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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines menschlicher Proteinkinase ähnlichen
Proteins beim Screenen auf Mittel, die bei der Behandlung von Diabetes
zweckdienlich sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Proteinkinasen
spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von biochemischen
und morphologischen Veränderungen
in Zusammenhang mit Zellwachstum und -teilung. D'Urso et al., Science 250, 786-91 (1990);
Birchmeier et al., Bioessays 15, 185-89 (1993);
US-Patent 6.200.770 . Sie dienen als
Wachstumsfaktorrezeptoren und Signaltransduktoren und wurden mit
Zelttransformation und Malignität
in Verbindung gebracht. Hunter et al., Cell 70, 375-87 (1991); Posada
et al., Mol. Biol. Cell 3, 583-92 (1992); Hunter et al., Cell 79,
573-82 (1994). Beispielsweise wurde gezeigt, dass Proteinkinasen
an der Übertragung
von Signalen von Wachstumsfaktorrezeptoren (Sturgill et al., Nature
344, 715-18 (1988); Gomez et al., Nature 353, 179-73 (1991), an
der Steuerung des Eintritts von Zellen in die Mitose (Nurse et al.,
Nature 344, 503-08 (1990); Maller, Curr. Opin. Cell Biol. 3, 269-75
(1991) sowie an der Regulierung von Actin-Bündelung (Husain-Chisthti et
al., Nature 334, 718-21 (1988) beteiligt sind.
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Proteinkinasen
können
auf der Grundlage von entweder Aminosäuresequenzähnlichkeit oder Spezifität für Serin/Threonin-
oder Tyrosinreste in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden. Eine kleine
Anzahl von Kinasen mit Doppelspezifität sind der Serin/Threonin-spezifischen
Gruppe strukturell ähnlich.
Innerhalb der allgemeinen Klassifikation können Kinasen außerdem in
Familien unterteilt werden, deren Mitglieder einen höheren Grad
an Aminosäureidentität der katalytischen
Domänen
und auch ähnliche
biochemische Eigenschaften aufweisen. Die meisten Proteinkinase-Fami lienmitglieder
weisen auch außerhalb
der Kinasedomäne
gemeinsame Strukturmerkmale auf, die Ausdruck ihrer jeweiligen Zellfunktionen
sind. Dazu zählen
Regulationsdomänen,
die die Kinase-Aktivität
oder Wechselwirkung mit anderen Proteinen steuern. Hanks et al.,
Science 241, 42-52 (1988).
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Auf
dem Gebiet der Erfindung besteht Bedarf an der Identifikation von
Proteinkinaseähnlichen
Proteinen, die so reguliert werden können, dass eine therapeutische
Wirkung erzielt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Geoffenbart
werden Reagenzien und Verfahren zur Regulierung eines menschlicher
Proteinkinase ähnlichen
Proteins.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Screenen auf Mittel, die zur
Behandlung von Diabetes zweckdienlich sind. Eine Testverbindung
wird mit einem Proteinkinase-ähnlichen
Proteinpolypeptid kontaktiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, wie sie
durch die in Seq.-ID Nr. 9 gezeigte Aminosäuresequenz definiert ist.
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Bindung
zwischen der Testverbindung und dem Proteinkinase-ähnlichen
Protein-Polypeptid
wird detektiert. Ein Mittel, das eine Verringerung der Aktivität des Proteinkinase-ähnlichen
Proteins bewirkt, wird als Mittel ausgewählt, das möglicherweise zur Behandlung
von Diabetes zweckdienlich ist.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Screenen auf Mittel, die zur
Behandlung von Diabetes zweckdienlich sind. Eine Testverbindung
wird mit einem Proteinkinase-ähnlichen
Proteinpolypeptid kontaktiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, wie sie
durch die in Seq.-ID Nr. 9 gezeigte Aminosäuresequenz definiert ist.
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Proteinkinase-ähnliche
Proteinaktivität
des Polypeptids wird detektiert. Eine Testverbindung, die Proteinkinase-ähnliche
Proteinaktivität
des Polypeptids relativ zu Proteinkinase-ähnlicher Proteinaktivität in Abwesenheit
der Testverbindung verringert, wird so als mögliches Mittel zur Behandlung
von Diabetes identifiziert.
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Geoffenbart
wird ein menschlicher Proteinkinase ähnliches Protein, das zur Identifizierung
von Testverbindungen geeignet ist, die beispielsweise als Inhibitoren
an der aktiven Stelle des Enzyms wirken können.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 1).
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2 zeigt
die von der in 1 gezeigten DNA-Sequenz abgeleitete
Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2).
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3 zeigt
die Aminosäuresequenz
des durch swiss |P80192|M3K9_HUMAN identifizierten Proteins (Seq.-ID
Nr. 3).
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4 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 4).
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5 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 5).
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6 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 6).
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7 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 7).
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8 zeigt
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 8).
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9 zeigt
die von der in 8 gezeigten DNA-Sequenz abgeleitete
Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 9).
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10 zeigt die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende DNA-Sequenz
(Seq.-ID Nr. 10).
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11 zeigt den BLAST-Abgleich von 423 (Seq.-ID Nr.
2) mit swiss/P80192/M3K9_HUMAN (Seq.-ID Nr. 3).
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12 zeigt den HMMPFAM-Abgleich von 423 (Seq.-ID
Nr. 2) mit pfam|hmm| pkinase.
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13 zeigt die relative Expression von mRNA von
menschlicher Proteinkinase ähnlichem
Protein in Krebszellen und -gewebe.
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14 zeigt die relative Expression von mRNA von
Proteinkinase-ähnlichem
Protein in Gewebe, das für
Obesität
und Diabetes relevant ist.
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15 zeigt die Kopienzahl von mRNA von Proteinkinase-ähnlichem
Protein in Gewebe, das für
Obesität
und Diabetes relevant ist.
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16 zeigt das relative Expressionsprofil von mRNA
von Proteinkinase-ähnlichem
Protein in verschiedenen menschlichen Geweben (Bodymap).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines menschlicher Proteinkinase ähnlichen
Proteins, das die in Seq.-ID Nr. 9 gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst. Eine für
das menschlicher Proteinkinase ähnliche
Protein kodierende Sequenz wird in Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 gezeigt. Diese Sequenz
befindet sich auf Chromosom 15. Verwandte ESTs (Seq.-ID Nr. 4–7) werden
in Lymphom- und Keimzentrum-B-Zellen exprimiert.
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliches
Protein ist über
287 Aminosäuren
zu 31 % mit swiss|P80192|M3K9_HUMAN identisch (1).
Die Ergebnisse einer Pfam-Homologiesuche stützen die Identifikation dieses
Proteins als eukaryotische Proteinkinase. Seine wahrscheinliche
Funktion als Tyrosinkinase-Klasse-III-Protein wird außerdem durch
die Ergebnisse einer BLOCKS-Datenbanksuche gestützt. Consensus-Muster sind
in 1 unterstrichen; der Asp-Rest der aktiven Stelle
und der ATP-bindende Lys-Rest sind fettgedruckt hervorgehoben.
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliches
Protein kann auch zum Screenen auf Inhibitoren von menschlicher
Proteinkinase ähnlichem
Protein eingesetzt werden.
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Polypeptide
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide gemäß der Erfindung
umfassen zumindest 6, 10, 15, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175, 200,
225, 250, 275 oder 286 zusammenhängende
Aminosäuren,
ausgewählt aus
der in Seq.-ID Nr. 2 gezeigten Aminosäuresequenz oder einer biologisch
aktiven Variante davon, wie sie nachstehend definiert ist. Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide gemäß der Erfindung
umfassen zumindest 6, 10, 15, 20, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175,
200, 225, 250, 275, 300, 325, 350, 375, 400, 425, 450, 475, 500,
525, 550, 575, 600, 625, 650, 675, 700, 725, 750, 775, 800, 825,
850, 875, 900, 925, 950, 975, 1000, 1025, 1050, 1075, 1100, 1125,
1150, 1175, 1200, 1225, 1250, 1275, 1300, 1325, 1350, 1375 oder
1394 zusammenhänge
Aminosäuren,
ausgewählt
aus der in Seq.-ID Nr. 9 gezeigten Aminosäuresequenz oder einer biologisch
aktiven Variante davon, wie sie nachstehend definiert ist. Ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid der Erfindung kann daher ein Teil eines Proteinkinase-ähnlichen
Proteins, ein Proteinkinase-ähnliches
Protein voller Länge
oder ein Fusionsprotein, welches das gesamte Proteinkinaseähnliche
Protein oder einen Teil davon umfasst, sein.
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Biologisch aktive Varianten
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Varianten
von menschlicher Proteinkinase ähnlichen
Polypeptiden, die biologisch aktiv sind, z.B. enzymatische Aktivität beibehalten,
sind ebenfalls menschlicher Proteinkinase ähnliche Polypeptide. Vorzugsweise
weisen natürlich
oder nicht natürlich
vorkommende Proteinkinase-ähnliche
Polypeptidvarianten Aminosäuresequenzen
auf, die zu zumindest etwa 32, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65 oder 70,
vorzugsweise etwa 75, 80, 85, 90, 96, 96, 98 oder 99 % mit der in
Seq.-ID Nr. 2 und 9 gezeigten Sequenz oder einem Fragment davon identisch
sind. Die prozentuelle Identität
zwischen einer mutmaßlichen,
menschlicher Proteinkinase ähnlichen Polypeptidvariante
und einer Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2 oder 9 wird durch herkömmliche Verfahren bestimmt.
Siehe beispielsweise Altschul et al., Bull. Math. Bio. 48, 603 (1986)
und Henikoff & Henikoff, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89, 10915 (1992). Kurz gesagt werden zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung eines "gap
opening penalty" von
10, eines „gap
extension penalty" von
1 und der „BLOSUM62"-Bewertungsmatrix
von Henikoff & Henikoff
(1992) so angeordnet, dass die Anordnungspunkte optimiert werden.
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Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung werden erkennen, dass viele etablierte
Algorithmen zur Verfügung
stehen, um zwei Aminosäuresequenzen
abzugleichen. Der „FASTA"-Ähnlichkeitssuchalgorithmus
von Pearson & Lipman
ist ein geeignetes Proteinabgleichverfahren zur Untersuchung der
Identität
zwischen einer hierin geoffenbarten Aminosäuresequenz und der Aminosäuresequenz
einer vermeintlichen Variante. Der FASTA-Algorithmus wurden von
Pearson & Lipman,
Proc. Nat'I. Acad.
Sci. USA 85, 2444 (1988) und von Pearson, Meth. Enzymol 183, 63
(1990) beschrieben. Kurz gesagt charakterisierte FASTA zuerst Sequenzähnlichkeit
durch die Identifikation von Regionen, die eine Untersuchungssequenz
(z.B. Seq.-ID Nr. 2 oder 9) und eine Testsequenz gemeinsam haben,
welche entweder die höchste
Dichte von Identitäten
(wenn die ktup-Variable = 1 ist) oder Paare von Identitäten (wenn
ktup = 2 ist) aufweisen, ohne dass konservative Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen berücksichtigt werden. Die zehn
Regionen mit der höchsten
Dichte von Identitäten
werden dann erneut bewertet, indem die Ähnlichkeit aller gepaarten
Aminosäuren
mithilfe einer Aminosäure-Substitutionsmatrix
verglichen wird, wobei die Enden der Regionen „gestutzt" werden, um nur jene Reste einzuschließen, die
zum höchsten
Wert beitragen. Wenn verschiedene Regionen mit Werten über dem „Cutoff"-Wert (berechnet
durch eine vorgegebenen Formel, die auf der Länge der Sequenz des ktup-Werts
basiert) vorhanden sind, dann werden die gestutzten Anfangsregionen
untersucht, um zu bestimmen, ob die Regionen verbunden werden können, um
einen ungefähren
Abgleich mit Lücken
zu bilden. Schließlich
werden die Regionen der Aminosäuresequenzen
mit den höchsten
Punkten mithilfe einer Modifikation des Needleman-Wunsch-Sellers-Algorithmus
(Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48, 444 (1970); Sellers, SIAM J. Appl. Math. 26, 787
(1974)) abgeglichen, die Aminosäureinsertionen
und -deletionen erlaubt. Bevorzugte Parameter für die FASTA-Analyse sind: ktup
= 1, gap opening penalty = 10, gap extension penalty = 1 und Substitutionsmatrix
= BLOSUM62. Diese Parameter können
in ein FASTA-Programm eingegeben werden, indem die Bewertungsmatrixdatei
("SMATRIX") wie in Anhang 2
von Pearson, Meth. Enzymol. 183, 63 (1990) beschrieben geändert wird.
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FASTA
kann auch eingesetzt werden, um die Sequenzidentität von Nucleinsäuremolekülen mithilfe
eines Verhältnisses,
wie es oben geoffenbart ist, zu bestimmen. Für Nucleotidsequenzvergleiche
kann der ktup-Wert im Bereich von 1 bis 6, vorzugswiese von 3 bis
6, noch bevorzugter bei 3, liegen, während andere Parameter auf
Standardwerte eingestellt sind.
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Variationen
der prozentuellen Identität
können
beispielsweise auf Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen zurückzuführen sein. Aminosäuresubstitutionen
sind definiert als die Ersetzung einer Aminosäure durch eine andere. Sie
werden als konservativ bezeichnet, wenn die substituierte Aminosäure ähnliche
strukturelle und/oder chemische Eigenschaften aufweist. Beispiele
für konservative
Ersetzungen sind Substitutionen von Leucin durch Isoleucin oder
Valin, von Aspartat durch Glutamat oder von Threonin durch Serin.
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Aminosäureinsertionen
oder -deletionen sind Änderungen
an oder innerhalb einer Aminosäuresequenz.
Sie fallen typischerweise in den Bereich von etwa 1 bis 5 Aminosäuren. Anhaltspunkte
zur Bestimmung, welche Aminosäurereste
substituiert, insertiert oder deletiert werden können, ohne biologische oder
immunologische Aktivität
eines menschlichen Proteinkinase-ähnlichen Polypeptids aufzuheben,
können
unter Verwendung von Computerprogrammen, die auf dem Gebiet der
Erfindung durchwegs bekannt sind, wie z.B. DNASTAR-Software, gefunden
werden.
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Die
Erfindung umfasst weiteres Proteinkinase-ähnliche Polypeptide, die während oder
nach der Translation, beispielsweise durch Glykosylierung, Acetylierung,
Phosphorylierung, Amidierung, Derivatisierung mit bekannten Schutz-/Blockergruppen,
proteolytische Spaltung, Bindung an ein Antikörpermolekül oder einen anderen zellulären Liganden
usw., unterschiedlich modifiziert werden. Jede beliebige von zahlrei chen
chemischen Modifikationen kann mithilfe bekannter Verfahren durchgeführt werden,
einschließlich,
nicht jedoch beschränkt
auf spezifische chemische Spaltung mit Bromcyan, Trypsin, Chymotrypsin,
Papain, V8-Protease, NaBH4, Acetylierung,
Formylierung, Oxidierung, Reduktion, metabolische Synthese in Gegenwart
von Tunicamycin usw.
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Weitere
posttranslationale Modifikationen, die in der Erfindung enthalten
sind, umfassen beispielsweise N-gebundene oder O-gebundene Kohlenhydratketten,
Verarbeitung des N-terminalen oder C-terminalen Endes, Bindung von
chemischen Gruppierungen an das Aminosäure-Rückgrat, chemische Modifikationen
von N-gebundenen oder O-gebundenen Kohlenhydratketten und Addition
oder Deletion eines N-terminalen Methioninrests als Ergebnis prokaryotische
Wirtszellexpression. Die Proteinkinase-ähnlichen Polypeptide können auch
mit einer nachweisbaren Markierung, wie z.B. einer enzymatischen,
Fluoreszenz-, Isotopen- oder Affinitätsmarkierung, versehen werden,
um die Detektion und Isolierung des Proteins zu ermöglichen.
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Weiters
stellt die Erfindung chemisch modifizierte Derivate von Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptiden bereit, die weitere Vorteile, wie z.B. verbesserte
Löslichkeit,
Stabilität
und Kreislaufzeit des Polypeptids oder verringerte Immunogenität, bereitstellen
können
(siehe
US-Patent Nr. 4.179.337 ).
Die chemischen Gruppierungen zur Derivatisierung können aus
wasserlöslichen
Polymeren, wie z.B. Polyethylenglykol, Ethylenglykol/Propylenglykol-Copolymeren,
Carboxymethylcellulose, Dextran, Polyvinylalkohol und dergleichen
ausgewählt
sein. Die Polypeptide können
zufällig
oder an vorbestimmten Positionen innerhalb des Moleküls modifiziert
werden und ein, zwei, drei oder mehr angebundene chemische Gruppierungen
enthalten.
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Ob
eine Aminosäureänderung
oder eine Polypeptidmodifikation zu einem biologisch aktiven Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid führt,
kann leicht bestimmt werden, indem auf Enzymaktivität getestet
wird, wie beispielsweise im
US-Patent
6.194.186 beschrieben ist.
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Fusionsproteine
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Fusionsproteine
sind zur Bildung von Antikörpern
gegen Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid-Aminosäuresequenzen
und zur Verwendung in verschiedenen Testsystemen nützlich.
Fusionsproteine können
beispielsweise verwendet werden, um Proteine zu identifizieren,
die mit Abschnitten eines Proteinkinase-ähnlichen Polypeptids Wechselwirken.
Proteinaffinitätschromatographie
oder bibliotheksbasierte Tests auf Protein-Protein-Wechselwirkungen,
wie z.B. die Hefe-Doppelhybrid- oder Phagendisplay-Systeme, können für diesen
Zweck eingesetzt werden. Solche Verfahren sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und können
auch als Wirkstoff-Screens verwendet werden.
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Ein
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid-Fusionsprotein umfasst zwei Polypeptidsegmente, die über eine
Peptidbindung aneinander fusioniert sind. Das erste Polypeptidsegment
umfasst zumindest 6, 10, 15, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175, 200,
225, 250, 275 oder 286 zusammenhängende
Aminosäuren
von Seq.-ID Nr. 2 oder einer biologisch aktiven Variante davon,
wie etwa den zuvor beschriebenen. Das erste Polypeptidsegment umfasst
zumindest 6, 10, 15, 20, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175, 200, 225,
250, 275, 300, 325, 350, 375, 400, 425, 450, 475, 500, 525, 550,
575, 600, 625, 650, 675, 700, 725, 750, 775, 800, 825, 850, 875,
900, 925, 950, 975, 1000, 1025, 1050, 1075, 1100, 1125, 1150, 1175,
1200, 1225, 1250, 1275, 1300, 1325, 1350, 1375 oder 1394 zusammenhänge Aminosäuren, ausgewählt aus
der in Seq.-ID Nr. 2 gezeigten Aminosäuresequenz oder einer biologisch
aktiven Variante davon, wie sie oben beschrieben wurde. Das erste
Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid kann auch ein Proteinkinase-ähnliches Protein voller Länge umfassen.
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Das
zweite Polypeptidsegment kann ein Protein voller Länge oder
ein Proteinfragment sein. Proteine, die üblicherweise zur Fusionsproteinkonstruktion
verwendet werden, umfassen β-Galactosidase, β-Glucuronidase,
grün fluoreszierendes
Protein (GFP), autofluoreszierende Proteine, einschließlich blau
fluoreszierendes Protein (BFP), Glutathion-S-Transferase (GST),
Luciferase, Meerrettichperoxidase (HRP) und Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT). Darüber
hinaus werden Epitop-Markierungen in Fusionsproteinkonstruktionen verwendet,
einschließlich
Histidin-(His-) Markierungen, FLAG-Markierungen, Influenza-Hämagglutinin-(HA-) Markierungen,
Myc-Markierungen, VSV-G-Markierungen und Thioredoxin-(Trx-) Markierungen.
Andere Fusionskonstruktionen können
Maltose-Bindungsprotein-(MBP), S-Markierungs-, Lex-a-DNA-Bindungsdomänen-(DBD-)
Fusionen, GAL4-DNA-Bindungsdomänen-Fusionen
und Herpes-Simplex-Virus-(HSV-) BP16-Proteinfusionen umfassen. Ein
Fusionsprotein kann auch so gebildet werden, dass eine Spaltungsstelle
enthalten ist, die zwischen der kodierenden Sequenz für das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid und der heterologen Proteinsequenz liegt, sodass das
Proteinkinaseähnliche
Polypeptid von der heterologen Gruppierung abgespalten und gereinigt
werden kann.
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Ein
Fusionsprotein kann auf nach dem Stand der Technik bekannte Weise
chemisch synthetisiert werden. Vorzugsweise wird das Fusionsprotein
durch kovalente Bindung zwischen zwei Polypeptidsegmenten oder mittels
Verfahren, die auf dem Gebiet der Molekularbiologie Standard sind,
hergestellt. DNA-Rekombinationsverfahren können verwendet werden, um Fusionsproteine
zu erzeugen, beispielsweise durch Bilden eines DNA-Konstrukts, das
kodierende Sequenzen, ausgewählt
aus Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10, im richtigen Leseraster mit Nucleotiden
umfasst, die für
das zweite Polypeptidsegment kodieren, und Exprimieren des DNA-Konstrukts
in einer Wirtszelle, wie dies auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
ist. Zahlreiche Sets zur Konstruktion von Fusionsproteinen sind
bei Unternehmen wie Promega Corporation (Madison, WI), Stratagene
(La Jolla, CA), CLONTECH (Mountain View, CA), Santa Cruz Biotechnology
(Santa Cruz, CA), MBL International Corporation (MIC; Watertown,
MA) und Quantum Biotechnologies (Montreal, Kanada; 1-888-DNA-KITS)
erhältlich.
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Identifikation von Spezies-Homologen
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Spezies-Homologe
von menschlicher Proteinkinase ähnlichem
Polypeptid können
unter Verwendung von Proteinkinase-ähnlichen Polypeptid-Polynucleotiden
(nachstehend beschrieben) erhalten werden, um geeignete Sonden oder
Primer zum Screenen von cDNA-Expressionsbibliotheken aus anderen
Spezies, wie z.B. Mäusen,
Affen oder Hefe, zum Identifizieren von cDNAs, die für Homologe
von Protein kinase-ähnlichem
Polypeptid kodieren, und Exprimieren von cDNAs wie nach dem Stand
der Technik bekannt herzustellen.
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Polynucleotide
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Ein
Proteinkinase-ähnliches
Polynucleotid kann einzel- oder doppelsträngig sein und umfasst eine
kodierende Sequenz oder das Komplement einer kodierenden Sequenz
für ein
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid. Eine kodierende Sequenz für menschlicher Proteinkinase ähnliches
Protein wird in Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 gezeigt.
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Degenerierte
Nucleotidsequenzen, die für
menschlicher Proteinkinase ähnliche
Polypeptide kodieren, sowie homologe Nucleotidsequenzen, die zu
zumindest etwa 50, 55, 60, 65, 70, vorzugsweise etwa 75, 90, 96,
98 oder 99 % identisch mit der in Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 gezeigten Nucleotidsequenz
oder einem Komplement davon sind, sind ebenfalls Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotide. Prozentuelle Sequenzidentität zwischen den Sequenzen zweier
Polynucleotide wird unter Verwendung von Computerprogrammen wie
ALIGN, die den FASTA-Algorithmus verwenden, unter Verwendung einer
Suche nach affinem Raum („affine
gap search") mit
einem „gap
open penalty" von –12 und
einem „gap
extension penalty" von –2 bestimmt.
Komplementäre
DNA-(cDNA-) Moleküle,
Spezies-Homologe und Varianten von Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotiden, die für
biologisch aktive, Proteinkinase-ähnliche Polypeptide kodieren,
sind ebenfalls Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotide. Polynucleotidfragmente, die zumindest 8, 9, 10,
11, 12, 15, 20 oder 25 zusammenhängende
Nucleotide von Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 oder Komplementen davon enthalten,
sind ebenfalls Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotide. Diese Fragmente können beispielsweise als Hybridisierungssonden
oder als Antisense-Oligonucleotide eingesetzt werden.
