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Diese
Erfindung bezieht sich auf Wärmesperrüberzüge für Komponenten,
die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, wie der aggressiven thermischen
Umgebung eines Gasturbinen-Triebwerkes. Spezieller ist diese Erfindung
auf ein Verfahren zum Reparieren eines Wärmesperrüberzuges gerichtet, der eine
lokalisierte Abspaltung aufgrund thermischer Ermüdung und Spannung, dürftiger
Beschichtungs-Verfahren, Überzugsfehlern,
lokalisierter Beschädigung,
Beschädigung
durch Aufprall und andere mechanische Beschädigung oder fehlerhafte Überzugsbereiche
auf neuen oder benutzten Teilen erlitten hat.
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Höhere Betriebstemperaturen
für Gasturbinen-Triebwerke
werden kontinuierlich angestrebt, um deren Effizienz zu erhöhen. Mit
zunehmenden Betriebstemperaturen muss jedoch auch die Haltbarkeit
der Komponenten des Triebwerkes bei hoher Temperatur entsprechend
zunehmen. Signifikante Fortschritte in den Hochtemperatur-Fähigkeiten
wurden durch die Formulierung von Nickel- und Kobalt-Basis-Superlegierungen
erzielt. Wenn man sie zur Bildung von Komponenten des Turbinen-,
Brenner- und Verstärkerabschnittes
eines Gasturbinen-Triebwerkes benutzt, unterliegen solche Legierungen
allein häufig
der Beschädigung
durch Oxidations- und Hitzekorrosions-Angriff und sie können angemessene
mechanische Eigenschaften nicht beibehalten. Aus diesem Grunde werden
diese Komponenten häufig
durch einen Umgebungs- und/oder thermisch isolierenden Überzug geschützt, wobei
der Letztere als Wärmesperrüberzugs(TBC)-System
bezeichnet wird. Keramikmaterialien und insbesondere Yttriumoxid-stabilisiertes Zirkoniumdioxid
(YSZ) werden in weitem Rahmen als ein Wärmesperrüberzug (TBC) oder Decküberzug von
TBC-Systemen eingesetzt, die auf Gasturbinen-Triebwerkes-Komponenten benutzt
werden. Diese speziellen Materialien werden in weitem Rahmen benutzt,
weil sie leicht durch Plasmaspritz-, Flammspritz- und Dampfabscheidungs-Techniken
abgeschieden werden können.
Eine üblicherweise
benutzte Art von TBC ist ein Überzug
auf der Grundlage von Zirkoniumdioxid, stabilisiert mit Yttriumoxid,
z. B. etwa 93 Gew.-% Zirkoniumdioxid, stabilisiert mit etwa 7 Gew.-%
Yttriumoxid. Diese allgemeine Art von TBC wurde in solchen US-Patenten,
wie
US-PS 4,055,705 ;
US-PS 4,328,285 und
US-PS 5,236,745 berichtet.
Solche TBC-Überzüge haben
eine relativ rauhe Oberfläche
und ergeben keine angemessene Wärmeenergie-Reflexion
für gewisse
Anwendungen. Zusätzlich
erfordert das Aufbringen gewisser TBC-Überzüge den Einsatz von Apparaturen,
die eine kontrollierte Atmosphäre
oder Vakuum aufweisen. Demgemäß können solche Überzüge und Verfahren
bei Feldreparaturen nicht wirksam benutzt werden.
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Um
wirksam zu sein, müssen
TBC-Systeme eine geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweisen, fest an der Komponente haften und durch viele Heiz- und
Kühl-Zyklen
haften bleiben. Die letztere Anforderung ist besonders herausfordernd
aufgrund der unterschiedlichen Koeffizienten der Wärmeausdehnung
zwischen keramischen Decküberzugs-Materialien
und den Superlegierungs-Substraten,
die sie schützen.
Um Haftung zu fördern
und die Gebrauchsdauer eines TBC-Systems zu verlängern, wird häufig ein
Bindeüberzug
eingesetzt. Bindeüberzüge liegen
typischerweise in der Form von Decküberzügen, wie MCrAlX (worin M Eisen,
Kobalt und/oder Nickel ist und X Yttrium oder ein anderes Seltenerdelement
ist) oder Diffusionsaluminid-Überzügen vor.
Während
der Abscheidung des keramischen TBC und dem nachfolgenden Aussetzen
gegenüber
hohen Temperaturen, wie während
des Betriebes des Triebwerkes, formen diese Bindeüberzüge fest
haftende Aluminiumoxid(Al2O3)-Schicht
oder -Oxidhaut, die den TBC an dem Bindeüberzug haften lässt.
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Die
Gebrauchsdauer eines TBC-Systems ist typischerweise durch ein Abspalten
begrenzt, das aufgrund thermischer Ermüdung und Spannung, Überzugsfehlern,
mechanischer Beschädigung,
Abrieb und Ähnlichem
auftritt. Demgemäß war eine
signifikante Herausforderung an TBC-Systeme der Erhalt einer besser haftenden
Keramikschicht, die weniger empfindlich für Abspalten ist, wenn sie thermischen
Zyklen ausgesetzt ist. Obwohl signifikante Fortschritte gemacht
wurden, gibt es das unvermeidliche Erforderniss, Komponenten zu
reparieren, deren Wärmesperrüberzüge sich
abgespalten haben. Obwohl die Abspaltung typischerweise lokal in
begrenzten Regionen oder Flecken auftritt, bestand das konventionelle
Reparaturverfahren in der vollständige
Entfernung des Wärmesperrüberzuges,
dem Wiederherstellen oder Reparieren der Bindeschichtoberfläche, wie
erforderlich, und dann dem Wiederbeschichten der gesamten Komponente.
Techniken nach dem Stande der Technik zum Entfernen von TBC's schließen Sandstrahlen
oder chemisches Ablösen
mit einer alkalischen Lösung
bei hohen Temperaturen und Drucken ein. Sandstrahlen ist jedoch
ein langsamer, arbeitsintensiver Prozess und erodiert die Oberfläche unterhalb
des Überzuges.
Bei wiederholter Anwendung zerstört das
Sandstrahlen schließlich
die Komponente. Der Einsatz einer alkalischen Lösung zum Entfernen eines Wärmesperrüberzuges
ist auch weniger als ideal, da das Verfahren den Einsatz eines Autoklaven
erfordert, der bei hohen Temperaturen und Drucken betrieben wird.
