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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die an das eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID
NO: 2 bzw. von einer Polynukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO: 1 codierte Polypeptid
EDG8 auf antagonistische Weise in bezug auf Sphingosin-1-phosphat
(S1P), Lysophosphatidinsäure
(LPA) und/oder Dihydrosphingosin-1-phosphat (DHS1P) bindet, wobei
man in dem Verfahren a] eine das EDG8-Polypeptid exprimierende und mit Gα16 oder
Gαqi5 cotransfizierte Zelle oder einen Teil
einer derartigen Zelle mit S1P und/oder LPA und/oder DHS1P sowie
einer Kandidatenverbindung in Kontakt bringt und b] die Fähigkeit
der Verbindung, an das EDG8-Polypeptid auf antagonistische Weise
in bezug auf S1P, LPA und/oder DHS1P zu binden, beurteilt.
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Beim
Versuch, neue G-Protein-gekoppelte Rezeptoren der EDG (endothelial
differentiation gene)-Familie zu identifizieren, wurde ein neues
Mitglied der EDG-Familie
G-Protein-gekoppelter Rezeptoren, Human EDG8, identifiziert. Der
Klon wurde in voller Länge
isoliert, und es wurden Untersuchungen über die chromosomale Kartierung,
Gewebeexpression sowie Identifizierung als funktionaler zellulärer Rezeptor
für Sphingosin-1-phosphat durchgeführt. Zusammengenommen
liefern die Daten überzeugende
Beweise dafür,
daß es sich
bei EDG8 um den fünften
Rezeptor für
Sphingosin-1-Phosphat handelt, der ausschließlich in peripheren Geweben
exprimiert wird und dessen Vorhandensein in Endothelzellen für die breite
Gewebeverteilung verantwortlich ist.
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Die
Lysolipidphosphatvermittler Lysophosphatidinsäure (LPA) und Sphingosin-1-phosphat
(S1P) haben eine erhöhte
Aufmerksamkeit als Modulatoren verschiedener wichtiger biologischer
Funktionen auf sich gezogen (Moolenaar et al., 1997; Morris, 1999;
Lynch und Im 1999), wobei ihre Liste biologischer Aktivitäten ständig wächst.
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Zu
den biologischen Reaktionen auf LPA gehören die Blutplättchenaggregation
(Jalink et al., 1994; Siess et al., 1999; Gueguen et al., 1999),
die Kontraktion glatter Muskulatur (Tokumura et al., 1980), vasoaktive in-vivo-Effekte
(Tokumura et al., 1995), Chemotaxis (Jalink et al., 1993), die Expression
von Adhäsionsmolekülen (Lee
et al., 1998b; Rizza et al., 1999), die erhöhte "tight junction"-Permeabilität von Endothelzellen (Schulze
et al., 1997), die Induktion von Stressfasern (Gohla et al., 1998)
und viele andere (siehe Übersichtsartikel
von Moolenaar et al., 1997). Die biochemischen Signalgebungsereignisse,
die die zellulären
Effekte von LPA vermitteln, umfassen die Stimulierung von Phospholipasen,
die Mobilisierung von intrazellulären Ca2+,
die Hemmung der Adenylylcyclase, die Aktivierung der Phosphatidylinositol-3-Kinase,
die Aktivierung der Ras-Raf-MAP-Kinase-Kaskade sowie die Stimulierung
von Rho-GTPasen (Moolenaar et al., 1997).
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Insbesondere
wird dabei S1P mit der Zellproliferation, der Modulation der Zellmotilität (Übersichtsartikel
von Hla et al., 1999), der Induktion/Suppression von Apoptose (Hisano
et al., 1999; Xia et al., 1999), Angiogenese (Lee et al., 1999),
Tumorinvasivität
(Sadahira et al., 1992), Blutplättchenaktivierung
(Gueguen et al., 1999) und Neuritenretraktion (Postma et al., 1996)
in Verbindung gebracht. Die zelluläre Signalgebung durch S1P erfolgt
unter Beteiligung der Aktivierung von PLCβ und anschließender intrazellulärer Ca2 +-Freisetzung (van
Koppen et al., 1996; Meyer zu Heringdorf et al., 1997; Yatomi et
al., 1997a; Noh et al., 1998; Ancellin und Hla, 1999), der Aktivierung
von MAP-Kinasen (Wu et al., 1995; Lee et al., 1996; An et al., 2000),
der Aktivierung von einwärtsrektifizierenden
K+-Kanälen
(van Koppen et al., 1996; Bünemann
et al., 1996) sowie der Hemmung und/oder Aktivierung von Adenylylcyclase
(Lee et al., 1996).
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Sowohl
LPA als auch S1P werden von Signalzellen über einen Satz von G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren (GPCR), die unter dem Namen EDG (endothelial differentiation
gene)-Rezeptoren bekannt sind, erkannt. Die EDG-Familie der GPCR
umfaßt
zur Zeit sieben menschliche Mitglieder (EDG1-7), die je nach ihrer Präferenz für den aktivierenden
Lipidliganden in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: EDG1, 3, 5
und 6 Wechselwirken vorzugsweise mit S1P (Yatomi et al., 1997b;
Lee et al., 1998a, b; Ancellin und Hla, 1999; Yamazaki et al., 2000;
Van Brocklyn et al., 2000) und EDG2, 4 und 7 Wechselwirken vorzugsweise
mit LPA (An et al., 1998; Im et al., 2000).
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Die
Zuordnung spezifischer biologischer Funktionen zu bestimmten Rezeptorsubtypen
wird durch die Tatsache behindert, daß EDG-Rezeptoren in einer überlappenden
Art und Weise exprimiert werden (Rizza et al., 1999; Lee et al.,
1999), daß sie
mehrere und zum Teil redundante Signaltransduktionswege aktivieren
(Lee et al., 1996; Ancellin und Hla, 1999; Kon et al., 1999; An
et al., 2000), daß die
Selektivität
für ihre
aktivierenden Liganden nicht absolut ist (Lee et al., 1998b) und
daß die
medizinische Chemie nur schwach entwickelt ist, und zwar dahingehend,
daß spezifische
Antagonisten zur genauen Analyse der Pharmakologie der einzelnen
Subtypen noch nicht zur Verfügung
stehen. Ein wichtiger Schritt dazu, die biologische Rolle der einzelnen
Rezeptorsubtypen stärker
zu beleuchten, bestünde
in der Identifizierung des vollständigen Satzes von Rezeptoren, die
auf die Phospholipidvermittler S1P und LPA reagieren.