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Identifizierung von Polynucleotid-Varianten
und -Homologen
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Varianten
und Homologe der zuvor beschriebenen Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotide sind ebenfalls Proteinkinase-ähnliche Polynucleotide. Typischerweise
können
homologe Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotidsequenzen durch Hybridisierung von vermutlichen Polynucleotiden
an bekannte Proteinkinase-ähnliche Polynucleotide
unter stringenten Bedingungen, wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt, identifiziert werden. Beispielsweise können unter Anwendung der folgenden
Waschbedingungen -- 2x SSC (0,3 M NaCl, 0,03 M Natriumcitrat, pH
7,0), 0,1 % SDS, bei Raumtemperatur zweimal, 30 min jeweils; dann
2x SSC, 0,1 % SDS, 50 °C
einmal, 30 min lang; dann 2x SSC, bei Raumtemperatur zweimal, 10
min jeweils -homologe Sequenzen identifiziert werden, die höchstens
etwa 25–30
% Basenpaar-Fehlpaarungen
enthalten. Noch bevorzugter enthalten homologe Nucleinsäurestränge 15–25 % Basenpaar-Fehlpaarungen,
und noch bevorzugter 5–15
% Basenpaar-Fehlpaarungen.
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Spezies-Homologe
der Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotide, die hierin offenbart sind, können auch durch Herstellen
geeigneter Sonden oder Primer und durch Screenen von cDNA-Expressionsbibliotheken
aus anderen Spezies, wie z.B. Mäusen,
Affen oder Hefe, identifiziert werden. Menschliche Varianten von
Proteinkinaseähnlichen
Polynucleotiden können
beispielsweise durch Screenen von menschlichen cDNA-Expressionsbibliotheken
identifiziert werden. Es ist durchwegs bekannt, dass die Tm einer doppelsträngigen DNA mit jeweils 1 %
geringerer Homologie um 1–1,5°C sinkt (Bonner
et al., J. Mol. Biol. 81, 123 (1973)). Varianten von menschlicher
Proteinkinase ähnlichen
Polynucleotiden oder Proteinkinase-ähnlichen Polynucleotiden von
anderen Spezies können
daher durch Hybridisierung eines vermutlichen homologen Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotids an ein Polynucleotid mit einer Nucleotidsequenz von
Seq.-ID Nr. 1, 8 oder 10 oder ein Komplement davon zur Bildung eines
Testhybrids identifiziert werden. Die Schmelztemperatur des Testhybrids
wird mit der Schmelztemperatur eines Hybrids, das Polynucleotide
mit perfekt komplementären
Nucleotidsequenzen umfasst, verglichen, und die Anzahl oder der
Prozentsatz an Basenpaar-Fehlpaarungen innerhalb des Testhybrids
wird berechnet.
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Nucleotidsequenzen,
die nach stringenten Hybridisierungs- und/oder Waschbedingungen
an Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotide oder Komplemente davon hybridisieren, sind ebenfalls
Proteinkinase-ähnliche Polynucleotide.
Stringente Waschbedingungen sind auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs
bekannt und werden beispielsweise in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laborstory Manual, 2. Auflage, 9.50–9.51 (1989), offenbart.
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Typischerweise
sollte für
stringente Hybridisierungsbedingungen eine Kombination von Temperatur und
Salzkonzentration gewählt
werden, die etwa 12–20 °C unter der
berechneten Tm des zu untersuchenden Hybrids
liegt. Die Tm eines Hybrids zwischen einem
Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotid mit einer in Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 gezeigten Nucleotidsequenz
oder dem Komplement davon und einer Polynucleotidsequenz, die zumindest
etwa 50 %, vorzugsweise etwa 75, 90, 96 oder 98 %, Identität mit einer
jener Nucleotidsequenzen aufweist, kann beispielsweise unter Verwendung
der Gleichung von Bolton & McCarthy,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48, 1390 (1962), berechnet werden.
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Tm = 81,5 °C – 16,6(log10[Na+]) + 0,41 (%G
+ C) – 0,63
(% Formamid) – 600/l),
worin 1 die Länge
des Hybrids in Basenpaaren ist.
-
Stringente
Waschbedingungen umfassen beispielsweise 4x SSC bei 65 °C oder 50
% Formamid, 4x SSC bei 42 °C
oder 0,5x SSC, 0,1 % SDS bei 65 °C.
Hochstringente Waschbedingungen umfassen beispielsweise 0,2 × SSC bei
65 °C.
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Herstellung von Polynucleotiden
-
Ein
Proteinkinase-ähnliches
Polynucleotid kann frei von anderen Zellkomponenten wie beispielsweise Membrankomponenten,
Proteinen und Lipiden isoliert werden. Polynucleotide können von
einer Zelle produziert und unter Anwendung herkömmlicher Nucleinsäure-Reinigungsverfahren
isoliert werden oder unter Einsatz eines Amplifikationsverfahrens,
wie beispielsweise Polymerasekettenreaktion (PCR), oder unter Verwendung
eines automatisierten Synthesegerätes synthetisiert werden. Ver fahren
zum Isolieren von Polynucleotiden sind Routineverfahren und auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt. Jedes beliebige dieser Verfahren
zur Gewinnung eines Polynucleotids kann eingesetzt werden, um isolierte
Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotide zu erhalten. Restriktionsenzyme und Sonden können beispielsweise
verwendet werden, um Polynucleotidfragmente zu isolieren, die Proteinkinase-ähnliche
Nucleotidsequenzen umfassen. Isolierte Polynucleotide liegen in
Präparaten
vor, die frei oder zumindest zu 70, 80 oder 90 % frei von anderen
Molekülen
sind.
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
cDNA-Moleküle
können
mittels herkömmlicher
molekularbiologischer Verfahren unter Verwendung von Proteinkinase-ähnlicher
mRNA als Matrix gebildet werden. Menschlicher Proteinkinase ähnliche
cDNA-Moleküle
können
hiernach unter Anwendung molekularbiologischer Verfahren, die auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt und in Nachschlagewerken wie z.B.
Sambrook et al. (1989) offenbart sind, repliziert werden. Ein Amplifikationsverfahren,
wie z.B. PCR, kann eingesetzt werden, um zusätzliche Kopien von Polynucleotiden
der Erfindung unter Verwendung von entweder genomischer DNA oder cDNA
als Matrix zu erhalten.
-
Alternativ
dazu können
chemische Syntheseverfahren angewandt werden, um Proteinkinase-ähnliche Polynucleotide
zu synthetisieren. Die Degeneration des genetischen Codes ermöglicht die
Synthese wechselnder Nucleotidsequenzen, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid mit beispielsweise einer in Seq.-ID Nr. 2 oder 9 gezeigten
Aminosäuresequenz
oder für
eine biologisch aktive Variante davon kodieren.
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Extension von Polynucleotiden
-
Die
hierin offenbarte Teilsequenz kann verwendet werden, um das entsprechende
Gen voller Länge, von
dem sie herrührt,
zu identifizieren. Die Teilsequenz kann nicktranslatiert oder mit 32P unter Verwendung von Polynucleotidkinase
mittels dem Fachmann bekannter Markierungsverfahren (BASIC METHODS
IN MOLECULAR BIOLOGY, Davis et al. (Hrsg.), Elsevier Press, N.Y.
(1986)) endmarkiert werden.
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Eine
aus menschlichem Gewebe erstellte lambda-Bibliothek beispielsweise
kann direkt mit den markierten Sequenzen von Interesse gescreent
werden, oder die Bibliothek kann als Ganzes in pBluescript übergeführt werden
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, Kalifornien 92037), um Bakterienkolonie-Screening
zu ermöglichen
(siehe Sambrook et al., 1.20 (1989)).
-
Beide
Verfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt. Kurz
zusammengefasst werden Filter mit Bakterienkolonien, die die Bibliothek
in pBluescript enthalten, oder mit Bakterienrasen, die lambda-Plaques
enthalten, denaturiert, und die DNA wird an den Filtern fixiert.
Die Filter werden mit der markierten Sonde unter Anwendung von Hybridisierungsbedingungen,
die von Davis et al. (1986) beschrieben werden, hybridisiert. Die
Teilsequenzen, kloniert in lambda oder pBluescript, können als
positive Kontrollen verwendet werden, um Hintergrundbindung zu bestimmen
und um die Hybridisierungs- und Waschstringenzen, die für exakte
Klonidentifizierung erforderlich sind, einzustellen. Die resultierenden
Autoradiogramme werden mit doppelt ausgeführten Platten von Kolonien
oder Plaques verglichen; jeder belichtete Fleck entspricht einer
positiven Kolonie oder einem positiven Plaque. Die Kolonien oder
Plaques werden selektiert und vermehrt, und DNA wird aus den Kolonien
zur weiteren Analyse und Sequenzierung isoliert.
-
Positive
cDNA-Klone werden analysiert, um das Anusmaß an zusätzlicher Sequenz, die sie enthalten, unter
Verwendung von PCR mit einem Primer aus der Teilsequenz und dem
anderen Primer aus dem Vektor zu bestimmen. Klone mit einem größeren Vektor-Insert-PCR-Produkt
als die ursprüngliche
Teilsequenz werden durch Restriktionsverdau und DNA-Sequenzierung
analysiert, um zu bestimmen, ob sie ein Insert derselben Größe oder
einer ähnlichen
Größe wie die
mRNA-Größe, die
mittels Northern-Blot-Analyse bestimmt wurde, enthalten.
-
Nachdem
ein oder mehrere überlappende
cDNA-Klone identifiziert wurden, kann die vollständige Sequenz der Klone bestimmt
werden, beispielsweise nach Exonuclease-III-Verdau (McCombie et
al., Methods 3, 33–40
(1991)). Es wird eine Reihe von Deletionsklonen gebildet, von denen
jeder sequenziert wird. Die resultierenden über lappenden Sequenzen werden
zu einer einzigen zusammenhängenden
Sequenz mit hoher Redundanz (üblicherweise
drei bis fünf überlappende
Sequenzen an jeder Nucleotidposition) assembliert, was zu einer äußerst exakten
Endsequenz führt.
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Verschiedene
PCR-basierte Verfahren können
verwendet werden, um die hierin offenbarten Nucleinsäuresequenzen
zu erweitern, um Stromauf-Sequenzen wie Promotoren und Regulationselemente
zu detektieren. Beispielsweise verwendet Restriktionsstellen-PCR
universelle Primer, um unbekannte Sequenzen zu finden, die benachbart
zu einem bekannten Locus liegen (Sarkar, PCR Methods Applic. 2,
318–322
(1993)). Genomische DNA wird zunächst
in Gegenwart eines Primers zu einer Linkersequenz und eines Primers,
der für
die bekannte Region spezifisch ist, amplifiziert. Die amplifizierten
Sequenzen werden dann mit demselben Linkerprimer und einem anderen
spezifischen Primer, der innerhalb des ersten liegt, einem zweiten PCR-Durchgang
unterzogen. Die Produkte aus jedem PCR-Durchgang werden mit einer
geeigneten RNA-Polymerase transkribiert und mittels reverser Transkriptase
sequenziert.
-
Inverse
PCR kann auch verwendet werden, um Sequenzen unter Verwendung divergierender
Primer basierend auf einer bekannten Region zu amplifizieren oder
zu erweitern (Triglia et al., Nucleic Acids Res. 16, 8186 (1988)).
Primer können
unter Verwendung von handelsüblicher
Software, wie z.B. „OLIGO
4.06 Primer Analysis Software" (National
Biosciences Inc., Plymouth, Minn.), so entworfen werden, dass sie
eine Länge von
22–30
Nucleotiden aufweisen, einen GC-Gehalt von 50 % oder mehr haben
und bei Temperaturen von etwa 68–72 °C an die Targetsequenz anellieren.
Das Verfahren verwendet mehrere Restriktionsenzyme, um ein geeignetes
Fragment in der bekannten Region eines Gens zu bilden. Das Fragment
wird dann durch intramolekulare Ligation ringgeschlossen und als
PCR-Matrix verwendet.
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Ein
anderes Verfahren, das angewandt werden kann, ist Einfang-PCR, das
PCR-Amplifikation
von DNA-Fragmenten umfasst, die benachbart zu einer bekannten Sequenz
in menschlicher und von Hefe stammender, künstlicher chromosomaler DNA
liegt (Lagerstrom et al., PCR Methods Applic. 1, 111–119 (1991)).
In diesem Verfah ren können
auch Mehrfach-Restriktionsenzymverdau und -Ligation verwendet werden,
um eine gentechnisch veränderte
doppelsträngige
Sequenz in einem unbekannten Fragment des DNA-Moleküls anzuordnen,
bevor PCR durchgeführt
wird.
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Ein
anderes Verfahren, das angewandt werden kann, um unbekannte Sequenzen
zu finden, ist jenes von Parker et al., Nucleic Acids Res. 19, 3055–3060 (1991).
Darüber
hinaus können
PCR, verschachtelte Primer und PROMOTERFINDER-Bibliotheken (CLONTECH,
Palo Alto, CA) verwendet werden, um Walking an genomischer DNA durchzuführen (CLONTECH,
Palo Alto, Kalif.). Dieses Verfahren umgeht das Erfordernis, Bibliotheken
zu screenen, und ist bei der Suche von Intron/Exon-Übergangsstellen
nützlich.
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Wird
auf cDNA voller Länge
gescreent, sind vorzugsweise Bibliotheken zu verwenden, die so größenselektiert
wurden, dass sie größere cDNA
enthalten. Zufällig
geprimte Bibliotheken sind daher vorzuziehen, da sie mehr Sequenzen
enthalten, die die 5'-Regionen
von Genen enthalten. Die Verwendung einer zufällig geprimten Bibliothek kann
insbesondere in Situationen vorzuziehen sein, in denen eine Oligo-d(T)-Bibliothek keine
cDNA voller Länge
ergibt. Genomische Bibliotheken können zur Extension einer Sequenz
in nichttranskribierte 5'-Regulationsregionen
nützlich
sein.
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Im
Handel erhältliche
Kapillarelektrophoresesysteme können
verwendet werden, um die Größe der Nucleotidsequenz
aus PCR oder der Sequenzierungsprodukte zu analysieren oder um diese
Sequenz oder Produkte zu bestätigen.
Beispielsweise kann Kapillarsequenzierung lauffähige Polymere zur Elektrophoresetrennung,
vier verschiedene Fluoreszenzfarbstoffe (einen für jedes Nucleotid), die laseraktiviert
werden, und Detektion der emittierten Wellenlängen mit einer ladungsgekoppelten
Kamera verwenden. Unter Verwendung von geeigneter Software (z.B.
GENOTYPER und Sequence NAVIGATOR, Perkin Elmer) kann die Leistung/Lichtintensität in ein
elektrisches Signal umgewandelt werden, und der gesamte Prozess
vom Laden der Proben bis hin zur Computeranalyse und zur elektronischen
Datenpräsentation
kann computergestützt
erfolgen. Kapillarelektrophorese ist insbesondere zum Sequenzie ren
kleiner Teile von DNA zu bevorzugen, die in einer bestimmten Probe
möglicherweise
in begrenzter Menge vorhanden sind.
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Gewinnen von Polypeptiden
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide können
beispielsweise durch Reinigung aus menschlichen oder anderen Zellen,
durch Expression von Proteinkinaseähnlichen Polynucleotiden oder
durch direkte chemische Synthese gewonnen werden.
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Proteinreinigung
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide können
aus jeder beliebigen Zelle, die das Polypeptid exprimiert, einschließlich Wirtszellen,
die mit Proteinkinase-ähnlichen
Proteinexpressionskonstrukten transfiziert wurden, gereinigt werden.
Ein gereinigtes Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid wird unter Anwendung von auf dem Gebiet der Erfindung
bekannten Verfahren von anderen Verbindungen, die sich normalerweise mit
dem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid in der Zelle assoziieren, wie beispielsweise bestimmten
Proteinen, Kohlenhydraten oder Lipiden, getrennt. Solche Verfahren
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Größenausschlusschromatographie,
Ammoniumsulfatfraktionierung, Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie
und präparative
Gelelektrophorese. Ein Präparat
aus gereinigten Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptiden ist zumindest zu 80 % rein; vorzugsweise sind die Präparate zu
90 %, 95 % oder 99 % rein. Reinheit der Präparate kann mithilfe jedes
beliebigen bekannten Verfahrens, wie z.B. SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
getestet werden.
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Expression von Polynucleotiden
-
Um
ein Proteinkinase-ähnliches
Polynucleotid zu exprimieren, kann das Polynucleotid in einen Expressionsvektor
insertiert werden, der die für
Transkription und Translation der insertierten kodierenden Sequenz
erforderlichen Elemente enthält.
Verfah ren, die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt
sind, können
eingesetzt werden, um Expressionsvektoren zu konstruieren, die Sequenzen,
die für Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodieren, und geeignete Transkriptions- und Translations-Steuerungselemente
enthalten. Diese Verfahren umfassen In-vitro-DNA-Rekombinationsverfahren, Syntheseverfahren
und genetische In-vivo-Rekombination. Solche Verfahren werden beispielsweise
in Sambrook et al. (1989) und in Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York, N.Y. (1989), beschrieben.
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Zahlreiche
verschiedene Expressionsvektor/Wirt-Systeme können verwendet werden, die
Sequenzen enthalten und exprimieren, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren. Diese umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Mikroorganismen wie z.B. Bakterien, transformiert mit rekombinantem
Bakteriophagen, Plasmid- oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren; Hefe,
transformiert mit Hefe-Expressionsvektoren, Insektenzellsysteme,
infiziert mit Virus-Expressionsvektoren (z.B. Baculovirus), Pflanzenzellsysteme,
transformiert mit Virus-Expressionsvektoren (z.B. Blumenkohlmosaikvirus,
CaMV; Tabakmosaikvirus, TMV) oder mit bakteriellen Expressionsvektoren
(z.B. Ti oder pBR322-Plasmiden), oder Tierzellsysteme.
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Die
Kontrollelemente oder Regulationssequenzen sind jene nichttranslatierten
Regionen des Vektors -- Enhancer, Promotoren, untranslatierte 5'- und 3'-Regionen --, die
mit Wirtszellproteinen Wechselwirken, um Transkription und Translation
durchzuführen.
Solche Elemente können
in ihrer Stärke
und Spezifität
variieren. Je nach verwendetem Vektorsystem und Wirt kann jede beliebige
Anzahl an geeigneten Transkriptions- und Translationselementen,
einschließlich
konstitutiver und induzierbarer Promotoren, verwendet werden. Wird beispielsweise
in bakteriellen Systemen kloniert, so können induzierbare Promotoren,
wie z.B. der Hybrid-lacZ-Promotor des BLUESCRIPT-Phagemids (Stratagene,
LaJolla, CA) oder pSPORT1-Plasmids (Life Technologies) und dergleichen
verwendet werden. Der Baculovirus-Polyhedrin-Promotor kann in Insektenzellen
verwendet werden. Promotoren oder Enhancer, die von den Genomen
von Pflanzenzellen (z.B. Hitzeschock-, RUBISCO- und Speicherproteingene)
oder von Pflanzenviren (z.B. virale Promotoren oder Leadersequenzen) abstammen,
können
in den Vektor kloniert werden. In Säugetierzellsystemen sind Promotoren
aus Säugetiergenen
oder aus Säugetierviren
zu bevorzugen. Sofern es erforderlich ist, eine Zelllinie zu bilden,
die Mehrfachkopien einer Nucleotidsequenz enthält, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodiert, können
auf SV40 oder EBV basierende Vektoren mit einem geeigneten selektierbaren
Marker verwendet werden.
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Bakterielle und Hefe-Expressionssysteme
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In
bakteriellen Systemen können
zahlreiche Expressionsvektoren je nach der für das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid beabsichtigten Verwendung ausgewählt werden. Besteht beispielsweise
Bedarf an einer großen
Menge an einem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid zur Induktion von Antikörpern, so können Vektoren verwendet werden,
die hochgradige Expression von leicht zu reinigenden Fusionsproteinen
steuern. Solche Vektoren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
multifunktionelle E.-coli-Klonier- und –Expressionsvektoren, wie z.B.
BLUESCRIPT (Stratagene). In einem BLUESCRIPT-Vektor kann eine Sequenz,
die für das
Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid kodiert, in den Vektor im Raster mit Sequenzen für das Amino-terminale Met
und die darauf folgenden 7 Reste von β-Galactosidase ligiert werden,
sodass das Hybridprotein produziert wird. pIN-Vektoren (Van Heeke & Schuster, J.
Biol. Chem. 264, 5503–5509
(1989)) oder pGEX-Vektoren (Promega, Madison, Wis.) können auch
verwendet werden, um fremde Polypeptide als Fusionsproteine mit
Glutathion-S-Transferase (GST) zu exprimieren. Im Allgemeinen sind
solche Fusionsproteine löslich
und können leicht
aus lysierten Zellen durch Adsorption an Glutathion-Agarose-Perlen, gefolgt
von Elution in Gegenwart von freiem Glutathion gereinigt werden.
Proteine, die in solchen Systemen hergestellt werden, können so
entworfen werden, dass sie Heparin-, Thrombin- oder Faktor-Xa-Protease-Spaltungsstellen
umfassen, sodass das klonierte Polypeptid von Interesse auf Wunsch
aus der GST-Gruppierung
freigesetzt werden kann.
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in
der Hefe Saccharomyces cerevisiae können zahlreiche Vektoren verwendet
werden, die konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten,
wie beispielsweise α-Faktor,
Alkohol-Oxidase und PGH. Berichte hierzu sind in Ausubel et al.
(1989) und Grant et al., Methods Enzymol. 153, 516–544 (1987),
zu finden.
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Pflanzen- und Insekten-Expressionssysteme
-
Werden
Pflanzen-Expressionsvektoren verwendet, so kann die Expression von
Sequenzen, die für Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodieren, durch eine beliebige Anzahl an Promotoren
gesteuert werden. Virale Promotoren, wie z.B. 35S- und 19S-Promotoren von CaMV,
können
alleine oder in Kombination mit der omega-Leadersequenz aus TMV
verwendet werden (Takamatsu, EMBO J. 6, 307–311 (1987)). Alternativ dazu können Pflanzenpromotoren,
wie z.B. kleine Untereinheiten von RUBISCO- oder Hitzeschock-Promotoren, verwendet
werden (Coruzzi et al., EMBO J. 3, 1671–1680 (1984); Broglie et al.,
Science 224, 838–843
(1984); Winter et al., Results Probl. Cell Differ. 17, 85–105 (1991)).
Diese Konstrukte können
durch direkte DNA-Transformation oder durch Pathogen-vermittelte
Transfektion in Pflanzenzellen eingeführt werden. Solche Verfahren werden
in zahlreichen, allgemein zugänglichen
Berichten beschrieben (z.B. Hobbs oder Murray, in: MCGRAW HILL YEARBOOK
OF SCIENCE AND TECHNOLOGY, McGraw Hill, New York, N.Y., 191–196 (1992)).
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Eine
Insektenzelle kann auch verwendet werden, um ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid zu exprimieren. In einem solchen System wird beispielsweise "Autographe californica
nuclear polyhedrosis virus" (AcNPV)
als Vektor verwendet, um fremde Gene in Spodoptera-frugiperda-Zellen
oder in Trichoplusia-Larven zu exprimieren. Sequenzen, die für Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodieren, können
in eine nichtessentielle Region des Virus, z.B. in das Polyhedrin-Gen,
kloniert und unter die Steuerung des Polyhedrin-Promotors gestellt
werden. Erfolgreiche Insertion von Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptiden inaktiviert das Polyhedrin-Gen und erzeugt ein rekombinantes
Virus, das kein Hüllprotein
aufweist. Die rekombinanten Viren können dann verwendet werden,
um S.-frugiperda-Zellen oder Trichoplusia-Larven zu infizie ren,
in denen Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide exprimiert werden können
(Engelhard et al., Proc. Nat. Acad. Sci. 91, 3224–3227 (1994)).
