, daß die kommunalen Müllverbrennungsöfen, in welchen die Abgase abstromig von dem Nachbrenner des Verbrennungsofens bei hohen Temperaturen von mehr als 850°C behandelt werden, durch sehr hohe Konzentrationen an Säuren und Oxiden, wie beispielsweise Salzsäure, die in Volumina in der Größenordnung von 0,3–3 g/Nm3 vorliegt, und Schwefeloxiden, die in Volumina in der Größenordnung von mehreren Hundert mg/Nm3 vorliegen, gekennzeichnet sind. Diese in den Abgasen vorliegenden Säuren und Oxide verhindern eine Erhöhung der Temperatur des überhitzten Dampfs auf über 350–380°C, um zu verhindern, daß es in dem Überhitzer zu Korrosionserscheinungen kommt, denen höhere Temperaturen vorausgehen und die in einem kurzen Zeitrahmen von wenigen Wochen bis wenigen Monaten zu einem Ausfall des Überhitzers führen.
  • In meiner früheren italienischen Patentanmeldung Nr. 1 299 828, eingereicht am 3. Februar 1998 und erteilt am 4. April 2000, ist ein Umlaufwirbelbettreaktor für die Heißbehandlung von Abgasen zur Gewinnung von Energie beschrieben. Dieser Reaktor ist schematisch in 1 der anhängenden Zeichnungen dargestellt, wobei die Bezugszahl 101 einen Nachbrenner eines Verbrennungsofens zeigt, der zwei Ströme von heißem Abgas ausstößt: ein erster Strom wird durch ein Sauggebläse 121 zum Kamin 122 befördert, nachdem er ein Filtersystem 119 passiert hat, während ein zweiter Strom durch eine Saugleitung 102 zu einem Reaktor 106 befördert wird. Wie zu erkennen ist, wird der zweite Abgasstrom in vier Gaseingangsabschnitte des Reaktors 106 aufgeteilt. In diesen Abschnitten werden die Abgase einer ersten Vorbehandlung unterzogen, um bestimmte umweltverschmutzende Substanzen zu entfernen, indem eine Dosierungsvorrichtung verwendet wird, die Reagenzien auf Basis von Ammoniak, Harnstoff und/oder anderen Materialien, welche die in den sauren Abgasen vorliegenden Stickoxide neutralisieren können, in die Versorgungs- bzw. Zufuhrleitungen 105 injizieren bzw. einspeisen. Die so vorbehandelten Abgase werden dann auf verschiedenen Ebenen in den Wirbelbettreaktor 106 eingeführt: die erste Einspeisung erfolgt auf der niedrigsten Ebene gegenüber der Kammer 107, die zweite Einspeisung erfolgt in dem Bereich 109, wo das Bett im wesentlichen fixiert bzw. fest ist, die dritte Einspeisung erfolgt in dem Bereich 111, wo das Wirbelbett im wesentlichen siedet, und die vierte Einspeisung erfolgt schließlich im Bereich 112, wo sich das Wirbelbett im wesentlichen im Umlauf befindet. Der Festbettbereich 109 ist aus einem inerten festen, körnigen Material gebildet, welches auf einem Flüssiggitter 108 liegt. Zusammenfassend verflüssigt der aus der Kammer 107 stammende heiße Abgasstrom beim Durchströmen des Gitters 108 das Bett aus körnigem Material im Festbettbereich 109, wo der Überhitzer 110 der ersten Stufe eingetaucht wird. Auf der Ebene des zweiten Einspeisungsbereichs 111, wo das Wirbelbett im wesentlichen siedet, sind die Abstände zwischen den festen Teilchen des körnigen Materials größer, während im dritten Umlaufbettbereich 112 die Abstände noch größer sind. Im ersten Festbettbereich 109 findet ein Wärmeaustausch zwischen