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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die automatische Meßgeräteablesung und besonders Vorrichtungen und
Verfahren zum Darstellen des Ergebnisses einer Zählung einer Zählvorrichtung
in Form von elektrischen Signalen unter Verwendung von optoelektronischen
Mitteln. Insbesondere betrifft sie eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur automatischen Überwachung
einer Dosiervorrichtung. Diese Erfindung ist zur "Nachrüstung" oder als "Ergänzung" für alle Zählvorrichtungen
geeignet, wie zum Beispiel Stromzähler, Wasserzähler oder
Gaszähler
in der Industrie oder in Wohngebäuden.
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STAND DER TECHNIK
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Das
Ablesen der Werte von Dosiervorrichtungen ist auf verschiedenen
Gebieten, wie zum Beispiel beim Verbrauch von Elektroenergie, Wasser oder
Gas in einer Einrichtung, Haus oder Wohnung, von Bedeutung. Aktuell
ist das häufigste
Verfahren zum Ablesen der Meßgeräte das Installieren
einer Zählvorrichtung
am Ort des Verbrauchs und das Beauftragen einer Person, die die
Zahlen von Zeit zu Zeit von der Vorrichtungsrolle abnimmt.
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Da
diese Standardlösung
der visuellen Meßgeräteablesung
zeitaufwendig und kostspielig ist, sind mehrere Lösungen für eine automatische
Meßgeräteablesung
(AMR) vorgeschlagen worden. Sie bestehen im allgemeinen aus einem
Sensorteil, das den aktuellen Status des Meßgerätes mißt, einem Analyseteil, das
die physikalische Messung in übertragbare
Daten umwandelt, und einem Übertragungsteil,
das die Daten für
die Versorgungsfirma per Leitung oder drahtlos bereitstellt. Die
optische Erkennung der Meßgerätewalze
durch einen Kamerasensor ist unter allen anderen Lösungen besonders
attraktiv, da sie von derselben Art von Messung abhängt wie
ein menschlicher Betrachter, der auf die Meßgerätewalze blickt.
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Ein
automatisches Meßgeräteablesesystem kann
ganz von vorn, mit den notwendigen Merkmalen eingeschlossen, im
Gehäusevolumen
aufgebaut werden. Ein Aufbau, der eine automatische und eine visuelle
Meßgeräteablesung
gleichzeitig ermöglicht, wird
im
US-Patent Nr. 4,680,704 (Case
et al.) beschrieben. Da jedoch große Mengen von Zählvorrichtungen
bereits am Ort des Verbrauchs installiert sind und die Versorgungsfirmen
sie nicht alle auswechseln wollen, ist eine Lösung für alte, überkommene Meßgeräte notwendig.
Solch eine Vorrichtung sollte ohne Modifizierung der Zählvorrichtung
selbst an die originale Zählvorrichtung "ansteckbar" sein.
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Es
sind "Nachrüstungs-" oder "Ergänzungs-"Meßgeräteablesevorrichtungen
bekannt, die entweder direkt am Vorderfenster der Zählvorrichtung
befestigt werden und so die Meßgerätewalze
für einen
menschlichen Betrachter verdecken, oder einen halbtransparenten
Spiegel verwenden, der einen Teil des Lichts auf den Detektor reflektiert
und einen weiteren Teil für
einen menschlichen Betrachter durchläßt oder umgekehrt. Beide Ansätze werden
in der Patentliteratur beschrieben, z. B. in
WO-02/101334 ,
EP-0'841'635 ,
DE-100'32'755 oder
US-2002/0,039,068 .
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Im
Prinzip kann eine automatische Meßgeräteablesevorrichtung passiv
ohne aktive Beleuchtung arbeiten und sich dabei auf das Hintergrundlicht
der Umgebung verlassen. Zählvorrichtungen
können sich
jedoch an verschiedenen Orten befinden, z. B. in einem dunklen Keller,
der nur durch eine Glühbirne beleuchtet
wird, oder auch an der Außenseite
eines Gebäudes.
