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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine automatische Wiederholungsanforderung
(ARQ) in einer Datenkommunikation. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung die Verwendung von ARQ über fluktuierende Funkkanäle.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
den meisten Kommunikationssystemen, nicht zuletzt drahtlosen Kommunikationssystemen,
ist es von höchster
Bedeutung, ein zuverlässiges
Protokoll zum Liefern von Dateneinheiten von einer Funktionseinheit
zu zumindest einer anderen Funktionseinheit im System bereitzustellen,
ohne Datenverlust und ohne Duplikation von Daten. Solche zuverlässigen Datenlieferungsprotokolle
basieren typischer Weise auf dem Prinzip, dass der Empfänger der
Daten zum Sender der Daten mit Quittungen nach Empfang der Daten
antwortet und/oder negativen Quittungen antwortet, wenn die Dateneinheiten
verloren wurden. Der Sender wird nach der Quittung die nächsten Dateneinheiten
senden, oder bei negativer Quittung die verlorenen Dateneinheiten
erneut übertragen.
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Automatische
Wiederholungsanforderung (ARQ) ist eine der häufigsten Wiederholungsübertragungstechniken
in Kommunikationsnetzwerken, und sie gewährleistet zuverlässige Benutzerdatenübertragung
und Datensequenzintegrität.
Die Daten werden vor der Übertragung
in kleinere Pakete aufgeteilt, Protokolldateneinheiten (PDU). Eine
zuverlässige Übertragung
wird durch das Codieren der Pakete mit einem Fehlererkennungscode
ermöglicht,
so dass der Empfänger
fehlerhafte oder verlorene Pakete erkennen kann und dadurch eine Übertragungswiederholung
anordnen kann. Die Datensequenzintegrität wird normaler Weise durch sequentielles
Nummerieren der Pakete und Anwenden bestimmter Übertragungsregeln erreicht.
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In
der einfachsten Form von ARQ, gewöhnlich als Stopp-und Warte-ARQ
zitiert, speichert der Sender von Daten jedes gesendete Paket und
wartet in der Form einer Quittungsmeldung (ACK) auf eine Quittung
vom Empfänger
eines korrekt empfangenen Pakets. Wenn die ACK empfangen wurde,
löscht
der Sender das gespeicherte Paket und sendet das nächste Paket.
Ein Beispiel eines herkömmlichen
Stopp-und-Warte-ARQ-Schemas wird im Meldungssequenzdiagramm der
1a dargestellt.
Der Prozess wird typischer Weise mit Zeitgebern und der Verwendung
von negativen Quittungsmeldungen (NACK) vervollständigt, was
in der
1b dargestellt wird. Die Sendefunktionseinheit
verwendet einen Zeitgeber, der bei der Übertragung eines Datenpaktes
gestartet wird, und falls kein ACK empfangen wurde, bevor der Zeitgeber
ausläuft;
wird das Paket erneut übertragen.
Falls der Empfänger
Fehler im Paket feststellt, kann er einen NACK an den Sender schicken.
Nach dem Empfangen des NACK überträgt der Sender
das Datenpaket erneut, ohne auf das Auslaufen des Zeitgebers zu
warten. Falls die ACK- oder NACK-Meldung verloren sind, wird der
Zeitgeber schließlich auslaufen
und der Sender wird das Datenpaket erneut übertragen. Ausgehend vom einfachen
Stopp-und-Warte
wurden besser ausgearbeitete Schemata des herkömmlichen ARQ entwickelt, z.
B., Geh-Zurück-N
und selektives Abweisen (oder selektives Wiederholen), die einen
höheren
Durchsatz bereitstellen. Unterrichtet in
WO 02/09342 von Dahlmann und anderen,
wird ein ARQ-Schema, das zum traditionellen ARQ-Schema Flexibilität durch
Einführen
von ARQ-Parametern hinzufügt,
die festgelegt und/oder verhandelt werden, um einen gewünschten
Ausgleich in Bezug auf Kommunikationsressourcen zu geben.
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In
einer weiteren Entwicklungslinie des ARQ wird die Redundanz in der
Codierung auf verschieden Weise ausgeschöpft, um die Kommunikationsleistung
(allgemein als Durchsatz gemessen) zu erhöhen. Diese Schemata werden
als Hybrid-ARQ-Schemata zitiert. Auf Grund der Kombination von Codierung
und ARQ, können
die hybriden ARQ-Schemata eine bestimmte Anpassung an Änderungen
in der Funkumgebung, z. B. zum Fading, herstellen. Wie man am besten
ARQ- und Codierungsschemata kombiniert, um mit Fadingkanälen fertig
zu werden, ist nicht trivial. Verschiedene Ansätze und Schemata wurden vorgeschlagen
und verwendet.
