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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Testsystem für die Auswahl einer Prothese,
die zum Einsetzen als eine sogenannte Femurprothese mit Pressfiteffekt
geeignet ist, für
die zementfreie Implantation in einen Femurknochen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Auf
dem Gebiet von Hüftgelenkprothesen sind
zwei große
Gruppen zementfreier Femurprothesen bekannt.
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Es
existieren einerseits sogenannte Erstimplantationsfemurprothesen,
die an dem Patienten das erste Mal verwendet werden, und andererseits
sogenannte Revisionsfemurschäfte,
die, wie der Name bereits sagt, ein schadhaft gewordenes Implantat
ersetzen können.
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In
beiden Fällen
besteht das grundsätzliche Ziel
darin, eine vollständige
Primärstabilität des Femurschaftes
sicherzustellen.
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Um
dieses Ziel zu erreichen, d.h. eine feste mechanische Verbindung
zwischen der Prothese und dem umgebenden Knochen zu bilden, existieren
verschiedene Verfahren, von denen zwei häufig verwendet werden, nämlich die
Verwendung eines verriegelten Schafts und das bereits erwähnte Pressfitkonzept.
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Damit
das Pressfitkonzept effektiv ist, müssen zwei wichtige Bedingungen
gleichzeitig erfüllt werden,
nämlich
die Herstellung einer Kontaktfläche zwischen
dem Knochen und dem Implantat und anschließend eine problemfreie Positionierung
der Prothese in diesem Kontaktgebiet.
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Um
dieses Ziel zu erreichen, besitzt ein Schaft mit konischer Form
zahlreiche Vorteile, nämlich
die Erzeugung einer stabilisierenden Horizontalkraft, die eine verbesserte
Verteilung der Lasten auf die Kontaktfläche sicherstellt, vor allem
nämlich, wenn
sie eine konische Form besitzt, die gleichzeitig die Positionierung
erleichtert und eine Einstellung möglich macht.
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Konisch
bedeutet nicht unbedingt, dass der Querschnitt ein Kreis ist. Er
könnte
auch eiförmig oder
rechtwinklig mit großzügig abgerundeten
Ecken sein.
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Die
Positionierung wie auch die Einstellung sind jedoch nur mit einem
konischen Schaft möglich, wenn
man einen Schaft bei der Implantation einsetzt, der eine Konizitätsreserve
besitzt, die bezüglich
des konischen Sitzes in dem Knochen zur Verfügung steht, da, wenn dies nicht
der Fall ist, eine sekundäre Senkung
sogar nur um einen kleinen Betrag eine Destabilisierung der Prothese
mit sich bringen kann.
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Die
WO 92/03993 A1 beschreibt ein modulares bzw. bausteinartiges Versuchshüftaustauschsystem
mit zumindest drei Versuchsstangenabschnitten mit unterschiedlicher
Größe und zumindest
drei Versuchskörperabschnitten
mit unterschiedlicher Größe.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schaft der Prothese auszuwählen, der
eine Konizitätsreserve
besitzt, so dass eine sekundäre
Senkung vermieden wird, und ein unnötiges distales Ende des Schaftes
zu vermeidet, da dies den umgebenden Knochen beeinträchtigen
kann und erfordern kann, bei einer späteren nachfolgenden Implantation einer
Revisionsprothese mehr Knochen entfernem zu müssen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass man den distalen
Teil des konischen Gebietes der Prothese verwenden muss, um eine Konizitätsreserve
zu erhalten, wobei zu berücksichtigen
ist, dass dieses konische Gebiet unabhängig von dem Ort des konischen
Sitzes eine konstante Höhe besitzt,
der erzeugt wird, wenn eine Raspel oder eine Ahle mit angemessener
Konizität
verwendet wird. Es wird deutlich, dass mit einem Werkzeug mit gegebener
Konizität
der in dem Knochen erzielte Sitz mit seiner Tiefe von dem Morphotyp
des Knochens abhängt.
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Um
diese beiden Bedingungen zu erfüllen, muss
daher eine präzise
Auswahl der einzusetzenden Prothese getroffen werden.
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Dies
ist selbstverständlich
keine einfache Angelegenheit, und zwar insbesondere, wenn eine gelockerte
sogenannte Pressfitprothese ersetzt werden soll, wobei die Auswahl
einer Prothese, die an die anatomische Situation angepasst ist,
einen wichtigen Arbeitsschritt darstellt, da das Hauptziel nämlich darin
besteht, eine problemfrei Primärstabilität zu erreichen,
wobei dabei der Auswahl eines kurzen Schaftes Vorzug gegeben wird.