Daher ist in der Praxis eine aktive und gut geregelte Beleuchtung
notwendig. Mögliche
Lösungen
für solche
Beleuchtungen sind bekannt. Ihre Lichtquelle sind fast immer lichtemittierende
Dioden (LEDs); aber auch Laserdioden oder thermische Emitter könnten verwendet
werden.
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Eines
der Hauptprobleme bei der Verwendung eines halbtransparenten Spiegels
für die
gleichzeitige Sichtbarkeit der Meßgerätewalze für einen menschlichen Betrachter
ist das Licht von außen,
das den Detektor erreicht und manchmal eine ordnungsgemäße automatische
Ablesung verhindert.
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Das
Umgebungslicht kann sich beträchtlich verändern, wenn
z. B. eine Glühlampe
in einem dunklen Keller eingeschaltet wird oder sich das Sonnenlicht
während
des Tages bewegt. Ein Deckel, der das Betrachtungsfenster abdeckt,
ist eine mögliche Lösung, mit
dem Nachteil, daß eine
automatische Ablesung nicht möglich
ist, wenn eine Person gerade das Meßgerät betrachtet, oder wenn zufällig oder
absichtlich der Deckel nicht vollständig schließt. Das
US-Patent Nr. 4,680,704 schlägt die Verwendung von
Wellenlängenfiltern
zur Lösung
dieses Problems vor. Aus
WO-90/05426 ist
die Verwendung eines dichroitischen, halbtransparenten Spiegels
zum Trennen von zwei Strahlengängen
bekannt, und aus dem
US-Patent
Nr. 4,331,402 ist die Verwendung eines beweglichen Spiegels
zur Wahl zwischen zwei Strahlengängen
bekannt.
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Ein
weiteres Problem bei den automatischen Meßgeräteablesevorrichtungen ist die
Rückspiegelung
von Licht aus dem Meßgerätegehäusefenster. Diese
spiegelnden Rückreflexionen
von der Kunststoff- oder Glasfläche
sind stärker
als die diffuse Rückstreuung
von der Meßgerätewalze.
Daher können
helle Reflexe eine ordnungsgemäße Ablesung der
Ziffern auf der Meßgerätewalze
verhindern. Die Lösung
dieses Problems durch Bewegen der Lichtquellen zu größeren Winkeln,
wie in
WO-00/68643 vorgeschlagen,
ist häufig
wegen der begrenzten Größe der Meßgeräteablesevorrichtung
nicht möglich. Ferner
muß eine
solche Großwinkelbeleuchtung
separat für
jede Art von Meßgerät optimiert
werden, da der Abstand vom Vorderfenster zur Walze beträchtlich
variieren kann. Eine Be leuchtungsform, die nicht von der genauen
Meßgerätart abhängt, ist
sehr erwünscht.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, eine automatische Meßgeräteablesevorrichtung bereitzustellen, die
die Nachteile des Standes der Technik, wie oben beschrieben, verringert.
Insbesondere müssen
die Störungen
der automatischen Ablesung durch das Hintergrundlicht der Umgebung
und/oder die spiegelnde Reflexion der Beleuchtung auf der Meßgeräteabdeckung
unterdrückt
oder vermieden werden. Der Beleuchtungsaufbau darf nicht von der
genauen Meßgerätart abhängen.
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Diese
und andere Ziele werden durch die Vorrichtung und das Verfahren
gelöst,
wie in den unabhängigen
Ansprüchen
festgelegt. Vorteilhafte Ausführungsformen
werden in den Unteransprüchen
definiert.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur automatischen Überwachung
einer Dosiervorrichtung umfaßt
einen Bilddetektor zum Erkennen eines Bildes der Dosiervorrichtung,
ein Abschirmungsmittel zum Abschirmen des Bilddetektors zumindest
von einem Teil des Umgebungslichtes und/oder Antiflexionsmittel
zum Verhüten
einer direkten Reflexion von Beleuchtungslicht, das den Bilddetektor
erreicht.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur automatischen Überwachung
einer Dosiervorrichtung wird die Dosiervorrichtung auf einen Bilddetektor
abgebildet und vom Bilddetektor erkannt, wobei der Bilddetektor
zumindest von einem Teil des Umgebungslichts abgeschirmt wird und/oder
eine direkte Reflexion des Beleuchtungslichts daran gehindert wird,
den Bilddetektor zu erreichen.
