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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein myoelektrisch aktiviertes Atmungsleck-Abdichtungssystem.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Verfahren
zum Anwenden einer Beatmungsunterstützung über die Abgabe eines Einatmungsstroms, -volumens
und/oder -drucks an die Luftwege ist der Einfluss von Luftwegslecks
inhärent,
die zwischen dem Beatmungsgerätkreis
und den Atemwegen auftreten. Eine schlechte Abdichtung zwischen
der zur Anwendung einer Beatmungsunterstützung verwendeten Vorrichtung
(z. B. Endotrachealtubus, Gesichts/Nasen-Maske) und dem Patienten
(z. B. Luftweg, Luftwegöffnung)
führt Schwierigkeiten
in die Abgabe des geeigneten Gasstroms, -volumens und/oder -drucks
in das Luftwegsystem, um die Lunge aufzublasen, ein.
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Das
Dokument WO 01/00267 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Steuern
einer Luftdichtung zwischen einem Endotrachealtubus und der Luftröhre eines
zu beatmenden Patienten gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
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Die
Luftdichtung ist eine Manschette um ein Ende des Endotrachealtubus.
Dieses Dokument beschreibt eine Vorrichtung zum Steuern des Drucks
eines Aufblasmediums zum Aufblasen der Manschette auf einen ersten
bzw. einen zweiten Druckpegel während
der Einatmungs- und Ausatmungsphasen von Atemzyklen durch die Verwendung
eines Drucksensors, der den Druck des Beatmungsmediums überwacht,
und eine Steuereinheit, die Übergänge von
Phasen der Atmung aus Druckschwankungen folgert.
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Das
Dokument
US 5 820 560 betrifft
einen Prozess und ein Verfahren zum Steuern eines Lungenbeatmungsgeräts durch
eine Erfassung von elektromyographischen Signalen, die durch das
Diaphragma des Patienten erzeugt werden, mittels einer Anordnung
von Elektroden, und zum Liefern eines Signals mit verbessertem Rauschabstand
zum Lungenbeatmungsgerät,
um den Grad der Einatmungsunterstützung in Bezug auf den realen
Bedarf des Patienten einzustellen.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der myo elektrischen
Aktivität
des Diaphragma oder anderer atmungsbezogener Muskeln, um eine Dichtung
zu aktivieren und/oder zu deaktivieren, um Lecks zwischen dem Beatmungsgerätkreis und
den Atemwegen zu regulieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Abdichten/Freigeben
von Luftweglecks zwischen den Luftwegen des Patienten und einem
Beatmungsunterstützungsgerät als Reaktion
auf eine Atmungsanstrengung über
die Verwendung der myoelektrischen Aktivität des Diaphragma (oder anderer
mit der Atmungsanstrengung verbundener Muskeln).
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Ein
erfindungsgemäßes System
ermöglicht
die Synchronisation der Aktivierung der Abdichtung zwischen den
Atemwegen und dem Beatmungsgerätkreis
mit der Nervenaktivierung der Einatmungsmuskeln.
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Ein
erfindungsgemäßes System
ermöglicht
ferner die Verringerung der mit der Schnittstelle verbundenen Probleme
und der Lecks, die zwischen den Atemwegen und dem Beatmungsgerätkreis auftreten,
während der
ganzen (oder Teilen der) Periode der Nerveneinatmungsaktivierung,
was hilft, eine angemessene Abgabe einer Gasströmung, eines Gasvolumens und/oder
eines Gasdrucks in die Lunge sicherzustellen.
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Ein
erfindungsgemäßes System
ermöglicht
auch die Synchronisation der Deaktivierung der Abdichtung zwischen
den Atemwegen und dem Beatmungsgerätkreis mit der Nervendeaktivierung
der Einatmungsmuskeln.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Steuern einer Luftdichtung
zwischen einem Luftkreis eines Beatmungsgeräts und den Atemwegen eines
Patienten, das Mittel umfasst, um die Luftdichtung zu modifizieren,
dadurch gekennzeichnet, dass es umfasst: Mittel, um die myoelektrische
Aktivität
eines atmungsbezogenen Muskels des Patienten zu erfassen, um mindestens
ein myoelektrisches Signal zu erfassen, das die Atmungsanstrengung
des Patienten darstellt; und Mittel zum Steuern der Mittel zum Modifizieren
der Luftdichtung in Abhängigkeit
von der erfassten myoelektrischen Aktivität.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung umfassen die Mittel zum Modifizieren der Luftdichtung
eine Steuereinheit, wobei die Mittel zum Erfassen der myoelektrischen
Aktivität
einen myoelektrischen Sensor umfassen, der mit der Steuereinheit
verbunden ist, wobei der Sensor so konfiguriert ist, dass er mindestens
ein myo elektrisches Signal erfasst, das die Atmungsanstrengung des
Patienten darstellt, wobei die Atmungsabdichtungsvorrichtung mit
der Steuereinheit verbunden ist und so konfiguriert ist, dass sie
die Luftdichtung gemäß dem mindestens
einen erfassten myoelektrischen Signal modifiziert.
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In
einer speziellen Ausführungsform
umfasst das System Mittel zum Vergleichen des mindestens einen myoelektrischen
Signals mit einem vorbestimmten Wert, um den höchsten Wert dazwischen zu bestimmen,
und Mittel zum Modifizieren der Abdichtung gemäß dem höchsten Wert, um die Mittel
zum Modifizieren der Luftdichtung zu steuern, wodurch der Durchlassgrad
des Kreises gesteuert wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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In
den beigefügten
Zeichnungen:
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ist 1 eine
schematische Ansicht eines myoelektrisch aktivierten Atmungsleck-Abdichtungssystems
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, welches an einem menschlichen Patienten
dargestellt ist;
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ist 2 eine
Vorderseitenansicht des myoelektrischen Sensors von 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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ist 3 eine
Vorderseitenansicht des myoelektrischen Sensors von 1 gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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ist 4 ein
Kurvenbild, das einen Satz von EMG-Signalen des Diaphragma (EMGdi-Signalen)
zeigt, die von Paaren von aufeinanderfolgenden Elektroden des Sensors
von 2 erfasst werden;
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ist 5 eine Querschnittsansicht entlang der
Linie 5-5 von 1;
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ist 6 eine
schematische Ansicht einer Atmungsabdichtungsvorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die in einen Nasenluftkanal des Patienten
von 1 eingeführt
dargestellt ist;
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ist 7 eine
schematische Ansicht einer Atmungsabdichtungsvorrichtung gemäß einer
dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die am Gesicht des Patienten von 1 angebracht
dargestellt ist;
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ist 8 ein
Ablaufplan eines myoelektrisch aktivierten Atmungsleck-Abdichtungsverfahrens;
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stellen 9a und 9b einen
Ablaufplan von Schritt 102 von 8 dar;
