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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zum Steuern der
Bremsen einer Schienen- oder Nahverkehrsschienen-Triebwerksanlage, wobei
diese Bremsen mit einem Druckluftbremssystem einschließlich einer
pneumatischen Hauptleitung und einer pneumatischen Bremsleitung
ausgestattet sind.
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Genauer
gesagt bezieht sich die Erfindung auf ein System, umfassend:
eine
elektronische Steuereinheit,
manuell gesteuerte Betätigungsmittel,
ein
pneumatisches Servoventil, das zwischen der Hauptleitung und der
Bremsleitung eingeschoben und mit einem pneumatischen Steuereingang
ausgestattet ist,
eine elektropneumatische Steuereinheit, die
an der Hauptleitung angeschlossen und unter der Steuerung der Einheit
dazu betriebsfähig
ist, an ihrem Ausgang einen veränderlichen
Bremsbetriebsdruck zuzuführen;
pneumatische
Reservemittel, die an der pneumatischen Hauptleitung angeschlossen
und unter der Steuerung der manuell gesteuerten Betätigungsmittel
dazu betriebsfähig
sind, an ihrem Ausgang einen pneumatischen Reservedruck zur Verwendung
bei der Steuerung der Bremsen zuzuführen; und
Ventilmittel
zum Freigeben der Reserve, wobei diese Mittel zwischen einem normalen
Betriebszustand und einem Notbetriebszustand, in dem sie den Steuereingang
des Servoventils gezielt mit dem Ausgang der elektropneumatischen
Einheit oder mit den Reservemitteln verbinden können, selektiv umschaltbar sind.
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Ein
elektronisches Bremssystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist aus dem Dokument US 2003/205927 bekannt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Bremssteuerungssystems des obenstehend spezifizierten Typs,
das verbesserte Eigenschaften zur Steigerung seiner Funktionalität aufweist,
und zwar insbesondere für den
Betrieb in Reservezuständen,
in anderen Worten, wenn die Bremssteuerung den von den zuvor genannten
pneumatischen Reservemitteln zugeführten, pneumatischen Druck
nutzt.
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Diese
und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß mit einem System des obenstehend beschriebenen
Typs erfüllt,
welches hauptsächlich dadurch
gekennzeichnet ist, dass:
das zuvor genannte Servoventil ein
Ventil mit zwei Steuerabschnitten ist und einen zusätzlichen
Steuereingang aufweist,
und dass auch
eine Steuerventileinheit
vorgesehen ist, die zwischen dem Ausgang der zuvor genannten Freigabeventilmittel
und dem zusätzlichen
Steuereingang des Servoventils eingeschoben ist;
wobei die
Steuerventileinheit gezielt betriebsbereit ist, wenn sich die Freigabeventilmittel
im zuvor genannten Zustand des Reservebetriebs befinden, und – bei Aktivierung – in der
Lage ist, einen Anstieg oder eine Überlastung des vom Ausgang
des Servoventils zur Bremsleitung gesendeten Betriebsdrucks zu erzeugen,
und – bei
Deaktivierung – in
der Lage ist, diese Drucküberlastung
anschließend
gemäß vorbestimmten
temporalen Gesetzen abzuleiten.
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Weitere
charakteristische Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen
aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung hervor, welche
rein beispielhaft und ohne einschränkende Absicht dargelegt ist,
und zwar unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen, wobei:
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1 ein
teilweise in Blockform dargestelltes Diagramm einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems
ist; und
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2 und 3 teilweise
in Blockform dargestellte Diagramme zweier verschiedener Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Systems
sind.
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1 ist
ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems
zum Betätigen
der Bremsen einer Schienen- oder Nahverkehrsschienen-Triebwerksanlage,
wobei diese Bremsen mit einem Druckluftbremssystem einschließlich einer
mit „MP" bezeichneten, pneumatischen
Hauptleitung und einer mit „BP" bezeichneten, pneumatischen
allgemeinen Leitung („Bremsleitung") ausgestattet sind.