Folglich sind konventionelle Reparaturverfahren arbeitsintensiv
und teuer und sie können
schwierig an Komponenten mit komplexen Geometrien, wie Schaufeln und
Umhüllungsringen,
auszuführen
sein. Als eine Alternative lehrt
US-PS
5,723,078 von Nagaraj et al. das selektive Reparieren einer
abgespaltenen Region eines TBC durch Texturieren der exponierten
Oberfläche des
Bindeüberzuges
und dann Abscheiden eines Keramikmaterials auf der texturierten
Oberfläche
durch Plasmaspritzen. Während
die Notwendigkeit des Ablösens
des gesamten TBC von einer Komponente vermieden wird, erfordert
das Reparaturverfahren, das von Nagaraj et al. gelehrt wird, noch
immer die Entfernung der Komponente aus der Triebwerksanordnung,
um das Keramikmaterial abzuscheiden, und sie erfordert weiter den
Gebrauch einer Plasmaspritz-Vorrichtung, um die Reparatur zu bewirken.
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Darüber hinaus
erfordern existierende spritzfähige
TBC-Materialien
eine Art von Nachtrocknen oder Glühen, um vor dem Einsatz bei
hoher Temperatur stabilisiert zu sein, und sie sind daher für in situ-Feldreparaturen
ineffektiv. Bandmaterialien erfordern einen Autoklaven zum Aufbringen
und sie sind somit auch für
in situ-Reparaturen nicht ausführbar.
Während
plasmagespritzte Materialien nicht alle ein Erhitzen nach dem Abscheiden
erfordern, haben solche Materialien viel rauhere Oberflächen und
sie können
im Feld für
in situ-Reparaturen nicht aufgebracht werden, ohne das Spritzen
von Pulver über
den Rest des Triebwerkes (was eine Hauptreinigungsstufe vor dem
nachfolgenden Triebwerksbetrieb erfordert).
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Im
Falle von Flugzeug-Turbinentriebwerken und großen Energieerzeugungs-Turbinen
führt das
Herausnehmen der Turbine aus der Benutzung zu Reparaturzwecken zu
signifikanten Kosten in Form von Arbeit und Stillstandszeit. Aus
diesen Gründen
ist das Entfernen von Komponenten mit TBCs, bei denen nur eine lokalisierte
Abspaltung aufgetreten ist, wirtschaftlich nicht erwünscht. Als
ein Resultat werden Komponenten, die als einen abgespaltenen TBC
aufweisend identifiziert worden sind, häufig analysiert, um zu bestimmen,
ob die Abspaltung in Bereichen hoher Spannung aufgetreten ist, und
dann wird das Risiko der Beschädigung
der Turbine aufgrund des verringerten thermischen Schutzes der Komponente
beurteilt, die zu einem katastrophalen Versagen der Komponente führen könnte. Wird
entschieden, den Betrieb fortzusetzen, dann muss die abgespaltene
Komponente typischerweise am Ende des Betriebes wegen der thermischen
Be schädigung
während des
Betriebes der Komponente ohne vollständige TBC-Abdeckung verschrottet
werden. Außerdem
benutzen einige neuere TBCs eine glättende Schicht über dem
TBC zur besseren Wärmeabweisung
und Luftströmung. Derzeit
gibt es keinen bekannten Weg, diese glättende Schicht mit einer sehr
glatten Oberfläche
auf beschädigtem
TBC zu ersetzen.
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EP-A-1 197 585 offenbart
ein Verfahren zum Reparieren eines Wärmesperrüberzuges auf einer Komponente,
auf der eine lokalisierte Abspaltung des Wärmesperrüberzuges aufgetreten ist. Das
Verfahren umfasst die Stufen des Aufbringens einer Keramikpaste
auf einen Oberflächenbereich
der Komponente, der durch die lokalisierte Abspaltung freigelegt
ist, wobei die Keramikpaste ein Keramikpulver in einem Binder umfasst
und dann Umsetzen des Binders, um einen Reparaturüberzug zu
ergeben, der den Oberflächenbereich der
Komponente abdeckt, wobei der Reparaturüberzug das Keramikpulver in
einer Matrix umfasst, die ein Material aufweist, das durch Umsetzen
des Binders gebildet wurde.
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EP-A-1 471 043 offenbart
ein in situ-Verfahren zum Reparieren eine Wärmesperrüberzuges, der auf einer Komponente
abgeschieden ist, an der eine lokalisierte Abspaltung aufgetreten
ist. Das Verfahren schließt das
Aufbringen einer Keramikpaste auf einem Oberflächenbereich der Komponente
ein, der durch die lokalisierte Abspaltung freigelegt ist, wobei
die Keramikpaste ein Keramikmaterial in einem Bindermaterial einschließt, wobei
das Keramikmaterial feste Zirkoniumdioxid Teilchen einschließt, das
Bindermaterial eine Siliconverbindung einschließt. Das Verfahren schließt auch
das Erhitzen des Bindermaterials ein, um einen Reparaturüberzug zu
ergeben, der den Oberflächenbereich
der Komponente abdeckt, wobei die Siliconverbindung das Verbinden
der festen Zirkoniumdioxid-Teilchen fördert.
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US 2003/0008764 offenbart
eine Mehrkomponentenkeramik, umfassend eine keramische Hauptphase
mit Keramikoxid-Verbundmaterial, einem Keramikoxidzusatz, der sich
von der keramischen Hauptphase unterscheidet, und mit einem keramischen
Seltenerdmetalloxid-Zusatz.
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Es
wäre somit
erwünscht,
wenn ein Reparaturverfahren verfügbar
wäre, das
auf lokalisiert abgespaltenen Bereichen von TBC auf Turbinenteilen
im Feld und in situ ausgeführt
werden könnte,
ohne zu erfordern, dass die Komponente aus der Turbine herausgenommen
wird, sodass Stillstandszeit und Verschrotten minimiert sind.
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Es
wäre auch
erwünscht,
eine glättende
Schicht auf einem beschädigten
TBC in einer Weise zu reparieren, der die sehr glatte Oberfläche der
glättenden
Schicht wiederherstellt, sowie die Wärmeabweisungs- und Luftströmungs-Eigenschaften
der glättenden
Schicht wiederherstellt.
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Es
wäre weiter
erwünscht,
einen verbesserten glättenden Überzug zur
Reparatur beschädigten
TBC bereitzustellen, der mittels Kitt, Paste oder Bürsten in
situ leicht aufzubringen ist.
