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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Vorbereiten einer
Oberfläche
eines Teils, das bevorzugt angestrichen werden soll, wobei zur Behandlung
der Oberfläche
des Teils ein Werkzeug verwendet wird.
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Ein
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der JP 07-168
617 A bekannt.
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Anstrichgewerbe
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Gegenwärtig besteht
noch kein Markt für
hochflexible, hochvariante, automatisierte Anstrichkabinen mit niedrigem
Volumen, da die erforderliche Technologie nicht zur Verfügung stand
und auch noch nicht steht, zumindest nicht unter ökonomisch
praktikablen Bedingungen. Es liegt aber ein wachsender Bedarf für solche Systeme
vor. Kleine und mittlere Unternehmen sind gegenwärtig gezwungen, ihre Anstrichverfahren
mit außerbetrieblichen
Mitteln zu ergänzen
oder kostspielige, handbetriebene Anstrichwerkstätten aufrechtzuerhalten. Dies
gilt auch für
große
Gesellschaften mit einer hohen Anzahl verschiedener Produktvarianten.
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Die
Anwendung von roboterbetriebenem Anstrich auf der Grundlage herkömmlicher
Programmierungstechnologie ist für
stark variierende Teile mit niedrigen Chargenbemessungen wegen der ökonomischen Belastungen
nicht praktikabel (zu hohe Kosten für anfängliche Programmierungsbemühungen und
ständige Umformung).
Dies ist demnach der Grund, warum es heutzutage nur wenige Roboteranlagen
für diese
Art von Aufgaben gibt und warum die meisten dieser für die Verkäufer von
Robotern nicht profitabel sind. Der potentielle Markt ist groß, da es
z. B. mehr als 10 000 Gesellschaften mit handbetriebenen Anstrichwerkstätten alleine in
Deutschland gibt.
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Nichtanstreichende
Gewerbe
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In
Anwendungen ähnlich
dem Anstrichvorgang, wie Abdichten, Reinigen, Sandstrahlen oder
Luftpinselbemalen betrifft die Erfindung auch nichtanstreichende
Gewerbe, und zwar durch Heranziehen der Vorgehensweisen bei Messung
und unabhängiger
Programmierung für
höhere
Anforderungen, was Lagegenauigkeit angeht. Eine Schlüsselentwicklung
zu diesen Anwendungen würde
die Verwendung verfügbarer
3D CAD-Daten ermöglichen,
die für
diese Anwendungen oft zur Verfügung
stehen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ein
Projekt, das den Zielen der vorliegenden Erfindung zugeordnet ist,
ist "SmartPainter" genannt, und zwar
ein kooperatives Forschungsprojekt zwischen der Universität von Süddänemark und
der Odense Steel Shipyard Ltd. (beziehungsweise ihrer hieraus abstammenden
Gesellschaft Amrose Ltd.). Im Smart-Painter-Projekt wurde die Anstrichbewegung
durch virtuelles Auseinanderklappen der anzustreichenden Oberflächen, Aufbringen
der Anstrichbewegung und Zurückklappen
der Oberflächen
sowie Nachfolgenlassen der Anstrichbewegungen nach diesem Klappen
der Oberflächen
erzeugt. Diese Strategie ist jedoch nur anwendbar, wenn 3D-Modelle
der Gegenstände
zur Verfügung
stehen und die Krümmung
der Gegenstände
relativ klein ist. Die SmartPainter-Technologie zielt sehr stark auf die
Schiffbauindustrie ab, wo eine "nur
eines von einer Art"-Produktion
typisch ist, aber in jedem Fall CAD-Modelle vorliegen. Üblicherweise
gibt es hier nur große, einfache
Oberflächen
und keine komplizierten Merkmale, wie etwa Kühlrippen oder Hohlräume.
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Die
US-Gesellschaft ART hat eine Technologie patentieren lassen, die "ARTomation" genannt ist, die es,
wie sie beansprucht, es dem Benutzer ermöglicht, rasch, mühelos und
intuitiv ein Roboter-Anstrichsystem "netzfern" in Minuten zu programmieren. Das ARTomation-System
besteht aus den folgenden Schritten: (1) Nimm ein digitales Bild
(Photo) der Teile, wie sie dem System dargeboten werden, (2) führe das
Photo auf einem PC ein und beschreibe die Aufgaben, die du wünschst,
durchzuführen
(von Hand!), unter Anwendung der ARTomation-Software; (3) wenn der
Benutzer mit den Wegen und der zugeordneten Information zufriedengestellt
ist, wird automatisch ein "Roboter-Steuerprogramm" von der Software
erzeugt, und eine File (angelegte Akte), die alle in ihrer Folge
angeordneten Befehle zu der gesammten Prozeßsteuerungsanlage, allen Motoren und
allen Antrieben umfaßt,
wird auf Diskette oder Ethernet geschrieben und schließlich an
die Systemsteuerung vor Ort in der Fabrik übertragen, und (4) vor Ort
in der Fabrik wird die File dann geladen, um zu laufen. Korrekturen
an den Anstrichwegen können
einfach dadurch gemacht werden, daß man die File auf dem PC wieder öffnet und
an diesem Ort die Änderungen
vornimmt.
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Die
US 5 521 477 beschreibt
ein Verfahren zum Simulieren des Anstrichverfahrens, wo anfangs
die anzustreichende Oberfläche
kopiert wird, und wo das fragliche Anstrichverfahren aufeinanderfolgend
eingerichtet und simuliert wird. Der Zweck dieses Verfahrens ist
es, eine ausreichende und ebene Oberflächenschicht von Farbe zu erhalten,
abhängig
von der Oberfläche
des Gegenstandes, der angestrichen wird. Es erfolgt allerdings keinerlei
Erwähnung,
wie die Oberfläche
kopiert werden soll.
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Zugeordnete Veröffentlichungen:
-
- – P.Hertling,
L. Hog, R. Larsen, J. W. Perram und H. G. Petersen, "Arbeitskurvenplanung
für Anstrichroboter" – Teil I: Prozeßmodellierung
und Kalibrierung.
IEEE Transactions on Robotics and Automation,
12, Nr. 2, April 1996, 324–330.
- – J.
W. Perram, H. G. Petersen, P. T. Ruhoff und A. Sorensen, "Ein neues Modell
für die
fortgeschrittene Steuerung von Roboter-Manipulatoren". Protokoll (proceedings)
der 6. IASTED int. Konf. über
Roboterwesen und -herstellung 120–124.
- – M.
M. Olsen und H. G. Petersen, "Ein
neues Verfahren zum Abschätzen
von Parametern eines dynamischen Robotermodells". Übergeben
an das IEEE-Protokoll (transactions) über Roboterwesen und Automation.
