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ANWENDUNGSGEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Magnetresonanzbildgebung
(MRI) und insbesondere ohne Einschränkung auf die Kompensation
der Magnetfelddrift.
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HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
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Magnetresonanzbildgebungsgeräte nach dem
Stand der Technik erzeugen ein gleichmäßiges Magnetfeld, das auch
als das Hauptfeld oder das polarisierende Feld B0 bezeichnet
wird. Zweck des Magnetfelds ist es, dass die individuellen Magnetmomente
der Spins in dem zu visualisierenden Gewebe versuchen, sich auf
dieses polarisierende Feld auszurichten, jedoch in zufälliger Reihenfolge
mit einer charakteristischen Larmorfrequenz um dieses präzedieren,
was durch die gyromagnetische Konstante des Spins und des polarisierenden
Magnetfelds B0 bestimmt wird.
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Während des
Betriebs eines Magnetresonanzgeräts
kann sich das Magnetfeld im Laufe der Zeit aus verschiedenen Gründen verändern. Wenn das
Magnetresonanzgerät
zum Beispiel stark beansprucht wird, heizen sich die eisernen passiven Shimstücke der
das Magnetfeld erzeugenden Spulen auf, so dass es zu einer Schwankung
des Magnetfelds kommt.
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In
der
US-amerikanischen
Patentschrift Nr. 6.294.913 B1 wird ein Verfahren zur Kompensation von
Schwankungen im polarisierenden Magnetfeld während der Resonanzbildgebung
beschrieben. Während
eines Scanvorgangs mit dem MRI-System werden auf verschachtelte
Weise Überwachungssignale
erfasst. Mit Hilfe der Überwachungssignale
werden die durch die Schwankungen im polarisierenden Magnetfeld
B
0 verursachten Frequenzänderungen gemessen, und diese
gemessenen Frequenzänderungen
werden verwendet, um während
des Scanvorgangs erfasste Bilddaten zu kompensieren. Diese Kompensation
wird erreicht, indem die Frequenz von HF-Sender und Empfänger so
verändert
wird, dass die Auswirkungen der Änderungen
in B
0 aufgehoben werden. Ein Nachteil dieses
Kompensationsverfahrens besteht darin, dass spezielle Überwachungssignale
für die
Kom pensation erforderlich sind.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher zur Aufgabe, ein verbessertes Verfahren
zur Überwachung und
Kompensation eines Magnetfelddriftens zu schaffen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Überwachen einer Magnetfelddrift
eines Magnetresonanzbildgebungsgeräts, das keine speziellen Überwachungssignale
oder Überwachungssensoren
erfordert. Stattdessen kann das Verfahren der Erfindung auf der
Basis der Magnetresonanzsignale durchgeführt werden, die während der
Erfassung der Magnetresonanzbilddaten erfasst werden, zum Beispiel
durch Single-Shot-EPI
oder eine Gradientenechosequenz.
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Im
Wesentlichen werden die Phasen von mindestens zwei Magnetresonanzsignalen
eine Echozeit nach den entsprechenden HF-Anregungen erfasst. Dies
entspricht der mittleren k-Raum-Linie, die eine Frequenzcodierung,
aber keine Phasencodierung hat. Dieser mittlere k-Raum wird normalerweise
als ky = 0 bezeichnet. Die Differenz von
zwei aufeinander folgenden Phasenmessungen, die in einem bestimmten
Zeitintervall erfasst werden, liefert die Verschiebung der Resonanzfrequenz.
