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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem für einen Motor.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein
Verbrennungsmotor in einem Fahrzeug erzeugt mechanische Energie
in Form von Arbeit, die verwendet wird, um das Fahrzeug zu bewegen,
und thermische Energie in Form von Wärme. Ein durch den Motor erzeugter
Wärmeüberschuss
muss entfernt werden, so dass der Motor auf einer konstanten Temperatur
gehalten wird. Zu diesem Zweck ist ein Verbrennungsmotor mit einem
Kühlkreislauf
ausgestattet, der die Umgebungsluft verwendet, um den durch den
Motor erzeugten Wärmeüberschuss
zu entfernen.
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Es
besteht Bedarf nach Kühlkreisläufen mit gesteigerter
Leistung wegen eines Trends, Fahrzeuge und insbesondere, aber nicht
nur, Industriefahrzeuge, mit leistungsfähigeren und deshalb größeren Motoren
auszustatten. Größere Motoren
müssen schwerere
Fahrzeuge bewegen und zusätzliche Komponenten,
wie Klimaanlagensysteme, Hydraulikvorrichtungen, Wechselstromerzeuger
für elektrische Geräte etc.
mit Energie versorgen. Zusätzlich
sind einige Fahrzeuge mit Immissionsschutzvorrichtungen, wie etwa
Abgasrecyclingvorrichtungen, ausgestattet, die bewirken können, dass
die durch den Motor erzeugte Wärme
gesteigert wird.
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Die
Folge ist, dass herkömmliche
Kühlkreisläufe, die
Wärmetauscher
zum Kühlen
von Motorfluiden (Wasser, Öl
oder Ladeluft), Gebläse
und/oder Pumpen einschließen
können,
so dimensioniert sein müssen,
dass sie die Wärme
von augenblicklich verwendeten Großmotoren entfernen und daher
eine erhebliche Größe haben
müssen.
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Dies
hat beträchtliche
Auswirkungen auf die Architektur der Fahrzeuge, da das Fahrzeug
so ausgelegt werden muss, dass es große Kühlbaugruppen aufnimmt.
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Im
Falle eines Industriefahrzeugs, wie etwa einem Lastwagen, bedeutet
dies, dass das Fahrzeug höher
sein könnte
als erwünscht,
was für
den Luftwiderstand oder den Komfort des Fahrzeugs nachteilig ist,
da die Kabine höher
sein muss als erwünscht.
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Ein
wichtiger Punkt ist, dass der Kühlkreislauf
eines Fahrzeugs so dimensioniert ist, dass er bei einer Kombination
von schlechtestmöglichen
Bedingungen effektiv ist, das heißt bei Bedingungen, bei denen
eine hohe Umgebungstemperatur, schlechte Straßenzustände, schlechte Fahrbedingungen und/oder
eine hohe Motorbelastung kombiniert sind. Dies basiert auf dem Prinzip,
dass, falls der Kühlkreislauf
so dimensioniert ist, dass er die schlechtestmöglichen Bedingungen verkraftet,
er daher unter allen Bedingungen, auf die das Fahrzeug trifft, in
zufrieden stellender Weise arbeiten kann.
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Ein
derartiges Kühlsystem
für einen
Motor ist in der
US 5 443 114 gezeigt.
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Es
schien daher so, dass es noch Raum für die Verbesserung der allgemeinen
thermischen Verwaltung eines Kühlsystems
in einem motorisierten Fahrzeug gibt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Verminderung der Leistung eines Kühlkreislaufs,
welcher die durch einen Motor erzeugte Wärme dissipiert.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Vorschlag für ein unabhängiges Motorkühlsystem, das
einen Kühlkreislauf
mit reduzierter Leistung aufweist.
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Die
Erfindung betrifft ein Motorkühlsystem, das
einen Kühlkreislauf
und eine Verdampfungskühleinrichtung
umfasst. Der Kühlkreislauf
weist eine Kühlleistung
auf, die durch einen Austausch der durch den Motor erzeugten Wärme mit
Umgebungsluft geschaffen wird. Die Verdampfungskühleinrichtung weist eine Kühlleistung
auf, die durch Dissipation der durch den Motor erzeugten Wärme, durch
Verdampfung eines verdampfenden Kühlmittels in einem Boiler,
geschaffen wird. Die Kühlleistung
der Verdampfungskühleinrichtung
ist derart, dass mit der Kühlleistung
des Kühlkreislaufs
die Gesamtleistung des Kühlsystems
wenigstens Spitzenkühlanforderungen
erfüllen
kann.
