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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Überwachen
der Reinigung einer Milchleitung nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und
8.
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Eine
solche Vorrichtung ist aus der US-A-6,089,242 bekannt. Diese Druckschrift
offenbart ein Milchleitungs-Waschsystem
mit einer Vielzahl von Thermoelementen, die jeweils mit einer vorgegebenen
Stelle des Milchleitungssystems in thermischer Verbindung stehen,
um an einen Datenprozessor ein Signal zu übermitteln, das der Temperatur an
der jeweiligen Stelle der Leitung entspricht. Der Datenprozessor
ist außerdem
so programmiert, daß er
das Signal von jedem Thermoelement mit einem vorgegebenen akzeptablen
Temperaturbereich vergleicht und ein Warnsignal erzeugt, wenn die
Temperatur an einer Thermoelement-Stelle außerhalb des akzeptablen Temperaturbereiches
liegt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Vorrichtung
zu schaffen, die geeignet ist, die Reinigung einer Milchleitung
zu überwachen, bei
der das Auslösen
falscher Alarme begrenzt ist, und bei der genau festgestellt werden
kann, ob die Reinigung der Milchleitung ordnungsgemäß durchgeführt wurde
oder nicht.
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Zu
diesem Zweck umfaßt
eine Vorrichtung zum Überwachen
der Reinigung einer Milchleitung während eines Reinigungsvorganges
der beschriebenen Art gemäß der Erfin dung
die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1. Dadurch besteht
die Möglichkeit,
die Reinigung nur nach dem letzten Zeitpunkt zu prüfen, so
daß zwischen
dem ersten und dem letzten Zeitpunkt keine Alarme ausgelöst werden,
wodurch viele falsche Alarme verhindert werden. Außerdem wird
eine besonders genaue Anzeige des Reinigungsgrades erzielt, wenn
die Vergleichsvorrichtung feststellen kann, ob die gemessene Temperatur
zwischen dem ersten und dem letzten Zeitpunkt zumindest gleich einer
zweiten Grenzwert-Temperatur während
eines minimalen vorgegebenen ununterbrochenen Zeitraumes ist.
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Aus
der US-A-5,996,529 ist ein System zur Verwendung in einem Melkstand
mit einer Vielzahl von Boxen bekannt. Das System enthält eine
Vielzahl von Milchmeß-Hilfssystemen,
von denen jedes einer der Vielzahl von Boxen zugeordnet ist. Das
Milchmeß-Hilfssystem
mißt die
Temperatur der Milch und/oder des Waschwassers, die durch das Milchmeß-Hilfssystem
fließen.
Eine Mikroprozessor-Steuerung
ist so ausgebildet, daß sie
automatisch alle oder ausgewählte
Teile der durch die Milchmeß-Hilfssysteme
gewonnenen Milchtemperaturdaten speichert.
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Aus
der EP-A-0 761 091 ist ein Verfahren zum Reinigen eines Milchleitungssystems
bekannt. Um die Temperatur einer durch das Milchleitungssystem fließenden Spülflüssigkeit
steuern zu können, mißt ein Temperatursensor,
der mit einem ein Heizelement steuernden Computer verbunden ist,
die Temperatur und gibt ein entsprechendes Signal an den Computer.
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Um
eine befriedigende Anzeige darüber
zu erzielen, ob die Reinigung ordnungsgemäß durchgeführt wurde, kann bei einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Vergleichsvorrichtung die höchste
Temperatur zwischen dem ersten und dem letzten Zeitpunkt ermitteln.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Vergleichsvorrichtung die durchschnittliche
Temperatur zwischen dem ersten und dem letzten Zeitpunkt ermitteln.
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Das
Thermometer kann auch dazu verwendet werden, die Vorspülphase und
die Nachspülphase
der Reinigung einer Milchleitung zu überwachen.
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Bei
einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Vorrichtung mit einem Leitfähigkeitsmeßgerät zum Messen der Leitfähigkeit eines
Fluids versehen, das sich in der Milchleitung befindet oder befand.