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Säugetier-Expressionssysteme
-
Zahlreiche
virusbasierte Expressionssysteme können verwendet werden, um Proteinkinase-ähnliche Polypeptide
in Säugetierzellen
zu exprimieren. Wird beispielswiese ein Adenovirus als Expressionsvektor
verwendet, so können
Sequenzen, die für
Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodieren, in einen Adenovirus-Transkriptions/Translationskomplex
ligiert werden, der den späten
Promotor und dreiteilige Leadersequenz umfasst. Insertion in eine
nichtessentielle E1- oder E3-Region des viralen Genoms kann eingesetzt
werden, um ein lebensfähiges
Virus zu erhalten, das in der Lage ist, ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid in infizierten Wirtszellen zu exprimieren (Logan & Shenk, Proc.
Natl. Acad. Sci. 81, 3655–3659
(1984)). Falls gewünscht
können
Transkriptions-Enhancer, wie z.B. der Rous-Sarkom-Virus-(RSV-) Enhancer,
verwendet werden, um die Expression in Säugetierzellen zu steigern.
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Menschliche
künstliche
Chromosomen (HACs) können
auch verwendet werden, um größere DNA-Fragmente
zu liefern, die in einem Plasmid enthalten sein und exprimiert werden
können.
HACs von 6 M bis 10 M werden konstruiert und über herkömmliche Zufuhrverfahren (z.B.
Liposomen, polykationische Aminopolymere oder Vesikel) Zellen zugeführt.
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Spezifische
Initiationssignale können
auch verwendet werden, um eine wirksamere Translation von für Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodierende Sequenzen zu erzielen. Solche Signale umfassen
das ATG-Startcodon und benachbarte Sequenzen. In Fällen, in
denen Sequenzen, die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, ihr Startcodon und Stromauf-Sequenzen in den
geeigneten Expressionsvektor insertiert werden, können gegebenenfalls
keine zusätzlichen
Transkriptions- oder Translations-Kontrollsignale mehr erforderlich
sein. In Fällen
jedoch, in denen nur eine kodierende Sequenz oder ein Fragment davon
insertiert wird, sollten exogene Translations-Kontrollsignale (einschließlich des
ATG-Startcodons) bereitgestellt wer den. Das Startcodon sollte im
richtigen Leseraster liegen, um die Translation des gesamten Inserts
sicherzustellen. Exogene Translationselemente und Startcodons können verschiedenen,
sowohl natürlichen
als auch synthetischen, Ursprungs sein. Die Wirksamkeit der Expression
kann durch die Einbindung von Enhancern, die für das jeweils verwendete Zellsystem
geeignet sind, gesteigert werden (siehe Scharf et al., Results Probt.
Cell Differ. 20, 125–162
(1994)).
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Wirtszellen
-
Ein
Wirtszellenstamm kann anhand seiner Fähigkeit ausgewählt werden,
die Expression der insertierten Sequenzen zu modulieren oder das
exprimierte Proteinkinaseähnliche
Polypeptid in gewünschter
Weise zu prozessieren. Solche Modifikationen des Polypeptids umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Acetylierung, Carboxylierung, Glykosylierung, Phosphorylierung,
Lipidierung und Acylierung. Posttranslationale Prozessierung, die
eine "Präpro"-Form des Polypeptids
spaltet, kann auch verwendet werden, um korrekte Insertion, Faltung
und/oder Funktion zu erleichtern. Verschiedene Wirtszellen, die
spezifische Zellmechanismen und charakteristische Mechanismen für posttranslationale
Aktivitäten
aufweisen (z.B. CHO, HeLa, MDCK, HEK293 und WI38), sind bei der
American Type Culture Collection (ATCC; 10801 University Boulevard,
Manassas, VA 20110-2209) erhältlich
und können
so gewählt
werden, dass die korrekte Modifikation und Prozessierung des fremden
Proteins sichergestellt ist.
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Stabile
Expression wird für
die langfristige Produktion mit hohen Ausbeuten an rekombinanten
Proteinen bevorzugt. Zelllinien beispielsweise, die Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide stabil exprimieren, können unter Verwendung von Expressionsvektoren
transformiert werden, die virale Replikationsursprünge und/oder endogene
Expressionselemente und ein selektierbares Markergen auf demselben
oder einem separaten Vektor enthalten. Nach der Einführung des
Vektors können
Zellen 1–2
Tage lang in einem angereicherten Medium vermehren gelassen werden,
bevor sie in ein selektives Medium übertragen werden. Der Zweck
des selektierbaren Markers ist, Resistenz gegenüber Selektion zu verleihen,
und seine Gegenwart ermöglicht Wachstum und
Gewinnung von Zellen, die die eingeführten Proteinkinase-ähnlichen
Proteinsequenzen erfolgreich exprimieren. Resistente Klone von stabil
transformierten Zellen können
unter Verwendung von Gewebekulturverfahren, die für den Zelltyp
geeignet sind, vermehrt werden. Siehe beispielsweise ANIMAL CELL
CULTURE, R.I. Freshney (Hrsg.) (1986).
-
Jegliche
Anzahl an Selektionssystemen kann verwendet werden, um transformierte
Zelllinien zu gewinnen.
-
Diese
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf das Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase-(Wigler et
al., Cell 11, 223–232
(1977)) und das Adenin-Phosphoribosyltransferase-(Lowy et al., Cell
22, 817–823 (1980))
Gen, die in tk–- bzw. aprt–-Zellen
verwendet werden können.
Auch kann Antimetaboliten-, Antibiotika- oder Herbizid-Resistenz als Kriterium
für die
Selektion verwendet werden. dhfr beispielsweise verleiht Resistenz
gegen Methotrexat (Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 77, 3567–3570 (1980)),
npt verleiht Resistenz gegen Aminoglykoside, Neomycin und G-418
(Colbere-Garapin et al., J. Mol. Biol. 150, 1–14 (1981)), und als und pat
verleihen Resistenz gegen Chlorsulfuron bzw. Phosphinotricin-Acetyltransferase
(Murray (1992), s.o.). Weitere selektierbare Gene wurden bereits
beschrieben. trpB beispielsweise ermöglicht es Zellen, Indol anstelle
von Tryptophan zu verwerten, und hisD ermöglicht es Zellen, Histinol
anstelle von Histidin zu verwerten (Harturan & Mulligan, Proc. Natl. Acad. Sci.
85, 8047–8051
(1988)). Sichtbare Marker wie Anthocyanine, β-Glucuronidase und ihr Substrat
GUS sowie Luciferase und ihr Substrat Luciferin können verwendet
werden, um Transformanten zu identifizieren und um das Ausmaß an vorübergehender
oder stabiler Proteinexpression, die einem spezifischen Vektorsystem
zuzuschreiben ist, zu quantifizieren (Rhodes et al., Methods Mol.
Biol. 55, 121–131
(1995)).
-
Detektion von Expression
-
Obwohl
das Vorliegen von Markergenexpression darauf schließen lässt, dass
das Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotid auch vorhanden ist, kann seine Gegenwart und Expression
dennoch bestätigt
werden müssen.
Wird beispielsweise eine Sequenz, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodiert, innerhalb einer Markergensequenz insertiert,
so können
transformierte Zellen, die Sequenzen enthalten, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, durch die Abwesenheit der Markergenfunktion
identifiziert werden. Alternativ dazu kann ein Markergen hinter
einer Sequenz, die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodiert, unter der Steuerung eines einzigen Promotors
angeordnet werden. Expression des Markergens als Reaktion auf Induktion
oder Selektion zeigt üblicherweise
die Expression des Proteinkinase-ähnlichen Polynucleotids an.
-
Alternativ
dazu können
Wirtszellen, die ein Proteinkinase-ähnliches Polynucleotid enthalten
und ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid exprimieren, durch zahlreiche verschiedene Verfahren,
die Fachleuten bekannt sind, identifiziert werden. Diese Verfahren
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierungen
und Protein-Biotest- oder -Immuntestverfahren, die Membran-, Lösungs- oder Chip-basierte
Techniken zur Detektion und/oder Quantifizierung von Nucleinsäure oder
Protein umfassen. Die Gegenwart einer Polynucleotidsequenz, die
für ein
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodiert, kann beispielsweise durch DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung
oder -Amplifikation unter Verwendung von Sonden oder Fragmenten
oder Fragmenten von Polynucleotiden, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, nachgewiesen werden. Auf Nucleinsäureamplifikation
basierende Tests umfassen die Verwendung von Oligonucleotiden, die
aus Sequenzen ausgewählt
sind, die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, um Transformanten nachzuweisen, die ein Proteinkinase-ähnliches
Polynucleotid enthalten.
-
Zahlreiche
verschiedene Vorschriften zur Detektion und Messung der Expression
eines Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids unter Verwendung von entweder polyklo nalen oder monoklonalen
Antikörpern,
die für
das Polypeptid spezifisch sind, sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Beispiele umfassen enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung
(ELISA), Radioimmuntest (RIA) und Fluoreszenz-aktiviertes Zellsortieren
(FACS). Ein monoklonal-basierter Zweistellen-Immuntest unter Verwendung
von monoklonalen Antikörpern,
die mit zwei nichtstörenden
Epitopen an einem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid reagieren, kann verwendet werden, oder es kann ein kompetitiver
Bindungstest verwendet werden. Diese und andere Tests werden in
Hampton et al., SEROLOGICAL METHODS: A LABORATORY MANUAL, APS Press,
St. Paul, Minn. (1990), und in Maddox et al., J. Exp. Med. 158,
1211–1216
(1983), beschrieben.
-
Zahlreiche
verschiedene Markierungen und Konjugationsverfahren sind Fachleuten
bekannt und können
in verschiedenen Nucleinsäure-
und Aminosäuretests
verwendet werden. Mittel zur Herstellung von markierten Hybridisierungs-
oder PCR-Sonden zur Detektion von Sequenzen, die mit für Proteinkinase-ähnliche Polypeptide
kodierenden Polynucleotiden in Verbindung stehen, umfassen Oligomarkierung,
Nick-Translation, End-Markierung
oder PCR-Amplifikation unter Verwendung eines markierten Nucleotids.
Alternativ dazu können
Sequenzen, die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, in einen Vektor zur Herstellung einer mRNA-Sonde
kloniert werden. Solche Vektoren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt, sind im Handel erhältlich
und können
verwendet werden, um RNA-Sonden in vitro durch Zusatz von markierten
Nucleotiden und einer geeigneten RNA-Polymerase, wie z.B. T7, T3
oder SP6, zu synthetisieren. Diese Verfahren können unter Einsatz einer Vielzahl
handelsüblicher
Sets (Amersham Pharmacia Biotech, Promega, und US Biochemical) durchgeführt werden.
Geeignete Reportermoleküle
oder Markierungen, die für
die leichtere Durchführung
der Detektion verwendet werden können,
umfassen Radionuclide, Enzyme und fluoreszierende, chemilumineszierende
oder chromogene Mittel sowie Substrate, Co-Faktoren, Inhibitoren,
magnetische Teilchen und dergleichen.
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Expression und Reinigung von Polypeptiden
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Wirtszellen,
die mit Nucleotidsequenzen transformiert sind, die für ein Proteinkinaseähnliches
Polypeptid kodieren, können
unter Bedingungen kultiviert werden, die zur Expression und Gewinnung
des Proteins aus der Zellkultur geeignet sind. Das von einer transformierten
Zelle produzierte Polypeptid kann, je nach verwendeter Sequenz und/oder
verwendetem Vektor, sekretiert werden oder intrazellulär enthalten
sein. Dem Fachmann ist klar, dass Expressionsvektoren entworfen
werden können,
die Polynucleotide enthalten, die für Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide kodieren, um Signalsequenzen zu enthalten, welche die
Sekretion von löslichen
Proteinkinaseähnlichen
Polypeptiden durch eine prokaryotische oder eukaryotische Zellmembran
steuern oder die Membraninsertion von membrangebundenem Proteinkinase-ähnlichem
Polypeptid steuern.
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Wie
zuvor erläutert
können
andere Konstruktionen verwendet werden, um eine Sequenz, die für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodiert, an eine Nucleotidsequenz zu binden, die für eine Polypeptiddomäne kodiert,
die die Reinigung von löslichen
Proteinen erleichtert. Solche die Reinigung erleichternde Domänen umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf metallchelatbildende Peptide, wie z.B. Histidin-Tryptophan-Module,
die eine Reinigung an immobilisierten Metallen ermöglichen,
Protein-A-Domänen,
die eine Reinigung an immobilisiertem Immunglobulin ermöglichen,
und die im FLAGS-Extensions/Affinitäts-Reinigungssystem eingesetzte
Domäne
(Immunex Corp., Seattle, Wash.). Einbindung spaltbarer Linker-Sequenzen
wie beispielsweise jener, die für
Factor Xa oder Enterokinase spezifisch sind (Invitrogen, San Diego,
CA), zwischen Reinigungsdomäne
und dem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid kann ebenfalls genutzt werden, um die Reinigung zu erleichtern.
Ein solcher Expressionsvektor sorgt für die Expression eines Fusionsproteins,
das ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid und 6 Histidinreste enthält, die einer Thioredoxin- oder einer Enterokinase-Spaltungsstelle
vorangehen. Die Histidinreste erleichtern eine Reinigung durch IMAC
(Affinitätschromatographie
mit immobilisiertem Metallion, wie von Porath et al., Prot. Exp.
Purif. 3, 263–281
(1992), beschrieben), während
die Enterokinase-Spaltungsstelle ein Mittel zur Reinigung des Proteinkinase-ähnlichen Polypeptids
aus dem Fusionsprotein bereitstellt. Vektoren, die Fusionsproteine
enthalten, werden von Kroll et al., DNA Cell Biol. 12, 441–453 (1993),
offenbart.
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Chemische Synthese
-
Sequenzen,
die für
ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, können
als Ganzes oder teilweise unter Anwendung von auf dem Gebiet der
Erfindung bekannten chemischen Verfahren synthetisiert werden (siehe
Caruthers et al., Nucl. Acids Res. Symp. Ser. 215–223 (1980);
Horn et al., Nucl. Acids Res. Symp. Ser. 225–232 (1980)). Alternativ dazu
kann ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid selbst unter Anwendung chemischer Verfahren zur Synthese
der Aminosäuresequenz
desselben hergestellt werden, beispielsweise durch direkte Peptidsynthese
unter Anwendung von Festphasenverfahren (Merrifield, J. Am. Chem.
Soc. 85, 2149–2154
(1963); Roberge et al., Science 269, 202–204 (1995)). Proteinsynthese
kann unter Anwendung manueller Verfahren oder durch Automation durchgeführt werden.
Automatisierte Synthese kann beispielsweise unter Verwendung des
Applied Biosystems 431A Peptide Synthesizers (Perkin Elmer) erfolgen.
Gegebenenfalls können
Fragmente von Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptiden separat synthetisiert und unter Anwendung chemischer
Verfahren zur Bildung eines Moleküls voller Länge kombiniert werden.
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Das
neu synthetisierte Peptid kann durch präparative Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(z.B. Creighton, Proteins: Structures and Molecular Principles,
WH Freeman & Co.,
New York, N.Y. (1983)) im Wesentlichen gereinigt werden. Die Zusammensetzung
eines synthetischen Proteinkinase-ähnlichen Polypeptids kann durch
Aminosäureanalyse
oder durch Sequenzierung (z.B. durch das Edman-Abbauverfahren; siehe Creighton,
s.o.) bestätigt
werden. Darüber
hinaus kann jeder beliebige Abschnitt der Aminosäuresequenz des Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids während
der direkten Synthese verändert
und/oder unter Anwendung chemischer Verfahren mit Sequenzen aus
anderen Proteinen kombiniert werden, um eine Polypeptidvariante oder
ein Fusionsprotein zu bilden.
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Herstellung von veränderten
Polypeptiden
-
Dem
Fachmann ist klar, dass es von Vorteil sein kann, Nucleotidsequenzen,
die für
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodieren, herzustellen, die nicht in der Natur vorkommende
Codons aufweisen. Codons beispielsweise, die von einem bestimmten
prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt bevorzugt werden, können ausgewählt werden,
um das Protein-Expressionslevel zu steigern oder um ein RNA-Transkript
zu bilden, das wünschenswerte
Eigenschaften aufweist, wie beispielsweise eine Halbwertszeit, die
länger
ist als jene eines Transkripts, das aus der natürlich vorkommenden Sequenz
gebildet wird.
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Die
hierin offenbarten Nucleotidsequenzen können unter Anwendung von auf
dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannten Verfahren zur Änderung
von kodierenden Sequenzen für
Proteinkinase-ähnliches Polypeptid
für zahlreiche
verschiedene Zwecke gentechnisch verändert werden, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Änderungen,
die das Klonieren, die Prozessierung und/oder die Expression des
Polypeptids oder des mRNA-Produkts modifizieren. DNA-Neukombination
durch Zufallsfragmentierung und PCR-Neuanordnung von Genfragmenten
und synthetischen Oligonucleotiden können verwendet werden, um die
Nucleotidsequenzen gentechnisch zu verändern. Ortsgerichtete Mutagenese
beispielsweise kann verwendet werden, um neue Restriktionsstellen
zu insertieren, Glykosylierungsmuster zu ändern, Codonpräferenz zu
modifizieren, Spleißvarianten
zu bilden, Mutationen einzuführen
und dergleichen.
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Antikörper
-
Jeder
beliebige Typ von Antikörper,
der nach dem Stand der Technik bekannt ist, kann gebildet werden,
sodass er sich dann spezifisch an ein Epitop eines Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids bindet. "Antikörper", wie hierin verwendet,
umfasst intakte Immunglobulinmoleküle sowie Fragmente davon, wie
z.B. Fab, F(ab')2 und Fv, die in der Lage sind, sich an ein
Epitop eines Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids zu binden. Typischerweise sind zumindest 6, 8, 10 oder
12 zusammenhängende Aminosäuren erforderlich,
um ein Epitop zu bilden. Epitope jedoch, die nicht zusammenhängende Aminosäuren einbinden,
können
mehr, z.B. zumindest 15, 25 oder 50, Aminosäuren erfordern.
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Ein
Antikörper,
der sich spezifisch an ein Epitop eines Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids bindet, kann therapeutisch sowie in immunchemischen
Tests, wie z.B. Western-Blots, ELISAs, Radioimmuntests, immunhistochemischen
Tests, Immunfällungen
oder anderen immunchemischen Tests, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, verwendet werden. Verschiedene Immuntests können verwendet
werden, um Antikörper
zu identifizieren, die die gewünschte
Spezifität
aufweisen. Zahlreiche Vorschriften für kompetitive Bindung oder
immunoradiometrische Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs
bekannt. Solche Immuntests umfassen typischerwiese die Messung von
Komplexbildung zwischen einem Immunogen und einem Antikörper, der
sich spezifisch an das Immunogen bindet.
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Typischerweise
liefert ein Antikörper,
der sich spezifisch an ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid bindet,
ein Detektionssignal, das zumindest 5-, 10- oder 20-mal stärker ist
als ein Detektionssignal, das mit anderen Proteinen erzielt wird,
wenn sie in einem immunchemischen Test verwendet werden. Vorzugsweise detektieren
Antikörper,
die sich spezifisch an Proteinkinase-ähnliche Polypeptide binden,
keine anderen Proteine in immunchemischen Tests und können ein
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid aus einer Lösung
immunfällen.
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide können
verwendet werden, um ein Säugetier,
wie z.B. eine Maus, eine Ratte, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen,
einen Affen oder einen Menschen, zu immunisieren, um polyklonale
Antikörper
zu bilden. Falls gewünscht,
kann ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid an ein Trägerprotein,
wie beispielsweise Rinderserumalbumin, Thyroglobulin und Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
konjugiert werden. Je nach Wirtsspezies können verschiedene Adjuvanzien
verwendet werden, um die immunologische Antwort zu verstärken. Solche
Adjuvanzien umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Freundsches Adjuvans,
Mineralgele (z.B. Aluminiumhydroxid) und oberflächenaktive Sub stanzen (z.B.
Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
und Dinitrophenol). Unter den bei Menschen eingesetzten Adjuvanzien
sind BCG (Bacilli Calmette-Guerin) und Corynebacterium parvum besonders
zweckdienlich.
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Monoklonale
Antikörper,
die sich spezifisch an ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid binden,
können unter
Verwendung jedes beliebigen Verfahrens hergestellt werden, das für die Bildung
von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur sorgt. Diese Verfahren umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf das Hybridomverfahren, das menschliche B-Zellen-Hybridomverfahren
und das EBV-Hybridomverfahren (Kohler et al., Nature 256, 495–497 (1985);
Kozbor et al., J. Immunol. Methods 81, 31–42 (1985); Cote et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 80, 2026–2030
(1983); Cole et al., Mol. Cell Biol. 62, 109–120 (1984)).
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Darüber hinaus
können
Verfahren eingesetzt werden, die zur Herstellung von "chimären Antikörpern", zum Spleißen von
Maus-Antikörper-Genen
an menschliche Antikörpergene,
um ein Molekül
mit geeigneter Antigen-Spezifität
und biologischer Aktivität
zu erhalten, entwickelt wurden (Morrison et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 81, 6851–6855
(1984); Neuberger et al., Nature 312, 604–608 (1984); Takeda et al.,
Nature 314, 452–454 (1985)).
Monoklonale und andere Antikörper
können
auch "humanisiert" werden, um einen
Patienten davor zu schützen,
eine Immunantwort gegen den Antikörper zu entwickeln, wenn dieser
therapeutisch eingesetzt wird. Solche Antikörper können auf Sequenzebene menschlichen
Antikörpern
ausreichend ähnlich
sein, um direkt in Therapien verwendet zu werden, oder können der Änderung
einiger weniger maßgeblicher
Reste bedürfen. Sequenzunterschiede
zwischen Nagetier-Antikörpern
und menschlichen Sequenzen können
durch Ersetzen von Resten, die sich von jenen in den menschlichen
Sequenzen unterscheiden, durch ortsgerichtete Mutagenese einzelner
Reste oder durch Rasterung ganzer komplementaritätsbestimmender Regionen minimiert
werden. Alternativ dazu können
humanisierte Antikörper
unter Verwendung von Rekombinationsverfahren wie in der GB-6-2.188.638
beschrieben gebildet werden. Antikörper, die sich spezifisch an
ein Proteinkinase-ähnli ches
Polypeptid binden, können
Antigen-Bindungsstellen enthalten, die entweder teilweise oder vollständig humanisiert
sind, wie in der
US 5.565.332 offenbart
ist.
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Alternativ
dazu können
Techniken, die für
die Bildung von einkettigen Antikörpern beschrieben wurden, unter
Einsatz von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren adaptiert
werden, um einkettige Antikörper
zu bilden, die sich spezifisch an Proteinkinase-ähnliche Polypeptide binden.
Antikörper
mit verwandter Spezifität,
jedoch mit eigener idiotypischer Zusammensetzung, können durch
Ketten-Neukombination aus Zufallskombinations-Immunglobulinbibliotheken
gebildet werden (Burton, Proc. Natl. Acad. Sci. 88, 11120–11123 (1991)).
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Einkettige
Antikörper
können
auch mittels eines DNA-Amplifikationsverfahrens wie beispielsweise PCR
unter Verwendung von Hybridom-cDNA als Matrix (Thirion et al., Eur.
