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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft medizinische Vorrichtungen und Verfahren
zum Messen und Kartieren der Temperatur von Gefäßgewebe. Die vorliegende Erfindung
betrifft insbesondere die Ortung von entzündeter oder instabiler atherosklerotischer Plaque
in einem Blutgefäß.
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Hintergrund der Erfindung
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Plaque
kann sich in dem Herz-Kreislauf-System eines Patienten entwickeln.
Die Plaque kann ziemlich großflächig sein
und eine wesentliche Länge des
Blutgefäßes verschließen. Darüber hinaus
kann die Plaque entzündet
und instabil sein, wobei derartige Plaque dem Bruch, der Abtragung
oder der Vereiterung ausgesetzt ist, was dazu führen kann, dass der Patient
einen Myokardinfarkt, eine Thrombose oder andere traumatische und
ungewünschte
Wirkungen erleidet. Des Weiteren steigt die relative Blutviskosität an, und
die Aggregation bzw. Verklumpung von Blutplättchen erhöht sich mit steigender Temperatur
(Dintefass L. Rheology of Blood in Diagnostic and Preventive Medicine.
London, UK: Butterworths; 1976; 66–74). Frühere Ex-vivo-Studien haben
gezeigt, dass in der Tat eine thermische Heterogenität bei menschlichen
atherosklerotischen Plaques der Halsschlagader existiert (Casscells
W, Hathorn B, David M, Krabach T, Vaughn WK, McAllister HA, Bearman
G, Willerson JT. Thermal detection of cellular infiltrates in living
atherosclerotic Plaques: possible implications for Plaque rupture
and thrombosis. Lancet. 1996; 347: 1447–1449).
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Derzeit
ist eine Anzahl von Verfahren zur Visualisierung der Morphologie
eines Blutgefäßes verfügbar, wodurch
Bereiche von Atherosklerose lokalisiert werden.
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Eine
Angiographie wird verwendet, um Anomalitäten oder Verschlüsse in den
Blutgefäßen durch das
Kreislaufsystem und in einigen Organen zu detektieren. Das Verfahren
wird üblicherweise
verwendet, um Atherosklerose zu erkennen; um Herzerkrankungen zu
diagnostizieren; um die Nierenfunktion zu evaluieren und um Nierenzysten
oder -tumore zu erfassen; um ein Aneurysma, einen Tumor, ein Blutgerinsel
oder arteriovenöse
Fehlbildungen im Gehirn zu erkennen; und um Probleme mit der Netzhaut
des Auges zu diagnostizieren.
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Die
Angiographie erfordert die Injektion eines Kontrastmediums, das
die Blutgefäße für Röntgenstrahlen
sichtbar macht. Der Farbstoff wird mit Hilfe eines Verfahrens injiziert,
das als Arterienpunktion bekannt ist. Die Punktion wird üblicherweise
im Schrittbereich, in der Achselhöhle, in der Arminnenbeuge oder
im Nacken durchgeführt.
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Insbesondere
wird für
die Kardioangiographie die Punktion im Allgemeinen in der Oberschenkelarterie
durchgeführt.
Eine Nadel, die ein Stilett enthält,
wird in die Arterie eingeführt.
Wenn die Arterie mit der Nadel punktiert worden ist, wird das Stilett entfernt
und durch eine intravaskuläre
Hülle ersetzt, durch
die ein Führungskatheter
in die Oberschenkelarterie eingesetzt wird. Sobald der Führungskatheter nahe
an der betreffenden Arterie platziert wurde, z. B. an den Koronararterien,
kann ein Führungsdraht
in die Arterie eingeführt
werden und an den Arbeitspunkt geführt werden.
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Die
Fluoroskopie ermöglicht
die Beobachtung des Gefäßsystems
des Patienten und wird verwendet, um den Führungskatheter und den Leitdraht an
den korrekten Ort zu lenken. Das Kontrastmedium wird injiziert und
während
des ganzen Farbstoffinjektionsverfahrens werden Röntgenbilder
und/oder Fluoroskopiebilder (oder bewegte Röntgenbilder) gemacht, um die
Gefäßmorphologie
zu visualisieren.
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Ein
Nachteil bei der Verwendung eines Kontrastmediums bei der Angiographie
ist es, dass Patienten mit einer Nierenkrankheit oder -verletzung
von den für
die Angiographie verwendeten Kontrastmedien eine weitere Nierenschädigung erleiden
können. Patienten,
die Probleme mit Blutgerinseln haben, die eine bekannte Allergie
gegen Kontrastmedien haben, oder auf Jod, einen Bestandteil einiger
Kontrastmedien, allergisch sind, sind ebenfalls für ein Angiographieverfahren
nicht geeignete Kandidaten.
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Obwohl
die Angiographie recht wirksam zum Lokalisieren von großer Plaque
in Arterien ist, ist dieses Verfahren nicht in der Lage, zu bewerten,
ob die Plaque entzündet
und/oder instabil ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wird eine Gefäßkathetervorrichtung
zur Temperaturmessung von Gefäßgewebe
offenbart, die einen flexiblen Körper,
mindestens zwei Thermosensoren, die auf elastisch vorgespannten
Vorsprüngen
angeordnet sind, die von dem Körper
herabhängen,
und einen Träger
zum Übertragen
der Temperaturdaten an der Gefäßwand von
den Sensoren zu einer entfernten Vorrichtung aufweist.
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Es
ist wesentlich, dass berichtet wurde, dass instabile und entzündete Plaque
dazu führen
kann, dass die Temperatur der Arterienwand bis zu 2,5°C in der
Nähe der
entzündeten
Plaque steigen kann. Bei der vorliegenden Offenbarung wird die Gefäßkathetervorrichtung,
hierin nachfolgend als Thermographie-Katheter bezeichnet, in die
Arterie eingeführt, um
die Temperatur an der Gefäßwand zu
erfassen. Die Temperaturdaten werden nachfolgend über den Träger zu einer
entfernten Vorrichtung übertragen, wo
die Wandtemperatur erfasst und aufgezeichnet werden kann. Deshalb
ist das folgende System in der Lage, entzündete Plaque durch Beobachten
der Gefäßwand auf
erhöhte
Temperaturen zu lokalisieren. Dies kann erreicht werden, indem die
in Bezug auf normale Segmente eines Gefäßes relative Temperatur oder
absolute Temperaturwerte gemessen werden.
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Im
Allgemeinen weist der Thermographie-Katheter eine Mehrzahl von koaxialen
Lumen auf. Vorzugsweise umfasst der Thermographie-Katheter ein zentrales
Lumen, das geeignet ist, auf einem standardmäßigen Angioplastie-Führungsdraht angebracht
zu werden, der für
die Einführung
in ein Gefäß geeignet
ist. Die Vorrichtung basiert vorzugsweise auf dem Schnellwechsel-
oder Monorail-System, obwohl die Over-the-Wire-Techniken ebenfalls vorgesehen
sind. Vorteilhafterweise ist außerhalb des
zentralen Lumens ein Zwischen-Lumen angeordnet. Mit weiterem Vorteil
ist außerhalb
des Zwischen-Lumens ein externes Lumen angebracht, das hierin nachfolgend
als eine Hülle
bezeichnet ist. Bevorzugt ist an dem distalen Ende der Vorrichtung
ein Führungselement
vorgesehen. Andere Lumen können
vorhanden sein und sämtliche
Lumen können
im Inneren oder zwischen angrenzenden Lumen Komponenten aufnehmen.
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Die
Vorsprünge
sind vorzugsweise auf dem zentralen oder dem Zwischen-Lumen angebracht, sie
können
jedoch an jedem beliebigen Lumen innerhalb der Hülle befestigt sein.
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Das
zentrale Lumen kann aus den standardmäßigen Katheter-Lumen-Materialien
gebildet sein, z. B. Nylon, PTFE, Polyurethan, Polycarbonat und
Silikone und deren Mischungen.
