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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. TECHNISCHES GEBIET
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verarbeitung von Multimedianachrichten. Insbesondere bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf Verfahren und eine Vorrichtung,
um:
- (1) Nachrichten von einem Medium in ein
anderes zu konvertieren;
- (2) eine Nachrichteninhaltsanalyse durchzuführen;
- (3) linguistikgestützte
Analyse-Tools zur Ermittlung von Nachrichtenbeziehungen – unabhängig vom
Medientyp – anzuwenden;
- (4) Nachrichten auf der Basis ihres Inhalts in Beziehung zueinander
zu setzen;
- (5) eine einfache Nachrichtenreferenzfähigkeit bereitzustellen, um
den Nachrichtenzugang zu vereinfachen.
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2. KURZE BESCHREIBUNG
DES BISHERIGEN STANDS DER TECHNIK
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Geschäftsleute
empfangen zahlreiche unterschiedliche Nachrichten, z.B. E-Mail-,
Voice-Mail-, Fax- und Videonachrichten sowie E-Mail-Attachments.
Es ist möglich
und wünschenswert,
alle Nachrichten an eine einzelne Mailbox senden zu lassen, von
der aus sie alle – unabhängig vom
Nachrichtentyp – abgerufen
werden können.
Die einzige Abrufvorrichtung, die alle diese unterschiedlichen Arten von
Nachrichten abrufen kann, ist jedoch ein PC mit grafischer Anzeige-
und Audio/Video-Fähigkeit.
Leider ist es nicht immer möglich
oder praktisch, Nachrichten mit einem PC abzurufen.
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Eine
Unified-Messaging-Mailbox, bei der alle Arten von Medien (gesprochene
Sprache, Fax, E-Mail und Video) für einen Teilnehmer oder Benutzer
in einem System von praktisch überall
her zugänglich
und/oder sichtbar gemacht werden, ist ein praktisches Kommunikationsmittel
im Vergleich zur Bedienung mehrerer Mailboxen mit unterschiedlichen
Medien. Derzeit für
Unified-Messaging-Mailboxen verfügbare
Lösungen
sind jedoch ineffizient für jemanden,
der einen intensiven Kommunikationsstil und häufigen Bedarf für die Fernverarbeitung
seiner Nachrichten hat. Dieses Missverhältnis zwischen dem Medientyp
der Information und den Fähigkeiten der
verschiedenen (oft begrenzten) Geräte, die für den Fernzugang benutzt werden,
stellt eine große Belastung
für den
Benutzer und die Systemschnittstelle dar. Dies gilt insbesondere
für Schnittstellen, die
ein Telefongerät
ohne Display oder Handheld-Geräte
mit begrenzten Anzeigefähigkeiten
benutzen.
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Einige
der Probleme ergeben sich im Zusammenhang mit zusammengesetzten
bzw. längeren Nachrichten
bei einem oder mehreren Zugangsmitteln. So ist es beispielsweise
nicht möglich,
Sprach- und Faxnachrichten an ein Gerät zu senden, das nur eine E-Mail-Textschnittstelle
besitzt. Zudem ist es schwierig, längere E-Mails zu verarbeiten,
die an eine Schnittstelle gesendet werden, die nur eine Sprachschnittstelle
oder eine Textschnittstelle mit begrenzten Fähigkeiten besitzt. Selbst wenn
das Gerät
eine GUI-Schnittstelle
mit allen Funktionen besitzt, besteht noch die Möglichkeit, die Effizienz bei
großen Datenmengen
zu erhöhen.
Es ist eine Herausforderung, die Informationen auf effiziente Weise
in verschiedenen Office-Dokumentformaten (z.B. Textverarbeitung,
Tabellenkalkulation und Präsentationen) zu
präsentieren,
die mit einer Nachricht zusammenhängen. Häufig ist es schwierig, verbundene
Nachrichten und Attachments zu lokalisieren und visuell darzustellen.
Wenn die Mailbox zahlreiche Nachrichten enthält, ist es schwierig, Referenzverweise
für die Nachrichten
zu setzen.
