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BEREICH DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein chromatographisches Verfahren in
industrieller Größenordnung
zur Fraktionierung und Isolierung von Bio-Molekülen aus Fluiden, z. B. Proteinen
aus Milch und Molke, auf kosteneffiziente Weise. Das Verfahren lässt die
Verarbeitung von großen
Mengen von Fluiden in kurzer Zeit und zur verbesserten Adsorbens-Effizienz
mittels des Betreibens des Verfahrens bei hohen Temperaturen und
hohen Durchflussgeschwindigkeiten zu.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen steht eine sehr breite Palette von unterschiedlichen
chromatographischen Verfahren zur Verfügung für die Fraktionierung und/oder
Isolierung in industrieller Größenordnung
von biologischen Molekülen,
wie z. B. Proteinen, Lipiden, Sacchariden, Lipoproteinen, Polynukleotiden,
DNA, RNA, Plasmiden, Viren, Zellen und Zellbestandteilen.
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Bei
der Verwendung von chromatographischen Verfahren für die Produktion
in industrieller Größenordnung
sind die Produktionseffizienz und die wirtschaftlichen Konsequenzen
eine Frage von gründlichen Überlegungen.
Es wurden viele Versuche vorgenommen, um die Effizienz von chromatographischen
Verfahren zu verbessern, z. B. durch das Bereitstellen von Adsorbens-Partikeln
in kleineren Größen, die
Vergrößerung der
Oberfläche
des Adsorbens-Partikels, so dass die adsorbierende Kapazität des Adsorbens
gegenüber einem
Bio-Molekül
verbessert wird.
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Dennoch
besteht immer noch ein Bedarf an der Verbesserung der Effizienz
von chromatographischen Verfahren für die Produktion in industrieller
Größenordnung.
Insbesondere kann eine höhere
Produktivität
bei der Isolierung oder Fraktionierung von Bio-Molekülen aus
Fluiden mit geringem Gehalt der Ziel-Bio-Moleküle erforderlich sein. Z. B.
ist die Konzentration von Laktoferrin in entrahmter Kuhmilch üblicherweise
gering, im typischen Fall zwischen 80 und 200 mg/l, abhängig z.
B. vom Pasteurisierungsverfahren und der weiteren Vorbehandlungshistorie
der entrahmten Milch.
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Damit
ist ein Verfahren zur Erhöhung
der Produktivität
bei der Fraktionierung und der Isolierung des Laktoferrins von Milch
oder Molke von besonderem Interesse.
WO
02/096215 bezieht sich auf ein Verfahren zur Fraktionierung
von Laktoferrin aus Milch oder Molke unter Verwendung von Durchflussgeschwindigkeiten von
rund 200 bis 900 cm/Std. Darüber
hinaus ist die Fraktionierung von Immunoglobulinen von Interesse.
WO 98/08603 bezieht sich
auf ein Verfahren zur Isolierung von Immunoglobulinen. Herkömmlicherweise
wurden diese Methodologien unter Verwendung von Temperaturen in
einem Bereich von rund 10°C
durchgeführt.
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In
einem industriellen Umfeld für
die Produktion von Bio-Molekülen,
z. B. für
die Produktion von Lebensmitteln oder Lebensmittelbestandteilen
und Bio-Pharmazeutika, gibt es einen unabdingbaren Bedarf an einer
sorgfältigen
Kontrolle der Mikrobiologie zwecks Verhinderung von Kontamination
und Abbau des Ziel-Biomolekül-Produkts.
In vielen Fällen
ist das Biomolekül-Ziel
darüber
hinaus eine empfindliche Substanz, z. B. ein Enzym oder anderes
Protein oder Peptid, ein Polynukleotid, ein Viruspartikel oder eine
andere, leicht abbaubare Substanz, die bei erhöhten Temperaturen nur eine
begrenzte Stabilität
aufweist.
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Daher
besteht eine allgemeine Notwendigkeit, die Verarbeitungstemperaturen
unter 10–15
Grad Celsius zu halten, da solche niedrigen Temperaturen im Allgemeinen
das mikrobielle Wachstum inhibieren, während sie gleichzeitig das
Risiko des Verderbens des Ziel-Biomoleküls minimieren.
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Chromatographische
Adsorptionsverfahren sind allgemein dafür bekannt, in der Lage zu sein,
sich an einen großen
Bereich von Verarbeitungstemperaturen anzupassen, und es ist in
dem Fachbereich wohl bekannt, dass erhöhte Betriebstemperaturen die
Massentransferkinetik eines chromatographischen Systems verbessern.
Damit werden hohe Betriebstemperaturen häufig in analytischen HPLC-Säulen für die Analyse von
Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzt.
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In
einem industriellen Umfeld mit der Notwendigkeit zur Bekämpfung des
mikrobiellen Wachstums ist es jedoch nicht optimal, das chromatographische
Adsorptionsverfahren in einem Temperaturintervall zu betreiben,
in dem gemeine Mikroorganismen rasch wachsen. Es gibt auch einen
Nachteil im Bereich des chromatographischen Adsorptionsverfahrens
gegenüber
dem Betreiben des chromatographischen Adsorptionsverfahrens bei
hohen Temperaturen, da das Ziel-Biomolekül bei diesen hohen Temperaturen
ein erhöhtes
Risiko des Abbaus, der Oxidation, der Denaturierung oder einer anderen
Form der Beschädigung
aufweist. Ein wichtiger Nachteil bei den bisher im großen Maßstab angewendeten
chromatographischen Adsorptionsverfahren in diesem Zusammenhang
ist, dass die machbare Durchflussgeschwindigkeit durch die Säule aufgrund
der physikalischen Einschränkungen
von typischen gepackten Bett-Adsorptionssäulen in Bezug auf einen erhöhten Rückdruck
bei hohen Durchflussgeschwindigkeiten, Kompression und schlechter
Adsorptionseffizienz bei hoher Durchflussgeschwindigkeiten sehr
niedrig war. Je höher
die Größenordnung
des Betriebs, desto problematischer werden die erwähnten Nachteile
sein.
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Aufgrund
der physikalischen Einschränkungen
einer gepackten Bett-Adsorptionssäule wird eine Erhöhung der
Betriebstemperatur keine erhebliche Erhöhung der betrieblichen Durchflussgeschwindigkeit
zulassen ohne eine sehr erhebliche Erhöhung des Rückdrucks über der Säule, was bei vielen kommerziellen
Produktionsanwendungen in industrieller Größenordnung unzulässige Kosten
verursachen würde.
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Die
Forscher berichten hierin von einem Verfahren zur erheblichen Verbesserung
der Produktivität
von chromatographischen Verfahren in industrieller Größenordnung
durch das Bereitstellen von Mitteln für den Betrieb der chromatographischen
Verfahren mit sehr hohen Durchflussgeschwindigkeiten bei gleichzeitiger
Beibehaltung einer hochgradig effizienten Adsorption und der Integrität des Bio-Moleküls unter
Temperaturbedingungen, die mikrobielles Wachstum inhibieren. Damit
können
solche Verfahren eine kosteneffizientere Fraktionierung und/oder
Isolierung von interessanten Bio-Molekülen zulassen.
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Das
Patent 5596082 legt ein industrielles Verfahren für die Isolierung
von Laktoperoxidase und Laktoferrin aus Milch und Milchprodukten
mit einer gepackten Bettchromatographie unter Verwendung eines starken
Kationenaustauschers (SP Sepharose Big Beads von Amersham Biosciences)
offen. Die für
das Verfahren beschriebenen chromatographischen Perlen haben eine
durchschnittliche Partikelgröße in der
Größenordnung
von 100–300
Mikronen und es können
Arbeitsdurchflussgeschwindigkeiten in der Größenordnung von 2000–3000 cm/Std.
verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein chromatographisches Verfahren,
das in der Lage ist, sehr große
Volumen von bio-molekülhaltigen
Fluiden in kurzer Zeit zu verarbeiten und die fähig sind, eine hohe Produktivität zu bieten
und dabei gleichzeitig eine hohe Reinheit und Integrität des vom
Verfahren isolierten biologischen Moleküls zu erreichen. Dies kann
durch das Betreiben von chromatographischen Verfahren in einer Kombination
von hohen Durchflussgeschwindigkeiten und hohen Temperaturen erfolgen.
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Damit
bezieht sich ein primärer
Aspekt der Erfindung auf ein allgemeines Verfahren zur Fraktionierung und/oder
Isolierung von einem oder mehreren Bio-Molekülen) aus einem Bio-Moleküle enthaltenden
Fluid, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) wahlweise Einstellung des pH-Wertes des
bio-molekülhaltigen
Fluids;
- b) Veranlassung der Temperatur des bio-molekülhaltigen Fluids, auf mindestens
40°C zu
bringen;
- c) Anbringung einer Menge des bio-molekülhaltigen Fluids mit einer
Temperatur von mindestens 40°C
auf eine chromatographische Säule,
z.B. einer expanded Bett-Adsorptionssäule, die ein Adsorbens umfasst, wobei
die expanded Bettsäule mit
einer linearen Strömungsgeschwindigkeit
von mindestens 1500 cm/Stunde betrieben wird;
- d) wahlweises Waschen der Säule;
- e) Eluierung von mindestens einem Bio-Molekül vom Adsorbens.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht im Bereitstellen eines
verbesserten Verfahrens zur Fraktionierung und/oder Isolierung in
industrieller Größenordnung
von Proteinen, wie z. B. Laktoferrin, aus geeigneten Körperflüssigkeiten
oder davon abgeleiteten Fluiden, unter Einschluss von Milch und
Molke.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Forscher der vorliegenden Erfindung erbringen hierin den Nachweis
dafür,
dass die Kombination von höheren
Betriebstemperaturen und einer hohen Durchflussgeschwindigkeit,
die auf das Laden von bio-molekülhaltigen
Fluiden auf eine chromatographische Säule erfolgt, die adsorptive
Kapazität
und Produktivität
des Adsorbens der chromatographischen Säule erheblich verbessert, während sie
gleichzeitig das mikrobielle Wachstum inhibiert und das Bio-Molekül intakt
lässt.
Wie aus dem Beispiel 1 abgeleitet werden kann, führt das Betreiben eines chromatographischen
Verfahrenes bei einer Temperatur von 50°C anstatt der herkömmlichen
10°C zur
Verdopplung der adsorbierenden Kapazität des Adsorbens, d. h. der
Menge (g) an auf 1 l Adsorbens adsorbiertem Laktoferrin wurde verdoppelt.
Darüber
hinaus erhöht
sich beim Betreiben des chromatographischen Verfahrens bei 50°C und bei
höheren
Durchflussgeschwindigkeiten als den konventionellen Durchflussgeschwindigkeiten
(von 1500 cm/Std. auf 3000 cm/Std.) die Menge des bio-molekülhaltigen
Fluids, die auf die Säule
geladen werden kann, erheblich, und zwar bei gleichzeitigem Erreichen
derselben hohen Adsorbenskapazität
(Beispiel 2). Damit erhöht
sich die Produktivität
bei der Erhöhung
der linearen Durchflussgeschwindigkeit während des Ladens des bio-molekularhaltigen
Fluids auf die Säule.
Die Produktivität
kann als die Menge des Bio-Moleküls
gesehen werden, die auf 1 Liter Adsorbens in 1 Stunde adsorbiert
werden kann. Wie aus Beispiel 3 ersichtlich, wird die Verfahrendauer
beim Betreiben des chromatographischen Verfahrenes bei hohen Temperaturen,
wie z. B. 50°C,
in Verbindung mit einer höheren
linearen Durchflussgeschwindigkeit, wie z. B. 2100 cm/Std., spürbar reduziert.
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Durch
analytische Standardverfahren, wie z. B. Größen-Ausschlusschromatographie
und Natrium-Dodecyl-Gelelektrophorese, konnte weder ein Abbau noch
eine Denaturierung der Laktoferrinmoleküle festgestellt werden. Die
bei den hohen Temperaturen angewendete sehr hohe Durchflussgeschwindigkeit
soll aufgrund der kurzen Zeit, die vom Heizen auf die Zieltemperatur
vergeht, bis das Bio-Molekül
an dem chromatographischen Adsorbens adsorbiert wird (eine Zeitspanne
von wenigen Sekunden), das zu einer geringeren Beeinträchtigung
des Laktoferrin-Bio-Moleküls
führen.
