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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Empfänger für eine optische Zeitmultiplex
(OTDM)-Impulsfolge, in welcher die Impulse Wechselpolarisationen
aufweisen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Empfangen
solch einer OTDM-Impulsfolge.
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In
typischen OTDM-Systemen erzeugt eine optische Impulsquelle auf der
Senderseite eine Impulsfolge mit einer Kanalbitrate BC,
die gleich der Basisrate der elektronischen Datenströme ist,
die auf das OTDM-System geführt
wurden. Diese optische Impulsfolge wird in n optische Verzweigungen
gekoppelt, in welchen Modulatoren durch die elektrischen Datenströme gesteuert
werden. Jeder Modulator prägt
den ankommenden Datenstrom auf die Impulsfolge, erzeugt auf diese
Weise ein optisches Datensignal mit der Kanalbitrate BC.
Die n optischen Datensignale, welche die n verschiedenen Kanäle darstellen,
werden durch einen Verzögerungsmultiplexer auf
einer bitweisen Basis (Bitverschachtelungs-TDM) oder auf einer paketweisen
Basis (Paketverschachtelungs-TDM) verschachtelt. Der Multiplexer
erzeugt ein multiplexiertes optisches Datensignal mit einer Multiplexbitrate
BM = n × BC. Das Multiplexsignal wird anschließend in
ein Übertragungsmedium,
zum Beispiel eine Einmodenfaser, eingekoppelt.
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Auf
einer Empfängerseite
entschachtelt ein optischer Demultiplexer in der Regel die Kanäle, weil elektronische
Geräte
nicht fähig
sind, die Signale mit Bitraten BM direkt
zu verarbeiten. Die Demultiplexsignale mit der Kanalbitrate BC werden zum Schluß durch optoelektronische Geräte in elektrische
Signale zur weiteren Verarbeitung zurückgewandelt.
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In
superschnellen OTDM-Übertragungssystemen,
die Bitraten von mehr als 40 Gbit/s aufweisen, sind die Impulsdauern
extrem kurz. Für
ein System mit 160 Gbit/s zum Beispiel ist die Zeitlage für ein einzelnes
Bit nur 6,25 ps breit. Da OTDM- Übertragungssysteme
Rückkehr
nach Null (RZ)-Impulse verwenden müssen, d.h. Impulse, die innerhalb
jeder Zeitlage auf den Null-Leistungspegel zurückkehren, ist die Dauer eines
Impulses in superschnellen OTDM-Übertragungssystemen
auch kürzer,
nämlich ungefähr eine
Hälfte
der Zeitlagendauer.
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Solch
extrem kurze Impulsdauern stellen sehr hohe Anforderungen an die
Demultiplexer, die eine der Hauptkomponenten eines OTDM-Empfängers sind.
Die Demultiplexer, die fähig
sind, Impulse in optischen Übertragungssystemen
mit ultrahoher Bitrate zu trennen, erfordern sehr kurze Schaltfenster und
ein hohes Extinktionsverhältnis.
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Ein
Verfahren, das vorgeschlagen worden ist, um die Trennung von Impulsen
in OTDM-Impulsfolgen zu erleichtern, ist das Kombinieren des optischen
Zeitmultiplexens mit dem Polarisationsmultiplexen. Das optische
Polarisationsmultiplexen (PDM) ist ein Typ des optischen Multiplexens,
das mehrere polarisierte optische Impulsfolgen, die verschiedene Polarisationen
aufweisen, in eine einzelne optische Impulsfolge multiplexiert.
In der Regel werden zwei Impulsfolgen mit orthogonalen Polarisationen
bitverschachtelt, so daß die
Polarisationen der Impulse der resultierenden Impulsfolge wechseln.