den heißen Abgasen und dem in dem Überhitzer 110 fließenden bzw. strömenden Dampf statt: das in dem Bereich 109 enthaltene körnige Material hat die Funktion eines zwischengeschalteten Wärmeträgers zwischen den Abgasen und den Wänden des Überhitzers 110, wodurch verhindert wird, daß die bereits vorbehandelten Abgase in direkten Kontakt mit den Wänden des Überhitzers 110 kommen. Dies erzielt das doppelte Ergebnis, daß der in dem Überhitzer strömende Dampf erhitzt wird, während zumindest teilweise verhindert wird, daß die Abgase direkt mit den Wänden des Überhitzers 110 in Kontakt kommen und die Temperatur der Abgase, die den Reaktor 106 vertikal in Richtung der Bereiche 111 und 112 durchströmen, absinkt, wobei die Stufen des Überhitzers 110 durch das körnige Material noch weniger "geschützt" werden, da, wie bereits erwähnt, die Abstände zwischen den Teilchen dieses Materials größer werden. Am Ausgang des Reaktors 106 werden die Abgase, die auch die leichtesten Teilchen des Wirbelbetts mit sich nehmen, durch die Leitung 113 zu einem Zyklonabscheider 114 befördert, welcher die gröbsten Teilchen durch die Leitung 115 zu dem Reaktor 106 zurückführt, während der feinste Anteil derselben, von dem angenommen wird, daß er verbraucht ist, mittels einer Saugvorrichtung 117 entfernt wird, welche die verbrauchten Teilchen zu der Filtervorrichtung 119 und somit zum Kamin 122 befördert.
  • Es wird angenommen, daß der oben genannte Reaktor den Stand der Technik darstellt, der belegt, daß es kein Rückführungssystem gibt, welches eine weitere Ausnutzung der aus dem Zyklonabscheider 114 austretenden Abgase gestattet, da sie im allgemeinen eine beträchtliche Menge an Restenergie aufweisen; sowie durch das Vorhandensein komplexer Verzweigungen bei der Einspeisung der Abgase in den Reaktor 106, die hohe Wärmebelastung und die sprunghaften Anstiege, denen der einzige Überhitzer 110, der in dem dreistufigen Wirbelbettreaktor enthalten ist, ausgesetzt ist; und die Verwendung einer Abgasvorbehandlung durch Einbringen von Reagenzien, wie Ammoniak und/oder Harnstoff, in die Zuführleitungen zu dem Reaktor.
  • Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Anlage für die Heißbehandlung von Abgasen aus kommunalen Müllverbrennungsöfen oder dergleichen bereitzustellen, welche ausgehend von einem Reaktor der Art, wie er in meiner früheren italienischen Patentanmeldung Nr. 1 299 828 beschrieben ist, zu folgendem in der Lage ist: Erhalten von überhitztem Dampf mit einer Temperatur von mehr als 400°C durch Steigern der Effizienz des damit verbundenen, elektrische Energie erzeugenden Zyklus mit offensichtlichen Vorteilen in wirtschaftlicher Hinsicht, Vermeidung der Immission von hochgradig umweltverschmutzenden, in die Atmosphäre ausgestoßenen heißen Abgasen, indem die in den Abgasen enthaltenen giftigen und korrodierenden Substanzen in wirksamer Weise entfernt werden, mit offensichtlichen Vorteilen im Hinblick auf den Umweltschutz und darüber hinaus Verhindern, daß die korrodierenden Substanzen die Wände des Überhitzers erreichen und dadurch seine Betriebsdauer und Betriebseffizienz beeinträchtigt werden.