- – S.
Thorkildsen und D. SØlvason, "Mathematisches Modellieren
des Farbstroms von einer Sprühpistole". 35. europäische Studiengruppe
mit Industrie, Endreport.
- – S.
Thorkildsen, D. SØlvason,
H. G Petersen, "Arbeitskurvenplanung
für Anstrichroboter" – Teil II: Wegdarstellung und
Wegerzeugung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Automation des Programmierens
von Robotern zum Behandeln einer Oberfläche eines Teils, wie etwa Farbaufträge für eine kleine
Menge von Teilen mit einer sehr hohen Zahl von Varianten. Es ist
auch das Ziel der Erfindung, technische Lösungen mit einer beträchtlichen Robustheit
unter industriellen Umgebungsbedingungen zu finden.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren zum automatischen Vorbereiten der
Behandlung einer Oberfläche eines
Teils unter Verwendung eines Werkzeugs für die Behandlung erreicht,
wobei das genannte Verfahren das Approximieren einer gegebenen Freiform
oder komplexen Oberflächengeometrie
durch Definieren elementarer Oberflächengeometrien und das Benutzen
der genannten elementaren Oberflächengeometrien,
um eine Anzahl sogenannter virtueller Oberflächen zu erstellen, wobei die
genannten virtuellen Oberflächen
als anzustreichende Bereiche angesehen werden, und schließlich Verwenden
der genannten, virtuellen Oberflächen
zum Erstellen von Behandlungs- Vorgehensweisen
umfaßt,
bevorzugt empirisch definierter Behandlungs-Vorgehensweisen, wobei
eine von jeder Behandlungs-Vorgehensweise
jeder der virtuellen Oberflächen zugeordnet
wird. Ein bevorzugtes Verfahren zur Behandlung einer Oberfläche des
Teils ist eine Anstrich-Vorgehensweise, wobei das Werkzeug ein Anstrichwerkzeug
ist, das an einem Roboter angebracht ist.
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Ein
mögliches
Merkmal des Verfahrens umfaßt
das Steuern einer jeden der Linien der Behandlung zum Erstellen
der Erstreckung der Flicken (patches), die innerhalb der Nachbarschaft
der Behandlunglinien gefunden werden, wobei das Erstellen benutzt
wird, um zu bestimmen, ob die Behandlungslinien, die gesteuert werden,
sich nur längs
kontinuierlich benachbart angeordneter Flicken erstrecken, oder
längs diskontinuierlich nicht
benachbart angeordneter Flicken.
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Durch
Heranziehen dieses Merkmals der Erfindung ist es möglich, jede
Behandlung, wie etwa Anstreichen, an Flächen längs der Oberfläche zu vermeiden,
wo tatsächlich
keine Oberfläche
vorliegt. Wenn man Behandlungslinien erstellt, wie etwa die Anstrichlinien,
dann erstrecken sich diese Linien von einem Bewegungspunkt zu einem
anderen Bewegungspunkt des Werkzeugs zum Behandeln der Oberfläche. Es
können
jedoch zwischen diesen Bewegungspunkten einer oder mehrere Bereiche
längs der
Behandlungslinie vorliegen, wo die Kontinuität der Oberfläche unterbrochen
ist, so daß eine
Diskontinuität
der Oberfläche
vorliegt, die längs der
Behandlungslinie behandelt wird. In diesem Fall ist es wesentlich,
die Behandlungswirkung des Werkzeugs zu unterbrechen, d. h. zum
Beispiel einen Farbauftrag zu unterbrechen, da keine Oberfläche zur
Behandlung vorliegt. Die Bewegung des Werkzeugs wird jedoch aufrechterhalten,
um die Bewegung längs
der Behandlungslinie durchzuführen
und zum nächsten
Flicken zu laufen, der nach der Diskontinuität der Oberfläche behandelt
werden soll.
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Dementsprechend
kann ein mögliches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch das Steuern der Menge von Behandlungssubstanz umfassen, die
längs der
Behandlungslinien aufgetragen wird, sowie die Steuerung, die verwendet
wird, um auf den Erstreckungen der Behandlungslinien, die zwischen
den Flicken liegen, die diskontinuierlich nicht nebeneinanderliegende
Flicken sind, keine Behandlung aufzubringen.
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Ein
anderes, mögliches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt
das Zuordnen mindestens eines der folgenden Merkmale zu jedem der
Flicken: ein geometrisches Merkmal, etwa wie eine spezielle Form,
wie zum Beispiel eine Rippe, als Teil des Bereiches der Stelle,
die von dem fraglichen Flicken dargestellt wird, ein die Textur
betreffendes Merkmal, wie etwa die Rauhigkeit oder Porosität der Oberfläche des
Teils an der Stelle des Flickens, ein physisches Merkmal wie etwa
das Material, aus dem das Teil an der Stelle des fraglichen Flickens
hergestellt ist, oder die Temperatur des Teils an der Stelle des
Flickens.
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Durch
Zuordnen eines oder mehrerer der erwähnten Merkmale ist es möglich, die
Behandlung speziell in Zuordnung zu geometrischen Merkmalen der
zu behandelnden Oberfläche
zu steuern, aber auch in Zuordnung zu physikalischen Merkmalen der
Oberfläche.
Dies wird die Qualität
der Behandlungs-Vorgehensweise über
die Qualität
hinaus steigern, die erhalten wird, wenn man die Behandlungs-Vorgehensweise
nur in Zuordnung zu den geometrischen Merkmalen anwendet, das heißt, die
Erstreckung der Oberfläche
und irgendwelche Diskontinuitäten
längs der
Oberfläche.
Wie aus den obigen Merkmalen ersichtlich ist, können die Merkmale speziell
angepaßte
Behandlungs-Vorgehensweisen erfordern, wobei zum Beispiel eine rauhe
oder poröse Oberfläche vielleicht
mehr Behandlung benötigt,
etwa mehr Farbe, die aufgetragen wird, verglichen mit einer glatten
Oberfläche
einer nicht porösen
Oberfläche.
Auch kann eine kalte Oberfläche
eine differenzierte Behandlung benötigen, verglichen mit einer
warmen oder gar heißen
Oberfläche.
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Dementsprechend
kann es auch ein mögliches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
sein, die Steuerung der Menge an Behandlungssubstanz, die längs der
Behandlungslinien aufgebracht wird, zu umfassen, und die Steuerung
wird verwendet, um die Auftragebehandlung zu determinieren, und
zwar unter anderen Bedingungen für
die Auftragebehandlung auf die Oberfläche des Teils und in Zuordnung
zu mindestens einem der Merkmale, die den Flicken zugeordnet sind.