Dadurch werden eine Überwachung
der Resonanzfrequenzverschiebung und die Kompensation der Magnetfelddrift
möglich.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Magnetresonanzdaten mit Hilfe eines Single-Shot-EPI-Verfahrens
erfasst. Single-Shot-EPI
bietet den Vorteil, dass jede Datenerfassung die Linie ky = 0 enthält, so dass man für jede Datenerfassung
die erforderlichen Phaseninformationen erlangen kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Magnetresonanzbilddaten mit Hilfe einer
Gradientenechosequenz erfasst. Während
einer derartigen Gradientenechosequenz wird der k-Raum entlang einer
willkürlichen
Trajektorie abgetastet, die typischerweise auch die k-Raum-Linie
ky = 0 enthält. Eine vollständige Gradientenechosequenz
hat beispielsweise 256 Datenerfassungen, von denen eine ky = 0 darstellt. Die Datenerfassung für ky = 0 macht es möglich, einmal für jede komplette
Gradientenechosequenz die erforderlichen Phaseninformationen zu
erlangen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden während
einer Gradientenechosequenz zusätzliche
Scans entlang ky = 0 durchgeführt, um
während
der kompletten Sequenz mehrere Phasen zu erlangen. Dadurch wird
es möglich, eine
Magnetfelddrift zu überwachen,
die während
einer einzelnen Gradientenechosequenz auftritt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung ausführlich
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines Magnetresonanzgeräts mit Kompensation der Magnetfelddrift;
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2 die
Phasenbestimmung für
eine Single-Shot-EPI;
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3 einen
Ablaufplan zur Überwachung und
Kompensation der Magnetfelddrift im Fall der Single-Shot-EPI; und
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4 einen
Ablaufplan für
die Magnetfeldüberwachung
und -kompensation, wenn eine Gradientenechosequenz verwendet wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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1 zeigt
eine Magnetresonanzvorrichtung 1, die ein erstes Magnetsystem 2 zum
Erzeugen eines stationären
Magnetfelds und auch mehrere Gradientenspulen 3 zum Erzeugen
weiterer Magnetfelder mit einem Gradienten in den Richtungen X,
Y und Z umfasst. Die Z-Richtung des abgebildeten Koordinatensystems
entspricht konventionsgemäß der Richtung
des stationären
Magnetfelds in dem Magnetsystem 2. Das zu verwendende Messkoordinatensystem
x, y, z kann unabhängig
von dem in 1 dargestellten XYZ-System gewählt werden.
Die Gradientenspulen werden durch eine Stromversorgungseinheit 4 versorgt.
Eine HF-Sendespule 5 dient zum Erzeugen von HF-Magnetanregungsimpulsen
und ist mit einem HF-Sender und Modulator 6 verbunden.
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Es
wird eine Empfangsspule verwendet, um das durch das HF-Feld in dem
zu untersuchenden Objekt 7, zum Beispiel einem menschlichen
oder tierischen Körper,
erzeugte Magnetresonanzsignal zu empfangen. Diese Spule kann die
gleiche Spule sein wie die HF-Sendespule 5. Außerdem umschließt das Magnetsystem 2 einen
Untersuchungsraum, der groß genug
ist, um einen zu untersuchenden Teil des Körpers 7 aufzunehmen.
Die HF-Spule 5 ist um das zu untersuchende Teil des Körpers 7 in
diesem Untersuchungsraum herum oder auf diesem Teil angeordnet.
Die HF-Sendespule 5 ist über eine Sende-/Empfangsschaltung 9 mit
einer Signalverstärker- und
Demodulationseinheit 10 verbunden.
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Die
Steuereinheit 11 steuert den HF-Empfänger und Modulator 6 und
die Stromversorgungseinheit 4 so, dass spezielle Impulssequenzen
erzeugt werden, die HF-Impulse
und Gradienten enthalten. Die von der Demodulationseinheit 10 erhaltenen
Phasen- und Amplitudenwerte werden einer Verarbeitungseinheit 12 zugeführt. Die
Verarbeitungseinheit 12 verarbeitet die vorgelegten Signalwerte (auch
als k-Raum bezeichnet), um durch Transformation ein Bild zu erstellen.
Dieses Bild kann zum Beispiel mit Hilfe eines Monitors 13 visualisiert
werden.
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Auf
der Basis der von der Demodulationseinheit erhaltenen Phaseninformationen
ermittelt die Verarbeitungseinheit 12 eine Verschiebung Δf der Resonanzfrequenz
und leitet den Verschiebungswert Δf
zur Kompensation der Verschiebung an die Steuereinheit 11 weiter.
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Die
Erfassung der erforderlichen Phaseninformationen wird im Folgenden
genauer erläutert, wobei
Bezug auf 2 genommen wird. Zunächst wird
ein HF-Magnetanregungsimpuls 200 durch
die Sendespule erzeugt (vgl. Sendespule 5 aus 1). Weiterhin
werden ein Schichtauswahlgradient Gz Impuls 202,
ein bipolar geschalteter Gradient 204 und ein Phasencodiergradient 206 zugeführt. Die
Zuführung
dieser Gradienten 202, 204 und 206 bei
einer Single-Shot-EPI-Magnetresonanzdatenerfassung ist an sich aus
der Technik bekannt.