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Standard-Einmodenfasern
unterstützen
das PDM, weil zwei orthogonale Zustände der Polarisation in dem
Grundmodus von solchen Fasern existieren können. Die relative orthogonale
Natur der Polarisation ist in den Fasern bewahrt, obwohl der Zustand
der Polarisation (SOP) der optischen Impulsfolgen zufällig angeordnet
ist, wenn sich die Impulsfolge durch die Faser ausbreitet. Dies
setzt voraus, daß die Polarisationseffekte,
wie zum Beispiel die Polarisationsmodendispersion (PMD) und der polarisationsabhängige Verlust
(PDL), nicht signifikant genug sind, um die orthogonale Natur der
Polarisation in den polarisierten Impulsfolgen zu zerstören.
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In
der Publikation von Widdowson et al. "Polarization guiding in ultralong distance
soliton transmission",
Electronic Letters IEE Stevenage, GB, Vol. 30, No 11, 26 May 1994,
pages 879-880, ist die Signalpolarisationsrotation als ein limitierender
Faktor in solitonischen Polarisations-Multiplexsignalen erörtert. Ein PDM/OTDM-Signal
wird übertragen
und an dem Empfänger
wird die Polarisation zuerst ausgewählt und anschließend werden
die Signale demultiplexiert.
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Auf
der Empfängerseite
wandelt ein Polarisationscontroller in der Regel die fluktuierenden
Polarisationen der Impulsfolgen in einen stabilen Zustand der Polarisation
(SOP) um. Der Polarisationscontroller ist oft ein Bestandteil der
Regelrückführschleife,
in welcher ein Abschnitt des Ausgangssignals des Polarisationscontrollers
abgegriffen wird.
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Dieser
Abschnitt wird durch einen Fotodetektor in ein elektrisches Signal
umgewandelt, von welchem eine Steuereinheit ein Steuersignal für den Polarisationscontroller
ableitet. Sobald ein stabiler SOP wiederhergestellt ist, können polarisationsempfindliche
optische Komponenten, zum Beispiel ein Polarisationsstrahlteiler,
verwendet werden, um die Impulsfolgen zu trennen, so daß ein OTDM-Demultiplexer und
fotoelektrische Detektoren aus den Impulsfolgen den Datenstrom rekonstruieren
können,
der darauf auf der Senderseite geprägt worden ist.
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In
OTDM/PDM-Übertragungssystemen
mit ultrahoher Bitrate überlappen
sich die aufeinanderfolgenden Impulse teilweise mit den Wechselpolarisationen.
Die Polarisationsmodendispersion (PMD), die dazu neigt, die Impulse
zu depolarisieren, schafft anschließend erhebliche Probleme, da
sich aufeinanderfolgende Impulse, wenn sie sich entlang der Faser ausbreiten,
teilweise beeinflussen, obwohl sie ursprünglich orthogonale Polarisationen
aufwiesen. Diese Kanalstörung
verursacht Streusignale (ebenfalls bezeichnet als Rauschen oder
einfach als Störsignale),
die die Bitfehlerrate (BER) des optischen Übertragungssystems erhöhen.
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Aus
einem Artikel mit dem Titel "Polarization Multiplexed
2x20Gbit/s RZ Transmission using Interference Detection" von S. Hinz et al.,
der aktuell im Internet unter http://ont.unipaderborn.de/publikationen/25372.pdf
veröffentlicht
wurde, ist es bekannt, die Bitfehlerrate durch Verbessern der Polarisationssteuerung
an der Eingangsseite des Empfängers
zu verringern. Zu diesem Zweck wird eine Sinusfrequenzmodulation
auf eine Laserquelle des Senders zum Erzeugen einer Kanalphasenmodulation
angewendet. An der Empfängerseite
wird ein Kanalstörungssignal
in der Rückführregelschleife
des Polarisationscontrollers erkannt und anschließend digital verarbeitet,
um ein Bessel-Spektrum davon zu erhalten. Durch geeignetes Bewerten
bestimmter Linien dieses Bessel-Spektrums wird ein Steuersignal
für den
Polarisationscontroller abgeleitet, das von der mittleren Kanalphasendifferenz
unabhängig
ist. Das Ausgangssignal des Polarisationscontrollers wird auf einen
Polarisator und anschließend
auf einen OTDM-Demultiplexer geführt.