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Das
System umfasst eine mit „BCU" bezeichnete, elektronische
Bremssteuereinheit, die in bekannter Weise zum Steuern des Betriebs
einer allgemein mit „EVA" bezeichneten, elektrischen
Ventilanordnung konzipiert ist.
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Diese
elektrische Ventilanordnung ähnelt zum
Beispiel jener, die vom Anmelder unter dem Handelsnamen Eurotrol
hergestellt und vermarktet wird.
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Die
elektrische Ventilanordnung EVA besitzt einen an der pneumatischen
Hauptleitung MP angeschlossenen Eingang 1 und zwei Eingänge 2 und 3 zum
Empfangen von Steuerdrücken
für ein
in dieser elektrischen Ventilanordnung inkludiertes Servoventil RV.
Der Eingang 2 ist mit einem Prüfpunkt TP2 und einem Druckwandler
TCP verbunden, der in nicht dargestellter Weise an der Steuereinheit
BCU angeschlossen ist.
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Die
elektrische Ventilanordnung EVA besitzt auch einen Ausgang 4,
von dem im Normalbetrieb ein veränderlicher
Bremsbetriebsdruck abgegeben wird, sowie einen mit der Bremsleitung
BP verbundenen Ausgang 5.
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Innerhalb
der elektrischen Ventilanordnung EVA verbindet eine Leitung 6 den
Eingang 1 mit einem Filter F, der sich stromaufwärts von
einem Druckregler RP befindet, und mit dem Eingang eines Hochleistungsventils
EVGP, das zu einem durch die Einheit BCU gesteuerten, elektrischen
Steuerventil PGP gehört.
Eine Umlaufleitung 7, in der ein begrenzter kalibrierter
Durchgang 8 eingefügt
ist, verbindet den Eingang und den Ausgang des Ventils EVGP miteinander.
Der kalibrierte Durchgang 8 begrenzt die Durchflussmenge
durch die Umlaufleitung 7 auf ein Niveau, das unter dem
liegt, welches im Ventil EVGP zu finden ist.
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Der
Ausgang des Ventils EVGP und die Umlaufleitung 7 sind mit
dem Eingang des Servoventils RV verbunden. Dieses besitzt einen
Entlüftungsausgang,
der mit einem Ableitungsausgang EX der elektrischen Ventilanordnung
EVA verbunden ist.
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Der
Ausgang des Servoventils RV ist mit dem Ausgang 5 der elektrischen
Ventilanordnung EVA und folglich mit der Bremsleitung BP verbunden, und
zwar durch eine elektrische Sperrventileinheit einschließlich eines
pneumatischen Absperrventils ISO und eines dazugehörigen elektrischen
Steuerventils EVISO, das durch die Einheit BCU gesteuert wird.
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Schließlich umfasst
die elektrische Ventilanordnung eine insgesamt mit „EPCG" bezeichnete, elektropneumatische
Steuereinheit. Diese Einheit umfasst ein elektrisches Bremsventil
EVF und ein durch die Einheit BCU gesteuertes elektrisches Bremsauslöseventil
EVSF, wobei zwischen diesen Ventilen ein elektrisches Sicherheitsventil
EVSICU eingeschoben ist, das ebenfalls durch diese Einheit gesteuert
wird. Das elektrische Ventil EVF ist über einen kalibrierten Durchgang 10 mit
einem Entlüftungsausgang 9 verbunden.
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Der
Ausgang 4 der elektrischen Ventilanordnung EVA ist über eine
Leitung 11 mit einem Zwischenpunkt zwischen den elektrischen
Ventilen EVF und EVSICU verbunden: Ein weiteres, durch die Einheit
BCU gesteuertes elektrisches Ventil EVS ist mit dem elektrischen
Ventil EVSF parallel geschaltet.