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Ein
Motor kann unter verschiedenen Umgebungs-, Belastungs- oder Betriebsarten
arbeiten. Die Folge ist, dass die durch den Motor dissipierte Wärmebelastung
erheblich variieren kann, weshalb sie unterschiedliche Anforderungen
an das Kühlsystem stellt.
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Somit
kann das Kühlsystem
normalen Bedingungen gegenüberstehen,
bei denen das Kühlsystem
normale Kühlanforderungen
bewältigen
muss. Normale Bedingungen, und deshalb normale Kühlanforderungen, sind die üblichsten
Betriebsbedingungen eines Motors. Typischerweise können normale Bedingungen
im Falle eines motorisierten Fahrzeugs bedeuten, dass das Fahrzeug
unter Standardtemperaturbedingungen arbeitet und/oder mit einer
regulären
Last arbeitet und/oder auf Straßen
mit durchschnittlichen Steigungen arbeitet und/oder im normalen
Verkehr mit einer ausreichenden Geschwindigkeit zur Bereitstellung
einer Luftströmung
zur Dissipation der Motorwärme
arbeitet. Das Kühlsystem
steht meistens normalen Kühlanforderungen
gegenüber.
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Jedoch
kann das Kühlsystem
auch schlechtestmöglichen
Bedingungen gegenüberstehen,
in denen das Kühlsystem
Spitzenkühlanforderungen
bewältigen
muss. Schlechtestmögliche
Bedingungen, und deshalb Spitzenkühlanforderungen, treten im Betriebsleben
eines Motors selten auf. Typischerweise können im Falle eines motorisierten
Fahrzeugs schlechtestmögliche
Bedingungen bei einer von oder einer Kombination von den folgenden
Bedingungen auftreten: hohe Umgebungstemperatur (beispielsweise:
Sommermonate in der nördlichen
Hemisphäre)
und/oder schlechte Straßenbedingungen
(beispielsweise: steile Straße)
und/oder schlechte Fahrbedingungen (beispielsweise: starker Verkehr,
bei dem Perioden langsamer Bewegung sich mit Perioden des Stillstands
abwechseln) und/oder hohe Last (beispielweise: ein Lastwagen, der
eine schwere Last trägt).
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Gemäß der Erfindung
ist das Kühlsystem zwischen
einem Kühlkreislauf
und einer Verdampfungskühleinrichtung
aufgeteilt, die zusammen eine Gesamtkühlleistung haben, die wenigstens
Spitzenkühlanforderungen
erfüllen
kann. Das Kühlsystem hat
die Kühlressourcen,
um jede Art von Bedingung zu bewältigen
und kann insbesondere schlechtestmögliche Bedingungen verkraften.
Da die Kühlleistung
des Kühlsystems
zwischen der Leistung des Kühlkreislaufs
und der Leistung der Verdampfungskühleinrichtung aufgeteilt ist,
kann die Leistung des Kühlkreislaufs
im Vergleich zu einem herkömmlichen Kühlsystem
vermindert sein, bei dem die Kühlleistung
gänzlich
durch seinen Kühlkreislauf
bereitgestellt wird. In anderen Worten kann der Kühlkreislauf unterdimensioniert
sein, um alleine Spitzenanforderungen zu verkraften. Dies ist insoweit
von großem Nutzen
für die
Architektur des Fahrzeugs, als der Kühlkreislauf im Vergleich mit
einem herkömmlichen Kühlkreislauf
kompakter sein kann. Wenn Spitzenkühlanforderungen zu bewältigen sind,
wird eine zusätzliche
Kühlressource
durch die Verdampfungskühleinrichtung
bereitgestellt, die die Kühlleistung der
latenten Wärme
eines Fluidphasenwechsels verwendet. Ein sehr wichtiger Punkt der
Erfindung liegt in der Verwendung eines Boilers, der eine effiziente Verdampfung
bereitstellt, das heißt,
eine optimale Verwendung der latenten Wärme des verdampfenden Kühlmittels.
Ein Boiler bietet einen weiteren Vorteil darin, dass er insoweit
eine saubere Verwendung des verdampfenden Kühlmittels macht, als das zusätzliche
Kühlmittel
nicht direkt auf eine mechanische Komponente gesprüht wird,
wobei es die Gefahr der Verschmutzung der Komponente oder der Erzeugung
einer thermischen Belastung bei der Komponente gibt. Stattdessen
wird das verdampfende Kühlmittel
bei Bedarf in einem Boiler verdampft, womit der durch den Motor
unter schlechtestmöglichen
Bedingungen erzeugte Wärmeüberschuss
dissipiert wird.
