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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide und Nukleinsäure-DNA,
die diese Polypeptide kodiert, die in der Lage sind, eine Immunreaktion
gegen Krebs auszulösen,
Verfahren zum Erzeugen von T-Lymphozyten, die in der Lage sind,
Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören, und Arzneimittel zur Behandlung,
Prophylaxe oder Diagnose von Krebs.
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Krebs
entwickelt sich durch einen Mehrstufenprozess, der mehrere Mutationsereignisse
einschließt. Diese
Mutationen haben eine veränderte
Expression/Wirkungsweise von Gene zur Folge, die zu zwei Kategorien
gehören:
Onkogene und Tumorsuppressorgene. Onkogene entstehen in der Natur
aus Protoonkogenen durch Punktmutationen oder Translokationen, wodurch
sie einen transformierten Zustand der Zelle, die die Mutation beherbergt,
zur Folge haben. Alle Onkogene kodieren und funktionieren durch
ein Protein. Protoonkogene sind normale Gene der Zelle, welche das
Potential haben, Onkogene zu werden. In der Mehrheit der Fälle ist
gezeigt worden, dass Protoonkogene Komponenten von Signaltransduktionswegen
sind. Onkogene wirken auf eine dominante Art und Weise. Tumorsuppressorgene
wirken auf der anderen Seite auf eine rezessive Art und Weise, d.h.
durch Verlust der Funktion, und tragen zur Onkogenese bei, wenn
beide Allele, die das funktionelle Protein kodieren, verändert worden
sind, wobei nicht funktionelle Genprodukte produziert werden.
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Auf
dem Gebiet der Krebsimmunologie des Menschen haben die letzten zwei
Dekaden intensive Bemühungen
gesehen, um ursprüngliche
krebsspezifische Antigene zu charakterisieren. Insbesondere ist
der Analyse von Antikörpern
gegen Tumorantigene des Menschen Bemühung gewidmet worden. Der Stand
der Technik legt nahe, dass derartige Antikörper zu diagnostischen und
therapeutischen Zwecken, zum Beispiel in Verbindung mit einem Antikrebsmittel,
verwendet werden können.
Jedoch können
Antikörper
nur an Tumorantigene binden, die an der Oberfläche von Tumorzellen exponiert
sind. Aus diesem Grund sind die Bemühungen, eine Krebsbehandlung
zu erzeugen, die auf dem Immunsystem des Körpers beruht, weniger erfolgreich gewesen
als erwartet.
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Ein
grundlegendes Merkmal des Immunsystems ist, dass es eigene von nichteigenen
Molekülen
unterscheiden kann und normalerweise nicht gegen eigene Moleküle reagiert.
Es ist gezeigt worden, dass Rejektion von Geweben oder Organen,
die von anderen Individuen transplantiert werden, eine Immunantwort
auf die fremden Antigene an der Oberfläche der transplantierten Zellen
ist. Die Immunantwort besteht allgemein aus einer humoralen Antwort,
vermittelt durch Antikörper,
und einer zellulären
Antwort. Antikörper
werden durch B-Lymphozytn produziert und sezerniert und erkennen
typischerweise freies Antigen in der nativen Konformation. Sie können deshalb
potentiell fast jede Stelle, die an der Antigenoberfläche exponiert
ist, erkennen. Im Gegensatz zu Antikörpern erkennen T-Zellen, welche
den zellulären
Arm der Immunantwort vermitteln, Antigene nur im Zusammenhang mit
Molekülen
des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC-Molekülen)
und nur nach passender Antigenverarbeitung. Diese Antigenverarbeitung
besteht normalerweise aus der proteolytischen Fragmentierung des
Proteins, was Peptide zur Folge hat, die in die Furche der MHC-Moleküle passen. Dies
ermöglicht
T-Zellen, auch Polypeptide zu erkennen, die sich von intrazellulären Proteinfragmenten/Antigenen
ableiten.
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T-Zellen
können
aberrante Polypeptide, die sich von irgendwo in der Tumorzelle ableiten,
im Zusammenhang mit MHC-Molekülen
an der Oberfläche
der Tumorzelle erkennen. Die T-Zellen
können
nachfolgend aktiviert werden, um die Tumorzelle zu beseitigen, die
das aberrante Polypeptid beherbergt. In experimentellen Modellen,
die Mäusetumoren
einschließen,
ist gezeigt worden, dass Punktmutationen in intrazellulären „Eigen"-Proteinen Tumorrejektionsantigene
entstehen lassen können,
die aus Polypeptiden bestehen, die sich in einer einzigen Aminosäure vom
normalen Polypeptid unterscheiden. Die T-Zellen, die diese Polypeptide
im Zusammenhang mit den MHC-Molekülen an der Oberfläche der
Tumorzellen erkennen, sind in der Lage, die Tumorzellen abzutöten und
folglich den Tumor vom Wirt abzustoßen (Boon et al., 1989, Cell,
58, 293–303).
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MHC-Moleküle in Menschen
werden normalerweise als HLA-Moleküle (humanes leukozytäres Antigen,
Histokompatibilitätsantigen)
bezeichnet. Es gibt zwei Hauptklassen von HLA-Molekülen, Klasse
I und Klasse II. HLA-Moleküle
der Klasse I werden durch die Subloci HLA-A, -B und -C kodiert und
aktivieren in erster Linie zytotoxische CD8+-T-Zellen.
HLA-Moleküle
der Klasse II auf der anderen Seite aktivieren in erster Linie CD4+-T-Zellen (zytotoxische oder Helferzellen)
und werden durch die Subloci HLA-DR-, -DP- und -DQ kodiert. Jedes
Individuum hat normalerweise sechs verschiedene HLA-Moleküle der Klasse
I, gewöhnlich
zwei Allele von jeder der drei Untergruppen A, B und C, obwohl in
einigen Fällen
die Anzahl der verschiedenen HLA-Moleküle der Klasse 1 wegen des zweimaligen
Auftretens desselben HLA-Allels verringert ist. Für einen
allgemeinen Überblick
siehe Roitt, I.M. et al. (1998) Immunology, 5. Auflage, Mosby, London.
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Die
HLA-Genprodukte sind hochpolymorph. Verschiedene Individuen exprimieren
eindeutige HLA-Moleküle,
die sich von denen unterscheiden, die in anderen Individuen gefunden
werden. Dies erklärt
die Schwierigkeit des Findens von HLA-zusammenpassenden Organdonoren
bei Transplantationen. Die Bedeutung der genetischen Variation der
HLA-Moleküle in der
Immunbiologie liegt in ihrer Rolle als Immunantwortgene. Durch ihre
Peptidbindungsfähigkeit
regelt die Gegenwart oder Abwesenheit bestimmter HLA-Moleküle die Fähigkeit
eines Individuums, auf spezifische Polypeptidepitope zu antworten.
Als Folge beeinflussen die HLA-Moleküle den Widerstand gegen oder
die Anfälligkeit
für eine
Krankheit.
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T-Zellen
können
die Entwicklung und das Wachstum von Krebs durch verschiedene Mechanismen hemmen.
Zytotoxische T-Zellen, sowohl HLA-Klasse I beschränkte CD8+ als auch HLA-Klasse II beschränkte CD4+, können
Tumorzellen direkt abtöten,
die die passenden Tumorantigene präsentieren. Normalerweise werden
CD4+-Helfer-T-Zellen für zytotoxische CD8+-T-Zell-Antworten
benötigt,
aber wenn das Polypeptidantigen durch ein passendes APC präsentiert
wird, können
zytotoxische CD8+-T-Zellen direkt aktiviert
werden, welches eine schnellere, stärkere und wirksamere Antwort
zur Folge hat.
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In
der Internationalen Anmeldung PCT/NO92/00032 (veröffentlicht
als WO92/14756) sind synthetische Polypeptide und Fragmente von
Onkogenproteinprodukten, welche eine Punktmutation oder Translokationen
aufweisen, verglichen mit ihrem Protoonkogen oder Tumorsuppressorgenprotein
beschrieben. Diese Polypeptide entsprechen dem, stimmen vollständig überein mit
dem oder sind Fragmente des verarbeiteten Onkogenproteinfragments
oder Tumorsuppressorgenfragments, wie durch Krebszellen oder andere
antigenpräsentierende
Zellen präsentiert,
und werden als HLA-Polypeptidkomplex durch mindestens ein Allel
in jedem Individuum präsentiert.
Es wurde auch gezeigt, dass diese Polypeptide spezifische T-Zell-Antworten
auf das tatsächliche
Onkogenproteinfragment induzieren, das durch die Zelle durch Verarbeitung
produziert und im HLA-Molekül
präsentiert
wird. Insbesondere ist in WO92/14756 beschrieben, dass sich Polypeptide
vom p21-ras-Protein ableiteten, welches Punktmutationen an bestimmten
Aminosäurepositionen
aufwies, nämlich an
den Positionen 12, 13 und 61. Es ist gezeigt worden, dass diese
Polypeptide beim Regulieren des Wachstums von Krebszellen in vitro
wirksam sind. Ausserdem wurde gezeigt, dass die Polypeptide durch
die Verabreichung derartiger Polypeptide in Impfungs- oder Krebstherapieschemata
CD4+-T-Zellimmunität gegen Krebszellen, die das
mutierte p21-ras-Onkogenprotein beherbergen, hervorrufen. Es ist
nachfolgend gezeigt worden, dass diese Polypeptide durch die vorstehend
erwähnte
Verabreichung auch CD8+-T-Zellimmunität gegen
Krebszellen, die das veränderte
p21-ras-Onkogenprotein
beherbergen, hervorrufen (siehe Gjertsen, M.K. et al., 1997, Int.
J. Cancer 72: 784–790).
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Die
Internationale Anmeldung PCT/NO99/00143 (veröffentlicht als WO99/58552)
beschreibt synthetische Polypeptide und Fragmente von mutierten
Proteinprodukten, die aus Rastermutationen entstehen, die in Genen
in Krebszellen auftreten. Diese Polypeptide entsprechen dem, stimmen
vollständig überein mit
dem oder sind Fragmente des verarbeiteten Rastermutantenproteinfragments,
wie durch Krebszellen oder andere antigenpräsentierende Zellen präsentiert,
und werden als HLA-Polypeptidkomplex durch mindestens ein Allel in
jedem Individuum präsentiert.
Insbesondere Polypeptide, die sich aus Rastermutationen in den BAX-
und hTGFβ-RII-Genen
ergeben, werden offenbart. Es wurde gezeigt, dass diese Polypeptide
in stimulierenden CD4+- und CD8+-T-Zellen
auf eine spezifische Art und Weise wirksam sind.