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Da
die chromatographische Adsorption als ein expanded Bett-Adsorptionsverfahren
durchgeführt
wurde, gab es keine erhebliche Erhöhung des Rückdrucks über dem Adsorbensbett, der
von der höheren
Durchflussgeschwindigkeit verursacht wurde. Dies steht im krassen
Widerspruch zu dem, was bei einer gepackten Bett-Adsorptionssäule mit
derselben bindenden Effizienz der Fall wäre.
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Damit
scheint die Kombination von hohen Temperaturen und hohen Durchflussgeschwindigkeiten
ein überraschend
viel versprechender Ansatz bei der Erhöhung der Produktivität von chromatographischen
Systemen, insbesondere bei bestimmten Systemen von industrieller
Größenordnung
zu sein, in denen jede Kostenreduzierung von großer kaufmännischer Bedeutung sein kann.
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Dementsprechend
bezieht sich die Erfindung in einem primären Aspekt auf ein Verfahren
zur Fraktionierung und/oder zur Isolierung von einem oder mehreren
Bio-Molekül(en)
von einem bio-molekülhaltigen
Fluid, umfassend die folgenden Schritte:
- a)
wahlweise Einstellung des pH-Wertes des bio-molekülhaltigen
Fluids;
- b) Veranlassung der Temperatur des bio-molekülhaltigen Fluids, auf mindestens
40°C zu
steigen;
- c) Anbringung einer Menge des bio-molekülhaltigen Fluids mit einer
Temperatur von mindestens 40°C
auf eine chromatographische Säule,
wie vorzugsweise eine expanded Bett-Adsorptionssäule, die ein Adsorbens umfasst,
wobei die expanded Bettsäule
mit einer linearen Durchflußgeschwindigkeit
von mindestens 1500 cm/Stunde betrieben wird;
- d) wahlweises Waschen der Säule;
- e) Eluierung von mindestens einem Bio-Molekül vom Adsorbens.
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Bio-Moleküle
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Wie
hierin definiert, soll der Begriff „Bio-Molekül" für
jedes Molekül
und jede Einheit stehen, das/die aus biologischer Herkunft erhalten
werden kann und ein Molekulargewicht von mindestens 1000 Dalton
hat. Es versteht sich von selbst, dass das Biomolekül durch
die Verwendung von synthetischen Mitteln, Gentechnologie und/oder
Fermentierung erhalten werden kann. Darüber hinaus kann das Bio-Molekül aufgrund
der Ableitung des Bio-Moleküls
unterschiedlich von dem Bio-Molekül biologischen Ursprungs sein.
Damit soll der Begriff „Bio-Molekül" Bio-Moleküle umfassen,
die aus biologischem Ursprung erhalten werden können sowie deren Derivate.
Im typischen Fall sind solche Bio-Moleküle Peptide, Proteine, Lipide,
Hormone, Lipoproteine, Polysaccharide, Polynukleotide, Bio-Polymere
oder Mischungen davon. Darüber
hinaus umfasst der Begriff „Bio-Molekül" in einigen Ausbildungen
der Erfindung ebenfalls Einheiten, die von biologischem Ursprung
mit einem Molekulargewicht von mindestens 20000 D erhalten werden
können,
z. B. DNA (Plasmid-DNA,
Virus-DNA), RNA, wie z. B. Virus-RNA oder Viruszellen und Bestandteile
davon, sogar Bakterienzellen und Bestandteile davon. Der Begriff „Bio-Molekül" soll ebenfalls Zellbestandteile
und Zellen mit einbeziehen.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass das Verfahren praktische Bedeutung
für Bio-Moleküle mit einem
höheren
Molekulargewicht erwirbt. Somit hat/haben in einigen Ausbildungen
der Erfindung das eine oder die mehreren Bio-Molekül(e) ein
Molekulargewicht von mindestens 1500 Dalton, stärker bevorzugt von mindestens
2000 Dalton.
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Es
ist selbstverständlich,
dass das Verfahren der Erfindung auf eine große Vielfalt von Bio-Molekülen Anwendung
finden kann, so lange irgendein Adsorbens verfügbar ist, der zum Binden des
entsprechenden Bio-Moleküls
in der Lage ist. Daher ist/werden in den Ausbildungen der Erfindung
das eine oder die mehreren Bio-Moleküle) aus Peptiden, Proteinen,
Lipiden, Lipoproteinen, Polysacchariden, Polynukleotiden, Plasmiden, DNA,
RNA, Viruspartikeln, Zellbestandteilen, Zellen oder Kombinationen
davon ausgewählt.
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In
interessanten Ausbildungen davon wird/werden das eine oder die mehreren
Bio-Molekül(e) ausgewählt aus:
- • Proteinen,
wie z. B. Laktoferrin, Immunoglobine, β-Laktoglobulin, α-Laktalbumin,
Laktoperoxidase, Patatin, Protease-Inhibitoren und anderen Proteinen
aus Kartoffeln, Enzymen, wie z. B. Lysozym.
- • Lipiden,
wie z. B. Phospholipiden aus Milch.
- • Polysacchariden,
wie z. B. Stärken
(Maisstärke
und Kartoffelstärke)
und Pektinen, wie z. B. Chitosan.
- • Polynucleotiden
- • Plasmiden
- • DNA
UND RNA
- • VIRUSPARTIKELN
- • ZELLEN
UND ZELLBESTANDTEILEN
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Bio-molekülhaltiges Fluid
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zielt wenigstens zum Teil auf Fraktionierungsverfahren
in industrieller Größe oder
im großen
Rahmen ab, bei dem große
Mengen zu bearbeiten sind. Von Interesse sind bio-molekülhaltige
Fluide mit geringem Bio-Molekülgehalt,
wie z. B. Fluide, die ansonsten entsorgt werden würden, z.
B. Prozesswasser, das interessante Bio-Moleküle enthält, jedoch in zu geringen Mengen, um
ein kommerzielles Interesse zu wecken. Allerdings werden bio-molekülhaltige
Fluide, die große
Mengen an Bio-Molekülen
enthalten, von der vorliegenden Erfindung nicht berücksichtigt
und können
weitere interessante Ausbildungen darstellen.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung soll der Begriff „bio-molekülhaltiges
Fluid" ein Fluid biologischen
Ursprungs oder ein davon abgeleitetes Fluid bezeichnen, das mindestens
ein oder mehrere Bio-Molekül(e)
umfasst, das/die innerhalb des Zusammenhangs dieser Erfindung in
industrieller Größenordnung
oder im großen
Rahmen zu fraktionieren, teilweise oder vollständig zu reinigen oder zu isolieren
ist/sind. Im typischen Fall beinhalten solche Fluide oder davon
abgeleitete Fluide Milch, entrahmte Milch, Molke oder andere von
Milch abgeleitete Fluide; Blut oder davon abgeleitete Fluide; Plasma
oder davon abgeleitete Fluide; Serum oder davon abgeleitete Fluide;
Lymphe oder davon abgeleitete Fluide; Harn oder davon abgeleitete
Fluide; Eiweiß oder
davon abgeleitete Fluide; oder Eigelb oder davon abgeleitete Fluide.
Im typischen Fall soll das bio-molekülhaltige Fluid auch Fermentierungsfluide;
Abwasser; Prozesswasser; Pflanzenextrakte, wie z. B. von Früchten abgeleitete
Fluide; Extrakte aus Tiergewebe, wie z. B. von Fischen abgeleitete
Fluide, Blutplasma aus Tieren oder Serum aus Tieren; Synthesemischungen;
und/oder davon abgeleitete Fluide enthalten.
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Dementsprechend
wird in einigen Ausbildungen der Erfindung das bio-molekülhaltige
Fluid aus Körperflüssigkeiten,
Fermentierungsflüssigkeiten,
Abwasser, Prozesswasser, Pflanzenextrakten, Extrakten aus Tiergewebe,
Blutplasma aus Tieren, Serum aus Tieren, Synthesemischungen und/oder
davon abgeleiteten Fluiden ausgewählt.
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In
einigen Ausbildungen der Erfindung ist das bio-molekülhaltige
Fluid Prozesswasser aus der Lebensmittel- und/oder Futterindustrie,
z. B. Prozesswasser aus der Produktion von Stärken, z. B. Kartoffelstärke und/oder
Maisstärke.
In noch anderen Ausbildungen ist das bio-molekülhaltige Fluid Abwasser mit
unerwünschten
organischen Molekülen,
wie z. B. Toxinen, Allergenen, Pestiziden, so dass das Abwasser
von dem Gehalt derartiger organischer Moleküle gereinigt werden muss, bevor
es in die Umwelt abgegeben oder für die Zubereitung von Trinkwasser
verwendet wird.
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In
hierin interessanten Ausbildungen wird das bio-molekülhaltige
Fluid aus der Gruppe ausgewählt,
die Milch, entrahmte Milch, Molke oder jede andere aus Milch abgeleitete
Fluide umfasst.
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pH-Wert-Anpassung
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Es
versteht sich von selbst, dass das bio-molekülhaltige Fluid vor dem Beladen
einer chromatographischen Säule
in Abhängigkeit
von dem entsprechenden Protein, der Chemie des Liganden und der
Art des bio-molekülhaltigen
Fluids eine Anpassung des pH-Wertes erfordern kann.
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In
einigen Ausbildungen der vorliegenden Erfindung wird der pH-Wert
des bio-molekülhaltigen
Fluids angepasst, bevor es auf die Adsorbens-Säule angewendet wird, um das
Einfangen des Bio-Moleküls,
wie z. B. eines Proteins, durch das Adsorbens zu erleichtern. Dieser
pH-Wert kann an einen pH-Wert angepasst werden, der in der gesamten
Bereich der pH-Werte ausgewählt
wird, bevorzugt zwischen 2 und 13, stärker bevorzugt zwischen 3 und
11.
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Chromatographische Säule
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Die
zu verwendende chromatographische Säule kann jede entweder für EBA (Expanded
Bed Adsorption – expanded
Bett-Adsorption) oder nicht-gepackte Bett-Adsorption oder eine Kombination
davon geeignete Art sein. Die chromatographische Säule kann
entweder in einem Batch-System oder in einem kontinuierlichen System
verwendet werden. Damit ist die chromatographische Säule in einigen
Ausbildungen der Erfindung eine expanded Bett-Adsorptionssäule, und in noch anderen Ausbildungen
ist die chromatographische Säule eine
aufgerührte
Tank-Adsorptionssäule.
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In
dem vorliegenden Zusammenhang bezieht sich der Begriff „chromatographische
Säule" auf jede Art von
Behälter,
der mit wenigstens einem Einlauf und wenigstens einem Auslauf für die Anwendung
von bio-molekülhaltigem
Fluid auf die Säule
und die darauf folgende Eluierung von einem oder mehreren Bio-Molekül(en) von
Interesse geliefert werden.
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Die
Tatsache, dass die EBA-Technologie im Allgemeinen effizient mit
nicht-geklärten
Fluiden arbeiten kann, macht sie für die Implementierung bei der
Isolierung und der Fraktionierung von Bio-Molekülen aus Fluiden, wie z. B.
Milch, Molkefermentationsfluiden und Prozesswasser attraktiv. Im
Vergleich zu gepackten Bett-Adsorptionstechniken kann EBA ein solides
Verfahren mit weniger Schritten bieten, was in einen erhöhten Ertrag
und eine verbesserte Verfahrensökonomie
resultiert. Aufgrund der Expansion des Adsorbensbettes während der
Ausführung
eines EBA-Verfahrenes können
EBA-Säulen
ohne erhebliche Berücksichtigung
des erhöhten
Rückdrucks
oder Zusammenbruchs des Verfahrens aufgrund von Blockierungen des
Systems auf industrielle Größe skaliert
werden. Dies wird bei der Verwendung von gepackten Bettsäulen häufig als
Problem angesehen.
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Allerdings
behandelt der gegenwärtige
Stand der Technik innerhalb der EBA-Technologie nicht die Lösung, wie
größere Mengen
von Fluiden adäquat
behandelt werden können,
und dabei gleichzeitig eine hohe Produktivität zu erreichen.
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Die
allgemeine Expansions-Bett-Adsorptionstechnologie ist dem Fachmann
bekannt, und das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann an die
Verfahren angepasst werden, die z. B. in
WO 92/00799 ,
WO 92/18237 ,
WO 97/17132 ,
WO 98/33572 ,
WO 98/08603 ,
WO 00/57982 ,
WO 01/58924 und
WO 02/096215 beschrieben werden.
