DE60223130T2 - Kontrolle von hochleistungs-strahlen mit wellenfront-korrektur unter benutzung von phasenkonjugation und adaptiver optik - Google Patents

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Optik. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Systeme und Verfahren zum Richten und Korrigieren von Hochleistungsstrahlen aus elektromagnetischer Energie.
  • Beschreibung des einschlägigen Stands der Technik
  • Gerichtete Energiewaffen und insbesondere Hochenergie-Laser-(HEL)-Waffen werden für eine Vielzahl von militärischen Anwendungen in Bezug auf eine Vielzahl von Plattformen, z. B. Raum-, Luft- und Bodensysteme, um nur einige zu nennen, in Betracht gezogen. Diese Waffen beinhalten im Allgemeinen die Verwendung des Lasers oder einer anderen Quelle eines hochenergetischen Strahls, um ein Ziel zu verfolgen und zu zerstören. Um Kampfauftragsziele zu erreichen, müssen gerichtete Energiewaffen exakt gesteuert und optimal fokussiert werden. Der Lenkvorgang beinhaltet eine Visierliniensteuerung, während der Fokussiervorgangs in Bezug auf HEL-Waffen eine Wellenfrontfehlerkorrektur beinhaltet. Moment wird eine Wellenfrontfehlerkorrektur typischerweise unter Verwendung einer Adaptivoptik erreicht. Der derzeitige Stand der Technik der Laserstrahlsteuerungs-Adaptivoptik setzt voraus, dass ein oder mehrere verformbare Spiegel innerhalb des Bereichs des Strahlwegs mit der höchsten Intensität angeordnet werden. Bei dem herkömmlichen verformbaren Spiegel handelt es sich typischerweise um ein großes Element mit einer dünnen Außenschicht und einer Anzahl von piezoelektrischen Aktuatoren. Die Aktuatoren sind hinter der Außenschicht positioniert und üben auf deren Oberfläche Druck – und Ziehkräfte aus, um die zum Korrigieren der Wellenfrontfehler in einem aktuellen Strahl notwendige Verformung vorzunehmen. Bei der Größe des aktiven Bereichs des verformbaren Spiegels muss die vollständige Größe des Hochleistungs-Laserstrahls im Hochleistungs-Coudé-Strahlengang vor der Ausbreitung über ein Ausgabeteleskop berücksichtigt werden.
  • Darüber hinaus können ein oder mehrere schnelle (hochtemporale Bandbreiten-) Lenkspiegel verwendet werden, um eine Neigung zu korrigieren und die Visierlinie zu richten. Ein Aufhängering eines unteren Bandbreitenverlaufs kann ebenfalls verwendet werden, um auch Visierlinienfehler zu korrigieren. Eine Mehrzahl von Wellenfrontsensoren wird typischerweise entlang einem die Apertur teilenden Element (ASE) verwendet. Das ASE ermöglicht, dass ein einzelner optischer Weg bzw. Gang und eine Apertur für sowohl die Niedrigleistungssensoren als auch den Hochleistungs-Ausgangsstrahl vorteilhaft verwendet werden können, wobei sichergestellt wird, dass der korrigierte Weg mit dem identisch ist, der durch den Hochleistungsstrahl genommen wird.
  • Leider gestaltet sich die Verwendung von empfindlichen optischen Geräten auf dem Weg eines Hochleistungsenergiestrahls problematisch. Dies ist darin begründet, dass der Hochenergiestrahl das optische Element erwärmt und verzerrt, wenn das Element nicht aktiv gekühlt wird oder eine Beschichtung mit einem sehr geringen optischen Absorptionskoeffizienten aufweist. Die haltbarsten Beschichtungen erfordern ein Hochtemperatur-Aufbringungsverfahren. Die verformbaren Spiegel werden typischerweise beschichtet, nachdem die Außenschicht mit den Aktuatoren verbunden worden ist, wodurch die maximale Temperatur begrenzt wird, der die verformbare Spiegelanordnung ohne Verschlechterung der Verbindung ausgesetzt werden kann. Daher müssen die Beschichtungen möglicherweise bei einer Temperatur aufgebracht werden, die geringer ist als die optimale Temperatur, wobei aufwändigere Beschichtungsverfahren angewendet werden, wodurch die Dauerhaftigkeit reduziert und/oder die Herstellungskosten erhöht werden.
  • Darüber hinaus werden herkömmliche adaptiv-optische Systeme unter Verwendung von verformbaren Spiegeln in ihrer Leistung eingeschränkt. Herkömmliche verformbare Spiegelsysteme sind in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit der die Spiegelansteuerungssignale berechnet werden, und die Reaktionsgeschwindigkeit des verformbaren Spiegelmechanismus zum Korrigieren von Aberrationen eingeschränkt. Zudem liegt auch in Bezug auf die Anzahl der Aktuatoren, die verwendet werden können, eine Einschränkung vor. Die Anzahl der Aktuatoren, die verwendet werden können, bestimmt die Auflösung oder „Ordnung" des Spiegels. Der Hub des herkömmlichen verformbaren Spiegels ist eingeschränkt. Der „Hub" bezieht sich auf den Betrag der Spiegeloberflächen-Ablenkung, die erreicht werden kann, bevor entweder die piezoelektrischen Aktuatoren deren dynamischen Bereich überschreiten, oder die Außenschicht, zu versagen beginnt. Ferner kann ein herkömmlicher, verformbarer Spiegel mit durchgehender Außenschicht eine Symptomatik im räumlichen Phasenmuster wie einen Verzweigungspunkt oder eine abrupte Phasendiskontinuität nicht korrigieren. Bei einem Verzweigungspunkt handelt es sich um eine „Singularität" in einem stark szintillierten Phasenmuster, die eine durch atmosphärische Verwirbelung über einen langen Ausbreitungsweg hinweg verursacht wird, bei der die Phase monoton um eine Null-Amplitudenpunkt wie ein Korkenzieher ansteigt, wodurch eine abrupte 2π-Phasenkorrektur innerhalb des räumlichen Phasenmusters notwendig wird. Abrupte Phasendiskontinuitäten können durch die optischen Diskontinuitäten zwischen Segmenten eines Multisegment-Primärspiegels bewirkt werden.