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Das
Zwischen-Lumen und die Hülle
sind im Allgemeinen aus den standardmäßigen Katheter-Lumen-Materialien,
die oben erläutert
sind, aufgebaut, jedoch individuell daraus ausgewählt.
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Die
Hülle ist
geeignet, über
das angrenzende Lumen zu passen, das innerhalb der Hülle aufgenommen
ist, und sollte in der Lage sein, sich relativ zu dem angrenzenden
Lumen unter der Steuerung einer entfernten Vorrichtung zu bewegen.
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Vorzugsweise
sind das zentrale und Zwischen-Lumen aneinander befestigt und nicht
relativ zueinander beweglich.
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Vorteilhafterweise
ist das Führungselement an
dem äußeren distalen
Ende angeordnet und ist permanent auf dem zentralen Lumen angebracht.
Mit Vorteil ist das Führungselement
aus einem Material gebildet, das die Möglichkeit der Zerstörung der
Gefäßwand minimiert.
Z. B. wird ein elastisches Material üblicherweise verwendet, um
das Führungselement zu
bilden. Insbesondere umfassen bevorzugte Materialien für das Führungselement
Nylon, PTFE, Polyurethan, Polycarbonat und Silikone. Das Führungselement
ist üblicherweise
konisch auf das äußere distale Ende
zulaufend und bildet eine allgemeine Projektil- oder Birnenform.
Dies ermöglicht
eine einfache Handhabung des Katheters innerhalb des Gefäßgewebes
und minimiert die Möglichkeit
von potenziellen Beschädigungen
des Gefäßgewebes.
Der distale Abschnitt, typischerweise die letzten 20 cm oder so, muss
von ausreichender Flexibilität
für den
Thermographie-Katheter sein, um arterielle winklige Biegungen von
mindestens 90° und
bis zu 180° in
Blutgefäßen zu überwinden,
die bis zu 2 mm klein sein können,
mit einem Krümmungsradius,
der bis zu 4 mm niedrig sein kann.
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Vorzugsweise
weist der flexible Körper
des Thermographie-Katheters eine Längsachse auf und mindestens
ein Teil der Vorsprünge
ist radial von der Längsachse
des Körpers
ausdehnungsfähig.
Im Allgemeinen weisen die Vorsprünge
eine längliche Form
auf, vorzugsweise weisen sie Dimensionen in dem Bereich von 2 mm
bis 15 mm auf, noch bevorzugter von 3 mm bis 7 mm in der Länge. Die
Vorsprünge
weisen bevorzugt einen Durchmesser von 0,3 mm bis 5 mm, noch bevorzugter
von 0,5 mm bis 3 mm auf.
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Ein
erstes Ende des Vorsprungs ist vorzugsweise an dem Körper befestigt,
bevorzugt an dem Zwischen- und/oder dem zentralen Lumen, während ein
zweites Ende einen oder mehrere Sensoren aufweist. Das zweite Ende
ist vorteilhafterweise frei, d. h. es ist nicht an irgendeinem Lumen
befestigt, und es ist geeignet, radial weg von dem zentralen Lumen bewegt
zu werden.
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Alternativ
kann der Vorsprung an einem Lumen an mehr als einer Position befestigt
sein, z. B. an jedem Ende des Vorsprungs. Ein derartiger Vorsprungsaufbau
bildet eine Schleife. In solch einem Falle ist der Sensor vorzugsweise
an dem Scheitelpunkt der Schleife angeordnet.
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Zwei
oder mehr Sensoren, vorzugsweise 2 bis 10 Sensoren, noch vorteilhafter
2 bis 6 Sensoren können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Bevorzugt ist jeder
Sensor auf einem unterschiedlichen Vorsprung angeordnet. In einem
besonders bevorzugten Beispiel sind vier Vorsprünge vorgesehen, wobei jeder
einen einzelnen Sensor darauf angebracht aufweist.
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Die
Sensoren sind vorzugsweise an einer äußeren Fläche des Vorsprungs angeordnet,
relativ zum zentralen Lumen, d. h. sie sind auf das in Verwendung
befindliche Gefäßgewebe
gerichtet. Jeder Sensor sollte vorteilhafterweise in Richtung des
distalen Endes des Vorsprungs oder an ihm angeordnet sein.
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Die
Vorsprünge
müssen
nicht in der im Wesentlichen selben umfänglichen Ebene des Thermographie-Katheterkörpers angebracht
sein, diese Konfiguration ist jedoch bevorzugt.
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Die
Vorsprünge
weisen vorzugsweise ein superelastisches Material auf. Die Superelastizität bezieht
sich auf die Fähigkeit
bestimmter Metalle, einer starken elastischen Verformung ausgesetzt
zu sein. Derartige Verbundstoffe weisen vorteilhafterweise Merkmale
wie z. B. Biokompatibilität,
Knickwiderstandsfähigkeit,
Belastungsbeständigkeit,
physiologische Kompatibilität,
Formgedächtnis-Verwendung, dynamische
Interferenz und Ermüdungsbeständigkeit
auf.
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Eine
große
Anzahl von superelastischen Materialien kann verwendet werden, Ni-Ti
Drei fach-Legierungen sind jedoch bevorzugt, insbesondere binäres Ni-Ti
mit zwischen 50,6 und 51,0 Atomprozent Nickel. Obwohl viele Metalle
superelastische Effekte aufweisen, scheinen Ni-Ti-basierte Legierungen
für die
Verwendung im menschlichen Körper
am besten geeignet, da sie chemisch und biologisch kompatibel sind.
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Vorteilhafterweise
nimmt der Vorsprung, wenn nicht niedergedrückt, eine Einsatzkonfiguration an,
in der ein freies Ende des Vorsprungs sich von dem zentralen Lumen
weg erstreckt. In dieser Einsatzkonfiguration ist der Vorsprung
elastisch gegen die verwendete Gefäßwand vorgespannt, wodurch ein
Kontakt zwischen dem Sensor und der Wand ausgelöst wird. Dadurch wird ein adäquater thermischer Kontakt
mit der Gefäßwand erreicht,
ohne den Blutdurchfluss wesentlich zu beeinträchtigen.
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In
einem alternativen Beispiel können
die Vorsprünge
angebracht sein, um einen ähnlichen elastisch
vorgespannten Effekt zu erzielen. Z. B. ist ein Verfahren, um dies
zu erreichen, die Vorsprünge auf
einer Feder anzubringen, vorzugsweise einer Mikrofeder, sodass sich
der Vorsprung, wenn nicht herunter gedrückt, gegen die Gefäßwand erstreckt,
wie oben erläutert.
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Die
Sensoren können
von einer beliebigen Art von Temperatursensoren sein und werden
vorzugsweise aus Thermistoren, Thermokopplern, Infrarotsensoren
und dergleichen ausgewählt.
Vorzugsweise sind die Sensoren Thermistoren. Dies sind vorzugsweise
Metalllegierungen mit niedriger elektrischer Impedanz. Solche Thermistoren
haben sich als extrem zuverlässig
bezüglich
der Verhältnisse
zwischen den Temperaturveränderungen
und den Widerstandveränderungen
herausgestellt.
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Im
Allgemeinen können
die Sensoren durch beliebige Mittel an den Lumen befestigt sein.
Jeder Sensor ist vorzugsweise an dem Ende jedes Vorsprungs permanent
angebracht. Z. B. kann jeder Vorsprung an dem Lumen durch Kleben,
Löten,
Schweißen
befestigt sein oder kann integral mit dem Lumen ausgebildet sein.
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Jeder
Sensor ist mit einem Träger
verbunden, der geeignet ist, die von der Gefäßwand empfangenen Informationen
zu übertragen.
Der Träger weist
vorzugsweise eine niedrige Impedanz auf. Der Träger befindet sich in elektrischer
Verbindung mit dem nahen Ende der Vorrichtung. Der Träger wird vorzugsweise
aus Nickel- oder Kupferdraht ausgewählt.