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Aspekte
der vorliegenden Erfindung sind in den beigefügten Ansprüchen definiert.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Reparieren eines
Wärmesperrüberzuges
auf einer Komponente, die aufgrund von Abspaltung, Ermüdung, Spannung,
Beschädigung,
dürftiger Überzugsverfahren,
mechanischer Beschädigung
oder Abrieb des Wärmesperrüberzuges
eine Beschädigung
erlitten hat. Der Gebrauch der Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist be sonders anwendbar für
die Reparatur von TBC-Überzügen mit
Abspaltungsbeschädigung
mit einer Abspaltungsbeschädigungs-Tiefe
von etwa 0,0254 mm bis etwa 1,27 mm (etwa 1 bis etwa 50 mils) (0,001
inch bis 0,050 inch) im Feld. Für
Abspaltungen mit einer Tiefe von mehr als 0,508 mm (20 mils) und
erreichend 1,27 mm (50 mils) kann die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung unter Einsatz eines geringeren Prozentsatzes an Lösungsmittel
bereitgestellt werden, die kittartige Eigenschaften ergibt, um das
Aufbringen der Zusammensetzung unter Benutzung einer Schaufel oder
eines Kittmessers und das Bearbeiten und Glätten vor dem Trocknen zu gestatten.
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Die
Zusammensetzung zeigt thixotrope Eigenschaften als ein Resultat
ihrer ausgewählten
Komponenten und insbesondere des Einschlusses von mindestens einem
Keramikmaterial von Nanogröße, wie
feinem oder abgerauchtem Keramikmaterial. Die Menge des Keramikmaterials
mit Nanogröße, wie
Aluminiumoxid (Al2O3),
Titandioxid (TiO2), Calciumoxid (CaO), Magnesiumoxid
(MgO) oder Siliciumdioxid (SiO2) ist ausgewählt, um
der Überzugs-Zusammensetzung
thixotrope Eigenschaften zu verleihen. Die thixotropen Eigenschaften
sind sehr wichtig, um zu erlauben, dass der Überzug in einer nicht kontrollierten
Umgebung aufgebracht wird, wie einer am Flügel befindlichen Turbinentriebwerks-Baueinheit.
Obwohl der Überzug
in Abhängigkeit
von der Auswahl des Lösungsmittels
und des Lösungsmittelgehaltes
relativ rasch trocknet, kann die Zeit zur Polymerisation und für andere
stabilisierende chemische und physikalische Wechselwirkungen 8 Stunden
oder mehr betragen. Die thixotrope Natur der Überzugs-Zusammensetzung gestattet, dass sie
auf eine Oberfläche
ungeachtet deren Orientierung aufgebracht wird, durch eine Vielfalt
von Verfahren ohne Laufen, Klumpen oder Sacken, während sie
trocknet, und gestattet weiter, dass der Überzug, wie erforderlich, bearbeitet
wird. Der Begriff thixotrop, wie er hierin benutzt wird, bezieht
sich auf eine Eigenschaft einer Material-Zusammensetzung, die es
ihr gestattet zu fließen,
wenn sie einer mechanischen Kraft unterworfen wird, wie einer Scherspannung,
oder wenn sie gerührt
wird und zu einer gelartigen Form zurückkehrt, wenn die mechanische Kraft
entfernt ist. Diese Definition stimmt mit der Definition von Thixotropie überein,
wie sie in Hawley's
Condensed Chemical Dictionary (13. Auflage) und der Encyclopedia
Britannica enthalten ist. Diese Eigenschaft gestattet es dem Überzug,
in einer Produktions- oder Feldreparatur-Umgebung auf beschädigte Oberflächen mit komplexen
Geometrien aufgebracht zu werden, einschließlich abgespaltener Bereiche
von TBC-überzogenen Komponenten,
wie Turbinenschaufeln und -umhüllungsringen,
darauf jedoch nicht beschränkt,
ohne die nicht beschädigten
Komponenten-Oberflächen,
die unter den oder benachbart den beschädigten Oberflächen liegen,
freizulegen und ohne Klumpen, Laufen oder Tropfen des Überzuges.
Diese wichtigen thixotropen Eigenschaften gestatten es dem Überzug,
auf eine Oberfläche
nach irgendeiner Anzahl von Verfahren aufgebracht zu werden, wie
Spritzen, Tauchen, Bürsten
usw. Der aufgebrachte Überzug
fließt
aufgrund der Wirkungen der Schwerkraft, wie durch Klumpen, Laufen
oder Tropfen, nach dem Aufbringen nicht. Der Überzug wird jedoch fließen, wenn
er einer mechanischen Scherspannung ausgesetzt wird, was es gestattet,
ihn zu bearbeiten, falls dies erwünscht ist. Während der
frühen
Stadien der Trocknungsperiode kann der Überzug bearbeitet werden, falls
erforderlich. Die Fähigkeit,
den Überzug
zu bearbeiten, wird natürlich
während
der Trocknungsperiode graduell vermindert, während der das Lösungsmittel
unter Bildung eines Überzuges,
einschließlich
Binderteilchen mit polymeren Bindungen dazwischen, verdampft. Die
Trocknungsperiode hängt
von der Verdampfung des Lösungsmittels
und dem Trocknen und der resultierenden Bildung polymerer Bindungen
oder „Härten" des Binders bis
zum vollständigen
Trocknen ab. Diese Eigenschaften gestatten, dass der Überzug Probleme
des Tropfens und Laufens überwindet,
die bei anderen Ü berzügen auftreten,
wodurch Teile des Substrates unüberzogen
bleiben können.
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Nachdem
man die Zusammensetzung aufgebracht und sie für etwa 8 Stunden bei Raumtemperatur hat
trocknen lassen, ist sie stabil und der resultierende trockene und
teilweise gehärtete Überzug kann
bei hoher Temperatur eingesetzt werden. Thermische Schockdaten an
dem getrockneten Material zeigten ein Widerstehen gegenüber Temperaturen
von etwa 1093°C
(2000°F)
und es wurden Verbesserungen bei der IR-Reflexion festgestellt.
Bei der Wärmebehandlung,
wie beim Glühen
durch den Triebwerksbetrieb, wird der Überzug vollständig gehärtet und
zumindest teilweise in eine Keramikmatrix umgewandelt, die Keramikmaterialien
einschließt.
Der Matrixüberzug
zeigt geringere Rauheit oder Ra-Werte als TBCs, die nach anderen
Verfahren aufgebracht wurden. In jedem Falle kann der durch Härten und
Glühen
der aufgebrachten Zusammensetzung gebildete Überzug geglättet werden, wie durch Absanden
mit einem Diamantkissen, um eine erwünschte Glätte zu erzielen. Eine solche
Glättung
nach dem Aufbringen ist besonders geeignet für die Reparatur tiefer abgespaltener
Bereiche (die sich 1,27 mm (50 mils) nähern).