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Eine
erste Verbesserung gemäß der vorliegenden
Erfindung betrifft die Störung
durch Hintergrundlicht. Sie schützt
die Meßgeräteablesevorrichtung
vor äußeren unerwünschten
Lichtquellen, erhöht
die Beleuchtungseffizienz, die vom halbtransparenten Spiegel reflektiert
wird, und ergibt ein helleres Bild für den menschlichen Betrachter,
der durch den halbtransparenten Spiegel auf die Meßgerätewalze blickt.
Dies wird durch die Verwendung unterschiedlicher Wellenlängenbänder des
Lichts für
das Erkennungssystem und den menschlichen Betrachter und folglich
die Verwendung von wellenlängenselektiven optischen
Elementen im Strahlengang erreicht. Sehr praktisch ist, daß das automatische
Erkennungs- und Beleuchtungssystem im nahen Infrarotbereich des Spektrums
arbeitet, was das gesamte sichtbare Spektrum für den menschlichen Betrachter
läßt.
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Eine
erste Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
umfaßt
also ferner ein Gehäuse,
ein erstes Fenster und ein zweites Fenster im Gehäuse, einen
ersten Strahlengang innerhalb des Gehäuses zur automatischen Überwachung
der Dosiervorrichtung, wobei der erste Strahlengang das erste Fenster
mit dem Bilddetektor verbindet, einen zweiten Strahlengang innerhalb
des Gehäuses
zur visuellen Überwachung
der Dosiervorrichtung, wobei der zweite Strahlengang das erste Fenster
dem zweiten Fenster verbindet, und eine Lichtquelle zur Beleuchtung
der Dosiervorrichtung durch das erste Fenster, wobei die Lichtquelle
Licht mit einer bestimmten spektralen Charakteristik emittiert.
Das Abschirmungsmittel umfaßt
ein optisches wellenlängenselektives
Mittel, das im ersten und/oder zweiten Strahlengang angeordnet ist,
wobei das wellenlängenselektive
Mittel einem ersten Teil des elektromagnetischen Spektrums, der
mindestens eine Wellenlänge umfaßt, die
von der Lichtquelle emittiert wird, ermöglicht, den Bilddetektor zu
erreichen, und einen zweiten, anderen Teil des elektromagnetischen
Spektrums daran hindert, den Bilddetektor zu erreichen.
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In
einer ersten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Dosiervorrichtung aktiv von Licht einer bestimmten spektralen
Charakteristik beleuchtet, wird ein erster Strahlengang zur automatischen Überwachung
der Dosiervorrichtung mit dem Bilddetektor bereitgestellt, und wird
ein zweiter Strahlengang für
die visuelle Überwachung
der Dosiervorrichtung bereitgestellt. Einem ersten Teil des elektromagnetischen
Spektrums, der mindestens eine Wellenlänge umfaßt, die im Beleuchtungslicht
enthalten ist, wird ermöglicht,
den Bilddetektor zu erreichen, und ein zweiter, anderer Teil des
elektromagnetischen Spektrums wird daran gehindert, den Bilddetektor
zu erreichen.
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Ein
alternativer Ansatz zum Erhalten einer ähnlichen Verbesserung, wie
bei den zwei Wellenlängenbändern, besteht
darin, einen Klappspiegel statt des halbtransparenten Spiegels zu
verwenden. Der Klappspiegel kann zwischen zwei Stellungen, mit oder
ohne Verriegelung, bewegt werden. Der Spiegel kann entweder vom
menschlichen Betrachter oder von einem automatischen Betätigungssystem
gedreht werden. Ein Beispiel für
eine Meßgeräteablesevorrichtung
mit menschlicher Betätigung
ist eine Anwendung, bei der der Vorgabestrahlengang auf den Bilddetektor
gerichtet ist und ein menschlicher Betrachter den Spiegel drehen
und halten muß,
um die Meßgerätewalze
zu sehen. Ein Beispiel für
eine Meßgeräteablesevorrichtung
mit einem automatischen Betätigungssystem
ist eine Anwendung, bei der der Vorgabestrahlengang zum menschlichen
Betrachter gerichtet ist und die Meßgeräteablesevorrichtung den Spiegel
zeitweilig umklappt, um das Meßgerät durch
das Nachweissystem abzulesen.