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Bevorzugt
weist der Thermographie-Katheter ein Kontrastmittel auf, das bei
der Ortsbestimmung der Vorrichtung mittels Fluoroskopie während des
chirurgischen Eingriffs hilft. Noch vorteilhafter umfasst mindestens
ein Sensor ein Kontrastmittel, sodass er mittels Fluoroskopie erkennbar
ist. Am meisten bevorzugt umfassen die individuellen Sensoren unterschiedliche
Kontrastmitteltypen, sodass bei Verwendung von Fluoroskopie die
individuellen Sensoren erkannt und ihre räumliche Orientierung und relative
Anordnung zu einem gewünschten
Teil der Gefäßwand dadurch
klar definiert werden können.
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Das
distale Ende kann zusätzlich
ein Ultraschall-Sondensystem aufweisen, das Bilder der Arterienwand
liefern kann. Dies kann durch den Einbau an dem distalen Katheterende
eines phasengesteuerten Feldes (phased array) aus Hochfrequenz-Ultraschallkristallen
oder eines Ultraschallelements mit mechanischem Sektor erreicht
werden. Auf diese Weise können
intravaskuläre
Ultraschall-Bilder (IVUS) gleichzeitig mit den Temperaturdaten erfasst werden.
Dies ist für
die morphologische Datenerfassung, für das korrekte Erkennen des
interessierenden Bereiches und für
die genaue Katheterpositionierung extrem nützlich.
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Der
nahe Abschnitt des Thermographie-Katheters umfasst einen Verbinder
zum Koppeln des Temperaturdatensignals an eine entfernte Vorrichtung
wie z. B. einen Personal-Computer.
Vorzugsweise weist der Verbinder n + 1 Buchsen auf, um eine korrekte Übertragung
des elektrischen Spannungssignals zu gewährleisten, das von den Sensoren übertragen
wird, wobei n die Anzahl von Sensoren ist. Diese Signale werden
entlang der Drähte
von den Sensoren übertragen.
Die Drähte
sind vorzugsweise innerhalb der Hülle aufgenommen und sind vorzugsweise
bezüglich
des Patienten elektrisch isoliert. Vorteilhafterweise sind die Drähte zwischen
dem zentralen Lumen und dem Zwischen-Lumen innerhalb der äußeren Hülle aufgenommen.
Die n + 1 Buchsen sind mit den n Sensordrähten und einer Erdungsleitung
verbunden.
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Weiterhin
ist eine Rückziehvorrichtung
zur Handhabung eines Katheters mit mehreren Lumen offenbart, der
eine erste Lumenhalterung zum Halten eines ersten Lumens des Katheters
und eine zweite Lumenhalterung zum Halten eines zweiten Lumens des
Katheters sowie einen Antriebsmechanismus aufweist, wobei jede der
ersten und zweiten Lumenhalterungen wahlweise mit dem Antriebsmechanismus
zur unabhängigen
als auch relativen Bewegung bezüglich
der anderen Lumenhalterung verbindbar ist, um die Konfiguration
des Katheters zu steuern.
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Vorteilhafterweise
ist die Rückziehvorrichtung
geeignet zur Verwendung mit der Gefäßkathetervorrichtung gemäß des ersten
Aspektes der vorliegenden Erfindung.
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Die
Rückziehvorrichtung
ermöglicht,
dass ein Führungskatheter
und der Thermographie-Katheter
fest angebracht sind. Insbesondere ermöglicht die Rückziehvorrichtung
eine relative Bewegung zwischen dem Führungskatheter und dem Thermographie-Katheter,
sie erlaubt im Betrieb jedoch, dass der Thermographie-Katheter relativ
bezüglich
des Patienten bewegt wird und schränkt die Bewegung des Führungskatheters
relativ zu dem Patienten ein. Die Rückziehvorrichtung ermöglicht darüber hinaus
eine gesteuerte Rückstellung
und die Beibehaltung der Position der zugehörigen Hülle, wodurch eine atraumatische
Ausdehnung der Vorsprünge
auf den Thermographie-Katheter gewährleistet ist.
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Vorzugsweise
weist die Lumenhalterung der Rückziehvorrichtung
eine Halterung für
den Führungskatheter,
eine Halterung für
die Hülle
und eine Halterung für
das kombinierte innere und Zwischen-Lumen auf. Hierin wird die Führungskatheter-Halterung
als Halterung A, die Hüllenhalterung als
Halterung B und die Halterung des inneren und Zwischen-Lumens als
Halterung C bezeichnet.
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Halterung
A hat eine feste Position während des
Rückziehens,
sie sollte vorteilhafterweise jedoch einstellbar sein. Die Halterungen
B und C sind bevorzugt relativ zueinander und zur Halterung A beweglich.
Die Halterungen B und C sind vorzugsweise per Motor angetrieben,
am meisten bevorzugt durch einen Schrittmotor angetrieben. Obwohl
die Halterungen B und C bewegbar sind, sind sie vorzugsweise geeignet,
ein wahlweises Verriegeln an Ort und Stelle relativ zueinander und/oder
bezüglich
der Halterung A zu ermöglichen.
Die Halterungen B und C sind vorzugsweise auf dem Antriebsmechanismus
angebracht. Der Antriebsmechanismus ermöglicht, dass der Katheter zu
dem Patienten hin oder von ihm weg durch die Bewegung der Halterungen
B und/oder C getrieben wird.
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Das
Verriegeln der Halterungen B und C gewährleistet, dass die Hülle sich
nicht relativ zu den Lumen bewegt, die innerhalb der Hülle aufgenommen
sind, wodurch gewährleistet
ist, dass die Vorsprünge
in der Einsatzkonfiguration verbleiben und mit dem Gefäßgewebe
in dem betreffenden Bereich in Eingriff bleiben.
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Der
Verriegelungsmechanismus auf der Rückziehvorrichtung umfasst einen
Rückhaltemechanismus,
vorzugsweise eine Anschlagstange. Diese ist mit Einrichtungen zum
Ineinandergreifen der Vorsprünge
in die Halterungen B und/oder C versehen. Ein ähnlicher Satz von Vorsprüngen innerhalb derselben
Halterung wird verwendet, um die Halterungen mit dem Antriebsgestänge zu verbinden.
Diese Vorsprünge
können
durch einen Benutzer betätigt werden,
der wahlweise steuern kann, welche der Halterungen verriegelt und
welche angetrieben sind, und der das Zusammenwirken zwischen den
Halterungen steuern kann.
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Der
Antriebsmechanismus wird vorzugsweise durch einen Schrittmotor angetrieben,
und vorteilhafterweise ist ein Getriebe zusammen mit den Steuerungs-
und Überwachungseinrichtungen
vorgesehen.
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Es
ist insbesondere wichtig, dass eine wesentliche Okklusion bzw. Verstopfung
des Gefäßgewebes
verhindert wird. Dies wird durch die vorliegende Erfindung erreicht,
da die Vorrichtung in einer Einsatzkonfiguration ihre radiale Querschnittsfläche im Wesentlichen
nicht über
die radiale Querschnittsfläche
der Vorrichtung in einer zurückgezogenen
Konfiguration erhöht.
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Vorzugsweise
beträgt
das Verhältnis
der Flächen
der Querschnittsprofile der Vorrichtung in der Einsatzkonfiguration
zur eingezogenen Konfiguration in dem Bereich 4:1–1:1, bevorzugt
3:1–1,25:1,
noch bevorzugter 2,5:1–2:1,
am meisten bevorzugt 1,75:1–1,25:1.