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Jedoch
erfordert der ziemlich komplexe Algorithmus, der in diesem Verfahren
zum Ableiten des Steuersignals aus dem Störsignal verwendet wird, beträchtliche
digitale Verarbeitungsleistung. Außerdem muß eine Frequenzmodulation auf
die Laserquelle des Senders angewendet werden, was weiter die Gesamtsystemkosten
erhöht
und die Systemleistung verschlechtern kann.
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Es
ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Empfänger für eine optische
Zeitmultiplex-Impulsfolge, wie am Anfang erwähnt wurde, mit verringerter
Systemkomplexität
bereitzustellen.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe mit dem Empfänger,
wie am Anfang erwähnt
wurde, dadurch erreicht, daß der
Empfänger
umfaßt:
einen polarisationsunempfindlichen optischen Schalter zum Isolieren
optischer Impulse innerhalb der Impulsfolge und ein polarisationsselektives
Element zum Trennen von den isolierten Impulsen mindestens einer Komponente,
die eine Einzelpolarisation aufweist.
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Durch
zuerst Isolieren der optischen Impulse und anschließend Trennen
der Impulse verschiedener Polarisationen durch ein polarisationsselektives Element
wird die herkömmliche
Reihenfolge des Demultiplexens zuerst in dem Polarisationsbereich
und anschließend
in dem Zeitbereich umgekehrt. Dies ermöglicht, erheblich die Einschränkungen
zu lockern, die dem OTDM-Demultiplexer auferlegt wurden, da Komponenten
in den isolierten Impulsen, die sich von der Kanalstörung ergeben,
mindestens bis zu einem hohen Grade durch das nachfolgende polarisationsselektive
Element beseitigt werden können.
Genauer gesagt, kann ein Demultiplexer in dem neuen Empfänger verwendet
werden, dessen Schaltfenster, d.h. das Zeitintervall, während dessen
das eine optische Signal an einen Ausgang übertragen wird, im Vergleich
zu herkömmlichen
Systemen vergrößert wird. Außerdem kann
das Extinktionsverhältnis
des Demultiplexers ebenfalls verringert werden, so daß weniger
komplexe Geräte
verwendet werden können.
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Der
polarisationsunempfindliche optische Schalter kann jedes Gerät oder Demultiplexer
sein, der ermöglicht,
einzelne Impulse von einer Impulsfolge unabhängig von ihrer Polarisation
zu isolieren. Folglich kann der Schalter zum Beispiel als ein elektrooptischer
Modulator wie zum Beispiel ein interferometrischer Mach-Zehnder-Modulator
oder ein Elektroabsorptionsmodulator realisiert sein.
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Das
polarisationsselektive Element kann jedes Gerät sein, das ermöglicht,
von einem optischen Impuls mindestens eine Komponente zu trennen,
die eine Einzelpolarisation aufweist. Folglich kann das polarisationsselektive
Element ein Polarisator sein, wenn nur eine Komponente von dem Impuls
zur weiteren Verwendung getrennt werden soll. Wenn eine Trennung
in zwei oder mehr Komponenten erforderlich ist, kann ein Polarisationsstrahlteiler
verwendet werden, der einen ersten Ausgangsport und einen zweiten
Ausgangsport aufweist, in welchem der erste Ausgangsport eine erste
Komponente der isolierten Impulse emittiert, die eine erste Polarisation
aufweisen, und der zweite Ausgangsport eine zweite Komponente der
isolierten Impulse emittiert, die eine zweite Polarisation aufweisen,
die von der ersten Polarisation verschieden ist.
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Auf
einen Polarisationscontroller kann in dem neuen Empfänger verzichtet
werden, wenn ein Lichtwellenleiter als Übertragungsleitung verwendet wird,
der nicht nur die orthogonale Natur der Impulsfolgen, sondern auch
den Zustand der Polarisation als solchen aufrechterhält.