J. Cancer Prev. 5, 507–511
(1996)) konstruiert werden. Einkettige Antikörper können mono- oder bispezifisch
sein und können
zweiwertig oder vierwertig sein. Die Konstruktion von vierwertigen,
bispezifischen, einkettigen Antikörpern wird beispielsweise von
Coloma & Morrison,
Nat. Biotechnol. 15, 159–163
(1997), gelehrt. Die Konstruktion von zweiwertigen, bispezifischen,
einkettigen Antikörpern
wird von Mallender & Voss,
J. Biol. Chem. 269, 199–206
(1994), gelehrt.
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Eine
Nucleotidsequenz, die für
einen einkettigen Antikörper
kodiert, kann unter Anwendung von manueller oder automatisierter
Nucleotidsynthese konstruiert, unter Anwendung von Standard-DNA-Rekombinationsverfahren
in ein Expressionskonstrukt kloniert und in eine Zelle eingeführt werden,
um die kodierende Sequenz zu exprimieren, wie nachstehend beschrieben.
Alternativ dazu können
einkettige Antikörper
direkt, beispielsweise unter Einsatz von filamentösen Phagen
gebildet werden (Verhaar et al., Int. J. Cancer 61, 497–501 (1995);
Nicholls et al., J. Immunöl.
Meth. 165, 81–91
(1993)).
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Antikörper, die
sich spezifisch an Proteinkinase-ähnliche Polypeptide binden,
können
auch durch Induktion von In-vivo-Produktion in der Lymphozytenpopulation
oder durch Screenen von Immunglobulinbibliotheken oder Gruppen von
hochspezifischen Bindungsreagenzien, wie in der Literatur offenbart,
gebildet werden (Orlandi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 86, 3833–3837 (1989);
Winter et al., Nature 349, 293–299
(1991)).
-
Auch
andere Typen von Antikörpern
können
konstruiert und therapeutisch eingesetzt werden. Chimäre Antikörper beispielsweise
können
wie in der
WO 93/03151 offenbart
konstruiert werden. Bindungsproteine, die von Immunglobulinen abgeleitet
sind und die mehrwertig und multispezifisch sind, wie z.B. die in
der
WO 94/13804 beschriebenen "Diabodies", können ebenfalls
hergestellt werden.
-
Antikörper können mittels
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, gereinigt
werden. Antikörper
können
beispielsweise durch Leiten über
eine Säule,
an die ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid gebunden ist, affinitätsgereinigt
werden. Die gebundenen Antikörper
können
dann unter Verwendung eines Puffers mit hoher Salzkonzentration
aus der Säule
eluiert werden.
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Antisense-Oligonucleotide
-
Antisense-Oligonucleotide
sind Nucleotidsequenzen, die zu einer spezifischen DNA- oder RNA-Sequenz
komplementär
sind. Nachdem sie in eine Zelle eingeführt wurden, kombinieren sich
die komplementären
Nucleotide mit natürlichen
Sequenzen, die von der Zelle produziert wurden, um Komplexe zu bilden
und entweder Transkription oder Translation zu blockieren. Vorzugsweise
ist ein Antisense-Oligonucleotid zumindest 11 Nucleotide lang, kann
jedoch zumindest 12, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 oder mehr
Nucleotide lang sein. Längere
Sequenzen können
auch verwendet werden. Antisense-Oligonucleotidmoleküle können in einem
DNA-Konstrukt bereitgestellt und in eine Zelle eingeführt werden,
wie zuvor beschrieben, um die Konzentration an Proteinkinase-ähnlichen
Gen-Produkten in der Zelle zu reduzieren.
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Antisense-Oligonucleotide
können
Desoxyribonucleotide, Ribonucleotide oder eine Kombination dieser
beiden sein. Oligonucleotide können
manuell oder mit einem automatisierten Synthesegerät synthetisiert werden,
durch kovalentes Binden des 5'- Endes eines Nucleotids
an das 3'-Ende eines
anderen Nucleotids über
Nicht-Phosphodiester-Internucleotidbindungen, wie z.B. Alkylphosphonate,
Thiophosphate, Dithiophosphate, Alkylthiophosphate, Alkylphosphonate,
Phosphoramidate, Phosphatester, Carbamate, Acetamidat, Carboxymethylester,
Carbonate und Phosphorsäuretriester.
Siehe Brown, Meth. Mol. Biol. 20, 1–8 (1994); Sonveaux, Meth.
Mol. Biol. 26, 1–72
(1994); Uhlmann et al., Chem. Rev. 90, 543–583 (1990).
-
Modifikationen
der Expression von Proteinkinase-ähnlichem Gen kann durch Entwerfen
von Antisense-Oligonucleotiden erreicht werden, die Duplices mit
Kontroll-, 5'- oder Regulationsregionen
des Proteinkinase-ähnlichen
Gens bilden. Oligonucleotide, die aus der Transkriptionsinitiationsstelle,
z.B. zwischen den Positionen –10
und +10 von der Startstelle aus, stammen, werden bevorzugt. Auf ähnliche
Weise kann Inhibition unter Verwendung der "Tripelhelix"-Basenpaarungs-Methode erreicht werden.
Tripelhelix-Paarung ist nützlich, da
sie eine Hemmung der Fähigkeit
der Doppelhelix, sich ausreichend für die Bindung von Polymerasen,
Transkriptionsfaktoren oder Chaperonen zu öffnen, bewirkt. Therapeutische
Ansätze
unter Verwendung von Triplex-DNA wurden bereits in der Literatur
beschrieben (z.B. Gee et al., in: Huber & Carr, MOLECULAR AND IMMUNOLOGIC
APPROACHES, Futura Publishing Co., Mt. Kisco, N.Y. (1994)). Ein
Antisense-Oligonucleotid kann auch entworfen werden, um Translation
von mRNA durch das Unterbinden von Bindung des Transkripts an Ribosomen
zu blockieren.
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Exakte
Komplementarität
ist für
erfolgreiche Komplexbildung zwischen einem Antisense-Oligonucleotid
und der komplementären
Sequenz eines Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotids nicht erforderlich. Antisense-Oligonucleotide, die
beispielsweise 2, 3, 4 oder 5 oder mehr Abschnitte aus zusammenhängenden
Nucleotiden, die genau komplementär zu einem Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotid sind, jeweils getrennt durch einen Abschnitt zusammenhängender,
zu benachbarten Proteinkinaseähnlichen
Proteinnucleotiden nicht komplementärer Nucleotide umfassen, können für ausreichende
Targeting-Spezifität
für Proteinkinase-ähnliche
mRNA sorgen. Vorzugsweise weist jeder Abschnitt zusammenhängender
komplementärer
Nucleotide eine Länge
von zumindest 4, 5, 6, 7 oder 8 oder mehr Nucleotiden auf. Nichtkomple mentäre, dazwischenliegende
Sequenzen sind vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4 Nucleotide lang. Fachleute
können
den berechneten Schmelzpunkt eines Antisense-Sense-Paars problemlos
nutzen, um den Grad an Fehlpaarungen, der zwischen einem bestimmten
Antisense-Oligonucleotid und einer bestimmten Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotidsequenz toleriert wird, zu bestimmen.
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Antisense-Oligonucleotide
können
ohne Beeinflussung ihrer Fähigkeit,
an ein Proteinkinase-ähnliches Polynucleotid
zu hybridisieren, modifiziert werden. Diese Modifikationen können innerhalb
oder an einem oder beiden Enden des Antisense-Moleküls erfolgen.
Internucleosidphosphatbindungen können durch Hinzufügen von
Cholesterin- oder Diamingruppierungen mit variierender Anzahl an
Kohlenstoffresten zwischen den Aminogruppen und der terminalen Ribose
modifiziert werden. Modifizierte Basen und/oder Zucker, wie z.B.
Arabinose anstelle von Ribose, oder ein 3',5'-substituiertes
Oligonucleotid, in dem die 3'-Hydroxylgruppe
oder die 5'-Phosphatgruppe
substituiert ist, können
ebenfalls in einem modifizierten Antisense-Oligonucleotid verwendet
werden. Diese modifizierten Oligonucleotide können durch Verfahren hergestellt
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt sind.
Siehe z.B. Agrawal et al., Trends Biotechnol. 10, 152–158 (1992); Uhlmann
et al., Chem. Rev. 90, 543–584
(1990); Uhlmann et al., Tetrahedron Lett. 215, 3539–3542 (1987).
-
Ribozyme
-
Ribozyme
sind RNA-Moleküle
mit katalytischer Aktivität.
Siehe z.B. Cech, Science 236, 1532–1539 (1987); Cech, Ann. Rev.
Biochem. 59, 543–568
(1990); Cech, Curr. Opin. Struct. Biol. 2, 605–609 (1992); Couture & Stinchcomb, Trends
Genet. 12, 510–515
(1996). Ribozyme können
verwendet werden, um Genfunktion durch Spalten einer RNA-Sequenz
zu inhibieren, wie dies auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist
(z.B. Haseloff et al.,
US-Patent
5.641.673 ). Der Mechanismus von Ribozymwirkung umfasst
sequenzspezifische Hybridisierung des Ribozymmoleküls an komplementäre Target-RNA,
gefolgt von endonukleolytischer Spaltung. Beispiele umfassen gentechnisch
veränderte
Hammerkopfmotiv-Ribozymmoleküle,
die endonukleolytische Spaltung von spezifischen Nucleotidsequenzen
spezifisch und wirksam katalysieren können.
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Die
kodierende Sequenz eines Proteinkinase-ähnlichen Polynucleotids kann
verwendet werden, um Ribozyme zu bilden, die sich spezifisch an
mRNA binden, die vom Proteinkinase-ähnlichen Polynucleotid transkribiert
wird. Verfahren zum Entwerfen und Konstruieren von Ribozymen, die
andere RNA-Moleküle
in trans auf sehr sequenzspezifische Weise spalten können, wurden
auf dem Gebiet der Erfindung bereits entwickelt und beschrieben
(siehe Haseloff et al., Nature 334, 585–591 (1988)). Die Spaltungsaktivität von Ribozymen kann
beispielsweise durch gentechnisches Verändern einer einzelnen "Hybridisierungs"-Region in das Ribozym
auf spezifische RNAs abgezielt werden. Die Hybridisierungsregion
enthält
eine Sequenz, die komplementär
zur Target-RNA ist und somit spezifisch mit dem Target hybridisiert
(siehe beispielsweise Gerlach et al., Polypeptid 321.201).
-
Spezifische
Ribozym-Spaltungsstellen innerhalb eines Proteinkinase-ähnlichen
Protein-RNA-Targets können
durch Scannen des Target-Moleküls
auf Ribozym-Spaltungsstellen identifiziert werden, die die folgenden
Sequenzen umfassen: GUA, GUU und GUC. Nachdem sie identifiziert
wurden, können
kurze RNA-Sequenzen mit zwischen 15 und 20 Ribonucleotiden, die
der Region der Target-RNA entsprechen, die die Spaltungsstelle enthält, bezüglich sekundärer struktureller
Eigenschaften bewertet werden, die das Target funktionsunfähig machen
können.
Die Eignung vermutlicher Proteinkinase-ähnlicher Protein-RNA-Targets
kann auch durch Testen der Verfügbarkeit
für Hybridisierung
mit komplementären
Oligonucleotiden unter Verwendung von Ribonucleaseschutztests bewertet
werden. Längere
komplementäre
Sequenzen können
verwendet werden, um die Affinität
der Hybridisierungssequenz für
das Target zu erhöhen.
Die Hybridisierungs- und Spaltungsregionen des Ribozyms können fix
verbunden werden, sodass bei Hybridisierung an die Target-RNA durch
die komplementären
Regionen die katalytische Region des Ribozyms das Target spalten
kann.
-
Ribozyme
können
als Teil eines DNA-Konstrukts in Zellen eingeführt werden. Mechanische Verfahren, wie
beispielsweise Mikroinjektion, Liposomen-vermittelte Transfektion,
Elektroporation oder Calciumphosphatfällung, können verwendet werden, um ein
Ribozym-hältiges
DNA-Konstrukt in Zellen einzuführen,
in denen die Expression von Proteinkinase-ähnlichem Protein verringert
werden soll. Alternativ dazu, sofern gewünscht wird, dass die Zellen
das DNA-Konstrukt stabil beibehalten, kann das Konstrukt auf einem
Plasmid bereitgestellt und als separates Element oder in das Genom
der Zellen integriert gehalten werden, wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Ein für
Ribozym kodierendes DNA-Konstrukt kann Transkriptionsregulationselemente, wie
z.B. ein Promotorelement, ein Enhancer- oder UAS-Element und ein
Transkriptionsterminationssignal, zur Steuerung der Transkription
von Ribozymen in den Zellen umfassen.
-
Wie
von Haseloff et al.,
US-Patent
5.641.673 , gelehrt wird, können Ribozyme gentechnisch
so verändert
werden, dass Ribozymexpression als Reaktion auf Faktoren erfolgt,
welche die Expression eines Target-Gens induzieren. Ribozyme können auch
gentechnisch verändert
werden, um eine zusätzliche
Regulationsebene bereitzustellen, sodass Zerstörung von mRNA nur eintritt,
wenn sowohl ein Ribozym als auch ein Target-Gen in den Zellen induziert
werden.
-
Differentiell exprimierte
Gene
-
Hierin
werden Verfahren zur Identifikation von Genen beschrieben, deren
Produkte mit menschlicher Proteinkinase ähnlichem Protein Wechselwirken.
-
Weiters
können
solche Gene Gene darstellen, die als Reaktion auf Manipulationen,
die für
den Fortschritt oder die Behandlung solcher Krankheiten relevant
sind, differentiell reguliert werden. Darüber hinaus können solche
Gene eine zeitlich modulierte Expression aufweisen, die in verschiedenen
Stadien der Gewebe- oder Organismusentwicklung erhöht oder
reduziert ist. Die Expression eines differentiell exprimierten Gens kann
auch unter Kontrollbedingungen im Vergleich zu Versuchsbedingungen moduliert
werden. Weiters kann das Gen für
menschlicher Proteinkinase ähnliches
Protein oder das Genprodukt selbst auf differentielle Expression
getestet werden.
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Der
Grad des Expressionsunterschiedes zwischen einem normalen und einem
erkrankten Zustand muss nur groß genug
sein, dass er mittels herkömmlicher
Charakterisierungsverfahren wie beispielsweise differentieller Display-Verfahren
sichtbar gemacht werden kann. Andere solche Standard-Charakterisierungsverfahren,
durch die Expressionsunterschiede sichtbar gemacht werden können, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf quantitative RT-(reverse-Transkriptase-), PCR- und Northern-Analyse.
-
Identifizierung von differentiell
exprimierten Genen
-
Um
differentiell exprimierte Gene zu identifizieren, wird Gesamt-RNA
oder vorzugswiese mRNA aus Geweben von Interesse isoliert. RNA-Proben
werden beispielswiese aus Geweben von Versuchsobjekten und aus entsprechenden
Geweben aus Kontrollobjekten entnommen. Jegliches RNA-Isolierungsverfahren,
das nicht gegen die Isolierung von mRNA selektiert, kann zur Reinigung
solcher RNA-Proben eingesetzt werden. Siehe beispielsweise Ausubel
et al. (Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc., New
York, 1987–1993.
Zahlreiche Gewebeproben können
unter Anwendung von Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, beispielsweise
mittels des RNA-Einstufen-Isolierungsverfahrens von Chomczynski,
US-Patent Nr. 4.843.155 , leicht
prozessiert werden.
-
Transkripte
innerhalb der erhaltenen RNA-Proben, die von differentiell exprimierten
Genen produzierte RNA darstellen, werden mittels Verfahren, die
Fachleuten bekannt sind, identifiziert. Sie umfassen beispielsweise
differentielles Screenen (Tedder et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 85, 208–212
(1988)), Subtraktionshybridisierung (Hedrick et al., Nature 308,
149–153;
Lee et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 2825 (1984)) und vorzugsweise
differentielles Display (Lang & Pardee,
Science 257, 967–971
(1992);
US-Patent 5.262.311 ).
-
Informationen
aus der differentiellen Expression können selbst auf relevante Verfahren
zur Behandlung von Störungen,
die das menschlicher Proteinkinase ähnliche Protein einbinden,
schließen
lassen. Die Behandlung kann beispielsweise eine Modulierung der
Expression der differentiell exprimierten Gene und/oder des für das menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Protein kodierenden Gens umfassen. Die Informationen aus der differentiellen
Expression können
anzeigen, ob die Expression oder Aktivität des differentiell exprimierten Gens
oder Genprodukts oder des Gens für
menschlicher Proteinkinase ähnliches
Proteins oder dessen Genprodukts hochreguliert oder herabreguliert
ist.
-
Screening-Verfahren
-
Die
Erfindung stellt Tests zum Screenen von Testverbindungen bereit,
die sich an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid oder ein Proteinkinase-ähnliches Polynucleotid binden
oder deren Aktivität
modulieren. Eine Testverbindung bindet sich vorzugswiese an ein
Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid oder Polynucleotid. Noch bevorzugter reduziert oder erhöht eine
Testverbindung die Enzymaktivität
im Vergleich zu Werten in Abwesenheit der Testverbindung um zumindest
etwa 10 %, vorzugsweise etwa 50, noch bevorzugter etwa 75, 90 oder
100 %.
-
Testverbindungen
-
Testverbindungen
können
Pharmazeutika sein, die auf dem Gebiet der Erfindung bereits bekannt
sind, oder können
Verbindungen sein, für
die bisher noch nicht bekannt ist, dass sie pharmakologische Aktivität aufweisen.
Die Verbindungen können
in der Natur vorkommen oder im Labor entworfen werden. Sie können aus Mikroorganismen,
Tieren oder Pflanzen isoliert sein und können rekombinant produziert
oder mittels chemischer Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, synthetisiert werden. Falls gewünscht können Testverbindungen unter
Anwendung eines beliebigen der zahlreichen Kombinationsbibliotheksverfahren,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, umfassend, jedoch
nicht beschränkt
auf biologische Bibliotheken, räumlich
adressierbare parallele Festphasen- oder Lösungsphasen- Bibliotheken, synthetische Bibliotheksverfahren,
die Dekonvolution erfordern, das "One-Bead-One-Compound"-Bibliotheksverfahren
und synthetische Bibliotheksverfahren unter Verwendung von Affinitätschromatographieselektion,
gewonnen werden. Der biologische Bibliotheksansatz ist auf Polypeptidbibliotheken
limitiert, während
die anderen vier Ansätze
für Polypeptid-,
Nichtpeptid-Oligomer-Bibliotheken oder Bibliotheken kleiner Moleküle von Verbindungen
einsetzbar sind. Siehe Lam, Anticancer Drug Des. 12, 145 (1997).
-
Verfahren
zur Synthese molekularer Bibliotheken sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt (siehe beispielsweise DeWitt et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90, 6909 (1993); Erb et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91,
11422 (1994); Zuckermann et al., J. Med. Chem. 37, 2678 (1994);
Cho et al., Science 261, 1303 (1993); Carell et al., Angew. Chem.
Int. Ed. Engl. 33, 2059 (1994); Carell et al., Angew. Chem. Int.
Ed. Engl. 33, 2061; Gallop et al., J. Med. Chem. 37, 1233 (1994)).
Bibliotheken von Verbindungen können
in Lösung
(siehe z.B. Houghten, BioTechniques 13, 412–421 (1992)) oder auf Perlen
(Lam, Nature 354, 82–84
(1991)), Plättchen (Fodor,
Nature 364, 555–556
(1993)), Bakterien oder Sporen (Ladner,
US-Patent Nr. 5.223.409 ), Plasmiden (Cull
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 1865–1869 (1992)) oder Phagen (Scott & Smith, Science
249, 386–390
(1990); Devlin, Science 249, 404–406 (1990); Cwirla et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 97, 6378–6382 (1990);
Felici, J. Mol. Biol. 222, 301–310
(1991); und Ladner,
US-Patent
Nr. 5.223.409 ) vorhanden sein.
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Screening mit hohem Durchsatz
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Testverbindungen
können
unter Anwendung von Screening-Verfahren mit hohem Durchsatz auf
ihre Fähigkeit
gescreent werden, sich an Proteinkinase-ähnliche Polypeptide oder Polynucleotide
zu binden oder die Aktivität
von Proteinkinase-ähnlichem
Protein oder die Expression von Proteinkinase-ähnlichem Gen zu beeinflussen.
Unter Einsatz von Screening mit hohem Durchsatz können viele
einzelne Verbindungen gleichzeitig getestet werden, sodass zahlreiche
Testverbindungen rasch gescreent werden können. Die am häufigsten
eingesetzten Verfahren verwenden 96-Well-Mikrotiterplatten. Die Wells der
Mikrotiterplatten erfordern typischerweise Test volumina in einem
Bereich von 50 bis 500 μl.
Zusätzlich
zu den Platten sind zahlreiche Instrumente, Materialien, Pipetten,
Robotertechniken, Plattenwäscher
und Plattenleser im Handel erhältlich,
die für das
96-Well-Format geeignet sind.
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Alternativ
dazu können "Tests mit freiem
Format" oder Tests,
die keine physikalische Barriere zwischen den Proben aufweisen,
verwendet werden. Ein Test beispielswiese, der Pigmentzellen (Melanozyten)
in einem einfachen homogenen Test für kombinatorische Peptidbibliotheken
verwendet, wird von Jayawickreme et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 19, 1614–1618
(1994), beschrieben. Die Zellen werden in Petrischalen unter Agarose
gegeben, dann werden Perlen, die kombinatorische Verbindungen tragen,
auf die Oberfläche
der Agarose aufgebracht. Die kombinatorischen Verbindungen werden
teilweise von der Perlen freigesetzt. Aktive Verbindungen können als
dunkle Pigmentflecken sichtbar gemacht werden, da, weil die Verbindungen
lokal in die Gelmatrix diffundieren, die aktiven Verbindungen eine
Farbänderung
der Zellen verursachen.
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Ein
anderes Beispiel für
einen Test mit freiem Format wird von Chelsky in "Strategies for Screening Combinatorial
Libraries: Novel and Traditional Approaches", vorgetragen in der First Annual Conference
of The Society for Biomolecular Screening in Philadelphia, Pa. (7.–10. November
1995), beschrieben. Chelsky platzierte einen einfachen homogenen
Enzymtest auf Carbonatdehydrase in einem Agarosegel, sodass das
Enzym im Gel über
das gesamte Gel hinweg eine Farbänderung
verursachen würde.
Hiernach wurden Perlen, die kombinatorische Verbindungen über einen
Photolinker trugen, im Gel platziert, und die Verbindungen wurden
durch UV-Licht teilwiese freigesetzt. Verbindungen, die das Enzym
inhibierten, wurden als lokale Inhibitionszonen mit geringerer Farbänderung
beobachtet.
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Wiederum
ein anderes Beispiel wird von Salmon et al., Molecular Diversity
2, 57–63
(1996), beschrieben. In diesem Beispiel wurden kombinatorische Bibliotheken
auf Verbindungen gescreent, die zytotoxische Wirkung auf Krebszellen
zeigten, die in Agar wuchsen.
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Ein
anderes Screening-Verfahren mit hohem Durchsatz wird von Beutel
et al.,
US-Patent Nr. 5.976.813 , beschrieben.
In diesem Verfahren werden Testproben in eine poröse Matrix
eingebracht. Eine oder mehrere Testkomponenten werden dann inner-,
ober- oder unterhalb einer Matrix, wie z.B. eines Gels, einer Kunststofffolie,
eines Filters oder einer anderen Form eines leicht manipulierbaren
festen Trägers,
platziert. Wenn die Proben in die poröse Matrix eingeführt werden,
diffundieren sie ausreichend langsam, sodass die Tests durchgeführt werden
können,
ohne dass die Testproben zusammenlaufen.