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Als
ein Resultat der vorgenannten Eigenschaften zeigt die Überzugs-Zusammensetzung
Haftung an einer weiten Vielfalt von Substraten, einschließlich bloßen Metalls,
gesandstrahlten Metalls, überzogener
Metalle und überzogener
Keramiken aller Arten, TBCs und vieler Hochtemperatur-Verbundmaterialien,
darauf jedoch nicht beschränkt.
Die Zusammensetzung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung
gestatten eine Reparatur von TBC-Fehlern
in der glattem Überzugsoberfläche am Flügel, im
Feld, in situ und erfordern kein Nachbehandlungs-Erhitzen oder Glühen, um
den getrockneten Überzug
vor der Anwendung bei hoher Temperatur zu stabilisieren.
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Die
vorliegende Erfindung sorgt für
eine in situ-Reparatur eines TBC-Überzuges ohne die Notwendigkeit
einer Wärmebehandlung
nach dem Überziehen,
die üblicherweise
bei bekannten TBC-Reparaturverfahren erforderlich
ist. Die Zusammensetzung gestattet den Einsatz von Raumtemperatur-
oder „kalten" Aufbringverfahren,
um eine Reparatur des TBC-Überzuges
zu bewirken. Alternativ können
erhöhte
Temperaturen benutzt werden, wie Heizlampe, Heizdecken-Behandlung
oder Heizkanonen-Behandlung, um das Trocknen und Härten zu
beschleunigen und, wahlweise, den Überzug zumindest teilweise
in eine Keramikmatrix umzuwandeln, ohne die erwünschten Eigenschaften des Reparaturüberzuges
zu beeinträchtigen.
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Das
Verfahren des Aufbringens der chemischen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung schließt
vorzugsweise das Aufbringen bei Raumtemperatur ohne die Notwendigkeit
der Anwendung von Wärme
ein, um die Zusammensetzung zu härten,
um die Reparatur zu bewirken. In einer Ausführungsform wird nach dem Reinigen
des Oberflächenbereiches
der Komponente, die durch die lokalisierte Abspaltung freigelegt
ist, die chemische Zusammensetzung als ein Kitt oder eine Paste
aufgebracht. Der Kitt oder die Paste können in bekannten Verpackungs-
und Verteilungsgefäßen gelagert
werden, wie Tuben und Kanistern mit Ausgabedüsen, -röhren und Ähnlichen. In Abhängigkeit
von dem benutzten Ausgabesystem kann das ausgegebene Produkt ein
Bearbeiten erfordern, wie mit einem Kittmesser oder einer solchen
Schaufel oder anderen bekannten Einrichtungen, um Kitte, Pasten
und chemische Zusammensetzungen ähnlicher
Konsistenz zu glätten.
Alternativ schließt
in einer flüssigen
Mischungs-Ausführungsform
die Zusammensetzung mehr Gewichtsprozent Lösungsmittel ein, was die Verteilung
durch bekannte Flüssigkeits-Spritzeinrichtungen
gestattet.
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Nach
dem Aufbringen bildet die chemische Zusammensetzung eine gleichmäßige dünne Schicht
der Keramik- und Polymer-Zusammensetzung über dem Bindeüberzug oder
Substrat, das durch das Abspalten freigelegt ist und dem benachbarten
TBC-Überzug.
Der Lösungsmittelträger verdampft
dann unter Zurücklassung
einer dünnen
Schutzschicht aus Binder und Keramikmaterialien über dem Oberflächenbereich
der Komponente. Den Überzug
lässt man
bei Umgebungstemperatur, vorzugsweise für mindestens etwa 8 Stunden, trocknen.
Die getrocknete Überzugs-Zusammensetzung
hat die Attribute eines Polymers aufgrund polymerer Bindungen, die
innerhalb des Binders gebildet wurden. Das Trocknen und Härten setzt
sich im Laufe der Zeit fort und wird weiter beschleunigt, wenn das
Teil wahlweise einer Wärmequelle
ausgesetzt wird. Das Trocknen kann jedoch bei Raumtemperatur bewerkstelligt
werden.
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Wahlweise
wird der Überzug
bald nach dem Abscheiden des Überzuges
wärmebehandelt,
um das Trocknen und Härten
zu beschleunigen. Beim nachfolgenden Triebwerksbetrieb wird der
getrocknete Überzug in
situ durch Triebwerkshitze geglüht,
was das Zersetzen oder Reagieren des Binders verursacht, um einen Keramik
einschließenden
Reparaturüberzug
zu ergeben, der den Oberflächenbereich
der Komponente bedeckt und der das Keramikpulver in der Matrix eines
Materials umfasst, das gebildet wird, wenn der Binder bei hoher
Temperatur für
eine genügende
Zeitdauer reagiert hat. Der Binder ist vorzugsweise ein Keramik-Vorstufenmaterial,
das durch Erhitzen unmittelbar in Glas oder Keramik umgewandelt
werden kann oder das man im Laufe der Zeit thermisch zersetzt, um
einen glasartigen keramischen Reparaturüberzug zu bilden. Obwohl höhere Betriebstemperaturen
mehr Glas in Keramik umwandeln, behält der Überzug zumindest einige glasartige Charakteristika,
da davon ausgegangen wird, das die Triebwerks-Betriebstemperaturen
ungenügend
sind, um eine reine Keramik zu bilden.
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Gemäß der Erfindung
kann jede Stufe des Reparaturverfahrens ausgeführt werden während die
Komponente bei Umgebungstemperatur installiert bleibt, z. B. in
der Strömungspfad-Baueinheit eines
im Stillstand befindlichen Gasturbinen-Triebwerkes. Innerhalb von
8 Stunden nach der Stufe des Aufbringens der Zusammensetzung bei
Umgebungstemperatur kann das Turbinentriebwerk den Betrieb wieder
aufnehmen, zu welcher Zeit die durch den Betrieb des Triebwerkes
erzeugte Wärme
den getrockneten und teilweise gehärteten Überzug glüht, um einen glasartigen Keramiküberzug zu
erzeugen. Die Periode des Trocknens und Härtens kann jedoch wahlweise
durch die Anwendung einer Wärmebehandlung
beschleunigt werden.