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ist 10a ein Kurvenbild, das das Leistungsdichtespektrum
von Elektro den-Bewegungsartefakten, das Leistungsdichtespektrum
eines Elektrokardiogramms (ECG) und das Leistungsdichtespektrum
von EMGdi-Signalen zeigt;
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ist 10b ein Kurvenbild, das ein Beispiel der Übertragungsfunktion
für ein
Filter zeigt, das zum Ausfiltern der Elektroden-Bewegungsartefakte,
des Elektrokardiogramms (ECG), der Störungen von 50 oder 60 Hz vom
elektrischen Netz und von Hochfrequenzrauschen verwendet werden
soll;
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ist 11a ein Kurvenbild des Einatmungs- und Ausatmungsdurchflusses
als Funktion der Zeit für eine
ruhige Atmung eines Patienten mit einer chronischen verschließenden Lungenkrankheit
(COPD);
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ist 11b ein Kurvenbild des RMS-Werts des EMG als Funktion
der Zeit für
eine ruhige Atmung eines COPD-Patienten, wobei die Kurvenbilder
der 10a und 10b die
Zeitverzögerung
vom EMG zum Luftwegeinatmungsdurchfluss zeigen;
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ist 12 ein
Kurvenbild, das die Verteilung von Korrelationskoeffizienten zeigt,
die zum Bestimmen der Position des Zentrums des Depolarisationsbereichs
des Diaphragma entlang der Anordnung von Elektroden von 2 berechnet
werden;
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ist 13 eine
schematische Ansicht mit Kurvenbildern, die im Zeitbereich ein Doppelsubtraktionsverfahren
zum Verbessern des Rauschabstandes und zum Verringern eines durch
die Elektrodenposition induzierten Filtereffekts darstellt;
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ist 14 ein
schematisches Diagramm, das im Frequenzbereich die Stabilisierung
der Mittenfrequenz bei Verlagerung des Zentrums des Depolarisationsbereichs
des Diaphragma von 1 entlang der Anordnung von
Elektroden von 2 durch das Doppelsubtraktionsverfahren
darstellt; und
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ist 15a ein Kurvenbild des Oesophagus- und Magendrucks
als Funktion der Zeit für
eine ruhige Atmung eines Patienten mit einer chronischen verschließenden Lungenkrankheit
(COPD); und ist 15b ein Kurvenbild des RMS-Werts des EMG als
Funktion der Zeit für
eine ruhige Atmung eines COPD-Patienten; zeigen die Kurvenbilder
von 15a und 15b die
Beziehung zwischen dem EMG und dem Oesophagus- und dem Magendruck.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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In 1 der
beigefügten
Zeichnungen ist ein myoelektrisch aktiviertes Atmungsleck-Abdichtungssystem 10 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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Das
System 10 umfasst einen myoelektrischen Sensor 12,
der am freien Endabschnitt 14 eines Oesophagus-Katheters 16 angebracht
ist, eine Atmungsabdichtungsvorrichtung in Form eines Abdichtungsballons 18 und
eine Steuereinheit 20.
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Wie
in 2 dargestellt ist, liegt der myoelektrische Sensor 12 in
Form einer Anordnung von Elektroden 22 vor, die mit einem
konstanten Zwischenelektrodenabstand d vorgesehen sind, und ermöglicht die
Messung der elektromyographischen (EMG) Aktivität des Diaphragma 24 (EMGdi)
eines Patienten 26.
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Die
Elektroden 22 sind am freien Endabschnitt 14 des
Katheters 16 durch Wickeln von Draht aus rostfreiem Stahl
(nicht dargestellt) um den Katheter 16 angebracht. Der
gewickelte Draht aus rostfreiem Stahl weist eine raue Oberfläche auf,
die durch Lötmittel
geglättet
ist, welches wiederum mit Nickel, Kupfer und dann Gold oder Silber
galvanisiert ist. Es liegt natürlich
innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung, andere Elektrodenstrukturen
zu verwenden.
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In
der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
ist der freie Endabschnitt 14 des Katheters 16 mit
einer Anordnung von acht Elektroden 22 versehen, die sieben
Paare 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 von
aufeinanderfolgenden Elektroden 22 definieren, die jeweils
sieben verschiedene EMGdi-Signale sammeln.
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Obwohl
festgestellt wurde, dass die EMG-Aktivität des Diaphragma (EMGdi) mit
einem Oesophagus-Katheter 16, der am freien Endabschnitt 14 davon
mit einer Anordnung von acht Elektroden 22 versehen ist,
genau gemessen werden kann, kann eine andere Anzahl und/oder Konfiguration
von Paaren von Elektroden 22 in Abhängigkeit von der Anatomie des
Patienten und von der Bewegung des Diaphragma 24 in Erwägung gezogen
werden. Die Paare 1–7 müssen auch
nicht Paare von aufeinanderfolgenden Elektroden sein; 3 stellt
eine Anordnung von neun Elektroden zum Bilden von sieben überlappenden
Paaren von Elektroden 1'–7' dar.
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Alternativ
können
die Elektroden 22 möglicherweise
auf einen Nasensonden-Schlauch (nicht dargestellt) angewendet werden,
der routinemäßig in Intensivpflegestation-Patienten
(ICU-Patienten) eingeführt wird.
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Elektrische
Drähte
(nicht dargestellt) verbinden jedes Paar von aufeinanderfolgenden
Elektroden wie z. B. 1–7 (2)
mit einem jeweiligen einer Gruppe von Differenzverstärkern 30 (1).
Offensichtlich folgen diese elektrischen Drähte dem Katheter 16 von
den jeweiligen Elektroden 22 zu den entsprechenden Verstärkern 30 und
sind vorzugsweise in den Katheter 16 integriert.
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Die
elektrischen Drähte,
die die EMGdi-Signale, die von den verschiedenen Paaren 1–7 von
Elektroden 22 gesammelt werden, übertragen, sind abgeschirmt,
um den Einfluss von externem Rauschen, insbesondere eine Störung vom
Strom und von der Spannung des elektrischen Netzes mit 50 oder 60
Hz, zu verringern.
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Die
Gruppe von Differenzverstärkern 30 verstärkt (erster
Subtraktionsschritt des Doppelsubtraktionsverfahrens, das nachstehend
beschrieben wird) und bandpassfiltert jedes EMGdi-Signal. Dieser
erste Subtraktionsschritt kann auch in der Steuereinheit ausgeführt werden,
die in Form eines Personalcomputers 20 vorliegt, wenn die
Verstärker 16 einpolig
geerdete oder äquivalent
gestaltete Verstärker
sind (einpolige Ablesungen).
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Ein übliches
Problem bei der Aufzeichnung von EMGdi-Signalen besteht darin, den
Rauschpegel so niedrig und so konstant wie möglich zu halten. Da die elektrischen
Drähte,
die die EMGdi-Signale von den Elektroden 22 zu den Differenzverstärkern 30 übertragen,
als Antenne wirken, sind diese elektrischen Drähte abgeschirmt, um dadurch
die EMGdi-Signale vor zusätzlichem
Artefaktrauschen zu schützen.
Das Gehäuse, das
die Differenzverstärker 30 umschließt, ist
vorzugsweise auch so klein wie möglich
gemacht (miniaturisiert) und ist in unmittelbarer Nähe der Nase
des Patienten angeordnet, um den Abstand zwischen den Elektroden 22 und
den Verstärkern 30 so
weit wie möglich
zu verringern.