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Bindungstests
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Für Bindungstests
ist die Testverbindung vorzugsweise ein kleines Molekül, das sich
an die aktive Stelle des Proteinkinase-ähnlichen Polypeptids bindet
und diese besetzt, sodass normale biologische Aktivität unterbunden
wird. Beispiele für
solche kleine Moleküle
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf kleine Peptide oder
peptidartige Moleküle.
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In
Bindungstests kann entweder die Testverbindung oder das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid eine nachweisbare Markierung, wie z.B. eine Fluoreszenz-,
Radioisotopen-, Chemilumineszenz- oder Enzymmarkierung, wie z.B.
Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase oder Luciferase, umfassen.
Die Detektion einer Testverbindung, die an das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid gebunden ist, kann dann beispielsweise durch direktes
Zählen
von Radioemission, durch Szintillationszählung oder durch Bestimmen
des Umsatzes eines geeigneten Substrats zu einem detektierbaren
Produkt erfolgen.
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Alternativ
dazu kann Bindung einer Testverbindung an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid ohne Markierung eines der Wechselwirkungspartner bestimmt
werden. Beispielsweise kann ein Mikrophysiometer verwendet werden,
um Bindung einer Testverbindung mit einem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid nachzuweisen. Ein Mikrophysiometer (z.B. CytosensorTM) ist ein Analyseninstrument, das unter
Verwendung eines lichtempfindlichen potentiometrischen Sensors (LAPS)
die Geschwindig keit misst, mit der eine Zelle ihre Umgebung ansäuert. Änderungen
dieser Ansäuerungsrate
können
als Indikator der Wechselwirkung zwischen einer Testverbindung und
einem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid dienen (McConnell et al., Science 257, 1906–1912 (1992)).
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Die
Bestimmung der Fähigkeit
einer Testverbindung, sich an ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid zu binden,
kann auch unter Einsatz einer Technik wie beispielsweise Echtzeit-"Bimolecular-Interaction-Analysis" (BIA) (Sjolander & Urbaniczky, Anal.
Chem. 63, 2338–2345
(1991), und Szabo et al., Curr. Opin. Struct. Biol. 5, 699–705 (1995))
erfolgen. BIA ist eine Technik zur Untersuchung biospezifischer
Wechselwirkungen in Echtzeit ohne Markierung der Wechselwirkungspartner
(z.B. BIAcoreTM) Änderungen des optischen Phänomens der
Oberflächen-Plasmonresonanz
(SPR) können
als Hinweis auf Echtzeitreaktionen zwischen biologischen Molekülen verwendet
werden.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung kann ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid als "Köderprotein" in einem Zwei-Hybrid-Test
oder Drei-Hybrid-Test verwendet werden (siehe z.B. das
US-Patent Nr. 5.283.317 ; Zervos et
al., Cell 72, 223–232
(1993); Madura et al., J. Biol. Chem. 268, 12046–12054 (1993); Bartel et al.,
BioTechniques 14, 920–924
(1993); Iwabuchi et al., Oncogene 8, 1693–1696 (1993); und Brent
WO 94/10300 ), um andere
Proteine zu identifizieren, die sich an das Proteinkinaseähnliche
Polypeptid binden oder damit Wechselwirken und seine Aktivität modulieren.
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Das
Zwei-Hybrid-System basiert auf der modularen Natur der meisten Transkriptionsfaktoren,
die aus trennbaren DNA-Bindungs- und -Aktivierungsdomänen bestehen.
Kurz zusammengefasst verwendet der Test zwei verschiedene DNA-Konstrukte.
In einem Konstrukt beispielsweise kann das für ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid kodierende Polynucleotid an ein für die DNA-Bindungsdomäne eines
bekannten Transkriptionsfaktors (z.B. GAL-4) kodierendes Polynucleotid
fusioniert werden. Im anderen Konstrukt kann eine DNA-Sequenz, die
für ein
nichtidentifiziertes Protein ("Beute" oder "Probe") kodiert, an ein
Polynucleotid, das für
die Aktivierungsdomäne
des bekannten Transkriptionsfaktors kodiert, fusioniert werden.
Sind die "Köder"- und die "Beute"-Proteine in der
Lage, in vivo wechselzuwirken, um einen Protein-abhängigen Komplex
zu bilden, so werden die DNA-Bindungs- und -Aktivierungsdomänen des
Transkriptionsfaktors in große
Nähe gebracht.
Diese Nähe
ermöglicht
die Transkription eines Reportergens (z.B. LacZ), das operabel an
eine Transkriptionsregulationsstelle gebunden ist, die auf den Transkriptionsfaktor
reagiert. Expression des Reportergens kann nachgewiesen werden,
und Zellkolonien, die den funktionellen Transkriptionsfaktor enthalten,
können isoliert
und verwendet werden, um die DNA-Sequenz zu erhalten, die für das Protein
kodiert, das mit dem Proteinkinase-ähnlichen Polypeptid wechselwirkt.
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Es
kann wünschenswert
sein, entweder das Proteinkinase-ähnliche Polypeptid (oder Polynucleotid) oder
die Testverbindung zu immobilisieren, um die Trennung von gebundenen
und ungebundenen Formen eines oder beider der Wechselwirkungspartner
zu erleichtern sowie um eine Automatisierung des Tests zu vereinfachen.
Somit kann entweder das Proteinkinase-ähnliche Polypeptid (oder Polynucleotid)
oder die Testverbindung an einen festen Träger gebunden werden. Geeignete
feste Träger
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Glas- oder Kunststoffobjektträger, Gewebekulturplatten,
Mikrotiterwells, Röhrchen,
Siliciumplättchen
oder Teilchen wie Perlen (einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Latex-, Polystyrol- oder Glasperlen). Jegliches Verfahren, das auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, kann eingesetzt werden, um
das Polypeptid (oder Polynucleotid) oder die Testverbindung an einen
festen Träger
zu binden, einschließlich
der Verwendung von kovalenter und nichtkovalenter Bindung, passiver
Absorption oder Paaren von Bindungsgruppierungen, die jeweils an
das Polypeptid (oder Polynucleotid) oder die Testverbindung und
an den festen Träger
gebunden werden. Testverbindungen werden vorzugsweise in einer solchen
Anordnung an den festen Träger
gebunden, dass die Position einzelner Testverbindungen nachvollzogen
werden kann. Die Bindung einer Testverbindung an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid (oder Polynucleotid) kann in einem Behältnis erfolgen, das
für die
Aufnahme der Reaktionspartner geeignet ist. Beispiele für solche
Behältnisse
umfassen Mikrotiterplatten, Teströhrchen und Mikrozentrifugenröhrchen.
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In
einer Ausführungsform
ist das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid ein Fusionsprotein, das eine Domäne umfasst, die es dem Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptid ermöglicht,
an einen festen Träger
gebunden zu werden. Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteine beispielsweise
können
an Glutathion-Sepharose-Perlen (Sigma Chemical, St. Louis, Mo.)
oder an mit Glutathion derivatisierte Mikrotiterplatten adsorbiert
werden, die dann mit der Testverbindung oder der Testverbindung
und dem nichtadsorbierten Proteinkinase-ähnlichen Polypeptid kombiniert
werden; das Gemisch wird dann unter Bedingungen inkubiert, die zu
Komplexbildung führen
(z.B. bei physiologischen Bedingungen bezüglich Salz und pH). Nach der
Inkubation werden die Perlen oder Mikrotiterplatten-Wells gewaschen,
um jegliche ungebundene Komponenten zu entfernen. Die Bindung der
Wechselwirkungspartner kann entweder direkt oder indirekt bestimmt
werden, wie zuvor beschrieben. Alternativ dazu können die Komplexe vom festen
Träger
dissoziiert werden, bevor die Bindung bestimmt wird.
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Andere
Verfahren zur Immobilisierung von Proteinen oder Polynucleotiden
an einem festen Träger können auch
in den Screening-Tests der Erfindung verwendet werden. Entweder
ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid
(oder Polynucleotid) oder eine Testverbindung kann beispielsweise
unter Verwendung einer Konjugation von Biotin und Streptavidin immobilisiert
werden. Biotinylierte Proteinkinase-ähnliche Polypeptide (oder Polynucleotide)
oder Testverbindungen können
aus Biotin-NHS (N-Hydroxysuccinimid) unter Einsatz von Techniken,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind (z.B. Biotinylierungsset,
Pierce Chemicals, Rockford, III.) hergestellt und in den Wells von
Streptavidin-beschichteten 96-Well-Platten (Pierce Chemical) immobilisiert
werden. Alternativ dazu können
Antikörper,
die sich spezifisch an ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid, Polynucleotid
oder eine Testverbindung binden, die jedoch eine gewünschte Bindungsstelle,
wie z.B. die aktive Stelle des Proteinkinaseähnlichen Polypeptids, nicht
stören,
an die Wells der Platte derivatisiert werden. Ungebundenes Target
oder Protein kann in den Wells durch Antikörper-Konjugation eingefangen
werden.
-
Verfahren
zur Detektion solcher Komplexe, zusätzlich zu jenen, die zuvor
für die
GST-immobilisierten Komplexe beschrieben wurden, umfassen Immundetektion
von Komplexen unter Verwendung von Antikörpern, die sich spezifisch
an das Proteinkinase-ähnliche
Polypeptid oder die Testverbindung binden, enzymgekoppelte Tests,
die auf der Detektion einer Aktivität des Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids basieren, und SDS-Gelelektrophorese unter nichtreduzierenden
Bedingungen.
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Screening
auf Testverbindungen, die sich an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid oder Polynucleotid binden, kann auch in einer intakten
Zelle durchgeführt
werden. Jegliche Zelle, die ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid oder Polynucleotid
umfasst, kann in einem zellbasierten Testsystem verwendet werden.
Ein Proteinkinaseähnliches
Polynucleotid kann natürlich
in der Zelle vorkommen oder kann unter Anwendung von Verfahren wie
jenen, die zuvor beschrieben wurden, eingeführt werden. Die Bindung der
Testverbindung an ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid oder Polynucleotid
wird wie zuvor beschrieben bestimmt.
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Enzymtests
-
Testverbindungen
können
auf die Fähigkeit,
die Proteinkinaseaktivität
eines menschlicher Proteinkinase ähnlichen Polypeptids zu erhöhen oder
zu reduzieren, getestet werden. Proteinkinaseaktivität kann beispielsweise
wie im
US-Patent 6.194.186 beschrieben
gemessen werden.
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Enzymtests
können
nach dem Kontaktieren entweder eines gereinigten Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids, eines Zellmembranpräparats
oder einer intakten Zelle mit einer Testverbindung durchgeführt werden.
Eine Testverbindung, die eine Proteinkinaseaktivität eines
Proteinkinase-ähnlichen
Polypeptids um zumindest etwa 10 %, vorzugsweise etwa 50, noch bevorzugter
etwa 75, 90 oder 100 %, reduziert, wird als potenzielles therapeutisches
Mittel zur Reduktion der Aktivität
von Proteinkinaseähnlichem
Protein identifiziert. Eine Testverbindung, die Proteinkinaseaktivität eines
menschlicher Proteinkinase ähnlichen
Polypeptids um zumindest etwa 10 %, vorzugsweise 50, noch bevorzugter
etwa 75, 90 oder 100 %, erhöht,
wird als potenzielles therapeutisches Mittel zur Steigerung der
Aktivität
von menschlicher Proteinkinase ähnlichem
Protein identifiziert.
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Genexpression
-
Testverbindungen,
die Proteinkinase-ähnliche
Genexpression steigern oder senken, werden identifiziert. Ein Proteinkinase-ähnliches
Polynucleotid wird mit einer Testverbindung kontaktiert, und die
Expression eines RNA- oder Polypeptidprodukts des Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotids wird bestimmt. Das Expressionsniveau von geeigneter
mRNA oder geeignetem Polypeptid in Gegenwart der Testverbindung
wird mit dem Expressionsniveau von mRNA oder Polypeptid in Abwesenheit
der Testverbindung verglichen. Die Testverbindung kann dann basierend
auf diesem Vergleich als Expressionsmodulator identifiziert werden.
Ist beispielsweise die Expression von mRNA oder Polypeptid in Gegenwart
der Testverbindung höher
als in Abwesenheit derselben, so wird die Testverbindung als Stimulator
oder Enhancer der mRNA- oder Polypeptidexpression identifiziert.
Fällt dahingegen
Expression der mRNA oder des Polypeptids in Gegenwart der Testverbindung geringer
aus als in ihrer Abwesenheit, so wird die Testverbindung als Inhibitor
der mRNA- oder Polypeptidexpression identifiziert.
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Das
Expressionsniveau von Proteinkinase-ähnlicher mRNA oder von Proteinkinaseähnlichem
Polypeptid in den Zellen kann durch Verfahren, die auf dem Gebiet
der Detektion von mRNA oder Polypeptid durchwegs bekannt sind, bestimmt
werden. Es können
entweder qualitative oder quantitative Verfahren eingesetzt werden.
Die Gegenwart von Polypeptidprodukten eines Proteinkinase-ähnlichen
Polynucleotids kann beispielsweise unter Anwendung zahlreicher verschiedener
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, bestimmt
werden, einschließlich
immunchemischer Verfahren wie Radioimmuntest, Western-Blotting und Immunhistochemie.
Alternativ dazu kann Polypeptidsynthese in vivo, in einer Zellkultur
oder in einem Invitro-Translationssystem durch Detektion des Einbaus
markierter Aminosäuren
in ein Proteinkinase-ähnliches Polypeptid
bestimmt werden.
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Solche
Screening-Verfahren können
entweder in einem zellfreien Testsystem oder in einer intakten Zelle
durchgeführt
werden. Jegliche Zelle, die ein Proteinkinase-ähnliches Polynucleotid exprimiert,
kann in einem zellbasierten Testsystem verwendet werden. Das Proteinkinase-ähnliche
Polynucleotid kann natürlich
in der Zelle vorkommen oder kann unter Anwendung beispielsweise
eines der oben beschriebenen Verfahren eingeführt werden. Entweder eine primäre Kultur
oder eine etablierte Zelllinie, wie z.B. CHO- oder menschliche embryonale
Nieren-293-Zellen, können
verwendet werden.
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Therapeutische Indikationen
und Verfahren
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Menschlicher
Proteinkinase ähnliches
Protein kann reguliert werden, um Diabetes zu behandeln.
-
Diabetes
-
Diabetes
mellitus ist eine häufige
Stoffwechselstörung,
die durch eine anomale Erhöhung
des Blutzuckers, Lipidveränderungen
und Anomalien (Komplikationen) im Herz-Kreislauf-System, in den
Augen, in der Niere und im Nervensystem charakterisiert ist. Diabetes
wird in zwei separate Krankheiten unterteilt: Typ-1-Diabetes (Ausbruch
im Kindes- oder Jugendalter), der aus dem Verschwinden von Zellen
resultiert, die Insulin produzieren und sekretieren, und Typ-2-Diabetes
(Ausbruch im Erwachsenenalter), der durch eine Störung in der
Insulinsekretion und eine Störung
in der Insulinwirkung ausgelöst
wird.
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Typ-1-Diabetes
wird durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst, welche die Insulin sekretierenden
Zellen (Betazellen) in den Langerhansschen Inseln angreifen. Mittel,
die verhindern, dass diese Reaktion auftritt, oder die Reaktion
stoppen, bevor die Betazellen vollständig zerstört sind, stellen potenzielle
Therapien für
diese Erkrankung dar. Andere Mittel, die eine Betazellen-Proliferation
und -Regeneration bewirken, sind ebenfalls potenzielle Therapien.
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Typ-II-Diabetes
ist das häufigere
der beiden Diabetes-Leiden (6 % der Bevölkerung). Die Störung in der
Insulinsekretion ist eine wichtige Ursache des Diabetes-Leidens
und resultiert aus der Unfähigkeit
der Betazellen, Erhöhungen
des Blutzuckerwerts richtig zu detektieren und mit Insulinfreisetzung
darauf zu reagieren. Therapien, welche die Antwort der Betazellen
auf Glucose steigern, würden
eine bedeutende neue Behandlungsmöglichkeit für diese Krankheit darstellen.
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Die
Störung
der Insulinwirkung bei Personen mit Typ-II-Diabetes ist ein weiteres
Ziel therapeutischer Eingriffe. Mittel, welche die Aktivität des Insulinrezeptors
in Muskeln, in der Leber und im Fett steigern, führen zu einer Senkung des Blutzuckerwerts
und einer Normalisierung der Plasmalipide. Die Rezeptoraktivität kann durch
Mittel erhöht
werden, die den Rezeptor direkt stimulieren oder die intrazelluläre Signale
vom Rezeptor steigern. Andere Therapien können den zellulären Endprozess,
d.h. Glucosetransport oder verschiedene Enzymsysteme, direkt aktivieren,
um eine insulinähnliche
Wirkung zu erzeugen und so ein vorteilhaftes Ergebnis zu erzielen.
Da übergewichtige
Individuen höhere
Anfälligkeit
für Typ-II-Diabetes
aufweisen, stellt jedes Mittel, welches das Körpergewicht reduziert, eine
mögliche
Therapie dar.
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Sowohl
Typ-I- als auch Typ-II-Diabetes können mit Mitteln behandelt
werden, die Insulinwirkung nachahmen oder diabetische Komplikationen
durch Senkung der Blutzuckerwerte behandeln. Gleichermaßen können Mittel,
welche die Bildung neuer Blutgefäße verringern,
zur Behandlung der Augenkomplikationen eingesetzt werden, die bei
beiden Krankheiten auftreten.
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BEISPIEL 1
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Detektion der Aktivität von Proteinkinase-ähnlichem
Protein
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Das
Polynucleotid von Seq.-ID Nr. 1 wird in den Expressionsvektor pCEV4
insertiert, und das erhaltene Expressionsvektor-pCEV4-Proteinkinase-ähnliches-Protein-Polypeptid
wird in menschliche embryonale Nieren-293-Zellen transfiziert. Aus
diesen Zellen werden Extrakte gewonnen, und die Aktivität des Proteinkinase-ähnlichen
Proteins wird durch Messung der Aufnahme von 32P
in Kälberthymus-H1-Histon
aus [γ-32P]ATP bestimmt. Zellextrakte werden in
einem Reaktionsgemisch inkubiert, das 20 mM Tris-HCl mit pH 7,5,
10 mM MgC12, 20 μM
ATP, 15–50
kBq [γ-32P]ATP und 00 μg/ml H1-Histon enthält. Die
Inkubation wird 5 min lang bei 30 °C durchgeführt, und die phosphorylierten
Proteine werden durch SDS/PAGE aufgetrennt und sichtbar gemacht,
und durch Messung der Intensität
von photostimulierter Luminenszenz (PSL) unter Einsatz eines Bio-Imaging-Analyzers
quantifiziert. Es zeigt sich, dass das Polypeptid von Seq.-ID Nr.
2 Proteinkinase-ähnliche
Proteinaktivität
aufweist.
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BEISPIEL 2
-
Expression von rekombinantem, menschlicher
Proteinkinase ähnlichem
Protein
-
Der
Pichia-pastoris-Expressionsvektor pPICZB (Invitrogen, San Diego,
CA) wird verwendet, um große Mengen
an rekombinanten, menschlicher Proteinkinase ähnlichen Polypeptiden in Hefe
zu produzieren. Die für
Proteinkinase-ähnliches
Protein kodierende DNA-Sequenz ist von Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 abgeleitet.
Vor der Insertion in den Vektor pPICZB wird die DNA-Sequenz mittels
bekannter Verfahren auf solche Wiese modifiziert, dass sie an ihrem
5'-Ende ein Startcodon
und an ihrem 3'-Ende
eine Enterokinase-Spaltungsstelle, eine His6-Reportermarkierung
und ein Stoppcodon aufweist. Weiters werden an beiden Termini Erkennungssequenzen
für Restriktionsendonucleasen
hinzugefügt,
und nach Verdau der Mehrfach-Klonierungsstelle von pPICZB mit den
entsprechenden Restriktionsenzymen wird die modifizierte DNA-Sequenz
in pPICZB ligiert. Dieser Expressionsvektor ist für induzierbare
Expression in Pichia pastoris, gesteuert durch einen Hefe-Promotor,
konzipiert. Der resultierende pPICZ/md-His6-Vektor wird verwendet,
um die Hefe zu transformieren.
-
Die
Hefe wird unter üblichen
Bedingungen in 5-I-Schüttelkolben
kultiviert, und das rekombinant produzierte Protein wird durch Affinitätschromatographie
(Ni-NTA-Harz) in Gegenwart von 8 M Harnstoff aus der Kultur isoliert.
Das gebundene Polypeptid wird mit Puffer, pH 3,5, eluiert und neutralisiert.
Trennung des Polypeptids von der His6-Reportermarkierung erfolgt durch ortsgerichtete
Proteolyse unter Verwendung von nterokinase (Invitrogen, San Diego,
CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Gereinigtes, menschlicher Proteinkinase ähnliches
Polypeptid wird erhalten.
-
BEISPIEL 3
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Identifizierung von sich an Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide bindenden Testverbindungen
-
Gereinigte
Proteinkinase-ähnliche
Polypeptide, die ein Glutathion-S-Transferase-Protein umfassen und an Glutathion-derivatisierten
Wells von 96-Well-Mikrotiterplatten absorbiert wurden, werden mit
Testverbindungen aus einer Bibliothek kleiner Moleküle bei einem
pH von 7,0 in einer physiologischen Pufferlösung kontaktiert. Menschlicher
Proteinkinase ähnliche
Polypeptide umfassen die in Seq.-ID Nr. 2 und 9 gezeigte Aminosäuresequenz.
Die Testverbindungen umfassen eine Fluoreszenzmarkierung. Die Proben
werden 5 min bis 1 h lang inkubiert. Kontrollproben werden in Abwesenheit
einer Testverbindung inkubiert.
-
Die
die Testverbindungen enthaltende Pufferlösung wird aus den Wells gewaschen.
Bindung einer Testverbindung an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid wird durch Fluoreszenzmessungen des Inhalts der Wells
detektiert. Eine Testverbindung, die die Fluoreszenz in einem Well
im Vergleich zur Fluoreszenz eines Wells, in dem keine Testverbindung
inkubiert wurde, um zumindest 15 % erhöht, wird als Verbindung identifiziert,
die sich an ein Proteinkinase-ähnliches
Polypeptid bindet.
-
BEISPIEL 4
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Identifizierung einer die Expression von
Proteinkinase-ähnlichem
Gen reduzierenden Testverbindung
-
Eine
Testverbindung wird zu einer Kultur von menschlichen Zellen, die
mit einem Expressionskonstrukt für
Proteinkinase-ähnliches
Protein transfiziert wurden, zugesetzt und bei 37 °C 10 bis
45 min lang inkubiert. Eine Kultur desselben Zelltyps, die über dieselbe
Zeitspanne hinweg ohne die Testverbindung inkubiert wurde, liefert
eine negative Kontrolle.
-
RNA
wird aus den zwei Kulturen wie von Chirgwin et al., Biochem. 18,
5294–5299
(1979), beschrieben isoliert. Northern-Blots werden unter Verwendung
von 20 bis 30 μg
Gesamt-RNA hergestellt und mit einer 32P-markierten,
für Proteinkinase-ähnliches
Protein spezifischen Sonde bei 65 °C in Express-hyb (CLONTECH)
hybridisiert. Die Sonde umfasst zumindest 11 zusammenhängende Nucleotide,
ausgewählt
aus dem Komplement von Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10. Eine Testverbindung,
die das für
Proteinkinase-ähnliches
Protein spezifische Signal im Vergleich zum Signal, das in Abwesenheit
der Testverbindung erhalten wird, verringert, wird als Inhibitor
der Expression von Proteinkinase-ähnlichem Gen identifiziert.