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In
Anbetracht des Obigen sollte klar sein, dass die Erfindung mehrere
Nachteile früherer
Verfahren überwindet,
die zum Reparieren von Wärmesperrüberzügen angewendet
wurden. Im Besonderen erfordert das Verfahren dieser Erfindung nicht,
dass der Wärmesperrüberzug vollständig entfernt
wird, noch erfordert die Erfindung die Entfernung der Komponente,
um ihren Wärmesperrüberzug zu
reparieren. Als einen weiteren Vorteil erfordert das Reparaturverfahren
kein Aufbringen bei hoher Temperatur oder eine nachfolgende Hochtemperatur-Behandlung,
da der Reparaturüberzug
genügend
Festigkeit zeigt, um dem Triebwerksbetrieb zu widerstehen und er
durch den Triebwerksbetrieb unter Bildung eines glasartigen Keramik-Überzugssystems gehärtet oder
geglüht
wird. Ein anderer Vorteil der Reparatur ist, dass sie keine spezielle
Aufbring-Ausrüstung benötigt und
unter Umgebungsbedingungen ausgeführt werden kann, d. h., es
gibt kein Erfordernis, eine kontrollierte Atmosphäre (wie
durch Einrichten einer Inertgas- oder Vakuum-Umgebung) während der
Reparatur aufrechtzuerhalten.
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Zusätzlich bietet
dieser Überzug
eine geringere Rauheit an der Oberfläche bei verbesserter Wärmeabweisung
und lässt
somit weniger Energie durch. Als ein Resultat ist eine minimale
Stillstandszeit erforderlich, um die Reparatur abzuschließen und
den Betrieb des Turbinentriebwerks wieder aufzunehmen. Die Erfindung kann
bei irgendeiner Gasturbinen-Komponente benutzt werden, die einen
TBC aufweist, wie Flugzeug-Turbinen und Turbinen für die elektrische
Energieerzeugung. Im Falle von Energieerzeugungs-Turbinen werden
die Kosten des vollständigen
Aussetzens der Energieerzeugung für eine ausgedehnte Zeitdauer
vermieden, um die Komponente zu entfernen, zu reparieren und dann
wieder zu installieren, wenn nur eine lokalisierte Abspaltung erfolgt
ist. Vermieden wird auch die Notwendigkeit, zu entscheiden, ob der
Betrieb der Turbine fortgesetzt werden soll oder nicht, bis die
Komponente mit der Abspaltung nicht länger brauchbar ist, bei dem
Risiko der Beschädigung
der Komponente und des Triebwerkes.
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Die
Erfindung wird nun detaillierter beispielhaft unter Bezugnahme auf
die Zeichnung beschrieben, in der zeigen:
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1 eine
Querschnittsdarstellung einer Komponentenoberfläche, die durch einen Wärmesperrüberzug geschützt ist,
bei dem eine lokalisierte Abspaltung aufgetreten ist,
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2 und 3 Querschnittsdarstellungen
der Komponentenoberfläche
von 1 während
der Reparatur des Wärmesperrüberzuges
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Wann
immer möglich
werden die gleichen Bezugsziffern in der Zeichnung benutzt, um gleiche
oder ähnliche
Teile zu bezeichnen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Komponenten im heißen Abschnitt von Gasturbinen-Triebwerken
gerichtet, die durch Wärmesperrüberzüge für den Betrieb
innerhalb von Umgebungen geschützt
sind, die durch relativ hohe Temperaturen charakterisiert sind und
daher schweren thermischen Spannungen und thermischen Zyklen ausgesetzt
sind. Bemerkenswerte Beispiele solcher Komponenten schließen die
Hoch- und Niederdruck-Turbinendüsen
und -Laufschaufeln, Umhüllungsringe,
Brennerauskleidungen und Verstärkerteile
von Gasturbinen-Triebwerken zum Einsatz in Flugzeugen und industriellen
Anwendungen ein. Während
die Vorteile dieser Erfindung besonders anwendbar sind auf Komponenten
von Gasturbinen-Triebwerken, ist die Erfindung allgemein anwendbar
auf irgendeine Komponente, bei der ein Wärmesperrüberzug benutzt wird, um eine
Komponente thermisch von ihrer Umgebung zu isolieren.
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In 1 ist
eine Oberflächenregion
einer Komponente 10 dargestellt, die durch ein Wärmesperrüberzugs(TBC)-System 12 geschützt ist.
Das TBC-System 12 ist zusammengesetzt aus einem Bindeüberzug 14, der
auf der Substratoberfläche
der Komponente 10 gebildet ist, und einer Keramikschicht 16,
die auf dem Bindeüberzug 14 als
der Wärmesperrüberzug abgeschieden
ist. Wie es bei Hochtemperatur-Komponenten von Gasturbinen-Triebwerken
der Fall ist, kann die Komponente 10 aus einer Nickel-,
Kobalt- oder Eisen-Basissuperlegierung gebildet sein. Der Bindeüberzug 14 ist
vorzugsweise aus einem metallischen oxidationsbeständigem Material
gebildet, um die darunter liegende Komponente 10 vor Oxidation
zu schützen
und der Keramikschicht 16 zu gestatten, fester an der Komponente 10 zu
haften. Geeignete Materialien für
den Bindeüberzug 14 schließen MCrAlX-Decküberzüge und Diffusions-Aluminidüberzüge ein.
Gezeigt ist auch eine fest haftende Oxidhaut, typischerweise Al2O3, die durch Aussetzen
des Bindeüberzuges
gegenüber
einer erhöhten Temperatur
gebildet ist.
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Typischerweise
wird die TBC-Keramikschicht 16 durch Plasmaspritzen abgeschieden,
wie Luftplasmaspritzen (APS), obwohl andere Abscheidungsverfahren
benutzt werden können,
wie EB(Elektronenstrahl)-Abscheidung, PVD(Physikalische Dampfabscheidungs)-
oder CVD(Chemische Dampfabscheidungs)-Prozesse. Ein bevorzugtes
Material für
die Keramikschicht 16 ist ein Yttriumoxid-stabilisiertes
Zirkoniumdioxid (YSZ), wobei eine bevorzugte Zusammensetzung etwa
4 bis etwa 8 Gew.-% Yttriumoxid aufweist, obwohl andere Keramikmaterialien
benutzt werden können,
wie Yttriumoxid, nicht stabilisiertes Zirkoniumdioxid oder Zirkoniumdioxid,
stabilisiert mit Magnesiumoxid (MgO), Ceroxid (CeO2),
Scandiumoxid (Sc2O3) und/oder
andere Oxide. Die Keramikschicht 16 wird bis zu einer Dicke
abgeschieden, die genügt,
um den erforderlichen thermischen Schutz für die Komponente 10 zu
bieten, typischerweise in der Größenordnung
von etwa 50 bis etwa 300 μm
(etwa 0,002 bis etwa 0,012 inches) für die meisten Gasturbinentriebwerks-Komponenten.