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Jedoch
sind die vorstehend beschriebenen Polypeptide nur in einer bestimmten
Anzahl von Krebsarten nützlich,
die Onkogene mit Punktmutationen, Rastermutationen oder Translokation
in einem Protoonkogen oder Tumorsuppressorgen einschließen. Es
gibt deshalb eine starke Notwendigkeit für eine Antikrebsbehandlung
oder einen Impfstoff, die/der gegen einen allgemeineren Bereich
von Krebsarten wirksam ist.
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Die
konzertierte Aktion einer Kombination von veränderten Onkogenen und Tumorsuppressorgenen hat
die zelluläre
Transformation und Entwicklung eines malignen Phänotyps zur Folge. Derartige
Zellen sind jedoch alterungsanfällig
und haben eine beschränkte
Lebensdauer. Bei den meisten Krebsarten erfordert die Immortalisation
der Tumorzellen das Anschalten eines Enzymkomplexes, der Telomerase
genannt wird. In somatischen Zellen ist die katalytische Untereinheit
des Telomeraseholoenzyms, hTERT (menschliche Telomerase-reverse
Transkriptase), normalerweise nicht exprimiert. Zusätzliche
Ereignisse, wie die Funktion von Proteinen, die durch ein Tumorvirus
oder eine Demethylierung von abgeschalteten (methylierten) Promotorstellen kodiert
werden, können
die Expression der Gene zur Folge haben, die die Komponenten des
funktionellen Telomerasekomplexes in Tumorzellen kodieren.
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Wegen
der Gegenwart von Telomerase in den meisten Arten von Krebszellen
ist das Enzym als allgemeiner Krebsimpfstoffanwärter offenbart worden (Internationale
Patentanmeldung Nr. PCT/NO99/00220, veröffentlicht als WO00/02581).
WO00/02581 beschreibt ein Verfahren zum Verhindern oder Behandeln
von Krebs durch Erzeugen einer T-Zell-Antwort gegen Telomerase-exprimierende
Zellen in einem Säugetier,
das an Krebs leidet (oder wahrscheinlich daran leidet). Es wird
in WO00/02581 dargelegt, dass sowohl CD4+-
als auch CD8+-T-Zellen durch Verabreichung
von Polypeptiden mit Sequenzen, die sich von einem derartigen Telomeraseprotein
ableiten, stimuliert werden können.
Vonderheide et al. (Immunity, Vol. 10, 673–679, Juni 1999) berichten,
dass die katalytische Unterheit der Telomerase ein Tumor-assoziiertes
Antigen ist, das durch zytotoxische T-Lymphozyten erkannt wird.
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Von
Varianten alternativen Spleißens
der Telomerase-Prä-mRNA
ist in der Literatur berichtet worden (Kilian, A. et al., 1997,
Hum. Mol. Genet. 6: 2011–2019).
Kilian et al. (1997, vorstehend) zeigten an, dass es bemerkenswert
war, dass mehrere Spleißvarianten
sich bei der kritischen RT- (Reversen Transkriptase-) Domäne von hTERT
befanden. Sie gaben jedoch an, dass ein vollständiges Verstehen der Bedeutung
der hTERT-Spleißvarianten
nicht erhalten wurde, und dass weitere funktionelle Charakterisierung
erforderlich war.
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Die
Analyse der kompletten genomischen Sequenz des hTERT-Gens hat festgestellt,
dass die verschiedenen mRNA-Spleißvarianten aus der Verwendung
von Stellen alternativen Spleißens
in der hTERT-Prä-mRNA
entstehen (Wick, M. et al., 1999, Gene 232: 97–106). Verglichen mit der hTERT-mRNA
voller Länge
sind mindestens fünf
zusätzliche
Spleißvarianten
detektiert worden. Eine schematische Zeichnung dieser Varianten
sind in 1 bereitgestellt, und 2 zeigt
ein Alignment (Abgleich) der kodierten Proteine. Zwei der Spleißvarianten,
die α-del
(oder DEL1) und β-del
(oder DEL2) genannt werden, stellen Deletionen von spezifischen
Kodierungssequenzen dar. Bei der α-del-Variante
sind die ersten 36 Nukleotide von Exon 6 deletiert, und sie kodiert
ein Protein, welchem eine Ausdehnung von 12 internen Aminosäuren fehlt.
Bei der β-del-Variante
fehlen 182 Nukleotide, welche die gesamten Exons 7 und 8 darstellen,
was zu einer Verschiebung des offenen Leserasters und einem trunkierten
Protein mit einem 44-Aminosäuren
langen Carboxyl-Terminus führt,
der im hTERT-Protein voller Länge
nicht vorliegt. Die restlichen Spleißvarianten ergeben sich aus der
Verwendung von Stellen alternativen Spleißens, die sich im Inneren von
Intronregionen befinden, was Insertion von Intronsequenzen innerhalb des
offenen Leserasters und vorzeitige Beendigung der Translation zur Folge
hat. Die σ-Insertionsvariante
(INS1) ergibt sich aus einer Insertion der ersten 38 Nukleotide
von Intron 4. Die σ-Insertion
enthält
kein Stoppcodon, aber statt dessen erstreckt sich das offene Leseraster
22 Nukleotide in die normale Sequenz hinein, wobei ein alternatives
Leseraster verwendet wird. Die γ-Insertionsvariante (oder
INS3) wird durch Insertion der letzten 159 Nukleotide von Intron
14 verursacht. Ins-4 enthält
die ersten 600 Nukleotide von Intron 14, während gleichzeitig Exon 15
und das meiste von Exon 16 deletiert ist. Die trunkierten Proteine,
die sich aus der Translation dieser Spleißvarianten ergeben, sind in 2 gezeigt.
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Mehrere
neue Studien haben sich der Regulation der Telomeraseaktivität gewidmet,
und von einer gewissen Korrelation zwischen hTERT-mRNA-Transkription
und Telomeraseaktivität
ist für
mehrere Zelllinien und Gewebe berichtet worden (Nakamura, T.M. et
al., 1997, Science 277: 955–959;
Meyerson, M. et al., 1997, Int. J. Cancer 85: 330–335; Nakayama,
J. et al., 1998, Nature Genet. 18: 65–68; Liu, K. et al., 1999,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 5147–5152). Andere Studien haben
gezeigt, dass die Telomeraseaktivität durch Phosphorylierung des
hTERT-Proteins durch die Proteinkinase Ca hochreguliert wird, und
andererseits durch die Gegenwart von Proteinkinase C-Inhibitoren
und der Phosphatase 2A herunterreguliert wird (Li, H. et al., 1997,
J. Biol. Chem. 272: 16729–16732;
Li, N. et al., 1998, J. Biol. Chem. 273: 33436–33442; Bodnar, A.G. et al.
1996, Exp. Cell Res. 228: 58–64;
Ku, W.C. et al., 1997, Biochem. Biophys. Res. Comm. 241: 730–736). Das
alternative Spleißen
der hTERT-Prä-mRNA stellt
einen zusätzlichen
Mechanismus zum Regulieren der Telomeraseaktivität dar, und es ist gezeigt worden,
dass es während
der fötalen
Nierenentwicklung und in Eierstock- und Gebärmuttergeweben des Erwachsenen
die Herunterregulation vermittelt (Ulaner, G.A. et al., 1998, Cancer Res.
58: 4168–4172;
Ulaner, G.A. et al., 2000, Int. J. Cancer 85: 330–335). Der
Fokus der obenerwähnten
Studien hat auf den α und β-Spleißvarianten
gelegen, vermutlich weil sie Sequenzen deletieren, von welchen angenommen
wird, dass sie kritische Reverse Transkriptasemotive kodieren (Lingner,
J. et al., 1997, Science 276: 561–567).
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Die
vorliegende Erfindung stellt Peptide und Nukleinsäuren, die
die Peptide, beruhend auf den TERT-γ- und-σ-Spleißvarianten, kodieren, und die
neue Verwendung dieser Peptide und Nukleinsäuren in der Medizin bereit.
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Folglich
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Polypeptid zur Verwendung in der Medizin bereitgestellt;
wobei das Polypeptid eine Sequenz umfasst, die in den SEQ ID NR. 3,
4, 5, oder 6 angegeben ist, wobei das Polypeptid in der Lage ist,
eine T-Zell-Antwort zu induzieren.
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Der
hier verwendete Begriff „umfasst" schließt „bestehen
aus" ein. Das Polypeptid
(oder die Nukleinsäure)
der vorliegenden Erfindung kann durch einen oder mehr Aminosäure- (oder
Nukleinsäure-)
Reste flankiert sein, wenn nichts anderes angegeben ist. Zum Beispiel
kann das Polypeptid Teil eines Fusionsproteins sein, welche eine
oder mehrere flankierende Domänen
am N oder C-Terminus aufweist, um Reinigung des Fusionsproteins
zuzulassen.
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Aminosäureänderungen
oder-modifikationen (z.B. Substitutionen) im Polypeptid können insbesondere
bei Ankerresten durchgeführt
werden, welche in HLA- oder MHC-Moleküle zur Präsentation den T-Zellen passen.
Erhöhte
Bindungs- und immunogene Eigenschaften des Polypeptids an HLA- oder
MHC-Moleküle können folglich
erreicht werden (siehe Bristol, J.A. et al., 1998, J. Immunol. 160(5):
2433–2441;
Clay, T.M. et al., 1999, J. Immunol. 162(3): 1749–1755).
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Es
werden hier auch Polypeptide offenbart, welche das folgende aufweisen:
- a) mindestens 55% Sequenzidentität mit einem
Molekül
aufweisen, das die Sequenz von SEQ ID NR. 1 umfasst, wie mit einer
Suche mit NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit Standardparametern bestimmt;
- b) mindestens 55% Sequenzidentität mit einem Molekül aufweisen,
das die Sequenz von SEQ ID NR. 2 umfasst, wie mit einer Suche mit
NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit Standardparametern bestimmt;
- c) mindestens 40% Sequenzidentität mit einem Molekül aufweisen,
das die Sequenz von SEQ ID NR. 3 umfasst, wie mit einer Suche mit
NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit einem Erwartungswert von 1000 und
anderen Parametern als Standard bestimmt;
- d) mindestens 40% Sequenzidentität mit einem Molekül aufweisen,
das die Sequenz von SEQ ID NR. 4 umfasst, wie mit einer Suche mit
NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit einem Erwartungswert von 1000 und
anderen Parametern als Standard bestimmt;
- e) mindestens 70% Sequenzidentität mit einem Molekül aufweisen,
das die Sequenz von SEQ ID NR. 5 umfasst, wie mit einer Suche mit
NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit einem Erwartungswert von 100000 und anderen
Parametern als Standard bestimmt;
- f) mindestens 50% Sequenzidentität mit einem Molekül aufweisen,
das die Sequenz von SEQ ID NR. 6 umfasst, wie mit einer Suche mit
NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit einem Erwartungswert von 10000 und
anderen Parametern als Standard bestimmt; oder
- g) mindestens 40% und vorzugsweise 60% Sequenzidentität mit einem
Molekül
aufweisen, das die Sequenz von SEQ ID NR. 11 umfasst, wie mit einer
Suche mit NCBI BLASTP Version 2.1.2 mit einem Erwartungswert von
1000 und anderen Parametern als Standard bestimmt.