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Daher
umfaßt
eine zweite Ausführungsform der
Vorrichtung gemäß der Erfindung
ferner ein Gehäuse,
ein erstes Fenster und ein zweites Fenster im Gehäuse, einen
ersten Strahlengang innerhalb des Gehäuses zur automatischen Überwachung
der Dosiervorrichtung, wobei der erste Strahlengang das erste Fenster
mit dem Bilddetektor verbindet, einen zweiten Strahlengang innerhalb
des Gehäuses
zur visuellen Überwachung
der Dosiervorrichtung, wobei der zweite Strahlengang das erste Fenster
mit dem zweiten Fenster verbindet, und eine Lichtquelle zur Beleuchtung
der Dosiervorrichtung durch das erste Fenster, wobei die Lichtquelle
Licht mit einer bestimmten spektralen Charakteristik emittiert.
Das Abschirmungsmittel umfaßt
einen Spiegel, der zwischen einer ersten und einer zweiten Position
beweglich ist, wobei der Spiegel in der ersten Position den ersten
Strahlengang freigibt und den zweiten Strahlengang sperrt oder blockiert,
und wobei der Spiegel in der zweiten Stellung den zweiten Strahlengang freigibt
und den ersten Strahlengang sperrt oder blockiert.
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In
einer zweiten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Dosiervorrichtung aktiv von Licht mit einer bestimmten
spektralen Charakteristik beleuchtet, wird ein erster Strahlengang
zur automatischen Überwachung
der Dosiervorrichtung mit dem Bilddetektor bereitgestellt, und wird
ein zweiter Strahlengang für
die visuelle Überwachung
der Dosiervorrichtung bereitgestellt. Der erste Strahlengang wird
freigegeben, während
der zweite Strahlengang gesperrt oder blockiert ist, und der zweite
Strahlengang wird freigegeben, während der
erste Strahlengang gesperrt oder blockiert ist.
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Ein
weitere Verbesserung gemäß der Erfindung
betrifft die unerwünschten
spiegelnden Rückreflexionen
auf dem Meßgerätfenster.
Sie beruht auf einer aufeinanderfolgenden Beleuchtung und Ablesung
verschiedener Bereiche des Meßgerätes.
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Eine
dritte Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
umfaßt
also ferner mindestens zwei Lichtquellen zur Beleuchtung der Dosiervorrichtung,
wobei die Lichtquellen lokal getrennt voneinander sind, wobei das
Antireflexionsmittel Mittel zum getrennten Ein- und Ausschalten
der Lichtquellen umfaßt.
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In
einer dritten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Dosiervorrichtung aufeinanderfolgend aus mindestens zwei
unterschiedlichen Richtungen beleuchtet, wobei während jeder der zwei Beleuchtungen
die Dosiervorrichtung auf einen Bilddetektor abgebildet und vom
Bilddetektor erkannt wird, und mindestens zwei sich ergebende Bildsignale
zum Erhalten eines Bildes der Dosiervorrichtung verwendet werden,
das nicht durch direkte Reflexion des Beleuchtungslichtes gestört wird.
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Eine
alternative Verbesserung gemäß der Erfindung
zum Reduzieren unerwünschter
spiegelnder Rückreflexionen
verwendet zwei gekreuzte Polarisatoren. Die Beleuchtung wird mit
einem ersten Polarisator polarisiert, und ein zweiter Polarisator
(ein Analysator) mit senkrechter Polarisationsrichtung wird zur
Unterscheidung zwischen der spiegelnden Rückreflexion auf dem Fenster
und der diffusen Rückstreuung
auf der Meßgerätewalze
verwendet. Das reflektierte Licht auf dem Meßgerätefenster behält seinen
Polarisationszustand bei und wird durch den "kreuzpolarisierten" Analysator vor dem Nachweissystem blockiert.