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Obwohl
die Erfindung in erster Linie auf den Roboter-Sprühanstrich
abzielt, kann sie auch für
die Planung von Verfahrensbewegungen für den Bereich von Verfahren
auf dem Gebiet der Oberflächenbehandlung angewandt
werden. Beispiele von Verfahren, in denen die Erfindung zur Planung
von Verfahrensbewegungen angewandt werden kann: Pulveranstrich,
Waschen und Reinigen mit Flüssigkeit
(inklusive Hochdruckreinigung), Waschen und Reinigen mit physischer
Berührung
zwischen Werkzeug und Teil, Entfetten, Sandstrahlen, Polieren, Versiegeln
(zum Beispiel zum Korrosionsschutz), Inspektionssysteme, Polieren,
Schleifen, Entgraten und Kleben.
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Die
folgenden Vorteile können
von der vorliegenden Erfindung erreicht werden, wenn sie zum Anstrich verwendet
wird:
- – Verringern
der durchschnittlichen menschlichen Programmierbemühung zum
Roboteranstrich um 75%. Die Erfindung ist in der Lage, automatisch
ein Anstrichprogramm für
einen weiten Bereich industrieller Teile zu erzeugen.
- – Verringern
des noch immer von Menschen durchgeführten Anstrichs und/oder der Überwachung
um 90%. Die Erfindung ist in der Lage, ohne oder mit sehr geringem
menschlichem Eingriff oder menschlicher Überwachung zu laufen.
- – Verringern
des Farbmaterialabfalls um mehr als 10%. Die Erfindung sieht automatisch
erzeugte Anstrichstrategien vor, die es erlauben, Farbmaterial einzusparen,
verglichen mit Anstrichvorgängen
von Hand.
- – Automatisches
Erzeugen kollisionsfreier Farb- bzw. Anstrichwege und Planen der
Roboteraufgaben. Die Erfindung liefert eine auf einem neuen Modell
basierende Bemühung
zum automatischen Bestimmten vernünftiger Anstrichstrategien,
- – Offene
Systemarchitektur zum Ermöglichen
firmenspezifischer Anpassungen. Die Erfindung erlaubt es den Endbenutzern,
ihre eigene Ansticherfahrung mit einzubringen.
- – Hohes
Maß an
Anwendbarkeit und Akzeptanz für
sehr verschiedene, zu handhabende Teile. Die Erfindung erlaubt den
Anstrich einer breiten Vielfalt von industriellen Teilen (von kleinen
Handgriffen zu großen Lastwagenrahmen).
- – Robustheit
gegenüber Änderungen
und Varianten der Teile. Die Erfindung kompensiert kleine Abweichungen
an Form und Größe von Teilvarianten.
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Die
Automation der Teile erhöht
nicht nur die Gesamtproduktivität,
sondern trägt
auch dazu bei, den Verbrauch von Quellen und Energie niedrig zu
halten, und zwar durch Verringern der Anzahl von geforderten, erneuten
Anstricharbeiten. Auch sollte eine Erhöhung in der Qualität des Anstrichs
möglich
sein. Transporterfordernisse werden verringert. Heutzutage wird
Anstreichen oft ausgelagert, und zwar wegen der niedrigen Kosteneffizienz,
wenn nur verhältnismäßig geringe
Volumina vorliegen. Durch Einführen
eines hochflexiblen Anstreichens werden mehr Firmen in der Lage
sein, den Anstrich im Hause vorzunehmen, und deshalb imstande sein,
den Transport der Teile zu einer abgelegenen Anstreicheinheit und
zurück
zu vermeiden.
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Der
am meisten potentielle Markt der Erfindung ist die allgemeine Industrie,
wo sich Anstrichvorgänge hauptsächlich auf
den Schutz vor Korrosion beziehen und somit die Qualitätserfordernisse
nicht hoch sind. Andererseits ist eine ökonomische Begründung der
Anstrichautomatisierung in der allgemeinen Industrie viel schwieriger
als in der Kraftfahrzeugindustrie. Durch die Erfindung könnte ein
Markt geöffnet
werden, wenn das Konzept so ausgeweitet werden könnte, daß es ein allgemeineres Bemühen um automatisches
Roboterprogrammieren für
eine große
Anzahl mit Robotern betriebener, automatischer Anwendungen der Kontaktoberflächenbehandlung
würde.
Selbst in diesen gut erstellten Anwendungszonen liegt ein wesentliches
Erfordernis für
kosteneffiziente Automationssysteme vor, wenn es zur Produktion
mit niedrigem Volumen und hohen Varianten kommt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im
folgenden wird die Erfindung mehr im einzelnen unter Bezugnahme
auf die Figuren beschrieben, wobei
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1 den
Eingang und den Ausgang des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt, wobei
die Erfindung "PaintPlanner®" genannt ist,
-
2 Teile
zeigt, die anzustreichen sind, und zwar einen Getriebemotor, der
unter anderen Merkmalen Rippen hat, und eine Rückansicht des Seitenspiegels
eines Wagens, der eine kontinuierlichere Oberflächenstruktur aufweist,
-
3 zunächst eine
mögliche
und bevorzugte Systemausbildung der Erfindung zeigt, wo das "erzeuge Bewegungsbahn" das Hauptmerkmal
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist,
-
4 schematisch
ein anzustreichendes Teil zeigt, das aus einem Zylinder und einem
Kasten besteht und einen Übergang
zwischen Zylinder und Kasten aufweist,
-
5 ein
anzustreichendes Teil zeigt, welches eine Ausrichtung des Rahmens
für eine
normalisierte Rippe zeigt,
-
6 links
ein Beispiel freier Oberflächenform
zeigt, und rechts die Geometrie der freien Form, dargestellt durch
Flicken,
-
7 ein
Flußdiagramm
ist, mit einer Zerlegung der Funktion "erzeuge Bewegungsbahn", wobei alle Verfahrensschritte
Merkmale eines bevorzugten Verfahrens gemäß der Erfindung sind,
-
8 ein
Flußdiagramm
ist, mit einer Zerlegung der Funktion "schätze
die Hauptflächen
und virtuellen Flächen
ab", wobei alle
Schritte ebenfalls Hauptmerkmale gemäß der Erfindung sind,
-
9 schematisch
einen Teil eines anzustreichenden Teils zeigt, das aus zwei Kästen und
einem Zylinder besteht und aus einer Vielzahl von ebenen Oberflächen und
einer zylindrischen Oberfläche
besteht,
-
10 mehrere,
anzustreichende Teile zeigt, die an der selben Befestigung hängen, wobei
die Teile dazu bestimmt sind, mit den selben Anstrich-Arbeitsgängen angestrichen
zu werden,
-
11 schematisch
das in 9 gezeigte Teil zeigt, das aber aus virtuellen
Oberflächen
statt gekrümmter
Oberflächen
besteht, und
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12 eine
Draufsicht des in 11 gezeigten Teiles zeigt, und
zeigt, daß unterschiedliche
Oberflächen
längs der
selben Anstrichwege angestrichen werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Auswahl beschreibt die inverse Lösung
vom Geometriemodell zur Anstrichbewegung. Die Basis für die beschriebenen
Verfahren ist es, daß zu
behandelnde Teile, die etwa angestrichenm werden sollen, durch dreidimensionale
Modelle ihrer Oberflächengeometrien
beschrieben werden. Die dreidimensionalen Modelle können z.