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Im
Allgemeinen wird es jedoch notwendig sein, einen Polarisationscontroller
zum Wechseln der Polarisation der isolierten Impulse zu verwenden, wobei
der Polarisationscontroller zwischen dem optischen Schalter und
dem polarisationsselektiven Element angeordnet wird. Der Polarisationscontroller
ermöglicht,
die Polarisation der isolierten Impulse auf solch eine Weise umzuwandeln,
daß alle
Impulse eine definierte Polarisation aufweisen, bevor sie in das
polarisationsselektive Element eintreten. Das letztere kann anschließend die
Komponenten von den Impulsen entfernen, die sich aus der Kanalstörung ergeben,
so daß das Übersprechen
von benachbarten Kanälen
verringert wird. Der quantitative Beitrag dieser Komponenten zu
den isolierten Impulsen hängt
hauptsächlich
von den Schaltcharakteristika des optischen Schalters ab, besonders
von der Breite des Schaltfensters und von dem Extinktionsverhältnis.
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Wenn
ein Strahlteiler als polarisationsselektives Element verwendet wird,
ist es außerdem
bevorzugt, wenn sein erster Ausgangsport an einen Impulsdetektor
zum Extrahieren der digitalen Informationen angeschlossen ist, und
sein zweiter Ausgangsport an einen Leistungsdetektor angeschlossen
ist, der zusammen mit dem Polarisationscontroller und dem Polarisationsstrahlteiler
eine Regelrückführschleife
zum Steuern des Polarisationscontrollers bildet. Diese einfache
Anordnung ermöglicht,
den Polarisationscontroller lediglich durch Messen der optischen
Leistung der getrennten Rauschkomponenten an dem Leistungsdetektor
zu steuern. Die Rückführregelung
kann anschließend
zum Beispiel durch Minimieren der optischen Leistung der Rauschkomponenten
erreicht werden, die aus dem zweiten Ausgangsport des Polarisationsstrahlteilers
ausgekoppelt werden. Der Leistungsdetektor kann eine langsame Fotodiode
sein, weil nur die mittlere Leistung der Rauschkomponenten zum Steuern
des Polarisationscontrollers erforderlich ist. Dieser mittlere Wert unterliegt
nur langsamen Fluktuationen aufgrund der Polarisationsdrifts.
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Ein
neues Verfahren zum Empfangen von OTDM/PDM-Impulsfolgen, das den
Empfänger
nutzt, wie oben beschrieben ist, ist Gegenstand der Ansprüche 5 bis
7.
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Man
muß verstehen,
daß die
erwähnten Merkmale
und die noch unten zu erklärenden
Merkmale nicht nur in den entsprechenden angegebenen Kombinationen,
sondern auch in anderen Kombinationen oder separat verwendet werden
können,
ohne vom Anwendungsbereich der beigefügten Ansprüche der vorliegenden Erfindung
abzuweichen.
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Die
obenerwähnten
und anderen Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nun
aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
ersichtlich, die zusammen mit den beigefügten Zeichnungen beschrieben
sind, in welchen zeigen:
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1 eine
OTDM/PDM-Impulsfolge, in welcher die Impulse Wechselpolarisationen
aufweisen;
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2 ein
Blockdiagramm für
eine erste Ausführungsform
eines Empfängers
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 eine
Impulsfolge an dem Ausgang eines optischen Schalters, der innerhalb
des Empfängers
von 2 enthalten ist;
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4 eine
Impulsfolge an dem Ausgang eines polarisationsselektiven Elementes,
das innerhalb des Empfängers
von 2 enthalten ist;
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5 ein
Blockdiagramm einer anderen Ausführungsform
eines Empfängers
gemäß der vorliegenden
Erfindung, in welcher der Empfänger
vier Einkanal-Empfängereinheiten
umfaßt;
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6 ein
detaillierteres Blockdiagramm einer Empfängereinheit der in 5 gezeigten
Ausführungsform.