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Die
Single-Shot-EPI liefert das Messsignal 208. Der Peak des
Messsignals 208 tritt bei der Echozeit TE nach dem HF-Magnetanregungsimpuls 200 auf.
Die Phase des Messsignals 208 zum Zeitpunkt TE in Bezug
auf den HF-Magnetanregungsimpuls 200 wird ermittelt, um
ein Driften des Magnetfelds und ein entsprechendes Driften der Resonanzfrequenz
zu überwachen.
Um das Driften der Resonanzfrequenz, falls vorhanden, zu ermitteln,
wird die Phase des Messsignals 208 erneut bei einer nachfolgenden
Single-Shot-EPI
bestimmt. Anhand der Phasendifferenz zwischen den Single-Shot-EPIs
kann dann die Verschiebung der Resonanzfrequenz berechnet werden.
Dies wird unter Bezugnahme auf 3 ausführlicher
erläutert.
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Die
Phaseninformation zum Zeitpunkt TE lässt sich im Zeitbereich oder
im Frequenzbereich aus dem Messsignal 208 gewinnen, das
dann einer Fourier-Transformation
unterzogen wird. Die benötigte
Phaseninformation entspricht einer Mittellinie des k-Raums, die
normalerweise als ky = 0 bezeichnet wird,
d. h. einem Scan mit Frequenzcodierung, aber ohne Phasencodierung.
Die Tatsache, dass keine Phasencodierung vorhanden ist, macht es
möglich, das
Driften der aus dem Messsignal 208 gewonnenen Phaseninformation
für die
Bestimmung der Resonanzfrequenzverschiebung zu verwenden.
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3 zeigt
einen Ablaufplan für
die Überwachung
und Kompensation einer Magnetfelddrift im Fall von Single-Shot-EPI.
In Schritt 300 wird der Index d auf Null gesetzt. Die Verschiebung
der Resonanzfrequenz Δf
wird ebenfalls in Schritt 300 auf Null gesetzt.
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In
Schritt 302 wird die erste Single-Shot-EPI durchgeführt und
die Messung der Phase ϕa(d) wird durchgeführt, wie
unter Bezugnahme auf 2 beschrieben.
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Nach
einem Zeitintervall TE im Anschluss an die erste Single-Shot-EPI
in Schritt 302 wird die zweite Single-Shot-EPI in Schritt 304 durchgeführt. Wieder
wird die Phase ϕa gemessen.
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In
Schritt 306 wird eine Verschiebung Δf der Resonanzfrequenz berechnet,
indem die Differenz zwischen den Phasen ϕa berechnet
wird, die in den Schritten 302 und 304 erfasst
wurden, und indem die Differenz durch 2π mal dem Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden
Single-Shot-EPIs geteilt wird. In diesem Fall ist dieses Zeitintervall
die Echozeit TE.
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In
Schritt 308 wird der Absolutwert der Verschiebung Δf mit einem
Schwellenwert verglichen. Wenn der Schwellenwert überschritten
wird, erfolgt in Schritt 310 eine Driftkompensation. Vorzugsweise geschieht
dies, indem die Frequenz der HF-Magnetanregungsimpulse auf die verschobene
Resonanzfrequenz eingestellt wird.
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Wenn
die Verschiebung Δf
den Schwellenwert nicht überschreitet,
ist keine Driftkompensation erforderlich. In Schritt 312 wird
der Index d inkrementiert und die Steuerung kehrt für eine kontinuierliche Überwachung
der Verschiebung Δf
zu Schritt 304 zurück.
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4 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
bei der anstelle der Single-Shot-EPI
eine Gradientenechosequenz verwendet wird. Schritt 400 entspricht
Schritt 300 aus 3. In Schritt 402 wird
mit der Magnetresonanzdatenerfassung begonnen, indem die Abtastung
des k-Raums entlang einer gegebenen Trajektorie gestartet wird.
Die Trajektorie kann die Mittellinie des k-Raums, die ky =
0 ist, abdecken oder nicht.
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In
Schritt 404 wird die Abtastung des k-Raums entlang der
Trajektorie unterbrochen, um eine Datenerfassung für die zentrale
k-Raum-Linie mit Frequenzcodierung, aber ohne Phasencodierung durchzuführen, d.
h. ky = 0. Auf diese Weise werden die Phaseninformationen ϕa gewonnen.