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Aus
der
WO 00/11166 ist
ein Mitglied der Superfamilie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
mit dem Namen 14274 bekannt, bei dem es sich um ein weiteres Mitglied
der EDG-Rezeptorfamilie handelt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die an das eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID
NO: 2 umfassende bzw. von einer Polynukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:
1 codierte Polypeptid EDG8 auf antagonistische Weise in bezug auf
Sphingosin-1-phosphat (S1P), Lysophosphatidinsäure (LPA) und/oder Dihydrosphingosin-1-phosphat (DHS1P)
bindet, wobei man in dem Verfahren
- a] eine
das EDG8-Polypeptid exprimierende und mit Gα16 oder
Gαqi5 cotransfizierte Zelle oder einen Teil
einer derartigen Zelle mit S1P und/oder LPA und/oder DHS1P sowie
einer Kandidatenverbindung in Kontakt bringt und
- b] die Fähigkeit
der Verbindung, an das EDG8-Polypeptid
auf antagonistische Weise in bezug auf S1P, LPA und/oder DHS1P zu
binden, beurteilt.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen ferner
die Bestimmung davon, ob die Kandidatenverbindung ein durch Aktivierung
des EDG8-Polypeptids erzeugtes Signal auf antagonistische Weise
an der Oberfläche
der Zelle herbeiführt,
wobei ein die Bildung des Signals herbeiführender Kandidat als Antagonist
identifiziert wird. Die Polynukleotidsequenz kann Teil eines Expressionsvektors
sein.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Polynukleotid um DNA oder RNA.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Beschreibung ein Verfahren zur
Herstellung des EDG8-Polypeptids, wobei eine das Expressionssystem
enthaltende Wirtszelle unter Bedingungen kultiviert wird, die der
Produktion des Polypeptids genügen.
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Vorzugsweise
wird das Polypeptid an der Oberfläche der Zelle exprimiert.
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Die
Beschreibung betrifft ebenso mit diesem Verfahren produzierte Zellen.
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Ferner
beinhaltet das Verfahren vorzugsweise die Gewinnung des Polypeptids
aus der Kultur.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Beschreibung ein Verfahren zur
Herstellung einer Zelle, die das EDG8-Polypeptid produziert, wobei man eine
Wirtszelle mit dem Expressionssystem so transformiert oder transfiziert,
daß die
Wirtszelle unter entsprechenden Kulturbedingungen das EDG8-Polypeptid
produziert.
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Eine
charakteristische Funktionalität
von menschlichem EDG8 besteht darin, daß es sich bei dem Polypeptid
um einen S1P-Rezeptor handelt; dieser reagiert auf S1P und gegebenenfalls
auf verwandte Phospholipide wie etwa DMS1P oder LPA.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
beinhaltet das Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen ferner
die Bestimmung davon, ob die Kandidatenverbindung ein durch Aktivierung
des EDG8-Polypeptids
erzeugtes Signal an der Oberfläche
der Zelle herbeiführt,
wobei eine die Bildung des Signals herbeiführende Kandidatenverbindung
als Antagonist identifiziert wird.
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Darüber hinaus
betrifft die Beschreibung ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, bei dem man
- a) eine Verbindung
identifiziert, bei der es sich um einen Agonisten oder einen Antagonisten
von EDG8 handelt,
- b) die Verbindung herstellt und
- c) gegebenenfalls die Verbindung mit geeigneten Zusatzstoffen
vermischt.
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Die
Beschreibung betrifft ein Pharmazeutikum, das als aktiven Inhaltsstoff
beispielsweise eine derartige identifizierte Verbindung, ein FDG8-Polypeptid
oder ein für
EDG8 codierendes Polynukleotid umfaßt.
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Insbesondere
betrifft die Beschreibung ein Pharmazeutikum, das sich zur Vorbeugung
und/oder Behandlung von mit der EDG8/S1P-Signaltransduktion assoziierten
Krankheiten, beispielsweise mit einer Endothelfehlfunktion assoziierten
Krankheiten, wie z.B. Arteriosklerose, "Shoke", Hypertonie, Coronarsyndrome, Krebs,
thrombolytische Krankheiten, beeinträchtigte Wundheilung sowie von
erhöhtem
Zelltod begleiteten Krankheiten, einsetzen läßt. In einem weiteren Aspekt
der Beschreibung kann ein solches Pharmazeutikum zur Vorbeugung
und/oder Behandlung von mit einer Fehlregulation der Angiogenese
assoziierten Krankheiten, wie beispielsweise Tumorwachstum, rheumatischer
Arthritis und diabetischer Retinopathie, verwendet werden.
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In
der Arbeit wird über
die Klonierung, die chromosomale Kartierung, die Gewebeexpression
und die funktionale Identifizierung als Reporter für S1P eines
neuen GPCR, EDG8, des fünften
funktionalen Rezeptors für
Sphingosin-1-phosphat, berichtet.
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Beim
Versuch, neue G-Protein-gekoppelte Rezeptoren der EDG-Familie zu
identifizieren, wurde eine Datenbanksuche mit vergleichenden Gegenüberstellungen
der gegenwärtig
bekannten 18 Mitglieder dieser Rezeptorfamilie durchgeführt, wobei
menschliche EDG1-7-Sequenzen
bis zu den mutmaßlichen
EDGs von Xenopus und Zebrafisch umfaßt sind. Eine mehrfache Gegenüberstellung
dieser Sequenzen wurde mittels CLUSTALW erzeugt und in einer PSI-BLAST-Suche
verwendet, um translatierte Versionen menschlicher genomischer DNA-Sequenzen,
die in den unterschiedlichen EMBL-Sektionen allgemein zur Verfügung standen, abzusuchen.
Zur Translation von DNA in Proteinsequenzen wurden individuelle
Proteindateien innerhalb von jeweils zwei STOP-Codons erzeugt, wobei
alle Proteine mit einer Länge
von weniger als 50 Aminosäuren
ignoriert wurden. Da die Mehrzahl der GPCR ungespleißt ist,
sollte die Suche nach GPCR in genomischen Sequenzen zu neuen Rezeptorproteinen
führen.
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Bei
der Durchführung
einer PSI-BLAST-Suche wurden die verschiedenen cDNAs bzw. genomischen Contigs
für die
menschlichen Rezeptoren EDG1-7 identifiziert, wobei ein zusätzlicher
genomischer Treffer, der zu menschlichem EDG5 hoch homolog ist (51%
Homologie), die Bezeichnung EDG8 erhielt. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
des neuen mutmaßlichen
GPCR sind in 1A dargestellt. Die Hydropathieanalyse (Hydrophobizitätsgraph
nicht gezeigt) läßt ein Protein
mit sieben Transmembranbereichen mit drei einander abwechselnden
extra- und intrazellulären
Schleifen vermuten, wobei man annimmt, daß es sich hier um die für GPCR übliche Heptahelixstruktur
handelt.
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Um
die an der molekularen Evolution der EDG-Rezeptorfamilie beteiligten Verwandtschaftsbeziehungen
stärker
zu beleuchten, wurde ein "Grow
Tree"-Phylogramm
unter Verwendung des "neighbor
joining"-Verfahrens
(GCG Software) konstruiert (1B) (Vergleich
von Aminosäuresequenzen).
Gemäß diesem
Stammbaum läßt sich
die menschliche EDG-Familie in zwei verschiedene Gruppen einteilen:
dabei gehören
EDG1, 3, 5 und 6 zu der einen und EDG2, 4 und 7 zu der anderen Gruppe.