-
BEISPIEL 5
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Identifizierung einer die Aktivität von Proteinkinase-ähnlichem
Protein reduzierenden Testverbindung
-
Eine
Testverbindung wird zu einer Kultur von menschlichen Zellen, die
mit einem Expressionskonstrukt für
Proteinkinase-ähnliches
Protein transfiziert wurden, zugesetzt und bei 37 °C 10 bis
45 min lang inkubiert. Eine Kultur desselben Zelltyps, die über dieselbe
Zeitspanne hinweg ohne die Testverbindung inkubiert wurde, liefert
eine negative Kontrolle. Die Aktivität des Proteinkinase-ähnlichen
Proteins wird gemäß dem Verfahren
aus
US-Patent 6.194.186 gemessen.
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Eine
Testverbindung, welche die Proteinkinase-ähnliche Proteinaktivität des Proteinkinase-ähnlichen Proteins
im Vergleich zur Proteinkinase-ähnlichen
Proteinaktivität
in Abwesenheit der Testverbindung verringert, wird als Inhibitor
der Aktivität
von Proteinkinase-ähnlichem
Protein identifiziert.
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BEISPIEL 6
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Gewebespezifische Expression
von Proteinkinase-ähnlichem
Protein
-
Das
qualitative Expressionsmuster von Proteinkinase-ähnlichem Protein in verschiedenen
Geweben wird anhand von Reverstranskriptions-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) bestimmt.
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Um
zu zeigen, dass Proteinkinase-ähnliches
Protein bei Krebs involviert ist, wird die Expression in folgenden
Geweben bestimmt: Nebenniere, Knochenmark, Hirn, Kleinhirn, Kolon,
fötales
Hirn, fötale
Leber, Herz, Niere, Leber, Lunge, Brustdrüse, Bauchspeicheldrüse, Plazenta,
Prostata, Speicheldrüse,
Skelettmuskel, Dünndarm,
Rückenmark,
Milz, Magen, Hoden, Thymus, Schilddrüse, Luftröhre, Uterus und Peripherblut-Lymphozyten.
Expression in den folgenden Krebszelllinien wird ebenfalls bestimmt:
DU-145 (Prostata), NCl-H125 (Lunge), HT-29 (Kolon), COLO-205 (Kolon),
A-549 (Lunge), NCl-H460 (Lunge), HT-116 (Kolon), DLD-1 (Kolon),
MDA-MD-231 (Brust), LS174T (Kolon), ZF-75 (Brust), MDA-MN-435 (Brust),
HT-1080, MCF-7 (Brust) und U87. Übereingestimmte
Paare von malignem und normalem Gewebe von demselben Patienten werden
ebenfalls getestet.
-
Um
zu zeigen, dass Proteinkinase-ähnliches
Protein bei ZNS-Störungen
involviert ist, werden folgende Gewebe gescreent: fötales und
erwachsenes Hirn, Muskel, Herz, Lunge, Niere, Leber, Thymus, Hoden,
Kolon, Plazenta, Luftröhre,
Bauchspeicheldrüse,
Niere, Magenschleimhaut, Kolon, Leber, Kleinhirn, Haut, Cortex (Alzheimer
und normal), Hypothalamus, Cortex, Mandel, Kleinhirn, Hippokampus,
Chorioidea, Plexus, Thalamus und Rückenmark.
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Um
zu zeigen, dass Proteinkinase-ähnliches
Protein im Krankheitsverlauf von COPD involviert ist, besteht das
anfängliche
Expressionspanel aus RNA-Proben von Gewebe der Atmungsorgane und
Entzündungszellen,
die für
COPD relevant sind: Lunge (erwachsen und fatal), Luftröhre, frisch
isolierte Typ-II-Pneumozyten, kultivierte menschliche Bronchialepithelzellen,
kultivierte Epithelzellen der kleinen Atemwege, kultivierte Bronchial-Glattmuskelzellen,
kultivierte H441-Zellen (Clara-artig), frisch isolierte Neutrophilen
und Monozyten und kultivierte Monozyten (Makrophagen-artig). Eine
Bodymap-Profilerstellung wird ebenfalls durchgeführt, wobei Gesamt-RNA-Panels
von Clontech eingesetzt werden. Die Gewebe sind Nebenniere, Knochenmark,
Hirn, Kolon, Herz, Niere, Leber, Lunge, Brustdrüse, Bauchspeicheldrüse, Prostata,
Speicheldrüse,
Skelettmuskel, Dünndarm,
Milz, Magen, Hoden, Thymus, Luftröhre, Schilddrüse und Uterus.
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Um
zu zeigen, dass Proteinkinase-ähnliches
Protein im Krankheitsverlauf von Obesität involviert ist, wird die
Expression in folgenden Geweben bestimmt: subkutanes Fettgewebe,
Mesenterialfettgewebe, Nebenniere, Knochenmark, Hirn (Kleinhirn,
Rückenmark,
Großhirnrinde,
Nucleus caudatus, Mark, Substantia nigra und Putamen), Kolon, fötales Hirn,
Herz, Niere, Leber, Lunge, Brustdrüse, Bauchspeicheldrüse, Plazenta, Prostata,
Speicheldrüse,
Skelettmuskel, Dünndarm,
Milz, Magen, Hoden, Thymus, Schilddrüse, Luftröhre und Uterus. Die Neuroblastom-Zelllinien
SK-Nm-Be (2), Hr, Sk-N-As, HTB-10, IMR-32, SNSY-SY, T3, SK-N-D2, D283,
DAOY, CHP-2, U87MG, BE (2) C, T986, KANTS, M059K, CHP234, C6 (rat),
SK-N-F1, SK-PU-DW, PFSK1, BE (2)M17 und MCIXC werden ebenfalls auf
die Expression von Proteinkinase-ähnlichem Protein getestet.
Als letzten Schritt wird die Expression von Proteinkinase-ähnlichem
Protein in Zellen, die von normalen Individuen stammen, mit der
Expression von Zellen verglichen, die von adipösen Individuen stammt.
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Um
zu zeigen, dass Proteinkinase-ähnliches
Protein im Krankheitsverlauf von Diabetes involviert ist, wird das
folgende Ganzkörperpanel
gescreent, um vorherrschende oder relativ hohe Expression aufzuzeigen: subkutanes
und Mesenterial-Fettgewebe, Nebenniere, Knochenmark, Hirn, Kolon,
fötales
Hirn, Herz, Hypothalamus, Niere, Leber, Lunge, Brustdrüse, Bauchspeicheldrüse, Plazenta,
Prostata, Speicheldrüse,
Skelettmuskel, Dünndarm,
Milz, Magen, Hoden, Thymus, Schilddrüse, Luftröhre und Gebärmuter. Menschliche Inselzellen
und eine Inselzellen-Bibliothek werden ebenfalls getestet. Als letzter
Schritt wird die Expression von Proteinkinase-ähnlichem Protein in Zellen
von normalen Individuen mit der Expression von Zellen, die von Individuen
mit Diabetes stammen, verglichen.
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Quantitatives
Expressions-Profiling. Quantitatives Expressions-Profiling wird
durch die Art quantitativer PCR-Analyse, die sich "kinetische Analyse" nennt, durchgeführt, die
als erstes von Higuchi et al., Bio Technology 10, 413-17 (1992)
und Higuchi et al., Bio Technology 11, 1026-30 (1993) beschrieben
wurde. Das Prinzip ist, dass in jedem beliebigen Zyklus innerhalb
der exponentiellen Phase von PCR die Menge des Produkts proportional
zur anfänglichen
Anzahl der Matrizenkopien ist.
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Sofern
die Amplifikation in Gegenwart eines intern gequenchten fluoreszierenden
Oligonucleotids (TaqMan-Sonde), das komplementär zur Zielsequenz ist, durchgeführt wird,
wird die Sonde durch 5'-3'-Endonucleaseaktivität von Taq-DNA-Polymerase
gespalten und ein fluoreszierender Farbstoff in das Medium freigesetzt
(Holland et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 7276-80 (1991)).
Da die Fluoreszenzemission in direktem Verhältnis zur Menge des spezifischen
amplifizierten Produkts steigt, kann die exponentielle Wachstumsphase
des PCR-Produkts nachgewiesen und verwendet werden, um die anfängliche
Matrizenkonzentration zu bestimmen (Neid et al., Genome Res. 6,
986-94 (1996) und Gibson et al., Genome Res. 6, 995–1001 (1996)).
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Amplifikation
einer endogenen Kontrolle kann durchgeführt werden, um die Menge von
Proben-RNA, die einem Reaktionsgemisch zugesetzt wird, zu standardisieren.
Bei dieser Art von Experimenten ist die ausgewählte Kontrolle die 18S-Ribosom-DNA. Da Reporter-Farbstoffe
mit verschiedenen Emissionsspektren erhältlich sind, können das
Target und die endogene Kontrolle unabhängig voneinander im selben
Röhrchen quantifiziert
werden, sofern Sonden verwendet werden, die mit verschiedenen Farbstoffen
markiert sind.
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Alle "Echtzeit-PCR"-Messungen von Fluoreszenz
werden im ABI Prism 7700 durchgeführt.
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RNA-Extraktion
und cDNA-Präparierung.
Gesamt-RNA aus den oben aufgelisteten Geweben wird zur Expressionsquantifizierung
verwendet. RNA, die mit „von
einer Autopsie" gekennzeichnet
ist, wurde mit dem TRIzol-Reagens (Life Technologies, MD) gemäß der Vorschrift
des Herstellers aus Autopsiegeweben extrahiert.
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50 μg jeder RNA
wurden 1 Stunde lang bei 37 o C im folgenden Reaktionsgemisch mit
DNase I behandelt: 0,2 U/μl
RNase-freie DNase I (Roche Diagnostics, Deutschland); 0,4 U/μl RNase-Inhibitor
(PE Applied Biosystems, CA); 10 mM Tris-HCl pH 7,9; 10 mM MgC12; 50 mM NaCl; und 1 mM DTT.
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Nach
der Inkubation wird RNA einmal mit 1 Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(24:24:1) und einmal mit Chloroform extrahiert und dann mit 1/10
Volumen 3 M NaAcetat, pH 5,2 und 2 Volumina Ethanol gefällt.
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50 μg jeder RNA
aus den Autopsiegeweben werden mithilfe des DNA-freien Sets von
Ambion (Ambion, TX) DNase-behandelt. Nach einer Resuspension und
spektralphotometrischen Quantifizierung wird jede Probe mit den
TaqMan Reverse Transcription Reagens (PE Applied Biosystems, CA)
gemäß der Vorschrift
des Herstellers revers transkribiert. Die Endkonzentration von RNA
im Reaktionsgemisch beträgt
200 ng/μl.
Die reverse Transkription wird mit 2,5 μM Zufallshexamerprimern durchgeführt.
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Quantitative
TaqMan-Analyse. Spezifische Primer und Sonden werden gemäß den Empfehlungen
von PE Applied Biosystems entworfen; die Sonde kann am 5'-Ende mit FAM (6-Carboxyfluorescein)
und am 3'-Ende mit
TAMRA (6-Carboxytetramethylrhodamin) markiert sein. Quantifizierungsversuche
werden auf 10 ng revers transkribierter RNA von jeder Probe durchgeführt. Jede
Bestimmung erfolgt dreifach.
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Der
Gesamt-cDNA-Gehalt wird mit der gleichzeitigen Quantifizierung (Multiplex-PCR)
der 18S-ribosomalen RNA unter Verwendung des Pre-Developed TaqMan
Assay Reagents (PDAE) Control Kit (PE Applied Biosystems, CA) normalisiert.
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Das
Testreaktionsgemisch ist wie folgt zusammengesetzt: 1 x endgültiges TaqMan
Universal PCR Master Mix (aus 2x Ausgangslösung) (PE Applied Biosystems,
CA); 1x PDAR-Kontrolle – 18S-RNA
(aus 20x Ausgangslösung);
300 nM Vorwärts-Primer;
900 nM Rückwärts-Primer;
200 nM Sonde; 10 ng cDNA; und Wasser auf 25 μl.
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Jeder
der folgenden Schritte wird einmal durchgeführt: Prä-PCR, 2 min lang bei 50 °C, und 10
min lang bei 95 °C.
Die folgenden Schritte werden 40-mal durchgeführt: Denaturierung, 15 s bei
95 °C, Anellierung/Extension,
1 min bei 60 °C.
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Der
Versuch erfolgt auf einem ABI Prism 7700 Sequence Detector (PE Applied
Biosystems, CA). Am Ende jedes Durchgangs werden die während der
PCR gewonnenen Daten wie im Handbuch zum ABI Prism 7700 beschrieben
verarbeitet, um eine bessere Hintergrundsubtraktion sowie Signallinearität mit der
Ausgangstargetmenge zu erreichen.
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BEISPIEL 7
-
Proliferationsinhibitions-Test: Antisense-Oligonucleotide
unterdrücken
das Wachstum von Krebszelllinien
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Die
für die
Tests verwendete Zelllinie ist die menschliche Kolonkrebszelllinie
HCT116. Zellen werden in RPMI-1640 mit 10–15 % fötalem Kälberserum in einer Konzentration
von 10.000 Zellen pro ml in einem Volumen von 0,5 ml kultiviert
und bei 37 °C
in einer Atmosphäre
aus 95 % Luft und 5 % CO2 gehalten.
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Thiophosphat-Oligoribonucleotide
werden an einem DNA-Syntheseautomaten von Applied Biosystems, Modell
380B unter Einsatz von Phosphoramidit-Chemie synthetisiert. Eine
Sequenz von 24 Basen, die komplementär zu den Nucleotiden an Position
1 bis 24 aus Seq.-ID Nr. 1, 8 und 10 sind, wird als Test-Oligonucleotid
verwendet. Als Kontrolle wird eine andere (randomisierte) Sequenz
verwendet: 5'-TCA
ACT GAC TAG ATG TAC ATG GAC-3'.
Nach Assemblierung und Entschützung
werden Oligonucleotide zweimal Ethanol-gefällt, getrocknet und in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
in den gewünschten
Konzentrationen suspendiert. Die Reinheit der Oligonucleotide wird
durch Kapillar-Gelelektrophorese und Ionenaustausch-HPLC getestet.
Die gereinigten Oligonucleotide werden zum Kulturmedium in einer
Konzentration von 10 μM
einmal pro Tag sieben Tage lang zugesetzt.
-
Der
Zusatz des Test-Oligonucleotids über
sieben Tage hinweg führt
zu signifikant verringerter Expression von menschlicher Proteinkinase ähnlichem
Protein, wie durch Western-Blotting bestimmt wird. Diese Wirkung
wird mit dem Kontroll-Oligonucleotid nicht beobachtet. Nach 3 bis
7 Tagen wird die Anzahl an Zellen in den Kulturen unter Verwendung
eines automatischen Zellzählers
gezählt.
Die Anzahl an Zellen in Kulturen, die mit dem Test-Oligonucleotid
behandelt wurden (als 100 % ausgedrückt), wird mit der Anzahl an
Zellen in Kulturen verglichen, die mit dem Kontroll-Oligonucleotid behandelt
wurden. Die Anzahl an Zellen in Kulturen, die mit dem Test-Oligonucleotid
behandelt wurden, beträgt
nicht mehr als 30 % der Kontrolle, was zeigt, dass die Inhibition
von menschlicher Proteinkinase ähnlichem
Protein eine antiproliferative Wirkung auf Krebszellen hat.
-
BEISPIEL 8
-
In-vivo-Testen von Verbindungen/Target-Validierung
-
1. Akute mechanistische Tests
-
1.1. Verringerung der Konzentrationen
von mitogenem Plasmahormon
-
Dieser
Nicht-Tumor-Test misst die Fähigkeit
einer Verbindung, entweder die endogene Konzentration eines im Blutkreislauf
zirkulierenden Hormons oder die Konzentration von Hormon, das als
Reaktion auf einen biologischen Stimulus produziert wird, zu verringern.
Nagetieren wird Testverbindung (p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k.)
verabreicht. Nach einer bestimmten Zeit nach der Verabreichung der
Testverbindung wird Blutplasma abgenommen. Das Plasma wird auf Konzentrationen
des Hormons von Interesse getestet. Sind die normalen Konzentrationen
des Hormons im Blutkreislauf zu gering und/oder zu unterschiedlich,
um zuverlässige
Resultate zu liefern, so kann die Konzentration des Hormons durch
eine Vorbehandlung mit einem biologischen Stimulus erhöht werden
(d.h. LHRH kann Mäusen
i.m. in einer Dosierung von 30 ng/Maus injiziert werden, um einen
Burst von Testosteronsynthese zu induzieren). Der Zeitpunkt der
Plasma-Abnahme wird so festgelegt, dass er mit dem Maximum der induzierten
Hormonreaktion zusammenfällt.
Verbindungswirkungen werden mit einer Kontrollgruppe verglichen,
die mit Vehikel behandelt wurde. Ein F-Test wird durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, und hierauf
folgt ein Student-t-Test. Signifikant ist ein p-Wert ≤ 0,05 im Vergleich
zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
1.2. Hohlfasermechanismus des Aktionstests
-
Hohlfasern
werden mit einer oder mehreren gewünschten Zelllinien präpariert
und Nagetieren intraperitoneal und/oder subkutan implantiert. Verbindungen
werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. verabreicht. Fasern werden
gemäß einer
spezifischen Vorschrift für
Ablesungstests geerntet, die Tests für Genexpression (bDNA, PCR
oder Taqman) oder für
eine spezifische biochemische Aktivität (d.h. cAMP-Konzentrationen)
umfassen können.
Resultate werden mittels Student-t-Test oder Rangsummen-Test analysiert,
nachdem die Varianz zwischen Gruppen mittels eines F-Tests verglichen
wurde, mit einer Signifikanz von p ≤ 0,05 im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
2. Subakute In-vivo-Funktionstests
-
2.1. Verringerung der Masse von Hormon-abhängigen Geweben
-
Dies
ist ein anderer Nicht-Tumor-Test, der die Fähigkeit einer Verbindung misst,
die Masse eines Hormon-abhängigen
Gewebes (d.h. Samenbläschen
bei männlichen
und Uteri bei weiblichen Tieren) zu verringern. Nagetieren wird
Testverbindung (p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k.) gemäß einem
vorbestimmten Plan und eine vorbestimmte Zeit lang (d.h. 1 Woche)
verabreicht. Am Ende der Studie werden die Tiere gewogen, das Target-Organ
wird exzidiert, sämtliche
Flüssigkeit
wird ausgepresst, und das Gewicht des Organs wird aufgezeichnet.
Blutplasma kann auch gesammelt werden. Plasma kann auf Konzentrationen
eines Hormons von Interesse oder auf Konzentrationen von Testmittel
getestet werden. Organgewichte können
direkt verglichen oder können
in Bezug auf das Körpergewicht
des Tiers normalisiert werden. Verbindungswirkungen werden mit einer
mit Vehikel behandelten Kontrollgruppe verglichen. Ein F-Test wird
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, und hierauf
folgt ein Student-t-Test. Signifikant ist ein p-Wert ≤ 0,05 im Vergleich
zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
2.2. Hohlfasern-Proliferationstest
-
Hohlfasern
werden mit einer oder mehreren gewünschten Zelllinien präpariert
und Nagetieren intraperitoneal und/oder subkutan implantiert. Verbindungen
werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. verabreicht. Fasern werden
gemäß einer
spezifischen Ablesungstestvorschrift geerntet. Zellproliferation
wird durch Messen eines Zellzahl-Markers (d.h. MTT oder LDH) bestimmt.
Die Zellzahl und Veränderung
der Zellzahl im Vergleich zum Ausgangsinokulum werden durch Student-t-Test
oder Rangsummen-Test
analysiert, nachdem die Varianz zwischen Gruppen mittels eines F-Tests
verglichen wurde, mit einer Signifikanz von p ≤ 0,05 im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
2.3. Anti-Anglogenese-Modelle
-
2.3.1. Angiogenese der Kornea
-
Hydron-Pellets
mit oder ohne Wachstumsfaktor oder Zellen werden in einen Mikrohohlraum,
der chirurgisch in der Kornea des Nagetiers geschaffen wurde, implantiert.
Die Verabreichung der Verbindung kann systemisch oder lokal erfolgen
(Verbindung, vermischt mit Wachstumsfaktoren im Hydron-Pellet).
Die Korneae werden 7 Tage nach der Implantation, unverzüglich nach
intrakardialer Infusion von kolloidalem Kohlenstoff, geerntet und
in 10 % Formalin fixiert. Die Ablesung erfolgt in Form einer qualitativen
Auswertung und/oder einer Bildanalyse. Qualitative Ergebnisse werden
mittels Rangsummen-Test verglichen. Bildanalyse-Daten werden durch
Messen des Bereichs der Neovaskularisation (in Pixeln) bewertet,
und Mittelwerte für
Gruppen werden mittels Student-t-Test verglichen (2-seitig). Signifikant
ist p > 0,05 im Vergleich
zur Gruppe mit nur Wachstumsfaktor oder nur Zellen.
-
2.3.2 Matrigel-Angiogenese
-
Matrigel,
das Zellen oder Wachstumsfaktoren enthält, wird subkutan injiziert.
Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. verabreicht.
Matrigel-Pfropfen werden zu einem oder mehreren vorbestimmten Zeitpunkten
geerntet und zur Ablesung vorbereitet. Die Ablesung ist ein auf
ELISA basierender Test auf Hämoglobinkonzentration
und/oder eine histologische Untersuchung (d.h. Blutgefäßzählungen,
spezielles Färben
von Endothel-Oberflächenmarkern:
CD31, Faktor-8). Ablesungen werden mittels Student-t-Test analysiert,
mit bei p < 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
3. Anti-Tumor-Wirksamkeit gegen Primärtumoren
-
3.1. Modelle früher Therapie
-
3.1.1 Subkutaner Tumor
-
Tumorzellen
oder -fragmente werden an Tag 0 subkutan implantiert. Vehikel und/oder
Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht, der an einem Zeitpunkt, üblicherweise
an Tag 1, bevor die Möglichkeit
besteht, die Tumorbelastung zu messen, beginnt. Körpergewichte und
Tumormessungen werden zwei- bis dreimal wöchentlich aufgezeichnet. Die
mittleren Netto-Körpergewichte
und -Tumorgewichte werden für
jeden Datensammlungstag berech net. Anti-Tumor-Wirksamkeit kann anfänglich durch
Vergleichen der Größe von behandelten
(T) und Kontroll- (C) Tumoren an einem bestimmten Tag mittels des
Student-t-Tests bestimmt werden, nachdem die Varianz zwischen den
Gruppen mittels eines F-Tests, mit bei p ≤ 0,05 festgelegter Signifikanz,
verglichen wurde. Der Versuch kann auch nach dem Ende der Dosierung
fortgesetzt werden, wobei Tumormessungen weiterhin aufgezeichnet
werden würden,
um Tumorwachstumsverzögerungen
zu beobachten. Tumorwachstumsverzögerungen werden ausgedrückt als
die Differenz der mittleren Zeit für die behandelten und Kontrollgruppen,
eine vorbestimmte Größe zu erreichen, dividiert
durch die mittlere Zeit für
die Kontrollgruppe, diese Größe zu erreichen.
Wachstumsverzögerungen werden
mittels der Erstellung von Kaplan-Meier-Kurven für die Zeit, die die einzelnen
Tumoren benötigen,
um die Bewertungsgröße zu erreichen,
verglichen. Signifikant ist p ≤ 0,05.