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Die
Eingänge
der elektrischen Ventile EVSF und EVS sind mit dem Ausgang des Druckreglers
RP, wo ein Prüfpunkt
TP1 vorgesehen ist, verbunden.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform umfasst die elektrische
Ventilanordnung EVA schließlich
einen elektrischen Druckwandler TCG, um die Einheit BCU an einem
mit „TP3" bezeichneten Prüfpunkt mit
Signalen zu versorgen, die den Druck in der Bremsleitung BP anzeigen.
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In 1 bezeichnen
A und B zwei manuell gesteuerte Betätigungsvorrichtungen (genannt „Manipulatoren"), wobei sich jede
in einem entsprechenden Führerstand
einer Schienen- oder Nahverkehrsschienen-Triebwerksanlage befindet.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Ausführungsformen beschränkt, bei
denen zwei derartige Betätigungsvorrichtungen vorhanden
sind, sondern ist ebenso auf ein System anwendbar, bei dem nur eine
dieser Vorrichtungen vorgesehen ist.
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Die
Betätigungsvorrichtungen
A und B gehören
beispielsweise dem Typ mit zwei Hebeln 12A, 13A bzw. 12B, 13B zum
Steuern der Bremse an, und zwar mit den dazugehörigen Druckknöpfen 14A und 14B zum
Kontrollieren der Drucküberlastung.
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Jeder
Manipulator A, B umfasst Folgendes:
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- – ein
entsprechendes Schaltventil 15A, 15B, das sich
zwischen der Bremsleitung BP und einer Ableitungsöffnung 16A, 16B befindet;
diese Ventile 15A, 15B werden zum Steuern der
Notbremsung (bekannt als „Schnell"-Bremsung) eingesetzt;
- – ein
entsprechendes Zweipunkt-Zweiwegeventil 17A, 17B,
das durch den dazugehörigen
Druckknopf 14A, 14B umschaltbar und mit einem
elektrischen Schalter 18A, 18B verbunden ist,
der als Wegfühler
fungiert und an der Einheit BCU angeschlossen ist; das Ventil 17A, 17B ist
zwischen der Hauptleitung MP und einem Ausgang 19A, 19B des
entsprechenden Manipulators eingeschoben;
- – eine
entsprechende automatische Reglervorrichtung 20A, 20B,
die zwischen der Hauptleitung MP und einem Ausgang 21A, 21B des
entsprechenden Manipulators eingeschoben ist; jede automatische
Reglervorrichtung wird durch einen dazugehörigen Hebel des Manipulators
betätigt und
führt an
ihrem Ausgang einen veränderlichen Betriebsdruck
(z.B. von 3 bis 5 bar) zu, während sich
die Stellung des Hebels verändert;
und
- – ein
weiteres Ventil 22A, 22B vom Schalttyp, das zwischen
dem Eingang des dazugehörigen
Ventils 17A, 17B und einem Ausgang 23A, 23B des Manipulators
eingeschoben ist.
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Die
Ausgänge 21A und 21B der
Manipulatoren A und B, die aus Gründen, die untenstehend erläutert werden,
Reserveausgänge
genannt werden, sind mit zwei verschiedenen Eingängen eines bistabilen elektrischen
Ventils EVSC verbunden, das mit der Hauptleitung MP verbunden ist
und durch die Einheit BCU gesteuert wird. Dieses elektrische Ventil EVSC
besitzt einen Ausgang; der mit einem ersten Eingang eines elektrischen
Reservefreigabeventils EVBK verbunden ist, welches mit der Hauptleitung MP
verbunden ist und ebenfalls durch die Einheit BCU gesteuert wird.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das elektrische
Freigabeventil EVBK ein elektrisches Zweipunkt-Dreiwegeventil und
besitzt einen weiteren Eingang, der mit dem Ausgang 4 der
elektrischen Ventilanordnung EVA verbunden ist, sowie einen weiteren
Eingang, der mit einer insgesamt mit „OCG" bezeichneten Ventileinheit zum Steuern
(und Ableiten) der Drucküberlastung
verbunden ist, welche nachstehend genauer beschrieben wird.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
umfasst die Drucküberlastungs-Steuerventileinheit
OCG ein pneumatisches Zweipunkt-Zweiwegesteuerventil VCS, das mit
zwei pneumatischen Steuereingängen versehen
ist, welche mit den Ausgängen 19A, 19B der
Manipulatoren A und B verbunden sind. Das Ventil VCS besitzt einen
Eingang, der mit einem Ausgang des elektrischen Freigabeventils
EVBK verbunden ist, und einen Eingang-Ausgang, der mit dem Eingang 3 der
elektrischen Ventilanordnung EVA verbunden ist, und zwar über ein
pneumatisches Speicherventil VAS vom Schalttyp, dessen pneumatischer
Steuereingang mit den Ausgängen 23A, 23B der
Manipulatoren A und B, deren Funktionen unterstehend beschrieben
werden, verbunden ist.