Da die Leitfähigkeit
des Reinigungsfluids oft von der Leitfähigkeit der Milch abweicht,
kann die Leitfähigkeit
oder ein anderer elektrischer Parameter zum Überwachen der Reinigung verwendet
werden. Auch in diesem Fall kann ein Vergleich mit Bezugswerten
für die
Leitfähigkeit
durchgeführt
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Vorrichtung mit einem Meßgerät versehen, das einen optischen
Parameter messen kann, insbesondere mit einem Farbmeßgerät zum Messen
der Farbe und/oder der Intensität
eines Farbbandes eines Fluids, das sich in der Milchleitung befindet
oder befand. Da die Farbe und/oder die Intensität bestimmter Farbbänder des Reinigungsfluids
oft von der Farbe und/oder der Intensität der Milch abweichen/abweicht,
kann die Farbe zur zusätzlichen Überwachung
der Reinigung verwendet werden. Auch in diesem Fall kann ein Vergleich
mit Bezugswerten für
die Farbe durchgeführt werden.
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Wenn
von der Vergleichsvorrichtung eine Alarmvorrichtung betätigt werden
kann, kann im Falle eines Alarms z. B. ein Aufseher von der Situation
in Kenntnis gesetzt werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Überwachen der Reinigung einer
Milchleitung während
eines Reinigungsvorganges gemäß Anspruch 8.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf in der Zeichnung
gezeigte Ausführungsformen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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2 schematisch
ein Zeitdiagramm der in der Abflußleitung zur Kanalisation gemessenen
Temperatur.
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1 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
einer Anordnung mit einem automatischen Melksystem 1 und
einer Vorrichtung 2 zum Überwachen, beispielsweise zum Überwachen
der Reinigung einer Milchleitung 3 (auch Zuführleitung
genannt).
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Das
automatische Melksystem 1 ist über die Zuführleitung 3 mit einem
Milchtank 4 verbunden. Über
die Zu führleitung 3 kann
Milch von dem automatischen Melksystem 1 während des
Melkens in den Milchtank 4 geleitet werden. In der Zuführleitung 3 ist
ein Ventil, insbesondere ein gesteuertes Ventil 5, angeordnet,
um bei Bedarf Milch oder ein anderes Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit,
in den Milchtank 4 fließen zu lassen.
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Es
ist an sich bekannt, daß das
automatische Melksystem 1, insbesondere die Komponenten
desselben, die in unmittelbaren Kontakt mit Milch kommen, regelmäßig gereinigt
wird. Zu diesem Zweck wird ein an sich bekanntes, zentrales Reinigungssystem 9 verwendet.
Reinigungsflüssigkeiten
(aber auch Dampf oder ein anderes Fluid), die von dem zentralen
Reinigungssystem 9 durch das automatische Melksystem 1 geleitet
wurden, werden dann über
die Zuführleitung 3 abgeleitet.
In der Zuführleitung 3 ist ein
Dreiwegeventil, insbesondere ein gesteuertes Dreiwegeventil 6,
angeordnet, mit dem eine Abflußleitung 7 zu
einer Kanalisation 8 oder dergleichen verbunden ist. Das
Ventil 5 ist dann zwischen dem Dreiwegeventil 6 und
dem Milchtank 4 angeordnet.
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Die
Erfindung betrifft die Vorrichtung 2 zum Überwachen
der Reinigung der Milchleitung 3. Zu diesem Zweck umfaßt die Vorrichtung 2 eine Überwachungseinheit 10.
Die Überwachungseinheit 10 umfaßt einen
Computer 11 und einen Speicher 12 zum zumindest
vorübergehenden
Speichern von Daten.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform umfaßt die Überwachungseinheit 10 ferner
eine nicht separat dargestellte Uhr zum Messen von Zeiträumen, wobei
die Uhr in den Computer 11 integriert ist. Im Falle einer
Funktionsstörung
des Systems läuft die
Uhr mit Hilfe einer Notstromversorgung automatisch weiter, und die
Zeitpunkte werden auf jeden Fall im Speicher gespeichert.