Dickere (bis zu etwa 0,1016 mm (0,0040 inches)) TBC-Aufbringungen
sind jedoch möglich.
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Als
eine Gasturbinen-Triebwerks-Komponente werden die Oberflächen der
Komponente 10 während des
Betriebes der Triebwerkes heißen
Verbrennungsgasen ausgesetzt und unterliegen daher einem schweren Angriff
durch Oxidation, Korrosion und Erosion. Demgemäß muss Komponente 10 vor
ihrer feindlichen Betriebsumgebung durch das TBC-System 12 geschützt bleiben.
Ein Verlust an der Keramikschicht 16 durch Abspaltung führt zur
vorzeitigen und häufig
raschen Verschlechterung des Komponenten-Substrates 10.
Eine lokalisiert abgespaltene oder mechanisch beschädigte Region 20 der
Keramikschicht 16 ist in 1 repräsentiert,
wobei das TBC-Reparaturverfahren dieser Erfindung in den 2 und 3 repräsentiert
ist. Gemäß der Erfindung
wird jede der folgenden Stufen, die bei der Repara tur der Komponente 10 ausgeführt wird,
ausgeführt,
während
die Komponente 10 installiert im Turbinentriebwerk verbleibt,
wodurch das frühere
Erfordernis, die Komponente zu entfernen und später wieder zu installieren,
vollständig
vermieden wird.
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Das
Reparaturverfahren beginnt vorzugsweise mit dem Reinigen der Oberfläche 22,
die durch die lokalisiert abgespaltene Region 20 freigelegt
ist, um lose Oxide und Verunreinigungen, wie Fett, Öle und Schmutz,
zu entfernen, vorzugsweise ohne Beschädigen des Bindeüberzuges 14 oder
Entfernen irgendwelcher restlichen Fragmente der Keramikschicht 16,
die an dem Bindeüberzug 14 haften.
Während
verschiedene Techniken benutzt werden können, besteht ein bevorzugtes
Verfahren darin, lose Materialien und Verunreinigungen in der und
um die abgespaltene oder mechanisch beschädigte Region 20 herum
zu entfernen und wahlweise den abgespaltenen Bereich durch Entfernen
einer vorbestimmten Menge nicht beschädigten TBC, vorzugsweise bis
zum Bindeüberzug 14 ohne
Beschädigung
des Bindeüberzuges 14,
zu bearbeiten. Wo der Bindeüberzug 14 beschädigt ist,
gestattet das Verfahren das Aufbringen eines Bindeüberzuges 14 über der beschädigten Region
vor dem Aufbringen der Überzugs-Zusammensetzung.
Vor dem Aufbringen irgendeines Bindeüberzuges 14 oder einer Überzugs-Zusammensetzung
muss die freigelegte Oberfläche 22 der
beschädigten
Region mit einem verdampfbaren Reiniger, wie Alkohol und/oder Aceton,
gereinigt werden. Diese Stufe kann selektiv ausgeführt werden,
um sicherzustellen, dass die umgebende unbeschädigte Keramikschicht 16 der
Prozedur nicht unterworfen wird.
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Nach
dem Reinigen und wahlweisen Bearbeiten und/oder Wiederüberziehen
mit einem Bindeüberzug wird
die abgespaltene Region 20 mit einer chemischen Keramikzusammensetzung 24 abgedeckt,
wie durch 2 repräsentiert. Gemäß der Erfindung,
ist die chemische Keramikzusammensetzung 24 eine pastenartige Mischung
von Keramikpulvern und einem Binder, die unter Bildung eines keramischen
Reparaturüberzuges 26 härtet, wie
in 3 als an der freigelegten Oberfläche 22 haftend
gezeigt, die durch Abschnitte des Bindeüberzuges 14, der Oxidhaut 18 und/oder Überbleibseln
der Keramikschicht 16 definiert werden kann.
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Die
chemische Zusammensetzung 24 ist vorzugsweise eine pastenartige
Mischung, umfassend ein oder mehrere hochschmelzende Materialien,
wie Keramik oder Glas, wobei das hochschmelzende Material in pulverisierter
Form und in mindestens zwei vorbestimmten Teilchengrößenbereichen
bereitgestellt ist, einen Binder, ein oder mehrere Keramikmaterialien
von Nanogröße und ein
Lösungsmittel.
Geeignete hochschmelzende Materialien schließen Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid,
Hafniumdioxid, Magnesiumoxid, Titandioxid, Calciumoxid, Siliciumdioxid,
Yttriumoxid, andere hochschmelzende Materialien und Kombinationen
davon ein, sind darauf jedoch nicht beschränkt. Vorzugsweise wird das
hochschmelzende Material in zwei Teilchengrößenbereichen bereitgestellt,
wobei der erste Bereich kleiner als etwa 1 μm aber größer als etwa 30 Nanometer (nm)
ist, der zweite Teilchengrößenbereich
liegt zwischen etwa 45 μm
und etwa 75 μm.
Der Binder ist ein Keramik-Vorstufenmaterial, vorzugsweise ein Silicon
oder eine Zusammensetzung auf Phosphatgrundlage, obwohl vorhersehbar
ist, dass andere Keramik-Vorstufenbinder eingesetzt werden können, einschließlich kolloidaler
oder Sol-Gel-Materialien,
die thermisch unter Bildung hochschmelzender Oxide und möglichst
Calciumaluminat-Zemente zersetzen.
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Der
Begriff „Keramikmaterial
von Nanogröße", wie er hierin benutzt
wird, ist definiert als ein Material mit einer Größe von unter
30 nm, das keramische Charakteristika aufweist, wie Aluminiumoxid
(Al2O3), Titandioxid
(TiO2) und Siliciumdioxid (SiO2).