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Vorzugsweise
ist der Kühlkreislauf
geeigneterweise so dimensioniert, dass er eine Kühlleistung aufweist, die wenigstens
normale Kühlanforderungen erfüllen kann,
und ist die Verdampfungskühleinrichtung
geeigneterweise so dimensioniert, dass sie eine Leistung aufweist,
die wenigstens der Differenz zwischen Spitzenkühlanforderungen und normalen Kühlanforderungen
entspricht. Bei dieser Ausführungsform
kann unter normalen Betriebsbedingungen, d. h. den üblichsten
Betriebsbedingungen, der Kühlkreislauf,
der eine Kühlleistung
aufweist, die wenigstens normale Kühlanforderungen erfüllt, alleine den
Kühlbedarf
des Motors bewältigen.
Dies bedeutet, dass unter normalen Bedingungen die Verdampfungskühleinrichtung
nicht erforderlich ist und deshalb nicht arbeitet. Wenn der Motor
unter schlechtestmöglichen
Bedingungen arbeitet, die Spitzenanforderungen an das Kühlsystem
stellen, beginnt die Verdampfungskühleinrichtung zu arbeiten.
Die Verdampfungskühleinrichtung
kann dann den während schlechtestmöglicher
Bedingungen auftretenden Wärmelastüberschuss
dissipieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Verdampfungskühlmittel flüssiges Wasser sein, das weithin
erhältlich
ist und eine bedeutende latente Wärme speichert.
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Vorzugsweise
kann das Verdampfungskühlmittel
flüssiges
Wasser sein, das aus einem Verdampfer einer Klimaanlageneinheit
gesammelt wird. Dies hat den großen Vorteil, dass das Kühlsystem
total unabhängig
gemacht wird. Das Kühlsystem
gemäß der Erfindung
speichert Kühlleistung
in Form von flüssigem
Wasser, das durch die Klimaanlageneinheit erzeugt wird. Im Falle
der Erfindung wird dieses Kondensatwasser als Kühlenergie betrachtet, während es
normalerweise verschwendet wird. Wenn diese zusätzliche Kühlleistung, d. h. das Konden satwasser,
durch das Auftreten von Spitzenkühlanforderungen
erforderlich ist, wird sie bzw. es in ihrer bzw. seiner effizientesten
Weise, nämlich
durch einen Phasenwechsel, verwendet.
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Die
Verdampfungskühleinrichtung
kann in einem Open-Loop-Modus arbeiten. Das verdampfte Wasser wird
vorzugsweise in die Umgebungsluft freigegeben. Ein Kondensieren
des aus dem Boiler kommenden verdampften Wassers für eine weitere
Verwendung ist möglich,
würde aber
Wesentliches an Ausrüstung
und Energie erfordern und ist deshalb bei den meisten Ausführungsformen
der Erfindung nicht erwünscht.
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Vorteilhafterweise
ist der Boiler mit einem Dampfabscheider, das heißt, einer
Vorrichtung zur Entfernung des verbleibenden flüssigen Wassers aus dem Dampf
und zum letztendlichen Erhalten von trockenem Dampf aus dem Boiler,
ausgestattet, wobei deshalb die Effizienz der Verdampfung erhöht wird, da
das Verdampfungsfluid einen vollständigen Phasenwechsel durchmacht.
Somit wird die in dem Verdampfungskühlmittel gespeicherte latente
Energie vollständig
freigegeben.
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Zur
Reduzierung von nassem Dampf ist es auch vorgesehen, dass der Boiler
eine Einrichtung zur Erreichung einer Überhitzung des Verdampfungskühlmittels
aufweist. Eine Überhitzung
des Verdampfungskühlmittels
um 5 bis 10°C über die
normalen Phasenwechselbedingungen erlaubt eine Wiedergewinnung von
nahezu 100% der in dem Verdampfungskühlmittel gespeicherten latenten
Wärme.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
der Erfindung kühlt
die Verdampfungskühleinrichtung
unter Spitzenkühlanforderungen
ein Motorkühlfluid durch
einen Wechsel der Phase des Verdampfungskühlmittels in dem Boiler von
Flüssigkeit
zu Gas, der durch den Wärmeaustausch
zwischen dem Motorkühlfluid
und dem Verdampfungskühlmittel
verursacht wird.
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Obwohl
verschiedene Wärmequellen,
wie etwa interne und externe Heißteile des Motors durch die
Verdampfungskühleinrichtung
gekühlt
werden können,
ist es insbesondere vorteilhaft, die zusätzliche Kühlleistung zu verwenden, um
ein Motorkühlfluid
unter Spitzenkühlbedingungen
zu kühlen.