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Das
Hauptziel der Erfindung, das oben erwähnt ist, wird durch ein Testsystem
mit den Merkmalen von Anspruch 1 erreicht.
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Um
das System sensitiver zu machen, kann ein dritter, vierter Schaft
wie auch weiterer Schäfte vorgesehen
werden, wobei alle Schäfte
bezüglich des
vorhergehenden Schaftes eine kleinere Stufe des Maximaldurchmessers
D besitzen und bei jedem Schaft das distale Gebiet seines Kegels
kongruent mit dem proximalen Gebiet des Kegels des vorhergehenden
Schaftes mit dem kleineren Maximaldurchmesser D überlappt ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den nachgeordneten Ansprüchen wie auch in der folgenden
Beschreibung genauer dargestellt.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf die Merkmale, die aus der folgenden
Beschreibung resultieren und die einzeln oder in allen ihren möglichen
technischen Kombinationen betrachtet werden.
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Diese
Beschreibung, die nicht als beschränkendes Beispiel anzusehen
ist, und in der Bezug auf die begleitenden Zeichnungen genommen
wird, dient dazu, zu zeigen, wie die Erfindung ausgeführt werden
kann. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Femurknochens und einer ersten
Testprothese,
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2 eine
schematische Schnittansicht desselben Femurknochens und einer zweiten
Testprothese mit einem größeren Durchmesser
ist, die eine Konizitätsreserve
zulässt,
jedoch mit einer Länge,
die identisch zu der der vorhergehenden Testprothese ist, die sich
bezüglich
des Morphotyps jedoch als zu hoch erweist.
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3 eine
schematische Schnittansicht eines Femurknochens und einer dritten
Prothese mit demselben Durchmesser wie dem der vorhergehenden Prothese
und mit derselben Konizitätsreserve ist,
jedoch mit einer wesentlich kürzeren
Länge als der
vorhergehenden, um die Höhe
des Morphotyps zu berücksichtigen.
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Vor
der Beschreibung des in den Figuren gezeigten Testprothesensystems 1 sei
zunächst
angemerkt, dass der gezeigte Femurknochen zuvor mit einer Raspel
oder einer Ahle bearbeitet worden ist, um einen konischen Sitz in
dem Knochen herzustellen. Die präzise
vertikale Position der in den Knochen gearbeiteten konischen Ausnehmung
bezüglich
der Resektionsfläche
an dem oberen Bereich des Femurknochens ist nicht bekannt. Die Resektionsfläche ist diejenige
Fläche,
die an dem oberen Bereich des Femurknochens in den 1 und 3 gezeigt
ist. Der Chirurg, der eine Raspel oder eine Ahle verwendet, kann
jedoch bestimmen, ab wann die Raspel oder die Ahle nicht mehr leicht
schneidet. Dies gibt an, dass das weiche Material an der Innenseite
des Femurknochens entfernt worden ist und die Raspel oder die Ahle
in Kontakt mit dem harten Material des Kortex gekommen ist.
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Es
sei auch angemerkt, dass die Raspel oder Ahle, die zum Ausführen dieses
Arbeitsganges verwendet wird, denselben Kegelwinkel wie jeder der konischen
distalen Gebiete der Schäfte
der Testprothese besitzt, was nachfolgend detaillierter erläutert wird.
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Daher
besteht ein Problem darin, dass man nicht weiß, wo die Raspel oder die Ahle
bei der Bearbeitung des Femurknochens tatsächlich aufsitzt, da sich der
Knochen auf trompetenartige Weise nach außen öffnet, sogar, wenn die Divergenz
des Femurknochens in Richtung der Resektionsfläche relativ klein ist. Demgemäß weiß man auch
nicht, wo die eigentliche Prothese sitzt, die der Raspel oder der
Ahle, die verwendet worden ist, entspricht.