Diese beiden Gruppen unterscheiden sich weiter hinsichtlich ihrer
Präferenz
für unterschiedliche
Lipidliganden: EDG1, 3, 5, 6 werden vorzugsweise durch Sphingosin-1-phosphat
(S1P) (Yatomi et al., 1997b; Lee et al., 1998a, b; Ancellin und
Hla, 1999; Yamazaki et al., 2000; Van Brocklyn et al., 2000) und
EDG2, 4 und 7 durch Lysophosphatidinsäure (LPA) (Hecht et al., 1996;
An et al., 1998; Im et al., 2000) stimuliert. Das neu identifizierte
EDG8 zeigte die höchste Ähnlichkeit (86,8%
Aminosäureidentität) mit dem
nrg1-Protein der Ratte (1B), einem
kürzlich
durch EST-Expressionsprofilerstellung
aus einer Ratten-PC12-Zellbibliothek
klonierten GPCR (Glickman et al., 1999), der vermutlich das Rattenhomolog
des menschlichen EDG8 repräsentiert.
In der Veröffentlichung
von Glickman wurde von den Autoren allerdings die Frage nach dem
aktivierenden Liganden dieses Rezeptors nicht behandelt. Die hohe Ähnlichkeit
zwischen EDG8 und dem bekannten Sphingosin-1-phosphat (S1P)-Rezeptoren
EDG1, 3 und 5 (48–51%)
(1C) führte
zum Testen der Hypothese, daß EDG8
ein funktionaler S1P-Rezeptor sein könnte.
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Beim
Testen auf S1P-Rezeptoraktivität
wurde die EDG8-cDNA
in CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellen durch transiente Transfektion
eingeführt.
Dabei wurden CHO-Zellen
gewählt,
da diese minimale Reaktionen gegenüber Sphingosin-1-phosphat in
Konzentrationen von bis zu 1 μM
zeigen, jedoch nach der Transfektion mit den S1P bevorzugenden Rezeptoren
EDG 1, 3 und 5 auf S1P reagieren (Okamoto et al., 1998; Kon et al.,
1999). Zum Testen der funktionalen Rezeptoraktivität wurde
die Mobilisierung von [Ca2+]i aus
drei Gründen
verfolgt:
- 1) es wurde berichtet, daß S1P Ca2+ in vielen Zellarten erhöht (Ghosh
et al., 1990; Zang et al., 1991; Durieux et al., 1993; Chao et al.,
1994; Gosh et al., 1994; Mattie et al., 1994; Meyer zu Heringdorf
et al., 1996; Okajima et al., 1996; van Koppen et al., 1996; Törnquist
et al., 1997; Yatomi et al., 1997; Noh et al., 1998; An et al.,
1999).
- 2) Durch die Identifizierung von EDG1, 3, 5 und 6 als Rezeptoren
für S1P
wurde die molekulare Basis für einen
GPCR-vermittelten Mechanismus bereitgestellt, wobei die Rezeptoren
dafür bekannt
sind, daß sie die
intrazelluläre
Ca2+-Freisetzung entweder über PTX-sensitive Gαi-Proteine
oder den PTX-insensitiven Gαq/11- Weg
vermitteln (Okamoto et al., 1998; Kon et al., 1999; Gonda et al.,
1999).
- 3) Alle zur Zeit bekannten auf S1P reagierenden EDG-Rezeptoren (außer EDG6)
sind in Endothelzellen vorhanden (A. Niedernberg et al., eingereicht),
in denen die intrazelluläre
Ca2+-Freisetzung einen Hauptweg bei der
Erzeugung von NO, einem wichtigen Faktor in der Gefäßbiologie,
darstellt. Somit könnte
die Identifizierung des vollständigen
Satzes von S1P-Rezeptoren, die an der intrazellulären Ca2+-Mobilisierung beteiligt sind, bei der
Aufklärung
der Rolle der einzelnen Subtypen bei der Signalgebung in Endothelzellen
helfen.
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In 2 ist die Messung der durch S1P über den
mutmaßlichen
S1P-Rezeptor EDG8 vermittelten intrazellulären Ca2+-Konzentration
dargestellt. Aus Vergleichsgründen
wurden die S1P-Rezeptoren EDG1, 3, 5, und 6, von denen berichtet
wurde, daß sie
[Ca2+]i mobilisieren,
mit einbezogen. [Ca2+]i wurden
als Echtzeitmessungen unter Verwendung des Fluoreszenzplatten-Bildablesegeräts (FLIPR,
Molecular Devices) aufgezeichnet. Dabei wurden zunächst mit
Leervektor-DNA transfizierte CHO-Zellen mit unterschiedlichen Konzentrationen
an S1P (10, 100, 1000 nM) stimuliert. Keine der angewandten S1P-Konzentrationen war
in der Lage, signifikante Erhöhungen
des intrazellulären
Ca2+ hervorzurufen (2A), was
vermuten läßt, daß S1P-Rezeptoren
in CHO-Zellen nicht
exprimiert werden oder, falls sie exprimiert werden, nicht in der
Lage sind, über
den endogenen Gαq-Weg zu signalisieren. Um diesen Punkt zu
adressieren, wurden die G-Proteinchimäre Gαqi5, die
Gi-gekoppelten Rezeptoren
die Fähigkeit
zur Stimulierung des Gq-Weg verleiht, und Gα16,
die Gi- und Gs-gekoppelte Rezeptoren mit PLCβ und anschließender intrazellulärer Ca2+-Mobilisierung verknüpft, verwendet. Bei Stimulierung
mit S1P ergaben mit Ggi5 und G16 transfizierte
CHO-Zellen keinen signifikanten [Ca2+]i- Anstieg
(2A). Allerdings verlieh die transiente Transfektion
von CHO-Zellen mit den für
die Rezeptoren EDG1, 3 und 5 codierenden cDNAs den Zellen Reaktionsfähigkeit
gegenüber
S1P: dabei wurde bestätigt,
daß EDG1,
3 und 5 [Ca2+]i als
Reaktion auf S1P mobilisieren (2B, C,
D) (Kon et al., 1999). Wie bereits für eine große Anzahl Gq-gekoppelter Rezeptoren
bekannt ist, verstärkt
die Coexpression von Gαq die von EDG1 bzw. 5 vermittelte Ca2+-Antwort im Vergleich mit dem durch Stimulierung
von endogenen Gαq induzierten Ca2+-Signal.
Im Falle von EDG3 wurde die Signalintensität durch zusätzliches von außen zugeführtes Gαq nicht
weiter verbessert. Diese Ergebnisse stimmen mit den von Kon et al.
(1999) berichteten Erkenntnissen überein, bei denen gezeigt wurde,
daß der
EDG3-Subtyp zur stärksten
Verbesserung des intrazellulären
Ca2+ führt.