  • Das obige Ziel wird von der vorliegenden Erfindung mit einer kombinierten Anlage für die Heißbehandlung von Abgasen aus kommunalen Müllverbrennungsöfen oder dergleichen erreicht, die eine erste Aufnahmeleitung für die Aufnahme der heißen Abgase, die behandelt werden sollen, aus einem Ausgangsabschnitt eines kommunalen Müllverbrennungsofens, ein einstufiges oder mehrstufiges Wirbelbett, das in einem oder mehreren Reaktoren enthalten ist und in das die zu behandelnden Abgase einströmen, zumindest einen Trichter zum Einfüllen des festen, körnigen Materials in den Reaktor oder die Reaktoren und einen Zyklonabscheider am Auslaß des Reaktors oder des letzten der Reaktoren aufweist, wobei die behandelten Abgase, die aus dem Reaktor oder den Reaktoren austreten, zuerst in den Abscheider eingebracht und anschließend durch die erste Aufnahmeleitung zu einem Kamin für den endgültigen Ausstoß befördert werden; mit dem Kennzeichen, daß in der ersten Aufnahmeleitung abstromig von dem Zyklonabscheider eine zweite Rückführungsleitung vorgesehen ist, welche die durch den Reaktor oder die Reaktoren behandelten Abgase aufstromig von dem Reaktor oder von dem ersten der Reaktoren so bewegt, daß sich durch diese zweite Leitung die behandelten Abgase mit den zu behandelnden Abgasen, die aus dem Aufnahmeabschnitt des Müllverbrennungsofens stammen, vermischen.
  • Darüber hinaus ist mindestens ein Überhitzer in dem Reaktor oder den Reaktoren angeordnet, durch den der zu erhitzende und in einen elektrische Energie erzeugenden Zyklus einzuleitende Dampf strömt.
  • Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung offensichtlich, wie sie in den anhängenden Zeichnungen in nicht beschränkender Weise beispielhaft gezeigt ist, und wobei:
  • 1 eine schematische Ansicht des Umlaufbetts für die Heißbehandlung der Abgase für die Gewinnung von Wärmeenergie ist, welches der Gegenstand meiner früheren italienischen Patentanmeldung Nr. 1 299 828 ist, und
  • 2 eine schematische Ansicht einer Anlage für die Heißbehandlung von Abgasen aus kommunalen Müllverbrennungsöfen oder dergleichen gemäß der vorliegenden Erfindung ist.
  • Laut 2 der beigefügten Zeichnungen stellt 1 den Nachbrenner eines kommunalen Müllverbrennungsofens oder einen Bereich für die Aufnahme von Abgasen mit der höchstmöglichen Temperatur dar. Zwei Leitungen für heiße Abgase treten abstromig von dem Aufnahmepunkt aus: eine erste Leitung 2, die der normalen Abgasleitung des Müllverbrennungsofens folgt, und eine zweite Leitung 6, die einen Anschluß 7 an den Dampfkessel, einen ersten Reaktor 8, einen zweiten Reaktor 9, einen Zyklonabscheider 10, einen Durchflußmesser 11 und einen Kompressor bzw. ein Gebläse 12 aufweist. Abstromig von dem Gebläse 12 teilt sich die Leitung in zwei weitere Leitungen auf: die Leitung 13, die zu einer Filterstation 3 führt, welche ein Regelventil 14 aufweist, und die Rückführleitung 15, die sich aufstromig von dem Anschluß 7 an den Dampfkessel mit der Leitung 6 vereinigt. Das Regelventil wirkt mit einem Sensor 41 zusammen und steuert die Temperatur des heißen Abgases in dem zweiten Abschnitt 6 abstromig von dem Anschluß 7 an den Dampfkessel und aufstromig von dem ersten Reaktor 8. An seinem unteren Ende weist der Anschluß 7 an den Dampfkessel ein Absperrventil 16 auf, welches erlaubt, daß das verbrauchte feste Material zu einer unteren Förderschnecke 17 weiterströmt. Am äußeren linken Ende unterhalb der Förderschnecke wird ein Behälter 18 zum Sammeln von Abfallmaterial bereitgestellt, welcher ein dazu benachbartes oberes Absperrventil 19 aufweist. Nach der zweiten Abgasleitung 6, abstromig von dem Anschluß 7 an den Dampfkessel, zeigt die Zeichnung den ersten Reaktor 8, welcher ein unteres Paar von Absperrventilen 20 für das Ausstoßen des Abfallmaterials auf den Schneckenförderer 17 aufweist. Dieser erste Reaktor 8 ist in seinem Inneren mit einem von Dampf durchquerten Überhitzer 21 in Form einer Spule bzw. Rohrschlange, zwei zusätzlichen vertikalen Begrenzungsgittern 22, die