B. Meßfühler- oder
CAD-Daten entstammen. 1 zeigt den Ausgang der Erfindung,
der eine Beschreibung einer möglichen
Bewwegungsbahn für
das Behandlungswerkzeug zum Behandeln des Teiles ist. Die dreidimensionalen
Modelle können
durch örtliche
oder globale Klassifizierung ihrer Oberflächen zu Oberflächenmerkmalen
angereichert werden, die typische Merkmale von Oberflächengeometrien
umfassen, wie etwa Kühlrippen,
Löcher,
Hohlräume
usw.. Die dreidimensionalen Modelle, die eine mögliche Klassifizierung in Oberflächenmerkmale
umfassen, werden Bezugsgeometrien genannt. Eine Bezugsgeometrie
(ein Teil) kann aus mehreren Oberflächenmerkmalen bestehen, die
die örtlichen,
geometrischen Merkmale der Oberfläche abdecken.
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Wie
schon vorher erwähnt,
ist die Erfindung in erster Linie für Anstrichbetriebe bestimmt,
jedoch werden auch nicht mit dem Anstrich befaßte Betriebe in der Lage sein,
aus der Erfindung Vorteil zu ziehen. Nichtsdestoweniger wird aus
Gründen
der Klarheit in der folgenden Beschreibung das erfindungsgemäße Verfahren unter
Bezug auf eine Behandlung beschrieben, die Anstreichen ist.
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2 stellt
zwei unterschiedliche Teile dar. Das linke Teil ist eine Elektromotor
und ein Getriebe, der eine Anzahl örtlicher Oberflächenmerkmale
aufweist, wie etwa Kühlrippen
(die horizontalen Linien in der Mitte) und Hohlräume (die vier ausgesparten
Bereiche auf der linken Seite des Teils). Alle Oberflächen/Bezugsgeometrien
des Teils, die nicht als spezielle Oberflächentypen eingestuft werden
können,
sind als Oberflächen mit freier
Geometrie eingestuft, wie zum Beispiel der Rückspiegel, der im rechten Teil
der 2 gezeigt ist.
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Die
Erfindung besteht aus drei Hauptmoduln: "erzeuge Bewegungsbahn", "erstelle kollisionsfreie
Roboterbewegungen" und "erzeuge Roboterprogramm", die in 3 gezeigt
sind.
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Im
Modul "erzeuge Bewegungsbahn" werden die Bezugsgeometrien
der Teile bewertet, und zwar entsprechend der Geometriebibliothek
und einer Verfahrensbibliothek, die aus Anstrichverfahren für jede Art
von Merkmalstyp in der Geometriebibliothek besteht. Der Ausgang
dieses Moduls ist eine Gruppe von Wegen für das Anstrichwerkzeug und
eine Gruppe von Parametern für
die Anstrichausstattung. Der Ausgang aus diesem Modul zieht nur
die Bewegung des Anstrichwerkzeugs relativ zu den Oberflächen in
Betracht, die angestrichen werden sollen. Kollisionen zwischen Roboter
oder Anstrichwerkzeug und Teilen werden in diesem Modul nicht in
Betracht gezogen, und gleiches gilt für die Zugänglichkeit des Roboters.
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Das
Modul "erstelle
kollisionsfreie Roboterbewegung" befaßt sich
mit der Erstellung einer möglichen Roboterbewegung
für jeden
Roboter, der ausgewählt
ist, um die speziellen Bewegungen des Anstrichwerkzeugs durchzuführen. Dieser
Modul wird Routinen anwenden, um Kollisionen zwischen dem Robotersystem, dem
Anstrichwerkzeug und den Teilen oder der Umgebung in der Anstrichkabine
zu vermeiden. Die bringt mit sich, daß es dem Modul erlaubt wird,
die Wege für
das Anstrichwerkzeug, die von "erzeuge
Bewegungsbahn" festgelegt
wurden, zu wechseln. Der Ausgang aus "erstelle kollisionsfreie Roboterbewegungen" ist eine festgelegte
Roboterbewegung, die eine Anstrichwerkzeugbewegung sicherstellt,
die der oben festgelegten Bewegung für einen speziellen Roboter
und für
ein spezielles Werkzeug in einer speziellen Anstrichkabinenumgebung
so nahe wie nur möglich
kommt. Robotereigenheiten werden in diesem Modul zusätzlich vermieden.
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Das
Modul "erzeuge Roboterprogramm" greift den Ausgang
aus dem vorher beschriebenen Modul auf und wandelt die festgelegte
Roboterbewegung in eine spezielle Robotersprache um, die für den ausgewählten Roboter
geeignet ist.
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Erzeuge Bewegungsbahn
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Dieses
Modul zieht Aktivitäten
für die
Berechnung von Bewegungsbahnen für
das Anstrichwerkzeug in Betracht. Es wurde beobachtet, daß menschliche
Antreicher große
Striche von Farbe selbst auf komplizierte Teile auftragen. Diese
Farbstriche fahren üblicherweise
von einem Ende des Teils zum anderen Ende fort, selbst wenn sich
die geometrischen Attribute des Teils während dieses Strichs ändern. Auch
Anstrichroboter, die von hochqualifizierten Anwendungsingenieuren
programmiert werden, benutzen diese langen Farbstriche über die
Teile hinweg.
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Die
selbe Strategie wird im System der Erfindung angewandt. Dies heißt, daß ein Verfahren
spezifiziert werden muß,
das die Berechnung durchgehender und differzierbarer Farbwege vereinfacht.
Dies ist ein Problem, wenn die Anstrichoberflächen aus nicht-kontinuierlichen Übergängen zwischen
unterschiedlichen Arten von Geometrien bestehen, wie Zylinder und
Kästen,
was in 4 gezeigt ist.