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Es
versteht sich von selbst, dass das Verfahren speziell auf Systeme
industrieller Größenordnung
Anwendung finden kann. Damit ist die chromatographische Säule in interessanten
Ausbildungen der Erfindung eine chromatographische Säule großer Größenordnung
mit wenigstens 10 l sedimentiertem Adsorbens, wie als Menge (Liter)
des Adsorbens bestimmt werden kann, das sich beim Betrieb der Säule ohne
Fluss absetzen kann. In weiteren interessanten Ausbildungen davon
ist die chromatographische Säule
eine chromatographische Säule
großer
Größenordnung
mit rund 50 bis 100 l sedimentiertem Adsorbens. Die Menge des sedimentierten
Adsorbens beträgt
bevorzugt zwischen 100 und 1000 l, stärker bevorzugt zwischen 200
und 900 l, am stärksten
bevorzugt zwischen 300 und 800 l.
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Darüber hinaus
hat die chromatographische Säule
für die
Produktion in industrieller Größenordnung einen
Durchmesser von mindestens 10 cm, bevorzugt von wenigstens 20 cm,
stärker
bevorzugt in der Größenordnung
von rund 50 cm bis 200 cm, wie z. B. 100 bis 150 cm.
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Temperatur
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Wie
erwähnt,
verwenden konventionelle Methodologien innerhalb des Bereichs der
Fraktionierung und der Isolierung von Bio-Molekülen häufig Temperaturen von rund
15°C oder
darunter, wie z. B. 10°C.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht jedoch in der
Verwendung von höheren
Temperaturen in chromatographischen Verfahren zur Isolierung von
Bio-Molekülen,
obwohl hohe Temperaturen unter normalen Umständen die temperaturempfindlichen
Bio-Moleküle
negativ beeinflussen können.
Z. B. können
Enzyme ihre enzymatische Kapazität
verlieren, wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt werden, wie z.
B. Temperaturen über
40°C.
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In
gegenwärtig
interessanten Ausbildungen der Erfindung wird die chromatographische
Säule bei Temperaturen
von mindestens 40°C
betrieben, wie z. B. mindestens 45°C, z. B. mindestens 50°C, wie z.
B. mindestens 55°C,
z. B. mindestens 60°C,
wie z. B. mindestens 65°C,
z. B. mindestens 70°C.
Allerdings kann es unter Berücksichtigung
einiger Bio-Moleküle, die
Toleranzen gegenüber
hohen Temperaturen aufweisen, jedoch Temperaturen über 80°C nicht vertragen
können,
eine Obergrenze geben, wie z. B. rund 80°C. Bio-Moleküle mit geringem Molekulargewicht
jedoch, wie z. B. Peptide, können
hohe Temperaturen tolerieren, wie z. B. Temperaturen im Bereich
von 40 bis 100°C,
wie z. B. im Bereich von 45 bis 100°C, z. B. im Bereich von 45 bis
90°C, wie
z. B. im Bereich von 45 bis 80°C,
z. B. im Bereich von 45 bis 70°C,
wie z. B. im Bereich von 45 bis 65°C, z. B. im Bereich von 50 bis
100, wie z. B. im Bereich von 55 bis 100°C, z. B. im Bereich von 60 bis 100°C, wie z.
B. im Bereich von 65 bis 100°C,
z. B. im Bereich von 70 bis 100°C.
Daher wird die chromatographische Säule in einigen Ausbildungen
bei Temperaturen von bis zu 100°C
betrieben.
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Wahlweise
können
die Säule
und das Adsorbens innerhalb der Säule vor der Anwendung des bio-molekülhaltigen
Fluids auf die gewünschte
Betriebstemperatur aufgeheizt werden. Das Spülen der Säule mit heißem Wasser oder einer Pufferlösung mit
der gewünschten
Temperatur kann diese Temperaturanpassung effizient durchführen.
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Wahlweise
kann die Säule
isoliert oder sogar mit Hitzemangel versorgt sein, um während des
Säulenbetriebs
eine konstante Temperatur beizubehalten. In vielen Fällen ist
dies vielleicht nicht notwendig, doch aufgrund der hohen Durchflussgeschwindigkeit
des bio-molekülhaltigen
Fluids durch die Säule
ist eine Beibehaltung der gewünschten
Temperatur angemessen.
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In
aktuellen interessanten Ausbildungen der Erfindung beträgt die Temperatur
des bio-molekülhaltigen Fluids
zwischen 50 und 70°C.
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Durchflussgeschwindigkeit
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Ein
großer
Vorteil der Erfindung bezieht auf die Nützlichkeit von hohen Durchflussgeschwindigkeiten anstelle
der konventionellen Durchflussgeschwindigkeiten, die rund
200
cm/Std. betragen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
während
des Ladens des bio-molekülhaltigen
Fluids auf die chromatographische Säule lineare Durchflussgeschwindigkeiten
von rund 1500 bis 12000 cm/Std. angewendet werden. Die lineare Durchflussgeschwindigkeit
kann bevorzugt innerhalb eines Bereichs von 1800 bis 10000 cm/Std.,
betrieben werden, wie z. B. innerhalb eines Bereichs von 2000 bis 10000
cm/Std., wie z. B. im typischen Fall bei linearen Durchflussgeschwindigkeiten
von rund 3000 bis 7000 cm/Std..
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Die
Verwendung von höheren
Durchflussgeschwindigkeiten erlaubt das Laden von größeren Mengen von
bio-molekülhaltigen
Fluiden innerhalb eines kürzeren
Zeitraums als herkömmlicherweise
möglich.
Dies kann jedoch von der Größe der angepassten
Säule abhängen. In
aktuellen geeigneten Ausbildungen der Erfindung beträgt die auf
die Säule
anzuwendende Menge rund 2-3500 l/Min.
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Mit
anderen Worten, die Effizienz des Verfahrens in seiner hierin definierten
Form kann durch die Menge an bio-molekülhaltigen Fluiden ausgedrückt werden,
die auf 1 Liter Adsorbens pro Stunde angewendet werden kann. Damit
beträgt
die in einigen Ausbildungen der Erfindung angewendete Menge pro
Liter Adsorbens in einer Stunde mindestens 50 l, bevorzugt mindestens
100 l, und stärker
bevorzugt mindestens 150 l/Min., wie z. B. mindestens 200 l/Min..
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In
der gepackten Bett-Methodologie jedoch können hohe Durchflussgeschwindigkeiten
zu hohen Rückdrücken innerhalb
der chromatographischen Säule
führen
und damit die Leistung des chromatographischen Systems, z. B. durch
Probleme mit Lecks und Zusammenbrüchen der Ausrüstung beeinträchtigen.
Die Forscher dieser Erfindung haben herausgefunden, dass das vorliegende
Verfahren, das bei hohen Temperaturen arbeitet, wie z. B. oberhalb
von 45°C,
den Betrieb der chromatographischen Säule mit einem Druck zulässt, der
gemessen über
die gesamte chromatographische Säule
maximal 10 bar beträgt.
Im typischen Fall beträgt
der Druck maximal 9, 8, 7, 6 oder 5 bar, bevorzugt maximal 4 bar,
am stärksten
bevorzugt maximal 3 bar, wie z. B. maximal 2,5 bar.
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Adsorbens
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In
dem vorliegenden Zusammenhang bezieht sich der Begriff „Adsorbens" auf das gesamte
in der chromatographischen Säule
vorhandene Bett, und der Begriff „Adsorbenspartikel" wird auswechselbar
mit dem Begriff „Partikel" verwendet und bezieht
sich auf die individuellen Einzelpartikel, die das Adsorbens ausmachen.
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Im
Allgemeinen soll der Begriff „Adsorbens" zur Kennzeichnung
jedes geeigneten Adsorbens stehen, das in chromatographischen Verfahren
verwendet wird, wie z. B. Adsorbens, die für die Innenaustausch-Chromatographie,
die Protein A- und Protein B Affinitätschromatographie, andere Affinitätschromatographien,
hydrophobe Chromatographie, Umkehrphasen-Chromatographie, Thiophil-Adsorptions-Chromatographie und Adsorptions-Chromatographie
gemischter Modi und dergleichen geeignet sind.
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Die
Durchflussgeschwindigkeit, die Größe der Partikel und die Dichte
der Partikel haben jeweils Einfluss auf die Expansion des Fluidbettes,
und es ist wichtig, den Grad der Expansion auf eine Weise zu steuern, dass
die Partikel innerhalb der Säule
verbleiben. Der Grad der Expansion kann als H/H0 bestimmt werden, wobei
HO die Höhe
des Bettes im gepackten Bettmodus ist (ohne Fluss) und H die Höhe des Bettes
in dem expanded Bett-Modus,
der erhalten wird, wenn ein Fluss aus einer Flüssigkeit auf die Säule angewendet
wird. In einer bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung
liegt der Grad der Expansion H/H0 im Bereich von 1,0–20, wie
z. B. 1,0–10,
z. B. 1,0–6,
wie z. B. 1,2 bis 5, z. B.
1,5–4, wie z. B. 4–6, wie
z. B. 3–5,
z. B. 3–4,
wie z. B. 4–6.
In einer anderen bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung
beträgt
der Grad der Expansion H/H0 maximal 1,0, wie z. B. maximal 1,5,
z. B. maximal 2, wie z. B. maximal 2,5, z. B. maximal 3, wie z.
B. maximal 3,5, z. B. maximal 4, wie z. B. maximal 4,5, z. B. maximal
5, wie z. B. maximal 5,5, z. B. maximal 6, wie z. B. maximal 10,
z. B. maximal 20.
-
Die
durchgeführte
Analyse der Partikelgröße, auf
die in der gesamten Beschreibung und den Beispielen immer wieder
hingewiesen wird, basieren auf einer computergestützten Bildanalyse
der Perlenpopulation, die die Anzahl der Partikel zu einem bestimmten
Partikeldurchmesser im Verhältnis
zur Gesamtzahl der in der spezifischen Messung analysierten Partikel
aufgibt. Im typischen Fall wird die Gesamtzahl der analysierten Partikel
im Bereich von 250 bis 500 Partikeln liegen. Diese Partikelgrößendaten
müssen
in das von jeder Partikelgröße dargestellte
Volumenprozent durch eine routinemäßige mathematische Transformation
der Daten übertragen
werden, wobei die Menge jeder Perle berechnet und dies mit der von
allen in der Messung gezählten
Perlen eingenommenen Gesamtmenge ins Verhältnis gesetzt wird.
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Die
erfindungsgemäße Partikelgrößenverteilung
wird bevorzugt derart definiert, dass mehr als 90% der Partikel
in einer Größe in einem
Bereich zwischen 20% bis 500% des durchschnittlichen Partikeldurchmessers
vorhanden sind. Stärker
bevorzugt sind 90% der Partikel in einer Größe in einem Bereich zwischen
50 und 200% des durchschnittlichen Partikeldurchmessers vorhanden,
am stärksten
bevorzugt zwischen 50 und 150% des durchschnittlichen Partikeldurchmessers.
-
Herkömmlich gepacktes
Bettmaterial für
die Isolierung von Bio-Molekülen
gemäß der Definition
hierin haben einen durchschnittlichen Durchmesser von weniger als
rund 100 Mikronen, was eine effiziente Bindung des Proteins ermöglicht.
Ihr Nachteil ist ihr hoher Strömungswiderstand.
Es ist nicht machbar, höhere
Durchflussgeschwindigkeiten als 500 cm/Std. anzuwenden, was kein
Problem in analytischen Anwendungen darstellt, sondern bei der Verarbeitung
in großem
Umfang zu einem Einschränkungsfaktor
wird.
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Bei
Durchflussgeschwindigkeiten von mehr als 500 cm/Std. wird der Druckabfall über dem
Säulenmaterial
steigen, und die Betthöhe
wird der begrenzende Faktor sein. Wenn große Mengen von Substanzen verarbeitet
werden sollen, sollte der Durchmesser der Säule ziemlich groß sein.
Dies erfordert die Konstruktion von Säulen mit hohen Standards, um
die erforderliche adäquate
Verteilung der Substanzen zu erreichen, die den hohen Drücken standhalten.
Die Kosten derartiger Säulen
haben einen großen
Einfluss auf die Verfahrensökonomie.
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Das
Niveau der Klärung
des Einspeisungsstroms beeinträchtigt
ebenfalls den Druckabfall. Herkömmlich
gepackte Betten funktionieren als Tiefenfilter, die verstopfen können, was
zu einem verstärkten
Druckabfall führt,
es sei denn, der Zufluss wird grundlegend geklärt.