  • Im US-Patent 5,694,408 , das am 2. Dezember 1997 erteilt wurde, wird offenbar durch Bott, Rice und Zediker ein System offenbart, das ermöglicht, dass das verformbare Element in den eine geringe Intensität aufweisenden Bereich zwischen einem Hauptoszillator und einem Array aus Faserleistungsverstärkern platziert werden kann. Der Lösungsansatz beinhaltet ein vorheriges Verzerren der Phase der dünnen Oszillatorstrahlen nach einer Trennung in einem Verteilungsnetz und vor einem Einführen in das Faserverstärker-Array, so dass die vorläufige Verzerrung sowohl den Kolbenfehler zwischen den einzelnen Fasern als auch den optischen Aberrationen in der Atmosphäre korrigiert. Dieses System ist jedoch nur mit einem zusammenhängend kombinierten Array aus Einzelmodus-Faserverstärken umsetzbar, wobei ein jeweiliger Faserkanal nur in Bezug auf den Kolben, nicht auf eine hohe Ordnung korrigierbar ist. Zudem ist dieses System nicht auf ein Multimodus-Lasermedium wie Faserverstärker mit einem großen Kern oder Hochleistungslaser, wie sie für Waffen-HEL-Geräte in Betracht gezogen werden, anwendbar und kann aufgrund eines zufälligen Hochfrequenz-Phasenrauschens, das durch pumpeninduzierte Temperaturschwankungen innerhalb der Fasern bewirkt werden kann, nicht auf Hochleistungswerte skaliert werden.
  • Im US-Patent 5,090,795 , das am 25. Februar 1992 erteilt wurde, werden durch O'Meara und Valley offenbar mehrere verwandte Systeme zur Verwendung eines Flüssigkristall-Lichtventils (LCLV) in einem selbstkorrigierenden adaptiven optischen System offenbart. Bei diesem Lösungsansatz wird jedoch das LCLV im Hochleistungs-Strahlengang angeordnet, und ist daher durch die Schadensanfälligkeit des Flüssigkristallmaterials beschränkt.
  • Damit ein raumbasiertes Laser-HEL-Strahlrichtgerät wirksam und bezahlbar ist, kann es beispielsweise einen Leichtgewichts-Primärspiegel aufweisen, der größer ist als der Durchmesser des Schutzblechs des Trägervehikels. Dadurch wird ein Spiegelentwurf erforderlich, der während des Starts der Rakete zusammenklappbar und beim Absetzen im Wellraum ausfahrbar ist. Ein derart ausfahrbarer, segmentierter Spiegel wird aufgrund der eine geringe Steifigkeit aufweisenden Pedale und der physikalischen Anordnung des Ausfahrmechanismus erhebliche figurbedingte sowie statische und dynamische Kolbenphasenfehler aufweisen.
  • Zum Erfassen des ausgehenden Wellenfrontfehlers in einem Primärspiegel ist ein Verfahren entwickelt worden, das holographische optische Elemente (HOEs) verwendet, die auf der Oberfläche des primären Spiegels gebildet werden, siehe beispielsweise G. Golnick „Directed Energy Systems", The Infrared and Electro-Optical Handbook, Band 8, Kapitel 5, ERIM, Ann Arbor, MI, Seiten 441–442 (1993) für eine Beschreibung des Abtastens einer Primärspiegel- Wellenfront unter Verwendung von holographischen optischen Elementen. Dieser Lösungsansatz zum Erfassen einer Wellenfront ist ebenfalls auf große segmentierte Primärspiegel für Raumanwendungen angewendet worden. Bei adaptiven optischen Teilsystementwürfe ist bis dato die abgetastete, ausgehende Wellenfront aus diesen HOEs, verwendet worden, doch wird dabei ein herkömmlicher Servo-Steuer- bzw. Regelkreis um die herkömmliche, durchgehende Außenschicht der verformbaren Spiegel herum, die in den Coudé-Strahlengang des Hochleistungsstrahls eingefügt werden, geschlossen. Leider ist dieser Lösungsansatz auf die Leistung der herkömmlichen Technologie verformbarer Spiegel beschränkt, insbesondere auf den eingeschränkten Hub und die Unfähigkeit, Diskontinuitäten der Phase zu berücksichtigen, die durch die Pedalgelenke erzeugt werden. Dieser Lösungsansatz erfordert, dass das segmentierte optische Element seine absolute Phase und seine eingeschränkte Segment-Segment-Neigung beibehält, um innerhalb der Steuerungskapazität des verformbaren Spiegels zu verbleiben.
  • Im US-Patent US 2003/0062468 A1 , das am 1. September 2001 durch R. W. Byren und A. F. Trafton mit dem Titel „SYSTEM AND METHOD FOR EFFECTING HIGH-POWER BEAM CONTROL WITH ADAPTIVE OPTICS IN LOW POWER BEAM PATH" eingereicht wurde, beschreiben Byren und Trafton mehrere Strahlsteuerungsarchitekturen, die die Wellenfrontumkehreigenschaft einer nichtlinearen Phasenkonjugation verwenden, um ein photonisches verformbares Element in einem Niedrigleistungs-Hauptoszillator-Strahlenweg zu positionieren, um die adaptive optische Korrektur vorwiegend für taktische HEL-Anwendungen auszuführen. Obgleich diese Architektur effektiv ist, wenn integrierte Lokal- und Zielschleifen-Adaptivoptiken verwendet wird, geht sie die Bedürfnisse der aktuellen und vorgeschlagenen raumbasierten Anwendungen leider nur unzureichend an.
  • Das US-Patent 4,326,800 offenbart ein Autoausrichtungssystem für Hochenergielaser, wobei ein eine geringe Energie aufweisender Referenzstrahl am Scheitelpunkt eines Hauptspiegels vorgesehen ist, der mit einem Gitter versehen ist, um eine geringe Energie aufweisende, holograhische Replika bzw. Nachbildungen des Hochenergiestrahls zu beugen. Das System beinhaltet einen Wellenfrontsensor, der das Wellenfrontprofil der eine geringe Energie aufweisende Nachbildungen analysiert und Steuerungssignale erzeugt, die einen verformbaren Spiegel betätigen, um fehlerhafte Wellenfrontaberrationen zu korrigieren. Das US-Patent 4,724,404 offenbart ein adaptives Lasersystem, das einen adaptiven Laser, einen Wellenformsensor, einen Amplitudenverteilungssensor und einen Prozessor zum Umwandeln von Daten aus den Sensoren in Befehle zum Steuern der Wellenform eines Laserstrahls beinhaltet. Der Prozessor bestimmte Aktuatorbefehle zum Verformen des Hauptspiegels des Lasers.
  • Dementsprechend bleibt in der Technik die Notwendigkeit für ein System und ein Verfahren zum Vornehmen einer ausgehenden Wellenfrontabtastung und Korrektur für raumbasierte und andere HEL-Anwendungen bestehen.
  • Kurzfassung der Erfindung
  • Die in der Technik bestehende Notwendigkeit wird durch das Strahlsteuersystem der in den Ansprüchen wiedergegebenen vorliegenden Erfindung angegangen.