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Um
kontinuierliche Roboterbewegungen während des Anstreichens von Übergängen von
Geometrien sicherzustellen, wurde es gewählt, virtuelle Geometrien mit
sanften Übergängen zu
erstellen. Zwei Verfahren werden bezeichnet, um sanfte Übergänge zwischen
Geometrien zu erstellen.
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Ein
Verfahren ist es, das dreidimensionale Modell in ein genaues NURBS-Modell
(oder ein anderes, auf einem Streifen (splice) beruhendes Modell)
umzuwandeln und eine Beschreibung einer virtuellen Oberfläche zu extrahieren,
die weniger detailliert ist als die Bezugsoberfläche. Dies kann durch Begrenzen
der Anzahl von Ausdrücken
in den Streifengleichungen (spline equations) vorgenommen werden.
Durch dieses Verfahren werden die Übergänge zwischen verschiedenen
Bezugsgeometrien glatter sein und es wird demzufolge möglich sein,
kontinuierliche Bewegungen für
das Anstreichwerkzeug zu erstellen.
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Ein
anderes Verfahren ist es, eine Anzahl virtueller Oberflächen zu
spezifizieren, die die Bezugsgeometrie ersetzen, und diese virtuellen
Oberflächen
auf eine solche Weise zu verbinden, daß der Übergang von einer virtuellen
Oberfläche
zur nächsten
kontinuierlich ist. Wenn die Übergänge zwischen
virtuellen Übergängen nicht
kontinuierlich sind, dann sollte es alternativ dem Anstrichwerkzeug
gestattet werden, den virtuellen Oberflächen in einer gewissen Toleranz
zu folgen. Dies wird kontinuierliche Anstrichwerkzeugbewegungen selbst
dann gestatten, wenn die Übergänge zwischen
virtuellen Oberflächen
nicht kontinuierlich sind.
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Falls
das Bezugsmodell mit Geometriemerkmalen angereichert ist, hat jede
virtuelle Oberfläche
mindestens ein Merkmal. Alle verfügbaren Merkmale müssen in
einer Geometriebibliothek spezifiziert werden. Es muß möglich sein,
spezielle, geometrische Merkmale für alle Arten von Geometrien
in dieser Geometriebibliothek zu definieren, und zwar sowohl für Freiformgeometrien
als auch kompliziertere Oberflächen,
wie Rippenabschnitte und Hohlräume.
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Eine
Vorgehensbibliothek, die der Geometriebibliothek entspricht, definiert
Anstrichvorgänge
für alle Geometrien
in der Geometriebibliothek. Durch Anwenden dieser Vorgehensweisen
auf die Geometrien des Teils wird es möglich sein, ein Roboterprogramm
zum Anstreichen des Teils zu erstellen. Beispiele von Geometriebibliotheken
und Vorgehensbibliotheken sind in den folgenden Abschnitten gegeben.
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Geometriebibliothek
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Die
Geometriebibliothek enthält
Informationen über
spezifizierte Oberflächenmerkmale.
Diese Oberflächenmerkmale
beziehen sich auf Anstrich-Vorgehensweisen, die spezifizieren, wie
das Anstrichverfahren auszuführen
ist, wenn jedes dieser spezifischen Oberflächenmerkmale vorliegt.
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Die
Beschreibung der Oberflächenmerkmale
kann variable Attribute umfassen. Ein Beispiel eines Oberflächenmerkmals
ist eine Oberfläche
einer Kühlrippe,
wie sie in 5 gezeigt ist. Verschiedene
Arten von Kühlrippen
können
definiert werden; eine dieser ist die normalisierte Rippe, wie sie
etwa in 5 gezeigt ist. Für einen
normalisierten Rippenabschnitt liegen die Rippen alle in der selben
Ebene. Über
die normalisierte Rippenoberfläche
hinweg kann die Höhe
der Rippen variieren.
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Für normalisierte
Rippenabschnitte sind die folgenden Attribute spezifiziert:
Attribut | Erläuterung |
Mindesthöhe: | Der
Minimalabstand zwischen Ober- und Unterseite |
| der
Rippen im Rippenabschnitt. |
Maximalhöhe: | Der
Maximalabstand zwischen Ober- und Unterseite |
| der
Rippen im Rippenabschnitt. |
Rippenabstand: | Der
Abstand zwischen dem Beginn zweier aufeinan |
| derfolgender
Rippen. |
Rahmenausrichtung: | Die
Rahmenkoordinaten, die die Ausrichtung |
| der
Rippen identifizieren (Vektoren der i-, j- und k-Einheit). |
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Der
Ausrichtungsrahmen spezifiziert die Richtung des normalisierten
Rippenabschnitts. Der i-Vektor ist die Richtung der Rippen längs der
Oberfläche,
an der sie angebracht sind. Der k-Vektor liegt ebenfalls in der Ebene
der Rippen, aber senkrecht zu der Oberfläche, an der sie angebracht
sind, und von dieser Oberfläche
wegweisend. Der j-Vektor ist als dritter Vektor in einem rechtsseitigen
Koordinatensystem angeordnet.
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Andere
Beispiele von Oberflächenmerkmalen
sind Löcher,
Hohlräume
und Guppen von Löchern
und Hohlräumen
in der Oberfläche.
Zusätzlich
sind Freiformoberflächen,
wie sie am Spiegel in 2 gezeigt sind, spezielle Oberflächenmerkmale.
Diese können
sogar noch weiter katalogisiert werden, und zwar nach den Winkeln
zwischen den Normalvektoren der individuellen Oberflächenelemente
eines solchen Oberflächenbereiches.
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6 zeigt,
wie Freiformoberflächen
durch Flicken (patches) modelliert werden können (mit drei oder mehr Scheiteln).
Dieses Verfahren erlaubt ein sehr allgemeines Modellieren jeder
möglichen
Oberflächengeometrie,
und es liefert gleichzeitig die Möglichkeit zum Errechnen von
Normalvektoren für
jeden Flicken im Geometriemodell.
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Freiformoberflächen, die
von einer Anzahl von Flicken dargestellt sind, haben eine unvorhersagbare Krümmung im
dreidimensionalen Raum. Freiformoberflächen werden durch virtuelle
Oberflächen
dargestellt, genauso wie Kühlrippen-Oberflächen und
Oberflächen
mit anderen Merkmalen. Virtuelle Oberflächen sind größere, wohldefinierte
Regionen, die eine Region der Bezugsgeometrie beschreiben. Virtuelle
Oberflächen
sind ebene, rechteckige Regionen oder andere, wohldefinierte Regionen,
wie kugelige, zylindrische usw.. Merkmale und Attribute, die die
Bezugsgeometrie beschreiben, haften den virtuellen Oberflächen an.