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Das
NCBI BLASTP-Programm kann bei http://www.ncbi.nlm.nih.gov/blast/
gefunden und Standardparameter unter Verwendung der Erweiterten
Suche (Advanced Search) geändert
werden. Höhere
als Standard„erwartungs"werte können erforderlich
sein, wenn mit kleinen Abfragesequenzen für anzuzeigende Übereinstimmungen
gesucht wird. Der Begriff „Sequenzidentität", der hier verwendet
wird, bezieht sich auf Aminosäurereste
in optimal abgeglichenen Sequenzen, welche genau an entsprechende
relative Positionen passen. Zum Beispiel stellt das NCBI BLASTP-Programm
einen Wert des Prozentsatzes von Identitäten zwischen Abfrage und Gegenstands-
(„Treffer"-) Sequenzen bereit.
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Es
werden hier auch Polypeptide offenbart, welche eine Sequenz umfassen,
wie in den SEQ ID NR. 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 11 angegeben, oder Fragmente
einer Sequenz sind, wie in den SEQ ID NR. 1, 3, 5, 6 oder 11 gezeigt.
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Während die
Polypeptide, die durch HLA-Moleküle
der Klasse II dargestellt sind, von unterschiedlicher Länge (12–25 Aminosäuren) sind,
müssen
die Polypeptide, die durch HLA-Moleküle der Klasse
I dargestellt sind, normalerweise neun Aminosäurereste lang sein, um in die
HLA-Bindungsfurche der Klasse I zu passen. Ein längeres Polypeptid bindet nicht,
wenn es nicht durch eine APC- oder Targetzelle, wie eine Krebszelle,
innerlich verarbeitet werden kann, bevor es in der beschränkten HLA-Furche
der Klasse I präsentiert
wird. Es ist nur von einer beschränkten Anzahl von Abweichungen
von diesem Erfordernis von neun Aminosäuren berichtet worden, und
in jenen Fällen
ist die Länge
des präsentierten
Polypeptids entweder acht oder zehn Aminosäurereste lang gewesen. Für Überblicke über Polypeptidbindung
an MHC-Moleküle
siehe Rammensee, H.-G. et al. (1995) Immunogenetics, 41, 178–228 und
Barinaga (1992) Science, 257, 880–881. Male D.K. et al. (1996,
Advanced Immunology, Mosby, London) stellt Hintergrundinformation
auf dem Gebiet der Immunologie bereit.
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Die
T-Zell-Antwort, die durch das vorstehend beschriebene Polypeptid
erzeugt wird, kann nach intrazellulärer Spaltung des Polypeptids
erzeugt werden, um ein Fragment bereitzustellen, das in eine MHC-
oder HLA-Bindungsfurche passt. In einer anderen Ausführungsform
benötigt
das vorstehend beschriebene Polypeptid möglicherweise keine intrazelluläre Spaltung,
um in eine MHC- oder HLA-Bindungsfurche der Klasse I zu passen.
In diesem Fall kann das Polypeptid 8 bis 10 Aminosäuren lang
sein. Es wird auch ein vorstehend beschriebenes Polypeptid bereitgestellt,
welches keine intrazelluläre
Spaltung benötigt,
um in eine MHC- oder NLA-Bindungsfurche der Klasse II zu passen.
In diesem Fall kann das Polypeptid 12 bis 25 Aminosäuren lang sein.
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Die
T-Zell-Antwort gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Anzahl und/oder Aktivität von T-Helfer- und/oder zytotoxischen
T-Zellen erhöhen.
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Es
wird auch ein Polypeptid bereitgestellt, welches keine sehr zytotoxische
T-Zell-Antwort bei einem Patienten gegen eines oder mehrere der
folgenden stimuliert: Knochenmark-Stammzellen, Epithelzellen in den Kolonkrypten
oder Lymphozyten.
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Es
wird ferner gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Nukleinsäuremolekül zur Verwendung
in der Medizin bereitgestellt; wobei das Nukleinsäuremolekül:
- a) einen Strang aufweist, der ein vorstehend
beschriebenes Polypeptid kodiert, das Teil der vorliegenden Erfindung
ist;
- b) einen Strang aufweist, der zu einem Strang, wie vorstehend
in a) beschrieben, komplementär
ist; oder
- c) einen Strang aufweist, der unter stringenten Bedingungen
mit einem Molekül,
wie vorstehend in a) oder b) beschrieben, hybridisiert.
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Stringente
Hybridisierungsbedingungen werden ausführlich bei S. 1.101–1.110 und
11.45–11.61
von Sambrook, J. et al. (1989, Molecular Cloning, 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor) besprochen.
Ein Beispiel von Hybridisierungsbedingungen, die verwendet werden
können,
schließen die
Verwendung einer Vorwaschlösung
von 5 × SSC,
0,5% SDS, 1,0 mM EDTA (pH 8,0) und das Versuchen der Hybridisierung über Nacht
bei 55°C
unter Verwendung von 5 × SSC
ein. Die Hybridisierung von Nukleinsäuresequenzen innerhalb des
Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung schließen Sonden, Primer oder DNA-Fragmente
ein. Der Begriff Primer schließt
ein Einzelstrang-Oligonukleotid, welches als Punkt der Initiation
der Matrize-gerichteten DNA-Synthese unter geeigneten Bedingungen
(z.B. in Gegenwart von vier verschiedenen Nukleosidtriphosphaten
und eines Mittels zur Polymerisierung, wie DNA- oder RNA-Polymerase oder Reverse
Transkriptase) in einem geeigneten Puffer und bei einer geeigneten
Temperatur ein.
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Es
wird auch ein Vektor oder eine Zelle zur Verwendung in der Medizin
bereitgestellt, der/die ein Nukleinsäuremolekül gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst.
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Ferner
wird ein Bindungsmittel zur Verwendung in der Medizin bereitgestellt;
wobei das Bindungsmittel an ein vorstehend beschriebenes Polypeptid
bindet, wie vorstehend beschrieben. Das Bindungsmittel kann für ein Polypeptid
spezifisch sein, wie vorstehend beschrieben. Das Bindungsmittel
kann ein Antikörper
oder ein Fragment davon sein. Das Bindungsmittel kann Lektin sein.
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Der
Begriff Antikörper
in seinen verschiedenen grammatikalischen Formen wird hier verwendet,
um Immunglobulinmoleküle
und immunologisch aktive Teile von Immunglobulinmolekülen, d.h.
Molekülen,
die eine Antikörperbindungsstelle
oder Paratop enthalten, zu bezeichnen. Derartige Moleküle werden
auch als „Antigenbindungsfragmente" von Immunglobulinmolekülen bezeichnet.
Veranschaulichende Antikörpermoleküle sind
intakte Immunglobulinmoleküle,
im wesentlichen intakte Immunglobulinmoleküle und jene Teile eines Immunglobulinmoleküls, die
das Paratop enthalten, einschließlich jener Teile, die auf
dem Fachgebiet als Fab, Fab',
F(ab')2 und F(v)
bekannt sind. Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
monoklonal oder polyklonal sein. Der Begriff Antikörper soll
auch Single-Chain-Antikörper,
chimäre,
humanisierte oder primatisierte (CDR-übertragene) Antikörper und
dergleichen, sowie chimäre
oder CDR-übertragene
Single-Chain-Antikörper,
die Teile von zwei verschiedenen Spezies umfassen, einschließen. Zur
Herstellung von Antikörpern
siehe Harlow, E. und Lane, D. (1988, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor) und Harlow,
E. und Lane, D. (1999, Using Antibodies: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor). Immunologische
Hilfsstoffe für
Impfstoffe, die Lecithin umfassen, können verwendet werden, um die
Antikörperherstellung
zu stimulieren (siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 4,803,070).
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Ferner
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein T-Lymphozyt zur Verwendung in der Medizin bereitgestellt;
wobei der T-Lymphozyt in der Lage ist, eine Zelle, die ein vorstehend
beschriebenes Polypeptid gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimiert, abzutöten
oder beim Abtöten
einer solchen Zelle zu helfen. Der T-Lymphozyt kann eine zytotoxische
T-Zelle oder eine T-Helferzelle sein.
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Es
wird auch eine klonale Zelllinie zur Verwendung in der Medizin offenbart,
die eine Mehrzahl von T-Lymphozyten umfasst, wie vorstehend beschrieben.
Es wird auch ein Gemisch von T-Lymphozyten zur Verwendung in der
Medizin bereitgestellt, die eine T-Helferzelle oder eine klonale Zelllinie
derartiger Zellen und eine zytotoxische T-Zelle oder eine klonale
Zelllinie derartiger Zellen umfasst.
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Es
wird auch ein Verfahren zur Erzeugung von T-Lymphozyten offenbart,
die in der Lage sind, Tumorzellen in einem Säugetier zu erkennen und zu
zerstören,
das das Nehmen einer Probe von T-Lymphozyten aus einem Säugetier
und das Kultivieren der T-Lymphozyten-Probe in Gegenwart mindestens eines
vorstehend beschriebenen Polypeptids in einer Menge umfasst, die
ausreichend ist, um hTERT-γ-Insertionsprotein-spezifische
T-Lymphozyten und/oder
hTERT-σ-Insertionsprotein-spezifische
T Lymphozyten zu erzeugen.
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Es
wird auch ein B-Lymphozyt offenbart, welcher beim Erzeugen von Antikörpern nützlich sein
kann. Hybridoma-Zellen, welche in der Lage sind, Antikörper zu
erzeugen, werden auch offenbart (siehe zum Beispiel Koehler et al.,
1975, Nature 256: 495–497;
Kosbor et al., 1983, Immunol. Today 4: 72; Cote et al., 1983, PNAS
USA 80: 2026–2030;
Cole et al., 1985, Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss Inc., New York, S. 77–96).
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Ferner
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verwendung eines Polypeptids, wie vorstehend beschrieben,
einer Nukleinsäure,
wie vorstehend beschrieben, oder eines Vektors oder einer Zelle,
wie vorstehend beschrieben, bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Krebs oder bei der Herstellung eines diagnostischen
Mittels zur Diagnose von Krebs bereitgestellt. Der Krebs kann ein
Säugetierkrebs
sein.
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Insbesondere
kann der Krebs ein Krebs beim Menschen sein. Zum Beispiel kann der
Krebs Brustkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Kolorektalkrebs,
Lungenkrebs, ein malignes Melanom, Leukämie, ein Lymphom, Ovarialkrebs,
Gebärmutterhalskrebs
oder Krebs der Gallengänge
sein.
