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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufzeichnung und Darstellung von Kalibrierungsbildern bei einem periodisch bewegten Organ mithilfe von Magnet-Resonanz-Technik. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Magnet-Resonanz-Gerät zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Derartige Kalibrierungsbilder finden unter anderem Einsatz, bevor diagnostische aussagekräftige Bilder von einem zu untersuchenden Objekt aufgezeichnet werden und dienen zur Justage bzw. zur Optimierung der nachfolgenden Aufzeichnung der Messdaten, aus denen die diagnostisch aussagekräftigen Bilder erzeugt werden.
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Die Magnet-Resonanz-Technik (im Folgenden wird der Begriff „Magnetresonanz“ auch mit MR abgekürzt) ist dabei eine seit einigen Jahrzehnten bekannte Technik, mit der Bilder vom Inneren eines Untersuchungsobjektes erzeugt werden können. Stark vereinfacht beschrieben wird hierzu das Untersuchungsobjekt in einem MR-Gerät in einem vergleichsweise starken statischen, homogenen Grundmagnetfeld (Feldstärken von 0,2 Tesla bis 7 Tesla und mehr) positioniert, so dass sich dessen Kernspins entlang des Grundmagnetfeldes orientieren. Zum Anregen von Kernspinresonanzen werden hochfrequente Anregungspulse in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt, das resonante Kernspinsignal gemessen und auf deren Basis MR-Bilder rekonstruiert. Zur Ortskodierung der Messdaten werden dem Grundmagnetfeld schnell geschaltete magnetische Gradientenfelder überlagert. Die aufgezeichneten Messdaten werden digitalisiert und als komplexe Zahlenwerte in einer k-Raum-Matrix abgelegt. Aus der mit Werten belegten k-Raum-Matrix ist mittels einer mehrdimensionalen Fourier-Transformation ein zugehöriges MR-Bild rekonstruierbar.
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Die MR-Technik ist dabei empfindlich gegenüber kleinen Fehlern und Ungenauigkeiten der eingesetzten Technik. Insbesondere bei hohen Feldstärken von 3 Tesla und mehr, welche zunehmend zur diagnostischen Bildgebung eingesetzt werden, treten je nach eingesetzter Messsequenz Artefakte verstärkt auf.
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Als eine Ursache von Artefakten sind so genannte Off-Resonanz Effekte bekannt. Diese Effekte treten auf, wenn sich die Resonanzfrequenz (Larmorfrequenz) der anzuregenden Kernspins von der Frequenz geringfügig unterscheidet, mit welcher die Anregungspulse eingestrahlt werden. Dieser geringfügige Unterschied kann beispielsweise die Konsequenz eines unzureichenden Shims bzw. einer unzureichenden Frequenzjustage sein. In einem rekonstruierten Bild kann sich dies oftmals in streifenförmigen Artefakten zeigen, welche eine Auswertung von gemessenen Daten beträchtlich stören können. Die True-FISP-Sequenz (True fast imaging with steady state precession) ist ein Beispiel einer bekannten und etablierten Sequenz, die gegenüber Off-Resonanz Effekten empfindlich ist.
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Um diesem Problem zu begegnen ist derzeit die Verwendung von Kalibrierungsbildern zur Selektion einer geeigneten Offsetfrequenz bekannt. Die Offsetfrequenz gibt dabei an, wie stark die tatsächliche Anregungsfrequenz eines Anregungspulses von einer zuvor gewählten Anregungsfrequenz abweicht. Derartige Kalibrierungsbilder sind auch unter dem Namen „frequency scout“ bekannt. Hierbei wird über eine Atemhaltephase hinweg pro Herzschlag ein Bild mit einer TrueFISP-Sequenz aufgenommen. Der Wert für die Offsetfrequenz wird über die Herzschläge hinweg in gleichen Schritten in einem geeigneten Frequenzbereich variiert. Aus der so gewonnenen Bilderserie kann dann das Bild mit der besten Bildqualität herausgesucht werden. Die diesem Bild zugeordnete Offsetfrequenz kann dann in der folgenden TrueFISP-Messung verwendet werden, bei der dann die diagnostischen Bilddaten mit einem günstigen Artefakt-Verhalten aufgezeichnet werden.