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Vorgehensbibliothek
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Die
Vorgehensbibliothek betrifft Anstrich-Vorgehensweisen für die Oberflächenmerkmale,
die in der Geometriebibliothek spezifiziert sind. Anstrich-Vorgehensweisen
in der Vorgehensbibliothek spezifizieren, wie die Bahnkurven und
Verhaltens weisen des Anstrichwerkzeugs für jedes Geometriemerkmal zu
berechnen sind. Der Bewegungsweg ist der geometrische Weg des Anstrichwerkzeugs,
und das Verhalten sind die Anstrichparameter, die dem Anstrichwerkzeug
anhaften, während
es sich diesen Weg entlangbewegt. Anstrichparameter umfassen die
Winkel des Anstrichwerkzeugs relativ zur Bezugsgeometrie oder zu
virtuellen Oberflächen,
die Geschwindigkeit des Anstrichwerkzeugs, den Farbfluß, Luftströmungen,
Abstand zwischen Anstrichwerkzeug und Bezugsgeometrie usw..
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Ein
Anstrichvorgehen spezifiziert den Abstand zwischen den Anstrichlinien.
Diese sind Linien, längs deren
das Anstrichwerkzeug bewegt werden muß. Für jede Anstrichlinie ist eine
Anzahl von Farbstrichen spezifiziert. Die Farbstriche spezifizieren
die Bewegung des Anstrichwerkzeugs und sein Verhalten und sind Teil des
Anstrichvorgehens. Ein Farbstrich folgt einer Anstrichlinie, obwohl
eine Versetzung erlaubt ist. Die Farbstriche, die zur Anstrichlinie
gehören,
werden in typischer Weise unterschiedliche Anstrichparameter haben.
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Methodische
Beschreibung
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Die
gewählte
Strategie ist in diesem Abschnitt beschrieben. Die Hauptidee ist
es, Anstrichbewegungen zu erstellen, die einer ebenen Oberfläche (oder
einer anderen, mathematisch wohldefinierten Oberfläche) folgen,
ungeachtet, ob die Bezugsgeometrie eben ist oder nicht. Die Funktion "erzeuge Bewegungsbahn" ist in 7 zerlegt.
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Schätze Hauptflächen und virtuelle Oberflächen ab:
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Die
Bezugsgeometrie ist in der folgenden Beschreibung dargestellt durch
Flicken, wobei jeder einen Teil der Bezugsgeometrie darstellt. Ein
Flicken spezifiziert einen Flächenbereich
der Bezugsgeometrie und ist in typischer Weise eine dreieckige Oberfläche. Ein
Flicken kann aber auch jede andere Form haben, so lange sie einen
Teil der Bezugsgeometrie darstellt. Gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie beansprucht, ist ein Flicken eine elementare Oberflächengeometrie
in dem Sinne, daß ein
Flicken die Oberflächengeometrie
ist, die ein Grundelement zum Erstellen ergänzender Oberflächengeometrien
ist.
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Alle
Flicken werden in eine begrenzte Anzahl von Hauptflächen projiziert.
Eine Hauptfläche
ist eine Ebene mit einer festgelegten Orientierung, aber einer beliebigen
Lage im 3D-Raum.
Eine Hauptfläche
ist nur spezifiziert durch ihren Normalvektor. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Hauptfläche
eine ergänzende
Oberfläche,
weil eine Hauptfläche
auf der Grundlage einer Anzahl von Flicken erzeugt ist. Alle Oberflächen des
Teils sind einer spezifischen Hauptfläche zugeordnet.
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Alle
Flicken innerhalb einer Hauptfläche
werden dann nach ihrer Lage im 3D-Raum sortiert. Eine Anzahl virtueller
Oberflächen
wird für
jede Hauptfläche
erstellt, um Flicken zu gruppieren, die gleiche Geometriemerkmale
umfassen und die unter Verwendung der selben Farbstriche angestrichen
werden können.
Die virtuellen Oberflächen
haben den selben Normalvektor wie die entsprechende Hauptfläche, aber
haben spezifizierte Positionen im 3D-Raum. Gemäß der Erfindung sind virtuelle
Oberflächen
ebenfalls ergänzende
Flächen, weil
auch virtuelle Oberflächen
anfangs auf der Grundlage einer Anzahl von Flicken erzeugt werden.
Die Funktion "schätze die
Hauptflächen
und virtuellen Flächen
ab" wird in 8 zerlegt.
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Erzeuge Normalvektorgitter:
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Die
Funktion ist verwendet für
Teile, die nicht in einer festliegenden Anordnung bzw. Einspannung
positioniert sind. Der Zweck ist es, für Informationen über die
Richtung der dominierenden Oberflächen am Teil zu sorgen. Dies
wird die Spezifikation der Hauptflächen erleichtern. Ein Gitter
von Normalvektorfeldern wird erstellt mit einer gewählten Dichte
(entsprechend den Normalvektoren, die die sechseckigen Flicken eines Fußballs darstellen).
Ein Wägewert
wird jedem der Felder von Richtungen in diesem Gitter zugeordnet.
Eine Normalvektorrichtung wird für
jeden Flicken der Bezugsgeometrie errechnet. Jeder Flicken wird
dann der naheliegensten Normalvektorrichtung des Gitters zugeordnet.
Der Flächenbereich
des Gitters wird zum entsprechenden Wägewert des Gitters addiert.
Die Richtungen des Gitters, die die höchsten Wägewerte haben, sind jene, die
die dominierenden Richtungen der Bezugsgeometrie darstellen.
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Erzeuge Hauptflächen:
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Jede
Anzahl von Hauptflächen
kann für
die Anstrichanwendung benutzt werden. Die Kombination von Form und
Größe der Teile
bestimmt eine geeignete Anzahl von Hauptflächen. Für relativ kleine Teile ist
es ausreichend, sechs Hauptflächen
mit 3 + 3 orthogonalen Oberflächen
zu erstellen, wie die Oberflächen
eines Würfels.
Die Hauptflächen
werden auf eine solche Weise spezifiziert, daß die Hauptflächen Richtungen
der Bezugsoberflächen
folgen.
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Ein
einfaches Beispiel, wie man Hauptflächen erstellt, ist in 9 gezeigt.