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Ferner
sollte die eigentliche Prothese nur so weit in den Knochen vorragen,
dass eine konische Stützfläche in dem
Knochen erreicht wird, die die Prothese stützt, wobei die Prothese gleichzeitig
auch eine konische Reser velänge
R besitzt, die ein sekundäres
Einsinken verhindert. Dies bedeutet, dass, wenn die Prothese die
Neigung besitzt, vertikal abwärts
in die Bohrung zu sinken, ein konisches Gebiet oberhalb des Gebietes,
mit dem der Knochen anfänglich
in Eingriff tritt, vorgesehen ist, das in einen Sitzeingriff mit
der konischen Ausnehmung in dem Knochen gelangt und ein weiteres
Einsinken verhindert. Wenn die Prothese in den Knochen zu weit unterhalb
der Kopplungsfläche
eindringt, kann dies den Knochen, der als Abstützung für die nachfolgende spätere Revisionsprothese
vorgesehen ist, beeinträchtigen.
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Das
Testprothesesystem 1, das in den Figuren gezeigt ist, ist
dazu bestimmt, eine erste Auswahl einer zementfreien Femurprothese
gemäß dem sogenannten
Pressfit-Einsetzverfahren in einem Femurknochen 2 in ein
mittleres Gebiet 3 zu ermöglichen, wobei der Pressfiteffekt
bevorzugt auf dem Niveau des mittleren Gebietes 3 erhalten
wird, was einem vertikalen Bereich H in dem Femurknochen 2 entspricht.
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Die
in den Figuren als eine beispielhafte Ausführungsform gezeigte Prothesevorrichtung 1 besteht
aus einem Satz von zumindest einem ersten und zweiten Schaft, die
einen ersten und zweiten konischen distalen Schaftabschnitt 4, 5 aufweisen.
Der erste distale Schaftabschnitt 4 besitzt einen ersten Kegelwinkel
und einen ersten Maximaldurchmesser D. Der zweite konische distale
Schaftabschnitt 5 besitzt einen zweiten Kegelwinkel, der
gleich dem ersten Kegelwinkel ist, und einen zweiten Maximaldurchmesser
(der mit D' in 2 gezeigt
ist), der größer als
der erste Maximaldurchmesser D (in 1 gezeigt)
ist. Es ist wichtig anzumerken, dass das erste konische distale
Gebiet 4 ein proximales Gebiet aufweist, das kongruent
(d.h. sowohl in Größe als auch
Form überlappend)
zu einem distalen Gebiet des zweiten konischen distalen Gebietes 5 ist.
Die distalen konischen Gebiete der distalen Schaftabschnitte 4, 5 besitzen bevorzugt
jeweils dieselbe Länge
L1. Bei dem in 3 gezeigten Beispiel ist der
konische distale Abschnitt des hier gezeigten Schaftes identisch
zu dem in 2 gezeigten konischen distalen
Schaftabschnitt 5, weshalb er auch mit demselben Bezugszeichen
in 3 bezeichnet ist. Die konischen distalen Gebiete
werden durch zylindrische proximale Teile 6, 7, 8 verlängert. Die
Durchmesser D, D' der
zylindrischen proximalen Teile entsprechen bevorzugt jeweils denjenigen
der zugeordneten konischen distalen Teile. Die jeweiligen Längen L2,
L3, L4 der zylindrischen proximalen Teile 6, 7, 8 können jedoch
verschieden sein.
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In
dem vorliegenden Fall besteht das Prothesesystem aus einem Satz
von zwei distalen Schaftabschnitten 4, 5 mit konischer
Form und mit Maximaldurchmessern von 16 mm bzw. 18 mm. Dieser Maximaldurchmesser
wird an dem oberen Ende des konischen Gebietes gemessen, wie in
der Zeichnung gezeigt ist. Die Länge
L1 des gemeinsamen konischen Gebietes beträgt jeweils 110 mm. Die beiden
distalen Schaftabschnitte 4, 5 werden durch proximale
zylindrische Teile 6, 7, 8 ergänzt, die
Längen
L2, L3, L4 von 90 mm, 90 mm bzw. 30 mm aufweisen. Das zylindrische
Teil L2 besitzt denselben Durchmesser wie der maximale Durchmesser
des distalen Schaftabschnitts 4, und die zylindrischen
Teile L3 und L4 besitzen dieselben Durchmesser, wie der maximale Durchmesser
des distalen Schaftabschnitts 5. Auf diese Weise werden
drei verschiedene Testprothesen 1 erhalten, wie in den 1, 2 und 3 gezeigt
ist. Der Schaft von 1 besitzt eine Länge L von
200 mm und einen Maximaldurchmesser D von 16 mm. Der Schaft von 2 besitzt
eine Länge
L von 200 mm und einen Maximaldurchmesser D' von 18 mm, und der Schaft von 3 besitzt
eine Länge L
von 140 mm und einen Maximaldurchmesser D' von 18 mm. Der erste Schaft in 1 mit
dem proximalen Gebiet seines Kegels 4 besitzt eine Überlappung
mit dem distalen Gebiet des Kegels 5 des zweiten Schaftes
in 2 und 3 über eine Länge H, die einem geschätzten Knochensitz
entspricht.