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In
Schritt 406 wird die Abtastung entlang der k-Raum-Trajektorie
fortgesetzt. Nach einem bestimmten Zeitintervall wird die Abtastung
der k-Raum-Trajektorie erneut unterbrochen, um eine weitere Datenerfassung
für ky = 0 durchzuführen und weitere Phaseninformationen ϕa zu erlangen.
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In
Schritt 410 wird die Verschiebung der Resonanzfrequenz
berechnet, indem die Differenz zwischen den in den Schritten 404 und 408 bestimmten Phasen
berechnet wird und indem die Differenz durch 2π TE geteilt wird.
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In
Schritt 412 wird der Absolutwert der Frequenzverschiebung Δf mit einem
Schwellenwert verglichen. Wenn der Schwellenwert überschritten
wird, erfolgt in Schritt 414 eine Driftkompensation. In Schritt 416 wird
der Index d inkrementiert und die Steuerung kehrt zu Schritt 406 zurück, um die
Abtastung entlang der k-Raum-Trajektorie fortzusetzen. Diese Prozedur
wird während
der gesamten Gradientenechosequenz fortgesetzt, um die Verschiebung der
Resonanzfrequenz kontinuierlich zu überwachen und bei Bedarf die
Drift des Magnetfelds zu kompensieren.
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Die
HF-Impulse dieser modifizierten Gradientenecho-MRI-Sequenz werden
bei einer einzelnen Frequenz (für
eine einzelne Schicht) zugeführt;
die bei dem Echo gemessene Phase (ohne Codiergradienten) spiegelt
nur die zwischen dem HF-Impuls und dem Zeitpunkt TE akkumulierte
Phasendifferenz in dem Fall wider, dass die NMR-Resonanzfrequenz (aufgrund von B0) nicht gleich der Anregungsfrequenz ist
(mit Ausnahme von Suszeptibilität
und Auswirkungen der chemischen Verschiebung). Wenn das Magnetfeld
B0 so beschaffen ist, dass die NMR-Resonanzfrequenz
der Anregungsfrequenz des HF-Impulses entspricht, wird der zwischen
dem HF-Impuls und TE akkumulierte Phasenfehler Null sein oder von TR
bis TR konstant sein.
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Wenn
B0 so beschaffen ist, dass es einer anderen
Resonanzfrequenz entspricht als derjenigen, die der HF-Impuls anregt,
wird der zwischen dem HF-Impuls und TE akkumulierte Phasenfehler
ein endlicher Wert sein (proportional zu der Differenz und TE).
Bei dem Peak jedes HF-Impulses ist die gesamte Magnetisierung in
Phase, unabhängig
von B0. Erst danach hat B0 eine
Auswirkung auf die Magnetisierung.
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Jeder
HF-Impuls verhält
sich also wie eine Phasenrücksetzung
(insoweit es um den Vorgang der f0-Messung geht). Der relative Phasenfehler
(relativ zu Null beim HF-Impulspeak)
zum Zeitpunkt TE steigt an, wenn sich B0 weiter
von der HF-Anregungsfrequenz
entfernt. Andere Mechanismen (chemische Verschiebung, Suszeptibilität) können zu
dem bei TE gemessenen Phasenfehler beitragen. Davon ausgehend, dass
diese anderen zu dem Phasenfehler beitragenden Faktoren von TR zu
TR konstant sind, kann die Veränderung
in B0 ermittelt werden, indem man die Differenz
der Phasenfehler zwischen den von zwei verschiedenen TRs erfassten
Daten berechnet.
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3
- 302
- Single-Shot-EPI
#d
Messung von ϕa(d)
- 304
- Single-Shot-EPI
#d+1
Messung von ϕa(d+1)
- 308
- |Δf| > Schwellenwert?
- yes
- Ja
- no
- Nein
- 310
- Driftkompensation
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4
- 402
- Beginn
der Datenerfassung entlang der k-Raum-Trajektorie
- 404
- Datenerfassung
für ky = 0 zum Erhalten von ϕa(d)
- 406
- Fortsetzen
der Datenerfassung entlang der k-Raum-Trajektorie
- 408
- Datenerfassung
für ky = 0 zum Erhalten von ϕa(d+1)
- 412
- |Δf| > Schwellenwert?
- yes
- Ja
- no
- Nein
- 414
- Driftkompensation