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Weil
Kühlfluide
hohe Konvektionseigenschaften haben, können der Boiler und die Verbindungsrohre
des Boilers kompakt sein. Dies ist ein wichtiger Vorteil, da eine
Aufgabe der Erfindung darin besteht, die allgemeine Architektur
eines Fahrzeugs zu verbessern.
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Ein
weiterer Grund ist, dass Kühlfluide
eine signifikante thermische Trägheit
aufweisen. Das Auftreten einer kritischen Temperatur für Kühlfluide
ist deshalb selten, womit die Verwendung der zusätzlichen Kühlleistung begrenzt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Verdampfungskühleinrichtung
mit einem Kühl- und
Schmierkreis verbunden, dessen Öl
bei Spitzenkühlanforderungen
durch einen Wechsel der Phase des Verdampfungskühlmittels in dem Boiler von
Flüssigkeit
zu Gas gekühlt
wird, der durch den Wärmeaustausch
zwischen dem Öl
und dem Verdampfungskühlmittel
verursacht wird.
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Ein
Grund für
das Kühlen
des Motoröls
ist, dass, da die maximale Temperatur des Motoröls unter schlechtestmöglichen
Bedingungen ungefähr 125°C erreichen
kann und da die Verdampfungstemperatur von Wasser unter Standarddruckbedingungen
100°C ist,
diese Art von Temperaturunterschied zu stabilen Siedebedingungen
in dem Boiler führen würde. Überdies
hat das Zuweisen der extra Kühlleistung
für das Öl die vorteilhafte
Wirkung, dass Öltemperaturspitzen
beseitigt werden.
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Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung kann das Kühlsystem
einen Ölkühler stromabwärts des
Boilers umfassen. Der Boiler kann mit dem Ölkreislauf verbunden sein,
um mit Wärme
aufgeladenes Öl
in den Boiler zu fördern.
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Vorteilhafterweise
kann eine Sammeleinrichtung angrenzend an den Verdampfer der Klimaanlageneinheit
angeordnet sein, um während
des Betriebs der Klimaanlageneinheit Kondensatwasser von dem Verdampfer
aufzunehmen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann
das Kühlsystem
einen Tank umfassen, in dem das Verdampfungskühlmittel für eine potentielle Verwendung
gespeichert werden kann, sollte es Spitzenanforderungen an das Kühlsystem
geben.
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Der
Tank kann eine mit der Sammeleinrichtung verbundene Einlassöffnung und
eine mit dem Boiler verbundene Auslassöffnung aufweisen.
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Das
Kühlsystem
umfasst geeigneterweise eine Dosiereinheit, die die Menge des in
den Boiler eingespritzten Verdampfungskühlmittel steuert, wenn das
Verdampfungskühlmittel
während
Spitzenanforderungen an das Kühlsystem
in den Boiler gefördert wird.
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Das
Kühlsystem
kann ein Boilerbypassventil umfassen, das die Strömung des Öls in dem
Boiler regeln kann und kann auch ein Ölkühlerbypassventil umfassen,
das die Strömung
des Öls
in dem Kühler regeln
kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann
das Kühlsystem
eine elektronische Steuereinheit umfassen, die den Betrieb des Boilers
steuert.
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Vorzugsweise
kann die elektronische Steuereinheit die Strömung des Verdampfungskühlmittels steuern,
die in den Boiler strömt.
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Um
zu bestimmen, ob der Motor normalen Kühlanforderungen oder Spitzenkühlanforderungen gegenübersteht,
kann die elektronische Steuereinheit mit Daten beliefert werden,
die die Kühlfluidtemperatur
oder die Öltemperatur
betreffen.
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Zum
Fördern
des durch den Boiler freigegebenen Dampfs kann ein Kamin stromabwärts des Boilers
angeordnet sein. Dank dem Kamin kann der Hochtemperaturdampf sicher
entsorgt werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
folgende detaillierte Beschreibung der Erfindung ist besser verständlich,
wenn sie im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen gelesen wird,
wobei jedoch selbstverständlich
ist, dass die Erfindung nicht auf die geoffenbarten spezifischen
Ausführungsformen
beschränkt
ist. In den Zeichnungen
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ist 1 eine
schematische Ansicht eines mit einem herkömmlichen Kühlkreislauf ausgestatteten
Verbrennungsmotors.
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2 ist
eine schematische Ansicht eines mit einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühlsystems
ausgestatteten Verbrennungsmotors.
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3 ist
eine schematische Ansicht eines Teils einer Verdampfungskühleinrichtung
des Kühlsystems
von 2.