  • In einer spezifischen Implementierung sieht ein Hauptoszillator einen eine geringe Leistung aufweisenden Referenzstrahl vor, der das optische Phasenarray beleuchtet und ein von einem Strahlenweg-Wellenfrontfehler korrigiertes Signal als Reaktion dazu bereitstellt. Nach dem Abtasten der refraktiven Verzerrung in einem die Apertur teilenden Element (ASE) beleuchtet das von einem Strahlenweg-Wellenfrontfehler korrigierte Signal die Rückseite des ASE und wird von der vorderen Oberfläche des Elements rückreflektiert. Dieses Signal wird wiederum durch den ersten Phasenkonjugationsspiegel konjugiert und durch das ASE an den zweiten Phasenkonjugationsspiegel übertragen. Der zweite Phasenkonjugationsspiegel konjugiert das übertragene Signal, wodurch der Effekt des ersten Phasenkonjugationsvorgangs aufgehoben wird. Dieses Signal wird dann verstärkt und von der vorderen Oberfläche des ASE frontreflektiert, um den ausgegebenen Strahl dem Strahlenricht-Teleskop bereitzustellen, wo es auf das Ziel gerichtet wird. Da die vorderen und hinteren Reflexionen von der vorderen Oberfläche des die Apertur teilenden Elements Phasenkonjugationen voneinander sind, wird die reflektive Verzerrung aufgrund dieses Elements, das durch den optischen Weg des Zielverfolgungssensors nicht gemeinsam verwendet wird, entfernt. Die refraktiven Verzerrungen, die durch den optischen Weg des Zielverfolgungssensors nicht gemeinsam verwendet werden, wie in dem die Apertur teilenden Element, dem Laserverstärker und anderen optischen Elementen, werden in dieser Ausführungsform über die Wellenfrontumkehreigenschaften des ersten und des zweiten Phasenkonjugationsspiegels ebenfalls entfernt. Die restlichen optischen Verzerrungen im Laserstrahlweg vom Hauptoszillator, die zum Ziel ausgegeben werden, sind daher im Wesentlichen mit den optischen Verzerrungen vom Ziel zum Zielverfolgungssensor identisch; und das auf das optische Phasenarray angelegte Korrektursignal korrigiert zudem den Strahlungsweg für den Zielverfolgungssensor.
  • Somit schafft die Erfindung einen integrierten Phasenkonjugationslaser und eine Adaptivoptik-Steuerungsarchitektur, die keine Zielkreis-Wellenfronterfassung benötigt und ein Abtastung einer ausgehenden Wellenfront des Strahlricht-Primärspiegels verwendet. Die Erfindung integriert eine ausgehende Wellenfronterfassungsfunktion innerhalb einer neuartigen Strahlsteuerungsarchitektur, die (1) die Lokalschleifenkompensation auf das Strahlricht-Teleskop erweitert und (2) keine aktive Zielschleifen-Adaptivoptikfunktion erfordert, um die ausgehenden Wellenfrontfehler zu korrigieren. Dies ist insbesondere für die SBL-Mission von Bedeutung, wo die Reichweite zum Ziel sehr lang ist und die Zielbewegung während der Hin- und -Rücklaufzeit der Photonen im Vergleich zum Korrelationsabstand für atmosphärische Störungen erheblich ist. Für diese Anwendung sollten die Ziel-Schleife und die Korrekturen der ausgehenden Wellenfront unabhängig sein.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnung
  • 1 ist ein Diagramm eines Strahlsteuersystems, das gemäß herkömmlicher Lehren implementiert ist, wobei die Figur eine Aberrationskorrektur eines Primärspiegels unter Verwendung einer holographischen Phasensubtraktion in einem optisch adressierten Modulator für räumliches Licht darstellt.
  • 2 ist ein Diagramm eines Strahlsteuersystems, das einen integrierten Phasenkonjugationslaser und eine adaptive optische Architektur unter Verwendung einer Gitterraute zum Abtasten einer Lokalschleifen-Wellenfront und für eine photonische Wellenfrontkorrektur in Niedrigleistungs-Zielschleifen- und Hauptoszillatorstrahlwegen gemäß den Lehren der Anmeldung von Byren et al., auf die vorstehend Bezug genommen wurde, darstellt.
  • 3 ist ein Diagramm eines Strahlsteuersystems, das eine Korrektur einer unabhängigen Zielschleife und einer ausgehenden Wellenfront unter Verwendung eines holographischen Abtastens an einem Primärspiegel, einer Phasenkonjugation und einer adaptiven Optik in einem Niedrigleistungs-Strahlweg darstellt.
  • 4 ist ein Diagramm eines Strahlsteuersystems, das eine Korrektur einer ausgehenden Wellenfront unter Verwendung eines holographischen Abtastens an einem Primärspiegel, einer Phasenkonjugation und einer adaptiven Optik in einem Niedrigleistungs-Strahlweg ohne Zielschleifen-Wellenfrontkorrektur darstellt.
  • 5 ist ein Diagramm einer bevorzugten Ausführungsform eines Strahlsteuersystems, das gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung implementiert ist, die eine ausgehende Wellenfrontsteuerung unter Verwendung der beiden Phasenkonjukationsschenkel darstellt.
  • 6 ist ein Diagramm eines Strahlsteuersystems, das eine ausgehende Wellenfrontkorrektur unter Verwendung einer Echtzeitholographie und einer Phasenkonjugation darstellt.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Es erfolgt nun eine Beschreibung von veranschaulichenden Ausführungsformen und beispielhaften Anwendungen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnungen, um die vorteilhaften Lehren der vorliegenden Erfindung zu offenbaren.
  • Obgleich die vorliegende Erfindung hierin unter Bezugnahme auf die veranschaulichenden Ausführungsformen für spezielle Anwendungen beschrieben wird, wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist. Fachleute mit Durchschnittskenntnissen und Zugriff auf die hierin angeführten Lehren erkennen zusätzliche Modifizierungen, Anwendungen und Ausführungsformen innerhalb des Schutzbereichs derselben und zusätzliche Gebiete, in denen die vorliegende Erfindung von erheblichem Nutzen wäre.
  • Die vorliegenden Lehren werden unter anfänglicher Berücksichtigung der nachstehenden Angaben verdeutlicht.
  • Kompensierte Bilderzeugung durch Echtzeitholographie mit optisch adressierten Flüssigkristall-Modulatoren für räumliches Licht
  • Mehrere Gruppen haben eine Aberrationskorrektur für große Primärspiegel und atmosphärische Verwirbelungen unter Verwendung von holographischen Echtzeitverfahren demonstriert, die auf optisch adressierten Modulatoren für räumliches Licht (OASLMs) basiert sind (siehe z. B. „Compensated Imaging by Real-Time Holography with Optically Addressed Liquid-Crystal Spatial Light Modulators" von M. Gruneisen, K. Peters und J. Wilkes, veröffentlicht bei der SPIE, Bd. 3143, 0277-768X, Seiten 171–181, (1997); „White Light Imaging using Large Numerical Aperture Telescope with Dynamic Holographic Correction for Primary Mirror Distortions", von M. Vasil, V. Berenberg, A. Leschev, P. Semenov und V. Venediktov, veröffentlicht bei der SPIE Conference of Artifkial Turbulence for Imaging and Wave Propagation, San Diego, CA, SPIE Band 3432, 0277-768, Seiten 164–170 (1998) und "Atmosphericturbulence Compensation with Self Referenced Binary Holographic Interferometry" von S. Ma, D. Guthals, P. Hu und B. Campbell, veröffentlicht in der J. Optical Soc. Am. A, Band 11, Nr. 1, Seiten 428–433, (1994).