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Der
Personalcomputer 20 ermöglicht
die Abtastung der verstärkten
EMGdi-Signale durch jeweilige Isolationsverstärker einer Einheit 32,
um Signalsegmente mit fester Dauer zu bilden. Die Einheit 32 liefert
elektrische Leistung zu den verschiedenen elektronischen Komponenten
der Differenz- und Isolationsverstärker, während eine angemessene Isolation
des Körpers
des Patienten von einer solchen Leistungsversorgung sichergestellt
wird. Die Einheit 32 beinhaltet auch Bandpassfilter, die
in den jeweiligen EMGdi-Signalkanälen enthalten sind, um die
Wirkungen von Aliasing zu verringern. Die aufeinanderfolgenden EMGdi-Signalsegmente werden
dann im Personalcomputer 20 nach deren Analog-Digital-Wandlung digital
verarbeitet. Ein Analog-Digital-Wandler, der im Personalcomputer 20 implementiert
ist, führt
diese Analog-Digital-Wandlung zweckmäßig aus.
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Es
wird angenommen, dass es innerhalb der Fähigkeit üblicher Fachleute liegt, geeignete
Differenzverstärker 30 und
angemessene Isolationsverstärker
und die Leistungsversorgungseinheit 32 zu konstruieren. Folglich
werden die Verstär ker 30 und
die Einheit 32 in der vorliegenden Patentbeschreibung nicht
weiter beschrieben.
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Wie
in 1 gezeigt ist, wird der Katheter 16 in
den Oesophagus des Patienten durch ein Nasenloch oder den Mund eingeführt, bis
die Anordnung von Elektroden 22 auf der Höhe der Magen-Oesophagus-Verbindung
liegt. Da das Diaphragma 24 und/oder der Oesophagus sich
während
der Atmung des Patienten 26 geringfügig bewegt, bewegt sich auch
die Anordnung von Elektroden 22 geringfügig um das Diaphragma 24. Wie
in der folgenden Beschreibung erläutert wird, wird vorteilhafterweise
für eine
automatische Kompensation dieser Verlagerung gesorgt.
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Ein
Beispiel der sieben EMGdi-Signalkomponenten (nachstehend EMGdi-Signale), die durch
die Paare 1–7 von
aufeinanderfolgenden Elektroden 22 (1 und 2)
gesammelt und zum Computer 20 geliefert werden, ist in 4 dargestellt.
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Der
Abdichtungsballon 18 (1) ist an
einem Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 um
diesen angebracht.
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Der
Schlauch 34 ist ein Endotrachealtubus, der in die Luftröhre 36 des
Patienten 26 über
den Mund oder die Nase oder Tracheotomie eingeführt werden soll. Der Schlauch 34 ist
ein Teil des Beatmungsgerät-Luftkreises
eines herkömmlichen
Beatmungsunterstützungssystems
und ist daher mit Beatmungsunterstützungs- und Abdichtungsballon-Steuereinheiten
(beide nicht dargestellt) verbunden.
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Wie
in 5 gezeigt, umfasst der Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 zwei
Hohlräume:
einen Beatmungsgerät-Hilfshohlraum 38 und
einen Abdichtungsdruck-Steuerhohlraum 40.
Der Beatmungsgerät-Hilfshohlraum 48 ist
ein Luftkanal von der Beatmungsgerät-Unterstützungsvorrichtung (nicht dargestellt)
und der Lunge des Patienten. Der Abdichtungsdruck-Steuerhohlraum 40 ist
ein Luft- oder Flüssigkeitskanal
von einer Ballonaufblasvorrichtung (nicht dargestellt) zum Abdichtungsballon 18 oder
zur Maske 46 (siehe 7). Die Ballonaufblasvorrichtung
kann eine beliebige Vorrichtung sein, die ein bekanntes Volumen
oder einen bekannten Druck liefert.
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Die
Abdichtungsballon-Steuereinheit ist mit dem Computer 20 verbunden
und ihr Betrieb wird dadurch gesteuert.
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Im
Betrieb wird der Beatmungs-Endotracheal-Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 mit
dem an diesem einteilig angebrachten Abdichtungsballon 18 in
die Luftröhre 36 des
Patienten 26 über
den Mund oder die Nase oder Tracheoto mie eingeführt. Der Oesophagus-Katheter 16 mit
dem myoelektrischen Sensor 12 wird in den Oesophagus des
Patienten durch ein Nasenloch oder den Mund eingeführt, bis
die Anordnung von Elektroden 22 auf der Höhe der Magen-Oesophagus-Verbindung
liegt.
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Wie
nachstehend genauer erläutert
wird, wird beim Einatmen des Patienten 26 die Änderung
der EMG-Aktivität
des Diaphragma 24 durch den Sensor 12 erfasst
und das erfasste Signal wird vom Computer 20 analysiert,
welcher der Ballonsteuereinheit befiehlt, den Abdichtungsballon 18 aufzublasen,
wodurch eine Luftdichtung zwischen dem Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 und
den Atemwegen des Patienten (in dieser beispielhaften Ausführungsform
der Luftröhre 36)
geschaffen wird. Beim Ausatmen des Patienten 26 erfasst der
Sensor 12 die Änderung
der EMG-Aktivität
des Diaphragma 24 und der Computer 20 befiehlt
der Ballonsteuereinheit, den Ballon 18 zu entleeren, wodurch
Gaslecks um den Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 zugelassen
werden.
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6 und 7 zeigen
zwei alternative Ausführungsformen
von Atmungsabdichtungsvorrichtungen.
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In
der Ausführungsform
von 6 ist der Abdichtungsballon 18' so am Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 angebracht,
dass er sich im Betrieb im Nasenkanal 42 des Patienten 26 befindet.
Im Betrieb bläst
sich beim Einatmen des Patienten 26 der Abdichtungsballon 18' auf, wodurch
eine Luftdichtung zwischen dem Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 und
den Atemwegen des Patienten (in dieser beispielhaften Ausführungsform dem
Nasenkanal 42) geschaffen wird. Beim Ausatmen des Patienten 26 entleert
sich der Abdichtungsballon 18', wodurch Gaslecks um den Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 zugelassen
werden und dem Patienten 26 auch die Fähigkeit zu sprechen gegeben
wird.
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7 zeigt
den menschlichen Patienten 26 mit einer Beatmungsunterstützungs-Gesichtsmaske 44 über seinem
Mund und seiner Nase. Die Gesichtsmaske 44 ist mit dem
Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 verbunden.
Der Beatmungsgerät-Hilfsschlauch 34 ist
wiederum mit Beatmungsunterstützungs-
und Abdichtungsballon-Steuereinheiten (beide nicht dargestellt)
verbunden. In dieser speziellen Ausführungsform ist eine Dichtung 46 am
Kantenabschnitt der Gesichtsmaske 44 vorgesehen. Die Dichtung 46 ist
fluidmäßig mit
einem Beatmungsgerät-Hilfsschlauch-Abdichtungsdruck-Steuerhohlraum 40 (5) über
den Gesichtsmasken-Abdichtungsdruck-Steuerhohlraum 48 verbunden.
Beim Einatmen des Patienten 26 bläst sich die Dichtung 46 auf,
wodurch eine Luftdichtung zwischen der Gesichtsmaske 44 und
den Atemwegen des Patienten (in dieser beispielhaften Ausführungsform
dem Mund und der Nase des Patienten) geschaffen wird. Beim Ausatmen
des Patienten 26 entleert sich die Dichtung 46,
wodurch Gaslecks um die Gesichtsmaske 62 zugelassen werden.