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Das
Medikament kann ein Impfstoff sein.
-
Die
hier beschriebenen Polypeptide sind besonders zur Verwendung in
einem Impfstoff geeignet, der in der Lage ist, entweder CD4+- oder
CD8+-T-Zellimmunität
sicher auszulösen.
Wenn die Polypeptide synthetisch hergestellt werden können, schließen die
Medikamente, die die Polypeptide einschließen, keine transformierenden
Krebsgene (Onkogene) oder andere Stellen oder Materialien ein, welche
gesundheitsschädliche Wirkungen
hervorrufen könnten.
Die Polypeptide können
für eine
bestimmte Art von T-Zell-Antwort ohne die Nebenwirkungen anderer
unerwünschter
Antworten zielgerichtet werden.
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Das
Medikament kann ein Antisensemolekül sein oder ist in der Lage,
ein Antisensemolekül
in vivo zu erzeugen.
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Das
diagnostische Mittel kann in einem Kit bereitgestellt werden. Der
Kit kann Mittel zum Erzeugen eines detektierbaren Signals (z.B.
eine Fluoreszenzmarkierung, eine radioaktive Markierung) oder einer
detektierbaren Änderung
(z.B. eine Enzym-katalysierte Änderung)
umfassen. Der Kit kann zur Verwendung bei der Diagnose von Krebs
eine Gebrauchsanweisung einschließen.
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Ferner
wird ein Arzneimittel bereitgestellt, das ein Polypeptid, wie vorstehend
beschrieben, eine Nukleinsäure,
wie vorstehend beschrieben, oder einen Vektor oder eine Zelle, wie
vorstehend beschrieben, umfasst.
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Das
Arzneimittel kann ein Polypeptid, das in der Lage ist, eine T-Zell-Antwort
direkt gegen ein Polypeptid, das durch ein Onkogen produziert wird,
oder gegen eine Mutante eines Tumorsuppressorproteins zu induzieren,
oder eine Nukleinsäure
umfassen, die ein derartiges Polypeptid kodiert. Beispiele derartiger
Onkogene oder Mutanten eines Tumorsuppressorproteins schließen p21-ras,
Rb, p53, abl, gip, gsp, ret oder trk ein. Das Onkogentarget können die
p21-ras-Polypeptide sein, die in der Internationalen Anmeldung Nr. PCT/NO92/00032
(Veröffentlichung
Nr. WO92/14756) beschrieben sind.
-
Es
wird auch eine kombinierte Herstellung offenbart, die eine Komponente
aus den vorstehend beschriebenen Arzneimitteln für die gleichzeitige, getrennte
oder aufeinanderfolgende Verwendung in der Antikrebstherapie umfasst.
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Es
wird auch ein Arzneimittel, wie vorstehend beschrieben, das ferner
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger,
ein Verdünnungsmittel,
einen Zusatzstoff, ein Stabilisierungsmittel und/oder einen Hilfsstoff
umfasst; wobei die Zusammensetzung oder kombinierte Herstellung
ferner gegebenenfalls eines oder mehrere von folgendem einschließt: ein
Zytokin oder einen Wachstumsfaktor (z.B. IL-2, IL-12; und/oder GM-CSF)
und ein anderes Polypeptid, das aus einer Rastermutation entsteht
(z.B. eine Rastermutation im BAX- oder hTGFβ-RII-Gen).
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Die
stimulierende Wirkung auf CD4+- und CD8+-T-Zellen auf eine spezifisch Art und Weise
durch die Polypeptide, die sich aus den Rastermutationen in den
BAX- und hTGFβ-RII-Genen ergeben, wurde
in WO99/58552 offenbart (siehe vorstehend).
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Das
vorstehend beschriebene Arzneimittel kann ein Impfstoff sein.
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Das
vorstehend beschriebene Arzneimittel kann die Herstellung von Antisensemolekülen umfassen oder
es kann in der Lage sein, diese herzustellen.
-
Es
wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels, wie
vorstehend beschrieben, das die Schritte des Kombinierens der vorstehend
beschriebenen Komponenten mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
einem Verdünnungsmittel,
einem Zusatzstoff, einem Stabilisierungsmittel und/oder einem Hilfsstoff
umfasst, offenbart.
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Ein
Arzneimittel kann eines der folgenden Gemische umfassen:
- a) ein Gemisch von mindestens einem vorstehend
beschriebenen Polypeptid zusammen mit einem anderen Polypeptid mit
einer verschiedenen Sequenz;
- b) ein Gemisch aus mindestens einem vorstehend beschriebenen
Polypeptid zusammen mit einem anderen Polypeptid mit einer überlappenden
Sequenz, so dass die Polypeptide geeignet sind, für verschiedene MHC-
oder HLA-Allele zu passen;
- c) ein Gemisch aus beiden Gemischen a) und b);
- d) ein Gemisch aus mehreren Gemischen a);
- e) ein Gemisch aus mehreren Gemischen b); oder
- f) ein Gemisch aus mehreren Gemischen a) und mehreren Gemischen
b).
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Die
Polypeptide im Gemische können
kovalent miteinander verbunden sein, um größere Polypeptide oder sogar
zyklische Polypeptide zu erzeugen. Die Polypeptide selbst können in
einer linearen oder zyklischen Form vorliegen.
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Es
wird hier auch eine Diagnosezusammensetzung offenbart, die ein Polypeptid,
wie vorstehend beschrieben, eine Nukleinsäure, wie vorstehend beschrieben,
einen Vektor oder eine Zelle, wie vorstehend beschrieben, ein Bindungsmittel,
wie vorstehend beschrieben, einen T-Lymphozyten, wie vorstehend
beschrieben, eine Zelllinie, wie vorstehend beschrieben, oder ein
Gemisch aus vorstehenden T-Lymphozyten umfasst.
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Es
wird hier auch ein Diagnosekit, wie vorstehend beschrieben, offenbart.
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Es
wird hier auch ein Verfahren zur Behandlung oder Prophylaxe von
Krebs des menschlichen oder Tierkörpers offenbart, das das Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge des vorstehend beschriebenen
Arzneimittels an einen Patienten oder an ein Tier, die dasselbe
benötigen,
umfasst. Die Offenbarung schließt
ein Verfahren zur Behandlung oder Prophylaxe eines Patienten oder
Tieres, die an Krebs leiden, ein, wobei das Verfahren das Verabreichen
des vorstehend beschriebenen Arzneimittels an den Patienten oder das
Tier in einer Menge umfasst, die ausreicht, um eine T-Zell-Antwort
gegen den Krebs auszulösen.
Das Verfahren der Behandlung kann auch eine Stimulierung mit einem
vorstehend beschriebenen Arzneimittel in vivo oder ex vivo einschließen. Die
ex vivo-Therapie
kann das Isolieren von dendritischen Zellen oder anderen geeigneten
Antigenpräsentierenden
Zellen aus einem Patienten oder Tier, das Beladen der Zellen mit
mindestens einem vorstehend beschriebenen Polypeptid oder einer
vorstehend beschriebenen Nukleinsäure und das Einflößen dieser
beladenen Zellen zurück
in den Patienten oder das Tier einschließen. Die vorstehend beschriebenen
Polypeptide oder Nukleinsäuren
können
auch in einem Verfahren der Schutzimpfung von einem Patienten verwendet
werden, um Resistenz gegen Krebs zu erhalten. Onkogen sind gelegentlich
mit Viren verbunden. Die vorliegende Erfindung ist auch zur Behandlung
von bestimmten Viruserkrankungen geeignet.
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Die
Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in einer Menge im Bereich von 1 Mikrogramm (1 μg) bis 1 Gramm (1 g) an einen
zu impfenden durchschnittlichen menschlichen Patienten oder ein zu
impfendes Individuum verabreicht werden. Es ist bevorzugt, eine
kleinere Dosis im Bereich von 1 Mikrogramm (1 μg) bis 1 Milligramm (1 mg) für jede Verabreichung
zu verwenden.
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Die
genauen Dosierungen, d.h. pharmazeutisch verträglichen Dosierungen, und das
Verabreichungsschema von Arzneimitteln und Medikamenten der vorliegenden
Erfindung können
vom Fachmann leicht bestimmt werden, zum Beispiel durch Verwendung
von zum Beispiel Dosis-Wirkungs-Analysen.
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Die
Verabreichung kann einmal oder mehrere Male stattfinden, wie geeignet,
um die gewünschte T-Zellimmunität herzustellen
und/oder beizubehalten. Die Polypeptide gemäß der vorliegenden Erfindung
können
entweder gleichzeitig oder getrennt zusammen mit Verbindungen, wie
Zytokinen und/oder Wachstumsfaktoren, d.h. Interleukin-2 (IL-2),
Interleukin-12 (IL-12), Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF) oder dergleichen verabreicht werden, um die Immunantwort
zu verstärken,
wie auf dem Fachgebiet bekannt. Die Polypeptide können in
einem Impfstoff oder einer therapeutischen Zusammensetzung entweder
alleine oder in Verbindung mit anderen Materialien verwendet werden.
Zum Beispiel können
das Polypeptid oder die Polypeptide in Form eines Lipopeptidkonjugats
zugeführt
werden, von welchem bekannt ist, dass es eine hochaffine zytotoxische
T Zell-Antwort induziert (Deres, K. et al., 1989, Nature 342: 561–564).
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Die
Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
einem Individuum oder Tier in Form von DNA-Impfstoffen verabreicht
werden. Die DNA, die das/die Polypeptide) kodierten, kann/können in
Form einer klonierten Plasmid-DNA oder eines synthetischen Oligonukleotids
sein. Die DNA kann zusammen mit Zytokinen, wie IL-2 und/oder anderen
costimulierenden Molekülen
zugeführt
werden. Die Zytokine und/oder costimulierenden Moleküle können selbst
in Form von Plasmid- oder Oligonukleotid-DNA zugeführt werden
Es ist gezeigt worden, dass die Antwort auf einen DNA-Impfstoff
durch die Gegenwart der Immunstimulanz-DNA-Sequenzen (ISS) erhöht wird.
Diese können
die Form von hexameren Motiven annehmen, die methyliertes CpG gemäß der Formel
enthalten: 5'-Purin-Purin-CG-Pyrimidin-Pyrimidin-3'. DNA-Impfstoffe
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
deshalb diese oder andere ISS in die DNA, die das hTERT-γ-Insertionsprotein
und/oder das hTERT-σ-Insertionsprotein
kodiert, in die DNA, die das Zytokin oder andere costimulierende
Moleküle
kodiert, oder in beide einbringen. Ein Überblick der Vorteile der DNA-Schutzimpfung wird
durch Tighe et al. (1998, Immunology Today, 19(2): 89–97) bereitgestellt.