  • Das in 1 gezeigte System ist repräsentativ für die Arbeit von Gruneisen, Peters und Wilkes und anderen auf diesem Gebiet. In dieser Ausführungsform 100 wird eine optische Aberration auf einem optisch adressierten Modulator für räumliches Licht (OASLM) 136 mit einem Paar von Laserstrahlen aufgezeichnet. Ein Strahl 135 weist ein ebenes Wellenphasenprofil auf und dient als der „Referenz"-Strahl. Der andere 137 weist eine Phasenfront auf, auf der die Aberration 144 des verzerrenden Elements, das korrigiert werden soll, verschlüsselt ist. Diese Strahlen werden dazu gebracht, am OASLM 136 zu interferieren, und die daraus resultierenden dunklen und hellen Interferenzstreifen werden durch eine lichtempfindliche Schicht (Photoleiter oder Photodiode) innerhalb des OASLM 136 erfasst, der die optischen Ränder in ein elektrisches Feldprofil umwandelt. In der Holographie ist dies als „Lese"-Prozess bekannt. Das räumlich variierende elektrische Feld „schreibt" dann das Interferenzmuster auf eine nematische oder ferroelektrische Flüssigkristallschicht, die auf das variierende Feldprofil durch Umorientierung der Richtung der Moleküle des Flüssigkristallmaterials reagiert. Diese Umorientierung des Flüssigkristallschicht ändert die Phase (nematischen Flüssigkristalle) oder die Polarisierung (ferroelektrische elektrische Kristalle) eines durch sie hindurchgelangenden „Schreib"-Strahls.
  • Eine reflektierende Schicht, die zwischen der lichtempfindlichen Schicht und der Flüssigkristallschicht angeordnet ist, isoliert die lichtempfindliche Oberfläche und ermöglicht, dass der „Schreib"-Strahl das Flüssigkristall doppelt passieren kann, wodurch dessen Phase oder Polarisierung mit dem Interferenzmuster verschlüsselt wird, das in der Flüssigkristallschicht aufgezeichnet ist. Eine Polarisierer-/Analysiererkonfiguration (nicht gezeigt) kann mit ferroelektrischen Flüssigkristallen verwendet werden, um eine Polarisierungsmodulation in eine Phasenmodulation umzuwandeln. In der Figur handelt es sich bei dem „Schreib"-Strahl um den verzerrten Strahl aus dem Teleskop und bei dem korrigierten Strahl um den gebeugten Strahl erster Ordnung aus dem OASLM 136, der ebenfalls durch die reflektierende Innenschicht reflektiert wird. Eine ausführliche Beschreibung dieses „holographischen Phasensubtraktions"-Vorgangs, der experimentellen Vorrichtung, der OASLM-Vorrichtung und Kompromisse und der empirischen Daten wird durch Gruneisen et al. in der Entgegenhaltung erwähnt und hierin nicht wiederholt.
  • Die in der Technik bekannten holographischen Aberrationskorrekturverfahren bieten eine sehr wirksame Möglichkeit zum Implementieren einer adaptiven optischen Schleife ohne die Komplexität und Latenz, die einem elektronischen Prozessor einer adaptiven Optik zugeschrieben ist. Obgleich dieser Lösungsansatz zum Korrigieren von Aberrationen in Niedrigleistungssystemen nützlich ist, wird er bei der Verwendung von Hochleistungslasern nicht so ohne Weiteres zur Aberrationskorrektur übernommen.
  • Wellenfrontabtastung unter Verwendung von holographischen optischen Elementen
  • Im US-Patent 4,326,800 mit dem Titel „Laser Beam Wavefront and Line of Sight Correction" offenbart John Fitts ein Autoausrichtungssystem und ein Wellenfrontkorrektursystem für Hochenergielaser, das "einen Primärspiegel, der mit einem Gitter versehen ist, um holographische Niedrigenergie-Nachahmungen bzw. -Replika des Hochenergiestrahls zu beugen" verwendet. Die Autoausrichtungs- und Wellenfrontsteuerungssysteme, die in diesem Patent beschrieben sind, sind ansonsten herkömmlicher Beschaffenheit, und auf eine wiederholte Erläuterung derselben hierin wird daher verzichtet. Der Lösungsansatz setzt voraus, dass herkömmliche, verformbare optische Elemente wie verformbare Spiegel mit einer durchgehenden Außenschicht in den Hochleistungsstrahlweg versetzt werden können, um die ausgehende Wellenfront zu korrigieren, und bewirkt daher, dass alle mit diesen Elementen in Verbindung gebrachten Einschränkungen vorliegen.
  • Integrierter Phasenkonjugationslaser und adaptive optische Architektur
  • 2 zeigt eine Implementierung einer Hochenergielaser-(HEL)-Strahlsteuerungsarchitektur, die gemäß den Lehren der Patentanmeldung von Byren et al., auf die vorstehend Bezug genommen wurde, implementiert ist. Wie vorstehend in der Patentschrift, auf die vorstehend Bezug genommen wurde, ausführlicher diskutiert wird, nutzt dieses System 200 die Umkehreigenschaften der Wellenfront der nichtlinearen optischen Phasenkonjugation, um photonischen räumlichen Phasenmodulatoren (z. B. optischen Phasenarrays) zu ermöglichen, innerhalb der Niedrigleistungsbereiche den Strahlenwegs angeordnet zu werden, um eine adaptive optische Korrektur von Ziel- und Lokalschleifen-Wellenfrontfehlern zu bewirken. Bei diesem System werden Aberrationen innerhalb eines Hauptoszillatorwegs und die nicht gemeinsamen Wegfehler innerhalb eines Outcoupler bzw. Auskoppler- und die Apertur teilenden Elements (Outcoupler/ASE) 240 mit einer Gitterraute 246 abgetastet und durch ein Paar von Wellenfrontsensoren erfasst, einem 248 für den HEL und einem 249 für das Outcoupler/ASE.