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2 zeigt schematisch den zeitlichen Ablauf dieser Aufzeichnung. Zwischen Beginn 41 und Ende 43 einer Atemhaltephase werden basierend auf dem EKG-Signal 45 Triggerpunkte 47 ermittelt, die jeweils den Beginn eines Herzzyklus kennzeichnen. In definiertem zeitlichem Abstand zu diesen Triggerpunkten 47 wird jeweils ein Kalibrierungsbild 51...54 aufgezeichnet, wobei sich die Kalibrierungsbilder in ihrer Offsetfrequenz unterscheiden.
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Die Schrift O. Dietrich, M.F. Reiser, S.O. Schoenberg „Artifacts in 3-T MRI: Physical background and reduction strategies", in: EUROPEAN JOURNAL OF RADIOLOGY, Dez. 2007, Nr. 2008/1, Vol: 65, S. 29-35 diskutiert diverse Strategien zur Vermeidung von MR-Artefakten.
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Die Schrift V.S. Deshpande, S.M. Shea, D. Li: „Artifact reduction in True-FISP imaging of the coronary arteries by adjusting imaging frequency", in: Magn Reson Med, 2003, Vol. 49, S.803-809 beschäftigt sich mit dem Vorhandensein von Resonanzfrequenz-Offsets, welche zu Artefakten in Bildern führen können.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Aufzeichnung und Anzeige von Kalibrierungsbildern anzugeben, welches das Auffinden der idealen Offsetfrequenz optimiert, so dass eine nachfolgende Aufzeichnung von Messdaten zu Bildern mit höherer Qualität führt bei gleichzeitig schneller Aufzeichnung der Kalibrierungsbilder. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Magnet-Resonanz-Gerät zur Durchführung eines derartigen Verfahrens anzugeben.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Magnet-Resonanz-Gerät gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufzeichnung und Darstellung von Kalibrierungsbildern bei einem sich periodisch bewegenden Herzen mit Hilfe von Magnet-Resonanz-Technik werden
- - in einem ersten Schritt Kalibrierungsbilder aufgenommen, indem innerhalb eines Herzzyklus Messdaten für mehrere Kalibrierungsbilder aufgezeichnet werden, wobei die mehreren Kalibrierungsbilder sich in ihrer Offsetfrequenz und/oder in ihrer räumlichen Lage in dem zu untersuchenden Herzen unterscheiden, und wobei die mehreren Kalibrierungsbilder unterschiedlichen Phasen des Herzzyklus zugeordnet sind, und
- - die Kalibrierungsbilder in einem zweiten Schritt einem Anwender angezeigt.
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Im Gegensatz zu bekannten Verfahren, mit denen pro Herzzyklus jeweils nur Messdaten für Kalibrierungsbilder in einer bestimmten Phase aufgezeichnet werden, ermöglicht dieses Verfahren einerseits die Aufzeichnung von mehr Kalibrierungsbildern in der gleichen Zeit, was die Flexibilität bei der Ausgestaltung des Verfahrens deutlich erhöht. So können beispielsweise mehr Offsetfrequenzen getestet werden, und/oder Kalibrierungsbilder aus vielen unterschiedlichen Schichten gewonnen werden, ohne dass sich die Messzeit deutlich erhöht. Die in einer Periode aufgezeichneten Kalibrierungsbilder unterscheiden sich etwa in ihrer räumlichen Lage und/oder in ihrer Offsetfrequenz.
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Unter Aufnahme eines Bildes wird hierbei die Aufzeichnung von Magnetresonanz-Messdaten verstanden, die diesem Bild zugeordnet sind und mit denen in einem weiteren Verarbeitungsschritt das Bild rekonstruierbar ist.
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Ausgehend von bekannten Verfahren, bei denen pro Herzschlag in der gleichen Phase des Herzzyklus jeweils ein TrueFISP-Bild aufgenommen wurde, wurde erkannt, dass die so ermittelte optimale Offsetfrequenz - also eine Offsetfrequenz, die zunächst nur für diese Phase des Herzzyklus gilt - bei einer nachfolgenden Messung auf alle Herzphasen gleichermaßen angewendet wird und dennoch gute, zufrieden stellende Ergebnisse liefert. Weiterhin wurde erkannt, dass dies im Umkehrschluss auch bedeuten kann, dass die Messung von verschiedenen Offsetfrequenzen, die in verschiedenen Phasen einer Organbewegung aufgezeichnet werden, immer noch eine ausreichende Informationsbasis für die Optimierung der Offsetfrequenzen liefert. Dies ist auch dann der Fall, wenn die aufgezeichneten Bilder zur Selektion der Offsetfrequenz verschiedenen Phasen der Organbewegung zugeordnet sind und daher a priori nicht unbedingt miteinander vergleichbar sein müssen.