Zwei Kästen
sind gezeigt, die mit einem Zylinder verbunden sind. Dort gibt es
elf flache Oberflächen,
die am Teil angestrichen werden müssen, und es ist relativ leicht,
sechs Hauptflächen
zu erstellen, die alle die Orientierungen einer oder mehrerer ebener
Oberflächen
aufweisen. Die Hauptflächen
umfassen die folgenden Oberflächen
des gezeigten Teils:
Hauptfläche 1: Oberflächen 1, 5 und 7.
Hauptfläche 2:
Oberflächen 2 und 8.
Hauptfläche 3:
Oberflächen 3 und 14.
Hauptfläche 4:
Oberflächen 4 und 6.
Hauptfläche 5:
Oberfläche 9.
Hauptfläche 6:
Oberflächen 10 und 11.
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In
manchen Fällen
werden die Hauptflächen
auf der Grundlage einfacher Regeln erzeugt. Dies gilt zum Beispiel
dann, wenn spezifische Anstrichrichtungen erwünscht sind, etwa wenn man Teile
in einer Einspannung anstreicht, wie sie in 10 gezeigt
ist.
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10 zeigt,
wie die Teile an einer Einspannung hängen, und es ist zweckmäßig, Anstrichbewegungen
längs der
Oberfläche
dieser Einspannung auszuführen,
um lange und kontinuierliche Roboterbewegungen zu erzielen. Deshalb
werden die Hauptflächen
so erzeugt, daß die
Normalvektoren der Hauptflächen
senkrecht zur Einspannung stehen. Im gezeigten Beispiel in 10 würden die
Normalvektoren der Hauptflächen
dann parallel zu den Normalvektoren der Kästen sein, die an der gezeigten
Einspannung hängen.
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Ordne Flicken den Hauptflächen zu:
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Die
Funktion ordnet jeden z. B. Flicken einer Hauptfläche zu.
Die Winkel zwischen den Normalvektoren der Flicken und den Hauptflächen werden
gewertet. Jeder Flicken ist der Hauptfläche zugeordnet, für die der
kleinste Winkel zwischen den Normalvektoren des Flickens und der
Hauptfläche
gefunden wird.
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Erstelle virtuelle Oberflächen von
Flicken und berechne maximalen Abstand:
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Die
Funktion erzeugt virtuelle Oberflächen, auf die die Flicken projiziert
werden. Der Zweck dieser virtuellen Oberflächen ist es, die Erstellung
spezifischer Farbstriche zu erleichtern. Die virtuellen Oberflächen sind
spezifische Ebenen im 3D-Raum mit Abgrenzungen und Normalvektoren.
Wenn man später
die Parameter in diesem System plant, werden die virtuellen Oberflächen als
anzustreichende Ebenen betrachtet.
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Für jede Hauptfläche wird
eine Anzahl virtueller Oberflächen
zugeordnet. Die virtuellen Oberflächen, die einer Hauptfläche zugeordnet
sind, haben den selben Normalvektor wie die Hauptfläche, aber
die Abgrenzungen können
irgendwo im 3D-Raum liegen.
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Virtuelle
Oberflächen
werden für
jede Hauptfläche
auf eine solche Weise erstellt, daß alle Flicken einer virtuellen
Oberfläche
zugeordnet werden können.
Eine Gruppe von Regeln für
die verschiedenen Arten virtueller Oberflächen wird spezifiziert. Diese
Regeln umfassen die maximalen Winkelabweichungen rund um die individuellen
Achsen des Oberflächenrahmens
und die maximale Versetzung zwischen Flicken und der zugeordneten
virtuellen Oberfläche.
Während
der Erstellung der virtuellen Oberflächen muß berücksichtigt werden, daß die Flicken,
die ihnen zugeordnet werden, diesen Regeln gehorchen. Die Funktion
muß so
viele virtuelle Oberflächen
spezifizieren, wie es nötig
ist, um alle Flicken im Geometriemodell zu umfassen.
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Für jede virtuelle
Oberfläche
wird der Abstand errechnet und spezifiziert, und zwar zwischen dieser Oberfläche und
den entlegensten Flicken auf jeder Seite der Oberfläche, die
ihr zugeordnet sind. Falls der Oberflächenbereich individueller virtueller
Oberflächen
sehr klein ist (zum Beispiel kleiner als 4 cm2)
und die Länge
und Breite klein ist (zum Beispiel kleiner als 3 cm), dann wird
die virtuelle Oberfläche
gelöscht.
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Die
Flicken im Geometriemodell werden ein neues Attribut erhalten – virtuelle
Oberflächenzuordnung, das
die spezielle virtuelle Oberfläche
spezifiziert, welcher der Flicken zugeordnet ist. Es kann geschehen,
daß manche
Flicken nicht irgendeiner der virtuellen Oberflächen zugeordnet werden können, weil
die Winkelabweichung zwischen den Flicken und den zur Verfügung stehenden
Hauptflächen
größer sind
als erlaubt. In diesen Fall verbleiben die Flicken ohne Zuordnung
zu virtuellen Oberflächen.
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11 zeigt
die Annahme, daß die
Flicken der zylindrischen Oberfläche 12 aus 9 vier
ebenen Oberflächen
gleicher Größe zugeordnet
ist. Die erste virtuelle Oberfläche
ist in der selben Richtung wie die Hauptfläche orientiert, die den größten Flächenbereich
aufweist – in
diesem Fall die Hauptfläche
Nummer 2 oder 4.
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Gruppe virtueller Oberflächen:
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Die
Funktion (siehe 7) wertet die individuellen,
virtuellen Oberflächen,
wie oben erwähnt,
um diese virtuellen Oberflächen
zu gruppieren, welche unter Verwendung der selben Anstrichlinien
und Anstrichbewegung des Farbwerkzeugs gestrichen werden können. Eine
Bedingung hierfür
ist es, daß die
Normalvektoren der virtuellen Oberflächen die selben sind, das heißt, daß sie der
selben Hauptfläche
zugeordnet sind.
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Zusätzlich müssen die
Gruppen virtueller Oberflächen
die Bewegungsfähigkeit
der umfaßten
virtuellen Oberflächen
liefern, das heißt,
es muß möglich sein,
die Bewegungen des Anstrichwerkzeugs für die virtuellen Oberflächen in
lange Striche zu integrieren, die mehr als nur eine virtuelle Oberfläche abdecken.
Das heißt, daß z. B.
die Anstrichrichtung innerhalb einer Gruppe virtueller Oberflächen die
selbe sein muß.
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Eine
andere Bedingung ist es, daß die
Abstände
zwischen den Anstrichlinien die selben sind, um für kontinuierliche
Roboterbewegungen zu sorgen. Die Anstrichlinien müssen jedoch
nicht parallel zu den virtuellen Oberflächen sein. Winkelabweichungen
zwischen den Anstrichlinien und den virtuellen Oberflächen können angewandt
werden, so lange die Toleranzen für den Sprühabstand eingehalten werden.