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Es
wird auch gemäß der vorliegenden
Erfindung das Polypeptid, wie vorstehend beschrieben, gegebenenfalls
in isolierter Form bereitgestellt, wobei das Polypeptid kein Polypeptid
ist, das aus den Sequenzen, die in 4 gezeigt
sind, besteht.
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Die
Polypeptidsequenz, die in 4 gezeigt
ist, stellt die Offenbarung in 5C von
Kilian et al. (1997, vorstehend) von 46 Aminosäureresten am C-terminalen Ende
der circa 1100 Aminosäurereste
umfassenden hTERT-γ-Insertionsspleißvariante
dar, welche 44 Aminosäuren
der SEQ ID NR. 1 einschließt.
Die Sequenz, die in Kilian et al. (1997, vorstehend) bereitgestellt
wird, zeigt den „alternativen
C-Terminus" des
Proteins der hTERT-γ-Insertionsspleißvariante
(Kilian et al., 1997, vorstehend, zeigen an, dass die entsprechende DNA-Sequenz
durch die GenBank-Zugangsnummer AF015950 bereitgestellt wird). Kilian
et al. (1997, vorstehend) offenbaren nicht als getrenntes Gebilde
das Polypeptid gemäß der SEQ
ID NR. 1, 2 oder 5 am C-terminalen Ende des Proteins der hTERT-γ-Insertionsspleißvariante,
und sie offenbaren nicht oder legen nahe die medizinische Verwendung
des Polypeptids gemäß SEQ ID
NR. 1, 2 oder 5.
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Die
hier beschriebenen Polypeptide können
durch herkömmliche
Verfahren zum Beispiel durch die verschiedenen Polypeptidsyntheseverfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt werden. In einer
anderen Ausführungsform
können
sie Fragmente eines hTERT-γ-Insertionsproteins
und/oder eines hTERT-σ-Insertionsproteins
sein, die durch durch Spaltung zum Beispiel unter Verwendung eines
Cyanbromids und nachfolgende Reinigung hergestellt werden. Enzymatische
Spaltung kann auch verwendet werden. Das hTERT-γ-Insertionsprotein und das hTERT-σ-Insertionsprotein
oder -peptide können
auch in der Form von rekombinanten exprimierten Proteinen oder Polypeptiden
vorliegen.
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Es
wird auch die Nukleinsäure,
wie hier beschrieben, gegebenenfalls in isolierter Form bereitgestellt; wobei
die Nukleinsäure
keine Nukleinsäure
ist, die das vorstehend ausgeschlossene Polypeptid kodiert, und auch
keine Nukleinsäure
ist, wie in 4 oder 5 gezeigt.
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Die
Nukleinsäuresequenz
am 3'-Ende der circa
3100 bp umfassenden hTERT-γ-Inserfionsspleißvariante,
deren Teil das C-terminale Ende des entsprechenden Proteins kodiert,
das die SEQ ID NR. 1 einschließt, wird
in 4 von Kilian et al. (1997, vorstehend) bereitgestellt.
Die Nukleinsäuresequenz
an den Exon-Intron-Grenzen der hTERT-Spleißvarianten INS1 (entspricht
der σ-Insertionsspleißvariante)
und INS3 (entspricht der γ-Inserfionsspleißvariante),
wie in 2B von Wick et al. (1999, vorstehend)
offenbart, wird in 5 gezeigt. Die in 5 gezeigten
Nukleinsäuren,
wie in 2B von Wick et al. (1999, vorstehend)
offenbart, schließen
Nukleotide ein, welche Aminosäurereste
kodieren, die in den SEQ ID NR. 1–6 und 11 vorliegen. Wick et
al. (1999, vorstehend) nimmt keinen spezifischen Bezug auf das Bestehen
der Nukleinsäuren,
die als getrennte Gebilde gezeigt werden, oder auf ihre medizinische
Verwendung. Wick et al., 1999, vorstehend, stellt einen Bezug zur
vollständigen
Nukleotidsequenz ihres hTERT-Gens in den GenBank-Zugangsnummern AF128893 und AF128894
bereit.
-
Nukleinsäuren, die
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung kodieren, können durch
Oligonukleotidsynthese hergestellt werden. Dies kann durch eine
der verschiedenen Verfahren durchgeführt werden, die auf dem Fachgebiet
verfügbar
sind. Eine Nukleinsäure,
die ein Telomeraseprotein kodiert, kann aus einer genomischen oder
cDNA-Genbank unter Verwendung des herkömmlichen Genbankabsuchens kloniert
werden. Die Sonde kann einem Teil einer Sequenz eines bekannten
hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Inserfionsgens entsprechen.
In einer anderen Ausführungsform
kann die Nukleinsäure
durch Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) erhalten werden.
Die Nukleinsäure
ist vorzugsweise DNA und kann geeigneterweise in einen Vektor kloniert
werden. Subklone können
durch Verwendung geeigneter Restriktionsenzyme erzeugt werden. Die
klonierte oder subklonierte DNA kann in einen geeigneten nichthumanen
Wirt, zum Beispiel einen Bakterienwirt, übertragen werden. In einer
anderen Ausführungsform
kann der nichthumane Wirt ein eukaryotischer Organismus, wie Hefe
oder Baculovirus sein. Die hTERT-γ-Insertions- und hTERT-σ-Insertionsproteine
oder -polypeptide können
durch Expression in einem geeigneten nichthumanen Wirt produziert
werden. In diesem Fall wird die DNA in einen Expressionsvektor kloniert.
Eine Vielzahl von kommerziellen Expressionskits ist erhältlich.
Die Verfahren, die in Sambrook, J. et al. (1989, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor) beschrieben sind, können
zu diesen Zwecken verwendet werden.
-
Es
wird auch der Vektor oder die Zelle, wie hier beschrieben, gegebenenfalls
in isolierter Form bereitgestellt.
-
Ferner
wird das hier beschriebene Bindungsmittel gegebenenfalls in isolierter
Form offenbart.
-
Noch
ferner wird der T-Lymphozyt, wie hier beschrieben, gegebenenfalls
in isolierter Form bereitgestellt.
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Es
wird auch die klonale Zelllinie, wie hier beschrieben, gegebenenfalls
in isolierter Form offenbart.
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Ferner
wird das Gemisch von T-Lymphozyten, wie hier beschrieben, bereitgestellt.
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Es
wird auch ein maschinenlesbarer Datenträger (z.B. eine Disk), die die
Sequenz eines Polypeptids oder einer Nukleinsäure, wie hier beschrieben,
umfasst, offenbart.
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Noch
ferner wird ein Verfahren offenbart, das die Verwendung der Sequenz
eines Polypeptids oder eines Nukleinsäuremoleküls, wie hier beschrieben, umfasst,
um Sequenzidentitätsstudien,
Sequenzhomologiestudien oder Hybridisierungsstudien durchzuführen. Das
Verfahren kann die Verwendung der Sequenz einschließen, um
Struktur und/oder Funktion vorauszusagen (z.B. um Antikrebsaktivität vorauszusagen).
Es wird auch die Verwendung dieses Verfahrens in einem Arzneistoffentwicklungs-
oder -absuchverfahren bereitgestellt.
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Es
wird auch ein Computer oder eine Datenbank offenbart, die eine Sequenz
eines Polypeptids oder eines Nukleinsäuremoleküls, wie hier beschrieben, anzeigt
oder speichert, oder die installiert wird, um ein Verfahren, wie
vorstehend beschrieben, durchzuführen.
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Die
Begriffe „Aminosäurerest" und „Aminosäure" werden breit definiert,
um modifizierte und ungewöhnliche
Aminosäuren,
wie in WIPO-Standard ST.25 definiert und hier durch Bezugnahme aufgenommen, einzuschließen.
-
Der
hier verwendete Begriff Behandlung oder Therapie schließt eine
prophylaktische Behandlung oder Therapie, wenn anwendbar, ein.
-
Der
Inhalt von jedem der hier besprochenen Bezüge, einschließlich der
darin zitierten Bezüge,
wird hier durch Bezugnahme in seiner Ganzheit aufgenommen.
-
Die
Erfindung ist ferner aus der folgenden Beschreibung mit Bezug auf
die mehreren dazugehörigen Figuren
ersichtlich, welche durch ein Beispiel nur verschiedene Polypeptide
und ihre Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
-
Von
den Figuren:
-
1 ist
eine schematische Zeichnung der hTERT-mRNA voller Länge und
der Spleißvarianten,
die in Krebszelllinien gefunden wurden;
-
2 zeigt
ein Proteinalignment zwischen einem Teil des hTERT-Proteins und
Proteinen, die sich aus der Translation der Spleißvarianten
ergeben;
-
3 zeigt
die Carboxyltermini der Proteine der hTERT-γ-Insertions- und σ-Insertionsspleißvarianten;
-
4 zeigt
Sequenzen nach dem Stand der Technik, die die hTERT-γ-Insertionsspleißvariante
betreffen, wie in 5C von Kilian et
al. (1997, vorstehend) offenbart;
-
5 zeigt
Sequenzen nach dem Stand der Technik, die die hTERT-γ-Insertions-
und σ-Insertionsspleißvarianten
betreffen, wie in 2B von Wick et al.
(1999, vorstehend) offenbart;
-
6 zeigt
Ergebnisse von einer RT-PCR-Analyse der Regionen, die die γ-Insertions-
(A) und σ-Insertions-
(B) Spleißvarianten
von hTERT umfassen;
-
7 zeigt
proliferative T Zell-Antworten, die in menschlichen Blutproben durch
ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR. 11 induziert wurden;
-
8 zeigt
die Proliferation von T-Zellklonen, die durch ein Polypeptid mit
der Aminosäuresequenz SEQ
ID NR. 11 induziert wurden; und
-
9 zeigt
die Proliferation anderer T-Zellklone, die durch ein Polypeptid
mit der Aminosäuresequenz SEQ
ID NR. 11 induziert wurden.
-
In 1 ist
die Position der Introns, die in der hTERT-Prä-mRNA vorliegen, mit dem Buchstaben „i", gefolgt von einer
passenden Zahl, angezeigt. Insertions- und Deletionsvarianten sind
als quadratische Kästen gezeigt;
eine schattierte Füllung
stellt Sequenzen dar, die eine Proteinsequenz kodieren, die im hTERT-Protein voller
Länge nicht
vorliegt. Position und Orientierung der Oligonukleotidprimer, die
verwendet werden, um die verschiedenen Spleißvarianten zu analysieren,
wird durch Pfeile angezeigt.
-
In 2 ist
die Aminosäurenumerierung
oberhalb der Sequenz gezeigt. Aminosäuren sind durch ihre Standardeinbuchstabenabkürzung, die
auf dem Fachgebiet bekannt ist, dargestellt.