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Es wurde also erkannt, dass die Phase einer Organbewegung einen falls überhaupt nur geringen Einfluss auf die Wahl der passenden Offsetfrequenz hat. Dies erlaubt es, in einer Periode der Organbewegung nicht nur ein einziges Kalibrierungsbild aufzuzeichnen - das einer definierten Phase der Organbewegung zugeordnet ist - sondern eine Vielzahl von Kalibrierungsbildern, ohne dass die Qualität der Wahl der passenden Offsetfrequenz zu sehr beeinträchtigt würde.
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In einer Periode der Organbewegung werden nun Messdaten für mehrere Kalibrierungsbilder aufgezeichnet. Diese Aufzeichnung kann blockweise geschehen, d.h. die Messdaten für die unterschiedlichen Kalibrierungsbilder werden sequentiell hintereinander aufgezeichnet.
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Die aufgezeichneten Kalibrierungsbilder sind insbesondere zweidimensionale Kalibrierungsbilder, deren räumliche Lage in dem zu untersuchenden Organ einem Schnitt durch das zu untersuchende Organ zugeordnet ist.
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Unter einem periodisch bewegten Organ wird hierbei ein Organ verstanden, dessen Bewegungsmuster sich wiederholt. Dabei muss sich das Bewegungsmuster zeitlich nicht exakt und nicht identisch wiederholen. In einem lebenden Objekt tritt im Bewegungsmuster üblicherweise immer eine gewisse Bandbreite an Variationen auf. Organen mit einer periodischen Bewegung sind typischerweise das Herz, die Lunge, die Peristaltik im Magen-Darm-Trakt, das Pulsieren von Gefäßen, etc.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens unterscheiden sich die Kalibrierungsbilder, für welche die Messdaten während des einen Herzyklus aufgezeichnet werden, lediglich in ihrer Offsetfrequenz. D.h. während der einen Periode werden die Kalibrierungsbilder für die verschiedenen Offsetfrequenzen für dieselbe Schicht aufgezeichnet. Kalibrierungsbilder für eine andere Schicht können dann während der nächsten Periode aufgezeichnet werden, usw.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Aufnahme der Kalibrierungsbilder innerhalb einer Atemhaltephase durchgeführt, wobei die Atemhaltephase mehrere Herzzyklen umfasst. Die Aufzeichnung der Kalibrierungsbilder innerhalb einer Atemhaltephase führt zu Kalibrierungsbildern, welche weitgehend frei von Bewegungsartefakten sind, die sonst durch Atmung hervorgerufen würden.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante werden bei der Anzeige der Kalibrierungsbilder diejenigen Kalibrierungsbilder, welche sich in ihrer Offsetfrequenz unterscheiden, in einer filmartigen Darstellung angezeigt. Beispielsweise können die Kalibrierungsbilder, die zu einer Schicht und zu verschiedenen Offsetfrequenzen gehören, sequenziell nacheinander dargestellt werden, so dass es einem Anwender auf diese Weise einfach ermöglicht wird, durch bloßes Betrachten der filmartigen Sequenz nicht zu unterschiedlichen Offsetfrequenzen gehörende Bilder zu vergleichen und die passende Offsetfrequenz zu ermitteln.
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In einer anderen Ausführungsvariante werden bei der Anzeige der Kalibrierungsbilder diejenigen Kalibrierungsbilder, welche sich in ihrer räumlichen Lage im zu untersuchenden Herzen unterscheiden, nebeneinander angezeigt. Insbesondere eine Kombination dieser beiden Ausführungsvarianten ergibt eine vorteilhafte Darstellung. In diesem Fall werden mehrere Schichten parallel dargestellt, und die Filmdarstellung ermöglicht ein sequenzielles Betrachten der unterschiedlichen Offsetfrequenzen. Ein Anwender kann so die passende Offsetfrequenz auf einfache Weise identifizieren.
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Erfindungsgemäß ist bei dem Verfahren das periodisch bewegte Organ das Herz. Insbesondere bei der Bildgebung des Herzens wirken sich Ausführungsformen der Erfindung besonders vorteilhaft aus, da hier durch eine Bewegung des Blutflusses Off-Resonanz Effekte auftreten können, denen mit herkömmlichen Standard-Justageverfahren oftmals nur unzureichend begegnet werden kann.