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Die
Gefäßkatheter-Vorrichtung
der vorliegenden Offenbarung kann nach der Erkennung und der Messung
des Gefäßgewebes,
insbesondere von atherosklerotischer Plaque verwendet werden, um einen
Bereich zu behandeln, der als risikoreich bezüglich des Bruchs der Plaque
identifiziert wurde. Die Behandlung kann durch Wiedereinführen des
Katheters in einen vorbestimmten Bereich des Gefäßgewebes bewirkt werden. Dieses
Wiedereinführen
kann in einer gesteuerten Art und Weise erreicht werden, da die
vorherige Temperaturmessabtastung mit der Vorrichtung verwendet
werden kann, um eine Temperaturkartierung des Gefäßgewebes
zu erzeugen. Diese Informationen werden in der entfernten Vorrichtung gespeichert
und können
verwendet werden, um den Risikobereich wieder zu lokalisieren. Dieses
Verfahren erfordert weniger Kontrastmittel, das dem Patienten per
Infusion zugeführt
werden muss, als normalerweise bei ähnlichen Gefäßeingriffsverfahren
notwen dig wäre,
da die Position des Thermographie-Katheters aufgrund der in der
entfernten Vorrichtung gespeicherten Daten bekannt ist. Die Rückziehvorrichtung
kann anschließend
unter der Steuerung eines Benutzers verwendet werden, um den Katheter
beispielsweise zurück
zu dem Anfangspunkt der Temperaturmessung oder einem beliebigen
Punkt entlang des Pfades der Temperaturdatenerfassung für weitere
Temperaturmessungen oder alternative Behandlungen des Gefäßgewebes
zu lenken.
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Z.
B. kann die Katheter-Vorrichtung dann verwendet werden, um den Bereich
durch ein beliebiges der üblichen
therapeutischen Verfahren zu behandeln, einschließlich der
lokalisierten Zufuhr eines Therapeutikums, der Einführung eines
Stents, einer Brachy-Therapie, der Abtragung von ausgewählten Gewebe
usw. Deshalb kann der Thermographie-Katheter zusätzlich Angioplastie-Ballone
oder -Hülsen aufweisen.
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Gemäß eines
ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung weist ein Computerprogrammprodukt computerausführbare Befehle
zum Verarbeiten von Bild- und Temperaturdaten auf, um eine Ausgabe
zu erzeugen, bei der die Temperaturdaten einer entsprechenden Position
auf einem Bild zugeordnet werden, an der diese Temperaturdaten erfasst
wurden, um eine integrierte graphische Bildausgabe bereitzustellen,
wobei die Temperaturdaten Thermographiedaten sind, die die Oberflächentemperatur
an einer Gefäßwand repräsentieren,
und wobei die Bilddaten kennzeichnend für die Morphologie der Gefäßwand sind.
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Des
Weiteren wird ein Verfahren zum Erhalten von Temperaturdaten an
einer Gefäßwand offenbart,
das die Schritte des Zurückziehens
eines Thermographie-Katheters, der die Gefäßwandtemperatur über eine
vorbestimmte Länge
des Gefäßgewebes misst,
und der Verarbeitung der Temperaturdaten unter Bezugnahme auf die
Bilddaten aufweist, die repräsentativ
für die
Morphologie der Gefäßwand sind, um
eine integrierte graphische Bildausgabe bereitzustellen, bei der
die Temperaturdaten einer entsprechenden Position auf einem Bild
zugeordnet werden, wo die Temperaturdaten erfasst wurden.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung ist ein computerimplementiertes
Verfahren zum Verarbeiten von Bild- und Temperaturdaten und zum
Erzeugen einer Ausgabe, das die Schritte des Zuordnens von Temperaturdaten
zu einer entsprechenden Position auf einem Bild, an der die Temperaturdaten
erfasst wurden, und des Erzeugens einer integrierten graphischen
Bildausgabe aufweist, wobei die Temperaturdaten Thermogra phiedaten sind,
die die Oberflächentemperatur
an einer Gefäßwand repräsentieren,
und wobei die Bilddaten kennzeichnend für die Morphologie der Gefäßwand sind.
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Vorzugsweise
sind die Bilddaten Angiogramm-Bilddaten oder intravaskuläre Ultraschallbilddaten
derselben Gefäßwand.
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Vorteilhafterweise
werden die Thermographie-Daten unter Verwendung einer Gefäßkatheter-Vorrichtung
gemäß des ersten
Aspektes der vorliegenden Erfindung erfasst.
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Vorteilhafterweise
ist die integrierte graphische Bildausgabe eine zweidimensionale
Darstellung der Morphologie des Zielgefäßes, wobei ein Temperaturprofil
der Zielgefäßwand darüber gelegt ist.
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Alternativ
kann die integrierte graphische Bildausgabe eine dreidimensionale
Darstellung der Morphologie des Zielgefäßes sein, wobei ein Temperaturprofil
der Zielgefäßwand darüber gelegt
ist.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Beispiele
der vorliegenden Erfindung werden nun ausführlich unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Systems zur Durchführung einer
Gefäßkatheterisierung
eines Patienten ist;
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2 eine
Seitenansicht des distalen Endes der Vorrichtung in einer Temperaturfühl-(Einsatz)-Konfiguration
zeigt;
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3 eine
Seitenansicht des distalen Endes der Vorrichtung in einer nicht
die Temperatur messenden (eingezogenen) Konfiguration zeigt;
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4 die
Rückziehvorrichtung
in Seitenansicht zeigt;
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5 die
Rückziehvorrichtung
in Draufsicht zeigt;
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6 ein
Flussdiagramm ist, das die Schritte darstellt, die beim Durchführen der
intravaskulären Katheterisierung
eines Patienten und der zugehörigen
Datenerfassung und Bildverarbeitung involviert sind;
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7 ein
Angiogramm-Vollbild zeigt, über das
ein Temperaturprofil gelegt ist; und
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8 ein
IVUS-Vollbild zeigt, über
das ein Temperaturprofil gelegt ist.
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Ausführliche Beschreibung
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Systems zur Durchführung der
vaskulären
Katheterisierung eines Patienten.
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Das
System umfasst einen Personal-Computer (PC) 1, der eine
allgemeine Benutzeroberfläche
(GUI) über
eine Anzahl von Monitoren 2 bereitstellt. Das Benutzeroberflächensystem
basiert auf einer Microsoft WindowsTM-Plattform.
Mehrere Fenster können
verwendet werden, um Daten von/zu dem Benutzer zu erfassen/darzustellen.
Obwohl nicht dargestellt, kann der PC Benutzereingaben über eine Tastatur
und eine Maus oder eine andere Zeigervorrichtung in herkömmlicher
Art und Weise empfangen. Der PC umfasst eine Anzahl von Datenspeichern 7, die
extern sein können,
und eine CD-ROM-Lese-/Schreibvorrichtung 3.
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Der
PC ist über
eine Datenschnittstelle 4 an einen Thermographie-Katheter 5 gekoppelt,
wobei dessen Einzelheiten nachfolgend beschrieben sind. In diesem
Beispiel überträgt der Thermographie-Katheter 5 vier
Kanäle
(einen für
jeden Sensor), die durch die Datenschnittstelle 4 empfangen
werden. Ein analoges Temperaturdatensignal auf jedem Kanal wird
unter Verwendung eines A/D-Wandlers innerhalb der Datenschnittstelle 4 bei
einer vom Benutzer konfigurierten Abtastrate von bis zu 2,5 KHz
umgewandelt. Typischerweise wird die Abtastrate auf etwa 25 bis
50 Hz eingestellt, um die Menge der erfassten Daten zu reduzieren.
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Die
Datenschnittstelle 4 umfasst einen Multiplexer (nicht dargestellt),
der die vier digitalen Kanäle zu
einem einzigen Zeitmultiplex-Signal (Time Division Multiplex; TDM)
kombiniert. Dieses TDM-Signal wird an den PC über einen PCI-Bus gekoppelt.
Die Daten von jedem Kanal werden in einen Speicherbereich innerhalb
des Datenspeichers 7 geschrieben, der für den Kanal reserviert ist,
wo er nachfolgend zur Datenverarbeitung zusammen mit den entsprechenden
Zeitabfolgedaten von anderen Kanälen
und Bilddaten von anderen Quellen abgefragt werden kann.
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Die
Temperaturdaten von dem Thermographie-Katheter 5 werden
in die auf dem PC laufende Systemsoftware unter Verwendung von Funktionsaufrufen
eingeführt.