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Das
Ventil VCS besitzt einen weiteren Ausgang, der über einen Enddruckregler RPS
und eine kalibrierte Drosselklappe 24 mit der Atmosphäre verbunden
ist.
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Die
Ventileinheit OCG umfasst auch einen Behälter OR mit einer vorbestimmten
Kapazität.
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Unter
Bezugnahme auf 1 sollte beachtet werden, dass
alle Ventile in ihrer unerregten Stellung und bei Fehlen von Luft
dargestellt sind.
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Das
oberstehend beschriebene System funktioniert im Wesentlichen wie
folgt.
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Das
System kann in einer durch die Steuereinheit BCU gesteuerten normalen.
Betriebsart und, falls ein pneumatischer oder elektronischer Fehlerzustand
auftritt, in einer Reservebetriebsart laufen.
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Das
Umschalten zwischen dem normalen Betriebszustand und dem Reservebetriebszustand erfolgt
mit Hilfe des elektrischen Freigabeventils EVBK.
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Normale Betriebsart
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Bei
dieser Betriebsart ist das elektrische Freigabeventil EVBK ständig eingeschaltet
und verbindet den Ausgang 4 der elektrischen Ventilanordnung
EVA mit deren Eingang 2 (und daher mit dem ersten Steuereingang
des Servoventils RV). In diesem Zustand trennt das elektrische Freigabeventil EVBK
die Manipulatoren A und B und die Überlastungssteuereinheit OCG
pneumatisch vom Servoventil RV.
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Im
Normalbetrieb steuert die Einheit BCU die elektropneumatische Steuereinheit
EPCG, welche am Ausgang 4 der elektrischen Ventilanordnung
EVA einen Steuerdruck zuführt,
der durch das elektrische Freigabeventil EVBK zum oberen Steuereingang
des Servoventils RV gebracht wird. Das letztere Ventil bestimmt
demgemäß den Druckpegel,
der (über
die elektrische Sperrventileinheit ISO-EVISO) auf die Bremsleitung
BP aufgebracht wird.
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Je
nach Bedarf und insbesondere in Phasen der Bremsauslösung verbindet
die Einheit BCU den Eingang des Servoventils RV über die Umlaufleitung 7–8 oder
zusätzlich über das
elektrische Hochleistungsventil EVGP mit der Hauptleitung MP.
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Bei
der normalen Betriebsart werden alle Bremsfunktionen und -vorgänge durch
die Einheit BCU gesteuert, einschließlich der sogenannten Drucküberlastung,
ihrer Ableitung und der Abspeicherung dieses Werts.
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Reservebetriebsart
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Beim
Auftreten einer pneumatischen oder elektronischen Not- oder Fehlersituation
im System wird das elektrische Freigabeventil EVBK automatisch abgeschaltet.
Als Ergebnis wird die elektropneumatische Steuereinheit EPCG der
elektrischen Ventilanordnung EVA vom Servoventil RV getrennt. In
diesem Zustand wird der Steuerdruck für das Servoventil RV vom aktiven
Manipulator A oder B erzeugt (vorgewählt mit Hilfe des bistabilen
elektrischen Ventils EVSC), und die Überlastungssteuerventileinheit
OCG wird freigegeben.