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1 zeigt
eine kombinierte OTDM/PDM-Impulsfolge 10 mit Impulsen 12,
die sich in der Zeit t entlang einer optischen Faser ausbreiten. Jeder
Impuls 12 wird in einer OTDM-Zeitlage Sik übertragen,
die einem von vier Kanälen
CH1, CH2, CH3 und CH4 zugewiesen ist. In diesem dargestellten Beispiel
sind die Zeitlagen S11, S12 S13 und S14 dem Kanal
CH1, die Zeitlagen S21, S22,
S23 und S24 dem
Kanal CH2 und so weiter zugewiesen. Die optischen Impulse 12 im
Kanal CH1 und Kanal CH3 werden mit einer ersten Polarisation P1 übertragen
und die Impulse im Kanal CH2 und Kanal CH4 werden mit einer zweiten
Polarisation P2 übertragen,
die orthogonal zu der Polarisation P1 ist. Folglich weisen die Impulse
in aufeinanderfolgenden Zeitlagen Wechselpolarisationen auf, so
daß die
Impulsfolge 10 ein kombiniertes optisches Zeitmultiplex-
und Polarisationsmultiplexsignal ist. Zum Erreichen einer höheren Übertragungskapazität überlappen
sich die Impulse 12 in der Impulsfolge teilweise in dem
Zeitbereich, wie in der 1 ersichtlich ist.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm eines Empfängers 14 zum
Empfangen des Kanals CH1 der Impulsfolge 10. Der Empfänger 14 umfaßt einen
Eingangsport Pi, einen Zwischenausgangsport
Po2, einen polarisationsunempfindlichen
optischen Schalter 16 zum Isolieren der optischen Impulse 12 innerhalb der
Impulsfolge 10 und ein polarisationsselektives Element 17 zum
Trennen mindestens einer Komponente von den isolierten Impulsen,
die eine Einzelpolarisation aufweist.
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Die
Funktion des Empfängers 14 wird
nun mit Verweis auf 3 und 4 erläutert.
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3 zeigt
eine Impulsfolge 10',
wie durch den optischen Schalter 16 an einem Ausgang Po1 davon erzeugt. Wie ersichtlich ist, sind
die Impulse 12' in
den Zeitlagen, die dem Kanal CH1 zugewiesen sind, von der ursprünglichen
Impulsfolge 10 durch den optischen Schalter 16 isoliert
worden. Zu diesem Zweck öffnet
sich der optische Schalter 16 in regelmäßigen Intervallen der Länge T, wo
T gleich dem Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeitlagen
S1n und S1n+1 des
Kanals CH1 ist. Das Zeitintervall, während dessen sich der optische
Schalter 16 öffnet,
so daß die
optischen Signale hindurchgehen können, wird als Schaltfenster
bezeichnet und durch 18 angegeben. Die zeitliche Breite
w des Schaltfensters 18 bestimmt, bis zu welchem Grade Impulse,
die dem zu isolierenden Impuls benachbart sind, zu einem Signal
am Ausgang Po1 des optischen Schalters 16 beitragen.
In der in 1 bis 4 gezeigten
Ausführungsform
ist die Breite w des Schaltfensters 18 so gewählt, daß sie sich über mehr
als eine Zeitlage Sik erstreckt. Dies ist
vorteilhaft, weil optische Schalter mit breiterem Schaltfenster
billiger und leichter zu handhaben sind.
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Da
der optische Schalter 16 polarisationsunempfindlich ist,
läßt er nicht
nur Impulse von den gewünschten
Zeitlagen in seinem offenen Zustand durch, sondern auch Impulskomponenten
von Impulsen in benachbarten Zeitlagen. Zum Beispiel tragen zum
Zeitpunkt t4 nicht nur der Impuls in der
Zeitlage S14, sondern auch die Impulskomponenten
von den Zeitlagen S24 und S43 zu
dem Signal an dem Ausgang Po1 bei. Diese
Beiträge
verursachen das Kanalübersprechen
und erhöhen
die Bitfehlerrate (BER) des Übertragungssystems.
Wie jedoch in 3 ersichtlich ist, unterscheiden
sich diese Beiträge
bezüglich ihrer
Polarisation von dem Impuls in der Zeitlage S14.
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Um
die Beiträge
von benachbarten Zeitlagen zu entfernen, wird das Signal am Ausgang
Po1 auf das polarisationsselektive Element 17 geführt. Das letztere
trennt von den isolierten Impulsen 12' in der Impulsfolge 10' alle Komponenten,
die die Polarisation P1 aufweisen, d.h. die Polarisation des Impulses in
der Zeitlage S14. Die Signale mit Polarisationen, anderen
als P1, werden zurückgewiesen.