  • In diesem System sind die Funktionen des HEL-Auskoppler- und die Apertur teilenden Elements in einem einzigen optischen Element (Auskoppler/ASE) 240 kombiniert worden, wodurch auf eine der transmissiven Hochleistungsoptiken verzichtet wird, die normalerweise in einem solchen System erforderlich ist. Ein adaptiv optischer Prozessor 280 verwendet den Wellenfrontfehler von einem Zielwellenfrontsensor 270, um eine Servoschleife um einen photonischen Modulator für räumliches Licht (der ein optischen Phasenarray (OPA) 250 oder ein elektromechanisches Mikrosystem (MEMS) sein kann) zu schließen, der den Wellenfrontfehler am Ziel-Wellenfrontsensor 270 nulliert und das Ziel-Verfolgungssensorbild korrigiert. Eine Referenz-Phasenfront für den ausgehenden HEL-Strahl 203 wird durch Subtrahieren des Phasenprofils, das anhand des Wellenfrontsignals ermittelt wird, das durch den ASE-Wellenfrontsensor 249 gemessen wird, von der Phasenkorrektur, die an das OPA 1 (250) angelegt wird, berechnet. Der adaptive optische Prozessor 280 schließt dann eine zweite Servoschleife um die OPA 2 (282), um die Phasenfront anzusteuern, die am HEL-Wellenfrontsensor 248 gemessen wird, so dass diese mit der so berechneten Referenenz-Phasenfront identisch sind. Wenn diese Schleife ordnungsgemäß geschlossen wird, weist der HEL-Ausgangsstrahl 203 die korrekte Vor-Verzerrung auf, um die atmosphärische Verwirbelung zu kompensieren, ohne Phasenfrontartefakte aufgrund der nicht gemeinsamen Wege durch den ASE/Auskoppler 240 oder den Leistungsverstärker-Phasenkonjugationsschenkel (Leistungsverstärker 288 und Phasenkonjugationsspiegel 292).
  • Bei diesem Lösungsansatz wird der Ziel-Wellenfrontsensor 270 stets nahe null betrieben, wodurch sichergestellt wird, dass die adaptive optische Leistung sogar unter Bedingungen mit einem geringen Signal-Rauschverhältnis (SNR) akzeptabel bleibt. Nur der hohe Signalrauschverhältnis-HEL-Wellenfrontsensor 248 und ASE-Wellenfront-Sensor 249 werden außerhalb null betrieben. Sowohl (250) als auch OPA 2 (282) werden in der Weise einer geschlossenen Schleife bzw. Regelkreises angesteuert. Für einige Anwendungen kann der adaptive optische Prozessor 280 auch das korrekte Vor-Verzerrungssignal unter Verwendung von in der Technik bekannten deterministischen oder stochastischen Schätzungsverfahren berechnen, das vorgesehen sein kann, um der Latenz in den erfassten Wellenfronten (Vorwärtskopplung), Versetzungen zwischen der Position der Wellenfronterfassungsbeleuchtungs-Signalleuchte auf dem Ziel und dem gewünschten anvisierten Punkt und anderen Effekten entgegenzuwirken. Für die meisten adaptiven optischen Anwendungen ist es vorteilhaft, die verformbare Elemente und Wellenfrontsensoren an Pupillenpunkten innerhalb des optischen Wegs anzuordnen. Dadurch wird eine gute Abbildung des erfassten Wellenfrontfehlers auf die Pixel einer OPA sichergestellt, die zum Korrigieren dieses Fehlers verwendet wird. Die Pupillenübertragungsoptik kann daher im optischen Weg verwendet werden, die in der Figur nicht gezeigt ist. Für die meisten adaptiven optischen Anwendungen ist es zudem ebenfalls vorteilhaft, die brechenden Strahlteilungselemente, die innerhalb des Hochleistungsstrahlungswegs angeordnet sind, wie z. B. das ASE und der Auskoppler, mit relativ kleinen Einfallswinkeln (Winkel zwischen Oberflächennormale und einfallendem Strahl) zu betreiben. Obgleich diese Architektur wirksam ist, wenn eine integrierte adaptive Optik für Lokal- und Zielschleifen verwendet wird, wird sie leider den Anforderungen von modernen Satellitenbasis-Laseranwendungen (SBL) nicht gerecht.
  • 3 zeigt ein beispielhaftes Strahlsteuerungssystem, das auch eine unabhängige Zielschleifen-Adaptivoptikfunktion beinhaltet. Diese Architektur 300 ist dem System des Stands der Technik dahingehend ähnlich, dass die Funktionen des HEL-Auskopplerelements und des die Apertur teilenden Elements zu einer Optik 340 kombiniert worden sind, und dass zwei OPAS 350, 382 verwendet werden, um die Wellenfrontfehler in den Lokal- und Zielschleifen zu korrigieren. Dieser Lösungsansatz unterscheidet sich jedoch von dem vorstehend erwähnten Lösungsansatz im Wesentlichen in zweierlei Hinsicht. Zunächst sind die Lokalschleifen- und Zielschleifen-Adaptivoptikfunktionen vollkommen unabhängig voneinander. Zweitens wird die ausgehende Wellenfront vom HEL-Strahl auf der Ausgangsseite eines Strahlricht-Teleskops 310 unter Verwendung von holographischen optischen Elementen (HOEs) 318 abgetastet, die direkt auf einem Primärspiegel 316 derselben erzeugt werden. Für die segmentierten und/oder ausfahrbaren Primärspiegel, wie sie für ein raumbasiertes Objektiv-HEL-System vorgesehen sind, sollte jedes Pedal des Primärspiegels 316 einen oder mehrere HOEs aufweisen, um sowohl die Figurfehler innerhalb eines Segments als auch die Kolbenfehler zwischen den Segmenten zu messen. Die Kolbenfehler sind mit einem herkömmlichen verformbaren Spiegel mit einer durchgehenden Außenschicht aufgrund der abrupten Phasendiskontinuitäten nicht korrigierbar. Da nichtmechanische, photonische, räumliche Phasenmodulatoren wie OPAS und elektromechanische Mikrosysteme (MEMs) abrupte Phasendiskontinuitäten eines willkürlichen Ausmaßes bewältigen können, sind sie jedoch ideal geeignet zur Lösung dieses ausgehenden Wellenfrontkorrekturproblems mit ausfahrbaren und/oder segmentierten Spiegeln.
  • Weil die ausgehende Wellenfrontkorrekturfunktion von der Zielschleife abhängig ist, kompensiert sie keine Wellenfrontstörungen, die über das Strahlricht-Teleskop hinausgehen. Zum Nachteil für raumbasierte Raketenabwehranwendungen sind die Wellenfrontstörungen in der Ziel-Schleife minimal aufgrund eines mangelnden dichten intervenierenden atmosphärischen Wegs und der Tatsache, dass die Phasenfehler nahe des Zieles einen minimalen Effekt auf das Strehl-Verhältnis des HEL-Strahls haben. Die Geschwindigkeit des Ziels und die Länge des Strahlwegs sind so beschaffen, dass sich die atmosphärischen Störungen, die durch einen aktiven Zielschleifen-Wellenfrontsensor gemessen werden, nicht auf die Störungen beziehen würden, die durch den HEL-Strahl in der Nähe des Ziels erfahren werden. Aus diesem Grund ist eine unabhängige ausgehende Wellenfrontkorrekturfunktion vorteilhaft.