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Gemäß einer
Variante besteht jeder der Schäfte
aus zwei Elementen, von denen eines durch das konische distale Teil
und das andere durch das zylindrische proximale Teil gebildet ist,
wobei ein Verbindungsmittel deren Verbindung miteinander zulässt, so
dass modulare Kombinationen möglich
sind.
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Gemäß eines
anderen Merkmals der Erfindung ist zwischen dem konischen Teil des
Schaftes und seinem zylindrischen Teil eine Markierung vorgesehen,
um den oberen Bereich der Konizitätsreserve darzustellen, die
mit einem spezifischen Schaft erhalten wird. Wenn der durchschnittliche
Kegelwinkel des Knochens in dem diaphysischen Gebiet ziemlich klein
ist, ist eine derartige Markierung hilfreich.
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Das
Verfahren zum Verwenden des oben beschriebenen Prothesesystems liegt
einerseits in der Bestimmung des Durchmessers D des Schaftes 4, 5, der
verwendet werden soll, durch aufeinanderfolgende Tests in dem Femurknochen 2,
so dass er einen Kontakt in dem Pressfitgebiet 3 des Femurs
herstellt, bevorzugt mit seinem konischen distalen Teil, und andererseits
in der Auswahl der Länge
L2, L3, L4 des zylindrischen proximalen Teils 6, 7, 8 für einen
Durchmesser D des gewählten
Schaftes 4, 5, so dass die Höhe des Morphotyps beobachtet
wird, wobei die Kombination, die auf diese Weise vorgesehen wird, es
möglich
macht, dass die Testprothese eine Konizitätsreserve R bezüglich des
Femurknochens 2 zur Verfügung stellt, die derjenigen
entspricht, die die tatsächliche
Prothese, die der Testprothese entspricht, im eingesetzten Zustand
zur Verfügung
steht, wobei die Höhe
des Morphotyps beobachtet wird.
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Somit
besteht jede Testprothese aus einem proximalen Teil, das eine zylindrische
Form mit einem Durchmesser D aufweist und das in ein konisches distales
Teil übergeht,
das eine Länge
L1 aufweist, wobei das konische distale Teil einen Maximaldurchmesser
D besitzt, der bevorzugt gleich dem proximalen zylindrischen Teil
ist.
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Jedes
der zylindrischen proximalen Teile kann eine Skala tragen, die ermöglicht,
dass die Länge
des zylindrischen proximalen Teils, die sich unter die Resektionsfläche erstreckt,
durch Vergleich mit der Skala abgelesen werden kann.
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Die
minimale Anzahl von Schäften,
die erforderlich ist, um die Erfindung in der Praxis auszuführen, ist
zwei.
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Wenn
man, wie der Vergleich der Figuren zeigt, bei einem ersten Test
bestimmt, dass die Prothese, die aus dem Schaft 4 und dem
zylindrischen Teil 6, das den Maximaldurchmesser von 16
mm besitzt, besteht, nicht geeignet ist, da der Schaft 4 nicht mit
seinem distalen Teil, sondern vielmehr mit seinem proximalen Teil
mit dem diaphysischen Gebiet in Kontakt steht, so dass keine angemessene
Konizitätsreserve
vorhanden ist, dann muss diese Kombination aus distalem Schaftabschnitt 4 und
proximalem zylindrischem Abschnitt 6 verworfen werden.
Somit wird ein erster Test durchgeführt, um die Eindringtiefe des
ersten Schaftes bezüglich
des Knochens zu messen.
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Bei
einem zweiten Test, wie in 2 gezeigt ist,
kann man im Gegensatz dazu sehen, dass durch Verwendung eines distalen
Schaftabschnittes 5 mit einem Durchmesser von 18 mm der
konische distale Schaftabschnitt 5 einen Kontakt in dem
diaphysischen Gebiet 3 herstellt, wie beabsichtigt ist.