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Weitere
Probleme ergeben sich auf Grund der größeren Menge an Informationen,
die eine Unified-Messaging-Mailbox bietet. Derzeit verfügbare Mechanismen
zum Organisieren und Präsentieren von
Beziehungen unter Nachrichten (Auflisten nach Ankunftszeit, Betreff,
Absender usw.) sind bei einer großen Zahl von Nachrichten in
unterschiedlichen Medien und insbesondere bei gemischten Medien
innerhalb einer bestimmten Nachricht unzulänglich.
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Es
wäre wünschenswert,
ein flexibles, medienunabhängiges
Verfahren bereitzustellen, das dem Auffinden von und Navigieren
in verbundenen Nachrichten dient. Bei derzeit verfügbaren Systemen kann
der Benutzer beispielsweise nicht erkennen, ob es eine Beziehung
zwischen einer Sprach- und einer Faxnachricht gibt, ohne die Sprachnachricht
abzuhören
und die Faxnachricht anzuzeigen/auszudrucken.
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Da
die Präsentation
von Informationen, die in einer Unified-Messaging-Mailbox gespeichert sind, komplexer
ist – insbesondere
wenn die Beziehungen wie oben beschrieben in die Präsentation
integriert werden – kann
das Ermitteln eines einzelnen Elements (Nachricht oder Attachment
einer Nachricht) zwecks weiterer Veranlassung problematisch werden.
Wie teilt der Client/Benutzer dem Server mit, welche Nachricht bearbeitet
werden soll? Sind die komplette Nachricht und ihre Attachments betroffen? Handelt
es sich um ein einzelnes Attachment oder nur den Original-Nachrichtentext?
Und wie wählt
der Benutzer ein einzelnes Element aus, wenn die Nachrichten in
Form eines „Diagramms" dargestellt werden?
Derzeit verfügbare
Unified-Messaging-Mailboxsysteme bieten nur dann Mediensensitivität beim Nachrichtenabruf,
wenn auf sie mit einer grafischen Benutzeroberfläche (GUI) von einem PC-Client aus zugegriffen
wird. Wenn ein bestimmtes Medium oder Office-Dokument an eine E-Mail
angehängt
wird, muss der Benutzer darauf klicken, um eine bestimmte Anwendung
zu starten – z.B.
ein Audio-Player-Programm für
Sprachnachrichten, ein Tiff-Viewer-Programm für Faxnachrichten, ein Video-Player-Programm,
um eine Videonachricht anzuschauen, usw.
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Für Benutzer
mit intensiven Kommunikationsanforderungen (z.B. Führungskräfte oder
Sachbearbeiter im Kundendienst, die täglich hunderte gemischte Nachrichten
empfangen) gibt es kein Mittel, um schnell Nachrichten in der Eingangsbox
zu verarbeiten, außer
nach Absenderdaten, Betreffzeile und vielleicht einigen Zeilen des
Nachrichtentextes. Um die Nachrichten zu lesen, muss der Benutzer
auf einer grafischen Benutzeroberfläche auf ein bestimmtes Element
klicken oder dieses markieren, um zum Text der Nachricht zu gelangen.
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Derzeit
ist noch keine Zusammenfassung des Inhalts längerer Textnachrichten oder
der betreffenden Attachments verfügbar, die die Effizienz der Bewältigung
der täglichen
Informationsflut im Büro erheblich
verbessern würde.
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Derzeit
verfügbare
Mailboxsuchläufe
liefern keine visuelle Darstellung des Inhalts und der zeitlichen
Bezüge.
Es gibt noch keine Suchmöglichkeit
für Nichttext-Nachrichten.
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Wenn
auf eine Unified-Messaging-Mailbox von einer Telefonschnittstelle
aus zugegriffen wird, sind Sprach- und E-Mailnachrichten abrufbar, und der Benutzer
kann beide abhören.
Die verfügbare Text-Sprache-Umwandlungstechnik
bietet ein Mittel, um E-Mails in gesprochene Sprache zu konvertieren. Eine
Faxnachricht kann an ein Faxgerät
oder einen Drucker weitergeleitet werden.