Die Temperaturdaten werden in die Software als tatsächliche
Spannungen an den A/D-Hardwareeingängen eingegeben,
und müssen deshalb
in Temperaturen umgewandelt werden. Eine Sensordaten-Umwandlungsfunktion übernimmt
diesen Prozess.
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Das
System ist derart aufgebaut, in Verbindung mit einer Fluoroskopie-Röntgen-Vorrichtung verwendet
zu werden, und umfasst deshalb eine Videovollbild-Erfassungsschnittstelle 6,
die die Fluoroskopie-Videodaten-Eingaben an den PC über einen PCI-Bus
koppelt. In ähnlicher
Weise kann es in Verbindung mit intravaskulären Ultraschall-(IVUS-)Bilddaten
verwendet werden, die von dem Thermographie-Katheter 5 zugeführt werden
(wenn mit der geeigneten Hardware versehen). Die Systemsoftware allokiert
ausreichenden Speicherbereich in dem Systemspeicher für diese
Daten, wobei die aktuelle Systemkonfiguration, z. B. die Abtastrate,
die Aufzeichnungszeit und die Videovollbildgröße berücksichtigt werden. Ein Speicher-Handle
hDib wird verwendet, um die Videodaten direkt über den PCI-Bus von der Videovollbilderfassungsschnittstelle 6 diesem
allokierten Bereich in dem Speicher zuzuordnen. Der hDib-Speicher
ist in i gleiche Teile aufgeteilt, wobei der einer Größe entspricht,
die die gleich dem Vollbildzwischenspeicher der Vollbilderfassungsschnittstelle
ist. Optional können
die hDib [i]-Daten auch einem Speicherbereich eines Bildschirmvideozwischenspeichers
zugeordnet werden, wodurch die Möglichkeit
einer Live-Vorschau
während
der Aufzeichnung gegeben ist. Jedes Mal, wenn die Software eine
Gruppe x aus vier (oder mehreren) Temperaturmessungen aufzeichnet,
fragt sie nach einer Vollbilderfassung bei hDib [x]. Die Benutzerkonfigurationsdatei
bestimmt das Verhältnis
der Erfassung zwischen Temperaturdaten und Fluoroskopie-Videovollbildern.
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Während unter
normalen Umständen
der Thermographie-Katheter 5 manuell eingesetzt wird, ist
beabsichtigt, dass, wenn Gefäßmessungen
durchgeführt
werden, der Thermographie-Katheter 5 unter Verwendung eines
elektromechanischen Rückziehantriebs 8 relativ
zu einer vorbestimmten Startposition zurückgezogen wird, der an den
Körper
des Katheters gekoppelt ist. Der Rückziehantrieb 8 wird durch
den PC über
eine Rückziehantriebsschnittstelle 9 gesteuert.
Die Systemsoftware greift auf die benutzerdefinierten Konfigurationsdateien
zu, um die notwendigen Informationen über die Steuerung der automatischen
Rückziehschnittstelle 9 des
Systems zu erhalten. Die Datenabtastrate, die Aufzeichnungsdauer
und die vorgewählte
Rückziehrate
werden bei der Einstellung der Rückziehgeschwindigkeit
berücksichtigt.
Die Softwareroutinen steuern einen D-/A-Wandler (nicht dargestellt),
der den Eingang der Rückziehschnittstelle 9 mit
einer geeigneten Steuerspannung versorgt. Der gesteuerte Rückziehprozess wird
nachfolgend ausführlich
beschrieben.
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Das
graphische Ausgeben der Temperaturdaten kann sowohl online und/oder
offline erfolgen. In einem Online-Modus stellt der Monitor eine
Temperatur-/Zeitdauer-Kurve dar, wobei die Temperatur kontinuierlich
als verbundene Punkte graphisch dargestellt wird. In einem Offline-Modus
können
die Temperaturdaten aus dem Datenspeicher 7 (oder anderen
Medien) geladen werden und auf der Bildschirmkurve graphisch dargestellt
werden. Der Benutzer kann zu verschiedenen Zeit-/Temperatur-Orten
scrollen, wobei verschiedene automatisierte Funktionen vorgesehen
sein können,
z. B. automatisches Kennzeichnen der Minima und Maxima, eine Farbcodierung
der Temperatur auf einer Ochsenaugen-Kurve, farbliche thermale Kartierungen
und eine 3D-Temperaturcodierung auf einem Zylindermodell. In letzterem
Falle wird ein künstlicher
farbiger 3D-Zylinder, der das Blutgefäß darstellt, in Rippen (splines)
aufgeteilt, die gleich den Temperaturkanälen sind. Die Kanaltemperatur
wird auf jeder Rippe mit Farben codiert, die von dunkelblau (Minimaltemperatur)
bis hellrot (Maximaltemperatur) reichen. Der Benutzer kann den Zylinder
drehen, so wie er es in einer virtuellen 3D-Welt wünscht. Das
Hauptaugenmerk liegt auf der bestimmten Zeit bzw. dem Abstand, die/der der
Mausposition auf der Temperatur-/Zeit-Kurve des Bildschirms entspricht.
Die 3D-Positionierungsteuerung wird unter Verwendung von mehrfach
kubischen Bezier-Linien durchgeführt,
wobei die Krümmungssteuerpunkte
sich in Relation zu der Position des Zylinders in der virtuellen
Welt verändern.
Ein weiteres Fenster zeigt die numerischen Einzelheiten für die bestimmte
Zeit-/Abstand-Position. Videovollbilddaten von der gleichzeitigen
Fluoroskopie/IVUS werden als Vollbilder in einem gesonderten Fenster
graphisch dargestellt. Durch Bewegen auf eine bestimmte Zeit-/Temperatur-Position
wird das entsprechende Videovollbild automatisch projiziert. Auf
diese Weise sind Temperatur- und Vollbilder genau synchronisiert.
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Die
Systemsoftware ist so gestaltet, dass sie grundlegende und fortgeschrittene
Bildverar beitungsfunktionen für
die erfassten Fluoroskopie-/IVUS-Videovollbilder bereitstellt, wie
z. B. Filterung und On-Screen-Messfunktionen. Der Benutzer kann
die erfassten Vollbilder filtern, um ungewünschte Informationen zu verwerfen,
während
er sich auf die gewünschten
Informationen beschränkt.
Es gibt mehrere Auto-Filter-Optionen, sowie eine manuelle Einstellung
der Bildkurve. Zusätzlich
kann der Benutzer das System kalibrieren und mit der Durchführung von
On-Screen-Messungen von Distanzen und/oder Bereichen fortfahren.
Automatische Routinen führen eine
Quantifizierung der Messungen durch, wodurch signifikante Informationen über die
Eigenschaften der Läsion
angegeben werden. Die Temperatur kann auch auf dem Fluoroskopie-Vollbild
farbcodiert werden, wodurch einzigartige Informationen über die
Beziehung zwischen der Temperatur und der Morphologie bereitgestellt
werden.
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Durch
die Verwendung von Temperaturdaten und Videovollbild-Daten verwendet
die Systemsoftware fortgeschrittene Algorithmen, die auf der Interpolation
und der Fraktaltheorie basieren, um eine 3D-Rekonstruktion des Gefäßes unter
Messung mit Farbcodierung der Temperatur graphisch darzustellen.
Der Benutzer kann die virtuelle Kamera innerhalb des rekonstruierten
Gefäßes um 360° frei bewegen und/oder
durch das Blutgefäß fliegen.
2D-Rekonstruktionen
werden ebenfalls bereitgestellt. Die Temperaturdaten können auf
der Basis der mittleren Temperatur oder Kanal für Kanal verarbeitet werden.
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2 zeigt
ein Beispiel des distalen Endes eines Thermographie-Katheters, der
Sensoren 10 umfasst, die umfänglich um ein zentrales Lumen 14 angebracht
sind. In diesem Beispiel sind vier Sensoren 10 auf elastisch
vorgespannten Vorsprüngen 11 umfänglich um
das zentrale Lumen in 90° Intervallen angebracht,
obwohl lediglich zwei Sensoren hier aus Gründen der Klarheit dargestellt
sind.