ebenfalls von Dampf durchquert sind, und der ersten Stufe 23 eines dreistufigen Wirbelbetts ausgestattet. Diese erste Stufe 23 besteht aus einem Festbett aus festem, körnigem Material, in welches der erste Überhitzer 21 eingetaucht ist. Dieses feste, körnige Material besteht vorzugsweise aus Calciumcarbonat und/oder Calciumbicarbonat mit der eventuellen Zugabe weiterer Reagenzien, wie Natriumcarbonat und/oder -bicarbonat oder anderen. Der Reaktor weist einen oberen Beschickungstrichter 24 für das feste, körnige Material auf, der in seinem unteren Teil mit zwei Absperrventilen 25 und gegenüber seinem oberen Ende mit einem Schieber bzw. einer Sperre 26 versehen ist, der bzw. die über ein Scharnier 27 nach unten schwenken kann. Der zweite Reaktor 9 weist ein dazu benachbartes unteres Absperrventil 28, welches mit dem unteren Schneckenförderer 17 in Verbindung steht, und ein inneres Stützgitter 29 für die zweite Wirbelbettstufe 30 auf. Diese zweite Stufe 30 besteht aus einem Siedebett, in welchem ein spulenartiger Überhitzer 31 angeordnet ist, der von Dampf durchquert wird. Das Siedebett ist aus einem festen, körnigen Material, wie Calciumcarbonat und/oder Calciumbicarbonat, mit der eventuellen Zugabe weiterer Reagenzien, wie Natriumcarbonat und/oder -bicarbonat oder anderen, gebildet, die auf einer bestimmten Höhe durch einen Kanal 32, der mit einem Drehventil 33 und somit mit einem dazu benachbarten Beschickungstrichter 34 in Verbindung steht, in den zweiten Reaktor 9 eingebracht werden. Das feste, körnige Material wird mit einer kleineren Teilchengröße in die zweite Siedebettstufe 30 eingebracht, als sie für die erste Festbettstufe 23 des ersten Reaktors 8 verwendet wird. Oberhalb dieser zweiten Siedebettstufe 30 wird in diesem zweiten Reaktor 9 oder in einem separaten dritten Reaktor eine dritte Wirbelbettstufe 35 bereitgestellt. Diese dritte Stufe 35 besteht aus einem Umlaufbett, in welchem ein dritter spulenartiger Überhitzer 36 eingebettet ist, der von Dampf durchquert wird, und die Abstände zwischen den Teilchen des festen, körnigen Materials in dem Umlaufbett sind im Vergleich zu den Abständen in den vorherigen Betten sehr groß, und die Größe der Teilchen verringert sich sogar, wenn sie sich der Oberseite des zweiten Reaktors 9 nähern, wo der Ausgang der zweiten Abgasleitung 6 bereitgestellt wird. Dieser Reaktor 9 weist seitlich und außerhalb ein Förderband 37 auf, welches das durch ein entsprechendes Drehventil 38 aus dem Zyklonabscheider 10 austretende grobe Material sammelt und es in die zweite Siedebettstufe 30 zurückführt. Unterhalb des Förderbandes 37 zeigt die Figur einen Kanal 39, der mit dazu benachbarten Absperrventilen 40 ausgestattet ist, um das Material aus dem Reaktor 9 zu dem Schneckenförderer 17 und somit zu dem Behälter 18 auszustoßen. Die Anlage gemäß der Erfindung stellt auch eine Dampfleitung 42 bereit, die durch eine gestrichelte Linie dargestellt ist. Diese Leitung 42 beginnt, wie anhand der Pfeile leicht zu erkennen ist, an einem Hochdruckkrümmer 43, von dem der Dampf aufgenommen und zu einem Niederdruck-Dampfauslaßkrümmer 46 geleitet wird, nachdem er den Durchflußmesser 44, die beiden vertikalen Gitter 22 des ersten Reaktors 8, die drei Überhitzer 21, 31 und 36 und ein Regelventil 45, welches mit dem Dampfdurchflußmesser 44 zusammenwirkt, durchquert hat. An der Leitung 42 sind die Dampfkühler AT1, AT2 und AT3 angebracht, die durch aufstromig von den Dampfkühlern angeordnete Temperatursonden (nicht gezeigt) gesteuert werden, so daß jedesmal dann, wenn die Dampftemperatur einen zuvor festgelegten Grenzwert übersteigt, die Dampfkühler Wasser in den Dampf einleiten bzw. einbringen, um seine Temperatur anzupassen bzw. einzustellen. In der Figur durchquert der Dampf zuerst die Gitter 22 und dann die Überhitzer 21, 31 und 36, die letzteren kann er jedoch auch in umgekehrter Reihenfolge (36, 31 und 21) oder in einer anders festgelegten Reihenfolge durchqueren, um die Temperaturen der Außenwände der Überhitzer zu optimieren.