Das Keramikmaterial von Nanogröße wird
vorzugsweise in einer Teilchengröße zwischen
etwa 5 und etwa 30 nm und bevorzugter zwischen etwa 10 und etwa
25 nm bereitgestellt. Die Zugabe dieses Keramikmaterials von Nanogröße repräsentiert
eine signifikante Leistungsverbesserung hinsichtlich des Aufbringens
der Überzugs-Zusammensetzung
und resultiert in Überzugsglätte und
-dichte. Es wird angenommen, dass die Nanoteilchen des Keramikmaterials
Zwischenräume
oder Hohlräume
zwischen den hochschmelzenden Materialien in der Matrix füllen, die
durch den aufgebrachten Überzug
gebildet wird, um dem Überzug
thixotrope Eigenschaften zu verleihen, sodass eine außerordentlich
glatte und abriebsbeständige
Oberfläche
erhalten werden kann. Während
irgendeine Nano-Version der obigen Materialien genügt, ist
ein besonders geeignetes Material AEROXIDE® Alu
C von Aerosil, einer Geschäftslinie
der DeGussa AG, Weissfrauenstraße
9, G-60287 Frankfurt am Main, Deutschland. AEROXIDE® Alu
C ist ein sehr feines pyrogenes Metalloxid mit einer hohen spezifischen
Oberfläche
und einem Gehalt an Al2O3 von
mehr als oder gleich 99,6 Gew.-%, bezogen auf erhitztes Material,
bei einer mittleren Teilchengröße von 13
nm. DeGussa stellt auch abgerauchtes SiO2 und
abgerauchtes TiO2 in Nano-Teilchengrößenbereichen
her, die als das Keramikmaterial von Nanogröße in der vorliegenden Erfindung
benutzt werden können.
Zusätzlich
kann T-64 (-100) Aluminiumoxid, das ein gemahlenes Aluminiumoxidprodukt
ist, als ein Aggregat-Füllstoffmaterial
hinzugegeben werden, wo der Reparaturbereich dicker (größer als
etwa 0,0508 mm) (0,0020 inches) ist und/oder wo die Stelle und die
Art des Reparaturbereiches das Aufbringen mit einem Kittmesser oder
einer Schaufel geeignet sein lässt.
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Das
verdampfbare Lösungsmittel
der Zusammensetzung 24 hängt von eingesetzten speziellen
Binder- und Keramikbestandteilen sowie dem Aufbringverfahren ab,
wobei die Menge genügt,
um den Binder vollständig
aufzulösen.
So ist, z. B., ein geeignetes Lösungsmittel
für den
Binder auf Silicon- oder Phosphat- Grundlage ein Alkohol, wie denaturierter
Alkohol (z. B. Ethylalkohol, kombiniert mit 5% Isopropylalkohol) und
andere Alkohole oder Aceton, Methylethylketon, Zylol und neuen niederen
VOC-Lösungsmitteln,
die eine Mischung organischer Lösungsmittel
umfassen können.
Soll die Zusammensetzung gespritzt werden, dann werden der Binder
und die hochschmelzenden Keramikkomponenten mit genügend Lösungsmittel
vermischt, um die Komponenten gleichmäßig zu verteilen, um eine spritzbare
Flüssigkeitsmischung
zu bilden. Soll die Zusammensetzung als eine Paste aufgebracht werden,
dann wird weniger Lösungsmittel
mit dem Binder und den hochschmelzenden Keramikkomponenten vermischt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, schließt
die chemische Zusammensetzung eine Mischung von etwa 5 bis etwa
65 Gew.-% Alpha-Aluminiumoxidpulver, hergestellt aus ultrareinem Aluminiumoxid
mit einer Reinheit von etwa 99,99% und einer Teilchengröße von weniger
als 1 μm
aber größer als
30 nm, wie SM8, vertrieben durch Baikowski International Corporation,
etwa 5 bis 75 Gew.-% eines calcinierten Aluminiumoxids, vorzugsweise
mit einer Reinheit von etwa 99,8% und einer Teilchengröße vorwiegend im
Bereich von mehr als 45 bis weniger als etwa 75 μm, wie das von der Alcoa Chemical
Devision als A-14 (-325) vermarktete Material, etwa 4 bis etwa 45
Gew.-% eines Binders, wie eines Silicon- oder Phosphat-Binders, etwa 5 bis
etwa 70 Gew.-% eines Keramikmaterials von Nanogröße gemäß Anspruch 1, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Aluminiumoxid, Titandioxid und Siliciumdioxid,
und etwa 2 bis etwa 30 Gew.-% eines Lösungsmittels, wie denaturierten
Alkohol oder Aceton, ein.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließt
eine Zusammensetzung, die sich als besonders geeignet erwiesen hat,
etwa 8 bis etwa 15 Gew.-% SM8-Aluminiumoxid, etwa 20 bis etwa 40 Gew.-%
A14 (-325) Aluminiumoxid, etwa 5 bis etwa 20 Gew.-% Silicon, etwa
30 bis etwa 60% Aluminiumoxid von Nanogröße gemäß Anspruch 1 und etwa 2 bis
etwa 20 Gew.-% Lösungsmittel,
wie denaturierten Alkohol (z. B. Ethylalkohol, kombiniert mit 5%
Isopropylalkohol, Aceton oder denaturierten Alkohol mit hinzugegebenen
Ethylacetat und Isobutylketon ein. Ein Beispiel einer anderen bevorzugten
chemischen Zusammensetzung erscheint in der folgenden Tabelle 2: Tabelle 1 (Vergleichsbeispiel)
Materialien
auf Gew.-%-Grundlage | Gew.-% |
Denaturierter
Alkohol oder Aceton | 5,4 |
SM8-Aluminiumoxid | 11,3 |
A14
(-325 Maschen) Aluminiumoxid | 30,6 |
Siliconbinder | 9,5 |
T-64
(-100 Maschen) Aluminiumoxid | 43,2 |
Tabelle 2 Beispiel gemäß der Erfindung
Materialien
auf Gew.-%-Grundlage | Gew.-%-Bereiche |
Denaturierter
Alkohol oder Aceton | 2–20 |
SM8-Aluminiumoxid | 8–15 |
A14
(-325 Maschen) Aluminiumoxid | 20–40 |
Siliconbinder | 5–20 |
Keramikmaterial
von Nanogröße | 30–60 |
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Das
Obige ist beispielhaft und nicht beschränkend. Andere Kombinationen
und Variationen von Bestandteilen und Mengen liegen im Rahmen der
Erfindung.
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Um
die chemische Zusammensetzung 24 herzustellen, werden das
Keramikpulver und Keramikmaterial(ien) von Nanogröße mit dem
Binder und Lösungsmittel
in einer genügenden
Menge kombiniert, um vorzugsweise eine pastenartige Mischung zu
bilden. Ein Verhältnis
von Keramik zu Binder von etwa 8:1 ist allgemein bevorzugt, wenn
man die oben angegebenen Kombinationen benutzt. Obwohl die pastenartige
Mischung bevorzugt ist, kann zusätzliches
Lösungsmittel
hinzugegeben werden, um eine flüssigere
Mischung zu bilden, wenn Spritzverfahren zum Aufbringen benutzt
werden sollen.