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In
Hybrid 1 ARQ ist die Vorwärtsfehlerkorrektur
(FEC – Forward
Error Correction) mit ARQ kombiniert. In Hybrid 2 ARQ wird eine
PDU mehr oder weniger uncodiert gesendet, jedoch von einer zyklischen
Redundanzprüfung
(CRC – Cyclic
Redundancy Check) zum Überprüfen der
Anwesenheit von Bitfehlern nach dem Dekodieren begleitet. Wenn CRC
fehlschlägt,
d. h. Fehler werden entdeckt, dann wird die PDU zur erneuten Übertragung
angefordert, und ein Codewort, das auf der Basis der mit der ersten
PDU übertragenen
Daten generiert wird, wird gesendet. Das Codewort könnte eine
solche Eigenschaft haben, dass das originäre Datenwort nur durch Dekodieren
des Codewortes bestimmt werden kann, oder es könnte mit dem vorher empfangenen
Inhalt der PDU kombiniert werden, und dadurch die Chance des Dekodierens
der Datenwörter
ohne Fehler verbessern. Das Codieren könnte z. B. so genannte Halbraten-Umkehrcodes verwenden.
Eine Version der Hybrid 2 ARQ wird in UTMS verwendet. Ein anderes
ARQ-Verfahren ist das Kombinieren einer PDU, die mehrmals übertragen
wurde, durch maximale Verhältniskombination
(oder in ähnlicher
Weise wie etwa Interferenz-Zurückweisungskombination).
Im
US Patent Nr. 6,308,294 von
Gosh und anderen, wird ein Verfahren des Kombinierens so genannter
Turbocodes mit Hybrid-ARQ veröffentlicht,
das die erneute Übertragung
von unterschiedlichen Größen und
erhöhte
Anpassung an Fadingkanäle
erlaubt.
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Wie
oben exemplarisch dargestellt, wurden Vorteile in der Bereitstellung
von ARQ-Schemata erzielt, die den Durchsatz und/oder die Flexibilität mit Bezug
auf die Kanalqualität
erhöhen.
Jedoch leiden die Verfahren des Standes der Technik an Nachteilen,
hauptsächlich:
Herkömmliche
Nicht-Hybrid-ARQ-Schemata, jedoch auch zum Teil Hybrid-ARQ-Schemata,
sind ineffizient, wenn sich die Kanalqualität unvorhersehbar ändert. Solche Änderungen
könnten
dadurch verursacht werden, dass der Funkkanal auf Grund von Fading
fluktuiert, oder dass die Interferenz unvorhersehbar auf Grund von Fading
oder/und auf Grund unvorhersehbarer Verkehrsfluktuationen fluktuiert.
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Darüber hinaus
könnte
die Kanalfluktuation Ungenauigkeiten in Kanalmessungen verursachen und/oder
dass veraltete Kanalmessungen zur Verbindungsmodusauswahl verwendet
werden. Dies könnte verursachen,
dass Pakete mit einer Rate gesendet werden, die nicht dekodierbar
ist, wenn die Interferenz und das Rauschen für die ausgewählte Rate
größer als
erlaubt sind. Alternativ könnte
eine Begrenzung eingeführt und
eine reduzierte Rate verwendet werden, jedoch wird dies mit den "Kosten" der nicht effizienten
Nutzung der Kanäle
durchgeführt,
die eine höhere
Rate vertragen können.
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Zusätzlich sind
komplexe ARQ-Schemata, speziell die fortschrittlicheren Hybrid-ARQ-Schemata schwierig
zu implementieren und erfordern einen hohen Grad von Optimierung,
um den Vorteil des erhöhten Durchsatzes,
der theoretisch möglich
ist, vollständig
mitzunehmen. Oft bewirkt das Fehlen der Systemoptimierung, die sehr
komplex geworden ist, dass die drahtlosen Systeme weniger Durchsatz
liefern, als die Hybrid-ARQ-Schemata liefern können.
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US Patent 6,101,168 veröffentlicht
Verfahren und Systeme für
automatische Wiederholungsanforderung (ARQ) in Datenpaketkommunikation
zwischen einem Sender und einem Empfänger, die sich in drahtloser Kommunikation
befinden. Wenn ein Datenpaket als fehlerhaft erkannt (empfangen)
wird, wird eine NACK-Meldung an den Sender zurückgeschickt und ein korrektes
Paket wird zusammen mit einem neuen Datenpaket erneut übertragen.