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Weitere
Merkmale des Systems 10 werden beim Lesen der folgenden
Beschreibung eines myoelektrisch aktivierten Atmungsleck-Abdichtungsverfahrens 100 besser
ersichtlich. Wie nun genauer beschrieben wird, ermöglicht das
Verfahren 100 die Steuerung der Luftdichtung 18.
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Allgemein
angegeben umfasst das Verfahren 100 die folgenden Schritte:
- 102 – Erfassen der myoelektrischen
Aktivität
des Diaphragma 24;
- 104 – Vergleichen
des myoelektrischen Signals mit einem vorbestimmten Wert; und
- 106 – Modifizieren
des Zustands der Abdichtungsvorrichtung 18 gemäß dem Vergleichsergebnis
in Schritt 104.
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Jeder
dieser Schritte wird nun genauer beschrieben.
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In
Schritt 102 wird die myoelektrische Aktivität des Diaphragma
unter Verwendung des Sensors 12 gemessen. Das Ziel besteht
darin, ein myoelektrisches Signal bereitzustellen, das die Atmungsanstrengung
des Patienten 26 darstellt.
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Insbesondere
wird ein Schenkeldiaphragma-EMG von einer Muskelfläche aufgezeichnet,
deren Faserrichtung zu einer bipolaren Oesophagus-Elektrode im Allgemeinen
senkrecht ist. Der Bereich, von dem die Aktionspotentiale entnommen
werden, der elektrisch aktive Bereich des Diaphragma (DDR) und das
Zentrum dieses Bereichs, das DDR-Zentrum, können während vorsätzlichen Kontraktionen hinsichtlich
ihrer Position in Bezug auf eine Oesophagus-Elektrode variieren.
In Abhängigkeit
von der Position der bipolaren Elektrode in Bezug auf das DDR-Zentrum
wird das EMGdi-Signal in verschiedenen Graden gefiltert.
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Auf
der Basis von Versuchsergebnissen und anatomischen Beschreibungen
des Schenkeldiaphragma, wurde eine Übertragungsfunktion
für ein Diaphragma-EMG,
das mit bipolaren Elektroden wie z. B. den Elektroden
22 gemessen
wird, entwickelt, wobei K
0 () = modifizierte
Bessel-Funktion,
ω =
Winkelfrequenz (d. h. 2πf
(wobei f die Frequenz ist), h = Abstand zwischen der Signalquelle
und dem Beobachtungspunkt, d = ½ Zwischenelektrodenabstand,
v
= Leitungsgeschwindigkeit, a = Muskelfaserdurchmesser.
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Auf
der Basis dieser Übertragungsfunktion
wurde ein Signalanalyseverfahren entwickelt, das beinhaltet:
- (a) Auffinden des Elektrodenpaars im Zentrum
des Diaphragma-Depolarisationsbereichs (DDR) (dieser Bereich wird
nachstehend definiert);
- (b) Auswählen
der Signale oberhalb und unterhalb des Zentrums des DDR (in der
Polarität
umgekehrt), die den höchsten
Rauschabstand liefern; und
- (c) Subtrahieren dieser zwei Signale (Doppelsubtraktionsverfahren).
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Das
Doppelsubtraktionsverfahren ermöglicht
es, den Einfluss der Bewegung des DDR-Zentrums relativ zur Elektrodenanordnung 12 auf
die EMG-Leistungsspektrum-Mittenfrequenz- und -Quadratmittelwerte
zu verringern, den Rauschabstand um 2 dB zu erhöhen und die Anzahl von EMG-Abtastwerten,
die von den Signalqualitätsindizes
akzeptiert werden, um 50 % zu erhöhen. Eine detailliertere Beschreibung
des vorstehend erwähnten
Doppelsubtraktionsverfahrens wird nachstehend gegeben.
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Schritt 102 wird
nun mit Bezug auf 9 genauer beschrieben.
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Die
erste Operation (Teilschritt 202), die vom Computer 20 durchgeführt wird,
ist eine Filteroperation, um Elektroden-Bewegungsartefakte, ECG,
Störung
vom elektrischen Netz mit 50 und 60 Hz und Hochfrequenzrauschen
aus allen EMGdi-Signalen von 4 zu entfernen.
Das Kurvenbild von 10a zeigt das Leistungsdichtespektrum
der vorstehend definierten Elektroden-Bewegungsartefakte, das Leistungsdichtespektrum
des ECG und das Leistungsdichtespektrum von EMGdi-Signalen.
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Es
ist zu beachten, dass Bewegungsartefakte durch die Bewegung der
Elektroden 22 induziert werden. Allgemeiner sind Bewegungsartefakte
als Niederfrequenzschwankung des Gleichstrompegels der EMGdi-Signale
definiert, die durch mechanische Änderungen der Grenzfläche des
Elektrodenmetalls zum Elektrolyten, d. h. Änderungen der Elektrodenkontaktfläche und/oder Änderungen
des Drucks, den das Gewebe auf die Elektrode ausübt, induziert werden.
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Der
Einfluss des ECG auf die EMGdi-Signale kann in verschiedenen Weisen
unterdrückt
oder beseitigt werden. In Abhängigkeit
von der Arbeitsart, d. h. Online- oder Offline-Analyse, Zeitbereichs-
oder Frequenzbereichsverarbeitung, können verschiedene optimale
Signalaufbereitungsverfahren gewählt
werden. In zeitkritischen Anwendungen wurde eine optimierte Filterung
als vorteilhaft festgestellt.
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10b stellt eine optimale Filterübertragungsfunktion
zum Isolieren des EMGdi von einem Verbundsignal, einschließlich ECG,
das auch durch Hintergrundrauschen und Elektroden-Bewegungsartefakte
gestört wird,
dar. In 10b zeigt die gestrichelte Linie
die optimale Übertragungsfunktion,
während
die durchgezogene Linie die von den Erfindern implementierte Übertragungsfunktion
zeigt. 10b ist daher ein Beispiel der Filterübertragungsfunktion,
die im Teilschritt 202 zum Ausfiltern der Elektroden-Bewegungsartefakte,
des ECG, der Störung
vom elektrischen Netz mit 50 oder 60 Hz und des Hochfrequenzrauschens
verwendet werden kann. Die Verarbeitung der EMGdi-Signale durch
den Computer 20, damit sie der optimalen Übertragungsfunktion
von 10b so eng wie möglich folgen,
stellt eine angemessene Filterung im Teilschritt 202 bereit.
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Ein
Beispiel eines integrierten EMGdi-Signals von einem Patienten mit
einer chronischen verschließenden
Lungenkrankheit (COPD) in Bezug auf den Oesophagus- und Magendruck
ist in 10a und 10b dargestellt.
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Der
Teilschritt 204 beinhaltet die Bestimmung der Position
des Zentrums des DDR.
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Da
das Diaphragma zur Längsachse
des Oesophagus-Katheters 16, der mit einer Anordnung von Elektroden 22 ausgestattet
ist, im Allgemeinen senkrecht ist, liegt nur ein Teil der Elektroden 22 in
der Nähe des
Diaphragma 24. Die Bestimmung der Position des Diaphragma 24 in
Bezug auf die Oesophagus-Elektrodenanordnung 12 schafft
daher bessere Ergebnisse.