Durch Kenntnis des Überlappungsgebietes
und der Position des ersten Schaftes mit einer Referenzmarkierung 10 an
dem zweiten Schaft kann leicht unter Bezugnahme auf den Knochen
kontrolliert werden, ob das Überlappungsgebiet
des zweiten Schaftes auf der gleichen Tiefe liegt, und wenn dies
so ist, ob der zweite Schaft in den Knochen mit dem distalen Teil
seines Kegels 5 mit ausreichend Konizitätsreserve R hineinpasst, um
ein sekundäres
Einsinken zu verhindern. Das proximale zylindrische Teil oder der
proximale zylindrische Abschnitt 7 besitzt dieselbe Länge L3 von
90 mm, wie das zuvor verwendete proximale zylindrische Teil oder
der zuvor verwendete proximale zylindrische Abschnitt 6,
wie auch einen maximalen Durchmesser von 18 mm.
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Somit
kann man in dem zweiten Fall auch sehen, das die Verwendung eines
größeren Durchmessers,
während
die gleiche Höhe
L3 von 90 mm des zylindrischen Teils 7 gehalten wird, zu
einer größeren Höhe der Einheit
bezüglich
des Morphotyps führt.
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In 3 sieht
man nun in dem dritten (optionalen) Test, dass das zylindrische
Teil 7 mit einer Länge
L3 von 90 mm, wie oben, durch ein zylindrisches Teil 8 mit
einer Länge
L4 von 30 mm ersetzt werden kann, so dass man eine Testprothese
mit einer Gesamthöhe
von 140 mm erhält,
die zulässt, dass
der Morphotyp beobachtet werden kann.
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Genau
genommen ist der in 3 gezeigte dritte Schaft nicht
notwendig. Wenn beispielsweise das proximale Gebiet des in 2 gezeigten
Schaftes mit einer Skala versehen ist, dann kann die vertikale Position
der Resektionsfläche
an der Skala abgelesen werden und die tatsächliche Prothese auf Grundlage
dieser Ablesung und der konischen Größe und Form des konischen distalen
Teils des in 2 gezeigten zweiten Schaftes
gewählt
werden. Anstelle der Bereitstellung einer Skala ist es beispielsweise
auch möglich,
die Länge
des zylindrischen proximalen Teils, das über die Re sektionsfläche hinaus
steht, zu messen. Es sei angemerkt, dass die tatsächliche
Prothese ein distales konisches Gebiet mit demselben Kegelwinkel
und maximalen Durchmesser wie das konische distale Gebiet der geeigneten
Testprothese bei dem Beispiel, dem das konische distale Gebiet des
Testschafts von 2 gegeben wurde, aufweist und
eine Länge
relativ zu der Resektionsfläche
besitzt, die notwendig ist, um eine Gleichheit der Länge der
Gliedmaßen
des Patienten sicherzustellen.
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Die
oben beschriebenen Abmessungen dienen sowohl im Hinblick auf die
Länge als
auch auf den Durchmesser als ein Beispiel und können auch anders gewählt werden.
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Auf
dieselbe Art und Weise kann man sich auch eine Testvorrichtung vorstellen,
die in der Form eines Gehäuses
vorgesehen ist, das eine größere Anzahl
von Schäften
in einem spezifischen Bereich von Längen und Durchmessern aufweist,
d.h. einen modularen bzw. baukastenartigen Aufbau.
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Nachdem
der geeignete distale Schaftabschnitt gewählt worden ist, wird ein proximales
Element an diesem angebracht, das gleichermaßen ein Testelement ist, um
eine vollständige
Testprothese zu bilden, die der Endprothese entspricht.
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Um
die Bedeutung der Modularität,
die die Bereitstellung einer Konizitätsreserve zulässt, zu
verstehen, muss man z.B. wissen, dass eine Testprothese mit einer
Länge von
200 mm und einem Durchmesser von 16 mm und eine kurze Prothese mit
einer Länge
von 140 mm, jedoch mit einem Durchmesser von 18 mm eine gemeinsame
Verankerungszone besitzen, die in einem konischen Gebiet eines kurzen Schaftes
in der distalen Position und in dem konischen Gebiet eines langen
Schaftes in der proximalen Position angeordnet ist, wobei dies der
Grund ist, warum man auf einen kurzen Schaft abzielt.