-
In 3 spiegelt
SEQ ID NR. 1 das trunkierte Endstück des hTERT-γ-Insertionsproteins
wider und spiegelt SEQ ID NR. 2 dasselbe Polypeptid mit einer Verlängerung
am Aminoterminus mit den neun Aminosäuren wider, die normalerweise
in diesen Positionen im natürlich
vorkommenden hTERT-γ-Insertionsexpressionsprodukt
(unterstrichen) gefunden werden. SEQ ID NR. 3 spiegelt das trunkierte
Endstück
des hTERT-σ-Insertionsproteins
wider. SEQ ID NR. 4 spiegelt SEQ ID NR. 3 mit einer Verlängerung
am Aminoterminus mit den neun Aminosäuren wider, die normalerweise
in diesen Positionen im natürlich
vorkommenden hTERT-σ-Insertionsexpressionsprodukt
(unterstrichen) gefunden werden.
-
In 4 sind
die Exon/Intron-Verbindungen der Insertionsspleißvariante 3 (entspricht der
hTERT-γ-Insertionsspleißvariante)
gezeigt, wie in 5C von Kilian et al.
(1997, vorstehend) bereitgestellt. Die folgende Information ist
von Kilian et al. (1997, vorstehend) bereitgestellt: die Nukleinsäuresequenz
ist oberhalb einer Proteintranslationssequenz gezeigt, wobei das
mutmaßliche
nichtgespleißte
Intron in Fettschrift angegeben ist; mutmaßliche Exon/Intron-Verbindungen sind
mit | gekennzeichnet; die Nukleinsäuresequenznumerierung entspricht
wie folgt: Nukleotid 1 entspricht Nukleotid 139 der Sequenz in der
GenBank-Zugangsnummer AF015950;
und die Aminosäuren,
die der mutmaßlichen
c-Abl/SH3-Bindungsstelle
entsprechen, sind unterstrichen. Die Aminosäuresequenz, die bei Kilian
et al. (1997; vorstehend) gezeigt ist, stellt das C-terminale Ende eines
circa 1100 Aminosäurereste
umfassenden Proteins einer hTERT-γ-Insertionspleißvariante
dar.
-
In 5 sind
die Nukleotide der Exon-Intron-Grenzen der hTERT-Spleißvarianten
INS1 (entspricht der σ-Insertionsspleißvariante)
und INS3 (entspricht der γ-Insertionsspleißvariante),
wie in 2B von Wick et al. (1999, vorstehend)
offenbart, dargestellt. Intron- und Exon-Sequenzen sind in Klein-
beziehungsweise Großbuchstaben
gezeigt. Wick et al. (1999, vorstehend) zeigen an, dass die Nukleotidsequenz
ihres hTERT-Gens als
GenBank-Zugangsnummern AF128893 und AF128894 hinterlegt worden ist.
-
Es
ist dargelegt worden, dass die hTERT-γ-Insertions- und σ-Insertionsspleißvarianten
in Krebszelllinien und Tumoren exprimiert werden, aber nicht detektierbar
sind, oder in normalen Zellen in sehr geringen Mengen vorliegen.
Die vorliegende Anmeldung offenbart deshalb allgemeine Krebsimpfstoffanwärter mit
verbesserter Spezifität
im Vergleich mit den Impfstoffen, die auf der funktionellen Variante
des Telomerase- (hTERT-) Proteins beruhen. Sowohl γ- als auch σ-Insertionen
haben die Erzeugung eines frühen
Stoppcodons und die Expression eines Proteins, das am Carboxylterminus
trunkiert ist, zur Folge. Die trunkierfen hTERT-γ- und -σ-Insertionsproteine weisen selbst
keine Telomeraseaktivität
auf. Im Fall einer γ-Insertion
ist das trunkierte Endstück
des Proteins eine Sequenz von 44 Aminosäuren (SEQ ID NR. 1). Eine σ-Insertion
hat ein Protein zur Folge, in welchem das trunkierte Endstück eine
Sequenz von 20 Aminosäuren
(SEQ ID NR. 3) ist. Sie werden hauptsächlich in Krebszelllinien exprimiert,
sind aber nicht detektierbar, oder liegen in normalen Zellen in sehr
geringen Mengen vor und sind deshalb Targets für die spezifische Immuntherapie.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Polypeptide, die dem Carboxylende (dem trunkierten
Endstück)
der Proteine entsprechen, die durch hTERT-γ-Insertions- und/oder σ-Insertionsspleißvarianten
exprimiert wurden, als Antikrebsmittel oder Impfstoffe mit der Funktion,
den zellulären
Arm des Immunsystems (T-Zellen) in Menschen gegen Krebszellen zu
aktivieren, nützlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polypeptid die Sequenz gemäß SEQ ID
NR. 5. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Polypeptid die Sequenz gemäß SEQ ID
NR. 6. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid
die Sequenz gemäß SEQ ID
NR. 11.
-
Experimente
-
Die
Experimente, die hier umrissen sind, beschreiben die Charakterisierung
der hTERT- Spleißvarianten
in verschiedenen Krebszelllinien, die mit normalen Zellen verglichen
werden. Die Synthese von Polypeptiden gemäß der vorliegenden Erfindung
und die Experimente zur Prüfung
der Wirksamkeit der Polypeptide zur Verwendung in der Krebstherapie
sind ausführlich
beschrieben. Ein Experiment, das die Induktion und Proliferation
von menschlichen T-Zellen durch das Peptid mit einer Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NR. 11 zeigt, wird beschrieben.
-
RT-PCR-Analyse der γ-Insertions- und σ-Insertionsspleißvarianten
von hTERT
-
RNA-Analyse:
-
Poly(A)+-mRNA von vollständig lysierten Zellen wurde
unter Verwendung von magnetischen Oligo(dT)-Kügelchen (Dynal AS; Jakobsen,
K.S. et al., 1990, Nucleic Acids Res. 18: 3669) direkt aus Rohlysaten isoliert.
Zytosolische mRNA-Fraktionen wurden durch Inkubieren von Zellen
in 1% IGEPAL (Sigma) eine Minute lang bei 0°C, gefolgt von Zentrifugation
[10000 × g;
1 min.; 4°C],
um Kerne zu entfernen, hergestellt. Poly(A)+-mRNA
wurde dann unter Verwendung von Oligo(dT)-Kügelchen, wie vorstehend beschrieben,
aus dem Überstand
isoliert.
-
cDNA-Synthese und PCR:
-
Erststrang-cDNA-Synthese
wurde mit Standardverfahren unter Verwendung von M-MLV RNaseH+-Reverser
Transkriptase (Promega Corp.) durchgeführt, und die PCR-Reaktionen
wurden unter Verwendung von HotStar Taq-DNA-Polymerase (Qiagen)
und 35 Zyklen langes Laufenlassen in einem thermischen Cycler PTC-200
(MJ Research) durchgeführt.
Um detektierbare Produkte aus PBM- und CD34+-Zellen
zu erhalten, wurde 10% der Umsetzung als Matrize in einer zweiten
PCR-Reaktion verwendet und durch 15 weitere Zyklen amplifiziert.
-
Zur
Analyse der γ-Insertionsspleißvariante
wurden die Plusstrang-Primervariante, die Plusstrang-Primer hTERT-p3195
(5-GCC TCC CTC TGC TAC TCC ATC CT – SEQ ID NR. 7) und Minusstrang-Primer hTERT-m3652
(5-CGT CTA GAG CCG GAC ACT CAG CCT TCA – SEQ ID NR. 8) verwendet.
Angewendet auf die hTERT-cDNA voller Länge und γ-Insertionsvariante, erzeugen diese Primer
Fragmente von 465 beziehungsweise 624 Nukleotiden. Die Analyse der σ-Insertionsvariante
wurde unter Verwendung der Primer hTERT-P6 (5-GCC AAG TTC CTG CAC
TGG CTG A – SEQ
ID NR. 9) und hTERT-m2044 (5-GCT CTA GAA CAG TGC CTT CAC CCT CG – SEQ ID
NR. 10) durchgeführt.
Das Amplifikationsprodukt, das sich aus dem Verwenden dieser Primer
mit hTERT-cDNA voller Länge
ergab, und die σ-Insertionsvariante
umfassten 369 beziehungsweise 407 Nukleotide. Um zu überprüfen, dass
diese PCR-Produkte echte Spleißvarianten
darstellen, wurden die Fragmente aus dem Gel isoliert und durch
direktes Sequenzieren mit einem automatisierten ABI Prism 310-Sequenzer
(PE Corp.) analysiert.
-
Ergebnisse:
-
Die
Telomeraseaktivität
ist komplizierter Regulierung auf der posttranskriptionellen Ebene
unterworfen, und die Verfahren, die verwendet werden, um die Gegenwart
oder das Fehlen von Telomeraseproteinen zu detektieren, sollten
direkte Messungen des Proteins selbst oder in einer anderen Ausführungsform
von mRNA-Varianten einschließen.
Ausserdem korreliert die Häufigkeit
der verschiedenen hTERT-Spleißvarianten,
die in den Zellen gefunden wurden, nicht notwendigerweise mit den
Mengen, die in der zytosolischen Fraktion derselben Zellen gefunden
wurden (siehe 6). Derartige Abweichungen können durch
Unterschiede in der Wirksamkeit, mit welcher mRNA-Varianten aus
dem Kern zum zytosolischen Kompartiment transportiert werden, und/oder
durch unterschiedliche Stabilität
der spezifischen Spleißvarianten
im Zytosol erklärt
werden. Es ist auf dem Fachgebiet bekannt, dass derartige Mechanismen
Teil des Konzeptes der Genregulierung sind. Dennoch haben die Studien,
die durchgeführt
wurden, um die hTERT-Regulierung zu erklären, einschließlich jener,
die vorstehend zitiert sind, Gesamt-RNA oder mRNA, die aus vollständig lysierten
Zellen isoliert wurde, für
ihre Analyse verwendet. Die Kits und Reagenzien, die erforderlich
sind, um diese Art von RNA-Isolierung durchzuführen, sind im kommerziellen
Markt weit verfügbar.
Um ein korrektes Bild der Genexpression zu erhalten, sollten Untersuchungen über die
mRNA-Häufigkeit
die Analyse von mRNA einschließen,
die spezifisch für
das zytosolische Kompartiment ist.
-
6 zeigt
Ergebnisse von der RT-PCR-Analyse der Regionen, die die γ-(A) und σ-Insertionsvarianten
(B) von hTERT umfassen. HL60, K562 und Jurkat bezeichnen die analysierten
Krebszelllinien. HL60 ist eine Promyelozytenleukämie-Zelllinie (Sokoloski, J.A.
et al., 1993, Blood 82: 625–632),
K562 ist eine Erythroleukämie-Zelllinie
(Lozzio, C.B. et al., 1975, Blood 45: 321–324), während Jurkat sich von den akuten
T-Lymphozytenleukämiezellen
ableitet (Gillis, S. et al., 1980, J. Exp. Med. 152: 1709–1719).