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Bei
dieser Anordnung kann der Fahrer den Druck in der Bremsleitung BP
steuern, wobei er denselben Manipulator verwendet wie den, der bei
der normalen Betriebsart eingesetzt wird: die Betätigung der
Hebel des aktiven Manipulators mittels der dazugehörigen automatischen
Reglervorrichtung 20A, 20B bewirkt, dass durch
das bistabile elektrische Ventil EVSC, das elektrische Freigabeventil
EVBK und den Eingang 2 der elektrischen Ventilanordnung EVA
ein Druck auf den oberen Steuereingang des Servoventils RV aufgebracht
wird.
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Bei
der Reservebetriebsart kann der Fahrer entscheiden, eine Drucküberlastung
einzubringen, und zu diesem Zweck drückt er den Knopf 14A oder 14B des
aktiven Manipulators und bewirkt somit das Umschalten des Ventils
VCS der Überlastungssteuereinheit
OCG. Folglich wird der Ausgang des elektrischen Freigabeventils
EVBK nicht nur mit dem Eingang 2 der elektrischen Ventilanordnung
EVA, sondern auch mit deren Eingang 3 verbunden, und zwar durch
die Ventile VCS und VAS der Einheit OCG. Der Druckanstieg am unteren
Steuereingang des Servoventils RV hängt vom Volumen des Behälters OR
der Einheit OCG ab. Dieses Volumen bestimmt die Zeitcharakteristik
der auf die Bremsleitung BP aufgebrachten Drucküberlastung und die Zeitcharakteristik der
entsprechenden Ableitung durch den Ableitungsregler RPS und den
kalibrierten Durchgang 24, wenn der zum aktiven Manipulator
gehörige
Druckknopf 14A oder 14B freigegeben wird.
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Alle
obenstehend beschriebenen Funktionen bleiben sogar dann verfügbar, wenn
die Zufuhr von elektrischer Energie zum Fahrerhaus abgeschnitten ist:
das elektrische Freigabeventil EVSC des Manipulators, der verwendet
wird, gehört
dem bistabilen Typ an und bleibt daher sogar, wenn kein Strom fließt, in der
letzten Stellung, in die es gebracht wurde, und das elektrische
Freigabeventil EVBK ist bei der Reservebetriebsart ständig abgeschaltet.
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Als
Alternative zu dem, was obenstehend beschrieben wurde, können die Überlastungssteuerdruckknöpfe 14A und 14B nicht
in den dazugehörigen
Manipulatoren, sondern in irgendeiner anderen Position im Führerstand,
die der Fahrer leicht erreichen kann, lokalisiert sein.
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Das
elektrische Freigabeventil EVBK ist zweckmäßigerweise mit einem Mikroschalter
SWBK zum Anzeigen des Zustands oder der Stellung des Ventils verbunden,
wobei dieser Mikroschalter beispielsweise dafür verwendbar ist, das Aufleuchten
eines optischen Signals zu bewirken, wenn das System in die Reservebetriebsart
wechselt.
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1 stellt
auch in schematischer Weise eine Lösung dar, bei welcher der Wert
der Drucküberlastung,
der erreicht wurde, während
der Ableitung in der Reservebetriebsart gespeichert wird, wenn der Fahrer
bremst. Diese Funktion wird mit Hilfe des Ventils VAS pneumatisch
aktiviert, welches auf Befehl des Ventils 22A, 22B,
das mit Hilfe des Manipulators A oder B betätigt wird, das Ableiten der
Drucküberlastung
verhindert, wenn sich der Manipulator in der Bremsstellung befindet.