Es wird auch beschrieben, dass das Leistungsniveau der erneut übertragenen
Pakete variiert werden kann, d. h., angehoben werden kann, um genügend Energie
der erneut übertragenen
Pakete aufrecht zu halten. Es wird auch beschrieben, dass die Codesymbole
der erneut übertragenen
Pakete geändert werden
können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Offensichtlich
wird ein verbessertes ARQ-Verfahren benötigt, das sich schnell und
automatisch an Änderungen
der Kanalqualität
anpasst.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren, ein System
und Programme bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der
Technik überwindet.
Dies wird durch das Verfahren wie in Anspruch 1 definiert, das System
wie in Anspruch 6 definiert, die Vorrichtung wie in Anspruch 7 definiert
und das Programmprodukt wie in Anspruch 5 definiert, erreicht.
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Im
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung befinden sich ein Sender und ein Empfänger in drahtloser Kommunikation
miteinander, wobei der Sender mit einem hereinkommenden Datenstrom
einer Vielzahl von Protokolldateneinheiten (PDUs) versorgt wird.
Der Sender überträgt eine
Vielzahl von PDUs, die sich zumindest teilweise überlappen, und es werden zumindest
zwei unterschiedliche Übertragungsleistungsniveaus für die Übertragung
von zumindest zwei unterschiedlichen PDUs verwendet. Das Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
folgende Schritte:
- a) – Gruppieren von PDUs, wobei
eine Anzahl von PDUs aus dem zum Sender hereinkommenden Datenstrom
in einen Satz von PDUs gruppiert wird, und jeder PDU eine Sequenznummer
(n) gegeben wird;
- b) – Zuordnen
von Übertragungsleistung
und Coderate an PDUs, wobei jeder PDU ein Übertragungsleistungsniveauwert
(Pk) und ein Coderatenwert (Ck),
so dass der PDU mit der niedrigsten Sequenzzahl der höchste Leistungsniveauwert
zugeordnet wird, und den nachfolgenden PDUs abfallende Leistungsniveauwerte
zugeordnet werden;
- c) – Speichern
von PDUs, wobei die PDUs in einem Speicher einher mit ihrer Sequenzzahl
n und dem zugeordneten Leistungsniveauwert Pk und
dem Codefaktorwert Ck gespeichert werden;
- d) – Übertragen
von PDUs, wobei die PDUs des Satzes der PDUs gleichzeitig vom Sender
mit ihrem entsprechendem Leistungsniveauwert Pk und
ihrem Codefaktorwert Ck übertragen werden;
- e) – Empfangen
von PDUs, wobei die übertragenen
PDUs vom Empfänger
empfangen, dekodiert und auf Fehler hin überprüft werden, und PDUs, die als
nicht dekodierbar erachtet werden, werden als nicht korrekt empfangen
erkannt;
- f) – Zurückführen (ARQ),
wobei der Empfänger
an den Sender eine ARQ-Rückmeldung
im Form einer ACK- oder NACK-Nachricht überträgt, wobei die ACK- oder NACK-Nachricht
Information über
die PDUs umfassen, die korrekt empfangen wurden, oder über die
PDUs, die nicht korrekt empfangen wurden;
- g) – Entfernen
der korrekt empfangenen PDUs aus dem Speicher, wobei der Sender
die temporär
gespeicherten PDUs aus dem Speicher entfernt, die korrekt empfangen
wurden, und der Sender bildet eine neue Gruppe von PDUs, die die
PDUs, die nicht korrekt empfangen wurden und neue PDUs aus dem hereinkommenden
Datenstrom umfasst, so dass die neue Gruppe von PDUs gefüllt wird,
wobei den PDUs, die nicht korrekt empfangen wurden, die niedrigsten
Sequenzzahlen gegeben werden.
- h) – Wiederholen
der Schritte b) bis g), wodurch die nicht korrekt empfangenen PDUs
auf höheren
Leistungsniveaus als die vorhergehende Übertragung erneut übertragen
werden.
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Das
System gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst einen Sender und zumindest einen Empfänger, der
angepasst ist, um an einer gegenseitigen drahtlosen Kommunikation
beteiligt zu sein, wobei das System automatische Wiederholungsanforderung
(ARQ) in der Datenkommunikation verwendet, wobei der Sender mit
einem hereinkommenden Datenstrom einer Vielzahl von Protokolldateneinheiten
(PDUs) versorgt wird. Der Sender überträgt eine Vielzahl von PDUs,
die sich zumindest teilweise überlappen,
und es werden zumindest zwei unterschiedliche Übertragungsleistungsniveaus
zur Übertragung
von zumindest zwei unterschiedlichen PDUs verwendet.