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Der
Abschnitt des Schenkeldiaphragma 24, der den Muskeltunnel
bildet, durch den der Oesophagus-Katheter 16 geführt wird,
wird als "Diaphragma-Depolarisationsbereich" (DDR) bezeichnet.
Die Dicke des DDR beträgt
etwa 20–30
mm. Es wird angenommen, dass innerhalb des DDR die Verteilung von
aktiven Muskelfasern ein Zentrum aufweist, von dem die Mehrheit
der EMGdi-Signale
ausgeht, d. h. das "Diaphragma-Depolarisationsbereichszentrum" (DDR-Zentrum). Daher werden
auf entgegengesetzten Seiten des DDR erfasste EMGdi-Signale ohne Phasenverschiebung
in der Polarität
umgekehrt, d. h. EMGdi-Signale, die entlang der Elektrodenanordnung 12 erhalten
werden, kehren sich am DDR-Zentrum in der Polarität um.
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Bei
Bewegung zentral von den Grenzen des DDR schwächen sich die EMGdi-Leistungsspektren
fortschreitend ab und verstärken
sich in der Frequenz.
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Die
Umkehr der Signalpolarität
auf beiden Seiten des Elektrodenpaars 4 mit dem am stärksten gedämpften Leistungsspektrum
bestätigt
die Position, von der die EMGdi-Signale ausgehen, das DDR-Zentrum.
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In
Schritt 204 von 9a wird
die Position des Zentrums des DDR entlang der Anordnung von Elektroden 22 bestimmt.
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Das
Zentrum des DDR wird wiederholt aktualisiert, d. h. in vorbestimmten
Zeitintervallen erneut bestimmt. Für diesen Zweck werden die EMGdi-Signale
im Teilschritt 204a paarweise kreuzkorreliert, um Kreuzkorrelationskoeffizienten
r zu berechnen. Wie Fachleuten gut bekannt ist, ist die Kreuzkorrelation
eine statistische Bestimmung der Phasenbeziehung zwischen zwei Signalen
und berechnet im Wesentlichen die Ähnlichkeit zwischen zwei Signalen
hinsichtlich eines Korrelationskoeffizienten r. Ein negativer Korrelationskoeffizient r
weist darauf hin, dass die kreuzkorrelierten Signale entgegengesetzte
Polaritäten
aufweisen.
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12 zeigt
Kurven des Werts des Korrelationskoeffizienten r als Funktion des
Mittelpunkts zwischen den Paaren von Elektroden 22, von
denen die korrelierten EMGdi-Signale ausgehen. In diesem Beispiel
ist der Zwischenelektrodenabstand d 10 mm. Die Kurven sind für Abstände zwischen
den korrelierten Paaren von Elektroden 22 von 5 mm (Kurve 52),
10 mm (Kurve 54), 15 mm (Kurve 56) und 20 mm (Kurve 58)
gezeichnet. Aus 12 ist zu erkennen, dass negative
Korrelationskoeffizienten r erhalten werden, wenn EMGdi-Signale von
jeweiligen Elektrodenpaaren, die auf entgegengesetzten Seiten des
Elektrodenpaars 4 liegen, kreuzkorreliert werden. Daher
scheint es, dass die Änderung
der Polarität
im Bereich des Elektrodenpaars 4 geschieht, was durch die
Kurven von 4 bestätigt wird. Folglich kann angenommen
werden, dass das Zentrum des DDR im Wesentlichen auf halbem Wege
zwischen den Elektroden 22, die das Paar 4 bilden,
liegt.
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Im
Teilschritt 204b werden die Korrelationskoeffizienten systematisch
verglichen, um das Zentrum des DDR zu bestimmen. Das Zentrum des
DDR kann beispielsweise durch Interpolation unter Verwendung einer Anpassung
auf Quadratgesetzbasis der drei negativsten Korrelationskoeffizienten
der Kurve 54 von 12 genau
bestimmt werden, die durch aufeinanderfolgende Kreuzkorrelation
der EMGdi-Signalsegmente von jedem Elektrodenpaar mit den EMGdi-Signalsegmenten
vom zweiten nächsten
Elektrodenpaar erhalten werden. Der Zusammenhang des Zentrums des
DDR mit einem Paar von Elektroden 22 liefert eine "Referenzposition", von der EMGdi-Signalsegmente
innerhalb des DDR zu erhal ten sind.
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Wie
in der vorangehenden Beschreibung erwähnt, wird die Position des
DDR-Zentrums entlang der Anordnung von Elektroden 22 kontinuierlich
aktualisiert, d. h. in vorbestimmten Zeitintervallen, die überlappen oder
nicht, erneut berechnet. Im Teilschritt 204c wird die Aktualisierung
der Position des DDR-Zentrums durch Vergleichen des negativsten
Korrelationskoeffizienten rNEG mit einer
Konstante K3 gesteuert (Teilschritt 204d). Wenn rNEG < K3,
wird angenommen, dass das EMGdi-Signal das Diaphragma 24 darstellt,
und die Position des Zentrums des DDR wird aktualisiert (Teilschritt 204e);
wenn rNEG > K3,
wird angenommen, dass das EMGdi-Signal nicht das Diaphragma 21 darstellt,
und die Position des Zentrums des DDR wird nicht aktualisiert (Teilschritt 204f).
Die im Teilschritt 204c ausgeführte Steuerung ermöglicht die Überwindung
des Artefakteinflusses auf das EMGdi-Leistungsspektrum oder die
Signalstärkemessung.
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Es
wurde experimentell demonstriert, dass EMGdi-Signale, die im Oesophagus
von Erwachsenen aufgezeichnet werden, zufriedenstellend sind, solange
sie von Elektrodenpaaren (mit einem Zwischenelektrodenabstand, der
zwischen 5 und 20 mm liegt), die in einem Abstand, der zwischen
5 und 30 mm liegt, auf den entgegengesetzten Seiten des DDR-Zentrums
positioniert sind (wobei der Zwischenpaarabstand daher zwischen
5 und 30 mm liegt), erhalten werden. Bei Kindern kann sich dies ändern. Obwohl
EMGdi-Signale, die von diesen Positionen erhalten werden, eine klare
Verbesserung in annehmbaren Raten bieten, bleibt der Rauschabstand
während
einer ruhigen Atmung immer noch gewöhnlich unbefriedigend niedrig.
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In 4 sind
beispielsweise die EMGdi-Signale, die von den Elektrodenpaaren 3 und 5 stammen,
die jeweils 10 mm unterhalb und 10 mm oberhalb des DDR angeordnet
sind, stark invers mit einer Zeitverzögerung von Null korreliert.
Im Gegensatz zu den invers korrelierten EMGdi-Signalen sind die
Rauschkomponenten für die
Elektrodenpaare 3 und 5 wahrscheinlich positiv
korreliert. Wie in 13 dargestellt, führt daher
die Subtraktion der EMGdi-Signale 60 und 62 von
den Elektrodenpaaren 3 und 5 zu einer Addition
der entsprechenden EMGdi-Signale (siehe Signal 64) und
zu einer Subtraktion, d. h. einer Beseitigung, der gemeinsamen Rauschkomponenten.
Dieses Verfahren wird als "Doppelsubtraktionsverfahren" bezeichnet.