  • Eine relative Bewegung zwischen der Ziel- und der Host-Plattform kann einen Führungswinkel erfordern, der in der HEL-Zeigefunktion beinhaltet ist. Dies kann mit der ausgehenden Wellenfront-Korrekturschleife durch Nullen des ausgehenden Wellenfrontsensorsignals auf ein festgelegtes Neigungs-Referenzsignal erreicht werden. Diese Funktion kann optisch implementiert werden, wenn ein interferometerbasierter ausgehender Wellenfrontsensor 320 verwendet wird, wie ein seitlich ausscherendes Interferometer, indem die Neigung eines dazugehörigen unabhängigen Referenzstrahls (nicht gezeigt) gesteuert wird, oder kann innerhalb des Adaptivoptik-Prozessors 380 in einer Software implementiert werden. In jeder Implementierung wird ein Winkelversatz auf die OPA 2 (382) angewendet, die das Hauptoszillatorsignal ablenkt, das in den Phasenkonjugationsschenkel eintritt, wodurch bewirkt wird, dass der Hochleistungs-Laserstrahl abgelenkt wird, damit der gewünschte Führungswinkel bewirkt wird.
  • 4 zeigt ein weiteres System, bei dem auf die Zielschleifen-Wellenfrontkorrekturfunktion verzichtet wird und Korrekturschleife eines nicht gemeinsamen Wegs dem Zielverfolgungssensorweg hinzugefügt wird. Eine Korrektur der ausgehenden HEL-Wellenfront ist mit der in 3 identisch, wobei der OPA 2 (482) durch den Adaptikoptikprozessor 480 befohlen wird, den ausgehenden Phasenfrontfehler, der durch den ausgehenden Wellenfrontsensor erfasst wird, auf null zu nullen. Wenn diese Servoschleife geschlossen wird, sorgt die Phasenfront des Hauptoszillatorsignals, das in den Auskoppler/ASE 440 eindringt, dafür, dass die nichtkonjugierten Figur- und Kolbenfehler mit dem Primärspiegel 440 sowie der Phasenkonjugation des nicht gemeinsamen vertikalen Brechungswegfehlers im Auskoppler/ASE 440 zugewiesen werden. Der Brechungsfehler wird herausgenommen, wenn der Hauptoszillatorstrahl vertikal durch den Auskoppler/ASE 440 gelangt. Die nichtkonjugierten Figur- und Kolbenfehler des Primärspiegels 416 werden innerhalb des PCM 492 konjugiert und bei Reflexion vom Primärspiegel 416 korrigiert, um den gewünschten Planwellen-Ausgangsstrahl zu erzeugen.
  • Eine Korrektur des Bildes des Zielverfolgungssensors 460 für die Brechungskomponente des nicht gemeinsamen Wegfehlers im Auskoppler/ASE 440 wird wie folgt erreicht. Die konjugierte vertikale Komponente des nicht gemeinsamen Brechungswegfehlers im Auskoppler/ASE 440 wird eliminiert, da der Hauptoszillator vertikal aufwärts durch den Auskoppler/ASE 440 nach einer Reflexion von der OPA 2 (482) gelangt. An diesem Punkt wird ein kleiner Bereich dieses Strahls von der vorderen Oberfläche 443 des Auskoppler/ASE 440 zurückreflektiert und nimmt die horizontale Komponente des nicht gemeinsamen Brechungswegfehlers in diesem Element auf. Das reflektierte Hauptoszillatorsignal reflektiert dann von der OPA 1 (450), wenn es in eine Planwelle am Oszillatorwellenfrontsensor durch die Servoeinrichtung des Adaptivoptikprozessors 480 umgewandelt wird. Beim Nullen der Aberrationen im Hauptoszillatorsignal wird die OPA 1 (450) konfiguriert, um die Verzerrung im Primärspiegel 416 sowie die horizontale Brechungsverzerrung im Auskoppler/ASE 440 zu korrigieren. Weil es sich dabei um die gleichen Verzerrungen handelt, die durch den Zielverfolgungssensor 460 betrachtet werden, wird das Zielbild für eine beste Verfolgungsleistung ebenfalls durch die OPA 1 (450) korrigiert. Es ist zu beachten, dass durch Nullen der durch den Oszillatorwellenfrontsensor 470 erfassten Phasenfront auf eine festgelegte Neigung und nicht auf Null der Adaptikoptikprozessor 480 einen festgelegten Verfolgungsversatz oder Führungswinkel nach Bedarf einführen kann, um die Effekte der relativen Zielbewegung auszugleichen, die an früherer Stelle beschrieben wurden.
  • Eine Korrektur der reflektierenden Komponente der verzogenen Oberfläche eines nicht gemeinsamen Wegfehlers in der Auskoppler/ASE 440 wird wie folgt erreicht. Für den HEL-Ausgangsstrahl, der durch den ausgehenden Wellenfrontsensor 420 erfasst wird, um frei von jeglicher Verzerrung einer verzogenen Oberfläche vom Auskoppler/ASE zu sein, muss der verstärkte Strahl vom Leistungsverstärker-Phasenkonjugationsschenkel (Leistungsverstärker 488 und Phasenkonjugationsspiegel 492) vor dem Frontreflektieren von der vorderen Oberfläche 443 des Auskopplers/ASE 440 die Phasenkonjugation dieser an der Front reflektierten Verzerrung einer vorderen Oberfläche beinhalten. Der Hauptoszillatorstrahl, der in die Verstärkerstrahllinie eindringt, muss daher über die OPA 2 (482) mit der nichtkonjugierten Phasenfront im Voraus verzerrt werden, so dass der HEL-Strahl sich in der richtigen Phasenbeziehung nach einer Umwandlung durch den Phasenkonjugationsspiegel 492 befindet. Der Bereich des Hauptoszillatorstrahls, der von der vorderen Oberfläche des Auskopplers/ASE einer Rückreflexion unterzogen wird, weist keine Verzerrungskomponente einer verzogenen Oberfläche auf, weil die rückreflektierte Verzerrung die Phasenkonjugation der an der Front reflektierten Verzerrung ist und die beiden sich vollkommen aufheben. Der Oszillatorwellenfronsensor (470) erfasst daher nicht diese reflektierende Komponente eines nicht gemeinsamen Wegs, und wird nicht durch die OPA 1 (450) korrigiert. Das Ergebnis ist, dass die reflektierende Komponente einer verzogenen Oberfläche eines nicht gemeinsamen Wegs des Auskoppler/ASE-Fehlers, die durch den Zielverfolgungssensor 460 nicht erfasst wird, nicht in der Korrektur des Strahlwegs des Zielverfolgungssensors beinhaltet ist und daher seine Leistung nicht nachteilig beeinflusst.
  • 3 und 4 wurden erstellt, um den abgetasteten Strahl aus den HOEs darzustellen, der in den ausgehenden Wellenfrontsensor durch ein Loch im Sekundärspiegel des Strahlricht-Teleskops eindringt. Die Wellenfrontabtastung könnte im Rahmen der vorliegenden Lehren auch erreicht werden, indem der Strahl, der vom Primärspiegel abgetastet wird, vom Sekundärspiegel reflektiert wird, und indem ein Strahlteiler oder eine andere Einrichtung verwendet wird, um die Strahlen im Coudé-Weg hinter dem Teleskop aufzuteilen. Dieser Lösungsansatz kann dann vorteilhaft sein, wenn die Abmessungen und das Gewicht der Sekundärspiegelbefestigung und das Gesamtgleichgewicht von Bedeutung sind.