Folglich kann an dem Zwischenausgangsport Po2 eine
Impulsfolge 10'' ausgekoppelt
werden, in welcher alle Beiträge
von der Kanalstörung
entfernt sind. Diese Impulsfolge 10'',
wie in 4 gezeigt ist, stellt den Kanal CH1 dar und kann
nun weiter verarbeitet werden, zum Beispiel durch Verwendung eines
optoelektronischen Wandlers, wie zum Beispiel einer Fotodiode.
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5 zeigt
ein Blockdiagramm einer anderen Ausführungsform eines Empfängers, der
in seiner Gesamtheit durch 140 angegeben ist und vier Empfängereinheiten 141, 142, 143 und 144 umfaßt, welche
im Detail unten beschrieben sind. Jede Empfängereinheit wird zum Empfangen
eines von vier Kanälen
CH1 ... CH4 bereitgestellt. Zu diesem Zweck werden die Empfängereinheiten 141, 142, 143 und 144 an
einen Faserteiler 20 gekoppelt, der die Impulsfolge 10 an
alle Empfängereinheiten 141, 142, 143 und 144 verteilt.
Die Empfängereinheiten 141, 142, 143 und 144 weisen
verschiedene relative Positionen ihres Schaltfensters bezüglich der
Zeitlagen Sik in der Impulsfolge 10 auf.
Besonders die Empfängereinheit 141 weist
einen optischen Schalter 161 mit einem Schaltfenster 181
zum Hindurchlassen der Zeitlagen im Kanal CH1 auf, d.h. der Zeitlagen
S11, S12, S13, S14. Die Empfängereinheit 142 weist
einen optischen Schalter 162 mit dem Schaltfenster 182 zum
Hindurchlassen der Zeitlagen im Kanal CH2 auf, d.h. der Zeitlagen
S21, S22, S23, S24 und so weiter. Folglich
stellt jede Empfängereinheit
einen Ausgang für
einen OTDM-Kanal bereit, wie in 5 angegeben
ist.
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Das
Layout und die Funktion der Empfängereinheiten 141, 142, 143 und 144 wird
nun beispielhaft für
die Empfängereinheit 141 mit
Verweis auf 6 beschrieben. Man muß verstehen,
daß die
anderen drei Empfängereinheiten 142, 143 und 144 im Wesentlichen
das gleiche Layout und Funktion wie die Empfängereinheit 141 aufweisen.
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Die
Empfängereinheit 141 weist
einen optischen Vorverstärker 22 auf,
der an einen Eingangsport Pi der Empfängereinheit 141 gekoppelt
ist. Der optische Vorverstärker 22 kann
zum Beispiel ein erbiumdotierter Faserverstärker (EDFA) sein. Solche optischen
Vorverstärker
in jeder Empfängereinheit 141, 142, 143 und 144 könnten ebenfalls
durch einen gemeinsamen optischen Vorverstärker mit höherer Ausgangsleistung, der
vor dem Teiler 20 bereitgestellt wird, ersetzt werden.
Der optische Verstärker 22 ist
an einen optischen Schalter 161 angeschlossen, der ein
Schaltfenster 181 aufweist, und der optische Schalter 161 ist
an einen Polarisationscontroller 24 angeschlossen. Der
Polarisationscontroller 24 ermöglicht, die Polarisation eines
optischen Signals auf eine steuerbare Weise umzuwandeln. Zum Beispiel kann
der Polarisationscontroller 24 ermöglichen, die Polarisation eines
linear polarisierten Signals um einen Winkel zu drehen, der durch
eine Steuereinheit 26 gesteuert werden kann. Der Polarisationscontroller 24 kann
als eine Gruppe von kaskadenförmigen, endlos
drehbaren optischen Bremsplatten realisiert sein, wie im Stand der
Technik als solches bekannt ist.