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Dies
verdeutlicht, dass für
einen bestimmten Durchmesser des Femurknochens zu beachten ist, einen
langen Schaft gegen einen kurzen Schaft, jedoch mit einem größeren Durchmesser,
auszutauschen.
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Diese
Möglichkeit
hat nur Vorteile, da, wenn man die Auswahl des kurzen Schaftes unter
derartigen Umständen
trifft, man die Konizitätsreserve
vorsieht, die beabsichtigt ist, und gleichzeitig auch einen kürzeren Schaft
implantiert, und zwar ohne ergänzendes
Ausbohren.
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Die
Möglichkeit,
um auf diese Weise vorzugehen, ist nur möglich, wenn man eine baukastenartige
Testprothese gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Verfügung
hat.
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Es
stellt sich die Frage, was die kleinste Anzahl von Teilen ist, die
erforderlich sind, um das Testsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
zu realisieren. Die Antwort ist, dass man ein Minimum von zwei Schäften mit
distalen konischen Schaftabschnitten 4 und 5 derselben
Länge und
demselben Winkel, jedoch mit verschiedenen Maximaldurchmessern von
beispielsweise 16 m und 18 mm benötigt, wodurch eine Überlappung
erzeugt wird, die einer gewollten Sitzlänge H in dem Knochen entspricht.
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Bei
diesem Beispiel sollte der distale Schaftabschnitt 4 mit
dem kleinsten maximalen Durchmesser mit einem proximalen Schaftabschnitt 6 mit
einer relativ langen Länge,
beispielsweise 90 mm, gekoppelt werden oder mit diesem einteilig
ausgebildet werden. Der distale Schaftabschnitt 5 mit dem
größten maximalen
Durchmesser sollte mit einem proximalen zylind rischen Abschnitt 8 ebenfalls
einer relativ langen Länge,
beispielsweise 90 mm, gekoppelt werden oder einteilig mit diesem
ausgebildet werden.
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Zusätzlich kann
ein drittes Testelement, das nicht wesentlich, jedoch praktisch
ist, einen distalen Schaftabschnitt 5 mit dem größten maximalen
Durchmesser umfassen, das mit einem proximalen zylindrischen Abschnitt 7 mit
einer relativ kurzen Länge, beispielsweise
30 mm, gekoppelt oder einteilig ausgebildet werden kann.
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Wenn
die distalen Schaftabschnitte 4 oder 5 trennbar
mit den proximalen zylindrischen Abschnitten 6, 7 und 8 verbunden
sind, dann ist es bei einer bevorzugten Konstruktion ausreichend,
nur zwei distale Schaftabschnitte 4 und 5 und
eine Gesamtzahl von nur drei proximalen zylindrischen Abschnitten, nämlich einen
langen 6 für
den distalen Schaftabschnitt 4 mit dem kleinsten Maximaldurchmesser
und einen langen 7 und einen kurzen 8 für den distalen Schaftabschnitt 5 mit
dem größten Maximaldurchmesser,
vorzusehen. Selbstverständlich
kann der distale Schaftabschnitt 4 in einem Stück mit dem
proximalen zylindrischen Abschnitt 6 ausgebildet werden,
und der distale Schaftabschnitt 5 kann als ein Modul ausgebildet
werden, das mit entweder dem langen zylindrischen Abschnitt 7 oder
dem kurzen zylindrischen Abschnitt 8 verbindbar ist.
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Die
Erfindung wird nun nochmals unter Bezugnahme auf die Konzepte beschrieben,
die für
die Ausführung
wichtig sind.
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Da
zumindest zwei Testprothesen, d.h. zumindest zwei Testschäfte, mit
demselben Kegelwinkel in dem konischen distalen Gebiet vorgesehen sind,
jedoch mit einem anderen maximalen Durchmesser des konischen distalen
Gebietes, ist es möglich,
genau zu bestimmen, wo das konische Gebiet, das in den Femurknochen
gearbeitet worden ist, im Hinblick auf seine vertikale Position
angeordnet ist. In Verbindung damit ist es wichtig, dass das erste
konische distale Gebiet des ersten Schaftes ein proximales Gebiet
besitzt, das kongruent zu einem distalen Gebiet des konischen distalen
Gebiets des zweiten Schaftes ist. Mit kongruent ist gemeint, dass
der proximale Abschnitt des konischen distalen Gebietes des ersten
Schaftes sowohl in Größe als auch
Form ein distales Gebiet des konischen distalen Abschnittes des
zweiten Schaftes überlappt.