-
Sollte
die chromatographische Säule
eine EBA-Säule
sein, hat sich die Dichte des EBA-Adsorbenspartikels für die anwendbaren Durchflussgeschwindigkeiten
im Verhältnis
zum maximalen Grad der Expansion des Adsorbensbettes innerhalb einer
typischen EBA-Säule
(z. B. H/H0 maximal 3–5)
als sehr erheblich herausgestellt und muss mindestens 1,3 g/ml betragen,
stärker
bevorzugt mindestens 1,5 g/ml, noch stärker bevorzugt mindestens 1,8
g/ml, noch stärker
bevorzugt mindestens 2,0 g/ml, am stärksten bevorzugt mindestens 2,3
g/ml, um eine hohe Produktivität
des Verfahrens und einen akzeptablen Grad an Bettexpansion zu ermöglichen.
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Wie
angegeben, kann das Verfahren der Erfindung unter Verwendung von
hohen Durchflussgeschwindigkeiten betrieben werden und dabei gleichzeitig
eine hohe Produktivität
und eine effiziente Adsorption von Bio-Molekülen am Adsorbens erreichen.
Dies kann wenigstens teilweise auf die Begrenzung des durchschnittlichen
Partikeldurchmessers des Adsorbenspartikels zurückzuführen sein. In einer bevorzugten
Ausbildung der Erfindung hat der Adsorbenspartikel eine durchschnittliche
Partikelgröße von maximal
200 μm.
Im typischen Fall beträgt
die durchschnittliche Partikelgröße maximal
150 μm,
insbesondere maximal 120 μm,
ganz besonders maximal 100 μm,
ganz besonders maximal 90 μm,
ganz besonders maximal 80 μm,
ganz besonders 70 μm.
Im typischen Fall hat der Adsorbenspartikel eine durchschnittliche
Partikelgröße im Bereich
von 40-150 μm,
wie z. B. 40-120 μm,
z. B. 40-100, wie z. B. 40-75, z. B. 40-50 μm.
-
Unter
dem Begriff „durchschnittliche
Partikelgröße" wird die Partikelgröße verstanden,
die 50% der Partikel im Adsorbens aufweisen, gemäß der Bestimmung durch die
Anzahl der Partikel.
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Mit
anderen Worten, in geeigneten Ausbildungen der Erfindung besteht
das Adsorbens aus Partikeln, bei denen 50% der Anzahl der Partikel
eine Partikelgröße von maximal
200 μm aufweisen,
insbesondere maximal 175, 150, 120, 100, 90, 80 oder maximal 70 μm.
-
Die
Partikelgrößen, auf
die hierin Bezug genommen wird, bezieht sich auf die längste Distanz,
die auf dem Partikel gemessen werden kann.
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In
einer Kombination von bevorzugten Ausbildungen, bei denen der durchschnittliche
Partikeldurchmesser 120 μm
oder weniger beträgt,
beträgt
die Partikeldichte 1,6 g/ml, stärker
bevorzugt mindestens 1,9 g/ml. Wenn der durchschnittliche Partikeldurchmesser
weniger als 90 μm
beträgt,
muss die Dichte mindestens 1,8 ml oder stärker bevorzugt mindestens 2,0
g/ml sein. Wenn der durchschnittliche Partikeldurchmesser kleiner
als 75 μm
ist, muss die Dichte mindestens 2,0 g/ml oder stärker bevorzugt mindestens 2,3
g/ml und noch stärker
bevorzugt mindestens 2,5 g/ml betragen.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der bevorzugten Erfindung hat der Adsorbenspartikel
eine Dichte von mindestens 1,5 g/ml, wie z. B. mindestens 1,8 g/ml,
z. B. mindestens 2,0 g/ml, wie z. B. mindestens 2,5 g/ml, wie z.
B. mindestens 2,6 g/ml, z. B. mindestens 3,0 g/ml, wie z. B. mindestens
3,5 g/ml, z. B. mindestens 4,0 g/ml, wie z. B. mindestens 5 g/ml,
z. B. mindestens 7 g/ml, wie z. B. mindestens 10 g/ml, z. B. mindestens
15 g/ml.
-
Die
Dichte eines Adsorbenspartikels soll die Dichte des Adsorbens in
seinem vollständig
gelösten
(z. B. hydratisierten) Zustand im Gegensatz zur Dichte eines getrockneten
Adsorbens beschreiben.
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Der
erfindungsgemäß verwendete
Adsorbenspartikel musst mindestens teilweise für die zu isolierenden Bio-Molekülsubstanz
permeabel sein, um eine erhebliche Bindungskapazität im Gegensatz
zu unpermeablen Partikeln zu gewährleisten,
die das Zielmolekül
nur auf seiner Oberfläche
binden können,
was zu einer relativ geringen Bindungskapazität führt. Der Adsorbenspartikel
kann eine Reihe von unterschiedlichen Strukturen, Zusammensetzungen
und Formen haben. Der Adsorbenspartikel kann z. B. durch poröses, hochdichtes Material
gebildet werden, wie z. B. poröse
Keramikperlen, poröse
Glasperlen und poröse
Zirkonoxidperlen oder ein hochdichtes Konglomerat, wie nachstehend
beschrieben.
-
Damit
können
die Adsorbenspartikel aus einer Reihe von chemisch abgeleiteten
porösen
Materialien mit der notwendigen Dichte und Bindungskapazität gebildet
werden, um unter per se gegebenen Durchflussgeschwindigkeiten zu
arbeiten. In einer Ausbildung sind die Partikel entweder vom Konglomerattyp,
wie in
WO 92/00799 beschrieben,
und haben mindestens zwei von einem porösen Material umgebene nicht-poröse Kerne
oder vom pellikularen Typ mit einem einzigen von einem porösen Material
umgebenen nicht-porösen
Kern.
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Im
vorliegenden Kontext bezieht sich der Begriff „Konglomerattyp" auf einen Partikel
eines bestimmten Materials, das Perlen aus Kernmaterial unterschiedlicher
Typen und Größen umfasst,
das durch eine polymerische Basismatrix zusammengehalten wird, z.
B. ein Kernpartikel, der aus zwei oder mehr hochdichten, von umgebender
Agarose (polymerische Basismatrix) zusammengehaltenen hochdichten
Partikeln besteht. Im vorliegenden Kontext bezieht sich der Begriff „pellikularer
Typ" auf einen Verbund
von Partikeln, in dem jeder Partikel aus nur einem hochdichten Kernmaterial
besteht, das mit einer Schicht aus der porösen polymerischen Basismatrix
ummantelt ist, z. B. einem hochdichten Edelstahlperlen, der mit
Agarose ummantelt ist.
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Dementsprechend
bezieht sich der Begriff „mindestens
ein hochdichter nicht-poröser
Kern" entweder auf
einen pellikularen Kern, der einen einzigen hochdichten nicht-porösen Partikel
umfasst, oder er bezieht sich auf einen Konglomeratkern, der mehr
als einen hochdichten, nicht-porösen
Partikel umfasst.
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Der
Adsorbenspartikel umfasst, wie ausgeführt, einen hochdichten, nicht-porösen Kern
mit einem den Kern umgebenden porösen Material, und das genannte
poröse
Material umfasst wahlweise einen Liganden an seiner Außenfläche.
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Im
vorliegenden Kontext bezieht sich der Begriff „Kern" auf den nicht-porösen Kernpartikel oder die nicht-porösen Kernpartikel
innerhalb des Adsorbenspartikels. Der oder die Kernpartikel kann/können innerhalb des
porösen
Materials zufällig
verteilt sein und ist/sind in seiner/ihrer Lokalisierung nicht zum
Zentrum des Adsorbenspartikels beschränkt.
-
Der
nicht-poröse
Kern bildet im typischen Fall maximal 50% der Gesamtmenge des Adsorbenspartikels,
wie z. B. maximal 40%, bevorzugt maximal 30%.
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Beispiele
für geeignetes
nicht-poröses
Kernmaterial sind anorganische Verbindungen, Metalle, Schwermetalle,
elementare Nicht-Metalle, Metalloxide, Nicht-Metalloxide, Metallsalze
und Metalllegierungen, usw., solange die obigen Dichtigkeitskriterien
erfüllt
sind. Beispiele solcher Kernmaterialien sind Metallsilikate, Metall-Borosilikate;
Keramiken einschließlich
von Titandiborid, Titankarbid, Zirkondiborid, Zirkonkarbid, Wolframkarbid,
Silikonkarbid, Aluminiumnitrid, Siliziumnitrid, Titannitrid, Yttriumoxid,
Siliziummetallpulver und Molybdändisilid;
Metalloxide und Sulfide, einschließlich Magnesium-, Aluminium-, Titan-,
Vanadium-, Chrom-, Zirkon-, Hafnium-, Mangan-, Eisen-, Kobalt-,
Nickel-, Kupfer- und
Silberoxid; Nicht-Metalloxide; Metallsalze, einschließlich Bariumsulfat;
Metallgrundstoffe, einschließlich
Wolfram, Zirkon, Titan, Hafnium, Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen,
Kobalt, Nickel, Indium, Kupfer, Silber, Gold, Palladium, Platin,
Ruthenium, Osmium, Rhodium und Iridium sowie Legierungen von Metallgrundstoffen,
wie z. B. zwischen den genannten Metallgrundstoffen gebildete Legierungen,
z. B. Edelstahl; kristalline und amorphe Formen von Kohlenstoff,
einschließlich
Graphit, Ruß und
Holzkohle. Bevorzugte nicht-poröse
Kernmaterialien sind Wolframkarbamid, Wolfram-, Stahl- und Titanperlen,
wie z. B. Edelstahlperlen.
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Das
poröse
Material ist eine polymerische Basismatrix, die als Mittel für die Abdeckung
und das Zusammenhalten von multiplen (oder einzelnen) Kernmaterialien
sowie als Mittel zum Binden des Adsorbensliganden verwendet wird.
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Die
polymerische Basismatrix kann unter bestimmten Typen von natürlichen
oder synthetischen organischen Polymeren gefunden werden, die im
typischen Fall ausgewählt
werden aus i) natürlichen
und synthetischen Polysacchariden und anderen auf Kohlenhydraten
basierten Polymeren, einschließlich
Agar, Alginat, Karragheenan, Guargummi, Gummi Arabica, Ghattigummi,
Tragakanthgummi, Karayagummi, Johannisbrotkernmehl, Xanthangummi,
Agarosen, Zellulosen, Pektine, Mucine, Dextrane, Stärken, Heparine,
Chitosane, Hydroxystärken,
Hydroxypropylstärken,
Carboxymethylstärken,
Hydroxyethylzellulosen, Hydroxypropylzellulosen und Carboxymethylzellulosen;
ii) synthetischen organischen Polymeren und Monomeren, die in Polymeren
resultieren, einschließlich
Acrylpolymeren, Polyamiden, Polyimiden, Polyestern, Polyethern,
polymerischen Vinylverbindungen, Polyalkenen und substituierten
Derivaten davon, sowie Copolymeren, die mehr als einem solchen Polymer
umfassen, und substituierten Derivaten davon; und iii) einer Mischung
davon.
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Eine
bevorzugte Gruppe von polymerischen Basismatrizen sind Polysaccharide,
wie z. B. Agarose.
-
Von
einem Produktionsstandpunkt aus gesehen ist es wichtig, dass das
Adsorbens fähig
ist, eine große
Menge des Bio-Moleküls
per Menge des Adsorbens zu binden.
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Die
bevorzugte Form eines einzigen Adsorbenspartikels ist im Wesentlichen
sphärisch.
Die Gesamtform der Partikel ist jedoch normalerweise nicht extrem
kritisch, so dass die Partikel andere Typen von gerundeten Formen
haben können,
z. B. ellipsoidisch, Tröpfchen-
und Bohnenformen. Für
bestimmte Anwendungen jedoch (z. B. wenn die Partikel in einer Wirbelschicht-Bett-Anordnung
verwendet werden), wird bevorzugt, dass mindestens 95% der Partikel
im Wesentlichen sphärisch
sind.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung
des Partikelmaterials kann nach verschiedenen per se bekannten Verfahren
durchgeführt
werden (z. B. durch herkömmliche
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, siehe z. B.
EP 0 538 350 B1 oder
WO 97/17132 . z. B. durch
Blockpolymerisation von Monomeren; Suspensionspolymerisation von
Monomeren; Block- oder
Suspensions-Gelbildung von gelbildenden Materialien, z. B. durch Erhitzen
oder Abkühlen
(z. B. Agarose) oder durch Hinzufügen von gelbildenden „Katalysatoren" (z. B. Hinzufügen eines
geeigneten Metallions zu Alginaten oder Karragheenanen); Block-
oder Suspensions-Vernetzung von geeignetem löslichem Materialien (z. B.