Wenn der Manipulator anschließend
in die Bremsauslöseposition
zurückgebracht
wird, wird das Speicherventil VAS umgeschaltet und erlaubt ein Zurückkehren
zur Überlastungsstufe,
die dem Bremsbefehl vorausgeht, und ermöglicht deren Ableitung gemäß dem vorbestimmten temporalen
Gesetz.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform können die
Ventile 22A, 22B weggelassen werden, und in diesem
Fall kann das Speicherventil VAS dem mechanisch betriebenen Typ
angehören,
der durch einen Hebel dieser Manipulatoren direkt gesteuert wird.
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2 zeigt
eine abweichende Ausführungsform
des obenstehend unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Systems.
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In 2 erhielten
Teile und Elemente, die mit den zuvor beschriebenen Komponenten
identisch oder im Wesentlichen übereinstimmend
sind, dieselben alphanumerischen Bezugszeichen.
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Bei
dem in 2 gezeigten System ist die elektrische Ventilanordnung
EVA mit jener der 1 identisch, und das an den
Manipulatoren A und B angeschlossene, bistabile elektrische Ventil
EVSC ist ebenfalls unverändert.
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Die
Elemente der 2, die bezüglich 1 verändert wurden,
sind die Überlastungssteuerventileinheit
OCG, die Manipulatoren A und B und die Überlastungskontrolle, die durch
elektrische Bedienungsknöpfe
elektrisch eingeschaltet werden können, von denen in dieser Figur
der Einfachheit halber nur einer dargestellt und mit der Ziffer 14 gekennzeichnet
ist. Dieser Knopf, der freistehend oder im dazugehörigen Manipulator
eingebaut sein kann, steuert einen elektrischen Doppelschalter 25 zum Anschließen eine
Dauerspannungsquelle BAT an einem Eingang der Steuereinheit BCU
und am Erregereingang eines elektrischen Zweipunkt-Zweiwegeventils
EVCS, das in der Überlastungssteuerventileinheit
OCG inkludiert ist. Dieses elektrische Ventil hat eine Funktion,
die jener des pneumatischen Ventils VCS der 1 ähnelt, und
besitzt einen Eingang, der mit dem Ausgang des elektrischen Freigabeventils
EVBK verbunden ist, einen Eingang-Ausgang, der durch ein elektrisches
Speicherventil EVAS vom Schalttyp mit dem Eingang 3 der
elektrischen Ventilanordnung EVA verbunden ist, sowie einen Ausgang,
der durch einen Enddruckregler RPS und einen dazugehörigen kalibrierten
Durchgang 24 mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
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Bei
der Version der 2 umfasst die Drucküberlastungs-Steuerventileinheit
OCG wiederum einen Behälter
OR von vorbestimmtem Volumen, der zwischen den elektrischen Ventilen
EVCS und EVAS eingefügt
ist. Diese Ventileinheit OCG umfasst auch einen Schwellendruckschalter
SWAS, der zum elektrischen Ventil EVAS gehört und auf den Druck in der Bremsleitung
BP empfindlich reagiert.
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Bei
der in 2 gezeigten, abweichenden Ausführungsform gehört das elektrische
Freigabeventil EVBK dem Zweipunkt-Zweiwegetyp an, seine Betriebsarten ähneln jedoch
jenen des entsprechenden Ventils des in 1 gezeigten
Systems.
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Auch
in 2 sind alle Ventile im unerregten Zustand und
bei Fehlen von Luft dargestellt.
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Das
System gemäß 2 funktioniert
im Wesentlichen folgendermaßen.
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Normale Betriebsart
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Bei
dieser Betriebsart ist das elektrische Freigabeventil EVBK ständig eingeschaltet.
Der von der elektropneumatischen Einheit EPCG erzeugte Steuerdruck
wird durch das elektrische Freigabeventil EVBK auf den oberen Steuereingang
des Servoventils RV aufgebracht. Die Manipulatoren A und B werden
durch das elektrische Freigabeventil EVBK vom Servoventil RV getrennt.
Die Überlastungssteuerventileinheit
OCG ist elektrisch deaktiviert (die elektrischen Ventile EVCS und
EVAS sind unerregt).