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Dank
des erfinderischen Verfahrens und Systems wird eine Funkkanalanpassung
bereitgestellt, die mit Bezug auf Kanalvariationen opportunistisch
ist. Eine größere Anzahl
von PDUs wird übertragen
werden, wenn es der Kanal erlaubt, und eine geringere Anzahl, wenn
die unmittelbare Kanalqualität
gering ist. Wodurch das Verfahren absichert, dass bei jeder Übertragungsinstanz
eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestehen wird, dass zumindest
ein Teil der übertragenen
PDUs korrekt empfangen wurde, d. h., etwas Information wird beinahe
immer übertragen.
Die ist im Gegensatz zu ARQ-Schemata (sowohl herkömmlicher
als auch hybrider Schemata) nach dem Stand der Technik der Fall,
worin in einigen Fällen überhaupt
keine Information übertragen
wird.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass dank der Fähigkeit
der schnellen Kanalanpassung in Kombination mit einer hohen Wahrscheinlichkeit,
in jedem Versuch einige PDUs korrekt empfangen werden, wobei eine
weniger präzise
Kanalrückkopplung
notwendig ist. Mit anderen Worten, die Erfindung erhöht die Robustheit
gegenüber
unvorhersehbaren Kanalfluktuationen. Zusätzlich wird diese Anpassung
mit relativ geringer Komplexität
durchgeführt,
eine schnelle und zuverlässige
Implementierung sichernd.
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Ein
weiterer Vorteil, der vom Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht wird,
ist, dass es in den meisten Kommunikationssystemen Abwärtskompatibilität zu Altterminals
bietet. Die Idee ist, dass Basisstationen und Neuterminals das neue
ARQ-Schema implementieren, während
Altterminals hauptsächlich
das gröbste
Niveau sehen und dasselbe mit etwas geringerer Performance decodieren,
auf Grund der Interferenz, verursacht durch darunter liegende (mit
Bezug auf das Leistungsniveau) PDUs.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden in den abhängigen
Ansprüchen
definiert. Andere Aufgaben, Vorteile und neuartige Eigenschaften
der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
der Erfindung offenkundig, wenn sie in Verbindung mit den beiliegenden
Darstellungen und Ansprüchen
betrachtet wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER DARSTELLUNGEN
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Die
Erfindung wird nun im Detail mit Bezug auf die Darstellungsabbildungen
beschrieben, wobei
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1a)
und b) ein Nachrichtensequenzdiagramm herkömmlicher ARQ-Schemata ist;
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2 ein
Flussdiagramm über
das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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3 ein
Nachrichtensequenzdiagramm des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
ist;
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4 ein
Nachrichtensequenzdiagramm ist, das eine exemplarische Implementierung
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist; und
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5 eine
schematische Ansicht einer exemplarischen Implementierungsarchitektur
ist, die für
die vorliegende Erfindung geeignet ist; und
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6 das
Verfahren gemäß der Erfindung
darstellt, das auf einem Kanal verwendet wird, der zeitlich sich
veränderndes
Fading zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem typischen Szenario zur Verwendung von ARQ sind zwei oder mehr
Funktionseinheiten in einer drahtlosen Kommunikation miteinander
beschäftigt.