Die HL60-, K562- und Jurkat-Krebszelllinien sind im Handel erhältlich (zum
Beispiel von ATCC, Oslo). PBM1, PBM2, PBM3 und PBM4 stellen Populationen
von peripheren einkernigen Blutzellen (PBM) dar, die aus vier verschiedenen
gesunden Donoren isoliert wurden. CD34 bezeichnet CD34-positive
Stammzellen, die aus einem gesunden Donor isoliert wurden, und CC1/CC2
bezeichnet die Dickdarmkrebsbiopsien, die von zwei Krebspatienten
am Norwegischen Radiumkrankenhaus (Norwegian Radium Hospital), Oslo
erhalten wurden, wobei CC2a und CC2b zwei Gewebeproben sind, die
vom selben Tumor seziert wurden. RT-PCR-Reaktionen, die mit mRNA, die
durch vollständige
Lyse von Zellen isoliert wurde, und mit mRNA, die aus zytosolischen
Fraktionen isoliert wurde, durchgeführt wurden, werden mit den
Buchstaben „T" beziehungsweise „C" bezeichnet. „M" zeigt die Spur mit
dem Molekulargewichtsmarker an. Die Position der PCR-Fragmente,
die die γ-
und σ-Insertionsspleißvarianten
und die jeweiligen hTERT-Produkte voller Länge (+) darstellen, ist auf
der rechten Seite der Felder angezeigt.
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Die
RT-PCR-Analyse zeigte, dass sowohl die γ- als auch σ-Insertionsspleißvarianten
in allen Krebszelllinien und in einer der analysierten Tumorproben
(CC2b) leicht detektierbar waren, und wobei die σ-Insertionsvariante als die
häufigste
in den zytosolischen Fraktionen erscheint. Im Gegensatz dazu waren
wir nicht in der Lage, diese Varianten in Populationen zytosolischer
mRNA, die aus PBM-Zellen isoliert wurden, trotz umfangreicher PCR-Amplifikation, die
mit diesen Proben durchgeführt
wurde, zu detektieren. Die Identität des schwachen 395 bp-Fragments,
das mit den σ-Insertionsprimern
an PBM- und CD34-positiven
Zellen produziert wurde, ist zur Zeit unbekannt.
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Polypeptidsynthese und -analyse für Anwendungen,
die Krebs betreffen
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Polypeptidsynthese:
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Die
Polypeptide wurden unter Verwendung der Durchfluss-Festphasen-Peptidsynthese
synthetisiert. N-a-Fmoc-Aminosäuren
mit geeignetem Seitenkettenschutz wurden verwendet. Die Fmoc-Aminosäuren wurden
zur Kupplung als Pentafluorphenylester oder unter Verwendung entweder
von TBTU oder Diisopropylcarbodiimidaktivierung vor der Kupplung
aktiviert. 20% Piperidin in DMF wurde zum selektiven Entfernen von Fmoc
nach jeder Kupplung verwendet. Spaltung vom Harz und abschließendes Entfernen
des Seitenkettenschutzes wurde durch 95% TFA, das geeignete Reiniger
enthält,
durchgeführt.
Die Polypeptide wurden gereinigt und durch Reverse Phase-HPLC analysiert.
Die Identität
der Polypeptide wurde unter Verwendung der Elektronenspray-Massenspektroskopie
bestätigt.
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Polypeptidprüfung und Krebstherapie:
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Damit
ein Krebsimpfstoff gemäß der vorliegenden
Erfindung und Verfahren zur spezifischen Krebstherapie, die auf
der T-Zellimmunität
beruht, wirksam sind, müssen
zwei Bedingungen erfüllt
sein:
- (a) das Polypeptid ist mindestens 8 Aminosäuren lang
und ist ein Fragment des hTERT-γ-Insertionsproteins oder
das des hTERT-σ-Insertionsproteins
und
- (b) das Polypeptid ist in der Lage, entweder in seiner vollen
Länge oder
nach Verarbeitung durch eine Antigen-präsentierende Zelle T-Zell-Antworten
zu induzieren.
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Die
folgenden experimentellen Verfahren können verwendet werden, um zu
bestimmen, ob diese beiden Bedingungen für ein bestimmtes Polypeptid
erfüllt
sind. Zuerst sollte bestimmt werden, ob das bestimmte Polypeptid
T-Zellimmunantworten in vitro entstehen lässt. Es muss auch nachgewiesen
werden, ob die synthetischen Polypeptide Polypeptidfragmenten entsprechen
oder in der Lage sind, diese nach Verarbeitung zu ergeben, die Polypeptidfragmenten
entsprechen, die in Krebszellen, die das hTERT-γ-Insertionsprotein und/oder
das hTERT-σ-Insertionsprotein
beherbergen, oder Antigen-präsentierenden
Zellen vorkommen, die natürlich
vorkommendes hTERT-γ-Insertionsprotein
und/oder hTERT-σ-Insertionsprotein
verarbeitet haben. Die Spezifität
von T-Zellen, die in vivo durch Schutzimpfung mit hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
induziert wurden, kann auch bestimmt werden.
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In vitro-Analyse der T-Zell-Antwort:
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Es
ist erforderlich, zu bestimmen, ob hTERT-γ-Insertion- und/oder hTERT-σ-Insertionexprimierende Tumorzelllinien
durch die T-Zellklone abgetötet
werden können,
die aus peripherem Blut von Krebspatienten nach Schutzimpfung mit
hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
erhalten werden. T-Zellklone werden nach dem Klonieren von T-Zellblasten,
die in peripheren einkernigen Blutzellen (PBMC) vorliegen, aus einem
Krebspatienten nach Schutzimpfung mit hTERT-γ-Insertions- und/oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
erhalten. Das Protokoll der Schutzimpfung mit Polypeptid schließt mehrere
intrakutane in vivo-Injektionen von Polypeptiden mit GM-CSF oder
einem anderen häufig
verwendeten Hilfsstoff ein. Das Klonieren von T-Zellen wird durch
das Ausplattieren von antwortenden T-Zellblasten mit 5 Blasten pro
Vertiefung auf Terasaki-Platten durchgeführt. Jede Vertiefung enthält 2 × 104 autogene,
bestrahlte (30 Gy) PBMC als Fütterzellen (Feeder
cells). Die Zellen werden mit dem Anwärter-hTERT-γ-Insertionsund/oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
bei 25 μM
und 5 U/ml rekombinantem Interleukin-2 (rIL-2) (Amersham, Aylesbury,
UK) in einem Gesamtvolumen von 20 ml gezüchtet. Nach 9 Tagen werden
T-Zellklone auf Flachbodenplatten mit 96 Vertiefungen (Costar, Cambridge,
MA) mit 1 mg/ml Phythämagglutinin
(PHA, Wellcome, Dartford, UK), 5 U/ml rIL-2 und allogenen bestrahlten
(30 Gy) PBMC (2 × 105)
pro Vertiefung als Fütterzellen überführt. Wachsende
Klone werden in Platten mit 24 Vertiefungen mit PHA/rIL-2 und 1 × 106 allogenen, bestrahlten PBMC als Fütterzellen
weiter ausgebreitet und nach 4 bis 7 Tagen auf Polypeptidspezifität abgesucht.
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T-Zellklone
werden für
die weitere Charakterisierung ausgewählt. Der Zelloberflächenphänotyp des T-Zellklons
wird bestimmt, um zu ermitteln, ob der T-Zellklon CD4+ oder
CD8+ ist. Der T-Zellklon wird mit autogenen
Tumorzelltargets bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen
inkubiert, um zu bestimmen, ob Lyse von Tumorzellen auftritt. Lyse
zeigt an, dass die T-Zelle Reaktivität aufweist, die gegen ein Tumor-abgeleitetes Antigen,
zum Beispiel hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Insertionsproteine,
gerichtet ist.
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Korrelation zwischen Polypeptiden und
in vivo-hTERT-Insertionsfragmenten:
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Um
nachzuprüfen,
dass das erkannte Antigen mit dem hTERT-γ-Insertionsprotein oder dem hTERT-σ-Insertionsprotein
verbunden ist, und um das HLA-Klasse I- oder -Klasse II-Molekül zu identifizieren, das
das mutmaßliche
hTERT-γ-Insertions-
oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
dem T-Zellklon präsentiert, werden
verschiedene hTERT-γ-Insertionund/oder
hTERT-σ-Insertion-exprimierende
Tumorzelllinien, die eines oder mehrere HLA-Klasse I- oder -Klasse II-Moleküle wie jene
des Patienten tragen, als Targetzellen in Zytotoxizitätsanalysen
verwendet. Die Targetzellen werden über Nacht mit 51Cr
oder 3H-Thymidin
(9,25 × 104 Bq/ml) markiert, einmal gewaschen und mit
5000 Zellen pro Vertiefung in Platten mit 96 Vertiefungen ausplattiert. T-Zellen
werden bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen zugefügt, und
die Platten werden 4 Stunden lang bei 37°C inkubiert und dann vor dem
Zählen
in einem Flüssigszintillationszähler (Packard
Topcount) geerntet. Zum Beispiel können die Blasenkrebszelllinie
T24 (12Val+, HLA-A1+,
B35+), die Melanomzelllinie FMEX (12Val+, HLA-A2+, B35+) und die Dickdarmkrebszelllinie SW 480
(12Val+, HLA-A2+,
B8+) oder jede andere Telomerase-positive
Tumorzelllinie als Targetzellen verwendet werden. Eine geeignete
Zelllinie, welche keine hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Insertionsproteine
exprimiert, kann als Kontrolle verwendet werden und sollte nicht lysiert
werden. Lyse einer bestimmten Zelllinie zeigt an, dass der T-Zellklon,
der geprüft
wird, ein endogen-verarbeitetes hTERT-γ-Insertions- und/oder hTERT-σ-Insertionsepitop
im Zusammenhang mit dem HLA-Klasse I- oder -Klasse II-Subtyp, der
durch diese Zelllinie exprimiert wird, erkennt.
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Charakterisierung von T-Zellklonen:
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Die
HLA-Klasse I- oder -Klasse II-Restriktion eines T-Zellklons kann
durch Blockierexperimente bestimmt werden. Monoklonale Antikörper gegen
HLA-Klasse I-Antigene,
zum Beispiel der monoklonale Pankreas-HLA-Klasse I-Antikörper W6/32,
oder gegen Klasse II-Antigene, zum Beispiel monoklonale Antikörper, die
gegen HLA-Klasse II-DR-,
-DQ- und -DP-Antigene (B8/11, SPV-L3 und B7/21) gerichtet sind,
können
verwendet werden. Die T-Zellklonaktivität gegen die autogene Tumorzelllinie
wird unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern, die gegen HLA-Klasse
I- und -Klasse II-Moleküle
gerichtet sind, bei einer Endkonzentration von 10 μg/ml bewertet.