Vernetzung von Dextranen, Zellulosen oder Stärken oder Gelatinen oder anderen
organischen Polymeren mit z. B. Epichlorohydrin oder Divinyl-Sulphon);
Bildung von Silica-Polymeren durch Versäuerung von Silicalösungen (z.
B. Block- oder Suspensionslösungen);
gemischte Verfahren z. B. Polymerisierung und Gelbildung; Sprühverfahren;
und Fluidbettbeschichtung von Dichte kontrollierenden Partikeln;
Kühlung
von Emulsionen von Dichte kontrollierenden Partikeln, die in polymerischen Basismatrixen
in erhitzten Öllösungen suspendiert
sind; oder durch Suspendieren von Dichte kontrollierenden Partikeln
und eine aktiven Substanz in einer geeigneten Monomer- oder Polymerlösung, gefolgt
von einer Polymerisation.
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In
einer besonders geeigneten, auf die erfindungsgemäße Zubereitung
von Partikelmaterial allgemein anwendbare Ausbildung wird ein partikelförmiges Material
mit Agarose als polymerische Basismatrix und Stahlperlen als Kernmaterial
durch Erhitzen (auf rund 95°C)
einer Mischung aus Agarose in Wasser erhalten, wobei die Stahlperlen
der Mischung hinzugefügt
werden und die Mischung in ein heißes Öl (z. B. Pflanzenöl) übertragen
wird, die Mischung durch heftiges Rühren emulgiert wird (wahlweise
durch Hinzufügen
eines herkömmlichen
Emulgators) und Abkühlen
der Mischung. Dem Fachmann wird klar sein, dass die Partikelgröße (d. h.
die Menge der polymerischen Basismatrix (hier: Agarose), die in
jeden Partikel integriert wird, durch Änderung der Geschwindigkeit
des Mixers und das Abkühlverfahren
angepasst werden kann. Im typischen Fall kann die Verteilung der
Partikelgrößen im Anschluss
an die primäre
Produktion einer Partikelzubereitung weiter durch Sieben und/oder
Fluidbettdekantieren definiert werden.
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Die
poröse
Matrix, wie z. B. Polymeragarose, ist im typischen Fall chemisch
mit einer Verbindung mit niedrigerem Molekülgewicht abgeleitet, die hierin
als das Ligand bezeichnet wird, und das Adsorbens umfasst ein Ligand
mit einer Affinität
zu Proteinen. Der Ligand bildet die adsorbierende Funktionalität des Adsorbensmediums,
oder das polymerische Rückgrat
der Adsorbenspartikel hat eine per se integrierte Bindungsfunktionalität.
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Wohlbekannte
Ligandenchemien, wie z. B. Kationenaustauscher, z. B. Sulphonsäure, haben
sich als wirksame Werkzeuge für
die Reinigung von Molkeproteinen erwiesen, wie z. B. Laktoferrin
and Laktoperoxidase. Diese Proteine sind selbst bei neutralem pH-Wert
positiv geladen, und eine selektive Interaktion mit einem Kationenaustauscher
kann erhalten werden. Andere Proteine erfordern eine ausgeklügeltere
bindende Interaktion mit dem Liganden, um eine selektive Adsorption
zu erreichen.
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Solche
Affinitätsliganden,
wie z. B. ladbare Reste, können
mit der Basismatrix durch dem Fachmann bekannte Verfahren verbunden
sein, z. B. wie in "Immobilized
Affinity Ligand Techniques" von
Hermanson et al., Academic Press, Inc., San Diego, 1992 beschrieben.
In Fällen,
in denen die polymerische Basismatrix nicht die Eigenschaften hat,
als eine aktive Substanz zu funktionieren, kann die polymerische
Basismatrix (oder die Matrizen, sofern eine Mischung aus Polymeren
verwendet wird) derivatisiert werden, um als eine aktive Substanz
in den Verfahren von Aktivierung oder Deaktivierung zu funktionieren.
Damit können
Materialien mit Hydroxyl-, Amino-, Amid-, Carboxyl- oder Thiolgruppen
unter Verwendung verschiedener Aktivierungschemikalien aktiviert
oder derivatisiert werden, z. B. Chemikalien wie Cyanogenbromid,
Divinylsulfon, Epichlorohydrin, Bisepoxyrane, Dibromopropanol, Glutarsäuredialdehyd,
Karbodiimide, Anhydride, Hydrazine, Periodate, Benzochinone, Triazine,
Tosylate, Tresylate und Diazonium-Ione.
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Speziell
bevorzugte Verfahren für
die chemische Derivatisierung und spezifische Liganden, die erfindungsgemäß anwendbar
sind, werden in
WO 98/08603 beschrieben.
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Es
wurde festgestellt, dass zur Gewährleistung
einer optimalen Adsorptionsstärke
und Produktivität des
Adsorbens die Ligandenkonzentration auf dem Adsorbens sehr erheblich
ist. Damit trägt
das Adsorbens in einer geeigneten Ausbildung Liganden für die Adsorption
der bio-molekularen Substanzen in einer Konzentration von mindestens
20 mM, wie z. B. mindestens 30 mM oder mindestens 40 mM, bevorzugt
mindestens 50 mM und am stärksten
bevorzugt mindestens 60 mM.
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Eine
Adsorbensuntermenge kann in Bezug auf deren Bindungskapazität an Rinderserumalbumin (BSA)
gekennzeichnet werden. Diese Adsorbensuntermenge ist typischerweise
die, die aus einem Liganden aus einer Gruppe ausgewählt wird,
die aus Folgendem besteht i) Liganden mit aromatischen oder heteroaromatischen
Gruppen (Radikalen) der folgenden Arten von funktionalen Gruppen:
Benzoesäuren,
wie z. B. 2-Aminobenzoesäuren, 3-Aminobenzoesäuren, 4-Aminobenzoesäuren, 2-Mercaptobenzoesauren,
4-Amino-2-Chlorobenzoesäuren,
2-Amino-5-Chlorobenzoesäuren,
2-Amino-4-Chlorobenzoesäuren,
4-Aminosalicylsäuren,
5-Aminosalicylsäuren,
3,4-Diaminobenzoesäuren, 3,5-Diaminobenzoesäuren, 5-Aminoisophtalsäure, 4- Aminophtalsäure; Zimtsäuren, wie
z. B. Hydroxy-Zimtsäuren;
Nikotinsäuren,
wie z. B. 2-Mercaptonikotinsäuren; Naphthoesäuren, wie
z. B. 2-Hydroxy-1-Naphthoesäure;
Chinoline, wie z. B. 2-Merkaptochinolin; Tetrazolessigsäuren, wie
z. B. 5-Mercapto-1-Tetrazolessigsäure; Thiadiazole,
wie z. B. 2-Mercapto-5-Methyl-1,3,4-Thiadiazol; Benzimidazole, wie
z. B. 2-Amino-Benzimidazol, 2-Mercaptobenzimidazol und 2-Mercapto-5-Nitrobenzimidazol;
Benzothiazole, wie z. B. 2-Aminobenzothiazol, 2-Amino-6-Nitrobenzothiazol, 2-Mercaptobenzothiazol
und 2-Mercapto-6-Ethoxybenzothiazol; Benzoxazole, wie z. B. 2-Mercaptobenzoxazole;
Thiophenole, wie z. B. Thiophenol und 2-Aminothiophenol; 2-(4-Aminophenylthio-)Essigsäure; aromatische
oder heteroaromatische Sulfonsäuren
und Phosphonsäuren,
wie z. B. 1-Amino-2-Naphtol-4-Sulfonsäure und Phenole, wie z. B.
2-Amino-4-Nitrophenol. Es ist anzumerken, dass in dem Fall, in dem
M Agarose ist, SP1 aus Vinylsulfon abgeleitet ist und L 4-Aminobenzoesäure ist,
ausdrücklich
in Bezug auf die Festphasenmatrizen gemäß der Erfindung verzichtet
ist, siehe
WO 92/16292 ,
am stärksten
bevorzugt Aminobenzoesäuren,
wie 2-Amino-Benzoesäure,
2-Mercapto-Benzoesäure, 3-Aminobenzoesäure, 4-Amino-Benzoesäure, 4-Amino-2-Chlorobenzoesäure, 2-Amino-5-Chlorobenzoesäure, 2-Amino-4-Chlorobenzoesäure, 4-Amino-Salicylsäuren, 5-Amino-Salicylsäuren, 3,4-Diaminobenzoesäuren, 3,5-Diaminobenzoesäuren, 5-5-Aminoisophthalsäure, 4-Aminophthalsäure ii)
Liganden mit 2-Hydroxy-Zimtsäuren, 3-Hydroxy-Zimtsäure und
4-Hydroxy-Zimtsäure
iii) Liganden mit einer Carboxylsäure und einer Aminogruppe als
Substituenten, wie z. B. 2-Amino-Nikotinsäure, 2-Mercapto-Nikotinsäure, 6-Amino-Nikotinsäure und
2-Amino-4-Hydroxypyrimidin-Carboxylsäure iv) Liganden
mit Radikalen, die von einem mit einem heteroaromatischen Ringsystem
verschmolzenen Benzenring abgeleitet sind, wie z. B. ein aus Benzimidazolen
ausgewählte
Ligand, wie z. B. 2-Mercapto-Benzimidazol und 2-Mercapto-5-Nitro-Benzimidazol; Benzo-Thiazole,
wie z. B. 2-Amino-6-Nitrobenzothiazol, 2-Mercaptobenzothiazol und 2-Mercapto-6-Ethoxybenzothiazol;
Benzoxazole, wie z. B. 2-Mercaptobenzoxazol;
und v) aus der Gruppe aus Thiophenolen ausgewählte Liganden, wie z. B. Thiophenol
und 2-Aminothiophenol.
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Innerhalb
der Ausbildung, in der der Ligand aus der Gruppe i)-v) ausgewählt ist,
haben die Adsorbenten im typischen Fall eine dynamische Bindungskapazität von mindestens
10 g Bio-Molekülsubstanz
pro Liter, stärker
bevorzugt mindestens 20 g pro Liter, noch stärker bevorzugt mindestens 30
g pro Liter, wenn sie entsprechend den in der jeweiligen Anwendung
eingesetzten Bedingungen getestet werden. Die Bindungskapazität des Adsorbens
kann in Bezug auf seine Bindungskapazität an Rinderserumalbumin (BSA)
bestimmt werden. Die Bindungskapazität ist im typischen Fall derart,
dass sich mindestens 10 g/l des BSA gemäß dem Testverfahren A binden.
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Verfahren
A ist eine für
die Bestimmung der Bindungskapazität von ausgewählten Adsorbenten
für Rinderserumalbumin
verwendete Methode und besteht aus dem folgenden Verfahren:
Rinderserumalbuminlösung, pH-Wert
4,0 (BSA pH 4,0): Gereinigtes Rinderserumalbumin (A 7906, Sigma, USA)
wird auf eine endgültige
Konzentration von 2 mg/ml in 20 mM Natriumzitrat pH-Wert 4,0 aufgelöst. Adsorbenten
werden mit 50 Volumen 20 mM Natriumzitrat, pH-Wert 4,0, gewaschen
und auf einem Ansaugfilter drainiert.
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Eine
Probe von 1,0 ml saugdrainiertem Adsorbens wird unter Hinzufügung von
30 ml BSA, pH-Wert 4,0, in ein 50 ml Teströhrchen gegeben.
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Das
Teströhrchen
wird dann mit einer Propfen verschlossen und die Lösung auf
einem Rollermischer 2 Stunden lang bei Raumtemperatur (20–25°C) inkubiert.
Das Teströhrchen
wird dann 5 Min. lang bei 2000 U/Min. zentrifugiert, um das Adsorbens
vollständig
zu sedimentieren. Der Überstand
wird dann vom Adsorbens per Pipette in ein separates Teströhrchen isoliert,
wobei der Übertrag
jeglicher Adsorbenspartikel vermieden wird, und die durch einen
kleinen, nicht-adsorbierenden 0,2 μm Filter (Millipore, USA) passiert
wird. Im Anschluss daran wird eine Bestimmung der Konzentration
des nicht-gebundenen BSA im Überstand
durch Messung der optischen Dichte (CD) bei 280 nm auf einem Spektrometer
durchgeführt.
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Die
Menge des an das Adsorbens gebundenen BSA wird dann entsprechend
der folgenden Formel berechnet:
mg BSA gebunden per ml gesaugdrainiertes
Adsorbens = (1-(OD des Testüberstandes/OD
der BSA Starterlösung)) × 60 mg
BSA/ml Adsorbens.