  • 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. In der Ausführungsform 500 von 5 wird eine nicht gemeinsame Wegfehlerkorrektur mit einem zweiten Phasenkonjugationsschenkel erreicht, wobei auf den Oszillatorwellenfrontsensor, die OPA 2 und ein Teil der Funktionalität des Adaptivoptikprozessors verzichtet wird, die in 3 und 4 verwendet werden. In dieser Ausführungsform wird der Hauptoszillator 552 in die Position des Oszillatorwellenfrontsensors 470 in 4 bewegt; und sowohl die OPA 2 (482) als auch der Hauptoszillator 484 derselben werden durch einen zweiten Phasekonjugationsspiegel 546 ersetzt. Ein Vorverstärker 544 kann im zweiten Phasenkonjugationsschenkel verwendet werden, um die Reflexionsverluste im Auskoppler/ASE 540 auf dem vertikalen Strahlweg vom zweiten Phasenkonjugationsschenkel bis zum ersten Schenkel aufzuheben, der eine Leistungsverstärker-Strahllinie 554 beinhaltet. Für bestimmte Systemkonfigurationen kann diese HEL-Architektur Kosten- und Aufwandsvorteile bieten.
  • In dieser Ausführungsform sind das Abtasten und Erfassen der ausgehenden Wellenfront mit jenen identisch, die unter Bezugnahme auf 4 beschrieben wurden, jedoch wird die ausgehende Wellenfrontkorrekturschleife um die OPA 1 (550), nicht die OPA 2 geschlossen. Eine Korrektur für den nicht gemeinsamen Wegfehler im Auskoppler/ASE 540 folgt dem gleichen allgemeinen Lösungsansatz, der früher beschrieben wurde, doch mit einigen Unterschieden, die nachstehend erörtert wurden. Der Hauptoszillator 552 wird zunächst von einem Strahlteiler 553, dann von der OPA 1 (550) reflektiert wird, wo er die Konjugation der Teleskopverzerrung sowie die Konjugation des horizontalen Bereichs der Brechungskomponente eines nicht gemeinsamen Wegfehlers im ASE/Auskoppler 540 aufnimmt. Der Strahl wird dann durch den Auskoppler/ASE 540 an die vordere Oberfläche übertragen, wo der Fehler, der dem refraktiven, horizontalen nicht gemeinsamen Wegfehler zugeschrieben ist, korrigiert wird. Der Strahl nimmt dann die Verzerrung der verzogenen Oberfläche aus dem Auskoppler/ASE 540 durch Rückreflektieren von der vorderen Oberfläche dieses Elements auf. Schließlich gelangt er abwärts durch den Auskoppler/ASE 540, wobei die vertikale Brechungskomponente des nicht gemeinsamen Wegfehlers aufgenommen wird, bevor er in den zweiten Phasenkonjugationsschenkel an der Unterseite der Figur eindringt.
  • Der Strahl gelangt dann in den zweiten Phasenkonjugationsschenkel, wo er vorverstärkt werden kann und wo die optische Phasenfront bei Reflexion durch den zweiten Phasenkonjugationsspiegel 546 umgekehrt wird. Der Strahl, der diesen Schenkel verlässt, trägt nun die nichtkonjugierte atmosphärische Verzerrung sowie die Konjugation der vertikalen Brechungsverzerrung und die Konjugation einer Rückreflexion von der vorderen Oberfläche des Auskopplers/ASE 540. Indem die vertikale Brechungskomponente des nicht gemeinsamen Wegfehlers vertikal durch den Auskoppler/ASE 540 gelangt, wird sie korrigiert. Der Strahl wird dann im ersten Phasenkonjugationsschenkel an der Oberseite der Figur durch einen zweiten Phasenkonjugationsspiegel 556 konjugiert und durch eine Leistungsverstärker-Strahllinie 54 verstärkt. An diesem Punkt trägt der Strahl nur die konjugierte atmosphärische Verzerrung und die nicht nichtkonjugierte Rückreflexion von der vorderen Oberfläche des Auskopplers/ASE 540. Wie vorstehend beschrieben, ist diese zweite Komponente mit der Konjugation einer Front-Reflexion von der vordere Oberfläche identisch, die korrigiert wird, wenn der Strahl einer Frontreflexion von der vorderen Oberfläche des Auskoppler/ASE auf seinem Weg zum Strahlrichterteleskop 510 unterzogen wird. Beim Reflektieren vom Auskoppler/ASE 540 trägt der HEL-Strahl nur die Konjugation der Teleskopverzerrung, bei der es sich um die gewünschte Phasenfront handelt, um diese Aberration zu korrigieren und einen Strahl von nahezu einer Planewelle zum Ziel 501 zu liefern.
  • Weil der Hochleistungslaserstrahl der Visierlinie des Hauptoszillatorstrahls folgt, kann der Hochleistungsstrahl wünschenswerterweise vom anvisierten Zielpunkt versetzt werden, indem der Hauptoszillatorstrahl mit einer mechanischen Einrichtung (z. B. einem Lenkspiegel) oder einer nichtmechanischen Einrichtung (zusätzliche OPA), nicht gezeigt, gelenkt wird.
  • 6 zeigt ein weiteres Strahlsteuersystem. Dieses System 600 beinhaltet einen optisch adressierten räumlichen Lichtmodulator (OASLM) 620 und einen „Lese"-Strahlmechanismus anstelle des ausgehenden Wellenfrontsensors 520, der OPA 1 (550) und des adaptiv optischen Prozessors 580 von 5. In diesem System gibt es keine bandbreiteneinschränkenden elektrischen Servosysteme, und daher kann die Adaptivoptikkorrektur sehr schnell mit sehr hoher Auflösung vonstatten gehen. Der Nachteil ist dabei die optische Komplexität, die mit einer kohärenten Interferometrie zusammenhängt, die notwendig ist, um ein Echtzeit-Hologramm aufzuzeichnen, dass die Phasenfrontverzerrungen, potentielle Mittelachsenausrichtungsfehler, die einer strukturellen Einhaltung des Ladegewichts zugeschrieben sind (die gesonderte Auto-Ausrichtungsschlaufen in den „Lese"-Strahlwegen erfordern können), und ein potentiell unzureichendes Abtasten des refraktiven horizontalen nicht gemeinsamen Wegfehlers im Auskoppler/ASE 618 beinhaltet.