  • Die vorliegende Anlage weist somit eine erste Leitung 2 für heißes Abgas, die direkt zur Filterstation 3 und damit zum Kamin 5 verläuft, eine zweite Leitung 6 für Abgas, das durch die Reaktoren 8, 9 behandelt wurde, eine dritte Leitung 15 für die Abgasrückführung und eine Dampfleitung 42 auf. Bezugnehmend auf die Festbettstufe 21, die Siedebettstufe 30 und die Umlaufbettstufe 35 sollte klargestellt werden, daß alle drei Stufen zusammen oder auch einzeln vorhanden sein können oder daß sie in unterschiedlicher Weise gekoppelt werden könnten, und zwar in Abhängigkeit von den Charakteristika der zu behandelnden Abgase, die den Müllverbrennungsofen verlassen, und den gewünschten Temperaturen des überhitzten Dampfs. Insbesondere können die Siedebettstufe 30 bzw. die Umlaufbettstufe 35 jeweils separat in einem entsprechenden Reaktor angeordnet werden statt beide zusammen in dem Reaktor 9, wie es gezeigt ist.
  • Die Betriebsweise dieser Anlage ist wie folgt: Die gesamte Menge der heißen Abgase oder ein Teil davon, die den Müllverbrennungsofen mit der höchstmöglichen Temperatur (mindestens 850–900°C) verlassen, werden an dem als am geeignetsten erachteten Punkt abstromig von dem Nachbrenner 1 aufgenommen, wobei sie die zweite Leitung 6 durchströmen. Ein Temperatursteuerungssensor 41 für die Abgase wird abstromig von dem Anschluß 7 an den Dampfkessel bereitgestellt. Der Abgasstrom aus der Leitung 6 wird dem ersten Reaktor 8 zugeführt und trifft auf das körnige Material der ersten Festbettstufe 23 des Wirbelbetts. Wie zuvor ausgeführt wurde, enthalten die Abgase Säuren, die insbesondere bei hohen Temperaturen eine korrodierende Wirkung auf den Überhitzer 21 haben. Die erste Stufe 23 aus hochgradig kompaktem, festem, körnigem Material beschränkt in wirkungsvoller Weise den Kontakt zwischen den Außenwänden des Überhitzers 21 und den Abgasen, während das in dem Bett enthaltene Calciumcarbonat mit der vorhandenen Säure reagiert und die Salzsäurekonzentration auf etwa 1.000 mg/Nm3 abfallen läßt. Wäre die Konzentration höher und wäre die Abgastemperatur in dieser Stufe ausreichend hoch, würde dies auch eine Umwandlung des Calciumcarbonats in Kohlendioxid und Calciumoxid bewirken, wodurch die größte Menge an Salzsäure, die in den Abgasen vorliegt, weiter reduziert werden könnte. Letzterer Aspekt ist besonders wichtig, da das Calciumoxid überaus leicht mit Salzsäure reagiert und schwierig zu handhaben und nur schwerlich zu einem günstigen Preis zu beschaffen ist. Dieses Calciumoxid neigt auch dazu, zu Staub zu zerfallen, und so wird es in dem Abgasstrom, der den ersten Reaktor 8 verläßt, mitgeführt und nach außen getragen, um auch in den dem ersten Bett folgenden Betten die Reaktion fortführen zu können. Um die Widerstandsfähigkeit der Überhitzer, insbesondere des ersten Überhitzers 21, der im Reaktor 8 angeordnet ist, wo die Abgase höhere Temperaturen haben, zu steigern, können die Überhitzer aus Stahllegierungen hergestellt sein, oder sie können mit einem dünnen Schutzfilm (Beschichtung) überzogen sein. Die Abgase innerhalb des ersten Reaktors geben daher einen Großteil ihres Wärmegehalts an das Festbett und somit an