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In
allen beigefügten
Zeichnungen bezeichnen ähnliche
Bezugszeichen entsprechende Merkmale.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1 zeigt
auf schematische Weise einen mit einem herkömmlichen Kühlkreislauf 3 ausgestatteten
Motor. Dieser Motor kann irgendeine Art von Fahrzeug oder Gerät mit Leistung
versorgen. Der Motor 2 erzeugt Energie in Form von Wärme. Wärme kann über den
Kühlkreislauf 3 dissipiert
werden, in dem ein Kühlfluid,
das im Allgemeinen auf Wasser basiert, um Heißteile des Motors 2 (Zylinderköpfe und
Zylinderbuchsen) herum zirkuliert. Das mit einer hohen Temperatur
aus dem Motor strömende
Kühlfluid
wird in einem Kühler 4 mittels
durch den Kühler 4 strömender Umgebungsluft
gekühlt.
Der Kühlkreislauf 3 kann
auch eine (nicht gezeigte) Pumpe einschließen, die das mit Wärme aufgeladene
Kühlfluid von
dem Motor in den Kühler 4 bewegt.
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Üblicherweise
wird ein Gebläse 5 verwendet, um
die Strömung
der durch den Kühler 4 hindurchgehenden
Umgebungsluft gemäß den Kühlbedürfnissen
des Motors 2 zu erhöhen.
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Die
Wärme in
einem Ölkreislauf 6 der
Motors kann auch dissipiert werden. Zu diesem Zweck wird der Motor
geeigneterweise mit einem Ölkühler 7 ausgestattet.
In dem Ölkühler 7 wird Öl, das mit
einer hohen Temperatur aus dem Motor 2 strömt, durch
das Kühlfluid
des Kühlkreislaufs 3 gekühlt und
kehrt dann mit einer niedrigeren Temperatur zu dem Motor 2 zurück.
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Wie
aus 1 deutlich wird, wird die Kühlleistung des Kühlkreislaufs 3,
das heißt,
seine Wärmedissipationsleistung,
durch die Leistung des Kühlers 4,
des Gebläses 5 und
der Pumpe eingestellt. Der gesamte Kühlkreislauf 3 muss
so dimensioniert sein, dass er schlechtestmögliche Bedingungen verkraftet,
beispielsweise: eine hohe Umgebungstemperatur (beispielsweise: Sommermonate
in der nördlichen
Hemisphäre)
und/oder schlechte Straßenbedingungen
(beispielsweise: steile Straße)
und/oder schlechte Fahrbedingungen (beispielsweise: starker Verkehr,
bei dem Perioden langsamer Bewegung sich mit Perioden des Stillstands
abwechseln) und/oder eine hohe Last (beispielweise: ein Lastwagen,
der eine schwere Last trägt).
Diese schlechtestmöglichen
Bedingungen erzeugen Spitzenanforderungen an das Kühlsystem 3,
da während
dieser schlechtestmöglichen
Bedingungen der Motor eine wesentliche Wärmemenge dissipieren muss.
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Schlechtestmögliche Bedingungen
(und folglich Spitzenanforderungen an den Kühlkreislauf 3) kommen
selten vor und sind im Betriebsleben eines Fahrzeugs eine Randerscheinung.
Jedoch muss der Kühlkreislauf 3 so
ausgelegt und dimensioniert sein, dass er die von dem Motor unter
diesen schlechtestmöglichen
Bedingungen erzeugte Wärme
entfernt. Deshalb werden der Kühlkreislauf 3 und
insbesondere der Kühler 4 sehr
wahrscheinlich bezüglich
der Kühlanforderungen überdimensioniert
sein, wenn der Motor unter normalen Bedingungen arbeitet. Diese normalen
Bedingungen treten während
des größten Teils
des Betriebslebens des Motors auf.
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In
einigen Fällen
kann das Einpassen eines Kühlkreislaufs 3 mit
großer
Leistung und insbesondere eines großen Kühlers 4 in ein Fahrzeug
für einige wichtige
Merkmale des Fahrzeugs, wie seinen Luftwiderstand, nachteilig sein,
wobei zu berücksichtigen ist,
dass die gesamte Kühlleistung
des Kühlkreislaufs 3 höchstwahrscheinlich
sehr selten genutzt werden wird.
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2 veranschaulicht
eine Ausführungsform
der Erfindung, wobei ein Motor mit einem Kühlsystem ausgestattet ist,
das einen Kühlkreislauf 8, der
so dimensioniert ist, dass er normale Kühlanforderungen erfüllt, und
eine Verdampfungskühleinrichtung 9 aufweist.
Die Verdampfungskühleinrichtung 9 wird
unter Spitzenanforderungen an den Kühlkreislauf 8 zur
Dissipation eines Wärmelastüberschusses verwendet,
der während
schlechtestmöglichen
Bedingungen auftritt.