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Das Verfahren wirkt sich besonders dann vorteilhaft aus, wenn als Sequenz zur Messdatenaufzeichnung eine TrueFISP-Sequenz gewählt wird, welche besonders anfällig gegenüber Off-Resonanz Effekten ist.
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Bei der Bildgebung des Herzens ist es besonders vorteilhaft, dass die räumliche Orientierung der Kalibrierungsbilder so gewählt wird, dass das Herz in einer Serie von Kurzachsenschnitten abgetastet wird.
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Das erfindungsgemäße Magnet-Resonanz-Gerät umfasst eine Steuerungsvorrichtung, welche zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist.
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Ausführungsformen der Erfindung mit Weiterbildungen gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche werden anhand der folgenden Zeichnungen näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es zeigen:
- 1 einen schematischen Aufbau eines Magnet-Resonanz-Geräts,
- 2 ein Schema zur Aufzeichnung von Kalibrierungsbildern, wie sie im Stand der Technik bekannt ist,
- 3 ein Schema zur Aufzeichnung von Kalibrierungsbildern gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens,
- 4 eine benutzerfreundliche Darstellung der aufgezeichneten Kalibrierungsbilder,
- 5 einen schematischen Überblick über die Verfahrensschritte.
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1 zeigt schematisch den Aufbau eines Magnet-Resonanz-Gerätes 1 mit seinen wesentlichen Komponenten. Um einen Körper mittels Magnet-Resonanz-Bildgebung zu untersuchen, werden verschiedene, in ihrer zeitlichen und räumlichen Charakteristik genauestens aufeinander abgestimmte Magnetfelder auf den Körper eingestrahlt.
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Ein in einer hochfrequenztechnisch abgeschirmten Messkabine 3 angeordneter starker Magnet, üblicherweise ein Kryomagnet 5 mit einer tunnelförmigen Öffnung, erzeugt ein statisches starkes Hauptmagnetfeld 7, das üblicherweise 0,2 Tesla bis 3 Tesla und mehr beträgt. Ein zu untersuchender Körper oder ein Körperteil - hier nicht dargestellt - wird auf einer Patientenliege 9 gelagert und im homogenen Bereich des Hauptmagnetfeldes 7 positioniert.
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Die Anregung der Kernspins des Körpers erfolgt über magnetische Hochfrequenz-Anregungspulse, die über eine hier als Körperspule 13 dargestellte Hochfrequenzantenne eingestrahlt werden. Die Hochfrequenz-Anregungspulse werden von einer Pulserzeugungseinheit 15 erzeugt, die von einer Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 gesteuert wird. Nach einer Verstärkung durch einen Hochfrequenzverstärker 19 werden sie zur Hochfrequenzantenne geleitet. Das hier gezeigte Hochfrequenzsystem ist lediglich schematisch angedeutet. Üblicherweise werden mehr als eine Pulserzeugungseinheit 15, mehr als ein Hochfrequenzverstärker 19 und mehrere Hochfrequenzantennen in einem Magnet-Resonanz-Gerät 1 eingesetzt.
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Weiterhin verfügt das Magnet-Resonanz-Gerät 1 über Gradientenspulen 21, mit denen bei einer Messung magnetische Gradientenfelder zur selektiven Schichtanregung und zur Ortskodierung des Messsignals eingestrahlt werden. Die Gradientenspulen 21 werden von einer Gradientenspulen-Steuerungseinheit 23 gesteuert, die ebenso wie die Pulserzeugungseinheit 15 mit der Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 in Verbindung steht.
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Die von den angeregten Kernspins ausgesendeten Signale werden von der Körperspule 13 und/oder von Lokalspulen 25 empfangen, durch zugeordnete Hochfrequenzvorverstärker 27 verstärkt und von einer Empfangseinheit 29 weiterverarbeitet und digitalisiert.
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Bei einer Spule, die sowohl im Sende- als auch im Empfangsmodus betrieben werden kann, wie z.B. die Körperspule 13, wird die korrekte Signalweiterleitung durch eine vorgeschaltete Sende-Empfangs-Weiche 39 geregelt.
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Eine Bildverarbeitungseinheit 31 erzeugt aus den Messdaten ein Bild, das über eine Bedienkonsole 33 einem Anwender dargestellt oder in einer Speichereinheit 35 gespeichert wird. Eine zentrale Rechnereinheit 37 steuert die einzelnen Anlagekomponenten.