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Dieser
zweite Subtraktionsschritt des Doppelsubtraktionsverfahrens kann
entweder im Zeitbereich oder nach Umwandlung der Signale 60 und 62 in
den Frequenzbereich ausgeführt
werden. Ein Doppelsubtraktionsverfahren kann durch Subtrahieren
anderer Kombinationen von Signalen oder durch Ändern der Polaritäten von
Elektrodenpaaren durchgeführt
werden. Zwei Signale mit entgegengesetzten Polaritäten, die
in der Nähe
des Muskels auf entgegengesetzten Seiten des DDR erhalten werden,
werden subtrahiert, oder wenn die Polarität geändert ist, auf entgegengesetzten
Seiten des DDR, um Signale von entgegengesetzten Seiten des DDR
zu addieren.
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Daher
werden am Ausgang von Schritt 206a durch Subtrahieren der
EMGdi-Signalsegmente von dem Paar von Elektroden 22 an
der optimalen Stelle über
dem Diaphragma 24 von den EMGdi-Signalsegmenten von dem
Paar von Elektroden 22 an der optimalen Stelle unter dem
Diaphragma 24 doppelt subtrahierte Signalsegmente 206 erhalten.
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Das
Doppelsubtraktionsverfahren kompensiert die Änderungen der Signalstärke und
der Frequenz, die durch die Bewegung des Diaphragma 24 (1)
und/oder des Oesophagus während
der Atmung des Patienten 26 verursacht werden, was eine
Bewegung der Anordnung von Elektroden 22 bezüglich des
Diaphragma 24 verursacht.
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Mit
Bezug auf 14 verursacht eine Außermittigkeit
der Anordnung von Elektroden 22 (durch die Elektrodenposition
induzierter Filtereffekt) eine Veränderung der Mittenfrequenzwerte
(siehe Kurven 66 und 68) für die EMGdi-Signale von den
Elektrodenpaaren 3 und 5. Das Doppelsubtraktionsverfahren
beseitigt eine solche Veränderung
der Mittenfrequenzwerte, wie durch die Kurve 70 angegeben,
sowie eine Veränderung
der Signalstärke.
Daher wird der reziproke Einfluss der Position des DDR-Zentrums
auf den EMGdi-Signal-Frequenzgehalt durch das Doppelsubtraktionsverfahren
beseitigt.
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Es
wurde festgestellt, dass das Doppelsubtraktionsverfahren den Rauschabstand
um mehr als 2 dB verbessern kann und einen durch die Elektrodenposition
induzierten Filtereffekt verringern kann. Das Doppelsubtraktionsverfahren
ermöglicht
auch eine relative Erhöhung
der Akzeptanzraten um mehr als 50%.
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Nebensprechsignale
von benachbarten Muskeln sind stark mit einer Zeitverzögerung von
Null korreliert und in der Polarität zwischen allen Paaren von
Elektroden 22 gleich. Daher erscheinen diese Nebensprechsignale
als Gleichtaktsignal für
alle Elektrodenpaare und werden daher durch das Doppelsubtraktionsverfahren
beseitigt.
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Im
Teilschritt 206 wird die Stärke des EMGdi-Signals berechnet.
Im Teil schritt 206a wird ein Paar von EMGdi-Signalen (Signale 1–7 von 4),
das von Elektrodenpaaren oberhalb und unterhalb des DDR-Zentrums
erhalten wird, voneinander subtrahiert und der RMS-Wert (quadratischer
Mittelwert) des resultierenden Signals wird berechnet und als RMSsub
bezeichnet (Teilschritt 206c). Andere Maße für die Signalintensität als der
RMS-Wert können
auch alternativ verwendet werden.
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In
einem Teilschritt 206b wird das vorstehend erwähnte Paar
von EMGdi-Signalen
(siehe Signale 1–7 von 4),
das von Elektrodenpaaren oberhalb und unterhalb des DDR-Zentrums
erhalten wird, zueinander addiert und der RMS-Wert (quadratischer
Mittelwert) des resultierenden Additionssignals wird berechnet und als
RMSadd bezeichnet (Teilschritt 206d). Andere Maße für die Signalintensität als der
RMS-Wert können
auch potentiell verwendet werden.
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Im
Teilschritt 208 wird ein ausreichendes Inkrement der RMS-Signalamplitude
RMSsub erfasst. Insbesondere wird im Teilschritt 208a die
RMS-Amplitude RMSsubn des letzten EMGdi-Subtraktionssignalsegments,
wie durch den Teilschritt 206c berechnet, mit RMSsubn-1
des EMGdi-Subtraktionssignalsegments, das zuletzt im Teilschritt 210c angenommen
wurde, verglichen. Wenn (RMSsubn × K1) < RMSsubn-1, wird kein Inkrement erfasst
und das System wartet, bis die Analyse des nächsten EMGdi-Subtraktionssignalsegments durchgeführt wird.
Wenn im Gegenteil (RMSsubn × K1) > RMSsubn-1, wird ein
Inkrement der RMS-Intensität des EMGdi-Signals
erfasst und die Erfassung des Gleichtakteinflusses (Teilschritt 210)
wird aktiviert. Die Multiplikationsoperation (× K1) kann natürlich durch
andere geeignete mathematische Operationen ersetzt werden, die entweder
am Term RMSsubn oder RMSsubn-1 durchgeführt werden.
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Der
Teilschritt 210 ermöglicht
die Erfassung von Signalartefakten von Nicht-Diaphragma-Ursprung. Wie
in der vorangehenden Beschreibung angegeben, weisen EMGdi-Signale,
die durch das Diaphragma erzeugt werden und auf beiden Seiten des
Diaphragma 24 aufgezeichnet werden, eine umgekehrte Polarität und keine
Zeitverzögerung
auf. Folglich weist ein Subtraktionssignal, das die Differenz zwischen
diesen zwei EMGdi-Signalen darstellt, eine größere Amplitude auf als ein
Additionssignal, das die Summe solcher EMGdi-Signale darstellt.
Im Gegensatz dazu weisen Signale, die vom Diaphragma 24 entfernt
und auf derselben Seite desselben erzeugt werden, dieselbe Polarität an allen
Elektrodenpaaren und keine Zeitverzögerung auf. Ebenso weisen Signale
vom Herzen, die nicht mit Elektrodenpaaren erhalten werden, die
zu weit entfernt angeordnet sind, eine ähn liche Form auf, weisen jedoch
eine Zeitverzögerung
auf. Im Unterschied zu Signalen mit umgekehrter Polarität weisen
subtrahierte Signale mit derselben Polarität kleinere Amplituden als addierte
Signale auf. Daher kann das Verhältnis
oder die Differenz zwischen der Summe und der Differenz zwischen
Signalen, die von denselben Elektrodenpaaren auf beiden Seiten des
Diaphragma erhalten werden, anzeigen, ob ein Signal von Diaphragma-
oder Artefaktursprung ist.
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Für diesen
Zweck wird im Teilschritt 210b die Amplitude RMSsubn mit
der Amplitude RMSaddn, multipliziert mit einer Konstante K2, verglichen.
Es ist zu beachten, dass der Index "n" das
letzte EMGdi-Subtraktions- oder -Additionssignalsegment darstellt.