den Überhitzer 21 ab, welcher den aus dem Hochdruckkrümmer 43 aufgenommenen Dampf bei etwa 350°C–380°C hält. Am Ausgang dieses Hochdruckkrümmers wird der Dampfstrom mit dem Durchflußmesser 44 gemessen, und der relativ kalte Dampfstrom wird in die beiden vertikalen Gitter 22 eingeleitet, die dazu dienen, das Festbett innerhalb des Reaktors 8 zu halten. Dieses Hindurchtreten von "kaltem" Dampf ist notwendig, weil die sehr heißen Abgase, die gerade durch den Anschluß 7 aus dem Dampfkessel ausgestoßen wurden, über die Leitung 6 in diese Gitter 22, insbesondere in das linke Gitter, einströmen und es ansonsten zu schädlichen Korrosionseffekten kommen kann. Die aus dem ersten Reaktor 8 austretenden Abgase werden von unten in den zweiten Reaktor 9 befördert, wobei sie genau durch das Gitter 29 hindurchtreten und so mit der zweiten Wirbelbettstufe 30, in der die Abstände zwischen den Körnchen des festen Materials größer sind, in Wechselwirkung treten. Dieser Abgasstrom ist im Vergleich zu dem Strom, der den ersten Reaktor 8 durchgeströmt hat, kälter, und somit besteht ein geringeres Risiko einer Korrosion der Überhitzer 31 und 36, wenn die Abgase sich entlang des zweiten Reaktors 9 nach oben bewegen, auch weil das Abgas bereits durch das Reagens in dem Festbett hindurchgeströmt ist. Was den ersten Reaktor 8 angeht, so tauscht der Abgasstrom mit den Körnchen des festen Materials (Calciumcarbonat und andere) und dadurch mit den Überhitzern 31 und 36, welche durch Dampf durchquert sind, Wärme aus, und so geben die Abgase weiterhin Wärme an den Dampf ab, der auf der Ebene des Niederdruckauslaßkrümmers 46 eine Temperatur von über 400°C hat. Die behandelten Abgase haben am Ausgang des zweiten Reaktors 9 eine Temperatur im Bereich von 450°C und werden in den Zyklonabscheider 10 eingeleitet, wo die schwersten Komponenten des körnigen Materials, die von den Abgasen in die dritte Umlaufbettstufe 35 mitgenommen wurden, über das Förderband 37 auf der Ebene der zweiten Siedebettstufe 30 wieder in den Reaktor 9 eingebracht werden. Der aus dem oberen Teil des Zyklonabscheiders 10 austretende Abgasstrom wird teilweise über die Leitung 13 für die abschließende Behandlung zu der Filterstation 3 befördert, und teilweise wird er über die Rückführleitung 15 in den aufstromig von dem Anschluß 7 angeordneten Dampfkessel zurückgeführt. Die Art und das Volumen der zurückzuführenden Abgase werden unter Verwendung des Temperatursensors 41, der mit dem Ventil 14 zusammenwirkt, auf Basis der Temperatur, die der Abgasstrom aufstromig von dem Reaktor 8 hat, festgelegt. Wenn es beispielsweise gewünscht ist, die Abgase mit einer Temperatur von mindestens 600°C in den Reaktor 8 einzuleiten, weil die aus dem Anschluß 7 des Dampfkessels austretenden Abgase eine Temperatur von etwa 900°C haben und die aus dem Zyklonabscheider 10 austretenden Abgase eine Temperatur von etwa 450°C haben, kann der in den Reaktor 8 hineinfließende Strom zu einem Drittel aus unbehandelten Abgasen mit einer Temperatur von 900°C und zu zwei Dritteln aus behandelten Abgasen mit einer Temperatur von 450°C bestehen. Wie es zuvor erwähnt wurde, wird das gesamte aus der Anlage