Andererseits wird das diffus rückgestreute
Licht von der Meßgerätewalze
teilweise depolarisiert und kann in einem gewissen Umfang durch
den Analysator laufen. Das Bild auf dem Detektor ist daher durch
keine spiegelnde Reflexion gestört.
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Daher
umfaßt
eine vierte Ausführungsform der
Vorrichtung gemäß der Erfindung
ferner eine Lichtquelle zur Beleuchtung der Dosiervorrichtung, wobei
das Antireflexionsmittel Polarisationsmittel zur linearen Polarisierung
von Licht, das von der Lichtquelle emittiert wird, in einer ersten
Polarisationsrichtung und Analysemittel zur linearen Polarisierung
von Licht, das auf den Bilddetektor fällt, in einer zweiten Polarisationsrichtung,
die im wesentlichen senkrecht zur ersten Polarisationsrichtung ist,
umfaßt.
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In
einer vierten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Dosiervorrichtung mit Licht beleuchtet, das in einer ersten
Polarisationsrichtung polarisiert ist, und nur Licht, das linear
in einer zweiten Polarisationsrichtung polarisiert ist, die im wesentlichen
senkrecht zur ersten Polarisationsrichtung ist, kann auf den Bilddetektor
fallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsformen
der Erfindung werden detaillierter hierin nachstehend in Bezug auf
die beigefügten
schematischen Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
in einer Seitenansicht.
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Die 2 und 3 zeigen
die Transmission und Reflexion als Funktion der Lichtwellenlänge von
(teilweise) dichroitischen Spiegeln zur Verwendung in der Vorrichtung
gemäß der Erfindung.
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Die 4 und 5 zeigen
eine zweite Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung in
zwei verschiedenen Zuständen
in einer Seitenansicht.
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Die 6–8 zeigen (a) Draufsichten und (b) Bilder,
die vom Bilddetektor in einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß der Erfindung
in drei verschiedenen Zuständen
aufgenommen wurden.
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9 zeigt
eine vierte Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
in einer Draufsicht.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
erste Ausführungsform
der Ablesevorrichtung 1 gemäß der Erfindung wird in 1 gezeigt.
Die Ablesevorrichtung 1 dient zur automatischen Überwachung
von einer oder mehreren Meßgerätewalze(n) 101,
die in einem Meßgerätgehäuse 102 einer
Zählvorrichtung 10 angeordnet
ist/sind, und zur gleichzeitigen Möglichkeit für einen menschlichen Betrachter 9,
die Meßgerätewalze(n) 101 zu sehen
und abzulesen. Das Meßgerätgehäuse 102 hat
ein transparentes Meßgerätefenster 121 zum
Betrachten der Meßgerätewalze(n) 101.
Die Ablesevorrichtung 1 umfaßt ein Ablesegehäuse 2 mit
einem ersten Ablesefenster 21 und einem zweiten Ablesefenster 22.
Das Ablesegehäuse 2 kann
auf dem Meßgerätegehäuse 102 so
montiert werden, daß das Meßgerätefenster 121 und
das erste Ablesefenster 21 zusammenfallen oder sich überlappen.
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Die
Ausführungsform,
die in 1 gezeigt wird, verwendet zwei verschiedene Wellenlängenbänder 53, 54 für das automatische
Bilderkennungssystem und den menschlichen Betrachter 9.
Sie umfaßt
eine Lichtquelle 3 zur Beleuchtung der Meßgerätewalze(n) 101.
Aus Gründen
der Klarheit wird die Lichtquelle 3 in 1 nicht
gezeigt, kann aber innerhalb des Ablesegehäuses vor oder hinter einem
Bilddetektor angeordnet werden, in Analogie zu 9. Die
Lichtquelle 3 sendet Licht in einem ersten, beschränkten Spektralband 53,
das normalerweise im infraroten Teil des elektromagnetischen Spektrums liegt,
zu einem dichroitischen halbtransparenten Spiegel 5 aus.