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Unter
diesen Bedingungen werden die Bremsvorgänge vollständig durch die Einheit BCU gesteuert,
einschließlich
jeglicher Drucküberlastung, ihrer
Freisetzung und jeglicher Abspeicherung dieser Drucküberlastung.
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Reservebetriebsart
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Beim
Auftreten eines pneumatischen und/oder elektronischen Not- oder
Fehlerzustands wechselt das System in die Reservebetriebsart. Bei dieser
Betriebsart wird das elektrische Freigabeventil EVBK automatisch
abgeschaltet. Die elektropneumatische Einheit EPCG wird folglich
vom Servoventil RV getrennt, dessen oberer Steuerabschnitt stattdessen
einen Steuerdruck vom aktiven Manipulator A oder B empfangen kann.
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Die Überlastungssteuerventileinheit
OCG wird elektrisch freigegeben (die elektrischen Ventile EVCS und
EVAS stehen unter Spannung). Auch bei dieser Anordnung kann der
Fahrer den Druck in der Bremsleitung BP steuern, wobei er denselben
aktiven Manipulator verwendet wie den, der bei der normalen Betriebsart
eingesetzt wird.
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Bei
der Reservebetriebsart kann die Drucküberlastung durch Drücken des
Knopfs 14 aktiviert werden. Wenn dieser Knopf gedrückt wird,
wird die Einheit OCG betätigt
und startet die Druckzufuhr zum unteren Steuerabschnitt des Servoventils
RV mit einer Zeitsteuerung, die vom Volumen des Behälters OR
bestimmt wird. Das Servoventil RV erzeugt daher einen Überdruck
oder eine Überlastung
in der Bremsleitung BP, und zwar abhängig vom geometrischen Unterschied
zwischen seinen zwei Membranen.
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Wenn
der Überlastungsschaltknopf 14 freigegeben
wird, verändern
die Einheit OCG ihren Zustand, und der Steuerdruck am unteren Abschnitt
des Servoventils RV beginnt abzunehmen, und zwar mit einer Auslösezeitsteuerung,
die vom Volumen des Behälters
OR und vom Durchmesser der kalibrierten Öffnung 24 bestimmt
wird.
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Das
System gemäß 2 ermöglicht auch, dass
der Wert der Drucküberlastung,
der erreicht wurde, in der Reservebetriebsart gespeichert wird, wenn
der Fahrer bremst. In diesem Zustand bringt der Schwellendruckschalter
SWAS, der beispielsweise für
einen 5 bar-Schwellenwert kalibriert wurde, das Ventil EVAS in die
Stellung, in der es den Fluss absperrt, und die Drucküberlastung
wird gespeichert. Beim Bremsen bewirkt der Schalter SWAS ein Umschalten
des elektrischen Ventils EVAS in die Durchgangsstellung, wenn der
Druck in der Bremsleitung BP 5 bar erreicht, wodurch die Einheit
OCG ausgelöst
wird, die bewirkt, dass der Druck in der allgemeinen Leitung BP
erneut ansteigt und anschließend freigesetzt
wird, wenn der untere Steuerabschnitt des Servoventils RV betätigt wird.
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Der
Schwellendruckschalter SWAS kann durch einen Mikroschalter ersetzt
werden, der mit den Hebeln der Manipulatoren, welche die Bremsen betätigen, mechanisch
verbunden ist.
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3 zeigt
eine weitere abweichende Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems. Auch
in dieser Figur erhielten Teile und Elemente, die mit den zuvor
beschriebenen Komponenten identisch sind oder diesen im Wesentlichen
entsprechen, dieselben alphabetischen oder numerischen Bezugszeichen.
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Bei
dem in 3 gezeigten System ist die elektrische Ventilanordnung
EVA wiederum mit jener identisch, die zuvor unter Bezugnahme auf 1 beschrieben
wurde.