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Ein derartiges MR-Gerät entspricht einem MR-Gerät, wie es im Stand der Technik bekannt ist.
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Die Rechnereinheit 37 und gegebenenfalls weitere Komponenten zur Steuerung des MR-Gerätes können dabei so weitergebildet werden, dass mit dem MR-Gerät das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, welches nachfolgend näher erläutert wird.
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2 zeigt das Schema des zeitlichen Ablaufs der Aufzeichnung von Kalibrierungsbildern, wie es im Stand der Technik bekannt ist. Eine detailliertere Beschreibung von 2 findet sich in der Einleitung.
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3 zeigt schematisch den zeitlichen Ablauf bei einer Aufzeichnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Auch hier werden zwischen Beginn 41 und Ende 43 einer Atemhaltephase Triggerpunkte 47 basierend auf dem EKG-Signal 45 ermittelt, die jeweils den Beginn eines Herzzyklus kennzeichnen.
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In definiertem zeitlichem Abstand zu diesen Triggerpunkten 47 werden in jedem Herzzyklus eine Vielzahl von Kalibrierungsbildern 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 aufgezeichnet. Die Aufzeichnung der Messdaten für die Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 erfolgt dabei mit einer single-shot-True-FISP-Sequenz.
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Die einzelnen Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 in einem Herzzyklus gehören dabei jeweils zu einem Kurzachsenschnitt 60, 70, 80, 90 des Herzens 49. Die Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 eines Herzzyklus unterscheiden sich in ihrer Offsetfrequenz.
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Im ersten Herzzyklus wird das erste Kalibrierungsbild 61 z.B. mit einer ersten Offsetfrequenz v1 aufgezeichnet, das zweite Kalibrierungsbild 62 mit einer zweiten Offsetfrequenz v2, usw. Die Offsetfrequenzen v1, v2 ... vn können dabei von Kalibrierungsbild zu Kalibrierungsbild graduell erhöht werden, so dass der interessierende Frequenzbereich für den Kurzachsenschnitt 60 bereits in einem einzigen Herzzyklus abgedeckt wird.
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Im zweiten Herzzyklus wird das erste Kalibrierungsbild 71 wiederum mit der ersten Offsetfrequenz v1 aufgezeichnet, das zweite Kalibrierungsbild 72 mit der zweiten Offsetfrequenz v2 usw.
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Jeder zeitlichen Phase des Herzzyklus wird somit eine andere Offsetfrequenz zugeordnet.
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In einer einzigen Atemhaltephase können auf diese Weise eine Vielzahl von Kalibrierungsbildern 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 aufgezeichnet werden, die sowohl zu unterschiedlichen Offsetfrequenzen v1, v2 ... vn gehören, als auch zu unterschiedlichen Kurzachsenschnitten 60, 70, 80, 90 des Herzens. Es ist sogar möglich, in einer einzelnen Atemhaltephase alle Schichtgeometrien, die z.B. typischerweise für eine linksventrikuläre Funktionsanalyse abgedeckt werden müssen - d.h. 8 bis 12 Kurzachsenschnitten - gemessen und anschließend bezüglich der Offsetfrequenz optimiert werden.
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Die anhand von 3 beschriebene Sortierung der Kalibrierungsbilder bezüglich der Herzzyklen ist eine vorteilhafte Möglichkeit der Sortierung der Kalibrierungsbilder. Es sind auch andere Möglichkeiten denkbar, z.B. indem in einem Herzzyklus Kalibrierungsbilder mit verschiedenen räumlichen Lagen aufgezeichnet werden, die jedoch zu einer einzigen Offsetfrequenz gehören, und im nächsten Herzzyklus Kalibrierungsbilder mit den gleichen verschiedenen räumlichen Lagen, die dann jedoch zu einer anderen Offsetfrequenz gehören, usw. Auch eine Kombination der zuletzt beschriebenen Sortierung und der anhand von 3 beschriebenen Sortierung ist möglich.
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Nachdem die gesamten Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 aufgezeichnet worden sind, werden die Kalibrierungsbilder einem Anwender dargestellt.
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Eine vorteilhafte Darstellung der Kalibrierungsbilder ist anhand von 4 erläutert.