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Die
Sensoren 10 sind NTC Thermistoren. Derartige Thermistoren
haben sich als extrem zuverlässig
bezüglich
der Beziehung zwischen den Temperaturveränderungen und Widerstandsveränderungen
erwiesen. Ein NTC Thermistor, der eine 30 KΩ Impedanz bei 25°C aufweist,
hält typischerweise
die Linearität
zwischen 35°C
und 45°C
bei einer Auflösung
von 0,01°C–0,1°C.
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Der
Aufbau der Thermistoren 10 ist der von zwei rechteckigen
Platten mit einem Metalllegierungs-Oxid in der Mitte. Der Thermistor
weist Abmessungen in dem Bereich von 0,25 mm–5 mm und einen Durchmesser
von weniger als 1 mm auf.
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Jeder
Thermistor 10 ist permanent an dem Ende jedes Vorsprungs 11 befestigt,
wobei er mit einem thermisch leitenden Epoxy-Kleber 12 verbunden wird.
Der Thermistor 10 ist permanent mit einem Isolationsdraht 13 verbunden,
vorzugsweise einem isolierten zweiadrigen Draht. Der Draht 13 weist
eine geringe Impedanz auf und ist aus Nickel und/oder Kupfer aufgebaut.
Dieser Draht sorgt für
eine elektrische Verbindung mit dem nahen Ende der Vorrichtung (nicht
dargestellt).
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Die
Vorsprünge 11 werden
auf dem zentralen Lumen 14 angebracht und sind übereinander
zwischen dem zentralen Lumen 14 und einem Zwischen-Lumen 15 gestapelt.
Der Punkt, an dem die Vorsprünge 11 auf
das zentrale/Zwischen-Lumenende treffen, ist abgedichtet. Dies bedeutet,
dass die Bestandteile, die zwischen dem zentralen und dem Zwischen-Lumen angeordnet
sind, elektrisch von dem Patienten bis auf die Vorsprünge isoliert
sind. Dies bedeutet ebenfalls, dass keine Luft oder Verunreinigungen,
die ihren Weg in den Raum zwischen den Lumen finden könnten, auf
den Patienten übertragen
werden können.
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Wie
in 2 dargestellt, ist der Thermographie-Katheter
auf einem Angioplastie-Führungsdraht 16 angebracht,
der durch das zentrale Lumen 14 verläuft, und auf einem Führungselement 14,
der die Spitze des Thermographie-Katheters definiert.
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In
Betrieb kann die Vorrichtung zwischen einer Konfiguration, bei der
die Wandtemperatur nicht gemessen wird, und einer Konfiguration,
bei der die Temperatur gemessen wird, angesteuert werden. Die Konfiguration,
bei der keine Temperaturmessung durchgeführt wird, wird hierin nachfolgend
als die eingezogene Konfiguration bezeichnet. Die Konfiguration,
bei der die Temperatur gemessen wird, wird hierin nachfolgend als
die Einsatzkonfiguration bezeichnet. Ein Beispiel der Einsatzkonfiguration
ist in 2 dargestellt. Ein Beispiel der eingezogenen Konfiguration ist
in 3 dargestellt.
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In
der eingezogenen Konfiguration umgibt eine Hülle 18 die Vorsprünge 11,
sodass sie darauf beschränkt
sind, parallel zur Längsachse
des Katheters zu liegen, und deshalb keine Einsatzposition einnehmen
können.
Die Hülle 18 erstreckt
sich bis zum hinteren Ende des Führungselementes 17,
es überlappt
jedoch nicht mit dem Führungselement.
Dies minimiert jegliche Hervorragungen von dem Thermographie-Katheter,
die zu einer Beschädi gung
der Gefäßwand führen könnten. Dies
ist insbesondere wichtig, wo ein Gefäß abgewinkelt ist oder es eine
Verzweigung des Gefäßes gibt.
Derartige Merkmale führen
zu einer Verbiegung des Thermographie-Katheters und würden beliebige
Hervorragungen zur Geltung bringen. Deshalb stellen in diesem Beispiel
die Hülle 18 und
das Führungselement 17 ein
glattes Profil dar, wenn sie in der eingezogenen Konfiguration aneinander
grenzen.
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Um
die Einsatzkonfiguration anzunehmen, wird die Hülle 18 von dem äußeren distalen
Ende weggezogen, d. h. weg von dem Führungselement 17 in
Richtung des nahen Abschnitts, um die Vorsprünge 11 freizulegen.
Wenn die Hülle 18 in
dem in 2 dargestellten Grad zurückgezogen wird, nehmen die
elastisch vorgespannten Vorsprünge 11 die Einsatzkonfiguration
ein. Es ist anzumerken, dass die Hülle von dem nahen Ende der
Vorrichtung gesteuert wird und in ihrer Gesamtheit in den Figuren nicht
dargestellt ist.
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In
der Einsatzkonfiguration wird die Hülle 18 eingezogen,
bis sie zumindest auf einer Ebene mit den Halterungen für die Vorsprünge 11 auf
dem Zwischen-Lumen 15 ist, sodass sie die Bewegung der Vorsprünge nicht
behindert.
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Die
Vorsprünge
sind aus NiTinol hergestellt und nehmen die Einsatzkonfiguration
aufgrund ihrer superelastischen Eigenschaften automatisch an, d. h.
sie sind selbst ausdehnend.
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Es
ist anzumerken, dass jeder Vorsprung 11 tatsächlich unabhängig ist
und sich deshalb zur Gefäßwand in
der Einsatzkonfiguration erstrecken kann, jedoch keine hohen Kraftwerte
auf die Wand ausübt.
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Eine übergroße Kraft
sollte nicht auf die Gefäßwand ausgeübt werden.
Dies wird sich je nach Art der Gefäßwand voneinander unterscheiden.
In allen Fällen übt die Vorrichtung
genug Kraft aus, um einen ausreichenden thermischen Kontakt zwischen
den Sensoren 10 und der Gefäßwand herzustellen. Insbesondere
sind, wenn der Katheter sich in der Einsatzkonfiguration befindet,
vorzugsweise sämtliche Vorsprünge 11 zu
jedem beliebigen Zeitpunkt in Kontakt mit der Gefäßwand.
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Die
Vorsprünge 11 bilden
individuell einen bestimmten Ausdehnungswinkel (r) weg von der Längsachse
des Katheters. In der Einsatzkonfiguration weist r einen Wert im
Bereich von 15°–70° auf. Der Winkel
r ist jedoch nicht festgelegt und variiert je nach Durchmesser des Gefäßgewebes,
das aufgrund der Flexibilität
der Vorsprünge 11 gemessen
wird.
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Katheter
mit unterschiedlichen Durchmessern können für unterschiedliche Durchmesser
von Gefäßgewebe
verwendet werden. Da es jedoch wünschenswert
ist, den Durchmesser der Katheter bei allen in Gefäße eingreifenden
Behandlungen zu minimieren, ist es wünschenswert, die Länge der
Vorsprünge
und/oder den Winkel anzupassen, mit dem sich die Vorsprünge weg
von dem zentralen Lumen je nach Abmessungen des Gefäßgewebes
erstrecken, das gemessen wird, und nicht die Dimensionen des Katheterkörpers zu
erhöhen.
Deshalb erfordern die Vorsprünge
für ein
großes
Blutgefäß mit z.
B. 8 mm Durchmesser im Allgemeinen eine Vorsprungslänge im Bereich
von 5 mm bis 10 mm. Gefäßgewebe
mit kleinerem Durchmesser, z. B. einem Durchmesser von 2,5 mm, erfordern
im Allgemeinen eine Vorsprungslänge
in dem Bereich von 2 mm bis 6 mm. Typischerweise beträgt das Verhältnis der
Fläche
der Querschnittsprofile der Vorrichtung der Einsatz- zur eingezogenen
Konfiguration bis zu 4:1.