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Im
Fall von EDG6 erhielten Yamazaki et al. (2000) eine S1P-induzierte
Mobilisierung von [Ca2+]i,
doch konnte von uns kein signifikanter Ca2+-Anstieg über den
Grundniveaus in Abwesenheit irgendeiner cotransfizierten G-Protein-α-Untereinheit
nachgewiesen werden (2E). Der Grund für diese
Diskrepanz könnte
im zellulären
Hintergrund (CHO-Zellen in dieser Arbeit gegenüber K562-Zellen bei Yamazaki
et al.) liegen, da von letzteren über eine Pertussis Toxin (PTX)-sensitive
Ca2+-Antwort berichtet wurde, was auf die
Beteiligung von G-Proteinen des Gi-Typs hindeutet. In diesem Fall
würde das
Ca2+-Signal von aus aktivierten Gαiβγ--Heterotrimeren freigesetzten βγ hervorgerufen
werden. Es ist bekannt, daß die
Gαi-induzierten Ca2+-Signale
in ihrer Intensität
wesentlich kleiner sind verglichen mit den durch bona fide Gq-verknüpfte Rezeptoren
induzierten Ca2+-Signalen (Kostenis et al.,
1997). Es könnte
sein, daß der
Nachweis derartiger [Ca2+]i-Konzentrationen außerhalb
der Empfindlichkeit des FLIPR-Systems liegen. EDG8 setzte bei Stimulierung
mit S1P (10, 100 und 1000 nM) kein [Ca2+]i frei (2F), erwarb
aber die Fähigkeit
zur Mobilisierung von Ca2+ bei Cotransfektion
mit Gα16, einer G-Protein-α-Untereinheit, von der bekannt
ist, daß sie
GPCR aus unterschiedlichen funktionellen Klassen an den Gq-PLCβ-Weg koppelt,
oder Gαqi5, einer mutanten G-Protein-α-Untereinheit,
die Gi-verknüpften Rezeptoren
die Fähigkeit
zur Stimulierung von Gq verleiht (Conklin et al., 1993). Diese Ergebnisse
zeigen, daß es
sich bei EDG8 um einen funktionalen Rezeptor für S1P handelt und daß EDG8-induzierte Ca2+-Antworten auf einen Nicht-Gq-Weg, möglicherweise
die Aktivierung von Phospholipase Cβ2 durch βγ-Untereinheiten der Gi-Proteine,
zurückzuführen sind.
Weiterhin liefern diese Ergebnisse zusätzliche Beweise dafür, daß die S1P
bevorzugenden EDG-Rezeptoren in unterschiedlicher Weise an die Gq-
und Gi-Wege koppeln: EDG3 ist der wirkungsvollste mobilisierende
Rezeptor, Rezeptor, wobei eine Überexpression
von Gag die Ca2+-Signalgebung nicht weiter
verbessert; EDG1 und 5 induzieren jeweils einen mäßigen Ca2+-Anstieg, der durch Cotransfektion von
Gαq oder einem chimären Gαqi5-Protein in signifikanter
Weise verbessert werden kann; EDG8-vermittelte Ca2+-Antworten
benötigen
die Cotransfektion von Gαqi5 oder Gα16. Um zu überprüfen, ob der EDG8-Rezeptor auch
auf verwandte Lysophospholipidvermittler reagiert, wurde die Fähigkeit
von Lysophosphatidinsäure
(LPA), Dihydrosphingosin-1-phosphat
(DHS1P), Sphingosylphosphorylcholin (SPC) und Lysophosphatidylcholin
(LPC) zur Erhöhung
von intrazellulären
Ca2+ in CHO-Zellen, die transient mit dem EDG8-Rezeptor
und den G-Protein-α-Untereinheiten
Gα16 und Gαqi5 transfiziert waren, untersucht (3).
Neben S1P, das den wirkungsvollsten Aktivator von EDG8 darstellt,
riefen LPA und DHS1P einen [Ca2+]i-Anstieg bei Konzentrationen von 100 und
1000 nM hervor. SPC bzw. LPC konnten keine signifikante Reaktion
bei Konzentrationen von bis zu 1 μM
erzeugen. Diese Daten zeigen, daß es sich bei EDG8 um einen
S1P bevorzugenden Rezeptor handelt, der jedoch auch auf verwandte
Phospholipide wie etwa DHS1P oder LPA reagiert, wie auch von EDG1
berichtet wurde, bei dem es sich um einen hochaffinen Rezeptor für S1P und
einen niedrigaffinen Rezeptor für
LPA handelt (Lee et al., 1998b). Daher weist der EDG8-Rezeptor die
charakteristische Funktionalität
auf, auf S1P und verwandte Phospholipide wie etwa DMS 1P oder LPA
zu reagieren. Die Reaktion auf S1P und andere verwandte Phospholipide
läßt sich
beispielsweise wie in Beispiel 3 beschrieben bestimmen. Das entsprechende
Gα enthaltende
Zellen können
wie in Beispiel 2 beschrieben gewonnen werden.
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Als
nächstes
wurde das Expressionsmuster des EDG8-Gens in menschlichen Geweben
durch Northern-Blot-Analyse untersucht (4). Für EDG8-RNA
positive Gewebe waren Skelettmuskel, Herz und Niere, wobei eine
geringere Häufigkeit
der RNA in der Leber und der Plazenta beobachtet und kein Signal
in Hirn, Thymus, Milz, Lunge und peripheren Blutleukozyten nachgewiesen
wurde. In allen Geweben wurde nach Hybridisierung mit einer mit
DIG markierten EDG8-Antisense-RNA-Sonde ein einzelnes RNA-Transkript
mit einer Größe von 5,5
kB beobachtet. EDG8 zeigt die höchste Ähnlichkeit
zum nrg1-GPCR der Ratte (Glickman et al., 1999) mit einer Aminosäureidentität von 86,8%
(1B), was vermuten läßt, daß es sich hierbei um das menschliche
Homolog des nrg1-Proteins der Ratte handelt. Allerdings unterscheidet
sich das Expressionsmuster von menschlichem EDG8 ziemlich von dem
des nrg1l-Rezeptors der Ratte, der fast ausschließlich im Gehirn
angetroffen wird (Glickman et al., 1999). Dieses Ergebnis läßt vermuten,
daß EDG8
einen nahe verwandten, jedoch vollkommen unterschiedlichen Rezeptor
von nrg1 statt das menschliche Homolog repräsentieren könnte. Trotzdem wird dadurch
die Möglichkeit
nicht ausgeschlossen, daß es
sich bei EDG8 und nrg1 um Homologe mit vollkommen unterschiedlichen,
speziesabhängigen
Expressionsmustern handelt.
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Da
das erste Mitglied der EDG-Familie von GPCR – EDG1 – ursprünglich als Endotheldifferenzierungsgen
aus mit Phorbol-Myristat-Acetat behandelten diffenzierenden menschlichen
Endothelzellen (Hla und Maciag, 1990) und anschließend aus
einer menschlichen Nabelschnurvenenendothelzellen-Bibliothek, die
einem Fluidscherstreß ausgesetzt
war, als hochreguliertes Gen kloniert wurde, besteht ein sinnvoller
Grund zu der Annahme, daß EDG-Rezeptoren
eine wichtige Rolle bei der Regulation der Endothelfunktion spielen.