Die Kommunikation wird gewöhnlich
zitiert, dass sie über
einen Funkkanal stattzufindet, der z. B. ein logischer Kanal in
einem drahtlosen Kommunikationssystem wie UMTS ist. Die Funktionseinheiten
sind in der Lage Funksignale sowohl zu senden als auch zu empfangen. Zur
Deutlichkeit der Beschreibung wird die Funktionseinheit, die eine
Datennutzlast zu senden hat als der Sender zitiert, und die Funktionseinheit,
die Daten zu empfangen hat, als der Empfänger zitiert, obwohl im den ARQ-Prozessen
beide Funktionseinheiten Signale über den Kanal empfangen und
senden. Wie im Hintergrundabschnitt diskutiert, könnten Fadingfluktuation
und Interferenzfluktuationen, verursacht durch Verkehrsvariationen,
die Kanalqualität
verursachen, sich unvorhersehbar zu ändern. Wie in 2 dargestellt,
ist die "Unsicherheit" des Trägerinterferenzverhältnisses
(CIR-Carrier to
Interference Ratio) wie eine Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion in
einem typischen Verkehrs- und Fadingszenario. Wie aus der Abbildung
verstanden werden kann, könnte
eine durchschnittliche Kanalqualität definiert werden, wobei die
Kanalqualität
jedoch sehr häufig
wesentlich von diesem Mittelwert abweichen wird, und eine Übertragung
zu einem Zeitpunkt sowohl bessere als auch schlechtere Kanalqualität erleben
kann. Auf dieselbe Weise ist die Wahrscheinlichkeit, wenn eine Augenblicksmessung
der Kanalqualität
als Referenz verwendet wird, dieser Messung groß, nicht für die Kanalqualität repräsentativ
zu sein. Messungen der Kanalqualität werden in allen drahtlosen
Systemen durchgeführt,
z. B., durch Messen von BER, und sie werden als Basis zur Bestimmung
der Übertragungsleistung, Verbindungsanpassung
etc. verwendet. Wie oben beschrieben werden die bekannten ARQ-Schemata
ineffizient, wenn sich die Kanalqualität unvorhersehbar verändert.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung stellt ein ARQ-Schema bereit, das für eine Situation sich ändernder
Kanalqualität
sehr gut geeignet ist. Nach dem Verfahren sendet der Sender einen
Satz von mehreren PDUs, die im Wesentlichen zur selben Zeit auf
unterschiedlichen Leistungsniveaus gesendet werden, und bevorzugt
mit einer ziemlich niedrigen (Code) Rate für jede PDU. Jeder PDU 205 im
Satz 210 wird eine Sequenzzahl n gegeben und eine individuelle
Coderate Cn und eine individuelles Leistungsniveau
Pn zugeordnet. Die Coderate und die Leistungsniveaus
werden so zwischen allen gewählt,
dass übertragene
PDUs durch den Empfänger
bei Anwesenheit von Rauschen und Interferenz dekodierbar sind. Die
Anzahl der dekodierbaren PDUs hängt
vom Störpegel
ab, gezeigt bei 215, und mit welchen Leistungen die PDUs
empfangen werden. Der PDU mit der niedrigsten Sequenzzahl wird bevorzugt
die höchste
Leistung zugeordnet, und den folgenden Sequenzzahlen wird eine nachfolgend
niedrigere Übertragungsleistung
zugeordnet. Wenn eine PDU im Satz den Decodierungsprozess verfehlt
hat, wird durch eine ACK- oder NACK-Prozedur eine erneute Übertragung
angeordnet. Der verlorenen PDU wird dann die niedrigste Sequenzzahl
für die Übertragung
gegeben, die daher die höchste
Leistung verwendet. Alternative oder in Kombination werden den PDUs
unterschiedliches Codieren, d. h. unterschiedliche Datenraten gegeben.
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Verschiedene
bekannte Modulations-/Multiplex-Verfahren könnten für gleichzeitige Übertragung
verwendet werden, z. B., Mehrauflösungsmodulation (MRM – Multi
Resolution Modulation), Direktsequenz Code Division Multiple Accesss
(DS-CDMA) oder "Turbocodiertes" CDMA.
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Zum
Dekodieren können
auch verschiedene bekannte Verfahren verwendet werden, wie Mehrfachbenutzererkennungsschemata
(MUD – Multi
User Detection) einschließlich
nachfolgender Interferenzlöschung (SIC – Successive
Interference Cancellation), Parallelinterferenzlöschung (PIC – Parallel
Interference Cancellation), Maximalwahrscheinlichkeitserkennung,
etc.
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Eine
Ausführungsform,
die Basis für
eine Implementierung repräsentierend,
des ARQ-Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird mit Bezug auf das Nachrichtensequenzdiagramm der
Abbildungen 2 und 3 und des
Flussdiagramms der 4 beschrieben. Das Verfahren
umfasst die folgenden Schritte:
- 405: Gruppieren
von PDUs.
Eine Anzahl von PDUs aus dem zum Sender hereinkommenden
Datenstrom wird in einen Satz von PDUs gruppiert. Den PDUs werden
entsprechende Sequenzzahlen gemäß n, n +
1, n + 2, ... N + n – 1
gegeben. Die Anzahl N der PDUs in einem Satz wird typischer Weise
durch die Fähigkeit
von Mehrfachübertragungen und/oder
das Decodieren des verwendeten Modulations-/Multiplex-Verfahren
bzw. des Dekodierverfahren festgelegt. N ist typischer Weise ein
vorbestimmter Wert, kann aber auch ein Parameter sein.