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Der
Thermographie-Katheter umfasst ein Ventilsystem (nicht dargestellt),
das erlaubt, dass das zentrale Lumen 14 in einer angemessenen
Weise durchspült
wird, wodurch die Möglichkeit
von Luftblasen oder Verunreinigungen innerhalb des Lumens minimiert
wird. Ein derartiges Ventil ist aufgebaut, dass es mit einer 2 mm,
5 mm, oder einer 10 mm 6° Luer-Spritze ineinander
greifen kann. Der Thermographie-Katheter kann mit einem geeigneten
Fluid wie z. B. einer Salzlösung
gespült
werden. Wenn man den Katheter spült,
sollte das Fluid über
das entfernte Ende des Katheters austreten, wodurch eine korrekte
Spülung
des zentralen Lumens 14 angezeigt wird.
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Der
nahe Abschnitt des Thermographie-Katheters (nicht dargestellt) umfasst
einen Verbinder für die Übertragung
des Temperatursignals zu der Datenschnittstelle 4. Der
Verbinder umfasst fünf
Buchsen, um eine ordentliche Übertragung
des elektrischen Spannungssignals zu gewährleisten, das von den vier
Thermistoren 10 übermittelt
wird. Diese Signale werden entlang der Drähte 13 von den vier
Thermistoren 10 übertragen.
Die Drähte 13 sind
zwischen dem zentralen Lumen 14 und dem Zwischen-Lumen 15 aufgenommen,
innerhalb der äußeren Hülle 18. Die
fünf Buchsen
sind mit vier Sensordrähten
und einer gemeinsamen Erdleitung verbunden. Es wird ein direktionaler,
goldplattierter, wasserabweisender Verbinder mit fünf Anschlüssen verwendet.
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Der
Körper
einer Rückziehvorrichtung
ist in den 4 und 5 veranschaulicht.
Der nahe Abschnitt des Thermographie-Katheters, der oben beschrieben
wurde, ist aufgebaut, um einen Ferneinsatz und einen Ferneinzug
der Vorsprünge
zu ermöglichen.
Dies wird durch die Handhabung der Hülle bewirkt. Eine Zwei-Lumen-Teleskop-Konstruktion 20 wird
verwendet, um die Hülle 21 zwischen
der eingezogenen und der Einsatzkonfiguration zu betätigen. Ein
Lumen ist mit der äußeren Hülle verbunden
oder darin integriert und kann über
ein angrenzendes Lumen gleiten, das mit einem Lumen, das innerhalb
der Hülle
aufgenommen ist, verbunden ist oder dieses umfasst. Die Drehung
einer Röhre
innerhalb der anderen wird durch Schlitzen des Lumens verhindert. Darüber hinaus
können
Skalierungsmarkierungen (nicht dargestellt) vorgesehen werden, um
einen Übereinzug
der Rohre zu vermeiden.
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Die
Rückziehvorrichtung
umfasst ein Antriebsmodul 23, das einen Motor, ein Getriebesystem,
typischerweise einen Geschwindigkeitsreduzierer, Steuerungs- und
Oberwachungseinrichtungen und eine Eingriffsvorrichtung für ein Antriebsgestänge 22 umfasst.
Das Antriebsmodul ist vom Körper
der Rückziehvorrichtung
getrennt ausgebildet, sodass es wieder verwendet werden kann. Der
Körper
der Rückziehvorrichtung
muss steril gehalten werden und ist aus einem Material wie z. B.
Polyurethan ausgebildet. Dies ermöglicht, dass der Körper kostengünstig und
einfach hergestellt werden kann und entfernbar ist.
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Die
Rückziehvorrichtung
umfasst ein Antriebsgestänge 22,
das zum Eingriff in die Eingriffsvorrichtung des Antriebsmoduls 23 geeignet
ist, und Halterungen B und C. Die Halterungen B und C sind dazu
geeignet, mit dem zentralen/Zwischen-Lumen 25 bzw. dem
Hüllenlumen 21 ineinander
zu greifen. Eine Halterung A ist vorgesehen, die geeignet ist, mit dem
Führungskatheter 24 ineinander
zu greifen. Wenn sie in Eingriff stehen, können die Halterungen B und
C wahlweise reversibel über
einen Arbeitsbereich angetrieben werden, der zum Einführen der
Kathetervorrichtung in einen Patienten und zum anschließenden Herausziehen
geeignet ist. Das Antriebsgestänge 22 ist
vom Typ Schnecke, die mit der Eingriffsvorrichtung des Antriebsmoduls 23 zusammenwirkt,
wodurch eine gleichmäßig angetriebene Vorrichtung
bereitgestellt wird.
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Die
Halterungen B und C können
individuell in Position relativ zueinander versperrt werden oder können wahlweise
entsperrt werden, um eine Bewegung des Lumens 25, der Hülle 21 und
des Führungskatheters 24 relativ
zueinander zu ermöglichen.
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Unter
Bezugnahme auf 6 beginnt in Betrieb die Abfolge
von Ereignissen mit dem Einführen eines
Führungskatheters
in den Bereich des allgemeinen Interesses (Schritt 100),
z. B. in den Herzbereich. Wo z. B. die Kranzgefäße untersucht werden sollen,
wird der Führungskatheter
derart eingeführt, sodass
er an die Öffnung
der Kranzgefäße grenzt (Schritt 110).
Ein Angioplastie-Führungsdraht
wird anschließend
in die Kranzarterie eingeführt, über den speziellen
interessierenden Punkt hinweg. Der Führungskatheter wird üblicherweise
mit Hilfe von standardmäßigen Fluoroskopie-Techniken
eingeführt,
so wie der Führungskatheter.
Sobald der Führungskatheter
und der Führungsdraht
in Position sind, wird der Thermographie-Katheter der vorliegenden
Erfindung über
den Führungsdraht
zu einer Position über den
bestimmten interessierenden Bereich hinaus in der Kranzarterie mit
Hilfe der Fluoroskopie manövriert
(Schritt 120).
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Ein
Angiogramm wird genommen (Schritt 130), um die Position
des Thermographie-Katheters in
dem Gefäßgewebe
zu bestimmen. Dieses Bild wird abgespeichert und die Position des
Thermographie-Katheters wird auf dem Bild gekennzeichnet, um einen
Startpunkt für
den gesteuerten Rückziehschritt
zu definieren.
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Der
Führungskatheter 24 wird
anschließend in
Position der Halterung A verriegelt und sowohl die Hülle 21 als
auch das Lumen 25, das in der Hülle aufgenommen ist, werden
mit den Halterungen B und beziehungsweise C auf der Rückziehvorrichtung
verriegelt.
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Die
Hülle 21 wird
anschließend
eingezogen, um zu ermöglichen,
dass die Vorsprünge
die Einsatzkonfiguration einnehmen. Dies wird durch Bewegen der
Halterung B in Richtung der Halterung C erreicht. Die Halterung
C ist zu diesem Zeitpunkt relativ zur Halterung A verriegelt. Sobald
die Hülle 21 in
ausreichender Weise eingezogen ist, um die Ausdehnung der elastisch
vorgespannten Vorsprünge
zu erlauben, werden die Halterungen B und C relativ zueinander verriegelt.
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Alternativ
werden die Halterung B und die Halterung A in Position verriegelt
und C wird zurückgezogen.
Dies ist möglich,
wenn die Hülle 21 in
ausreichendem Maße
zurückgezogen
ist (gleich oder größer als
die Länge
des Rückzugsabstands),
um zu ermöglichen,
dass das Zwischen-/zentrale Lumen 25 in der Hülle 21 zurückgezogen
wird, ohne dass die Hülle
auf die Vorsprünge
einwirkt.