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Wenn
eine E-Mail jedoch ein Attachment hat, können die Systeme dessen Existenz
zwar anzeigen, jedoch nicht auf seinen Inhalt zugreifen. In gleicher Weise
wird auf den Inhalt einer Faxnachricht oder sonstiger Dokumente,
die an eine E-Mail angehängt sind,
zwar hingewiesen, doch der Benutzer, der mit einer Telefonschnittstelle
auf die Mailbox zugreift, hat keinen Zugang zu diesem Inhalt.
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Wenn
die E-Mail länger
ist, kann der Benutzer durch diese navigieren, indem er die Lesegeschwindigkeit
der Text-Sprache-Umwandlung
erhöht. Es
gibt jedoch kein Mittel, den Inhalt des Texts zusammenzufassen,
das zur Verkürzung
des Prozesses angewandt werden kann, ohne letztendlich wichtige
Inhalte zu verlieren/überspringen.
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Wenn
Nachrichten über
einen drahtlosen Dienst an ein Handheld-Gerät
weitergeleitet werden, dieses Gerät jedoch nur über begrenzte
Textanzeigefähigkeiten
verfügt,
können
nur bestimmte Teile der E-Mail (Absender, Betreff, und eine begrenzte
Zahl von Zeichen des Nachrichtentextes) angezeigt werden. Wenn die
wichtigen Informationen in der Nachricht nicht am Anfang des Nachrichtentextes,
der angezeigt wird, stehen, gehen sie dem Empfänger „verloren". Dieser muss dann andere Zugangsverfahren anwenden
oder einen Anruf beim Nachrichtensystem/-Server tätigen, um
den gesamten Text der Nachricht zu erhalten (indem er diesen abhört oder einen
Ausdruck auf einem Gerät
in seiner Nähe
initiiert).
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Wie
bereits oben erwähnt,
wird die Existenz von Sprachnachrichten und Attachments in sonstigen
Medienformen zwar angezeigt, jedoch nicht übertragen und/oder auf einem
reinen Textdisplay angezeigt. Der Benutzer muss ein anderes Zugangsverfahren
benutzen, um die Nachrichten abzurufen. Zudem werden bisher keine
Verfahren zur Zusammenfassung von Textinhalten benutzt, um die Beschränkungen
der Zugangsgerätetechnologie
zu überwinden.
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Volle
Nachrichtensensitivität
ist nur dann vorhanden, wenn mit einem Multimedia-PC auf eine Mailbox
zugegriffen wird. Doch selbst Multimedia-PCs haben kein Mittel,
um den Nachrichteninhalt zusammenzufassen, um es dem Empfänger leichter zu
machen, seine längeren
Nachrichten zu lesen. Zudem gibt es noch kein Mittel, um den Inhalt
angehängter
Dokumente zusammenzufassen.
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Beim
Zugriff auf eine Mailbox mit einem Telefongerät sind die Medien- und die
Gerätesensitivität auf gesprochene
Sprache und E-Mail begrenzt. Auch hier werden noch keine Techniken
zur Zusammenfassung von Textinhalten angewandt, um den Abruf der
Nachrichteninformationen per Telefongerät praktischer zu gestalten.
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Im
Fall von Handheld- oder Mobilgeräten
mit begrenzten Textanzeigefähigkeiten
besteht das Problem darin, dass längere Nachrichten von Drahtlosübertragungs-/Paging-Dienstanbietern
in der Regel nicht komplett übertragen
werden.
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Auch
hier gehen alle sonstigen Medien-Attachments „verloren". Es gibt noch keine inhaltliche Zusammenfassung
längerer
Textnachrichten oder der betreffenden Attachments, die die Effizienz
der Bewältigung
der täglichen
Informationsflut in den Büros
erheblich verbessern würde.
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Ein
Multimedianachrichten-Übertragungssystem
nach dem bisherigen Stand der Technik, das eine Medienumwandlung
und Zusammenfassung von Nachrichten beinhaltet, ist aus WO-99/65256-A bekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung von
Verfahren und einer Vorrichtung für den Zugriff auf Multimedianachrichten,
die in einer Unified-Messaging-Mailbox
gespeichert sind.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und einer Vorrichtung zur Umwandlung von Medientypen
in einer Unified-Messaging- Multimedia-Mailbox.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und einer Vorrichtung zur Zusammenfassung des Inhalts
von Nachrichten in einer Unified-Messaging-Multimedia-Mailbox.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und einer Vorrichtung zum Setzen von Referenzverweisen
auf verwandte Nachrichten auf Basis des Inhalts.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und einer Vorrichtung zur Verbesserung der Handhabung
von E-Mail-Attachments.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und einer Vorrichtung zur Individualisierung der Handhabung
von E-Mails auf der Basis eines Systemprofils, das an die Vorrichtung
angepasst ist, die für
den Zugang zur Mailbox benutzt wird.