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Bei
dem veranschaulichten Beispiel wird der in einem Schmiermittel eines
Schmiermittelkreislaufs 14 befindliche Wärmelastüberschuss
in der Verdampfungskühleinrichtung 9 dissipiert.
Eine derartige Anordnung kann aus dem Grund vorteilhaft sein, der nachstehend
erläutert
wird, aber die Verdampfungskühleinrichtung 9 kann
auch durch andere Komponenten des Motors erzeugte Wärme dissipieren.
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Wie
in 2 gezeigt, ist die Verdampfungskühleinrichtung 9 zwischen
dem Motor 2 und einem Ölkühlmittel 7 angeordnet.
Der Kühlkreislauf 8 kann einen
Kühler 11 zusammen
mit einem Gebläse 5 und einer
(nicht veranschaulichten) Pumpe haben. Der Kühlkreislauf 8 und
insbesondere der Kühler 11 ist geeigneterweise
so dimensioniert, dass er normale Kühlanforderungen bewältigt, die
während
des Großteils
der Zeit im Betriebsleben eines Fahrzeugs auftreten. Der Kühlkreislauf 8 schließt einen
Kühler 11 von
einer derartigen Größe ein,
dass er zusammen mit der Verdampfungskühleinrichtung 9 die
Spitzenkühlanforderungen
bewältigt.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist die beispielhaft gezeigte
Verdampfungskühleinrichtung 9 mit
einem Boiler 10 ausgeführt,
der mit einem Wasserwiedergewinnungssystem, dessen Verbindungen
mit Doppellinien veranschaulicht sind, und mit einem Motorölkreislauf
verbunden ist, dessen Verbindungen mit Einfachlinien veranschaulicht
sind.
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Soweit
es das Wasserwiedergewinnungssystem betrifft, wird in einem Verdampfer 12 einer
Klimaanlageneinheit vom Standardtyp, die nicht weiter beschrieben
wird, Kondensatwasser gebildet. Kondensatwasser wird üblicherweise
freigegeben und verschwendet.
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Im
Falle der Erfindung kann Kondensatwasser in einer Sammeleinrichtung 13,
wie in 3 gezeigt, aufgenommen werden. Die Sammeleinrichtung 13 ist
mit einem Tank 15 verbunden, in dem Kondensatwasser gespeichert
werden kann. Der Tank 15 ist geeigneterweise mit einem
Deckel 16, einer Überlauföffnung 17 und
einer durch ein Ventil 19 gesteuerten Ablauföffnung 18 ausgestattet.
Außerdem
kann der Tank 15 einen Füllstandssensor 20 aufweisen.
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Der
Tank 15 ist geeigneterweise mit dem Boiler 10 verbunden.
Das von dem Tank 15 zu dem Boiler 10 strömende Kondensatwasser
kann in einem Vorfilter 22 und einem Filter 24 gefiltert
werden, und deshalb erreicht das Kondensatwasser den Boiler 10 in
einem Zustand großer
Sauberkeit. Die von dem Tank 15 in den Boiler 10 geförderte Strömung des Kondensatwassers
kann durch eine Dosiereinheit 23 gesteuert werden, die
beispielsweise eine Pumpe 25 und ein Ventil 26 umfassen
kann.
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Soweit
es den Ölkreislauf 14 betrifft,
kann der Ölkreislauf 14 Öl von dem
Motor 2 in den Boiler 10 und zu dem Ölkühler 7 fördern.
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Wie
veranschaulicht, kann der Boiler 10 mit einem Bypassventil 33 versehen
sein, das die Strömung
des Öls
in den Boiler 10 regeln kann, und der Ölkühler 7 ist auch geeigneterweise
mit einem Bypassventil 34 ausgerüstet, das die Strömung des Öls in den
Kühler 7 regeln
kann.
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Eine
elektronische Steuereinheit 32 steuert die Strömung des
Kondensatwassers, die durch die Dosiereinheit 23 und das
Ventil 19 geht. Die elektronische Steuereinheit 32 steuert
auch Bypassventile 33 und 34. Die elektronische
Steuereinheit 32 ist außerdem über das Niveau des in dem Tank 15 gespeicherten
Kondensatwassers informiert, da der Füllstandssensor 20 mit
der elektronischen Steuereinheit 32 verbunden ist. Die
elektronische Steuereinheit 32 kann Daten hinsichtlich
der Kühlmitteltemperatur
und der Öltemperatur
empfangen. Sollte die Temperatur des Kühlmittels und/oder des Öls einen
jeweiligen eingestellten Wert über steigen,
kann der Kühlkreislauf 8 nicht
alleine mit derartigen Kühlanforderungen fertig
werden. Die spezifischen Werte des Kühlmittels und des Öls unter
normalen Kühlanforderungen
oder unter Spitzenkühlanforderungen
können
gemäß dem Motor,
der Anwendung eines durch den Motor angetriebenen Fahrzeugs oder
der Verwendungsbedingung des Fahrzeugs variieren. Die wesentlichen Funktionen
der elektronischen Steuereinheit 32 sind nachstehend ersichtlich.