  • In diesem System wird ein Einzelmodus-Hauptoszillator (MO 1 (604) in 6) zur Erzeugung von zwei Strahlen verwendet. Der erste 605 wird als eine Reflexion von einem ersten Strahlteiler 606 erzeugt und dient als der Referenzstrahl im holographischen „Lese"-Vorgang. Der übertragene Abschnitt passiert einen zweiten Strahlteiler 608 und wird durch die Null-Korrektor-Optik 610 in ein Strahlrichterteleskop 612 injiziert, wo es die Verzerrung des Primärspiegels 614 abtastet, durch den Null-Korrek tor zurückkehrt und durch den zweiten Strahlteiler 608 reflektiert wird. Ein Abtasten des Primärspiegels 614 kann unter Verwendung von optischen holographischen Elementen erreicht werden, wie an früherer Stelle erörtert wurde, oder als eine Spiegelreflexion der Primärspiegeloberfläche, wie in der Figur gezeigt ist. Wenn eine Spiegelreflexion verwendet wird, muss die Null-Korrektoroptik 610 vom Primärspiegel 614 um eine Entfernung getrennt werden, die näherungsweise gleich dem Basisradius einer Krümmung des Primärspiegels ist, wobei eine Verlängerung der Teleskopstruktur erforderlich ist, die im Wesentlichen über den Sekundärspiegel 616 hinausgeht. Der Strahl, der die Teleskopverzerrung trägt, wird dann dazu gebracht, durch den Auskoppler/ASE 618 zu passieren, so dass er den horizontalen Brechungsabschnitt des nicht gemeinsamen Wegfehlers abtastet. Eine Pupillenübertragungs- und Bildaufbauoptik 638, 640 werden vor und nach dem Auskoppler/ASE 618 verwendet, um den Strahl in Bezug auf eine refraktive Verzerrung bzw. Brechungsverzerrung umzuwandeln (neu abzubilden) und auszurichten (zu richten).
  • Wie in der Beschreibung des Stands der Technik (siehe 1) wird bewirkt, dass die beiden Strahlen am OASLM 620 interferieren, wobei die Phasenfrontverzerrung des Primärspiegels 614 in einem Interferenzmuster aufgezeichnet wird. Dieses Interferenzmuster erzeugt Streifen einer hohen und niedrigen optischen Intensität innerhalb einer lichtempfindlichen Schicht, die wiederum Variationen in einem elektrischen Feld als Reaktion auf die optischen Streifen erzeugt. Eine Flüssigkristallschicht zeichnet das Muster in der Ausrichtung seiner Moleküle auf, die die Phase oder Polarisierung einer übertragenen optischen Strahlung abhängig von der Beschaffenheit des Flüssigkristallmaterial ändern. Die Verzerrungsinformation wird dadurch in einem Echtzeit-Hologram innerhalb der Flüssigkristallschicht aufgezeichnet. Wie im Stand der Technik bewirkt eine reflektierende Schicht zwischen der lichtempfindlichen Schicht und der Flüssigkristallschicht, dass ein einfallendes Licht doppelt durch die Flüssigkristallschicht gelangen kann und der resultierende gebeugte Strahl erster Ordnung eine Phasenfront aufweist, bei der es sich um die Phasenkonjugation der Primärspiegelverzerrung handelt. Der OASLM 620 dient der gleichen Funktion wie die OPA 1 in 5, und die Korrektur von nicht gemeinsamen Wegfehlern im Auskoppler/ASE 618 ist mit der vorstehen den identisch. Weil ein Abtasten der holographischen optischen Elementen und OASLMs von der Wellenlänge abhängig ist, wird die Bestleistung mit dieser Ausführungsform erreicht, wenn der Strahl der MO 1 (604) und der Hochleistungslaserstrahl die gleiche Wellenlänge oder nahezu die gleiche Wellenlänge aufweisen.
  • Somit ist die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf eine spezielle Ausführungsform für eine spezielle Anwendung beschrieben worden. Für Durchschnittsfachleute in der Technik, die Zugriff auf die vorliegenden Lehren haben, sind zusätzliche Modifizierungen, Anwendungen und Ausführungsformen innerhalb des Schutzbereichs erkennbar.
  • Die angehängten Ansprüche sollen daher alle beliebigen Anwendungen, Modifizierungen und Ausführungsformen innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung umfassen.

Claims (6)

  1. Strahlsteuersystem (500), welches folgendes umfasst: ein Teleskop (510) zur Lieferung eines ersten Strahls von elektromagnetischer Energie (503); ein holographisches Element (518) zur Probennahme an dem ersten Strahl (503) und zur Lieferung eines zweiten Strahls (505) in Abhängigkeit hiervon; einen Wellenfrontdetektor (520) zum Detektieren von Aberrationen in dem zweiten Strahl (505) und zur Erzeugung eines Fehlersignals; und gekennzeichnet durch eine adaptive optische Anordnung, welche folgendes enthält: eine Quelle für einen Bezugsstrahl (552); einen Prozessor (580), welcher auf das Fehlersignal anspricht, um ein Korrektursignal zur Korrektur von Aberrationen in dem ersten Strahl (503) zu erzeugen; ein optisches Phasenarray (550) zur Modifizierung des genannten Bezugsstrahls in Abhängigkeit von dem Korrektursignal; einen ersten Phasenkonjugationsspiegel (546); ein die Apertur teilendes Element (540), welches in Ausrichtung mit dem ersten Phasenkonjugationsspiegel (546) angeordnet ist, wobei der modifizierte Bezugsstrahl so ausgebildet ist, dass er eine erste Oberfläche des aperturteilenden Elementes (540) abliest und einen rückseitigen Ablesestrahl in Ab hängigkeit hiervon liefert und wobei der erste Phasenkonjugationsspiegel (546) so ausgebildet ist, dass er die Phase des rückseitigen Ablesestrahls konjugiert und einen konjugierten rückseitigen Ablesestrahl in Abhängigkeit hiervon erzeugt; und einen zweiten Phasenkonjugationsspiegel (560), welcher so ausgebildet ist, dass er die Phase des konjugierten rückseitigen Ablesestrahls konjugiert und somit die Wirkung des ersten Phasenkonjugationsprozesses löscht und den ersten Strahl in Abhängigkeit hiervon liefert.
  2. Strahlsteuersystem nach Anspruch 1, bei welchem das genannte Teleskop (510) einen Primärspiegel (516) enthält.
  3. Strahlsteuersystem nach Anspruch 2, bei welchem das holographische optische Element (518) auf einer Oberfläche des genannten Primarspiegels (516) des Teleskops (510) angeordnet ist.
  4. Strahlsteuersystem nach Anspruch 1, bei welchem die adaptive optische Anordnung einen phasenkonjugierten Laserstrahl als den ersten Strahl erzeugt.
  5. Strahlsteuersystem nach Anspruch 1, bei welchem die adaptive optische Anordnung weiter einen Verstärker (554) zur Verstärkung des Strahls enthält, welcher von dem zweiten Phasenkonjugationsspiegel (556) ausgegeben wird, um den ersten Strahl zu liefern.
  6. Strahlsteuersystem nach Anspruch 5, bei welchem der genannte erste Strahl durch eine Frontfläche des die Apertur teilenden Elementes (540) reflektiert wird.
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