ausgestoßene Material zu dem Schneckenförderer 17 befördert, indem die verschiedenen zu diesem Zweck bereitgestellten Absperrventile 16, 20, 28, 40 geöffnet werden. Am Ausgang der drei Überhitzer 21, 31 und 36 dehnt sich der Dampf mit einer Temperatur von über 400°C in einer wohlbekannten Weise, die in den Zeichnungen nicht gezeigt ist, innerhalb einer an einen Generator für elektrische Energie angeschlossenen Dampfturbine aus. Unter Bezugnahme auf die diese Anlage beispielhaft veranschaulichende Ausführungsform werden, wie zu erkennen ist, die einzelnen Überhitzer 21, 31 und 36 in einer bezüglich des Abgasstroms gegenläufigen Richtung (lokal) passiert, insgesamt jedoch ist, wenn der Dampf durch die Leitung 42 von dem Überhitzer 21 zu dem Überhitzer 31 und von dort zu dem Überhitzer 36 strömt, dieser Pfad in Bezug auf die Abgase in Wirklichkeit (insgesamt) gleichläufig. Wie es gezeigt ist, behält die Anlage ihre Merkmale und Vorteile, wie sie durch den beschriebenen Betrieb erzielt werden, selbst dann unverändert bei, wenn der Dampf über einen insgesamt gegenläufigen Pfad strömt, d.h. wenn er erst den Überhitzer 36 der dritten Umlaufbettstufe 35, dann den Überhitzer 31 der zweiten Siedebettstufe 30 und schließlich den Überhitzer 21 der ersten Festbettstufe 23 passiert, wobei natürlich der Dampfeingang von dem Krümmer 43 auf Hochdruck gehalten wird und sein Auslaß von dem Krümmer 46 auf Niederdruck gehalten wird.
  • Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist, besteht eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf umwelt- und energiebezogene Aspekte, die durch eine Anlage zur Heißbehandlung von Abgasen aus einem kommunalen Müllverbrennungsofen oder dergleichen gemäß dieser Erfindung erzielt werden.

Claims (17)

  1. Anlage für die Heißbehandlung von Abgasen aus kommunalen Müllverbrennungsanlagen bzw. -öfen oder dergleichen, die eine erste Leitung (6) für die Aufnahme von heißen Abgasen, die behandelt werden sollen, aus einem Ausgangsabschnitt eines kommunalen Müllverbrennungsofens, ein einstufiges oder mehrstufiges Wirbelbett (23, 30, 35), das in einem oder mehreren Reaktoren (8, 9) enthalten ist und in das die zu behandelnden Abgase einströmen, zumindest einen Trichter (24, 34) zum Einfüllen des festen, körnigen Materials in den Reaktor oder die Reaktoren (8, 9) und einen Zyklonabscheider (10) am Auslaß des Reaktors oder der letzten Reaktoreinheit (8, 9) aufweist, wobei die behandelten Abgase, die aus dem Reaktor oder den Reaktoren (8, 9) austreten, zuerst in den Abscheider (10) eingebracht und anschließend durch die erste Aufnahmeleitung (6) zu einem Kamin (5) für den endgültigen Ausstoß befördert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Aufnahmeleitung (6) abstromig von dem Zyklonabscheider (10) eine zweite Rückführungsleitung (15) vorgesehen ist, welche die durch den Reaktor oder die Reaktoren (8, 9), behandelten Abgase aufstromig von dem Reaktor oder von dem ersten der Reaktoren (8, 9) so bewegt, daß sich durch diese zweite Leitung (15) die behandelten Abgase mit den zu behandelnden Abgasen, die aus dem Aufnahmeabschnitt (1) des Müllverbrennungsofens stammen, vermischen.