Daher wurde das Vorhandensein von EDG8-Transkripten in mehreren
menschlichen Endothelzellinien analysiert. Die RT-PCR-Analyse von HUVECs
(human umbilical vein endothelial cells [menschliche Nabelschnurvenenendothelzellen]),
HCAECs (human coronary artery endothelial cells [menschliche Coronarartherienendothelzellen]),
HMVEC-L (human microvascular endothelial cells of the lung [menschliche
mikrovaskuläre
Endothelzellen der Lunge]) und HPAEC (human pulmonary artery endothelial
cells [menschliche Lungenarterienendothelzellen]) zeigte eine EDG8-Expression
in allen getesteten Zellinien (5A). In 5B ist
gezeigt, daß EDG8-spezifische
Primer tatsächlich
nur EDG8-Sequenzen und keine der verwandten EDG1-7-Sequenzen amplifizieren.
Diese Ergebnisse lassen vermuten, daß das Vorhandensein von EDG8
in unterschiedlichen peripheren Organen an seiner Lokalisierung
in Endothelzellen liegen könnte;
allerdings wird damit nicht ausgeschlossen, daß EDG8-Transkripte in anderen Zellarten als
Endothelzellen vorkommen.
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Die
Expression von EDG8 zusätzlich
zu EDG1, 3 und 5 (Rizza et al., 1999) in HUVEC und mehreren anderen
Endothelzellinien ist im Hinblick auf alle Berichte bezüglich S1P-Effekten
auf die Signalgebung in Endothelzellen faszinierend. Von Hisano
et al. (1999) wurde berichtet, daß S1P HUVEC vor der durch Entfernung von
Wachstumsfaktoren induzierten Apoptose schützt und die HUVEC-DNA-Synthese
stimuliert; die Autoren leiteten ein Modell für Zell-Zell-Wechselwirkungen
zwischen Endothelzellen und Blutplättchen ab, doch konnte der
für den
HUVEC-Schutz vor Apoptose verantwortliche S1P-Rezeptor nicht identifiziert werden.
Von Rizza et al. (1999) wurde berichtet, daß S1P eine Rolle bei der Wechselwirkung
zwischen Endothelzellen und Leukozyten dahingehend spielt, daß S1P die
Expression von Zelladhäsionsmolekülen in menschlichen
Aortaendothelzellen induziert, was Monozyten und Neutrophilen die
Anbindung gestattet. Diese Effekte wurden durch Pertussistoxin blockiert,
was die Beteiligung eines Gi-gekoppelten S1P-Rezeptors vermuten
läßt. Allerdings konnte
der verantwortliche S1P-Rezeptorsubtyp
nicht identifiziert werden, und der EDG8-Rezeptor war zum Zeitpunkt
dieser Arbeit nicht mit einbezogen. Die Erstellung von Expressionsprofilen
aller EDG-Rezeptoren in individuellen Zellinien sowie die Verwendung
EDG-Rezeptor-Subtyp-selektiver Verbindungen ist eindeutig notwendig,
um bei der Bestimmung der Rolle der einzelnen S1P-Rezeptoren bei
Endothelzellensignalgebungsmechanismen zu helfen.
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Schließlich gestattete
die Kartierung von EDG-Rezeptoren
in genomischen Sequenzen die Herleitung der chromosomalen Lokalisierung
für vier
Gene dieser Familie (Tab. 1). Interessanterweise sind soweit vier EDG-Rezeptoren,
einschließlich
EDG8, auf Chromosom 19 lokalisiert. Darüber hinaus gestattete die genomische
Sequenz die Bestimmung der Struktur der Gene: Die S1P bevorzugenden
Rezeptoren EDG1, 3, 5 und 8 sind intronlos, im Gegensatz zu den
LPA bevorzugenden Subtypen 2, 4 und 7, die ein Intron im offenen
Leseraster in TMVI enthalten. Diese Daten lassen darauf schließen, daß sich die
beiden Unterklassen von Lysophospholipidrezeptoren neben dem aktivierenden
Liganden und dem Grad der Homologie ferner über ihre genomische Struktur
unterscheiden lassen. Die genomische Struktur neuerer potentieller
EDG/LPA-Rezeptorfamilienmitglieder
kann auch bei der Vorhersage der Art des aktivierenden Lipidliganden
behilflich sein.
-
Zusammenfassend
wurde ein neues Mitglied der EDG-Familie
G-Protein-gekoppelter Rezeptoren, menschliches EDG8, isoliert. Dieser
Rezeptor fungiert als zellulärer
Rezeptor für
Sphingosin-1-phosphat. EDG8 konnte ausschließlich in peripheren Geweben,
wie etwa Skelettmuskel, Herz und Niere sowie in mehreren menschlichen
Endothelzellinien nachgewiesen werden. Es ist denkbar, daß die Expression
in Endothelzellen für
die breite Gewebeverteilung dieses Rezeptors verantwortlich sein
kann. Die Existenz von wenigstens acht EDG-Rezeptoren für Lysophospholipide
läßt vermuten,
daß für ein besseres
Verständnis
der Biologie von Lysophospholipiden und deren jeweiliger Rezeptoren
im wesentlichen Rezeptorsubtyp-selektive Agonisten und Antagonisten
notwendig sind.
-
Figurbeschreibungen
-
1A:
Die Nukleotid- und abgeleitete Aminosäuresequenz von menschlichem
EDG8. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
ist unterhalb der Nukleotidsequenz dargestellt, wobei die Nukleotidpositionen
auf der linken Seite angegeben sind.
-
1B:
Stammbaum der EDG-Familie von Rezeptoren. Der dargestellte Stammbaum
wurde mit dem mit dem GCG-Programm
durchgeführten "neighbor joining"-Verfahren hergeleitet.
-
1C:
vergleichende Gegenüberstellung
der Aminosäuresequenz
von menschlichem EDG8 mit den anderen EDG-Familienmitgliedern. Die
Aminosäuresequenz
von EDG8 wird mit den Polypeptiden EDG1-7 verglichen (EDG1: Zugangsnummer
M 31210, EDG2: Zugangsnummer U 80811, EDG3: Zugangsnummer X 83864,
EDG4: Zugangsnummer AF 011466, EDG5: Zugangsnummer AF 034780, EDG6:
AJ 000479, EDG7: Zugangsnummer AF 127138). Die ungefähren Grenzen
der sieben mutmaßlichen
Transmembrandomänen sind
umrandet. Zur Optimierung der Gegenüberstellung sind Lücken eingefügt.
-
2A–F: Mobilisierung
von intrazellulären
Ca2+ durch S1P (10, 100 und 1000 nN), vermittelt über die mit
Leervektor-DNA als Kontrolle oder den angegebenen G-Protein-α-Untereinheiten
cotransfizierten Rezeptoren EDG1, 3, 5, 6 und 8 in CHO-Zellen.
-
A:
S1P-induzierte Ca2+-Antwort in mit Vektor-DNA
allein oder den G-Protein-α-Untereinheiten
G, Gq, G16 und Gqi5 transfizierten CHO-Zellen. B–F: S1P-induzierte Ca2+-Antwort
in mit den angegebenen EDG-Rezeptor-Subtypen transfizierten CHO-Zellen.