Die Lichtquelle 3 kann z. B. eine LED, eine Laserdiode
oder eine thermische Quelle mit einem Bandpaßfilter sein.
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Ein
Bilddetektor 4, z. B. ein Festkörperbilddetektor mit einem
zweidimensionalen Feld von Pixeln, ist innerhalb des Ablesegehäuses 2 angeordnet.
Der Bilddetektor 4 dient zur automatischen Ablesung der Meßgerätewalze(n) 101.
Zu diesem Zweck bildet ein bildgebendes optisches System 41,
im einfachsten Fall eine Linse, die Meßgerätewalze(n) 101 auf die Detektorebene
ab. Der Bilddetektor 4 wandelt die Bilder in entsprechende
elektrische Signale um, die über
eine Ausgangsleitung (nicht dargestellt) ausgelesen werden können. Geeignete
Bilddetektoren 4, Ausgangsleitungen und Vorrichtungen zum
Empfangen, Verarbeiten und Auswerten der Ausgangssignale sind Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt.
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Die
Ablesevorrichtung 1 umfaßt ferner einen dichroitischen
halbtransparenten Spiegel 5 zum Trennen des ersten Spektralbandes 53 von
einem zweiten, verschiedenen Spektralband 54, das normalerweise
im sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums liegt. Der
dichroitische Spiegel 5 reflektiert das erste Spektralband 53 stärker, als
er es durchläßt, und
läßt das zweite
Spektralband 54 stärker
durch, als er es reflektiert. Die Trennung kann entweder teilweise
sein, was z. B. mit einer metallbeschichteten (z. B. Au-beschichteten)
transparenten Platte 5 erreicht werden kann, oder kann
vollständig sein,
was z. B. mit einer mit einem Dielektrikum beschichteten Platte 5 erreicht
werden kann. Der dichroitische Spiegel 5 ist innerhalb
des Ablesegehäuses 2 so
angeordnet, daß er
Licht, das von der Lichtquelle 3 ausgesendet wird, zu der/den
Meßgerätewalze(n) 101 reflektiert,
und daß er
Licht, das von der/den Meßgerätewalze(n) 101 gestreut
wird, zum Bilddetektor 4 reflektiert.
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2 zeigt
die Transmission und Reflexion eines teilweise dichroitischen halbtransparenten Spiegels 5,
und 3 zeigt die Transmission und Reflexion eines dichroitischen
Spiegels mit vollständiger Trennung
als Funktion der Lichtwellenlänge λ. Das erste
Spektralband 53 liegt z. B. zwischen 800 und 950 nm und
wird zur automatischen Ablesung durch den Bilddetektor 4 verwendet,
während
das zweite Spektralband 54 z. B. zwischen 400 und 700 nm
liegt und zur visuellen Ablesung durch den Betrachter 9 verwendet
wird. Einerseits läßt der dichroitische Spiegel 5 mehr
Licht im Sichtbaren als im Infraroten durch, was zu einem helleren
Bild für
den Betrachter 9 führt.
Andererseits reflektiert der dichroitische Spiegel 5 mehr
Licht im Infraroten als im Sichtbaren, was zu einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis für das automatische
Ablesesystem führt.
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Der
Bilddetektor 4 und möglicherweise
die Linse 41 werden in einen Abschirmkasten 42 gebracht,
der für
alles Licht undurchdringlich ist. Licht im ersten Spektralband 53 kann
in den Abschirmkasten 42 durch ein Kastenfenster 43,
das ein spektrales (oder Farb-)Filter umfaßt oder vorzugsweise als ein solches
ausgelegt ist, eintreten und aus demselben austreten. Das Filter 43 dient
zur Abschirmung des Bilddetektors 4 vor unerwünschtem
reflektiertem oder gestreutem Licht aus dem zweiten Spektralband 54,
welches die automatische Meßgeräteablesung stören könnte. Das
Filter 43 kann vor oder hinter der bildgebenden Linse 41 angeordnet
sein. Das Filter 43 kann auch in die Linse 41 selbst
durch entsprechendes Färben
der Linse 41 aufgenommen werden. Der Bilddetektor 4 kann
nur Licht empfangen, das durch das Filter 43 gelaufen ist.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Ablesevorrichtung 1 gemäß der Erfindung verwendet einen Klappspiegel 5', der das Umschalten
zwischen dem Strahlengang 51 zur automatischen Ablesung
und dem Strahlengang 52 zur visuellen Ablesung ermöglicht.