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Die
oben genannten Ziele werden durch ein System nach Patentanspruch
1 und ein Verfahren nach Patentanspruch 4 erreicht. Spezifische
Ausführungsformen
werden in abhängigen
Ansprüchen
festgelegt.
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In Übereinstimmung
mit diesen Zielen, die nachstehend ausführlicher besprochen werden,
beinhalten die Vorrichtung und die damit zusammenhängenden
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung einen Mail-Server, der eine Multimedia-Messaging-Eingangsbox für einen
oder mehrere Benutzer in einem Netzwerk bereitstellt; ein Subsystem, das
Medien-Attachments von Nachrichten in einer Mailbox erfasst; ein
Subsystem, das Medien-Attachments in einen anderen Medientyp mit
Hilfe eines Text-Sprache-, Fax-Text-, Videotonspur-Text und Sprache-Text- Konverters umwandelt;
ein Subsystem, das den Textinhalt der ursprünglichen oder konvertierten
Medien in Bezug auf ihre linguistische Bedeutung analysiert und
zusammenfasst; ein Subsystem, das geeignete Medien entsprechend
einem Zugangsgerät
und Nachrichtenzweck wie in einem Profil definiert ausgibt; ein
Subsystem, das medientypübergreifende
Beziehungen zwischen Nachrichten ermittelt und die Medienumwandlungen
steuert, die für diese
Analyse notwendig sind; und ein Subsystem, das ein Referenznummernschema
steuert.
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Die
Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung lösen die oben besprochenen Probleme
durch Anwendung fortschrittlicher Medienkonvertierverfahren, Analyse
und Zusammenfassung des Nachrichteninhalts sowie intelligenter Weiterleitungskonzepte. Sie
stellt Zugangsgeräte-
und mediensensitive Intelligenz für eine Mailbox bereit, wenn
eine bestimmte Nachricht abgerufen oder weitergeleitet wird.
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Das
Konzept der Medienkonvertierung wird über die Text-Sprache-Umwandlung
hinaus auf andere Attachments ausgedehnt; eine sprecherunabhängige Spracherkennungsmaschine
mit großer Wörterbasis
und Telefoniequalität
wird eingesetzt, um eine Sprachnachricht in Text oder die Tonspur
eines Video-Attachments
in lesbaren Text zu konvertieren. In gleicher Weise werden Faxinformationen
in Text umgewandelt.
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Erfindungsgemäß wird der
Inhalt von Nachrichten automatisch zusammengefasst. Die Zusammenfassung
von Nachrichteninhalten ist eine Verbesserung unter Effizienzgesichtspunkten – insbesondere
im Fall einer weitergeleiteten längeren Nachricht
an ein Handheld-Gerät
mit begrenzten Anzeigefähigkeiten.
Gleiches gilt für
das Lesen einer längeren
Nachricht per Telefon. Die Zusammenfassung wird auch auf Medien
angewandt, die als Attachment angehängt werden (z.B. Fax, WORD-Dokument)
und erweitert sogar den Medieninhalt, zu dem Zugang besteht.
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Wenn
Medienumwandlung und Zusammenfassung des Inhalts gemeinsam angewandt
werden, ergibt dies Kompatibilität
mit dem Zugangsgerät.
Je nach Nutzer werden die Arten der potenziellen Zugangsgeräte in der
Regel im Vorhinein definiert. Daher können Nachrichten zusammen mit
ihren Attachments, die den Nachrichteninhalt verkörpern, auf
diese Geräte
zugeschnitten werden, wenn auf sie entsprechend einem Profil zugegriffen
bzw. wenn sie weitergeleitet werden. Dies stellt die Verfügbarkeit von
mehr Informationen für
den Empfänger
an dem Gerät
sicher, das er ausgewählt
hat und das wahrscheinlich am praktischsten für ihn ist. Wenn der Benutzer
mehr Informationen benötigt,
kann er immer noch ein anderes Zugangsverfahren wählen.