Agonistenvermittelte Änderungen
von intrazellulärem
Ca2+ wurden mit der FLIPR-Technik unter
Verwendung des Ca2+-sensitiven Farbstoffs
FLUO4, wie im Abschnitt experimentelle Vorgehensweisen beschrieben,
gemessen. Die Fluoreszenz von mit FLUO4 beladenen transfizierten
Zellen wurde vor und nach Zugabe von S1P, das in den angegebenen
Konzentrationen eingetragen wurde, aufgezeichnet. Die Daten sind
als Mittelwerte von Vielfachbestimmungen in einem einzelnen Experiment
ausgedrückt.
Ein zusätzliches
Experiment ergab ähnliche
Ergebnisse.
-
3:
Effekte von S1P, LPA und verwandten Lysophospholipidvermittlern
auf den EDG8-vermittelten Anstieg von intrazellulärem Ca2+. CHO-Zellen wurden mit EDG8 und den G-Protein-α-Untereinheiten
Gqi5 (oberes Diagramm) und G16 (unteres Diagramm) cotransfiziert,
und der [Ca2+]i-Anstieg
wurde mit der FLIPR-Technologie, wie im Abschnitt experimentelle
Vorgehensweisen beschrieben, aufgezeichnet. Die verschiedenen Lipide
wurden in Konzentrationen von 10, 100 bzw. 1000 nM eingesetzt. Bei
den Daten handelt es sich um Mittelwerte von Vierfachbestimmungen
eines repräsentativen
Experiments. Zwei zusätzliche
Experimente ergaben ähnliche
Ergebnisse.
-
4:
Northern-Blot-Analyse von EDGB in menschlichen Geweben. Poly(A)
+ RNA (1 μg)
aus verschiedenen menschlichen Geweben (Northern-Blots mehrerer
menschlicher Gewebe, CLONTECH) wurde mit für menschliches EDG8 (oberer
Teil) bzw. β-Actin
(unterer Teil) spezifischen Sonden auf einer Nylonmembran hybridisiert.
Der Ursprung der einzelnen RNAs ist jeweils oben angegeben, die
Molmasse von Standardmarkern in Kilobasen (kB) ist links dargestellt.
-
5A:
RT-PCR (Reverse transcriptase-polymerase chain reaction)-Analyse
von EDG8 in verschiedenen menschlichen Endothelzellinien (HUVEC:
menschliche Nabelschnurvenenendothelzellen; HCAEC: menschliche Coronararterienendothelzellen;
HMVEC-L: menschliche mikrovaskuläre
Endothelzellen aus der Lunge; HPAEC: menschliche Lungenarterienendothelzellen).
EDG8-spezifische
Transkripte wurden in allen Endothelzellinien nachgewiesen. Dargestellt
ist die Agarosegelelektrophorese der PCR-Produkte nach 35 Zyklen
Amplifikation mit dem "GC-melt"-Kit (wie im Abschnitt
experimentelle Vorgehensweisen beschrieben). Die Amplifikation mit
EDG8-spezifischen Primern ergab ein 522 Bp großes EDG8-Fragment, wie durch
den Pfeil angedeutet. Das EDG8-Plasmid diente als Matrize für die Positivkontrolle,
wobei als Negativkontrolle H2O anstelle
von Plasmid-DNA verwendet wurde.
-
5B:
PCR-Analyse von EDG8-Primern hinsichtlich der Spezifität der Amplifikation
von EDG8-Sequenzen. Für
die EDG8-Sequenz spezifische Primer wurden hinsichtlich einer möglichen
Amplifikation der verwandten EDG1-7-Sequenzen überprüft, wobei die jeweiligen Plasmide
als Matrizen verwendet wurden. Dargestellt ist die Agarosegelelektrophorese
der PCR-Produkte nach 35 Zyklen Amplifikation mit dem "GC-melt"-Kit (wie im Abschnitt
experimentelle Vorgehensweisen beschrieben). Die EDG8-spezifische,
522 Bp große
Bande trat nur dann auf, wenn EDG8 als Matrize verwendet wurde.
Als Negativkontrolle wurde H2O anstelle
von Plasmid-DNA verwendet.
-
6: Die Experimente wurden gemäß Beispiel
3 durchgeführt.
Statt Lipiden wurde eine Lipidbibliothek verwendet.
-
6A +
B: Bibliothekstafeln mit Ratten-EDG8 (rEDG8) und qi5.
-
6A:
qi5-Hintergrund.
-
6B:
Messung mit rEDG8.
-
6C:
Zählwerte
der Fluoreszenzänderung.
-
7: Experimente wurden gemäß Beispiel
3 durchgeführt.
Statt Lipiden wurde eine Lipidbibliothek verwendet.
-
7A +
B: Bibliothekstafeln mit menschlichem EDG8 (hEDG8) und qi5.
-
7A:
q15-Hintergrund.
-
7B:
Messung mit hEDG8.
-
7C:
Zählwerte
der Fluoreszenzänderung.
-
8:
Antagonismus der S1P-Aktivierung von EDG8 der Ratte und des Menschen.
-
Transient
transfizierte CHO-Zellen, die Ratten-EDG8 und Gαqi5 (A)
exprimieren, und HEK-293-Zellen, die menschliches EDG8 und Gαqi5 (B)
exprimieren, wurden mit Testverbindungen, nämlich 0,1 μM Leucotrien B4, 1 μM 2- DHLA-PAF (1-O-Hexadecyl-2-O-dihomo-γ-linolenoyl-sn-glycero-3-phophorylcholin),
1 μM C2 Dihydroceramid, 0,1 μM 15(S)-HEDE (15(S)-Hydroxyeicosa-11Z,
13E-Diensäure), 1 μM PAF C16
(1-O-Hexadecyl-2-O-acetyl-sn-glycero-3-phosphorylcholin),
1 μM 16,16-Dimethyl-PGE2 (16,16-Dimethyl-prostaglandin E2) 12, 0,1 μM (R)-HETE (12(R)-Hydroxyeicosa-5Z,8Z,10E,14Z-tetraensäure), 1 μM 8-epi-PGF2α (8-epi-Prostaglandin
F2α),
0,1 μM Leucotoxin
A ((±)
9,10-EODE), oder mit Lösungsmittelpuffer
3 min inkubiert und dann einem Challenge mit 1 μM S1P (Sphingosin-1-phosphat)
unterzogen. Die Spitzenfluoreszenzzählwerte von mit Lösungsmittelpuffer
vorinkubierten und danach mit 1 μM
S1P stimulierten Zellen wurden gleich 100% gesetzt. Die Zellwerte
der Fluoreszenzänderung
wurden mit der FLIPR-Technologie wie ausführlich im Abschnitt experimentelle
Vorgehensweisen beschrieben aufgezeichnet. Bei den Daten handelt
es sich um Mittelwerte ± SE von
2–3 unabhängigen Experimenten.