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Die Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 werden dabei nebeneinander in Gruppen 103...108 auf einer Anzeigevorrichtung 101 angezeigt. Zu einer Gruppe 103...108 zusammengefasst sind dabei jeweils die Kalibrierungsbilder mit unterschiedlicher Offsetfrequenz, die zu einem der Kurzachsenschnitte 60, 70, 80, 90 des Herzens 49 gehören. Zur Darstellung der unterschiedlichen Offsetfrequenzen werden die Kalibrierungsbilder in einer filmartigen Darstellung angezeigt, wobei die einzelnen Offsetfrequenzen zeitlich nacheinander dargestellt werden nach Art eines Filmes - in der Zeichnung angedeutet durch die Pfeile. Ein Anwender kann sich auf diese Weise schnell einen Überblick über die Qualität der einzelnen Kalibrierungsbilder pro Schicht und für verschiedene Offsetfrequenzen verschaffen. Der Anwender kann dabei die filmartigen Darstellung beeinflussen, indem er z.B. vor- und zurückspulen kann, die filmartige Darstellung anhalten kann, usw.
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Dies erlaubt es einem Anwender, die Kalibrierungsbilder 61...66, 71...76, 81...86, 91...96 hinsichtlich von Streifenartefakten schnell auch für unterschiedliche Schichtorientierungen zu beurteilen und die passende Offsetfrequenz für eine nachfolgende Aufzeichnung auszuwählen. Der Anwender kann dabei für jede Schicht 60, 70, 80, 90 die passende Offsetfrequenz getrennt bestimmen, es ist aber auch möglich, eine gemeinsame Offsetfrequenz zu bestimmen, die einen Kompromiss hinsichtlich der Streifenartefakte bezüglich aller Schichten darstellt.
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5 zeigt schematisch einzelne Verfahrensschritte einer Ausführungsform des Verfahrens.
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Nach Beginn einer Atemhaltephase (Schritt 111) wird die periodische Organbewegung des zu untersuchenden Organs überwacht (Schritt 113). In einer Periode der Organbewegung erfolgt die Aufzeichnung von mehreren Kalibrierungsbildern (Schritt 115). Diese Kalibrierungsbilder unterscheiden sich hinsichtlich ihrer räumlichen Lage im zu untersuchenden Organ und/oder hinsichtlich ihrer Offsetfrequenz. Die Aufzeichnung der Kalibrierungsbilder wird jeweils in den folgenden Perioden der Organbewegung fortgesetzt, bis das Ende der Atemhaltephase (Schritt 117) erreicht ist. Falls nötig erfolgt die erneute Einleitung einer Atemhaltephase und ein weiteres Aufzeichnen von Kalibrierungsbildern. Nachdem alle gewünschten Kalibrierungsbilder aufgezeichnet worden sind, werden die Kalibrierungsbilder einem Anwender dargestellt (Schritt 119). Diese Darstellung erlaubt es dem Anwender, die passende Offsetfrequenz für die nachfolgende Aufzeichnung der diagnostisch relevanten Bilder zu wählen (Schritt 121). Bezugszeichenliste
- 1
- Magnet-Resonanz-Gerät
- 3
- Messkabine
- 5
- Kryomagnet
- 7
- Hauptmagnetfeld
- 9
- Patientenliege
- 13
- Körperspule
- 15
- Pulserzeugungseinheit
- 17
- Pulssequenz-Steuerungseinheit
- 19
- Hochfrequenzverstärker
- 21
- Gradientenspulen
- 23
- Gradientenspulen-Steuerungseinheit
- 25
- Lokalspulen
- 27
- Hochfrequenzvorverstärker
- 29
- Empfangseinheit
- 31
- Bildverarbeitungseinheit
- 33
- Bedienkonsole
- 35
- Speichereinheit
- 37
- Rechnereinheit
- 39
- Sende-Empfangs-Weiche
- 41
- Beginn Atemhaltephase
- 43
- Ende Atemhaltephase
- 45
- EKG-Signal
- 47
- Triggerpunkt
- 49
- Herz
- 51...54
- Kalibrierungsbilder
- 61...66, 71...76, 81...86, 91...96
- Kalibrierungsbilder
- 60, 70, 80, 90
- Kurzachsenschnitt
- 101
- Anzeigevorrichtung
- 103...108
- Gruppen
- 111
- Schritt 111
- 113
- Schritt 113
- 115
- Schritt 115
- 117
- Schritt 117
- 119
- Schritt 119
- 121
- Schritt 121