Ein Beispiel für
diese zweite Ausführungsform wird
in den 4 und 5 gezeigt. Elemente, die denen
von 1 entsprechen, werden durch dieselben Bezugszeichen
bezeichnet, und einige Elemente (wie zum Beispiel der Abschirmkasten 42)
werden zugunsten der Übersichtlichkeit
weggelassen.
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Der
Klappspiegel 5' kann
zwischen zwei verschiedenen Positionen geschwenkt werden. 4 zeigt
die Ablesevorrichtung 1 in einem ersten Zustand, in dem
der Klappspiegel 5' sich
in einer horizontalen Position befindet und so dem Betrachter ermöglicht,
die Meßgerätewalze(n) 101 zu
sehen.
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5 zeigt
die Ablesevorrichtung 1 in einem zweiten Zustand, in dem
der Klappspiegel 5' sich
in einer 45°-Position befindet,
wodurch er die Abbildung der Meßgerätewalze(n) 101 auf
den Bilddetektor 4 zur automatischen Ablesung ermöglicht.
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Der
Klappspiegel 5' ist
an Achse 55 drehbar aufgehängt. Er kann optional in einer
und/oder der anderen Position verriegelt werden. Er kann entweder
manuell vom menschlichen Betrachter 9 oder von einem automatischen
Betätigungssystem
(nicht dargestellt) gedreht werden.
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Eine
dritte Ausführungsform
der Ablesevorrichtung 1 gemäß der Erfindung ermöglicht es,
zwei aufeinanderfolgende Bilder aufzunehmen, um die spiegelnde Rückreflexion
vom/von den Fenster(n) 21, 121 zu verhüten. Sie
wird mit Bezug auf die 6–8 beschrieben. Diese Figuren zeigen für drei verschiedene
Zustände
der Ablesevorrichtung 1: (a) Draufsichten auf die Ablesevorrichtung 1 und
(b) Bilder, die vom Bilddetektor 4 aufgenommen wurden. Die
als Beispiel dienende Ausführungsform
der 6–8 hat
zwei LEDs, d. h. eine linke LED 3.1 und eine rechte LED 3.2 als
Lichtquellen, die Ablesevorrichtung 1 könnte jedoch auch mehr LEDs
oder andere Arten von Lichtquellen haben.
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In
dem Zustand, der in 6 gezeigt wird, sind
beide LEDs 3.1, 3.2 eingeschaltet. Die spiegelnden
Rückreflexionen 31.1, 31.2 vom
Meßgerätefenster 121 und
dem Ablesefenster 21 werden im Bild der Meßgerätewalzen 101 überlagert
und machen ein automatisches Ablesen unmöglich (6(b)).
Gemäß der Erfindung
wird diese unbefriedigende Situation auf folgende Weise vermieden.
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Zuerst,
wie in 7 gezeigt, wird die linke LED 3.1 eingeschaltet
und beleuchtet die rechte Fläche
der Meßgerätewalzen 101.
Die spiegelnde Rückreflexion 31.1 scheint
im linken Teil des Bildes auf, was den rechten Teil zu Erken nung
ungestört
läßt (7(b)). Zweitens, wie in 8 gezeigt,
wird die rechte LED 3.2 eingeschaltet und beleuchtet die
linke Fläche
der Meßgerätewalzen 101.