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Waschen
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In
einer bevorzugten Ausbildung ist die Waschflüssigkeit Wasser, z. B. Leitungswasser,
entmineralisiertes Wasser, per Umkehrosmose produziertes Wasser
oder destilliertes Wasser, wässrige
Puffer oder andere wässrige
Lösungen
mit hoher Innenstärke.
In anderen bevorzugten Ausbildungen ist die Waschflüssigkeit die
am Säulenausgang
während
des Ladens der Säule
mit dem bin-molekülhaltigen
Fluid aufgefangene Probe; der so genannten Durchlauffraktion. Wenn
z. B. Molke auf die Säule
geladen wird, kann die Waschflüssigkeit
die aufgefangene „Durchlaufprobe" sein, die im Wesentlichen
aus den Molkebestandteilen besteht, die nicht an der Säule adsorbiert
sind. Im Prinzip kann jedes bio-molekülhaltige Fluid, das auf eine
expanded Bettsäule
geladen wurde und als „Durchlauffraktion" aufgefangen wurde,
angewendet werden, solange die „Durchlauffraktion" die erforderliche
Innenstärke
hat.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung wird die
für die
implizierten Waschschritte verwendete Durchflussgeschwindigkeit
aus den zuvor für
konventionelle Methodologien dargelegten Bereichen ausgewählt. Diese
sind im Allgemeinen sehr viel niedriger als die linearen Durchflussgeschwindigkeiten, die
beim Laden des bio-molekülhaltigen
Fluids auf der Säule
verwendet werden.
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Eluierung
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Das
eine oder die mehreren Bio-Moleküle)
von Interesse wird/werden vom Adsorbens unter Verwendung eines Eluent
freigegeben, wie z. B. einem Puffer oder einer anderen Lösung, die
zum Ändern
z. B. des pH-Wertes innerhalb der Säule fähig ist und die eine allgemein
klare und konzentrierte Lösung
des einen oder der mehreren Bio-Moleküls/e produziert.
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Entsprechende
Eluenten hängen
von dem Typ des Adsorbens ab, und die Eluierung kann durch jedes konventionell
beschriebene und in der Technik bekannte Verfahren durchgeführt werden.
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In
einigen Ausbildungen der Erfindung, in denen das Bio-Molekül ein Protein
ist, wird die Eluierung des adsorbierten Proteins mit einer Lösung durchgeführt, die
im typischen Fall aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus verdünnter Base,
verdünnter
Säure und
Wasser besteht. In der Ausbildung, in der der Eluierungs- oder der
Waschschritt mit einer solchen Lösung
durchgeführt
wird, ist die Lösung
verdünnt,
um die Menge von Salz und anderer unerwünschter, im eluierten Produkt
vorhandener Substanzen zu minimieren.
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Somit
hat die für
die Eluierung des Biomoleküls
verdünnter
Säure oder
Base in einer bevorzugten Ausbildung eine Salzkonzentration von
weniger als 50 mM, bevorzugt weniger als 30 mM, sogar stärker bevorzugt von
weniger als 20 mM. Die Bestimmung der Salzkonzentration wird direkt
auf der Eluierungsfraktion durchgeführt, die das zu isolierende
Protein oder die Proteine enthält
ohne zusätzliche
Verdünnung
der Eluierungsfraktion. Geläufige,
kostengünstige
und nicht-toxische Säuren
und Basen sind anwendbar. Speziell bevorzugt werden die Basen Natriumhydroxid
(NaOH), Kaliumhydroxid (KOH), Kalziumhydroxid (Ca(OH)2),
Ammoniumhydroxid (NH4OH).
-
In
einer bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung wird die
für die
implizierten Eluierungsschritt oder -schritte verwendete Durchflussgeschwindigkeit
aus den zuvor für
die Anwendung von proteinhaltigen Mischungen auf die Adsorbenssäule dargelegten
Bereichen ausgewählt.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Isolierung
von Laktoferrin (LF) aus entrahmter Milch unter Einsatz der expanded
Bett-Adsorptionschromatographie
bei 10°C
gegenüber
50°C:
Von
einem lokalen Milchproduktehersteller wurde nicht-pasteurisierte
entrahmte Milch mit einem pH-Wert von 6,6 beschafft.
-
Adsorbens
-
FastLine
SP, Produkt Nummer 900–1600
UpFront Chromatography. Das Adsorbens basiert sich auf Agarose mit
integrierten Wolframkarbidpartikeln, Dichte von ungefähr 2,9 g/ml,
Partikelgröße im Bereich
von 40–200 μm mit einer
durchschnittlichen Partikelgröße von 80 μm, starker
Kationenaustauscher mit Sulfonsäuregruppen.
-
Vorbehandlung der nicht-pasteurisierten
entrahmten Milch
-
Für die Durchführung des
Experiments bei 10°C
wurde die entrahmte Milch auf eine Temperatur von 10°C abgeglichen
und während
des Experiments bei 10°C
gehalten.
-
Für die Durchführung des
Experiments bei 50°C
wurde die entrahmte Milch durch einen Wärmetauscher gepumpt, um 50°C zu erreichen,
bevor sie auf die Säule
geladen wurde. Es wurde keine pH-Wert-Anpassung vorgenommen.
-
Verfahrensparameter
-
Das
Experiment wurde in einer expanded Bettsäule (∅ = 30 cm) FastLine® 300
Produkt Nummer 7300–0000,
UpFront Chromatography, durchgeführt.
-
Die
Säule wurde
mit einer sedimentierten (gepackten) Betthöhe (H0)
von 15 cm mit Adsorbens gepackt und gründlich mit entmineralisiertem
Wasser bei 10°C
und 50°C
ausgeglichen, um ein expanded Bett des Adsorbens mit der gewünschten
Temperatur für
die beiden Experimente zu schaffen.
-
Für beide
Experimente wurden 3180 l der entrahmten Milch mit einer linearen
Durchflussgeschwindigkeit von 1500 cm/Std. auf die Säule geladen.
-
Für beide
Experimente wurde die Säule
mit einem wässrigen
Puffer, pH-Wert 6,5, mit 25 mM Natriumzitrat und 0,15 M Natriumchlorid
gewaschen. Im Anschluss dieser Wäsche
wurde Laktoferrin dann unter Verwendung einer Lösung aus 20 mM Natriumhydroxid
eluiert, was unverzüglich
nach der Eluierung durch Hinzufügen
von 1 M Salzsäure
auf einen pH-Wert von 7 gebracht wurde.
-
Bestimmung des Laktoferrins
-
Die
Konzentration des Laktoferrins im Eluat wurde wie in Scand. J. Immunol.
Vol. 17, Suppl. 10, 41–56, 1983
beschrieben durch einzelne radialer Immunodiffusion (Single Radial
Immunomodiffusion, RID) unter Verwendung von Anti-Rinderlaktoferrin
aus Ziegen von Bethyl Laborstories inc. (1 μl pro cm2)
bestimmt. Die Konzentration wurde von einer Standardkurve berechnet,
die mit bekannten Konzentrationen an Laktoferrin von Sigma (Kat.
Nr. L 9507) produziert wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Mengen der entrahmten Milch und der
Puffer, die auf jede Säule geladen
wurden:
Fraktion | Verfahren
bei 10°C | Verfahren
bei 50°C |
Menge
der geladenen entrahmten Milch in Litern | 3180 | 3180 |
Menge
der Waschlösungen,
in Litern | 174 | 210 |
Eluierung
von Laktoferrin, in Litern | 105 | 114 |
Verarbeitete
Gesamtmenge, in Litern | 3459 | 3504 |
Verfahrensdauer,
in Std. | 3,26 | 3,31 |
-
Die
tatsächliche
Durchflussrate durch die Säulen
beträgt
100 l/Std./l Adsorbens.
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der beiden Experimente.
(LF = Laktoferrin)
Temperatur °C | g
LF im Eluat | Adsorbenskapazität g LF/l
Adsorbens | Expansion
des Adsorbens während des
Ladens der entrahmten | Produktivität g LF/l Adsorbens/St
d. |
| | | Milch,
H/H0 | |
10 | 244 | 23 | 10
Mal | 7,1 |
50 | 461 | 44 | 4
Mal | 13,2 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Produktivität, wie sie durch die Menge
des pro Liter Adsorbens in einer Stunde isolierten Laktoferrins
dargestellt wird, sehr viel höher
ist, wenn das Verfahren bei 50°C
anstatt bei 10°C
betrieben wird.
-
Durch
analytische Standardverfahren, wie z. B. Größenausschlusschromatographie
und Natriumdodecyl-Geleketrophorese (SDS_PAGE) konnte weder ein
Abbau noch eine Denaturierung der Laktoferrinmoleküle festgestellt
werden. Auch wurde dort kein erhebliches Wachstum von gängigen Bakterien
in den Durchlauffraktionen und dem Laktoferrineluat festgestellt.
Die Reinheit des eluierten Laktoferrins hat sich als höher als
95% erwiesen, wie per SDS-PAGE festgestellt wurde.
-
Beispiel 2
-
Isolierung
von Laktoferrin aus nicht-pasteurisierter, entrahmter Milch unter
Verwendung einer expanded Bett-Chromatographie bei linearen Durchflussgeschwindigkeiten
von 1.500, 2100 oder 3000 cm/Std. bei 50°C.
-
Alle
Bedingungen außer
der Durchflussgeschwindigkeiten waren dieselben wie in Beispiel
1 beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Mengen der entrahmten Milch und der
Puffer, die auf jede Säule geladen
wurden:
Fraktion | Verfahren
bei 1500 cm/Std. | Verfahren
bei 2100 cm/Std. | Verfahren
bei 3000 cm/Std. |
Menge
der geladenen entrahmten Milch in Litern | 3180 | 3180 | 3180 |
Menge
der Waschlösungen,
in Litern | 210 | 232 | 302 |
Eluierung
von Laktoferrin, in Litern | 114 | 115 | 192 |
Verarbeitete
Gesamtmenge, in Litern | 3504 | 3527 | 3674 |
Verfahrensdauer,
in Std. | 3,3 | 2,4 | 1,7 |
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der drei Experimente.
(LF = Laktoferrin)
Durchfluss
geschwindi gkeit cm/Std. | Geladene
Volumen l/Std./l Adsorbens | g
LF im Eluat | Adsorbenskapa
zität g
LF/l Adsorbens | Expansion
des Adsorbens während
des Ladens der entrahmten Milch, H/H0 | Produktivität g LF/l
Adsorbens/St d. |
1500 | 100 | 466 | 44 | 3,9
Mal | 13,3 |
2100 | 140 | 456 | 43 | 4,4
Mal | 17,9 |
3000 | 200 | 445 | 42 | 8
Mal | 24,7 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Verfahrensproduktivität sowie
die Menge, die per Stunde pro Liter Adsorbens geladen werden kann,
erheblich steigt, wenn die expanded Bettsäule bei 50°C betrieben wird und die lineare
Durchflussgeschwindigkeit von 1500 auf 3000 cm/Std. steigt. Durch
analytische Standardverfahren, wie z. B. Größenausschlusschromatographie
und SDS-PAGE, konnte weder ein Abbau noch eine Denaturierung der
Laktoferrinmoleküle
festgestellt werden. Die Reinheit des eluierten Laktoferrins hat
sich als höher
als 95% erwiesen, wie per SDS-PAGE festgestellt wurde, und es wurde
während
des Experiments kein mikrobielles Wachstum festgestellt.
-
Beispiel 3
-
Isolierung
von Laktoferrin aus süßer Molke
unter Verwendung einer expanded Bett-Adsorptionschromatographie bei 16°C gegenüber 50°C.
-
Verfahrensparameter
-
Das
Experiment wurde in einer expanded Bettsäule (∅ = 30 cm) FastLine®300,
Produkt Nummer 7300–0000,
UpFront Chromatography, durchgeführt.
-
Die
Säule wurde
mit 15 cm Adsorbens (10,6 l) gepackt und mit entmineralisiertem
Wasser jeweils bei 16°C
oder 50°C
ausgeglichen.
-
3180
l süße Molke,
die durch einen Wärmetauscher
jeweils bei einer Temperatur von 16°C oder 50°C eingestellt war, wurde mit
einer linearen Durchflussgeschwindigkeit von 900 und 1500 cm/Std.
auf die Säule geladen.
-
Die
Säule wurde
mit wässrigem
Puffer, pH-Wert 6,5, mit 25 mM Natriumzitrat und 0,30 M Natriumchlorid
gewaschen. Das Laktoferrin wurde dann unter Verwendung einer Lösung aus
20 mM Natriumhydroxid eluiert.