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Außerdem wird
ein Referenznummernsystem für
alle Nachrichten bereitgestellt. Alle Nachrichten in einer bestimmten
Gruppe von Nachrichten, die den Benutzer interessieren, erhalten
eine Referenznummer, die bei weiteren Schritten zu verwenden ist. Auf
diese Weise kann beispielsweise ein PDA-Benutzer eine Zusammenfassung
der Nachrichten mit Referenznummern sowie einen Hinweis auf den
Nachrichtentyp erhalten. Diese Referenznummer kann dann dazu verwendet
werden, um auf diese Nachricht und über diese auch auf ein bestimmtes
Attachment dieser Nachricht zuzugreifen. Gesprochene Kommandos können verwendet
werden, um durch Anwendung der Referenznummern der Nachrichten effizienter
Maßnahmen
in Bezug auf Objekte durchzuführen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Blockdiagramm höherer
Ebene eines Multimedia-Mailsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Bezugnehmend
auf 1 beinhaltet ein integriertes Multimedia-Messaging-System
gemäß vorliegender
Erfindung einen Mail-Server 10, der eine Multimedia-Nachrichteneingangsbox
für einen oder
mehrere Benutzer in einem Netzwerk bereitstellt; einen Mailprozessor 11;
ein Subsystem 12, das Medien-Attachments der Nachrichten in einer
Mailbox erfasst; ein oder mehrere Subsysteme, die Medien-Attachments
mit Hilfe eines Text-Sprache- 14, Fax-Text- 16,
Videotonspur-Text 18 und Sprache-Text-Konverters 20 in
einen anderen Medientyp konvertieren; ein Subsystem 22,
das den Textinhalt der originalen oder konvertierten Medien in Bezug auf
seine linguistische Bedeutung analysiert und zusammenfasst; ein
Subsystem 24, das geeignete Medien entsprechend einem Zugangsgerät und Nachrichtenzweck
wie in einem Profil definiert liefert; ein Subsystem 26,
das medientypübergreifende
Beziehungen zwischen Nachrichten ermittelt und die Medienumwandlungen
steuert, die für
diese Analyse notwendig sind; und ein Subsystem 28, das
ein Referenznummernschema steuert.
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Die
Erfindung lässt
sich besser anhand eines illustrierenden Beispiels verstehen, z.B.
der Benachrichtigung in Form einer Einmedien-Sprachnachricht an
einen Daten-Pager. Nachstehend wird ein Beispiel für diesen
Prozess beschrieben, an dem ein Benutzer beteiligt ist, der eine
Multimedia-Mailbox und einen Daten-Pager hat, der eine Sprachnachricht empfängt.
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Das
Problem besteht darin, die "besten" Informationen an
den Pager zu senden, so dass der Benutzer möglichst effizient fortfahren
kann. Was die "besten" Informationen sind,
wird je nach tatsächlichen
Präferenzen
des Benutzers unterschiedlich ausfallen, doch höchstwahrscheinlich die Absenderidentifikation
und bedeutsame Anteile der Nachricht selbst enthalten. Darüber hinaus
wird es wahrscheinlich Nachrichten geben, die der Benutzer lieber
später
abarbeiten möchte,
wenn ihm ein geeignetes Gerät
zur Verfügung
steht. Daher würden
die Schritte zum Senden von Sprachnachrichten an einen Pager Folgendes
beinhalten: a) das Filtern der zu verarbeitenden Nachrichten, b)
Sprache-Text-Umwandlung, c) Zusammenfassung und weiteres Filtern,
und d) Auswahl und Übermittlung
von Textinformationen an das Gerät.
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Da
die an der Verarbeitung einer Nachricht beteiligten Ressourcen umfangreich
sein können, werden
die Nachrichten vorgefiltert. Die Sprache-Text-Umwandlung ist in
ihrer Ressourcennutzung „teuer". Den Benutzer mit
anderen als den wichtigsten Nachrichten zu stören, kann eine unnötige Inanspruchnahme
seiner Zeit und Aufmerksamkeit sowie eine Verschwendung von Systemressourcen sein.