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Der
Sprühabstand
zwischen dem Anstrichwerkzeug und der Bezugsgeometrie und die spezifizierten Winkel
zwischen Farbwerkzeug und Bezugsgeometrie (Vorwärtswinkel und Seitenwinkel)
müssen
innerhalb kleiner Intervalle liegen.
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Wenn
man 12 betrachtet, sind die virtuellen Oberflächen mit
der Zahl 2 und 13 gruppiert, um die selben, geradlinigen
Anstrichwege zu benutzen. Dies erfolgt unter der Bedingung, daß die Anstrichrichtung längs der
Oberflächen
erfolgt, was bedeutet, daß sich
die Anstrichwege durch den Übergang
zwischen den Oberflächen
hindurch fortsetzen kann, ohne anzuhalten oder die Richtung zu ändern.
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Planprozeß
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Die
Funktion (siehe 7) plant die Bewegungen des
Anstrichwerkzeugs. Kollisionen zwischen dem Anstrichwerkzeug und
dem Teil oder der Umgebung ist in dieser Funktion keine Beachtung
geschenkt.
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Für jede virtuelle
Oberflächengruppe
werden die Anstrichlinien in einer Ebene parallel zur virtuellen Oberfläche der
Gruppe erzeugt, die auch Farbrechteck genannt werden. Das Farbrechteck
ist etwa in der Mitte zwischen den beiden entferntesten virtuellen
Oberflächen
der Gruppe angeordnet. Dies erfolgt deshalb, um den Abstand zwischen
dieser Ebene und den Flicken zu minimieren, die den virtuellen Oberflächen zugeordnet sind,
und um dadurch die Abstandsabweichungen zwischen der Bezugsgeometrie
und den Anstrichlinien zu minimieren. Das Farbrechteck hat die kleinste
mögliche
Größe, die
gefordert wird, um alle Teile der virtuellen Oberflächen zu
umfassen. Wenn man Anstrichlinien auf dem Farbrechteck erzeugt,
ist dann sichergestellt, daß alle
Teile der virtuellen Oberflächen
von diesen Linien abgedeckt sind.
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Nach
dem Spezifizieren der Anstrichlinien wird jede Linie dadurch gewertet,
daß man
eine Funktionsanalyse des Abstands zwischen der Anstrichlinie und
den Flicken der Bezugsgeometrie an diskreten Punkten längs der
Anstrichlinie vornimmt. Diese Wertung dient dem Zweck, die Erstreckung
der Flicken längs
der Farblinien zu erstellen, um abzuschätzen, ob die Anstrichlinien
nur durchgehend benachbart angeordnete Flicken abdecken, oder auch
diskontinuierlich nicht nebeneinanderliegend angeordnete Flicken
abdecken. Stücke
von Anstrichlinien in solchen Flächenbereichen,
wo keine Flicken der Bezugsgeometrie vorliegen, werden entfernt
und hierdurch die Vergeudung von Anstrichmaterial vermieden. Diese
Funktion kann die Anstrichlinie entfernen oder kann sie in ein oder
mehrere kürzere
Stücke
aufbrechen, was immer noch keinerlei Informationen über das
Verhalten des Anstrichwerkzeugs liefert. Die Anstrichprozedur entsprechend
dem geometrischen Merkmal der virtuellen Fläche wird gefunden. Die Anstrichparameter,
die in der Anstrichprozedur spezifiziert sind, werden der Anstrichlinie
zugeordnet, und hierbei können
die Bewegung der Sprühpistole
und die Anstrichparameter spezifiziert werden.
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Eine
Anzahl von Farbstrichen wird jeder Anstrichlinie zugeordnet, und
zwar entsprechend der Anzahl von Farbstrichen, die in der Anstrichprozedur
spezifiziert sind. Jeder Farbstrich spezifiziert die Bewegung und das
Verhalten des Anstrichwerkzeugs für einen Strich, was Anstrichparameter
und Anstrichgeschwindigkeit mit umschließt.
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Manche
Anstrichparameter können
dadurch implizit spezifiziert werden, daß man einen vordefinierten Satz
von Parametern wählt,
der in einem außenliegenden
Anstrichregler oder in einem Roboterregler spezifiziert ist.
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Erstellen der kollisionsfreien
Bewegungen:
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Dieses
Modul (siehe 3) liefert die kollisionsfreien
Bewegungen, die den Bewegungen des Anstrichwerkzeugs so nahe wie
möglich
kommen, die durch die oben beschriebenen Moduln spezifiziert wurden. In "Erstellen kollisionsfreier
Bewegungen" ist
es möglich,
einen spezifischen Roboter, der vom Systembenutzer gewählt wurde,
den Anstrichbewegungen zuzuordnen und Roboterbewegungen zu erstellen,
die keinerlei Kollisionen zwischen dem Roboter oder dem Anstrichwerkzeug
und ihrer Umgebung verursachen.
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Das
Verfahren zum Erstellen der kollisionsfreien Roboterbewegungen ist
es, ein vorliegendes Kollisions-Verhinderungssystem für die letztendliche
Offline-Programmierung zu verwenden. Das System liefert ein Simulationswerkzeug,
das virtuelle Zustandskräfte
umfaßt,
für die
Simulation möglicher
Roboterbewegungen.
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Das
Anstrichwerkzeug wird von einem Punkt zum nächsten durch eine virtuelle
Anziehungskraft bewegt. Während
dieser Bewegung werden virtuelle Kräfte zum Abstoßen des
Roboters und physischer Gegenstände
im Anstrichweg benutzt. Auf diese Weise wird der Roboter von einer
Anstrichwerkzeugposition zur nächsten
gezogen, wobei er Kollisionen mit den Teilen oder anderen Gegenständen im
Anstrichweg vermeidet.
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Es
ist möglich,
Werkzeuge zu integrieren, um Singularitäten von Robotern und Stoßstellenbegrenzungen
in der selben Weise zu vermeiden, wie man Kollisionen vermeidet.
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Erzeuge Roboterprogramm
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Dieses
Modul (siehe
3) übersetzt die kollisionsfreie
Bewegungsbahn des Anstrichwerkzeugs und das Verhalten (Anstrichparameter)
in ein formalisiertes Roboterprogramm in maschinenabhängiger Robotersprache – letztlich
als ein Programm zum Steuern von Anstrichausstattung. Der Ausgang
ist ein Roboterprogramm, das zur Durchführung in der Arbeitskabine
bereit ist. Übersetzung
der Bezeichnungen in den Figuren