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Wenn
der Motor unter normalen Bedingungen arbeitet (beispielsweise wenn
die elektronische Steuereinheit 32 Kühlmittel- oder Öltemperaturdaten empfängt, die
unter einem voreingestellten Wert liegen), wird die Verdampfungskühleinrichtung 9 nicht aktiviert,
da der Kühlkreislauf 8,
insbesondere der Kühler 4 und
das Gebläse 5,
so dimensioniert ist, dass er den Motor 2 in zufrieden
stellender Weise kühlt.
Sollte der Motor unter derartigen Bedingungen arbeiten, kann die
elektronische Steuereinheit 32 dem Bypassventil 33 befehlen, Öl von dem
Boiler 10 abzuleiten. In diesem Betriebsmodus arbeitet
der Motor im Wesentlichen wie der Motor von 1, jedoch
mit dem signifikanten Unterschied in Bezug auf die Fahrzeugarchitektur,
dass der Kühlkreislauf 8 eine
kleinere Leistung hat, die geeigneterweise durch den Kühler 11 erreicht
wird, der eine kleinere Leistung hat und im Vergleich zu dem Kühler 4 eines
herkömmlichen
Kühlkreislaufs 3 insbesondere
eine kleine Größe hat.
Bei einem Betrieb unter normalen Bedingungen und unter der Voraussetzung,
dass eine Klimaanlageneinheit angeschaltet ist oder aufgrund eines
niedrigen Niveaus des Kondensatwassers in dem Tank 15 automatisch
angeschaltet wird, wird Kondensatwasser gesammelt und in dem Tank 15 gespeichert.
Es wird geschätzt,
dass im Falle einer Klimaanlageneinheit, die zur Kühlung einer
Lastwagenkabine dimensioniert ist, eine Durchschnittsmenge von 0,015
l/min Kondensatwasser gesammelt werden kann. Die Kondensatwassermenge
variiert beträchtlich
je nach Fahrzeugtyp; beispielsweise würden ein Reisebus oder ein
Bus, der eine Klimaanlageneinheit aufweist, die zur Kühlung einer
großen Kabine
ausgelegt ist, viel mehr Kondensatwasser erzeugen. Sie kann auch
je nach Luftfeuchtigkeit variieren.
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Wenn
der Motor unter schlechtestmöglichen Bedingungen
arbeitet (beispielsweise wenn die elektronische Steuereinheit 32 Kühlmittel-
oder Öltemperaturdaten
empfängt,
die über
voreingestellten Werten liegen) und deshalb die Anforderungen an
das Kühlsystem
extrem sind, kann der Kühlkreislauf 8 alleine
derartigen Anforderungen nicht genügen. Die elektronische Steuereinheit 32 kann
der Dosiereinheit 23 befehlen, in dem Tank 15 gespeichertes
Kondensatwasser 15 in den Boiler 10 zu fördern. In
dem Boiler 10 kann das von dem Motor 2 kommende Öl auf einer
Temperatur von ungefähr
125°C sein;
das von dem Tank 15 kommende Wasser wechselt die Phase,
womit die Wärme
von dem Öl
dissipiert wird.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, die zusätzliche Kühlleistung der Verdampfungskühleinrichtung 9 zu
verwenden, um ein Motorkühlfluid,
wie etwa das Motoröl,
unter Spitzenkühlbedingungen
zu kühlen. Da Öl hohe Konvektionseigenschaften
hat, können der
Boiler und die Verbindungsrohre des Boilers kompakt sein. Ein weiterer
Grund ist, dass Öl
eine signifikante thermische Trägheit
aufweist. Das Auftreten einer kritischen Temperatur für Kühlfluide
und insbesondere für Öl ist deshalb
selten, womit die Verwendung der Verdampfungskühleinrichtung 9 begrenzt wird.