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Bei
dem in 3 gezeigten System fehlt das bei den vorhergehenden
Systemen verwendete elektrische Freigabeventil. Anstelle dieses
elektrischen Ventils gibt es eine Ventilvorrichtung, die aus einem manuellen
Dreiweghahn RB zum gezielten Verbindendes Eingangs 2 der
elektrischen Ventilanordnung EVA mit deren Ausgang 4 oder
mit dem Ausgang einer elektropneumatischen Reserveeinheit EPBG eines
bekannten Typs besteht, welche einen an der Hauptleitung MP angeschlossenen
Eingang aufweist und zwei elektrische Ventile EVFB und EVSFB zum Bremsen
bzw. Auslösen
der Bremsen umfasst.
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In
diesem Fall sind die Manipulatoren A und B nicht mit der Hauptleitung
MP, sondern durch die Ventile 15A und 15B nur
mit der Bremsleitung BP verbunden. Was die restlichen Elemente betrifft,
so sind die Manipulatoren A und B in diesem Fall rein „elektrisch", und jeder besitzt
einen einzigen Mehrpunkt-Verstellhebel 13A und 13B in
Form eines Steuerknüppels.
Dieser Hebel kann zum Beispiel in eine Ruhe-Zwischenstellung, in
eine erste vordere Stellung zum Betätigen der Bremsen mit normalem Durchsatz,
in eine zweite vordere Stellung zum Bremsen mit hohem Durchsatz,
in eine erste Rückwärtsstellung
zum Bremsen und in eine zweite Rückwärtsstellung
für eine
Notbremsung (bekannt als „Schnell"-Bremsung) gesetzt
werden.
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Der
Hebel jedes Manipulators ist mit Positionsfühlern verbunden, die an der
Steuereinheit BCU angeschlossen sind. Jeder dieser Hebel ist beispielsweise
mit drei Mikroschaltern zum Versorgen der Einheit BCU mit Betriebsinformationen
hinsichtlich der Bremsung (bei normalen und hohen Durchsätzen) und
der Bremsauslösung,
mit zwei weiteren Mikroschaltern zum direkten Steuern der Aktivierung
der elektrischen Bremsventile EVFB und der Bremsauslöseventile
EVSFB der EPGB-Einheit und schließlich mit einem Mikroschalter
zum Öffnen
eines (nicht dargestellten) Sicherheitskreislaufs in Notzuständen verbunden.
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Jeder
Manipulator A und B ist mit einem entsprechenden elektrischen Überlastungssteuerdruckknopf
verbunden, von denen in 3 der Einfachheit halber nur
einer dargestellt und, wie in 2, mit 14 gekennzeichnet
ist.
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Die Überlastungssteuerventileinheit
OCG der 3 stimmt auch mit jener der 2 überein.
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Der
Hahn RB ist zweckmäßigerweise
mit einem Mikrokontakt oder dergleichen zum Melden seines Zustands
an die Konsole verbunden, wobei diese Vorrichtung auch dafür verwendbar
ist, die Einrichtung zum Steuern der elektrischen Reserveventile der
EPBG-Einheit freizugeben.
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Bei
der Reservebetriebsart werden die elektrischen Ventile EVFB und
EVSFB der Einheit EPBG direkt durch entsprechende, zum Hebel des
freigegebenen Manipulators gehörige
Mikroschalter aktiviert und erzeugen einen Steuerdruck, der durch
den Hahn RB zum oberen Steuerabschnitt des Servoventils RV gesendet
wird.
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Hinsichtlich
der Steuerung und Ableitung der Drucküberlastung funktioniert das
System der 3 in exakt derselben Weise wie
das in 2 dargestellte System.
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Vorausgesetzt,
dass das Prinzip der Erfindung beibehalten wird, können die
Anwendungsformen und Herstellungsdetails offensichtlich hinsichtlich
dessen, was rein beispielhaft und ohne einschränkende Absicht beschrieben
und veranschaulicht wurde, weitgehend abgewandelt werden, ohne dadurch
vom in den angeschlossenen Ansprüchen definierten
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.