Wenn RMSsubn < (RMSaddn × K2), wird
die RMS-Signalamplitude verworfen (Teilschritt 210a) und
die zwei EMGdi-Signale werden als von Artefaktursprung betrachtet. Wenn
RMSsubn > (RMSaddn × K2), wird
die RMS-Signalamplitude
akzeptiert (Teilschritt 210c) und die zwei EMGdi-Signale
werden als von Diaphragmaursprung betrachtet. Die Multiplikationsoperation
(× K2)
kann natürlich
durch andere geeignete mathematische Operationen ersetzt werden,
die entweder am Term RMSsubn oder RMSaddn durchgeführt werden.
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Im
EMGdi-Signalaustausch-Teilschritt 216 bestimmt ein Teilschritt 216a,
ob die letzte RMS-Signalamplitude akzeptiert wird. Wenn die letzte
RMS-Signalamplitude akzeptiert wird, wird RMSsubn beibehalten (Teilschritt 216a).
Wenn die letzte RMS-Signalamplitude nicht akzeptiert wird, wird
RMSsubn gegen RMSsubn-1 oder gegen eine andere Vorhersage ausgetauscht
(Teilschritt 216c).
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Eine
Erhöhung
der Amplitude von RMSsubn bedeutet nicht notwendigerweise, dass
das Diaphragma 24 die Signalquelle ist. Es ist daher vorteilhaft,
Signale, die vom Diaphragma 24 stammen, von Signalen anderer
Ursprünge
zu unterscheiden. In der vorangehenden Beschreibung wurde beschrieben,
dass ein Verfahren sequentieller Kreuzkorrelation der EMGdi-Signale
von Paaren von Elektroden 22 verwendet werden kann, um
die Stelle des Diaphragma durch den negativsten Korrelationskoeffizienten
rNEG zu bestimmen. Andere vereinfachte Korrelationsberechnungen
können
verwendet werden. Der Betrag des Korrelationskoeffizienten rNEG
ist für
jede Person charakteristisch, ist jedoch typischerweise negativ,
wenn das Diaphragma aktiv ist. Wenn das Diaphragma nicht aktiv ist,
ist der negative Korrelationskoeffizient rNEG sehr niedrig oder
der Korrelationskoeffizient ist positiv. Der Beginn der Diaphragmaaktivierung
kann daher durch die Amplitude des Korrelationskoeffizienten rNEG
erfasst werden.
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Um
den mittleren Rauschpegel RMSsubNOISE zu bestimmen (Schritt 218),
wird eine mittlere Amplitude von RMSsubn berechnet. Für diesen
Zweck gibt dies an, wenn rNEG > K4,
wobei K4 eine Konstante ist, dass das Diaphragma nicht aktiv ist
(Teilschritt 218a), und der mittlere Pegel von RMSsubn,
d. h. RMSsubNOISE wird berechnet (Teilschritt 218b) und
ausgegeben. Wenn rNEG < K4,
bleibt das System 10 in einem Ruhezustand (Schritt 218c).
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Eine
Alternative zu Teilschritt 218 besteht darin, den Beginn
des Einatmens durch Erfassung eines Luftwegeinatmungsdurchflusses
zu erfassen.
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Selbst
wenn Schritt 102 durch Bezugnahme auf die Messung der myoelektrischen
Aktivität
des Diaphragma 24 unter Verwendung des Systems 10 beschrieben
wurde, kann die Messung eines anderen atmungsbezogenen EMG mit einer
geeigneten Vorrichtung erhalten werden, die in der Nähe des atmungsbezogenen
Muskels angeordnet wird, auf der Oberfläche des interessierenden Muskels
oder in diesen eingesetzt oder implantiert wird.
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Ferner
können
andere Steigerungen der EMGdi-Signalamplitude, ihrer Integrale oder
Ableitungen oder Kombinationen davon, die über eine EMG-Aufzeichnung des
Diaphragma oder anderer mit der Einatmung verbundener Muskeln erfasst
werden, über
einen gewünschten
Schwellenpegel, die eine gewünschte Dauer überschreiten,
verwendet werden, um den Beginn einer Einatmungsanstrengung anzuzeigen.
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Die
Amplitude des Signals selbst kann auch verwendet werden. Das Signal
kann beispielsweise im Verhältnis
zu dem Signal mal einer Konstante und seinem Maximalwert bis zu
einem bestimmten Druck- oder Volumenpegel angewendet werden.
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Nachdem
ein myoelektrisches Signal, das die Einatmungsanstrengung des Patienten 26 darstellt,
erhalten wurde, wird dieses Signal in Schritt 104 mit einem
vorbestimmten Schwellenwert verglichen, um den höchsten Wert dazwischen zu bestimmen
und um einen Steuerbefehl zur Atmungsabdichtungsvorrichtung 18 zu
senden, um den Zustand der Abdichtungsvorrichtung gemäß einem
Vergleichsergebnis zu modifizieren (Schritt 106).
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Die
Bestimmung des zu überschreitenden
Pegels (Schwellenwert) hinsichtlich der Amplitude und Dauer kann
entweder durch manuelle Einstellung, die über visuelle Rückkopplung überwacht
wird, oder dadurch, dass der Pegel automatisch relativ zum vorstehend
beschriebenen mittleren Rauschpegel sein lassen wird, durchgeführt werden.
Ein Algorithmus kann ferner verwendet werden, um die Atmungsabdichtungsvorrichtung 18 auszulösen, wenn
die Amplitude eines EMG- Signalsegments
mit definierter Dauer den Schwellenwert übersteigt.
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Die
Zeitdauer, die die EMG-Amplitude oberhalb des Schwellenpegels bleibt,
kann verwendet werden, um die Dauer der Atmung zu bestimmen, z.
B. kann das Beatmungsunterstützungssystem
eine volle Atmung unabhängig
von der Anwesenheit von EMG-Aktivität, die den Schwellenpegel übersteigt,
beginnen und liefern. Der Algorithmus kann auch eingestellt werden,
um die Beatmungsunterstützung
zu unterbrechen, wenn die EMG-Amplitude unter den Schwellenpegel
fällt,
oder als Reaktion auf eine Abnahme der Amplitude, die einen gegebenen
Betrag (Dekrement) übersteigt.
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In
Schritt 104 kann die RMS-Amplitude RMSsubn mit einem vorbestimmten
Parameter P5 verglichen werden.
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Wenn
RMSsubn > P5, ist
die RMS-Amplitude höher
als der Schwellenwert P5 und die Abdichtungsvorrichtung 18 wird
aktiviert, um das Luftleck abzudichten, um Gaslecks während der
Atmungsanstrengung des Patienten 26 zu vermeiden.
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Wenn
andererseits RMSsubn < P5,
liegt die RMS-Amplitude unterhalb des Schwellenwerts P5 und die Abdichtungsvorrichtung 18 wird
aktiviert, um das Luftleck freizugeben, um während der Relaxation der Atmungsanstrengung
des Patienten Gaslecks zu gestatten. P5 ist ein Parameter gleich
RMSsubNOISE × K7, wobei K7 eine vorbestimmte
Konstante ist. Es ist zu beachten, dass der Parameter P5 normalerweise
zum Aktivieren und Deaktivieren der Abdichtungsvorrichtung 18 unterschiedlich
wäre, da
der Rauschpegel in beiden Fällen unterschiedlich
ist.