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Menge der süßen Molke und der Puffer, die
auf jede Säule
geladen wurden:
Fraktion | Verfahren
bei einer Durchflussgesch windigkeit von 900 cm/Std., 16°C | Verfahren
bei einer Durchflussgesch windigkeit von 1500 cm/Std., 50°C |
Menge
der geladenen Molke, in Litern | 3180 | 3180 |
Menge
der Waschlösung,
in Litern | 75 | 180 |
Eluierung
des Laktoferrins, in Litern | 73 | 150 |
Verarbeitete
Gesamtmenge, in Litern | 3328 | 3510 |
Verarbeitungsdauer,
in Std. | 3,1 | 2,4 |
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse aus den beiden Experimenten.
(LF = Laktoferrin)
Durch-flussgeschwi ndigkeit cm/Std. | T °C | g
LF im Eluat | Adsorbens-kapazität g LF/l Adsorbens | Expansion
des Adsorbens H/H0 | Produktivität g LF/l
Adsorbens/Std. |
900 | 16 | 167 | 15,8 | 4
Mal | 5,1 |
1500 | 50 | 158 | 14,9 | 3,3
Mal | 6,2 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass es möglich
ist, die Durchflussgeschwindigkeit von 1500 auf 2100 cm/Std. zu
erhöhen,
wenn die Temperatur von 16 auf 50°C
erhöht
wird, und dadurch eine höhere
Produktivität
zu erhalten. Durch analytische Standardverfahren, wie Größenausschlusschromatogrpahie
und Natriumdodecyl-Geleletrophorese, konnte weder ein Abbau noch
eine Denaturierung der Laktoferrinmoleküle festgestellt werden.
-
Beispiel 4
-
Isolierung
von Molkeproteinen aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorption bei 1500 cm/Std.
-
Bei
einem lokalen Milchproduktehersteller wurde süße Molke beschafft, deren pH-Wert
6,3 betrug.
-
Adsorbens
-
- FastLine PRO, UpFront Chromatography.
-
Das
Adsorbens basiert sich auf Agarose mit integrierten Wolframkarbidpartikeln,
Dichte von ungefähr 2,9
g/ml, Partikelgröße im Bereich
von 40–200 μm mit einer
durchschnittlichen Partikelgröße von 80 μm. Das Adsorbens
umfasst Gemischtmodusliganden, die einen aromatischen Ringstruktur
umfassen, mit einem Carboxylsäuresubstituenten.
Das Adsorbens bindet Moleküle
im pH-Wertbereich von 3 bis 6. Die Moleküle werden durch Erhöhung des
pH-Wertes im Eluierungspuffer auf oberhalb von 7 freigesetzt.
-
Vorbehandlung der süßen Molke
-
Für die Durchführung des
Experiments bei 50°C
wurde die süße Molke
durch einen Wärmetauscher gepumpt,
um 50°C
zu erreichen, bevor sie auf die Säule geladen wurde. Der pH-Wert
wurde mit 1 M Salzsäure auf
4,7 angepasst.
-
Verfahrensparameter
-
Das
Experiment wurde in einer expanded Bettsäule (∅ = 30 cm) FastLine®300
Produkt Nummer 7300–0000,
UpFront Chromatography, durchgeführt.
-
Die
Säule wurde
mit 15 cm Adsorbens (10,6 l) gepackt und mit entmineralisiertem
Wasser auf 50°C eingestellt.
-
Es
wurden 160 l süße Molke
bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 1500 cm/Std. auf die Säule geladen.
Der Volumenfluss durch die Säule
wurde in drei Fraktionen aufgefangen. Nicht-gebundenes Material wurde
mit entmineralisiertem Wasser (290 l) ausgewaschen. Die gebundenen
Proteine wurden in zwei Schritten eluiert.
-
Schritt
1: 50 mM Fettsäure,
0,1 mg/ml– SDS
(Natrium-Dodecylsulfat) pH-Wert 5,3 (275 l).
-
Schritt
2: 20 mM NaOH (117 l).
-
Ergebnisse
-
Jede
Fraktion aus dem Experiment wurde mit SDS-PAGE getestet, um den
Gehalt und die Art der Proteine einzuschätzen.
-
SDS PAGE
-
Für das SDS
PAGE wurde Invitrogen SDS Page 4–20% Tris-Glycingel (Kat. Nr.
EC6025) verwendet. Zubereitung der Probe: 25 μl Probe und 25 μl Probenpuffer
Tris-Glycin Invitrogen (Kat. Nr. LC2676) wurden gemischt und 5 Minuten
lang in einem Wasserbad gekocht. Der Laufpuffer 0,024 M Tris (Sigma
T1378), 0,19 M Glycin (Merck 5001901000), 0,1% SDS (Natriumdodecylsulfat,
JT Baker 2811) pH-Wert 8,6 wurde hinzugefügt.
-
20 μl Probe wurden
in jedem Analyseschlitz angebracht, und der Strom wurde eingestellt,
um einen Strom von 40 mA zu ergeben. Als die blaue Linie aus dem
Probenpuffer einen cm vom Boden des Gels erreichte, wurde der Strom
abgestellt, und das Gel wurde über
Nacht im Colloidal Blue Staining Kit (Kat. Nr. LC 6025) auf einem
Rütteltisch
eingefärbt.
Am nächsten
Tag wurde das Gel in Wasser überführt und
2 Stunden lang im Wasser entfärbt.
-
Das
SDS-PAGE zeigt, dass der Proteingehalt in den drei Durchflussfraktionen
von der Säule
stark reduziert ist, wobei der größte Teil des Immunoglobulins
G, das Rinderserumalbumin, das β-Laktoglobulin
und das α-Laktalbumin
an das Adsorbens gebunden sind. Im Eluierungsschritt 1 (unter Verwendung
von 50 mM Adipinsäure,
0,1 mg/ml SDS (Natriumdodecylsulfat) pH-Wert 5,3) wird das gesamte
gebundene β-Laktoglobulin
wieder gewonnen.
-
Im
Eluierungsschritt 2 wird unter Verwendung von 20 mM NaOH das gesamte
gebundene Immunoglobulin G, das Rinderserumalbumin und das α-Laktalbumin
wieder gewonnen. Durch analytische Standardverfahren, wie Größenausschlusschromatographie
und Natriumdodecyl-Gelelektrophorese, wurde weder ein Abbau noch
eine Denaturierung der Molkeproteinmoleküle festgestellt.
-
Beispiel 5
-
Isolierung
von Laktoferrin aus nicht-pasteurisierter, entrahmter Milch unter
Verwendung von expanded Bettchromatographie, die bei hoher Ladung
mit linearen Durchflussgeschwindigkeiten von 4800 und 6000 cm/Std.
und bei einer Temperatur von 50°C
durchgeführt
wurde.
-
Mit
Ausnahme der Durchflussgeschwindigkeiten und dem Ladungsverhältnis waren
alle Bedingungen ähnlich
den im Beispiel 1 verwendeten Bedingungen.
-
Die
nicht-pasteurisierte, entrahmte Milch hat eine anfängliche
Laktoferrinkonzentration von 150 mg/l.
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt den aus dem Verfahren resultierenden
Laktoferrinausbeute, das mit hoher Ladung und linearen Durchflussgeschwindigkeiten
jeweils von 4800 oder 6000 cm/Std. erreicht wurde.
Durchflussge-schwindigkeit, cm/Std. | Ausbeute,
mg LF/l entrahmte Milch | Ladung,
l |
4800 | 135 | 4500 |
6000 | 120 | 6000 |
-
Die
Tabelle zeigt, dass es möglich
ist, das Adsorbens unter Verwendung von linearen Durchflussgeschwindigkeiten
von 4800 cm/Std. oder 6000 cm/Std. zu laden und dabei dennoch jeweils
90 Gew.-% und 80 Gew.-% des ursprünglichen Laktoferringehalts
in entrahmter Milch wieder zu gewinnen.
-
Beispiel 6
-
Isolierung
von Immunoglobulin G (IgG) aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie, die
bei unterschiedlichen Säulentemperaturen
(jeweils 40°C,
50°C, 55°C, 60°C und 65°C) betrieben
werden:
Die süße Molke
wurde aus einer Käseproduktion
erhalten.
-
Adsorbens:
-
- FastLine PRO, UpFront Chromatography.
-
Vorbehandlung der nicht-pasteurisierten
süßen Molke:
-
Für die Durchführung des
Experiments jeweils bei 40°C,
50°C, 55°C, 60°C und 65°C wurde die
süße Molke
durch einen Wärmetauscher
gepumpt, um jeweils 40°C,
50°C, 55°C, 60°C und 65°C zu erreichen,
bevor sie auf die Säule
geladen wurde.
-
Der
pH-Wert der süßen Molke
wurde auf 4,7 angepasst, bevor sie auf die Säule geladen wurde.
-
Verfahrensparameter
-
Das
Experiment wurde in einer expanded Bettsäule (∅ = 30 cm) FastLine®300 Produkt
Nummer 7300–0000,
UpFront Chromatography, durchgeführt.
-
Die
Säule wurde
mit einer sedimentierten Betthöhe
von 25 cm des Adsorbens (17,7 l) gepackt und dann mit entmineralisiertem
Wasser auf eine Temperatur von jeweils 40°C, 50°C, 55°C, 60°C und 65°C eingestellt:
883 l süße Molke
durch einen Wärmetauscher
auf die Säule
mit einer linearen Durchflussgeschwindigkeit von 1.800 cm/Std. geladen.
Die ersten 5-fache Menge der Säulenvolumen
der die Säule
verlassenden Molke wurde gesammelt und für die folgende Waschung des
Adsorbens verwendet.
-
Das
Adsorbens wurde mit der 5-fachen Säulenvolumen gewaschen, die
während
des Ladens der Molke aufgefangen wurde (88,5 l). Dann wurde der
pH-Wert in der Molke auf einen pH-Wert von 5,3 angepasst, bevor
sie für
die Waschung verwendet wurde. Im Anschluss an die erste Waschung
der Säule
mit der o. g. Molke (Durchlauffraktion) wurde die Säule mit
entmineralisiertem Wasser gewaschen (89 l). Schließlich wurde das
IgG aus dem Adsorbens unter Verwendung von 20 mM Natriumhydroxid
(61 l) eluiert.
-
Ergebnisse
-
Die
Konzentration an IgG in der Durchlauffraktion sowie in dem Fluid,
das während
der Waschung mit entmineralisiertem Wasser und der Eluierung mit
NaOH eingesammelt wurde, wurde per einzelner radialer Immunodiffusion
(RID) bestimmt. Es wurde Anti-Rinderimmunoglobulin
aus Kaninchen von Dako Cytomation, Dänemark (Kat. Nr.: Z247) verwendet
(1 μl pro
cm2).
-
Die
Menge des in den unterschiedlichen Fraktionen wiedergewonnen IgG
wurde als der Prozentanteil des IgG bestimmt, der in jeder Fraktion
im Verhältnis
zur gesamten geladenen Menge des IgG festgestellt wurde, die auf
100% gesetzt wurde.
-
Alle
Fraktionen aus den Experimenten wurden mit SDS-PAGE getestet, um
den Inhalt und die Art der Proteine zu bewerten.
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse aus den fünf Experimenten.
Temperatur °C | %
IgG in der Durchlauffra ktion | %
IgG in der gewaschenen Fraktion | %
IgG im Eluat |
40 | 25 | 5 | 65 |
50 | 25 | 5 | 65 |
55 | 15 | 0 | 75 |
60 | 15 | 0 | 75 |
65 | 25 | 5 | 40 |
-
Die
größte Wiedergewinnung
des IgG im Eluat wurde erreicht, wenn das Verfahren bei Temperaturen von
55°C oder
60°C betrieben
wurden.
-
Die
Ergebnisse der SDS-PAGE zeigen, dass alle Eluate (aus den Experimenten
mit Säulentemperaturen
von jeweils 40°C,
50°C, 55°C, 60°C und 65°C) als Hauptproteine
IgG und Rinderserumalbumin (BSA) enthalten. Als unbedeutendere Proteine
werden β-Laktoglobulin und α-Laktalbumin
gesehen.
-
Es
wird insbesondere festgestellt, dass die mit den Säulentemperaturen
von mehr als 55°C
verwendenden Experimenten erhaltenen Eluate eine erhebliche Menge
an α-Laktalbumin
enthalten.