Daher ist ein Mechanismus wichtig, der die Präsentation einer Nachricht auf
einem bestimmten Gerät
verhindert. Diese Filterung basiert auf verschiedenen Daten, einschließlich Absender,
Nachrichtenpriorität
usw., und die Kriterien für
die Filterung sind im Systemprofil für den betreffenden Nutzer gespeichert.
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Sprachnachrichten,
die die Vorfilterung durchlaufen haben, werden in Text umgewandelt. Dies
ist am effizientesten auf der Server-Seite erreichbar, eventuell
mit Hilfe eines speziell für
den Server vorgesehenen spezialisierten „Assistenz"-Servers,
so dass die sonstige Verarbeitung auf dem Server nicht gestört wird.
Die daraus resultierende Textnachricht wird dann mit der Originalnachricht verbunden
(als Gesamttext der Textnachricht oder als gesondertes Attachment).
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Bevor
die Textnachricht nun an den Pager gesendet wird, wird sie einer
Filterung und Zusammenfassung nach der Umwandlung unterzogen. Diese
Filterung nach der Umwandlung erfolgt optional und soll die Verarbeitung
von Nachrichten verhindern, die ein Thema zu haben scheinen, das
als nicht wichtig für
den Benutzer gilt. Wenn sie nicht wichtig zu sein scheint, würde sie
dann zwecks weiterer Verarbeitung in der Mailbox bleiben. Wenn die
Nachricht die Filterung nach der Umwandlung erfolgreich besteht,
wird der Text anschließend
zusammengefasst.
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In
der einfachsten Form beinhaltet die Zusammenfassung eine Reduzierung
zu einer Auflistung von Schlüsselwörtern und
Phrasen, die im Text gefunden werden. Die Zusammenfassung wird generiert
durch Entfernen von Wörtern/Phrasen
aus dem Text, die nicht in der benutzerdefinierten Schlüsselwort-/Phrasenliste zu
finden sind. Zu den komplexeren Zusammenfassungen zählt es,
dem Benutzer zu erlauben, die Schlüsselwörter-/Phrasenliste auf der Basis
des Absenders der Nachricht zu definieren.
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Da
es sich bei der Nachricht um eine Sprache-Text-Umwandlung handelt,
sollten die Schlüsselwörter und
ihre Homonyme geprüft
werden. Eine Option bei der Zusammenfassung, beispielsweise ein Optionsschaltkästchen,
das „Homonyme
zulassen" lautet,
könnte
benutzt werden, um dieses Leistungsmerkmal zuzulassen.
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Noch
komplexere Zusammenfassungsverfahren, die von der Erfindung in Betracht
gezogen werden, beinhalten die Durchführung hoch entwickelter grammatischer
Parsing- und Analyseprozesse.
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Die
Daten werden an den Pager auf der Basis benutzerdefinierter Datenauswahlkriterien übertragen,
die als Template im Systemprofil für den Benutzer gespeichert
sind. Zu den für
die Auswahl verfügbaren
Daten zählen
Absendername, Uhrzeit, Zusammenfassung, Nachrichtenpriorität, nicht
zusammengefasster Text und sonstige Felder nach Verfügbarkeit.
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Der
Benutzer beschreibt ein Template, das die gewünschten Informationen und die
gewünschte Zeichenzahl
je Feld angibt.
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Beispiel:
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„Von %ABSENDER% um %UHRZEIT%: %100ZUSAMMENFASSUNG%"
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gibt
an, dass der Benutzer einen String wünscht, der den kompletten Namen
des Absenders, die Eingangszeit und die ersten 100 Zeichen der Zusammenfassung
enthält,
die von seinem Pager angezeigt werden sollen.
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Wenn
der Benutzer die Seite empfängt,
geben ihm die Zusammenfassungsinformationen genug Informationen,
um zu entscheiden, wie kritisch die Nachricht ist. Wenn sie kritisch
zu sein scheint, kann er sich dafür entscheiden, mit Hilfe eines
anderen Gerätes,
z.B. eines Telefongerätes,
auf die komplette Nachricht zuzugreifen.