-
9: Hemmung von S1P-vermittelter interzellulärer Calciumfreisetzung
durch Suramin und NF023 (8,8'-(Carbonylbis(imino-3,1-phenylen))bis-(1,3,5-naphthalintrisulfonsäure)) in
mit menschlichem EDG8 und Gαqi5 (A) bzw. Ratten-EDG8 und Gαqi5 (B)
transient cotransfizierten Zellen. Die transfizierten Zellen wurden
zunächst
mit den angegebenen Konzentrationen des Inhibitors oder Lösungsmittelpuffer
3 Minuten behandelt (NF023 und Suramin zeigten keine Wirkung auf
die [Ca2+]i-Mobilisierung
während
der Vorinkubationszeit). Anschließend wurden die Zellen mit
1 μM S1P
und in [Ca2+]i,
gemessen mit der FLIPR-Technologie, wie im Methodenteil beschrieben,
stimuliert. Die Spitzenfluoreszenzzählwerte wurden normiert und
Hintergrundreaktionen von Gαqi5-transfizierten Zellen subtrahiert. Die
S1P-vermittelte Calciumfreisetzung in Abwesenheit des Inhibitors
wurde gleich 100% gesetzt. Bei den Daten handelt es sich um Mittelwerte ± SE von
4–7 unabhängigen Experimenten.
-
TABELLE 1: Chromosomale Lokalisierung,
Genstruktur und Zugangsnummer der jeweiligen genomischen EDG-Klone
-
Die
Kartierung von EDG-Rezeptoren in genomischen Sequenzen gestattete
die Herleitung einer vergleichenden chromosomalen Gegenüberstellung
für EDG1,
2, 4–8.
Die chromosomale Lokalisierung von EDG3 wurde Yamagutchi et al.
(1996) entnommen. Die genomischen Sequenzen zeigten auch, daß EDG1,
3, 5, 6 und 8 ungespleißt
sind, im Gegensatz zu EDG2, 4 und 7, die in ihrem offenen Leseraster
(ORF) jeweils ein Intron enthalten.
EDG | Chromosomale
Lokalisierung gespleißt/ungespleißt im ORF | Gemäß BAC-Zugangsnummer: |
EDG1 | 1p21.1
21.3 ungespleißt | AL161741 |
EDG2 | 9q31.1
32/ /18p11.3 gespleißt | AL157881/
/AP000882 |
EDG3 | 9q22.1
q22.2 ungespleißt | |
EDG4 | 19p12
gespleißt | NT_000939 |
EDG5 | 19
non gespleißt | AC011511 |
EDG6 | 19p13.3
ungespleißt | AC011547 |
EDG7 | 1p22.3
31.2 gespleißt | AL139822 |
EDG8 | 19
ungespleißt | AC011461 |
-
Beispiele
-
Beispiel 1: molekulare Klonierung des
menschlichen EDG8-Rezeptors
-
Da
die mutmaßliche
menschliche EDG8-Sequenz intronlos ist, wurde der Rezeptor von uns
aus menschlicher genomischer DNA (CLONTECH, Palo Alto, CA, 94303-4230,
USA) über
die Polymerasekettenreaktion (PCR) kloniert. Die zur Amplifikation
der EDG8-Sequenz etablierten PCR-Bedingungen
bestanden aus 1 min bei 94°C
und daran anschließend
35 Zyklen von jeweils 30 s bei 94°C
und 3 min bei 68°C,
wobei der GC-Melt-Kit (CLONTECH, Palo Alto, CA, USA) verwendet wurde.
Zur Amplifikation der EDG8-Sequenz konstruierte Primer enthielten
eine HindIII-Stelle im Vorwärts-
bzw. eine EcoRI-Stelle im Rückwärtsprimer.
Das 1197 Bp große
PCR-Produkt wurde in den Säugerexpressionsvektor
pCDNA3.1(+) (Invitrogen, Carlsbad, Kalifornien, USA) kloniert und
in beiden Richtungen sequenziert.
-
Beispiel 2: Zellkultur und Transfektion
-
CHO-K1-Zellen
wurden in mit 10% fötalem
Rinderserum supplementiertem basalem ISCOVE-Medium bei 37°C in einem
luftbefeuchteten Inkubator (5% CO2) kultiviert.
Für die
Transfektionen wurden 2 × 105 Zellen in 35-mm-Schalen ausgesäht. Etwa 24 Std. später wurden
die Zellen bei 50–80%
Konfluenz mit den angegebenen Rezeptor- und G-Protein-Konstrukten
(jeweils 1 μg
Plasmid-DNA) unter Verwendung des Transfektionsreagens Lipofectamine
und der beigelegten Vorschrift (GIBCO) transient transfiziert. 18–24 Std.
nach der Transfektion wurden die Zellen mit einer Dichte von 50
000 Zellen pro Vertiefung in 96-Loch-Platen ausgesetzt und weitere
18–24
Std. bis zur Verwendung in den FLIPR-Funktionstests kultiviert.
-
Die
cDNA für
Gα16 wurde
von TF1-Zellen mittels RT-PCR kloniert und in den Säureexpressionsvektor pCDNA1.1
(Invitrogen) ligiert. Das Wildtyp-Gαq der Maus wurde aus Zellen
mittels RT-PCR kloniert und in die BamHI-NsiI-Stellen von pCDNA1.1 inseriert.
Um die C-terminal modifizierte Gαqi5-Untereinheit zu erzeugen, in der die
letzten fünf
AS des WT-Gαq
durch die entsprechende Gαi-Sequenz
ersetzt sind, wurde ein 175 Bp großes BgIII-NsiI-Fragment in einer zweiteiligen
Ligation durch ein synthetisches DNA-Fragment, das die gewünschten
Codonänderungen
enthält,
ersetzt. Die Richtigkeit aller durch PCR gewonnenen Frequenzen wurde
durch Sequenzierung in beiden Richtungen verifiziert.
-
Beispiel 3: FLIPR (Fluorometric Imaging
Plate Reader)-Test
-
24
Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen bei einer Dichte
von 50 000 Zellen pro Vertiefung in 96-Loch-Mikroplatten mit schwarzer Wandung
(Corning) aufgeteilt. 18–24
Std. später
wurden die Zellen mit 95 μl
HBSS mit 20 mM Hepes, 2,5 mM Probenecid, 4 μM fluoreszierendem Calciumindikatorfarbstoff
Fluo4 (Molecular Probes) und 1% fötalem Kälberserum 1 h beladen (37°C, 5% CO2). Die Zellen wurden dreimal mit HBSS mit
20 mM Hepes und 2,5 mM Probenecid in einem Zellwaschgerät gewaschen.
Nach dem letzten Waschschritt wurde die Lösung bis auf ein Restvolumen
von 100 μl
pro Vertiefung der 96-Loch-Platte abgesaugt. Lipidliganden wurden
in DMSO in Form von 2 mM-Stammlösungen
(unter Behandlung mit Ultraschall, falls notwendig) gelöst und mindestens
1:100 in HBSS mit 20 mM HEPES, 2,5 mM Probenecid und 0,4 mg/ml fettsäurefreiem
Rinderserumalbumin verdünnt.