Ein weiterer Vorteil für
das Kühlen
des Motoröls ist,
dass, da die maximale Temperatur des Motoröls unter schlechtestmöglichen
Bedingungen ungefähr 125°C sein kann
und da die Verdampfungstemperatur des Wassers unter Standarddruckbedingungen 100°C ist, diese
Art von Temperaturdifferenz zu stabilen Siedebedingungen in dem
Boiler 10 führen
würde. Überdies
hat das Verwenden der Verdampfungskühleinrichtung 9 zum
Kühlen
des Motoröls,
wenn Spitzenkühlanforderungen
auftreten, die vorteilhafte Wirkung, dass Öltemperaturspitzen beseitigt
werden.
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Es
könnte
angemerkt werden, dass der Boiler 10 mit einem Dampfabscheider 36,
das heißt,
einer Vorrichtung zur Entfernung von nicht verdampftem Wasser aus
dem Dampf und zum letztendlichen Erhalten von trockenem Dampf aus
dem Boiler 10, ausgestattet sein kann. Der Dampfabscheider 36 kann
deshalb die Effizienz der Verdampfung erhöhen, da das Kondensatwasser
einen vollständigen Phasenwechsel
durchläuft.
Somit wird in dem Kühlungsprozess
des Öls
die in dem Verdampfungsfluid gespeicherte latente Energie vollständig freigegeben.
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Im
Durchschnitt kann eine Menge von 0,32 l/min Wasser in dem Boiler 10 verdampft
werden, wenn der Motor unter schlechtestmöglichen Bedingungen arbeitet,
die Spitzenanforderungen an das Kühlsystem erzeugen. Im Falle
eines Lastwagens wird geschätzt,
dass eine zusätzliche
durchschnittliche Leistung von 12 kW freigegeben werden kann. Der
Boiler 10 weist eine Strömung von Dampf in die Umgebungsluft
zurück,
die durch den Phasenwechsel des Wasser verursacht wurde, während das
aus dem Boiler kommende Öl
auf einer niedrigeren Temperatur ist. Die Strömung von Dampf wird geeigneterweise
durch einen Kamin 39 extrahiert, der den Hochtemperaturdampf
zu einem Punkt fördert,
wo er sicher freigegeben werden kann. Die elektronische Steuereinheit 32 kann
dem Ventil 34 befehlen, den Kühler 7 zu umgehen,
wodurch das aus dem Boiler 10 kommende Öl direkt zu dem Motor 2 zurückgeführt wird.
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Die
elektrische Steuereinheit 32 kann auch das Niveau des Kondensatwassers
in dem Tank 15 durch das Ventil 19 steuern. Insbesondere
kann sie ein periodisches Entleeren des Tanks 15 befehlen, um
die Bildung von Schimmel oder Algen zu vermeiden. Sie kann auch
ein vollständiges
oder teilweises Entleeren des Tanks 15 im Falle von Frosttemperaturen
befehlen, um eine Beschädigung
des Tanks 15 zu vermeiden, wenn außerdem eine zusätzliche
Kühlleistung
wahrscheinlich nicht erforderlich sein wird.
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Wie
aus der obigen Beschreibung ersichtlich, stellt die Erfindung erstens
ein Kühlsystem
bereit, das die schlechtestmöglichen
Bedingungen durch einen Kühlkreislauf,
der unterdimensioniert ist, um alleine Spitzenkühlanforderungen zu erfüllen, und
eine zusätzliche
Verdampfungskühlung
bewältigen
kann, die bei Bedarf auf der hohen latenten Wärme eines Fluidphasenwechsels
beruht.
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Zweitens
stellt die Erfindung ein autonomes Kühlsystem bereit, wobei das
Fluid, dessen latente Wärme
verwendet wird, Wasser ist, das von einer Klimaanlageneinheit gesammelt
wurde. Eine Klimaanlageneinheit erzeugt Wasser während ihres Betriebs; dieses
Wasser wird gespeichert und dann bei Bedarf als Kühlungsquelle
verwendet.
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Natürlich ist
die Erfindung nicht auf die Ausführungsform
beschränkt,
die oben als nicht beschränkendes
Beispiel beschrieben worden ist, sondern umfasst ganz im Gegenteil
alle Ausführungsformen
und Modifizierungen innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche. Die
Erfindung kann in jeder Art von Fahrzeug implementiert sein, das
durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird. Obwohl die Erfindung
einige beträchtliche
Vorteile hat, wenn sie in Industriefahrzeugen, insbesondere in Bussen
und Reisebussen, implementiert ist, kann sie natürlich auch in Eisenbahn-, Landwirtschafts-
oder Privatfahrzeugen implementiert sein.
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Die
Erfindung kann auch in feststehenden Anlagen, wie etwa einem Stromgeneratorsatz
mit einem Motor und einer Klimaanlageneinheit, implementiert sein.