  2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Überhitzer (21, 31, 36) innerhalb des Reaktors oder der Reaktoren (8, 9) für die Abgasbehandlung angeordnet ist, durch den zu überhitzender und in einen Dampfzyklus für die Erzeugung elektrischer Energie einzuleitender Dampf strömt.
  3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirbelbett eine erste Festbettstufe (23), eine zweite Siedebettstufe (30) und eine dritte Umlaufbettstufe (35) beinhaltet.
  4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie abstromig von dem Abgasaufnahmeabschnitt (1) von dem Müllverbrennungsofen einen ersten Reaktor (8) aufweist, der die erste Festbettstufe (23) beinhaltet.
  5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie abstromig von dem ersten Reaktor (8) einen zweiten Reaktor (9) aufweist, der von unten nach oben die zweite Siedebettstufe (30) und die dritte Umlaufbettstufe (35) beinhaltet.
  6. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des ersten Reaktors (8) ein erster Überhitzer (21) aufgenommen ist, durch den Dampf strömt und der in die erste Festbettstufe (23) eingebaut ist.
  7. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des zweiten Reaktors (9) ein zweiter Überhitzer (31) und ein dritter Überhitzer (36) aufgenommen sind, die in die zweite Siedebettstufe (30) bzw. in die dritte Umlaufbettstufe (35) eingebaut sind.
  8. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des ersten Reaktors (8) zumindest ein Paar von Begrenzungsgittern (22) für die erste Stufe (23) aufgenommen ist, wobei die Gitter (22) im wesentlichen vertikal sind und von Dampf durchquert werden.
  9. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Aufnahmeanschluß (7) für die zu behandelnden Abgase beinhaltet, der abstromig von dem Aufnahmeabschnitt (1) für die Abgase aus dem Müllverbrennungsofen angeordnet ist.
  10. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeabschnitt der Nachbrenner (1) des Müllverbrennungsofens oder ein Abschnitt, in dem die Abgase die höchste Temperatur erreichen, ist.
  11. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Temperatursensor (41) aufweist, der in der ersten Aufnahmeleitung (6) für die zu behandelnden Abgase aufgenommen ist und abstromig von dem Anschluß (7) und aufstromig von dem ersten Reaktor (8) angeordnet ist.
  12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatursensor (41) mit einem Regelventil (14), das für die Leitung (15) zur Rückführung des behandelten Abgases vorgesehen ist, zusammenwirkt, wobei das Ventil (3) und der Sensor (41) in der Lage sind, die Fließgeschwindigkeit der behandelten Abgase, die mit den zu behandelnden, aus der ersten Aufnahmeleitung (6) kommenden Abgasen vermischt werden sollen, zu bestimmen.
  13. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feste, körnige Material Calciumcarbonat und/oder Calciumbicarbonat mit der eventuellen Zugabe anderer Reagenzien nach Art von Natriumcarbonat und/oder -bicarbonat oder anderen beinhaltet.
  14. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das feste, körnige Material durch einen Beschickungstrichter (24), der unterhalb eines oder mehrerer Absperrventile (25) vorgesehen ist, von oben in den ersten Reaktor (8) eingebracht wird.
  15. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das feste, körnige Material an einem Punkt, der der zweiten Siedebettstufe (30) entspricht, durch einen seitlichen äußeren Kanal (32), der mit einem oberen Beschickungstrichter (34) in Verbindung steht, in den zweiten Reaktor (9) eingebracht wird.
  16. Anlage nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Reaktor (8) und der zweite Reaktor (9) in einer unteren und/oder seitlichen Position ein oder mehrere Ventile (20, 28, 40) zum Ausstoßen des verbrauchten Materials aufweisen.
  17. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Anlage, in Abhängigkeit von der Art des festen, körnigen Reagens, seiner Teilchengröße und seiner Morphologie und der Kreuzungsgeschwindigkeit der Abgase relativ zu dem Wirbelbett, durch die Fähigkeit, das Verhältnis zwischen der Oberfläche, die direkt zu dem Abgas hin weist, und der Oberfläche, die zu dem Reagens hin weist, gemäß den Betriebserfordernissen zu variieren, eine mechanische Abschirmung der Spule erzielt wird.
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