Die spiegelnde Rückreflexion 31.2 scheint
im rechten Teil des Bildes auf, was den linken Teil zur Erkennung
ungestört
läßt (8(b)). Die zwei ungestörten Halbbilder (7(b) und 8(b))
müssen
getrennt analysiert werden oder können zu einem einzigen Bild
zur weiteren Verarbeitung kombiniert werden. Statt zuerst die linke
LED 3.1 und dann die rechte LED 3.2 zu verwenden,
kann die Folge natürlich
auch zuerst rechts und dann links sein. Mittel zum Ein- und Ausschalten der
LEDs 3.1, 3.2 in einer koordinierten Weise, zum Auslesen
von Teilen der Bilder, zum Kombinieren von Teilbildern usw. sind
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt und brauchen hier nicht weiter
beschrieben zu werden.
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9 zeigt
eine vierte Ausführungsform
der Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung,
die die unerwünschten
spiegelnden Rückreflexionen 31.1, 31.2 mittels
zweier gekreuzter Polarisatoren 61.1, 61.2 und 62 reduziert.
Das Licht 30, das die Meßgerätewalzen 101 beleuchtet,
ist linear polarisiert, z. B. durch die ersten Polarisatoren 61.1, 61.2,
die hinter den Lichtquellen 3.1, 3.2 angeordnet
sind. Ein zweiter Polarisator (ein Analysator) 62 mit einer
Polarisationsrichtung, die senkrecht zu der der ersten Polarisatoren 61.1, 61.2 ist,
wird zur Unterscheidung zwischen der spiegelnden Rückreflexion 31.1, 31.2 auf den
Fenstern 21, 121 und der diffusen Rückstreuung auf
den Meßgerätewalzen 101 verwendet.
Das Licht, das an den Fenstern 21, 121 reflektiert
wird, behält seinen
Polarisationszustand bei und wird durch den "kreuzpolarisierten" Analysator 62 vor dem Bilddetektor 4 blockiert.
Andererseits wird das diffus rückgestreute
Licht von der Meßgerätewalzen 101 teilweise
depolarisiert und kann in einem gewissen Umfang durch den Analysator 62 laufen.
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Das
Bild auf dem Detektor 4 wird daher durch keine spiegelnde
Reflexion 31.1, 31.2 gestört.
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Diese
Erfindung ist nicht auf die bevorzugten Ausführungsformen, die oben beschrieben
werden, beschränkt,
an denen Variationen und Verbesserungen vorgenommen werden können, ohne
vom Geltungsbereich des vorliegenden Patentes abzuweichen. Die erfindungsgemäßen Lösungen für die Unterscheidung
der spiegelnden Reflexionen 31.1, 31.2 werden
zum Beispiel für
eine Vorrichtung 1 oben skizziert und beschrieben (6–9),
die direkt am Meßgerätefenster 121 befestigt
ist und die Meßgerätewalzen 101 für einen
menschlichen Betrachter 9 verdeckt. Der analoge Ansatz
kann für
einen Aufbau mit einem halbtransparenten Spiegel 5 gewählt werden
(vgl. 1), wobei die Beleuchtung 30 über diesen
Spiegel 5 reflektiert wird. Insbesondere können verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung miteinander kombiniert werden. Solch eine Kombination
kann eine sogar noch größere Verbesserung
als eine einzelne Ausführungsform
der Erfindung, wie oben beschrieben, ergeben.
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- 1
- Ablesevorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 21,
22
- Erstes
und zweites Ablesefenster
- 3
- Lichtquelle
- 30
- Emittiertes
Licht
- 31
- Spiegelnde
Rückreflexion
- 4
- Bilddetektor
- 40
- Auftreffendes
Licht
- 41
- Bildgebende
Linse
- 42
- Abschirmkasten
- 43
- Kastenfenster,
Farbfilter
- 5
- Dichroitischer
Spiegel
- 5'
- Klappspiegel
- 51,
52
- Erster
und zweiter Strahlengang
- 53,
54
- Erstes
und zweites Spektralband
- 55
- Drehachse
- 61
- Polarisator
- 62
- Analysator
- 9
- Betrachter
- 10
- Zählvorrichtung
- 101
- Meßgerätewalze
- 102
- Meßgerätegehäuse
- 121
- Meßgerätefenster