-
3.1.2 Intraperitoneale/Intrakranielle
Tumormodelle
-
Tumorzellen
werden intraperitoneal oder intrakraniell an Tag 0 injiziert. Verbindungen
werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem vorbestimmten Plan,
beginnend an Tag 1, verabreicht. Beobachtungen von Morbidität und/oder
Mortalität
werden zweimal täglich
aufgezeichnet. Körpergewichte
werden zweimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Daten zu Morbidität/Mortalität werden als mittlere Überlebensdauer angegeben,
und die Anzahl von langfristig überlebenden
Individuen wird separat angegeben. Überlebensdauern werden verwendet,
um Kaplan-Meier-Kurven
zu erstellen. Signifikant ist p < 0,05,
ermittelt durch Log-Rank-Test, im Vergleich zur Kontrollgruppe im
Versuch.
-
3.2. Erstellte Erkrankungsmodelle
-
Tumorzellen
oder -fragmente werden subkutan implantiert und bis zur gewünschten
Größe, um die
Behandlung zu beginnen, wachsen gelassen. Nachdem der Bereich der
vorbestimmten Größe erreicht
wurde, werden die Mäuse
nach dem Zufallsprinzip in Behandlungsgruppen eingeteilt. Verbindungen
werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem vorbestimmten Plan
verabreicht. Tumor- und Körpergewichte
werden zwei- bis dreimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Mittlere Tumorgewichte von allen Gruppen
werden über
die Tage nach der Inokulation hinweg zu Vergleichszwecken graphisch
dargestellt. Ein F-Test wird durchgeführt, um zu bestimmen, ob die
Varianz gleich oder ungleich ist, gefolgt von einem Student-t-Test,
um Tumorgrößen in den
behandelten und Kontrollgruppen am Ende der Behandlung zu vergleichen.
Signifikant ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Tumormessungen können nach
Abschluss der Dosierung aufgezeichnet werden, um Tumorwachstumsverzögerung zu
beobachten. Tumorwachstumsverzögerungen
werden ausgedrückt
als die Differenz der mittleren Zeit für die behandelten und Kontrollgruppen,
eine vorbestimmte Größe zu erreichen,
dividiert durch die mittlere Zeit für die Kontrollgruppe, diese
Größe zu erreichen.
Wachstumsverzögerungen
werden mittels der Erstellung von Kaplan-Meier-Kurven für die Zeiten,
die die einzelnen Tumoren benötigen,
um die Bewertungsgröße zu erreichen,
verglichen. Signifikant ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe.
-
3.3. Orthotopische Erkrankungsmodelle
-
3.3.1 Brustfettpolster-Test
-
Tumorzellen
oder -fragmente, abstammend aus Brust-Adenokarzinom, werden direkt
in einen chirurgisch freigelegten und zurückgebogenen Brustfettpolster
in Nagetieren implantiert. Der Fettpolster wird in seine ursprüngliche
Position zurück
gebracht und die chirurgische Schnittstelle geschlossen. Hormone
können den
Nagetieren ebenfalls verabreicht werden, um das Wachstum der Tumoren
zu unterstützen.
Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht. Tumor- und Körpergewichte werden zwei- bis
dreimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Mittlere Tumorgewichte von allen Gruppen über die
Tage nach der Inokulation hinweg werden zu Vergleichszwecken graphisch
dargestellt. Ein F-Test wird
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, gefolgt
von einem Student-t-Test, um Tumorgrößen in den behandelten und
Kontroll gruppen am Ende der Behandlung zu vergleichen. Signifikant
ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Kontrollgruppe.
-
Tumormessungen
können
nach Abschluss der Dosierung aufgezeichnet werden, um Tumorwachstumsverzögerung zu
beobachten. Tumorwachstumsverzögerungen
werden ausgedrückt
als die Differenz der mittleren Zeit für die behandelten und Kontrollgruppen,
eine vorbestimmte Größe zu erreichen,
dividiert durch die mittlere Zeit für die Kontrollgruppe, diese
Größe zu erreichen.
Wachstumsverzögerungen
werden mittels Erstellung von Kaplan-Meier-Kurven für die Zeiten,
die die einzelnen Tumoren benötigen,
um die Bewertungsgröße zu erreichen,
verglichen. Signifikant ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe. Zusätzlich stellt dieses Modell
eine Gelegenheit dar, die Geschwindigkeit spontaner Metastasenbildung
von diesem Tumortyp zu erhöhen.
Metastasenbildung kann am Ende der Studie durch Zählen der
Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ oder durch Messen des Gewichts
des Target-Organs bewertet werden. Die Mittelwerte dieser Endpunkte
werden mittels Student-t-Test nach der Durchführung eines F-Tests, mit bei
p ≤ 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Kontrollgruppe des Versuchs,
verglichen.
-
3.3.2 Intraprostatischer Test
-
Tumorzellen
oder -fragmente, abstammend von prostatischem Adenokarzinom, werden
direkt in einen chirurgisch freigelegten dorsalen Lappen der Prostata
in Nagetieren implantiert. Die Prostata wird durch eine Abdomeninzision
so nach außen
freigelegt, dass der Tumor spezifisch in den dorsalen Lappen implantiert
werden kann, während
sichergestellt ist, dass das Implantat nicht in die Samenbläschen eindringt.
Die erfolgreich inokulierte Prostata wird zurück in das Abdomen platziert,
und die Schnitte durch Abdomen und Haut werden geschlossen. Hormone
können
den Nagetieren ebenfalls verabreicht werden, um das Wachstum der
Tumoren zu unterstützen.
Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht. Körpergewichte werden zwei- bis
dreimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Zu einem vorbestimmten Zeitpunkt wird
der Versuch abgeschlos sen und das Tier seziert. Die Größe des Primärtumors
wird unter Verwendung eines Messschiebers oder eines Okularmikrometers,
das an einem Präpariermikroskop
angebracht ist, dreidimensional gemessen. Ein F-Test wird durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, gefolgt von
einem Student-t-Test, um Tumorgrößen in den
behandelten und Kontrollgruppen am Ende der Behandlung zu vergleichen.
Signifikant ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieses Modell bietet eine Gelegenheit,
die Geschwindigkeit spontaner Metastasenbildung dieses Tumortyps
zu erhöhen. Metastasenbildung
kann am Ende der Studie durch Zählen
der Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ (d.h. der Lungen) oder
durch Messen des Gewichts des Target-Organs (d.h. der Lymphknoten
dieses Bereichs) bewertet werden. Die Mittelwerte dieser Endpunkte
werden mittels Student-t-Test nach der Durchführung eines F-Tests, mit bei
p ≤ 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Kontrollgruppe des Versuchs,
verglichen.
-
3.3.3 Intrabronchialer Test
-
Tumorzellen
pulmonalen Ursprungs können
intrabronchial durch Ansetzen eines Schnitts durch die Haut und
Freilegen der Trachea implantiert werden. Die Trachea wird mit dem
abgeschrägten
Ende einer 25-Gauge-Nadel durchstochen, und die Tumorzellen werden
unter Verwendung einer planendigen 27-Gauge-Nadel mit 90°
-
Krümmung in
den Hauptbronchus inokuliert. Verbindungen werden p.o., i.p., i.v.,
i.m. oder s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht. Körpergewichte werden zwei- bis
dreimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Zu einem vorbestimmten Zeitpunkt wird
der Versuch abgeschlossen und das Tier seziert. Die Größe des Primärtumors
wird unter Verwendung eines Messschiebers oder eines Okularmikrometers,
das an einem Präpariermikroskop
angebracht ist, dreidimensional gemessen. Ein F-Test wird durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, gefolgt von
einem Student-t-Test, um Tumorgrößen in den behandelten
und Kontrollgruppen am Ende der Behandlung zu vergleichen. Signifikant
ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieses Modell bietet eine Gelegenheit,
die Geschwindigkeit spontaner Metastasenbildung dieses Tumortyps
zu erhöhen.
Meta stasenbildung kann am Ende der Studie durch Zählen der
Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ (d.h. der kontralateralen
Lunge) oder durch Messen des Gewichts des Target-Organs bewertet
werden. Die Mittelwerte dieser Endpunkte werden mittels Student-t-Test
nach der Durchführung eines
F-Tests, mit bei p ≤ 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Kontrollgruppe des Versuchs,
verglichen.
-
3.3.4 Intrazäkaler Test
-
Tumorzellen
aus dem Magen-Darm-Trakt können
intrazäkal
durch Ansetzen eines Abdomenschnitts durch die Haut und Freilegen
des Darms implantiert werden. Tumorzellen werden unter Verwendung
einer 27- oder 30-Gauge-Nadel in die Wand des Caecums inokuliert,
ohne das Lumen des Darms zu durchdringen. Verbindungen werden p.o.,
i.p., i.v., i.m. oder s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht. Körpergewichte werden zwei- bis
dreimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Zu einem vorbestimmten Zeitpunkt wird der
Versuch abgeschlossen und das Tier seziert. Die Größe des Primärtumors
wird unter Verwendung eines Messschiebers oder eines Okularmikrometers,
das an einem Präpariermikroskop
angebracht ist, dreidimensional gemessen. Ein F-Test wird durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Varianz gleich oder ungleich ist, gefolgt von
einem Student-t-Test, um Tumorgrößen in den
behandelten und Kontrollgruppen am Ende der Behandlung zu vergleichen.
Signifikant ist p ≤ 0,05
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieses Modell bietet eine Gelegenheit, die
Geschwindigkeit spontaner Metastasenbildung dieses Tumortyps zu
erhöhen.
Metastasenbildung kann am Ende der Studie durch Zählen der
Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ (d.h. der Leber) oder durch
Messen des Gewichts des Target-Organs bewertet werden. Die Mittelwerte
dieser Endpunkte werden mittels Student-t-Test nach der Durchführung eines
F-Tests, mit bei p ≤ 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Kontrollgruppe des Versuchs,
verglichen.
-
4. Antitumor-Wirksamkeit gegen Sekundärtumoren
(Metastasen)
-
4.1. Spontane Metastasen
-
Tumorzellen
werden s.k. inokuliert, und die Tumoren werden bis zu einem vorbestimmten
Bereich für Studien
zu spontanen Metastasen bezüglich
der Lunge oder Leber wachsen gelassen. Diese Primärtumoren werden
dann exzidiert. Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder
s.k. gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht, der die Zeitspanne bis zur Exzision
des Primärtumors
einbinden kann, um Therapien zu bewerten, die darauf abzielen, die
frühen
Stadien von Tumormetastasenbildung zu inhibieren. Beobachtungen
von Morbidität
und/oder Mortalität
werden täglich
aufgezeichnet. Körpergewichte
werden zweimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Mögliche
Endpunkte umfassen Überlebensdauer,
Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ oder Gewicht des Target-Organs.
Wird die Überlebensdauer
als Endpunkt verwendet, so werden die anderen Werte nicht bestimmt. Überlebensdaten
werden verwendet, um Kaplan-Meier-Kurven zu erstellen. Signifikant
ist p ≤ 0,05,
ermittelt durch Log-Rank-Test, im Vergleich zur Kontrollgruppe im
Versuch. Die mittlere Anzahl an sichtbaren Tumorherden, bestimmt
unter einem Präpariermikroskop,
und die mittleren Gewichte des Target-Organs werden mittels Student-t-Test nach Durchführung eines
F-Tests verglichen, mit bei p ≤ 0,05
festgelegter Signifikanz im Vergleich zur Kontrollgruppe im Versuch
für beide
dieser Endpunkte.
-
4.2. Erzwungene Metastase
-
Tumorzellen
werden in Studien zu experimenteller (erzwungener) Lungen-, Leber- und Knochenmetastase
in die Schwanzvene, Pfortader bzw. den linken Ventrikel des Herzens
injiziert. Verbindungen werden p.o., i.p., i.v., i.m. oder s.k.
gemäß einem
vorbestimmten Plan verabreicht. Beobachtungen von Morbidität und/oder
Mortalität
werden täglich
aufgezeichnet. Körpergewichte
werden zweimal wöchentlich
gemessen und aufgezeichnet. Mögliche
Endpunkte umfassen Überlebensdauer,
Anzahl sichtbarer Herde pro Target-Organ oder Gewicht des Target-Organs.
Wird die Über lebensdauer
als Endpunkt verwendet, so werden die anderen Werte nicht bestimmt. Überlebensdaten
werden verwendet, um Kaplan-Meier-Kurven zu erstellen. Signifikant ist
p ≤ 0,05,
ermittelt durch Log-Rank-Test, im Vergleich zur Kontrollgruppe im
Versuch. Die mittlere Anzahl an sichtbaren Tumorherden, bestimmt
unter einem Präpariermikroskop,
und die mittleren Gewichte des Target-Organs werden mittels Student-t-Test
nach Durchführung
eines F-Tests verglichen, mit Signifikanz bei p ≤ 0,05 im Vergleich zur Vehikel-Kontrollgruppe
im Versuch für
beide Endpunkte.
-
BEISPIEL 9
-
In-vivo-Tests von Verbindungen/Target-Validierung
-
1. Schmerz
-
Akuter Schmerz
-
Akuter
Schmerz wird an einer heißen
Platte, hauptsächlich
mit Ratten, gemessen. Zwei Varianten von Tests mit heißer Platte
werden verwendet: In der klassischen Variante werden die Tiere auf
eine heiße
Oberfläche
(52 bis 56 °C)
gesetzt, und die Latenzzeit wird gemessen, bis die Tiere nozifensives
Verhalten, wie beispielsweise Hin- und Hertreten oder Fußlecken,
zeigen. Die andere Variante ist eine heiße Platte mit steigender Temperatur,
bei der die Versuchstiere auf eine Oberfläche mit neutraler Temperatur
gesetzt werden. Daraufhin wird diese Oberfläche langsam, aber konstant
erhitzt, bis die Tiere beginnen, eine Hinterpfote zu lecken. Die
Temperatur, die erreicht wurde, wenn dieses Lecken der Hinterpfote
beginnt, ist ein Maß für die Schmerzschwelle.
-
Verbindungen
werden wiederum im Vergleich zu einer mit Vehikel behandelten Kontrollgruppe
getestet. Substanzanwendung erfolgt zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten über unterschiedliche
Wege der Verabreichung (i.v., i.p., p.o., i.t., i.c.v., s.k., intradermal,
transdermal) vor den Schmerztests.
-
Beständiger Schmerz
-
Beständiger Schmerz
wird mit dem Formalin- oder Capsaicin-Test, hauptsächlich bei
Ratten, gemessen. Eine Lösung
von 1 bis 5 % Formalin oder 10 bis 100 μg Capsaicin wird in eine Hinterpfote
des Versuchstiers injiziert. Nach der Formalin- oder Capsaicin-Anwendung
zeigen die Tiere nozifensive Reaktionen wie Zucken mit, Lecken und
Beißen
der beeinträchtigten
Pfote. Die Anzahl an nozifensiven Reaktionen innerhalb einer Zeitspanne
von 90 min ist ein Maß für Schmerzintensität.
-
Verbindungen
werden im Vergleich zu einer mit Vehikel behandelten Kontrollgruppe
getestet. Substanzanwendung erfolgt zu unterschiedlichen Zeitpunkten über unterschiedliche
Wege der Verabreichung (i.v., i.p., p.o., i.t., i.c.v., s.k., intradermal,
transdermal) vor der Verabreichung von Formalin oder Capsaicin.
-
Neuropathischer Schmerz
-
Neuropathischer
Schmerz wird durch verschiedene Varianten von einseitiger Verletzung
des Ischiasnervs, hauptsächlich
bei Ratten, induziert. Die Operation erfolgt unter Anästhesie.
Die erste Variante von Ischiasnervverletzung wird durch Anbringen
locker zusammenschnürender
Abbindungen rund um den Nervus ischiadicus communis (Ischiasnerv)
hervorgerufen. Die zweite Variante ist die enge Abbindung von etwa
dem halben Durchmesser des gewöhnlichen
Ischiasnervs. In der nächsten
Variante wird eine Gruppe von Modellen verwendet, in denen enge
Abbindungen oder Durchtrennungen entweder der L5- und L6-Spinalnerven
oder nur des L5-Spinalnervs angebracht bzw. durchgeführt wurden.
Die vierte Variante umfasst eine Axotomie von zwei der drei terminalen Äste des
Ischiasnervs (des Nervus tibialis und des Nervus peroneus communis),
wobei der verbleibende Nervus suralis intakt bleibt, während die
letzte Variante nur die Axotomie des Tibialis-Astes umfasst und
sowohl Nervus suralis als auch Nervus peroneus communis unverletzt
belässt.
Kontrolltiere werden mit einer Simulationsoperation behandelt.
-
Postoperativ
entwickeln die nervenverletzten Tiere eine chronische mechanische
Allodynie, Kälte-Allodynie
sowie eine thermische Hyperalgesie. Mechanische Allodynie wird mittels
eines Druckwandlers (Elektronik von Frey Anesthesiometer, IITC Inc.
Life Science Instruments, Woodland Hills, SA, USA; Elektronik von Frey
System, Somedic Sales AB, Hörby,
Schweden) gemessen. Thermische Hyperalgesie wird mittels einer Strahlungswärmequelle
(Plantar Test, Ugo Basile, Comerin, Italien) oder mittels einer
kalten Platte von 5 bis 10 °C
gemessen, wobei die nozifensiven Reaktionen der beeinträchtigen
Hinterpfote als ein Maß von Schmerzempfindlichkeit
gemessen werden. Ein weiterer Test für kälteinduzierten Schmerz ist
das Zählen
von nozifensiven Reaktionen oder der Dauer von nozifensiven Reaktionen,
nachdem der beeinträchtigten
Hinterpfote plantar Aceton verabreicht wurde. Chronischer Schmerz
wird im Allgemeinen durch Aufzeichnen der zirkadianen Rhythmen im
Wachzustand (Surjo & Arndt,
Universität
zu Köln,
Köln, Deutschland)
und durch Bewertungsunterschiede der Gangart (Fußabdruckmuster; FOOTPRINTS-Programm,
Klapdor et al., Ein kostengünstiges
Verfahren zur Analyse von Fußabdruckmustern,
J. Neurosci. Methods 75, 49–54
(1997)) bewertet.
-
Verbindungen
werden im Vergleich zu scheinoperierten und mit Vehikel behandelten
Kontrollgruppen getestet. Substanzanwendung erfolgt zu unterschiedlichen
Zeitpunkten über
unterschiedliche Wege der Verabreichung (i.v., i.p., p.o., i.t.,
i.c.v., s.k., intradermal, transdermal) vor den Schmerztests.
-
Entzündungsschmerz
-
Entzündungsschmerz
wird hauptsächlich
bei Ratten durch Injektion von 0,75 mg Carrageenan oder komplettem
Freundschem Adjuvans in eine Hinterpfote induziert. Die Tiere entwickeln
ein Ödem
mit mechanischer Allodynie sowie thermischer Hyperalgesie. Mechanische
Allodynie wird mittels eines Druckwandlers (Elektronik von Frey
Anesthesiometer, IITC Inc. Life Science Instruments, Woodland Hills,
SA, USA) gemessen. Thermische Hyperalgesie wird mittels einer Strahlungswärmequelle
(Plantar Test, Ugo Basile, Comerin, Italien; Paw thermal stimulator,
G. Ozaki, University of California, USA) gemessen. Für Ödemmessungen
werden zwei Verfahren ein gesetzt. Beim ersten Verfahren werden die
Tiere getötet
und die beeinträchtigten
Hinterpfoten abgetrennt und gewogen. Das zweite Verfahren arbeitet
mit Unterschieden des Pfotenvolumens durch Messen von Wasserverschiebung
in einem Plethysmometer (Ugo Basile, Comerin, Italien).
-
Verbindungen
werden im Vergleich zu entzündungsfreien
sowie mit Vehikel behandelten Kontrollgruppen getestet. Substanzanwendung
erfolgt zu unterschiedlichen Zeitpunkten über unterschiedliche Wege der Verabreichung
(i.v., i.p., p.o., i.t., i.c.v., s.k., intradermal, transdermal)
vor den Schmerztests.
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Diabetischer neuropathischer
Schmerz
-
Ratten,
die mit einer einfachen intraperitonealen Injektion von 50 bis 80
mg/kg Streptozotocin behandelt wurden, entwickeln eine schwere Hyperglykämie und
mechanische Allodynie binnen 1 bis 3 Wochen. Mechanische Allodynie
wird mittels eines Druckwandlers (Elektronik von Frey Anesthesiometer,
IITC Inc., Life Science Instruments, Woodland Hills, SA, USA) gemessen.
-
Verbindungen
werden im Vergleich zu diabetischen und nicht-diabetischen mit Vehikel
behandelten Kontrollgruppen getestet. Substanzanwendung erfolgt
zu unterschiedlichen Zeitpunkten über unterschiedliche Wege der
Verabreichung (i.v., i.p., p.o., i.t., i.c.v., s.k., intradermal,
transdermal) vor den Schmerztests.
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2. Parkinson-Krankheit
-
6-Hydroxydopamin-(6-OH-DA) Läsion
-
Degeneration
der dopaminergen nigrostriatalen und striatopallidalen Stoffwechselwege
ist das zentrale pathologische Ereignis bei Parkinson-Krankheit.
Diese Störung
wurde in Versuchen an Ratten unter Verwendung von einfachen/aufeinander
folgen den einseitigen stereotaktischen Injektionen von 6-OH-DA in
das mediale Vorderhirnbündel
(MFB) nachgeahmt.
-
Männliche
Wistar-Ratten (Harlan Winkelmann, Deutschland), die 200 ± 250 g
zu Beginn des Versuchs wiegen, werden verwendet. Die Ratten werden
in einer Temperatur- und Feuchtigkeitskontrollierten Umgebung unter
einem 12-h-Licht/Dunkelheit-Zyklus
bei freiem Zugang zu Nahrung und Wasser außerhalb der Versuchseinheiten
gehalten. Die folgenden In-vivo-Vorschriften sind von den Regierungsbehörden genehmigt.
Es wird bestmöglich
darauf geachtet, das Leiden der Tiere zu minimieren, die Anzahl
an verwendeten Tieren zu reduzieren und Alternativen zu In-vivo-Verfahren
zu verwenden.
-
Den
Tieren wird Pargylin am Tag der Operation verabreicht (Sigma, St.
Louis, MO, USA; 50 mg/kg i.p.), um den Stoffwechsel von 6-OH-DA
durch Monoaminoxidase zu inhibieren, und Desmethylimipramin-HCl
(Sigma; 25 mg/kg i.p.), um die Aufnahme von 6-OH-DA durch noradrenerge
Termini zu unterbinden. Dreißig
Minuten später
werden die Ratten mit Natriumpentobarbital (50 mg/kg) anästhesiert
und in einen stereotaktischen Rahmen gespannt. Um den DA-nigrostriatalen
Stoffwechselweg zu verletzen, werden 4 μl von 0,01 %iger Ascorbinsäure-Kochsalzlösung, die
8 μg 6-OH-DA-HBr (Sigma) enthält, mit
einer Rate von 1 μl/min
in das linke mediale Vorderhirnbündel
(2,4 mm anterior, 1,49 mm lateral, –2,7 mm ventral zu Bregma und
der Schädeloberfläche) injiziert.
Die Nadel wird weitere 5 min lang an der Injektionsstelle belassen,
um das Eintreten von Diffusion zu ermöglichen.
-
Schritttest
-
Vorderpfoten-Akinesie
wird drei Wochen nach Verursachung der Läsion unter Verwendung einer
modifizierten Schritttestvorschrift bewertet. Kurz zusammengefasst
werden die Tiere vom Versuchsleiter mit einer Hand gehalten, die
die Hinterextremitäten
fixiert und das Hinterteil leicht über der Tischfläche aufhebt.