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Bevorzugte
Binder schließen
Siliconharze, hergestellt durch GE Silicons unter den Handelsbezeichnungen
SR350 und SR355, und klassifiziert als eine Methylsesquisiloxan-Mischung
der Polysiloxan-Familie in Mengen von bis zu etwa 45 Gew.-% der
Zusammensetzung, ein. Bevorzugte Binder auf Phosphat-Grundlage schließen Aluminiumphosphat
und komplexe Phosphat-Materialien,
die kommerziell von verschieden Quellen erhältlich sind, wie Budenheim,
Chemische Fabrik, in Mengen von bis zu etwa 45 Gew.-% der Zusammensetzung
ein. Die chemische Zusammensetzung 24 kann zusätzliche
Additive einschließen,
insbesondere ein oder mehrere oberflächenaktive Mittel, um eine
geeignet klebrige Konsistenz zu erzielen, die es der Zusammensetzung 24 ermöglicht,
an Oberfläche 22 zu
haften, die, wie oben ausgeführt,
durch Abschnitte des metallischen Bindeüberzuges 14, der Oxidhaut 18 und/oder
Resten der Keramikschicht 16 definiert werden kann. So
können,
z. B., bis zu etwa 15 Gew.-% eines nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittels erwünscht
sein. Beispiele geeigneter oberflächenaktiver Mittel/Dispersionsmittel
sind kommerziell erhältlich
als PS21A und Merpol von Witco bzw. Stephan. Die Zusammensetzung
kann auch Dispersionsmittel einschließen, um die Bestandteile innerhalb
der Zusammensetzung gleichmäßig zu verteilen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
kann die pastenartige Mischung der chemischen Zusammensetzung 24 aus
irgendeiner geeigneten Pasten oder Kitt abgebenden Vorrichtung aufgebracht
werden und die abgegebene Zusammensetzung kann unter Einsatz mechanischer
Mittel, wie Kittschaufeln und -messern, Bürsten, Schwämmen und anderen bekannten
Aufbringvorrichtungen geglättet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zusammensetzung
eine unter Druck abgebbare Zusammensetzung, die in einer unabhängigen tragbaren
Tube oder einem solchen Kanister mit einer Ausgabedüse oder
Röhre zum
gleichmäßigen und kontrollierten
Verteilen der ausgegebenen Zusammensetzung auf einer Oberfläche, wie
einer Schaufelblatt- oder anderen Flugzeug-Triebwerks-Komponente,
enthalten ist. Aufgrund der haftenden und thixotropen Eigenschaften
der Zusammensetzung ist keine Grundierung erforderlich. In einigen
Fällen
kann jedoch eine verbesserte Haftung durch Verdünnen der Zusammensetzung mit
Lösungsmittel
und Bürsten
der resultierenden Mischung in den Reparaturbereich als eine Grundierung
und Verdampfenlassen des Lösungsmittels
vor dem Aufbringen unverdünnter Überzugs-Zusammensetzung zur
Bildung eines Reparaturüberzuges
resultieren. Zusätzlich
kann die Zusammensetzung in aufeinander folgenden Schichten aufgebracht
werden, um den abgespaltenen oder beschädigten Überzugsbereich vollständig zu
füllen.
Falls erwünscht,
kann man jede Schicht trocknen lassen, bevor die nachfolgende Schicht
aufgebracht wird.
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Es
ist keine Wärmebehandlung
nach dem Aufbringen und vor dem Einsatz erforderlich, um den trocknen
und gehärteten Überzug zu
bilden, da nach dem Verdampfen des Lösungsmittels das Silicon als
ein Binder wirkt, der anfänglich
durch Polymerisation härtet,
um eine Silicon-Aluminiumoxid-Matrix zu bilden, deren Festigkeit
für den
Triebwerksbetrieb genügt.
In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung 24 und erwünschten Resultaten, kann die
aufgebrachte Zusammensetzung 24 entweder einfach bei Raumtemperatur
reagieren oder alternativ kann das Trocknen und Härten durch
Erhitzen beschleunigt werden, wie mit einer Heizlampe, einem Brenner
oder einer anderen Wärmequelle.
Geeignete thermische Behandlungen dauern etwa acht Stunden bei Raumtem peratur,
etwa zwei Stunden bei etwa 65,5°C
(150°F)
und etwa 30 Minuten bei etwa 121,1°C (250°F).
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Nach
genügendem
Trocknen und Härten
ist die Zusammensetzung 24 im Wesentlichen eine gehärtete polymere
Zusammensetzung. Das Testen von Reparaturüberzügen 26 mit Silicon
als dem Binder hat gezeigt, dass die Reparaturüberzüge 26 dieser Erfindung
durch genügend
Restfestigkeit charakterisiert sind, um fest an der Oberfläche 22 innerhalb
der abgespaltenen oder mechanisch beschädigten Region 20 in
der Keramikschicht 16 zu haften, bis sie zur Bildung einer
Keramik geglüht
wird. Phosphatbinder ergeben erwartungsgemäß ähnliche Resultate.
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Nach
dem Aufbringen, Trocknen und Härten
wird der Überzug
während
des anfänglichen
Betriebes des Turbinentriebwerkes weiter gehärtet und schließlich teilweise
in einen glasartigen Keramik-Reparaturüberzug 26 umgewandelt.
Bei nachfolgenden Triebwerks-Operationen unterliegt der Reparaturüberzug weiter
einem Trocknen, Härten
und Keramik-Umwandlungsreaktionen zusammen mit einer Zunahme der
Festigkeit und anderer mechanischer Eigenschaften des Überzuges 26.
Es wird angenommen, dass das Aussetzen gegenüber der Triebwerkshitze die
Natur der Bindungen der Zusammensetzung von im Wesentlichen polymer zu
glasartig keramisch ändert.
Je höher
die Temperatur, der die Zusammensetzung ausgesetzt ist, um so mehr Keramik
wird gebildet. Bei den maximalen Temperaturen, die durch den Triebwerksbetrieb
erzeugt werden, wird jedoch angenommen, dass die Zusammensetzung
einige glasartige Keramikeigenschaften beibehält und nicht vollständig in
eine Keramik umgewandelt wird. In der bevorzugten Ausführungsform
der Zusammensetzung, die einen Siliconbinder einschließt, zersetzt
sich, z. B., bei ausgedehntem Triebwerksbetrieb bei hohen Temperaturen
der Binder thermisch zu Siliciumdioxid unter Bildung einer Siliciumdioxidmatrix,
in der die mindestens drei Teilchengrößen der hochschmelzenden Materialien
verteilt sind.