- 410: Zuordnen der Übertragungsleistung
und der Coderate an die PDUs.
Jeder PDU wird ein Übertragungsleistungsniveauwert
Pk und ein Coderatenwert Ck zugeordnet,
wobei k = 1, 2, ..., N. Bevorzugt wird der PDU mit der niedrigsten
Sequenzzahl (n) der höchste
Leistungsniveauwert P1 zugeordnet und den
nachfolgenden PDUs werden abfallenden Leistungsniveaus P2, P3, P4,
etc. zugeordnet. Die Leistungsniveauwerte reichen bevorzugt von
einem Wert oberhalb der geschätzten
benötigten Übertragungsleistung
(aus der entsprechenden Messung der Kanalqualität), um eine hohe Wahrscheinlichkeit
für die
PDU zu sichern, korrekt empfangen zu werden, bis zu Werten unterhalb
der geschätzten
benötigten Übertragungsleistung.
Die mit den niedrigeren Übertragungsleistungen übertragenen
PDUs werden eine geringere Wahrscheinlichkeit besitzen, korrekt
empfangen zu werden, jedoch mit Bezug auf die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
der 2, wird verstanden, dass auch eine, mit beträchtlich
geringerer Leistung als die geschätzte benötigte Übertragungsleistung, übertragene
PDU erfolgreich empfangen werden könnte.
- 415: Speichern von PDUs.
Die PDUs werden im Speicher
einher mit ihrer Sequenzzahl n, und dem zugeordneten Leistungsniveauwert
Pk und dem Coderatenwert Ck gespeichert.
- 420: Übertragen
von PDUs.
Die PDUs (n bis N – 1) des Satzes von PDUs werden
gleichzeitig vom Sender mit ihren entsprechenden Leistungsniveauwerten
Pk und Coderatenwerten Ck übertragen.
- 425: Empfangen von PDUs.
Die übertragenen PDUs werden vom
Empfänger
empfangen, decodiert und auf Fehler geprüft (CRC). Typischer Weise wird
eine Untergruppe der PDUs korrekt empfangen. Der Rest der PDUs ist
wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Übertragung unterhalb der Rauschebene,
wie in 4a gezeigt, und wird als verloren
betrachtet. Im Allgemeinen umfasst die Untergruppe der korrekt empfangenen
PDUs nachfolgende PDUs n, n + 1, n + 2, ..., R, wobei R die höchste Sequenzzahl
repräsentiert,
der niedrigsten Sendeleistung PR entsprechend,
die eine korrekt empfangene PDU ergab.
- 430: ARQ Rückkopplung.
Der
Empfänger
sendet eine ARQ-Rückkopplung
an den Sender in Form einer ACK- oder NACK-Meldung. Im Fall eines
ACK, umfasst die Meldung die Sequenzzahlen der PDUs in der Untergruppe
der korrekt empfangenen PDUs (typischer Weise n, n + 1, n + 2, ...,
R). Im Falle eines NACK, umfasst die Meldung die Sequenzzahlen der übertragenen
PDUs, die nicht korrekt empfangen wurden, d. h., die nicht in der
Untergruppe sind (typischer Weise R + 1, R + 2, ..., N + n – 1). Alternativ
umfassen die ACK- oder NACK-meldungen
eine Repräsentation
von R, die anzeigt, dass Sequenzzahlen bis zu R korrekt empfangen
wurden, oder die anzeigt, dass Sequenzzahlen nach R nicht korrekt
empfangen wurden.
- 435: Entfernen korrekt empfangener PDUs aus dem Speicher.
Nach
Empfang der ACK- oder NACK-Meldung, entfernt der Sender aus dem
Speicher die temporär
gespeicherten PDUs, die korrekt empfangen wurden, d. h., die Untergruppe
n, n + 1, n + 2, ..., R. Ein neuer Satz wird neu gruppiert, worin
den PDUs, die nicht korrekt empfangen wurden (R + 1, R + 2, ...,
N + n – 1)
die niedrigsten Sequenzzahlen gegeben werden, und denen daher die
höchsten Übertragungsratenleistungsniveauwerte
gegeben werden. Der Satz wird dann mit neuen PDUs aus dem hereinkommenden
Datenstromeinheiten R + 1, R + 2, ..., N + n – 1 "aufgefüllt".
- 440: Wiederholen der Schritte 410 bis 435.
Der
Zuordnungs- und ARQ-Prozess wird für alle PDUs des hereinkommenden
Datenstroms wiederholt.