Eine Pfote berührt
den Tisch und wird dann langsam zur Seite (5 s für 1 m) bewegt, zuerst in die
Vorhandrichtung (Sohle nach unten) und dann in die Rückhandrichtung
(Rist nach un ten). Die Anzahl an ausgleichenden Schritten wird für beide
Pfoten in den beiden Bewegungsrichtungen gezählt. Die Testabfolge lautet
zuerst Vorhand- und Rückhand-Ausgleichsschritte
mit der rechten Pfote und anschließend Vorhand- und Rückhand-Richtungen mit der
linken Pfote. Der Test wird dreimal an drei aufeinander folgenden
Tagen wiederholt, wobei vor dem ersten Testdurchgang eine anfängliche
Trainingsphase von drei Tagen eingehalten wird. Vorhand-Ausgleichsschritte
zeigen keine übereinstimmenden
vorhandenen Unterschiede zwischen verletzten Tieren und gesunden
Kontrolltieren. Die Analyse ist daher auf Rückhand-Ausgleichsschritte beschränkt.
-
Gleichgewichtstest
-
Gleichgewichts-Ausgleich
nach Beeinträchtigung
der Körperstellung
wird ebenfalls während
der Schritttesteinheiten gemessen. Die Ratten werden in derselben
Position gehalten, wie zuvor für
den Schritttest beschrieben wurde, und werden, anstelle der Seitbewegung,
vom Versuchsleiter in Richtung jener Seite, an der die Pfote den
Tisch berührt,
geneigt. Dieses Manöver
führt zu
einem Gleichgewichtsverlust, und die Fähigkeit der Ratten, das Gleichgewicht
durch Bewegungen der Vorderpfote wiederzugewinnen, wird auf einer
Skala von 0 bis 3 aufgezeichnet. Bewertung 0 wird für eine normale
Vorderpfotenbewegung verliehen. Ist die Bewegung der Vorderpfote
verzögert,
kann jedoch das Wiedergewinnen des Körpergleichgewichts detektiert
werden, so wird die Bewertung 1 vergeben. Bewertung 2 steht für eine eindeutige,
jedoch unzulängliche
Vorderpfotenreaktion, die durch Muskelkontraktion erkannt werden
kann, die jedoch zu keiner erfolgreichen Wiedererlangung des Gleichgewichts
führt,
und die Bewertung 3 wird für
keine Bewegungsreaktion vergeben. Der Test wird dreimal täglich auf
jeder Seite an drei aufeinander folgenden Tagen wiederholt, wobei
vor dem ersten Testdurchgang eine anfängliche Trainingsphase von
drei Tagen eingehalten wird.
-
Treppen-Test (Pfotengriff)
-
Eine
modifizierte Ausführung
des Treppen-Tests wird zur Bewertung des Verhaltens des Pfotengriffs drei
Wochen nach Zufügung
der primären
und sekundären
Läsion
verwendet. Plexiglas-Testboxen mit einer zentralen Platte und einer
entfernbaren Treppe an jeder Seite werden verwendet. Die Vorrichtung
ist so konzipiert, dass nur die Pfote auf der jeweiligen Seite der
Treppe auch auf dieser Treppe verwendet werden kann, wodurch ein
Maß für unabhängige Vorderpfotenverwendung
bereitgestellt wird. Bei jedem Test werden die Tiere 15 min lang
in den Boxen gelassen. Die Doppel-Treppe ist an jeder Seite mit
7x3 Futterpellets (Präzisions-Futterpellets,
Formel: P, gereinigte Nagetiernahrung, Größe: 45 mg; Sandown Scientific)
versehen. Nach jedem Test werden die Anzahl an gefressenen Pellets
(erfolgreich erreichten Pellets) und die Anzahl an genommenen Pellets
(berührt,
jedoch fallen gelassen) für
jede Pfote sowie die Erfolgsrate (gefressene Pellets/genommene Pellets)
separat gezählt.
Nach drei Tagen Nahrungsentzug (12 g pro Tier pro Tag) werden die Tiere
11 Tage lang getestet. Eine vollständige Analyse wird nur die
letzten fünf
Tage durchgeführt.
-
MPTP-Behandlung
-
Das
Neurotoxin 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin (MPTP) verursacht
eine Degeneration von dopaminergen (DAergen) Neuronen des Mesencephalons
bei Nagetieren, nichtmenschlichen Primaten und Menschen und produziert
dadurch zahlreiche Symptome der Parkinson-Krankheit. MPTP führt zu einer ausgeprägten Reduktion
der Konzentration von Dopamin und seiner Stoffwechselprodukte und
der Anzahl an dopaminergen Termini im Striatum sowie zu einem schwerwiegenden
Verlust der Tyrosinhydroxylase-(TH-) immunoreaktiven Zellkörpern in
der Substantia nigra, Pars compacta.
-
Um
schwerwiegende und langanhaltende Läsionen zu erreichen und um
Mortalität
zu reduzieren, erhalten Tiere MPTP-Injektionen und werden 7 bis
10 Tage später
auf Schwere der Läsion
getestet. Aufeinander folgende MPTP-Injektionen werden an den Tagen
1, 2 und 3 verabreicht. Tiere erhalten einmal täglich eine Dosierung von 4
mg/kg MPTP-Hydrochlorid (Sigma) in Kochsalzlösung. Alle Injektionen erfolgen
intraperitoneal (i.p.), und die MPTP-Ausgangslösung wird zwischen den Injektionen
eingefroren. Die Tiere werden an Tag 11 enthauptet.
-
Immunhistologie
-
Am
Ende der Verhaltenstests werden alle Tiere mit 3 ml Thiopental (1
g/40 ml i.p., Tyrol Pharma) anästhesiert.
Die Mäuse
werden transkardial mit 0,01 M PBS (pH 7,4) 2 min lang perfundiert,
gefolgt von 4 % Paraformaldehyd (Merck) in PBS 15 min lang. Die
Hirne werden entfernt und in 4 % Paraformaldehyd 24 h lang bei 4 °C eingelegt.
Zur Dehydratation werden sie anschließend in eine 20%ige Saccharose-Lösung (Merck)
in 0,1 M PBS bei 4 °C
transferiert, bis sie absinken. Die Hirne werden in Methylbutan
bei –20 °C 2 min lang
gefroren und bei –70 °C gelagert.
Unter Verwendung eines Schlittenmikrotoms (Modell 3800-Frigocut,
Leica) werden 25-μm-Schnitte vom Genu
des Corpus callosum (AP 1,7 mm) hin zum Hippocampus (AP 21,8 mm)
und von AP 24,16 bis AP 26,72 genommen. Sechsundvierzig Schnitte
werden geschnitten und in Sortiereinheiten in 0,25 M Tris-Puffer
(pH 7,4) für
immunhistochemische Untersuchungen gelagert.
-
Eine
Reihe von Schnitten wird für
freiflotierende Tyrosinhydroxylase-(TH-) Immunhistochemie verarbeitet.
Nach drei Waschschritten in 0,1 M PBS wird endogene Peroxidaseaktivität 10 min
lang in 0,3 % H2O2 ± PBS gequencht.
Nach Spülen
in PBS werden die Schnitte in 10 % normalem Rinderserum (Sigma)
als Blockierungsmittel 5 min lang vorinkubiert und jeweils in primäres Anti-Ratten-TH-Kaninchen-Antiserum
(Verdünnung
1:2.000) transferiert.
-
Nach Übernacht-Inkubation
bei Raumtemperatur werden Schnitte für TH-Immunreaktivität in PBS
(2 × 10
min) gespült
und in biotinyliertem Anti-Kaninchen-Immunglobulin G, gezüchtet in
Ziege (Verdünnung 1:200)
(Vector), 90 min lang inkubiert, wiederholt gespült und 1 h lang in Vectastain-ABC-Lösung (Vector) transferiert.
3,3'-Diaminobenzidintetrahydrochlorid
(DAB; Sigma) in 0,1 M PBS, ergänzt
mit 0,005 % H2O2, dient
als Chromogen in der nachfolgenden Reaktion zur Sichtbarmachung.
Die Schnitte werden auf Gelatine-beschichtete Objektträger gegeben, über Nacht
zum Trocknen darauf gelassen, mit in steigenden Alkoholkonzentrationen
dehydratisiertem Hämatoxylin
gegengefärbt
und in Butylacetat geklärt.
Deckgläser
werden auf Entellan platziert.
-
Rotarod-Test
-
Die
Erfinder verwenden eine Modifikation des von Rozas & Labandeira-Garcia
(1997) beschriebenen Verfahrens mit einem CR-1-Rotamex-System (Columbus
Instruments, Columbus, OH), das einen IBM-kompatiblen PC, eine CIO-24-Datenerfassungskarte,
eine Steuereinheit und eine vierspurige Rotarod-Einheit umfasst.
Die Rotarod-Einheit besteht aus einer rotierenden Spindel (Durchmesser
7,3 cm) und einzelnen Abteilen für
jede Maus. Die System-Software ermöglicht das Vorprogrammieren
von Bedingungen für
Versuchsabschnitte mit verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten
(0 bis 80 U/min). Infrarot-Strahlen werden verwendet, um zu erkennen,
wann eine Maus auf den Grundraster unter dem Rotarod gefallen ist.
Das System registriert dieses Fallen als das Ende des Versuchs für diese
Maus, und die Gesamtzeit am Rotarod sowie die Zeit des Fallens und
alle Einstellungsparameter werden aufgezeichnet. Das System ermöglicht auch
das Anlegen einer schwachen Stromspannung am Grundraster, um das
Training zu unterstützen.
-
3. Demenz
-
Die Aufgabe der Objekterkennung
-
Die
Aufgabe der Objekterkennung (OE) wurde entworfen, um die Wirkungen
experimenteller Manipulationen auf das Erkennungsvermögen von
Nagetieren zu bewerten. Eine Ratte wird in eine unbekannte Umgebung
gesetzt, in der zwei identische Objekte vorhanden sind. Die Ratte
besichtigt während
des ersten Versuchs der Objekterkennungsaufgabe beide Objekte. In
einem zweiten Versuch wird nach einem Speicherintervall von beispielsweise
24 h eines der zwei im ersten Versuch verwen deten Objekte, also
ein "vertrautes" Objekt, entfernt,
und ein neues Objekt wird in die unbekannte Umgebung gegeben. Die
Besichtigungsdauer bei jedem der Objekte wird aufgezeichnet. Die
grundlegenden Maße
bei der OE-Aufgabe ist die Zeit, die eine Ratte zur Erkundung der
zwei Objekte beim zweiten Versuch braucht. Gutes Gedächtnis zeigt
sich in höheren Erkundungszeiten
für das
neue Objekt im Vergleich zum "vertrauten" Objekt.
-
Die
Verabreichung des mutmaßlichen
Enhancers von Erkennungsvermögen
vor dem ersten Versuch ermöglicht überwiegend
die Bewertung der Wirkungen auf das Erfassungsvermögen und
schließlich
auf Festigungsprozesse. Die Verabreichung der Testverbindung nach
dem ersten Versuch ermöglicht
eine Bewertung der Wirkungen auf Festigungsprozesse, während die
Verabreichung vor dem zweiten Versuch eine Messung der Wirkungen
auf Erinnerungsprozesse ermöglicht.
-
Die Aufgabe passiver Vermeidung
-
Die
Aufgabe passiver Vermeidung bewertet die Gedächtnisleistung bei Ratten und
Mäusen.
Die Hemmungs-Vermeidungs-Vorrichtung besteht aus einer Box mit zwei
Unterteilungen mit einem hellen Raum und einem dunklen Raum. Die
zwei Räume
werden durch eine Falltür
getrennt, die vom Versuchsleiter betätigt werden kann. Eine Schwelle
von 2 cm trennt die zwei Räume,
wenn die Falltür
hochgezogen ist. Ist die Tür
geöffnet,
so beträgt
die Beleuchtungsstärke
des dunklen Raums etwa 2 Lux. Die Lichtintensität beträgt etwa 500 Lux in der Mitte
des Bodens des hellen Raums.
-
Zwei
Gewöhnungsphasen,
eine Schockphase und eine Speicherphase werden durchgeführt, die durch
Zwischenintervalle von 24 h voneinander getrennt sind. Während der
Gewöhnungsphase
und der Speicherphase darf die Ratte die Vorrichtung 300 s lang
erkunden. Die Ratte wird in den hellen Raum gesetzt, mit Blick auf
die Wand gegenüber
der Falltür.
Nach einer Anpassungsphase von 15 s wird die Falltüre geöffnet, sodass
alle Teile der Vorrichtung frei begangen werden können. Ratten
vermeiden normalerweise hell erleuchtete Bereiche und gehen innerhalb
weniger Sekunden in den dunklen Raum.
-
Während der
Schockphase wird die Falltür
zwischen den zwei Räumen
gesenkt, sobald die Ratte den dunklen Raum mit ihren vier Pfoten
betreten hat, und ein ungeordneter Fußelektroschock (1 mA) wird
2 s lang zugefügt.
Die Ratte wird aus der Vorrichtung genommen und in ihren Heimkäfig zurückgegeben.
Das Verfahren während
der Speicherphase ist mit jenem der Gewöhnungsphasen identisch.
-
Die
Wartezeit vor dem Durchschreiten, das heißt die erste Wartezeit vor
dem Betreten des dunklen Raums (in s) während der Speicherphase, ist
ein Index für
die Gedächtnisleistung
des Tiers; je länger
die Wartezeit vor dem Betreten des dunkeln Raums, desto besser ist
die Gedächtnisleistung.
Eine Testverbindung wird eine halbe Stunde für der Schockphase zusammen
mit 1 mg/kg Scopolamin verabreicht. Scopolamin behindert die Gedächtnisleistung
während
der Speicherphase 24 h später.
Erhöht
die Testverbindung die Wartezeit vor dem Betreten im Vergleich zu
den mit Scopolamin behandelten Kontrollen, so verfügt sie wahrscheinlich über das
Erinnerungsvermögen
förderndes
Potenzial.
-
Die Morris-Wasserflucht-Aufgabe
-
Die
Morris-Wasserflucht-Aufgabe misst das Raumorientierungslernen bei
Nagetieren. Es ist ein Testsystem, das bereits ausführlich eingesetzt
wurde, um die Wirkungen mutmaßlicher
Therapeutika auf die kognitiven Funktionen von Ratten und Mäusen zu
untersuchen. Die Leistung eines Tiers wird in einem kreisförmigen Wasserbehälter mit
einer Fluchtplatte, die etwa 1 cm unter der Wasseroberfläche angebracht
ist, bewertet. Die Fluchtplatte ist für ein Tier, das im Wasserbehälter schwimmt,
nicht sichtbar. Zahlreiche zusätzliche
Anhaltspunkte in diesem "Labyrinth" sind durch die Einrichtung
im Raum, einschließlich
der Tische, der Computerausstattung und eines zweiten Wasserbehälters, durch
die Gegenwart des Versuchsleiters und durch ein Radio auf einem
Regal, das leise spielt, bereitgestellt.
-
Die
Tiere bekommen vier Versuche im Rahmen von fünf täglichen Einheiten zur Informationssammlung.
Ein Versuch wird durch Setzen eines Tiers in den Wasserbehälter mit
Blick auf die Wand des Behälters begonnen.
Jede der vier Ausgangs positionen in den Nord-, Ost-, Süd- und West-Quadranten
wird einmal in einer Reihe von vier Versuchen verwendet; ihre Reihenfolge
wird mittels Zufall bestimmt. Die Fluchtplatte befindet sich stets
in derselben Position. Ein Versuch wird beendet, sobald das Tier
auf die Fluchtplatte geklettert ist oder wenn 90 s vergangen sind,
je nachdem, welches dieser beiden Ereignisse zuerst eintritt. Das
Tier wird auf der Plattform 30 s lang sitzen gelassen. Dann wird
es von der Platte genommen, und der nächste Versuch wird gestartet.
Konnte das Tier die Platte innerhalb von 90 s nicht finden, so wird
es vom Versuchsleiter auf die Platte gesetzt und wird dort 30 s
lang sitzen gelassen. Nach dem vierten Versuch der fünf täglichen
Einheiten wird ein zusätzlicher
Versuch als ein Probelauf gewährt:
die Platte wird entfernt, und die Zeit, die das Tier in den vier
Quadranten verbringt, wird innerhalb von 30 oder 60 s gemessen.
Im Probelauf starten alle Tiere von derselben Position aus, gegenüber dem
Quadranten, in dem die Fluchtplatte während der Erfassungsphase angeordnet
war.
-
Vier
verschiedene Messungen werden vorgenommen, um die Leistung eines
Tiers während
des Erfassungstrainings zu bewerten: Fluchtwartezeit, geschwommene
Distanz, Distanz zur Platte und Schwimmgeschwindigkeit. Die folgenden
Messungen werden für
den Probelauf bewertet: Verweilzeit (s) in den Quadranten und durchschwommene
Distanz (cm) in den vier Quadranten. Der Probelauf liefert zusätzliche
Information in Bezug darauf, wie gut sich ein Tier die Position
der Fluchtplatte merken konnte. Verbringt ein Tier im Vergleich zu
jedem beliebigen anderen Quadraten mehr Zeit und schwimmt eine längere Distanz
in jenem Quadranten, in dem die Platte während der Erfassungsphasen
angeordnet war, so kann daraus geschlossen werden, dass die Position
der Platte gut gespeichert wurde.
-
Um
die Wirkungen mutmaßlicher
Erinnerungsvermögen-fördernder
Verbindungen zu bewerten, werden Ratten oder Mäuse mit spezifischen Hirnläsionen,
die kognitive Funktionen behindern, oder Tiere, die mit Verbindungen
wie beispielsweise Scopolamin oder MK-801 behandelt wurden, die
normales Lernen stören, oder ältere Tiere,
die an Defiziten im Erkennungsvermögen leiden, eingesetzt.
-
Die Aufgabe mit spontanem
Wechsel im T-Labyrinth
-
Die
Aufgabe mit spontanem Wechsel im T-Labyrinth (TeMCAT) bewertet die
räumliche
Erinnerungsleistung von Mäusen.
Der Startarm und die zwei Zielarme des T-Labyrinths sind mit Falltüren versehen,
die manuell vom Versuchsleiter betätigt werden können. Eine
Maus wird zu Beginn des Trainings in den Startarm gesetzt. Die Falltür wird geschlossen.
Im ersten Versuch, dem "vorgegebenen
Versuch", wird entweder
der linke oder der rechte Zielarm durch Senken der Falltür blockiert.
Nachdem die Maus im Startarm freigelassen wurde, wird sie in das
Labyrinth gehen, schließlich
den offenen Zielarm betreten und zur Startposition zurückkehren,
wo sie 5 s lang durch Absenken der Falltüre festgehalten wird. Dann
kann das Tier im Laufe von 14 Versuchen mit "freier Wahl" frei zwischen dem linken und dem rechten
Zielarm wählen
(alle Falltüren
sind offen). Sobald die Maus einen Zielarm betritt, wird der andere
Zielarm geschlossen. Die Maus kehrt schließlich zum Startarm zurück und kann
frei entscheiden, welchen Zielarm sie nun betreten will, nachdem
sie 5 s lang im Startarm eingesperrt gehalten wurde. Nach Abschluss
von 14 Versuchen mit freier Auswahl in einem Testdurchlauf wird
das Tier aus dem Labyrinth genommen. Während des Trainings wird das
Tier nie berührt.
-
Die
Wechsel werden für
die 14 Versuche prozentuell berechnet. Dieser Prozentsatz und die
Gesamtdauer, die erforderlich ist, um den ersten vorgegebenen Versuch
und die darauf folgenden 14 Versuche mit freier Auswahl durchzuführen, (in
s) wird analysiert. Defizite des Erkennungsvermögens werden üblicherweise durch
eine Injektion von Scopolamin, 30 min vor Beginn der Trainingsphase,
induziert. Scopolamin reduzierte die prozentuellen Wechsel auf Zufallsniveau
oder darunter. Ein Enhancer des Erkennungsvermögens, der stets vor der Trainingsphase
verabreicht wird, wirkt der Scopolamin-induzierten Reduktion der
spontanen Wechselrate zumindest teilwiese entgegen.
-
BEISPIEL 10
-
Expression von Proteinkinase-ähnlichem
Protein
-
Gesamt-RNA
für eine
quantitative Taqman-Analyse wurde entweder gekauft (Clontech, CA)
oder mithilfe des TRIzol-Reagens (Life Technologies, MD) gemäß einer
modifizierten Form der Vorschrift des Lieferanten, die auf der RNeasy-Vorschrift
(Qiagen, CA) basierte, aus Geweben extrahiert.
-
100 μg jeder RNA
wurden mit DNase I unter Verwendung von RNase-freier DNase (Qiagen,
CA) zur Verwendung mit RNeasy- oder QiaAmp-Säulen behandelt.
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Nach
einer Elution und Quantifizierung mit Ribogreen (Molecular Probes
Inc., OR) wurde jede Probe unter Verwendung des GibcoBRL Superscript
II First Strand Synthesis System für RT-PCR gemäß der Vorschrift
des Lieferanten (Life Technologies, MD) revers transkribiert. Die
Endkonzentration von RNA im Reaktionsgemisch betrug 50 ng/μl. Reverse
Transkription erfolgte mit 50 ng zufällig ausgewählten Hexameren.
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Spezifische
Primer und eine Sonde wurden gemäß den Empfehlungen
von PE Applied Biosystems entworfen und werden nachstehend genannt:
Vorwärts-Primer: | 5'-(CTGTGACCTGAAGTCGGACAAC)-3' |
Rückwärts-Primer: | 5'-(GGAATGACTGCCTCGAAATCC)-3' |
Sonde: | SYBR-Grün |
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Quantifizierungsversuche
wurden auf 5 ng revers transkribierter RNA aus jeder Probe durchgeführt. 18S-ribosomale
RNA wurde unter Verwendung der Pre-Developed TaqMan Assay Reagents
(PDAR) (PE Applied Biosystems, CA) als Kontrolle gemessen. Das Reaktionsgemisch
war wie folgt zusammengesetzt:
| Endgehalt |
TaqMan
SYBR Green PCR Master Mix (2x) | 1x |
(PE
Applied Biosystems, CA) | |
Vorwärts-Primer | 300
mM |
Rückwärts-Primer | 300
nM |
cDNA | 25
ng |
Wasser
auf | 25 μl |
| |
PCR-Bedingungen: | |
Einmal: | 2 Minuten bei 50 °C |
| 10 Minuten bei 95 °C |
40
Durchgänge: | 15 s bei 95 °C |
| 1 min bei 60 °C |
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Der
Versuch erfolgt auf einem ABI Prism 7700 Sequence Detector (PE Applied
Biosystems, CA). Am Ende jedes Durchgangs wurden die während der
PCR gewonnenen Fluoreszenzdaten wie im Handbuch zum ABI Prism 7700
beschrieben verarbeitet. Die x-fachen Änderungen wurden mithilfe des
Delta-Delta-CT-Verfahrens unter Normalisierung auf die 18S-Werte
berechnet. Die relative Expression wurde durch Normalisierung auf
18s (D Ct) berechnet, wonach das am stärksten exprimierende Gewebe
mit 100 bewertet wurde und alle anderen Werte dazu relativiert wurden.
Die Kopienzahlumrechnung erfolgte ohne Normalisierung unter Einsatz
der Formel Cn = 10(Ct-40,007)/-3,623.
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Die
Ergebnisse sind in den 13, 14, 15 und 16 zu
sehen.
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Die
Expression von Proteinkinase-ähnlichem
Potein in Fett und Skelettmuskel konnte reguliert werden, um die
Insulinempfindlichkeit zu erhöhen.
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LITERATURVERZEICHNIS
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- 1. Protein kinases 6. The eukaryotic protein kinase superfamily:
kinase (catalytic) domain structure and classification, FASEB J.
9(8), 576–96
(Mai 1995).
- 2. Protein kinase catalytic domain sequence database: identification
of conserved features of primary structure and classification of
family members, Methods Enzymol. 200, 38–62 (1991).
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