-
Die
höchste
Reinheit des IgG wird erhalten, wenn die Säule bei 40°C oder bei 50°C betrieben
wird.
-
Beispiel 7
-
Isolierung
von IgG aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie, betrieben
bei 50°C
und unter Einsatz der 2,5- oder 5,0-fachen Säulenvolumen, die während des
Ladens auf das Adsorbens (Durchlaufmenge) aufgefangen wurde, als
erste Waschflüssigkeit
nach dem Laden der Molke auf das Adsorbens:
Alle Testbedingungen,
mit Ausnahme der Menge der zum Waschen verwendeten Molke, der Betthöhe und der Ladungsmenge
der Molke, waren dieselben wie die im Beispiel 6 beschriebenen Mengen:
Die
Betthöhe
beträgt
50 cm
-
Das
Ladungsverhältnis
zwischen der Molke und dem Adsorbens beträgt 1:40 (40 Liter Molke pro
Liter Adsorbens, Mengen bis 1414 Litern)
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der beiden Experimente.
Waschmenge
CV | %
IgG im Durchlauf | %
IgG I Waschfraktion | %
IgG im Eluat |
2,5 | 20 | 0 | 80 |
5 | 20 | 0 | 80 |
-
Es
wird festgestellt, dass die Rückgewinnung
des IgG in beiden Eluaten unabhängig
von der Menge der ersten Waschflüssigkeit
dieselbe ist.
-
Die
Ergebnisse der SDS-PAGE zeigen, dass unterschiedliche Proteine in
Eluaten vorhanden sind, die aus den Experimenten resultieren, die
jeweils das 2,5-fache und das 5-fach der Säulenvolumen an süßer Molke
für die
erste Waschung des Adsorbens verwenden. z. B. ist β-Laktoglobulin
in dem Eluat vorhanden, das aus dem „2,5"-Experiment resultiert, wohingegen das
Protein nicht festgestellt wird, wenn die 5-fache Säulenmenge
an süßer Molke
wie die Waschflüssigkeit,
für die
erste Waschung des Adsorbens verwendet wird.
-
Beispiel 8
-
Isolierung
von IgG aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie, die bei
Säulentemperaturen
von 50°C
und bei zwei unterschiedlichen Betthöhen betrieben werden, jeweils
25 cm und 50 cm:
Mit Ausnahme der Betthöhe waren alle Bedingungen dieselben
wie in Beispiel 6 beschrieben:
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der beiden Experimente
Betthöhe (cm) | %
IgG in der aufgefangenen Probe des Durchlaufs |
25 | 35 |
50 | 25 |
-
Ein
Anstieg der Betthöhe
von 25 auf 50 cm senkt die Menge des IgG im Durchfluss der während des Ladens
der Molke auf das Adsorbens aufgefangenen Probe um 10%, was zu einem
höheren
Ausbeute vom Rohmaterial führt.
-
Beispiel 9
-
Isolierung
von IgG aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie bei 50°C. Es wurden
unterschiedliche Volumen von süßer Molke
auf das Adsorbens geladen; Ladeverhältnis jeweils 1:30, 1:40 und
1:50:
Mit Ausnahme der Betthöhe (50 cm) und des Ladeverhältnisses
waren alle Bedingungen dieselben wie im Beispiel 6 beschrieben:
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der drei Experimente
Ladeverhältnis Menge
der Molke (l)/ Menge des Adsorbens (l) | Rückgewinnung
von IgG (%) in der aufgefangenen „Durchlauffraktion" |
30 | 15 |
40 | 15 |
50 | 30 |
-
Die
Menge des wiedergewonnen IgG in der aufgefangenen Fraktion als die
Durchflussfraktion beim Laden der Molke auf das Adsorbens steigt
mit dem Anstieg des Ladeverhältnisses.
-
Beispiel 10
-
Isolierung
von IgG aus süßer Molke
unter Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie bei 50°C. Die süße Molke
wurde unter Verwendung unterschiedlicher linearer Durchflussgeschwindigkeiten
auf das Adsorbens geladen: jeweils 1200 cm/Std., 1800 cm/Std. und
2400 cm/Std.:
Mit Ausnahme der Durchflussgeschwindigkeit waren
alle Bedingungen dieselben wie in Beispiel 6 beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse aus den drei Experimenten
Durchflussge-schwindigkeit während des
Ladens (cm/Std.) | Rückgewinnung
von IgG (%) in der aufgefangenen „Durchlauffraktion" |
1200 | 7,5 |
1800 | 35 |
2400 | 50 |
-
Die
Menge des IgG in der „Durchflussfraktion" steigt mit steigenden
Durchflussgeschwindigkeiten
-
Beispiel 11
-
Polieren
des aus süßer Molke
isolierten Rinder-IgG zwecks Erhöhung
der Reinheit. Das IgG-haltige Eluat (Produkt), das vom FastLine
PRO Adsorbens erhalten wurde, wird durch einen schwachen Anionenaustauscher
passiert, um das Rinderserumalbumin zu entfernen. Der schwache Anionenaustauscher
bindet das Rinderserumalbumin; aus diesem Grund wird das verbleibende
IgG in der Durchlauffraktion aufgefangen. Dies führt zu einer hochgradig gereinigten
Probe in Bezug auf das IgG.
-
Es
wurde das IgG-haltige Eluat aus Beispiel 7 (gewaschen mit der 5-fachen
Säulenvolumen
der aufgefangenen „Durchlauffraktion" der Molke) verwendet.
-
Das
Verfahren wurde mit einem expanded Bettsystem bei Raumtemperatur
bei einer linearen Durchflussgeschwindigkeit von 900 cm/Std. durchgeführt.
-
Adsorbens
-
- FastLine PEI, UpFront Chromatography.
-
Vorbehandlung des IgG-Produkts
-
Der
pH-Wert des IgG-Produkts wurde vor dem Laden auf die Säule mit
1 M Salzsäure
auf eine pH-Wert von 7 angepasst.
-
Verfahrensparameter
-
Das
Experiment wurde in einer expanded Bettsäule (0 = 10 cm) FastLine®100 Produkt
Nummer 7100–0000,
UpFront Chromatography, durchgeführt.
-
Die
Säule wurde
mit einer sedimentierten Betthöhe
von 50 cm Adsorbens (3,9 l) gepackt und mit 1 M NaOH und entmineralisiertem
Wasser eingestellt.
-
Es
wurden 121 l BSA-haltiges IgG -Produkt mit einer linearen Durchflussgeschwindigkeit
von 900 cm/Std. auf die Säule
geladen.
-
Ergebnisse
-
Die
Durchlauffraktion wurde eingesammelt und auf ihren Gehalt an BSA
und IgG getestet.
-
Bestimmung des BSA und IgG
-
Die
Konzentration an BSA und IgG in der Durchlauffraktion (igG-Produkt)
wurde per einzelner radialer Immunodiffusion (RID) bestimmt.
-
Es
wurde Anti-Rinderserumalbumin aus Kaninchen von Dako Cytomation
(Kat. Nr.: Z229) verwendet (0,75 μl
pro cm2).
-
Es
wurde Anti-Rinderimmunoglobulin aus Kaninchen von Dako Cytomation
(Kat. Nr.: 2247) verwendet (1 μl
pro cm2).
-
Die
Menge des BSA und des IgG im Durchlauf wird als ein Prozentanteil
des BSA und IgG verglichen mit der Gesamtladung an BSA und IgG definiert,
die 100% gleichkommt.
-
Alle
Fraktionen aus dem Experiment mit SDS-PAGE wurden getestet, um den
Gehalt und die Art des Proteins zu bewerten.
-
Die
SDS-PAGE zeigt, dass 90% des BSA unter Verwendung des oben erwähnten schwachen
Anionenaustauschers entfernt worden sind. Es wird davon ausgegangen,
dass die gereinigte IgG-Fraktion in Bezug auf das IgG eine Reinheit
von mehr als 80% hat.
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Beispiel 12
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Isolierung
von Lysozym aus Eiweiß unter
Verwendung der expanded Bett-Adsorptionschromatographie
bei 50°C.
Das Eiweiß wurde
bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 1500 cm/Std. auf das Adsorbens geladen.
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Das
Eiweiß wurde
von einem lokalen industriellen Eierproduzenten beschafft.
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Adsorbens
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- FastLine SP, UpFront Chromatography.
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Vorbehandlung des Eiweißes:
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Zur
Durchführung
des Experiments bei 50°C
wurde das Eiweiß durch
einen Wärmetauscher
gepumpt, um 50°C
zu erreichen, bevor es auf die Säule
geladen wurde.
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Der
pH-Wert des Eiweißes
wurde mit 1 M Salzsäure
auf einen pH-Wert von 7 abgestimmt, bevor es auf die Säule geladen
wurde.
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Verfahrensparameter:
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Das
Experiment wurde in einer expanded Bett-Säule (∅ = 30 cm) FastLine®300 Produktnummer 7300–0000, UpFront
Chromatography, durchgeführt.
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Die
Säule wurde
mit einer sedimentierten Betthöhe
von 25 cm Adsorbens (17,7 l) gepackt und mit entmineralisiertem
Wasser bei 50°C
abgestimmt.
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Es
wurden 142 l Eiweiß bei
einer linearen Durchflussgeschwindigkeit von 1500 cm/Std. auf die
Säule geladen.
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Das
Adsorbens wurde zunächst
mit 50 mM Natriumchlorid (177 l) gewaschen. Dann wurde das Lysozym
vom Adsorbens unter Verwendung von 20 mM Natriumhydroxid (195 l)
eluiert.
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Ergebnisse
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Die
Aktivität
des Lysozyms wurde unter Verwendung von Micrococcus Lysodeikticus-Zellen,
Sigma Chemicals, USA (Shugar, David. Biochimica et Biophysica Acta
1952, 8,302–309)
bestimmt.
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Das
Eluat enthielt 525 g hochgradig gereinigtes Lysozym. Die Ausbeute
des Lysozyms war hoch, ungefähr
100%.
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Die
Reinheit des Lysozyms erwies sich als hoch und wurde auf mehr als
90% geschätzt,
wie unter Verwendung von SDS-PAGE nachgewiesen wurde.
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Beispiel 13
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Isolierung
von Kartoffelproteinen aus Kartoffelsaft unter Verwendung von einer
bei 50°C
durchgeführten
expanded Bett-Adsorptionschromatographie. Der Kartoffelsaft wurde
bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 1500 cm/Std. auf das Adsorbens
geladen.
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Der
Kartoffelsaft wurde aus gewaschenen Kartoffeln hergestellt. Die
Kartoffeln wurden 5 Minuten lang in einem Schnittmixer behandlet,
es wurden 30 ml Natriumsulfit pro 2 kg Kartoffeln hinzugefügt, um die
enzymatische Braunfärbung
des Saftes zu verhindern. Die vermischten Kartoffeln wurden durch
ein 100 μm
Nylonnetz gedrückt
und der Saft wurde aufgefangen.
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Adsorbens
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- FastLine PRO, UpFront Chromatography.
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Vorbehandlung des Kartoffelsaftes
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Zur
Durchführung
des Experiments bei 50°C
wurde der Kartoffelsaft durch einen Wärmetauscher gepumpt, um 50°C zu erreichen,
bevor er auf die Säule
geladen wurde.
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Der
pH-Wert des Saftes wurde mit 1 M Salzsäure auf einen pH-Wert von 4,5
angepasst, bevor er auf die Säule
geladen wurde.
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Verfahrensparameter:
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Das
Experiment wurde in einer expanded Bett-Säule (∅ = 30 cm) FastLine®300 Produktnummer 7300–0000, UpFront
Chromatography, durchgeführt.
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Die
Säule wurde
mit einer sedimentierten Betthöhe
von 65 cm Adsorbens (46 l) gepackt und mit entmineralisiertem Wasser
bei 50°C
abgestimmt.
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Es
wurden 610 l Kartoffelsaft mit einer linearen Durchflussgeschwindigkeit
von 1500 cm/Std. auf die Säule
geladen.
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Das
Adsorbens wurde mit 10 mM Natriumzitrat, pH-Wert 4,5 (322 l) gewaschen.
Die Proteine wurden mit 10 mM Natriumhydroxid (230 l) vom Adsorbens
eluiert.
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Ergebnisse:
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Das
Eluat wurde gefriergetrocknet und der Proteingehalt wurde durch
Kjeldahl bestimmt.
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Nach
dem Gefriertrocknen wurden 525 g Kartoffelpulver gewonnen. Die Proteinanalyse
zeigte, dass der Proteingehalt 95% betrug.