Vor dem Test wurden Lipide als 2X-Lösungen portionsweise in eine
96-Loch-Platte gegeben. Das FLIPR (fluorometric imaging plate reader)-Gerät (Molecular
Devices) wurde so programmiert, daß von jeder Vertiefung der
Liganden-Mikroplatte jeweils 100 μl
auf jede Vertiefung der Zellplatte übertragen und die Fluoreszenz
3 min lang, und zwar im 1-Sekunden-Abstand während der ersten Minute und
im 3-Sekunden-Abstand
während
der letzten beiden Minuten, aufgezeichnet wurde. Zur Bestimmung der
Agonistenaktivität
werden die gesamten Fluoreszenzzählwerte
von den Zeitpunkten von 18 s bis 37 s verwendet. Die Software des
Instruments normiert die Fluoreszenzablesung, so daß sich gleichwertige
erste Ablesungswerte zum Zeitpunkt null ergeben.
-
Beispiel 4: Northern-Blot-Analyse
-
Northern-Blots
mit mehreren menschlichen Geweben wurden von der Firma CLONTECH
(Palo Alto, CA, 94303-4230, USA) bezogen und Antisense-RNA-Sonden
durch Subklonierung der Nukleotide 279–1197 des codierenden Bereichs
in die Bam HI-EcoRI-Stellen des Expressionsvektors PSPT18 (Roche
Diagnostics, Mannheim, Deutschland) sowie anschließendes Zufallspriming
mit einem DIG-RNA-Markierungskit
(Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) unter Verwendung von
T7-RNA-Polymerase erzeugt. Die Hybridisierung wurde im Hybridisierungspuffer
(Dig Easy Hyb Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) 16 h bei
68°C durchgeführt. Jeder
Blot wurde wie in der Standardvorschrift angegeben mit dem DIG Wash
and Block Buffer-Set (Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland)
gewaschen, blockiert und nachgewiesen und danach 15 min mit 1 ml
CSPD ready-to-use (Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) bei
37°C behandelt
und 5 min am Lumiimager (Roche) entwickelt. Schließlich wurde
jeder Blot gestrippt (50 Formamid, 5% SDS, 50 mM Tris/HCl pH 7,5;
80°C, 2 × 1 Stunde)
und mit einer GAPDH-Antisens-RNA-Sonde
als internen Standard rehybridisiert.
-
Beispiel 5: RNA-Extraktion und RT-PCR
-
RNA
wurde aus unterschiedlichen Endothelzellinien (HUVEC, HCAEC, HMVEC-L,
HPAEC) unter Verwendung des Reagens TRIzol (Hersteller, Lok.) hergestellt.
Kurz gesagt wurden dabei für
jede Endothelzellinie Zellen einer subkonfluenten Gewebekultur in
einem 25-cm2-Kolben in 2,5 ml TRIzol gesammelt
und Gesamt-RNAs gemäß der beiliegenden
Vorschrift extrahiert. Die Reinheit der RNA-Präparation wurde durch Verifizierung
der Abwesenheit von genomischer DNA überprüft. Eine Portion RNA, die ~5 μg entsprach,
wurde zur Erzeugung von cDNA unter Verwendung der MMLV-reversen
Transkriptase und des RT-PCR-Kits der Firma STRATAGENE verwendet.
Die RT-PCR wurde
in einem Volumen von 50 μl
durchgeführt,
und die RT-PCR-Bedingungen wurden auf 5 min bei 65°C, 15 min
bei RT, 1 Stunde bei 37°C,
5 min bei 90°C
und Abkühlen
auf Eis eingestellt.
-
Bei
den cDNA-Matrizen für
die PCR-Reaktionen (35 Zyklen von jeweils 30 s bei 94°C, 3 min
bei 68°C) handelte
es sich um die reverstranskribierten Produkte von aus menschlichen
Endothelzellinien (HUVEC, HCAEC, HMVEC-L, HPAEC) isolierten RNAs.
Typischerweise wurden 1–5 μl reverstranskribierte
cDNAs als Matrizen für
die PCR-Reaktionen
verwendet.
-
Beispiel 6: Materialquellen
-
1-Oleoyl-LPA,
Sphingosin-1-phosphat (S1P), Dihydrosphingosin-1-phosphat (DHS1P),
Lysophosphatidylcholin (LPC), Sphingosylphosphorylcholin (SPC) und
fettsäurefreies
RSA stammten von der Firma SIGMA (P.O. Box 14508, St. Louis, Missouri,
63178). CHO-K1-Zellen wurden von der American Type culture collection (ATCC,
Manassas, Virginia), Zellkulturmedien und Seren von GIBCO BRL (Gaithersburg,
MD), der Ca-Fluoreszenzfarbstoff FLUO4 und Pluronsäure von
der Firma Molecular Devices (Sunnyvale CA 94089-1136, USA), menschliche Northern-Blot-Membran
von CLONTECH (1020 East Meadow Circle, Palo Alto, Kalifornien 94303-4230,
USA), kommerziell erhältliche
cDNAs (Herz, fötales
Herz, linker Vorhof, linke Kammer, Niere, Hirn, Leber, Lunge, Aorta)
von der Firma Invitrogen, Oligonukleotide von der Firma MWG-Biotech
AG (Ebersberg, Deutschland), der RT-PCR-Kit von SIGMA, der GC-Melt-PCR-Kit
von Clontech (Palo Alto, Kalifornien, USA), das Expressionsplasmid
pcDNA3.1 für
EDG8 und pCDNA1.1 für
die Expression von G-Protein-α-Untereinheiten von
Invitrogen (Carlsbad, Kalifornien 92008, USA), kompetente DH5α von GIBCO
und MC 1063 von Invitrogen bezogen.
-
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-
Liste nicht standardgemäßer Abkürzungen:
-
- S1P, Sphingosin-1-phosphat; LPA, Lysophosphatidinsäure; dHS1P,
Dihydrosphingosin-1-phosphat; SPC, Sphingosylphosphorylcholin; LPC,
Lysophosphatidylcholin; GPCR, G-Protein-gekoppelter
Rezeptor; G-Protein, Guaninnukleotid bindendes Protein; [Ca2+]i, intracelluläre Calciumkonzentration;
RT-PCR, reverse Transkription-Polymerasekettenreaktion; Bp, Basenpaar;
ORF, offenes Leseraster; EST, exprimiertes Sequenz-Tag; FAF-BSA,
fettsäurefreies
Rinderserumalbumin; HUVEC, menschliche Nabelschnurvenenendothelzellen; HCAEC,
menschliche Coronararterienendothelzellen; HMVEC-L, menschliche
mikrovaskuläre
Endothelzellen aus der Lunge; HPAEC, menschliche Lungenarterienendothelzellen. Tabelle
2: SEQ
ID NO 1: Nukleotidsequenz von menschlichem EDG8 Tabelle
3: SEQ
ID NO 2: Aminosäuresequenz
von menschlichem EDG8 SEQUENZPROTOKOLL