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Der
Polarisationscontroller 24 ist an einen Polarisationsstrahlteiler 17 gekoppelt,
der einen ersten Ausgangsport P1 und einen
zweiten Ausgangsport P2 aufweist. Der erste
Ausgangsport P1 emittiert optische Signale,
die eine erste Polarisation aufweisen, und der zweite Ausgangsport
P2 emittiert optische Signale, die eine
zweite Polarisation aufweisen, die von der ersten Polarisation verschieden
ist. Der erste Ausgangsport P1 ist über einen
Verstärker 28 an
einen Impulsdetektor 30 gekoppelt, zum Beispiel einen herkömmlichen
intensitätsmodulierten
optoelektronischen Umsetzer in der Form einer schnellen Fotodiode.
Der Impulsdetektor 30 wandelt die optischen Signale in
elektrische Signale um.
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Der
zweite Ausgangsport P2 des Polarisationsstrahlteilers 17 ist
an einen Leistungsdetektor 32 angeschlossen, der als eine
langsame Fotodiode realisiert sein kann. Der Leistungsdetektor 32 mißt die optische
Dichte am Ausgangsport P2. Der elektrische
Ausgang des Leistungsdetektors 32 ist an der Steuereinheit 26 des
Polarisationscontrollers 24 angeschlossen.
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Der
optische Schalter 161 ist an ein zentrales Taktregenierungsmodul 36 gekoppelt,
das an einen der Impulsdetektoren 30 angeschlossen ist
(nicht gezeigt), von welchem er ein Taktsignal extrahiert. Der optische
Schalter 161 kann anschließend, wie im Stand der Technik
als solches bekannt ist, synchronisiert werden, so daß ein beliebiger
OTDM-Kanal aus der ankommenden Impulsfolge isoliert werden kann.
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Die
Funktion der Empfangseinheit 141 ist wie folgt:
Wenn
eine Impulsfolge 10, die Impulse mit wechselnden orthogonalen
Polarisationen umfaßt,
in den Eingangsport Pi gekoppelt wird, wird
sie durch den Vorverstärker 22 vorverstärkt und
anschließend
auf den optischen Schalter 161 geführt. Der optische Schalter 161 erzeugt
eine demultiplexierte OTDM-Impulsfolge, wie prinzipiell in 3 gezeigt
ist. Diese Impulsfolge, welche die Beiträge der benachbarten Zeitlagen
enthalten kann, die die orthogonale Polarisation aufweisen, wird
auf den Polarisationscontroller 24 geführt, der die Polarisation der
Impulse bis zu solch einem Grade umwandelt, daß die Impulse des gewünschten
Kanals durch den Polarisationsstrahlteiler 17 über seinen
Ausgangsport P1 hindurchgehen können. Die
Kanalbeiträge,
die in dem Signal enthalten sind und eine orthogonale Polarisation aufweisen,
werden aus dem Signal getrennt und an den Ausgangsport P2 des Polarisationsstrahlteilers 17 gekoppelt.
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Um
den Grad zu bestimmen, auf welchen die Polarisationen der Impulse
umgewandelt werden müssen,
bilden der Polarisationscontroller 24, der Polarisationsstrahlteiler 17 und
der Leistungsdetektor 32 eine Rückführschleife 34 für die adaptive
Polarisationssteuerung. Die Rückführparameter
sind so ausgewählt,
daß der
Polarisationscontroller 24 versucht, die optische Dichte
am Leistungsdetektor 32 zu minimieren. Dies ist vorteilhaft,
da das Minimieren der optischen Dichte am Ausgangsport P2 empfindlicher auf Polarisationsdrifts ist,
als das Maximieren der Intensität
am Ausgangsport P1.
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Die
demultiplexierte Impulsfolge, die durch den Ausgangsport P1 des Polarisationsstrahlteilers 17 hindurchgeht,
wird durch den Verstärker 28 verstärkt und
gewöhnlich
in ein elektrisches Signal durch den Impulsdetektor 30 umgewandelt.
Dieses elektrische Signal kann am elektrischen Ausgangsport Poe abgegriffen werden.