Die Analysen werden, wie vorstehend beschrieben, in Platten mit
96 Vertiefungen dreifach durchgeführt, und die Targetzellen werden
vor der Zugabe von T-Zellen 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
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Die
Feinspezifität
eines T-Zellklons kann unter Verwendung von Polypeptid-pulsing-Experimenten bestimmt
werden. Um das hTERT-γ-Insertions-
und/oder hTERT-σ-Insertionspolypeptid
zu identifizieren, das durch einen T-Zellklon tatsächlich erkannt
wird, wird eine Fülle
von Nonamerpolypeptiden getestet. 51Cr oder 3H-Thymidin markierte, mildsauer eluierte
autogene Fibroblasten werden mit 2500 Zellen pro Vertiefung in Platten
mit 96 Vertiefungen ausplattiert und mit den Polypeptiden bei einer
Konzentration von 1 μM
zusammen mit b2-Mikroglobulin (2,5 μg/ml) in einem 5%-CO2-Inkubator bei 37°C vor der Zugabe von T-Zellen
pulsiert. Die Analysen werden in Platten mit 96 Vertiefungen dreifach
durchgeführt
und 4 Stunden lang mit einem Effektor-Target-Verhältnis von
5 zu 1 inkubiert. Kontrollen können
einen T-Zellklon einschließen,
der alleine, mit APC in Abwesenheit von Polypeptiden oder mit einem
irrelevanten Melanom-assoziierten Polypeptid MART-1/Melan-A-Polypeptid gezüchtet wird.
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Ein
alternatives Protokoll zum Feststellen der Feinspezifität eines
T-Zellklons kann auch verwendet werden. In diesem alternativen Protokoll
wird die TAP-defiziente T2-Zelllinie als Antigen-präsentierende
Zellen verwendet. Diese Zelllinie exprimiert nur kleine Mengen des
HLA-A2-Antigens, aber erhöhte
Mengen von HLA-Klasse I-Antigenen an der Zelloberfläche können durch
Zugabe von b2-Mikroglobulin induziert werden. 3H-markierte
Targetzellen werden mit den unterschiedlichen Testpolypeptiden und
Kontrollpolypeptiden bei einer Konzentration von 1 μM zusammen
mit b2-Mikroglobulin (2,5 μg/ml)
eine Stunde lang bei 37°C
inkubiert. Nach dem Pulsieren mit dem Polypeptid werden die Targetzellen
ausführlich
gewaschen, gezählt
und vor der Zugabe der T-Zellen mit 2500 Zellen pro Vertiefung in
Platten mit 96 Vertiefungen ausplattiert. Die Platten werden vor
dem Ernten 4 Stunden lang bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. Kontrollen schließen einen
T-Zellklon ein, der alleine oder mit Targetzellen in Abwesenheit
von Polypeptiden gezüchtet
wird. Die Analysen wurden in Platten mit 96 Vertiefungen mit einem
Effektor-Target-Verhältnis
von 20 zu 1 dreifach durchgeführt.
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Die
Sensitivität
eines T-Zellklons gegenüber
einem vorstehend identifizierten bestimmten Polypeptid kann auch
unter Verwendung eines Dosis-Wirkungs-Experiments bestimmt werden.
Polypeptid-sensibilisierte Fibroblasten können als Targetzellen verwendet
werden. Die Targetzellen werden mit dem bestimmten Peptid, wie für die Bestimmung
der Feinspezifität
vorstehend beschrieben, mit der Ausnahme, dass die Peptide bei unterschiedlichen
Konzentrationen vor der Zugabe der T-Zellen zugegeben werden, gepulst.
Die Kontrollen schließen
Targetzellen alleine und mit dem irrelevanten Melanom-assoziierten
Peptid Melan-A/Mart-1 gepulste Targetzellen ein.
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Induktion und Proliferation von menschlicher
T-Zell-Antwort auf das hTERT-σ-Insertionspegtid
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In
diesem Experiment wurden periphere einkernige Blutzellen (PBMC)
von vier gesunden Menschen (Donor „14328", „14313", „23244" und „23255") isoliert und sieben
Tage lang mit dendritischen Zellen vorbereitet, die mit dem SEQ
ID NR. II-Peptid gepulst waren, das sich vom hTERT-σ-Insertionspolypeptid
ableitet, gefolgt von zwei Zyklen, die aus sieben Tage langer erneuter
Stimulierung mit Peptid-gepulsten autogenen PBMC bestehen. Die dendritischen
Zellen waren von Monozyten aus peripherem Blut abgeleitet. T-Zellen
aus der so erhaltenen Massenkultur wurden mit oder ohne Peptid-gepulsten
Antigenpräsentierenden
Zellen (APC) vor dem Ernten nach 3 Tagen dreifach geprüft. Um die
proliferative Kapazität
der Kulturen zu messen, wurde vor dem Ernten über Nacht 3H-Thymidin (3,7 × 104 Bg/Vertiefung) zur Kultur zugefügt. Kulturen
mit nicht-gepulsten APC oder ohne APC dienten als Kontrollen. Die
Ergebnisse, die die proliferative Kapazität der Kulturen zeigen, sind
in 7 gezeigt. Weitere Einzelheiten des verwendeten
Protokolls sind nachstehend dargelegt.
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T-Zellklone
wurden aus den so erhaltenen Massenkulturen von den nicht geimpften
Donoren 14313 und 23255 erhalten. Die Klone wurden aus T-Zellblasten
erhalten, die in PRMCs vorliegen, wie in dem vorstehenden Abschnitt „In vitro
T-Zell-Antwort-Analyse" beschrieben.
Die Ergebnisse der Proliferation der T-Zellklone mit Peptid-gepulsten
und Nichtpeptidgepulsten Antigen-präsentierenden Zellen sind in 8 (Donor 14313)
und 9 (Donor 23255) gezeigt.
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Die
Ergebnisse in den 7, 8 und 9 sind
als mittlere Zählungen
pro Minute (cpm) von dreifachen Messungen angegeben. Die Daten legen
dar, dass das Blut von Menschen zirkulierende T-Zellen enthält, die
für ein
Peptid spezifisch sind (SEQ ID NR. 11), das sich vom Peptid ableitet,
das sich von dem hTERT-σ-Insertionspolypeptid
ableitet, und ausserdem dass sich derartige T-Zellen im Anschluss
an eine Stimulierung mit dem relevanten Peptid in vitro ausbreiten
können.
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Folglich
zeigen die Experimente der 7, 8 und 9,
dass das hTERT-σ-Insertionspolypeptid im
Menschen immunogen ist. in vitro- (oder in vivo-) Stimulierung kann
dies hTERT-σ-Insertionsprotein-spezifische
T Zell-Antworten mit der Möglichkeit
hervorrufen, dasselbe Antigen zu erkennen, wenn es durch einen Tumor,
der bei einem Krebspatienten wächst, überexprimiert
wird. Dieses besondere Experiment legt dar, dass das Peptid der
SEQ ID NR. 11 prinzipiell als Krebsimpfstoff in Menschen entwickelt
werden könnte.
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Protokoll zur Induktion von MHC-Klasse
II-beschränkter
T Zell-Antwort
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Tag 0:
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PBMCs
wurden aus 50 ml Blut (aus Buffy coat) abgetrennt. Die Zellen wurden
in komplettem RPMI-1640/15% Poolserum gezählt und resuspendiert.
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Massenkulturen
wurden mit 1–2
Vertiefungen auf einer Platte mit 24 Vertiefungen von PBMCs bei
2 × 106
Zellen/ml in 1–1,5
ml angesetzt. 25 μM
SEQ ID NR. II-Peptid, das sich vom hTERT-σ-Insertionspolypeptid ableitet,
wurden zugefügt.
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Tag 9-10:
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Die
Massenkulturen wurden geerntet und mit bestrahlten PBMCs und Peptid
stimuliert. Wenn es viel Zelltod gab, wurden die Kulturen mit Lymphoprep
getrennt, andernfalls wurden sie gezählt und in RPMI/15% Poolserum
resuspendiert. (Lymphoprep-Zentrifugation von Massenkulturen wird
in 15 ml-Falkonröhrchen durch
1 durchgeführt;
Zufügen
von 8 ml Zellensuspension und 2; Unterlegen mit 2 ml Lymphoprep.
30 Minuten langes Zentrifugieren bei 1500 U/min und zweimal waschen
mit Salzwasser). Ein Fläschchen
von autogenen PBMCs wurde aufgetaut, gewaschen, gezählt und
in RPMI/15% FCS resuspendiert. Die PBMCs wurden bestrahlt (25 Gy,
5 min 58 sek). Zellen wurden auf Platten mit 24 Vertiefungen ausplattiert.
0,5 – 2,0 × 106 T-Zellen aus
Massenkulturen wurden mit 1 × 106
bestrahlten Futterzellen (PBMCs) und 25 μM SEQ ID NR. II-Peptid stimuliert.
Das Endvolumen betrug 1 ml.
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Tag 12:
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IL-2
(10 U/ml) wurde zugefügt.
Medium wurde, wenn notwendig, durch Ersetzen des halben Volumens auch
zugefügt.
Kulturen wurden, wenn notwendig, geteilt.
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Tag 17:
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Die
T-Zellen in der Massenkultur wurden wie an Tag 10 mit autogenen
bestrahlten PBMC's
und SEQ ID NR. II-Peptid stimuliert.
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Tag 19:
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IL-2
(10 U/ml) wurde zu den an Tag 17 erneut stimulierten Massenkulturen
zugefügt.
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Tag 24:
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Eine
Proliferationsanalyse zur Prüfung
von T-Zellen auf Peptidspezifität
wurde in Platten mit 96 Vertiefungen angesetzt, jede Bedingung dreifach:
- 1 50000 bestrahlte PBMCs,
- 2 50000 T-Zellen aus der Massenkultur,
- 3 1 U/ml,
- 4 25 μg/ml
SEQ ID NR. 11-Peptid
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An
Tag 2–3
der Proliferationsanalyse wurde 3N-Thymidin
(20 μl)
zugefügt
und vor dem Ernten bei 37°C über Nacht
inkubiert.
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In
einer Variante des Protokolls (wie im vorstehenden Beispiel verwendet)
wurden die PBMCs am Tag 0 mit dendritischen Zellen, die mit SEQ
ID NR. 11 gepulst waren, vorbereitet. Sequenzverzeichnis