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Abhängig vom
Ergebnis einer Übertragung
eines Satzes von PDUs, können
das gesamte Leistungsniveau, das maximale Leistungsniveau P1, die Intervalle zwischen den Leistungsniveaus
und die Coderatenwerte zwischen den Übertragungen der Sätze angepasst
werden.
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Im
Meldungssequenzdiagramm der 3 wird ein
Beispiel eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
mit vier möglichen
gleichzeitigen Übertragungen
(N = 4) dargestellt, d. h., vier Leistungsniveaus P1, P2, P3 und P4 und Coderaten C1,
C2, C3 und C4. Der erste Satz wird PDU1,
PDU2, PDU3 und PDU4 (Schritt 405) umfassen, mit zugeordneten
Leistungsniveaus P1, P2,
P3 und P4 und Coderaten
C1, C2, C3 und C4 (Schritt 410). Der Übertragungsschritt
(Schritt 420) resultiert darin, dass nur PDU1,
PDU2 korrekt empfangen werden (Schritt 425).
Der Empfänger
sendet eine NACK-Meldung, die den Sender informiert, dass PDU3 und PDU4 verloren wurden
(Schritt 430). Beim Sender wird mit PDU3,
PDU4, PDU5 und PDU6 ein neuer PDU-Satz gebildet (Schritt 435),
der mit den Leistungsniveaus P1, P2, P3 und P4 übertragen
wird.
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Die
Relation zwischen Leistungsniveaus, Code- und Interferenz- plus
Rauschlevelverhältnissen
hängt von
der Modulation und dem Codierschema als auch von der Decoderstruktur
ab. Als ein illustratives Beispiel könnte man annehmen, dass Codes,
die sich der Shannongrenze nähern,
und ein auf der nachfolgenden Interferenzlöschung basierender Empfänger verwendet
werden. Weiterhin könnte
man der Einfachheit halber annehmen, dass jede PDU als eine weiße Rauschsequenz
ohne irgendeine Struktur betrachtet werden kann. Man könnte weiterhin
annehmen, dass man entschieden hat, welche Raten für jedes
Niveau verwendet werden sollten, hier mit C
k1 bezeichnet,
wobei k im Bereich von 1 bis K liegt. Darüber hinaus wird die PDU bei
bestimmten SNR-Niveaus decodierbar sein, oder entsprechend bei bestimmten
Interferenzniveaugrenzwerten. Nehmen Sie jetzt an, dass diese Grenzwertniveaus
mit I
k bezeichnet werden. Dann können die
Leistungsniveaus P
k für jedes Niveau bestimmt werden,
als:
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Eine
mögliche
exemplarische Implementierungsarchitektur wird in 5 gezeigt,
worin Mehrfachauflösungsmodulation
zum Multiplexen der unterschiedlichen ARQ-PDUs in verschiedenen
Hierarchien verwendet wird. Ein nicht modulierter Datenstrom 505 wird
einer Sendereinheit 510 zugeführt. In einem ARQ TX Block 515 werden
die PDUs in einen Satz gruppiert und es werden ihnen individuelle Übertragungsleistung
und/oder Coderate (Schritt 405 bis 410) zugeordnet,
gefolgt vom Codieren und dem Modulationsblock 520, in dem
die PDUs z. B. mit FEC + CRC codiert werden und moduliert werden.
Der ARQ TX Block 515 umfasst weiterhin ein Speichermodul 517,
worin die PDUs zeitweise (Schritt 415) gespeichert werden,
während
sie die ARQ Rückkopplung
(Schritt 430) erwarten, und ein Entfernungsmodul 518 (Schritt 435).
Die Signale werden von den Mischern 525 und einem Kombinator 530 gemischt
und kombiniert und als modulierte Daten 535 über die Funkschnittstelle
(Schritt 420) übertragen.
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Auf
der Empfängerseite
empfängt
der Empfänger 540 die
modulierten Daten (Schritt 425). In einem Dekodierblock 545 werden
die individuellen PDUs wiederhergestellt und mit der CRC-Funktionalität stellt
er fest, welche der PDUs nicht korrekt empfangen wurden. Die PDUs
werden in den ARQ RX Block 550 eingespeist, der dem ARQ
TX 515 befiehlt, die nicht korrekten PDUs (Schritt 430)
erneut zu übertragen,
wie mit der ARQ Rückkopplung 552 angezeigt.
Vom Empfänger 540 werden
die demodulierten Daten 555 ausgegeben, die den unmodulierten
Daten 505 entsprechen sollten.