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Die Überwachungsvorrichtung 2 ist
ferner mit einem Thermometer 13 zum Messen der Temperatur
eines in der Abflußleitung 7 befindlichen
Fluids versehen. Das Thermometer 13 kann der Überwachungseinheit 10,
insbesondere dem Computer 11 derselben, ein Temperatursignal
liefern, das die Temperatur des in der Abflußleitung befindlichen Fluids anzeigt.
Die Meßwerte
des Thermometers 13 können dann
zum Überwachen
der Reinigung der Milchleitung 3 verwendet werden.
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Eine
solche Reinigung ist schematisch in dem Diagramm in 2 dargestellt.
Bei der Reinigung lassen sich eine Vorspülphase AM, eine Hauptreinigungsphase
BM und eine Nachspülphase
CM unterscheiden. Es wird normalerweise davon ausgegangen, daß die Reinigung
der Milchleitung ordnungsgemäß durchgeführt wurde,
wenn die Temperatur während
der Hauptreinigungsphase BM ständig über beispielsweise
etwa 40°C
lag (ein anderer Grenzwert ist ebenfalls möglich). Diese normale Überwachung
kann in einfacher Weise von der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden.
Es wurde jedoch festgestellt, daß aufgrund der Tatsache, daß während der
Reinigung der Milchleitung das Reinigungsfluid, insbesondere das
während
der Hauptreinigungsphase verwendete Reinigungsfluid, pulsiert wird,
die Temperatur während
der Hauptreinigungsphase BM unter den Temperatur-Grenzwert absinkt
(und dann wieder über
den Temperatur-Grenzwert
ansteigt, wie durch die strichlierten Linien dargestellt). Dies
führt nicht
nur zu vielen Fehlalarmen, sondern macht es außerdem unmöglich, eine korrekte Entscheidung
darüber
zu treffen, ob die Reinigung der Milchleitung ordnungsgemäß durchgeführt wurde
oder nicht.
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Bei
der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung 2 werden
Falschmeldungen dadurch verhindert, daß in dem Speicher 12 des
Computers 11 der erste Zeitpunkt, zu dem die Temperatur
den Grenzwert (z. B. 40°C) überschritten
hat, und der letzte Zeitpunkt, zu dem die Temperatur den Grenzwert
unterschritten hat, aufgezeichnet werden. Der letzte Zeitpunkt kann
z. B. dadurch ermittelt werden, daß innerhalb einer Meßzeitdauer
nach einem Zeitpunkt, zu dem die Temperatur den Grenzwert unterschritten
hat, gemessen wird, ob die Temperatur wieder über den Grenzwert ansteigt.
Die Meßzeitdauer kann
mit Hilfe der Dauer der Pulsationen ermittelt werden und z. B. das
Zweifache (oder ein anderes Mehrfaches) der Pulsierdauer betragen.
Alternativ kann die Meßzeitdauer
eine feste Zeitdauer sein, innerhalb der Messungen erfolgen. Wenn
festgestellt worden ist, daß die
Temperatur innerhalb der Meßzeitdauer
den Temperatur-Grenzwert nicht mehr überschritten hat, wird festgestellt,
daß die
Hauptreinigungsphase BM beendet ist. Erst zu diesem Zeitpunkt vergleicht
die Vergleichsvorrichtung, ob die Temperatur den vorgegebenen Grenzwert
während der
Hauptreinigungsphase BM erreicht hat. Auf diese Weise werden viele
Falschmeldungen verhindert. Gemäß der Erfindung
hat eine ordnungsgemäße Hauptreinigung
stattgefunden, wenn während
der Hauptreinigungsphase die Temperatur der Hauptreinigungsflüssigkeit
zumindest einen minimalen Temperaturwert (z. B. 57°C) während einer
ununterbrochenen Zeitdauer (z. B. 120 s) erreicht hat. Natürlich können auch
andere Grenzwerte verwendet werden.