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Wiederum
kann die Multiplikationsoperation (× K7) gegen andere geeignete
mathematische Operationen ausgetauscht werden, die am Term RMSsubNOISE durchgeführt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Vergleich zwischen der korrigierten Amplitude RMSsub des myoelektrischen
Signals mit einem vorbestimmten Schwellenwert kann eine Inkrement-
und Dekrementerfassung der RMSsub-Amplitude durchgeführt werden.
Der vorbestimmte Wert, mit dem die Amplitude verglichen wird, ist in
diesem speziellen Fall eine vorher gemessene und korrigierte Signalamplitude.
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Der
vorherige Wert RMSsubn-1 wird mit (RMSsubn × K6) verglichen. Wenn (RMSsubn × K6) < RMSsubn-1, bleibt
die Abdichtungsvorrichtung 18 in einem Ruhezustand. Wenn
(RMSsubn × K6) > RMSsubn-1, deutet
dies auf ein Inkrement der RMS-Amplitude hin und die Abdichtung
des Luftlecks durch die Abdichtungsvorrichtung 18 wird
durch eine Inkrementzählung/Integration
angefor dert, um den Patienten 26 zu unterstützen. Die
Multiplikationsoperation (× K6)
kann gegen andere geeignete mathematische Operationen ausgetauscht
werden, die entweder am Term RMSsubn oder RMSsubn-1 durchgeführt werden.
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Die
Funktion des Inkrementzähl-/Integrations-Teilschritts
besteht darin, die Zeit/Amplituden-Reaktion zu bestimmen. Das Inkrementsignal
wird gemittelt, um auf die Empfindlichkeit einzustellen.
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Der
vorherige Wert RMSsubn-1 wird auch mit (RMSsubn × (1/K6)) verglichen. Wenn
(RMSsubn × (1/K6)) > RMSsubn-1, bleibt
die Abdichtungsvorrichtung 18 in einem Ruhezustand. Wenn
(RMSsubn × (1/K6)) < RMSsubn-1, deutet
dies auf ein Dekrement der RMS-Amplitude hin und die Freigabe des
Luftlecks wird über die
Abdichtungsvorrichtung 18 durch einen Dekrementzähl-/Integrationsschritt
durchgeführt.
Die Multiplikationsoperation (× (1/K6))
kann natürlich
gegen andere geeignete mathematische Operationen ausgetauscht werden,
die entweder am Term RMSsubn oder RMSsubn-1 durchgeführt werden.
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Die
Funktion des Dekrementzähl-/Integrationsschritts
besteht darin, die Zeit/Amplituden-Reaktion zu bestimmen. Das Dekrementsignal
wird gemittelt, um auf die Empfindlichkeit einzustellen.
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Als
Reaktion auf EMG-Signale werden Luftweg-Einatmungsdurchflussund/oder
Drucksteuerbefehle vom Computer 20 gesandt, um ein Beatmungsunterstützungssystem
(Beatmungsgerät)
durch eine Schnittstelle (nicht dargestellt) auszulösen. Tatsächlich umfasst
das System 10 vorteilhafterweise einen Digital-Analog-Wandler und/oder
ein anderes Mittel für
eine analoge und digitale Schnittstelle.
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Die
Entscheidung zum Auslösen
wird von einer Logikschaltung auf der Basis "was zuerst kommt, dient zuerst" durchgeführt. Wenn
das Diaphragma-EMG (oder das EMG eines anderen einatmungsbezogenen
Muskels) beispielsweise eine Einatmungsanstrengung anzeigt, bevor
ein Luftweg-Einatmungsdurchfluss und/oder -druck den Beginn der
Einatmung anzeigt, wird die Beatmungsunterstützung in Anspruch genommen.
In derselben Weise wird die Beatmungsunterstützung eingeleitet, wenn die
Einatmungsanstrengung durch einen Schwellenwert für den Luftweg-Einatmungsdurchfluss
und/oder -druck erfasst wird, der überschritten wird, bevor der
EMG-Schwellenwert überschritten
wird.
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Andere Änderungen
des Luftweg-Einatmungsdurchflusses und/oder -drucks, seiner Integrale
oder Ableitungen oder Kombinationen davon in der Einatmungsrichtung über einen
gewünschten
Schwellenpegel hinaus, die über
die Einatmungs- und/oder Ausatmungsleitungen erfasst werden, können verwendet
werden, um den Beginn einer Einatmung anzuzeigen.
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Die
Kurven in 10a und 10b zeigen
im Fall der ruhigen Atmung eines COPD-Patienten, dass ein EMG-RMS-Signal
ungefähr
200 ms vor dem Beginn des Luftweg-Einatmungsdurchflusses erfasst
wird. Die Kurven in 11a und 11b zeigen
immer noch im Fall der ruhigen Atmung eines COPD-Patienten eine ähnliche
Beziehung zwischen dem EMG-RMS-Signal und dem Magen- und Oesophagusdruck.
In diesem speziellen Beispiel ermöglicht die Abdichtung/Freigabe
als Reaktion auf ein EMG, dass die Luftleck-Regulierungsvorrichtung
den Patienten direkt beim Beginn der Einatmung unterstützt, der
200 ms nach der Erfassung eines EMG-RMS-Amplitudensignals auftritt.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung sind auf alle
Patienten (Erwachsene und Kinder) bei der Beatmungsunterstützung anwendbar
und können
die Möglichkeiten
des Erhaltens einer spontanen Atmung und der Optimierung der Patienten-Beatmungsgerät-Wechselwirkung
verbessern. Das Verfahren und die Vorrichtung gelten für viele
Arten von Beatmungsunterstützungssystemen,
die in Intensivpflegestations-Einrichtungen und anderen Stationen
verwendet werden, wo eine unterstützte Beatmung angewendet wird,
und für
andere Atmungsabdichtungsvorrichtungen (auch als Luftleck-Regulierungsvorrichtung
bezeichnet).
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Es
soll beachtet werden, dass die Teilschritte 204 und 210 von 9 ein Teil des Doppelsubtraktionsverfahrens
sind und daher nicht notwendigerweise mit anderen Signalanalyseverfahren
ausgeführt
werden. Überdies
ist der Teilschritt 210 optional, selbst wenn das Doppelsubtraktionsverfahren
verwendet wird.
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Alternativ
kann der Betrieb eines erfindungsgemäßen Systems auf der Amplitude
der Signale oder auf der Fläche
unter der Kurve (Integration) dieser Signale oder auf anderen Maßen der
Signalstärke
basieren.
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Obwohl
die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in Bezug auf die Verwendung eines EMGdi-Signals
beschrieben wird, das mittels eines doppelt subtrahierten Signals
erhalten wird und die myoelektrische Aktivität des Diaphragma darstellt,
sollte daran gedacht werden, dass es innerhalb des Schutzbereichs
der vorliegenden Erfindung liegt, eine andere Art von EMGdi-Signal
zu verwenden oder ein Signal zu verwenden, das die myoelektrische
Aktivität
von anderen Muskeln als des Diaphragma darstellt und dennoch mit
der Einatmungsanstrengung verbunden ist, um die Beatmungsunterstützungsvorrichtung auszulösen. Beispiele
anderer Muskeln sind die parasternalen Zwischenrippenmuskeln, die
Kopfwender, die Skalenusmuskeln, die Nasenflügel usw. Die myoelektrische
Aktivität
dieser Muskeln kann schließlich
mittels Elektroden erfasst werden, die direkt in den Muskel implantiert
sind.