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Die 6 stellt
das ARQ-Verfahren gemäß der Erfindung
während
der Tätigkeit
in der Zeitdomäne
für einen
Fadingkanal dar, wobei die Kohärenzzeit
größer ist,
als die Dauer der Zeitschlitze, die zum Senden der PDUs verwendet
wird. Wie in der Abbildung gezeigt wird, wird die Anzahl der PDUs,
die korrekt übertragen werden, über die
Zeit hinweg wegen der Variationen des Funkkanals und der Interferenz
variieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird hauptsächlich im Lichte eines flachen
Kanals als Beispiel erläutert.
Jedoch könnte
sie auch über
Kanäle
verwendet werden, die variieren, z. B., OFDM mit Frequenzempfindlichkeit.
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Zusätzlich können die
PDUs, die zu einem Zeitpunkt decodiert sind, aus den Basisbandsignalen
entfernt werden. Dieses verbleibende Basisbandsignal kann dann in
Kombination mit neu empfangenen Signalen verwendet werden, z. B.,
durch Maximalverhältniskombination.
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Das
vorgeschlagene hierarchische ARQ-Schema könnte in Kombination mit anderen
Hybrid-ARQ-Verfahren verwendet werden, unter Verwendung unterschiedlicher
FEC-Codes für
dieselbe PDU, abhängig
davon, ob die PDU zum ersten, zweiten, dritten (usw.) Mal gesendet
wird.
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Die
vorliegende Erfindung könnte
z. B. auch in Verbindung mit fortgeschrittenen Antennenkonzepten verwendet
werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, Strahlenbildung und MIMO basierter Kommunikation.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann beschrieben werden, als eine Funkkanalanpassung gebendes Verfahren,
das mit Bezug auf die Kanalvariationen opportunistisch ist – eine größere Anzahl
von PDUs wird übertragen,
wenn es der Kanal erlaubt, und eine geringere Anzahl, wenn die augenblickliche
Kanalqualität gering
ist. Wodurch das Verfahren absichert, dass bei jeder Übertragungsinstanz
eine sehr große
Wahrscheinlichkeit besteht, dass zumindest ein Teil der übertragenen
PDUs korrekt empfangen wurde, d. h., etwas Information wird beinahe
immer übertragen.
Dies ist im Gegensatz zu ARQ-Schematas (sowohl herkömmlichen
als auch hybrider Schemata) des Standes der Technik, worin in einigen
Fällen überhaupt
keine Information übertrage
wird.
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Alternativ
oder in Kombination mit dem Obigen könnte die Fähigkeit schneller Kanalanpassung,
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, darin verwendet werden,
dass eine weniger genaue Kanalrückkopplung
notwendig ist, da die Erfindung die Robustheit gegen unvorhersehbare
Kanalfluktuationen erhöht.
Zusätzlich
wird diese Anpassung mit relativ geringer Komplexität durchgeführt, was
eine schnelle und zuverlässige Implementierung
absichert.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet in den meisten Kommunikationssystemen Rückwärtskompatibilität zu Altterminals.
Die kann dadurch erreicht werden, dass Basisstationen und Neuterminals
das neuartige ARQ-Schema verwenden, während Altterminals hauptsächlich das
gröbste
Niveau sehen und dasselbe mit etwas geringerer Performance decodieren,
auf Grund der Interferenz, verursacht durch darunter liegende (mit
Bezug auf das Leistungsniveau) PDUs.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird bevorzugt mit Hilfe von Programmprodukten oder Programmmodulprodukten
implementiert, die Softwarecodemittel zur Durchführung der Schritte des Verfahrens
umfassen. Die Programmprodukte werden bevorzugt auf einer Vielzahl
von Funktionseinheiten innerhalb eines Netzwerkes ausgeführt. Das
Programm ist verteilt und wird z. B. von einem computerbenutzbaren Medium
geladen, wie einer Floppydisk, einer CD, oder über Funk übertragen, oder vom Internet
herunter geladen.
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Während die
Erfindung in Verbindung mit dem beschrieben wurde, was zur Zeit
als die praktischsten und bevorzugten Ausführungsformen betrachtet werden,
sollte verstanden werden, das die Erfindung nicht auf die veröffentlichten Ausführungsformen
beschränkt
werden sollte, sondern im Gegenteil, es wird beabsichtigt verschiedene
Variationen und äquivalente
Anordnungen innerhalb der beigefügten
Ansprüche
abzudecken.