Durch Probieren dieser beiden Testschäfte ihrerseits ist es möglich, zu bestimmen,
ob die konische Stützfläche in dem überlappenden
Gebiet angeordnet ist, und wenn dies so ist, wie groß die Reserve
für den
Testschaft mit dem größeren Durchmesser
ist.
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Somit
kann bei dem Beispiel von 1 unter Verwendung
des Testschaftes mit dem kleineren maximalen Durchmesser des konischen
distalen Gebietes gesehen werden, dass der Testschaft gut in den Knochen
einsinkt. Wenn dieser Testschaft dann durch den Testschaft von 2 ersetzt
wird, kann gesehen werden, dass der Testschaft nun wesentlich höher in dem
Femurknochen sitzt. In jedem Fall erfolgt der Sitz in dem konischen
Gebiet des Knochens, das durch die Raspel oder Ahle vorbereitet
wurde. Da der erste und zweite Schaft kongruente überlappende
Abschnitte besitzen, erlaubt ein Vergleich der Eindringtiefe der
kongruenten überlappenden
Abschnitte, dass die genaue vertikale Position des konischen Gebietes
des Eingriffs des Knochens mit der Testprothese bestimmt werden
kann. Der Vergleich ist sehr einfach, wenn der zweite Schaft eine
Markierung besitzt, die das obere Niveau des ersten Schaftes zeigt, wenn
die kongruente Überlappung
der konischen Gebiete auftritt. Dies macht es auch für den Chirurg möglich, genau
zu bestimmen, welche Länge
die tatsächliche
Prothese haben sollte, damit sie einerseits zuverlässig in
dem Pressfitgebiet sitzt, das durch die konisch bearbeitete Ausnehmung
in dem Knochen bestimmt wird, und dennoch eine konische Reserve, d.h. ein
konisches Gebiet oberhalb des Gebietes des Eingriffs mit der konischen
Ausnehmung in dem Knochen besitzt, so dass, wenn ein Einsinken auftritt, dennoch
ein Eingriff in dem Knochen über
die vollständige
Läge des
konischen distalen Gebietes der tatsächlichen Prothese vorhanden
ist.
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Es
ist auch möglich,
weitere Schäfte
vorzusehen, die jeweilige konische distale Gebiete mit demselben
Kegelwinkel jedoch mit einem größeren (oder
kleineren) Maximaldurchmesser besitzen. In jedem Fall sollte das
konische distale Gebiet jedes weiteren Schaftes ein distales konisches
Gebiet besitzen, das kongruent zu einem proximalen konischen Gebiet
des nächsten
vorausgehenden Schaftes ist. Wenn ein dritter Testschaft mit einem
konischen distalen Gebiet mit einem Maximaldurchmesser von 20 mm
vorgesehen ist, so dass sein distales Gebiet in das proximale Reservegebiet
der Testprothese mit einem Durchmesser von 18 mm in Eingriff tritt,
würde sich
dann bei dem Beispiel von 2 diese
noch größere Testprothese
kaum in den Femurknochen verkeilen, sondern kann stattdessen immer
noch geringfügig
in dem Femurknochen verschwenkt werden, da sie nicht über eine
größere konische
Länge sitzt,
sondern nur an ihrem unteren Ende. Der Chirurg erkennt dann, dass
die Testprothese, d.h. der zweite Schaft mit D' = 18 mm am besten geeignet ist, wenn
seine Länge
in dem zylindrischen Teil in etwa an die Resektionsfläche angepasst
ist.
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Auf
diese Art und Weise ist es möglich,
die Position des konischen Sitzes 5 des Knochens zu bestimmen,
um eine entsprechende Testprothese oder einen entsprechenden Testschaft
zu wählen
oder eine Testprothese oder einen Testschaft zusammenzubauen, wenn
ein baukastenartiger Aufbau vorhanden ist (separate zylindrische
proximate Teile und konische distale Teile, die zusammengesetzt
werden können),
und um den Sitz zu prüfen,
einschließlich der
konischen Reserve, um später
eine tatsächliche Prothe se
auszuwählen,
die die geeignete konische Reserve und die geeignete Gesamtlänge besitzt.