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Der
Speicher 12 kann dann einen unteren Grenzwert für die Temperatur
eines Fluids in der Abflußleitung
für die
Hauptreinigungsphase enthalten. Im übrigen kann ein oberer Grenzwert
für die
Temperatur in der Vorspülphase
in dem Speicher enthalten sein. Andere Grenzwerte können ebenfalls
verwendet werden.
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Die
Vergleichsvorrichtung kann ein Alarmsignal an eine Alarmvorrichtung 14, 15 geben,
aufgrund dessen die Alarmvorrichtung 14, 15 betätigt werden kann.
Die Alarmvorrichtung kann durch eine separate Alarmvorrichtung 14 oder,
falls es sich um ein automatisches MelkSystem 1 handelt,
durch die Roboter-Alarmvorrichtung 15 gebildet sein. Die
Alarmvorrichtung kann dann z. B. eine Nachricht an das Mobiltelefon
des Aufsehers oder eine ähnliche
Nachricht geben.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Anordnung mit einem automatischen
Melksystem beschrieben ist, kann die Erfindung selbstverständlich auch
in einer Anordnung mit einem herkömmlichen oder halbautomatischen
Melksystem eingesetzt werden. Außerdem kann das Thermometer
selbstverständlich
auch in der Milchleitung (Zuführleitung)
angeordnet sein.
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Die
in 1 gezeigte Überwachungsvorrichtung 2 umfaßt eine
Vergleichsvorrichtung, die bei der gezeigten Ausführungsform
in den Computer 11 integriert ist, obwohl auch eine separate
Vergleichsvorrichtung verwendet werden kann, die den ersten Zeitpunkt
ermitteln kann, zu dem die gemessene Temperatur die Grenzwert-Temperatur
(die voreinstellbar ist) zum ersten Mal während eines Reinigungsvorganges überschritten
hat, und den letzten Zeitpunkt ermitteln kann, zu dem die gemessene
Tempera tur die Grenzwert-Temperatur zum letzten Mal während desselben
Reinigungsvorganges überschritten
hat. Die Vergleichsvorrichtung kann auch dazu ausgelegt sein, die
höchste
Temperatur und/oder die durchschnittliche Temperatur zwischen dem
ersten und dem letzten Zeitpunkt zu ermitteln.
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Die
Vergleichsvorrichtung kann außerdem feststellen,
ob die gemessene Temperatur zwischen dem ersten und dem letzten
Zeitpunkt zumindest gleich einer zweiten Grenzwert-Temperatur (die
voreinstellbar und insbesondere höher als die erste Grenzwert-Temperatur
ist) während
eines minimalen vorgegebenen ununterbrochenen Zeitraumes ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Überwachen der Reinigung einer
Milchleitung während
eines Reinigungsvorganges. Das Verfahren umfaßt insbesondere den Verfahrensschritt
des Auslösens
eines Alarms in folgenden Fällen:
- – Wenn
der Zeitraum zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem letzten Zeitpunkt
kürzer
ist als eine vorgegebene Grenzwertzeit,
- – wenn
die maximale Temperatur niedriger ist als eine vorgegebene Grenzwert-Höchsttemperatur,
- – wenn
die Durchschnittstemperatur niedriger ist als eine vorgegebene durchschnittliche
Grenzwert-Temperatur,
- – wenn
die Temperatur nicht zumindest gleich der zweiten Grenzwert-Temperatur
während
des minimalen vorgegebenen ununterbrochenen Zeitraumes ist.
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Obwohl
die Erfindung in Bezug auf die Hauptreinigung beschrieben ist, kann
das Thermometer selbstverständlich
auch zum Überwachen
der Reinigung während
der Vorspülphase
AM und der Nachspülphase
CM verwendet werden. Zusätzlich kann
ein Meßgerät zum Messen
eines elektrischen Parameters, wie z. B. der Leitfähigkeit,
und/oder ein Meßgerät zum Messen
eines optischen Parameters, wie z. B. der Farbe, der Reflexion,
der Dispersion oder der Absorption, verwendet werden, um die Reinigung
zu überwachen.
Diese Meßgeräte können beispielsweise
an derselben Stelle wie das Thermometer angeordnet sein.