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Anschließend wird
ein gesteuertes Rückziehen
des Thermographie-Katheters vorgenommen. Dies wird durch Antreiben
des Schrittmotors erzielt, um beide Halterungen B und C relativ
zur Halterung A zu bewegen. Das Verriegeln der Halterungen B und C
gewährleistet,
dass die Hülle 21 sich
nicht relativ zu dem Lumen bewegt, dass innerhalb der Hülle aufgenommen
ist, wodurch sichergestellt ist, dass die Vorsprünge in der Einsatzkonfiguration
verbleiben und in das Gefäßgewebe
in dem interessierenden Bereich eingreifen.
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Der
Verriegelungsmechanismus umfasst eine Anschlagstange 26.
Diese ist mit Stufungen versehen, die geeignet sind, in die elektrisch
betätigten Verriegelungsstifte
(nicht dargestellt) innerhalb der Halterungen B und/oder C zu greifen.
Ein ähnlicher Satz
von elektrisch betätigten
Verriegelungsstiften (nicht dargestellt) innerhalb derselben Halterungen wird
verwendet, um wahlweise die Halterungen mit dem Antriebsgestänge 22 zu
verbinden. Ein Satz von Verriegelungsstiften auf einer beliebigen
bestimmten Halterung kann nicht gleichzeitig mit dem Antriebsgestänge 22 und
der Anschlagstange 26 verbunden werden. Deshalb befindet
sich jede Halterung entweder im Antriebs- oder im Stoppmodus.
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Wenn
sich die Halterungen B und C beide im Antriebsmodus befinden, bewegen
sie sich relativ zur Halterung A, jedoch nicht relativ zueinander.
Wenn B oder C im Antriebsmodus ist, bewegt sich eine von B oder
C relativ zu der anderen und zu A. Diese Kombination erlaubt das
Rückziehen
des Thermographie-Katheters relativ zu dem Führungskatheter 24, wobei
die Positionen sämtlicher
dieser Bestandteile relativ zu dem Patienten und zueinander gesteuert werden.
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Der
Thermographie-Katheter kann markiert sein, um anzugeben, wann die
Sensoren in einer Einsatz- oder in einer eingezogenen Position sind.
Dies kann durch Vorsehen eines Teleskoprohres 20 mit geeigneten
Anzeigen erreicht werden, oder durch einfaches Markieren der äußersten
Einsatz- oder eingezogenen Position auf der Vorrichtung.
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Anschließend findet
das kontrollierte Zurückziehen
des Thermographie-Katheters statt (Schritt 140). Das Rückziehen
findet mit einer konstanten Geschwindigkeit statt und ist durch
den Benutzer steuerbar. Das Rückziehen
findet in typischer Weise bei Geschwindigkeiten von 0,1 bis 2 mm
bei Aufteilungen von 0,1 mm oder so statt.
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Das
Rückziehen
findet über
eine Distanz des zu messenden Gefäßgewebes statt. Die Temperaturablesungen
können
periodisch oder im Wesentlichen kontinuierlich genommen werden.
Die durch die Sensoren von der Gefäßwand übertragenen Daten werden zur
Daten- und Bildverarbeitung (Schritt 150) zusammen mit
einem Fluoroskopie-/IVUS-Vollbild erfasst.
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Während der
Thermographie-Katheter innerhalb der Arterie herausgezogen wird,
passen die Vorsprünge
automatisch ihren Winkel der Morphologie folgend der Wand an, ohne
den gewünschten
thermischen Kontakt zu verlieren. Das Ergebnis ist, dass der thermische
Kontakt zwischen den Sensoren und der Wand kontinuierlich aufrecht
erhalten wird, sogar wenn der Katheter sehr unregelmäßige Plaque-Formationen
kreuzt.
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Sobald
das Rückziehen
abgeschlossen ist, wird die Hülle 21,
an der Halterung B befestigt, relativ zur Halterung C entriegelt
und verlängert,
um die Sensoren in der eingezogenen Konfiguration anzuordnen. Dies
stellt das ursprüngliche
glatte Profil des Thermographie-Katheters
wieder her. Die Hüllenhalterung
B kann dann an Ort und Stelle verriegelt werden und der Thermographie-Katheter
kann wieder in dasselbe oder ein anderes Blutgefäß eingefügt werden, um eine weitere
Ablesung vorzunehmen. Alternativ kann der Thermographie-Katheter
erneut eingeführt
werden, um einen therapeutischen oder chirurgischen Eingriff zu
ermöglichen.
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Alternativ
wird, um die Konfiguration zu schließen, die Halterung C zurückgezogen,
sodass die Vorsprünge
in die Hülle
in der eingezogenen Konfiguration eintreten.
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Wie
oben enwähnt
hat die Systemsoftware die Fähigkeit,
Vollbilder, die von standardmäßigen Fluoroskopie-
oder IVUS-Vorrichtungen kommen, gleichzeitig mit der Temperatur
zu erfassen. Die räumlichen
Daten, die von der Fluoroskopie/IVUS kommen, werden durch die Software
mit den Temperaturdaten kombiniert. Dies wird wie folgt durchgeführt: bevor
das Thermographie-Verfahren beginnt und solange sich der Thermographie-Katheter
noch außerhalb
des Zielgefäßes befindet,
zeichnet der Benutzer die Fluoroskopie-Rohr/Bett-Position auf, und nimmt ein Videovollbild
während
des Einführens
des Kontrastmittels auf. Das Blutgefäß wird lichtundurchlässig und
das Bild wird gespeichert und auf einem der Systemmonitoren projiziert.
Der Benutzer kalibriert die Pixel-/mm-Beziehung durch Verwendung des
Führungskatheters
als eine bekannte Referenz, sodass Abstände in mm nachfolgend genau
auf dem Monitor geschätzt
werden können.
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Wie
in 7 dargestellt, markiert der Benutzer anschließend den
Beginn und das Ende des interessierenden Bereiches (Punkte B und
E) durch darauf Klicken unter Verwendung der Maus; als Antwort markiert
die Software diese Punkte auf dem Monitor durch Pfeile oder Linien.
Der Benutzer positioniert anschließend den Thermographie-Katheter
in dem Zielgefäß durch
nach vorne Drücken
auf dem Führungsdraht,
bis das fluoroskopische Kontrastmittel auf dem Thermographie-Katheter
den Punkt E um ein paar mm überschreitet;
während
der Monitor des Systems beobachtet wird, werden anschließend die thermischen
Sensoren ausgefahren und der Benutzer zieht den Thermographie-Katheter
manuell vorsichtig zurück,
bis die fluoroskopische Markierung sich exakt auf Punkt E überlappt.
Die Software instruiert anschließend die automatische Rückziehvorrichtung,
dass sie den Thermographie-Katheter über die Länge der Kurve BE innerhalb
des Blutgefäßes zurückzieht.
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Die
Software führt
anschließend
eine automatische Grenzerkennung auf dem BE-Bereich des Fluoroskopie-Videovollbilds
unter Verwendung einer Photolumineszenz-Technik durch, und die Temperatur
wird anschließend
in der atherosklerotischen Plaquekontur als RGB-Farbverlauf von dunkelblau (0,0,255),
was der minimalen erfassten Temperatur entspricht, bis zu hellrot
(255,0,0) codiert, was der maximal erfassten Temperatur entspricht.
Dies ist in 7 veranschaulicht. Eine Referenz-Farbkartierung
kann vorgesehen werden, und durch Bewegen des Mauscursors innerhalb
des Bereichs BE können Temperaturwerte
ebenfalls automatisch in einem numerischen Format vorgesehen werden.
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8 zeigt
dieselbe Bildverarbeitung, wie sie auf ein einzelnes IVUS-Vollbild
für einen
Abschnitt des Zielgefäßes angewendet
wurde. 9 zeigt einen 3D-Abschnitt eines Zielgefäßes, das
unter Verwendung einer Reihe von IVUS-Bildern aufgebaut wurde (ohne
Temperaturkartierung). Wie in 10 dargestellt,
kann eine Anzahl von IVUS-Bildern verarbeitet werden, um eine 3D-Darstellung
des Temperaturprofils/-morphologie über eine Länge des Zielgefäßes bereitzustellen.