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Ein
weiteres Beispiel ist der Abruf von Textnachrichten (z.B. E-Mails)
per Telefon. Die Textnachrichten werden wie oben beschrieben vorgefiltert. Dann
wird der Text zusammengefasst. Die Zusammenfassung wird dann in
gesprochene Sprache konvertiert, die dem Benutzer am Telefon vorgespielt wird,
der sich einwählt,
um Nachrichten abzuhören.
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Ein
weiteres Beispiel ist das Versenden einer Faxnachricht an einen
PDA. Die Faxnachrichten werden auf der Basis von Absender und Priorität vorgefiltert.
Dann werden die Faxnachrichten, die den Filter passiert haben, mit
Hilfe von OCR-Software (optische Zeichenerkennungssoftware) in Text
konvertiert. Der Text wird anschließend zusammengefasst. Dann
werden Daten unter Anwendung eines benutzerdefinierten Template
ausgewählt.
Die Textnachricht wird an den PDA gesendet und der Benutzer „benachrichtigt".
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In
der Regel kann ein Benutzer einen „Morphing-Prozess" für Nachrichten
im Zusammenhang mit einem bestimmten Zielgerät, z.B. einem Pager oder einem
Mobiltelefongerät
mit begrenztem Display, definieren.
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Beim
Morphing-Prozess handelt es sich um eine Kombination aus Filter-,
Nachrichtenumstrukturierungs-, Datenumwandlungs-, Datenzusammenfassungs-,
Datenauswahl- und Benachrichtigungsschritten, die so konfiguriert
sind, dass sie bestimmte Medientypen für bestimmte Zielgeräte verarbeiten können. Jeder
Benutzer kann eine Gruppe von Regeln und Parametern für jeden
Gerätetyp
definieren, der festlegt, wie die Nachrichten gemorpht werden.
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Ein
Benutzer kann beispielsweise eine Sprachnachrichten-Pager-Morphing-Definition
haben, die wie folgt lautet:
- (a) Nachrichten
auf der Basis von Absender und Priorität filtern, Nachrichten aus
der weiteren Verarbeitung entfernen (d.h., sie auf dem Server zu lassen),
die nicht als dringend genug gelten, um den Benutzer zu stören, während er
außerhalb seines
Büros ist;
- (b) Sprache-Text-Umwandlung durchführen;
- (c) den Text auf der Basis von Kriterien zusammenfassen, die
vom Benutzer definiert wurden;
- (d) weitere Filterung auf der Basis des zusammengefassten/konvertierten
Textes durchführen;
- (e) den Text in einem Template organisieren; und
- (f) die Nachricht an den Pager senden.
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In
der Regel beinhaltet ein Morphing-Prozess diese Schritte in einer
bestimmten vom Benutzer festgelegten Reihenfolge. Darüber hinaus
erlauben es die Nachrichten-Umstrukturierungsschritte dem
Benutzer, mehrere Attachments unterschiedlicher Medientypen, die
der Nachricht beigefügt
sind, zu verarbeiten. Der Benutzer kann sich beispielsweise dafür entscheiden,
dass eine Zusammenfassung der Attachments generiert wird (Attachment-Name und
Medientyp), oder er kann verlangen, dass die Attachments wie oben
beschrieben für
die in einem einzigen Medientyp verfasste Nachricht expandiert,
umgewandelt oder zusammengefasst werden.
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Vorstehend
wurden Verfahren und eine Vorrichtung für die Verarbeitung von Multimedia-Nachrichten
beschrieben und erläutert.
Obwohl spezifische Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben wurden, ist nicht beabsichtigt, die Erfindung
darauf zu begrenzen, sondern es ist vielmehr beabsichtigt, dass
der Schutzbereich der Erfindung so weitgehend ist, wie es der Stand
der Technik erlaubt, und dass die Beschreibung entsprechend gelesen
wird. Dementsprechend werden Fachleute auf diesem technischen Gebiet
erkennen, dass andere Modifikationen an der bereitgestellten Erfindung
vorgenommen werden könnten,
ohne von ihrem Schutzbereich gemäß Patentansprüchen abzuweichen.