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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Immunologie, und insbesondere
Verwendungen von Materialien zum Immunisieren eines Wirts gegen
Infektion mit HIV-1.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Human-Immundefektvirus ist ein bekanntes Retrovirus und ist das ätiologische
Agens des erworbenen Immundefektsyndroms (AIDS). Es wird geschätzt, dass
mehr als 33 Millionen Leute mit HIV weltweit per Dezember 1999 infiziert
waren (Ref 1 – auf
verschiedene Referenzen wird in Klammern Bezug genommen, um den
Stand der Technik noch ausführlicher
zu beschreiben, auf welchen diese Erfindung sich bezieht. Vollständige bibliographische
Informationen für
jedes Zitat sind am Ende der Patentschrift unmittelbar vor den Ansprüchen zu
finden. Die Offenbarung dieser Referenzen ist hiermit durch die
Bezugnahme in die vorliegende Offenbarung eingeschlossen).
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Da
die HIV-Epidemie sich weltweit weiter ausbreitet, bleibt weiterhin
dringender Bedarf an einem wirksamen Impfstoff. Anstrengungen zur
Entwicklung eines solchen Impfstoffs sind durch mehrere Faktoren
behindert worden, wobei drei davon die folgenden sind: (a) die außergewöhnliche
Fähigkeit
des Virus zu mutieren; (b) die Unfähigkeit der meisten bekannten
Spezifitäten
von Anti-HIV-Antikörpern,
primäre
HIV-Isolate ständig zu
neutralisieren; und (c) mangelndes Verständnis der Korrelate von Schutzimmunität gegenüber HIV-Infektion.
Im Verlauf der letzten 10 Jahre sind mehrere Kandidaten-HIV-Impfstoffe
bei Primaten auf ihre Immunschutzfähigkeiten getestet worden (Ref.
2). Diese Studien deuten darauf hin, dass sowohl neutralisierende
Antikörper
als auch zellvermittelte Immunität
eine Rolle bei der Verleihung einer sterilisierenden Immunität und einer
Verhinderung des Forschreitens zu einer Erkrankung spielen (Ref.
3, 4). Während
die Korrelate für
den Immunschutz gegen HIV-1-Infektion derzeit unbekannt sind, sollte
ein wirksamer HIV-Impfstoff sowohl einen starken neutralisierenden
Antikörper
als auch cytotoxische T-Lymphozyt-(CTL-)Responseantworten hervorrufen.
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Die
Hülluntereinheit-Impfstoffe
induzieren, wie sich gezeigt hat, hochtitrierte humorale Responseantworten,
waren aber ineffizient in der Hervorrufung von CTL-Responseantworten
(Ref 5). Lebende rekombinante Poxvektoren rufen sehr starke CTL-Responseantworten
hervor, wie gezeigt wurde, jedoch waren diese Vektoren unwirksam
für die
Erzeugung einer signifikanten Antikörper-Responseantwort (Ref.
6). In Versuchen, die zwei Immunisierungstypen zu kombinieren, beinhalteten
mehrere klinische Versuche eine Prime-Boost (Auffrischungs)-Strategie,
bestehend aus einer anfänglichen
viralen Vektorimmunisierung, gefolgt von Boosts mit rekombinanten
HIV-1-Hülluntereinheiten
(Ref. 7, 8), führten
zu einem begrenzten Erfolg hinsichtlich der CTL-Responseantworten.
Andere Ansätze
mit Impfstoff verwendeten nicht-infektiöse, sich nicht replizierende,
immunogene virusähnlicher
Teilchen (VLP) zur Immunisierung gegen HIV-Infektion (Ref. 9, 10). Dieser Typ eines Immunogens
führte
zur Erzeugung von neutralisierenden Antikörpern gegenüber einem Labor-HIV-1-Stamm (Ref.
10).
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Ein
Prime-Boost-Ansatz ist untersucht worden unter Verwendung nicht-infektiöser VLPs
zur Verstärkung
HIV-spezifischer CTL-Responseantworten bei Mäusen, die mit HIV-1gp 120 (MN-Stamm)
codierendem rekombinanten Canarypoxvektor vCP205 geprimt wurden
(Ref. 11). Diese Studie zeigte, dass VLPs die CTL-Responseantwort
auf den Canarypoxvektor verstärken
könnten.
Eine weitere Arbeit beschreibt die Anwendung einer DNA, die env
codiert, als Impfstoff-Primer, gefolgt von einem Booster mit einem
env exprimierenden Vaccinia-Virus (Ref. 11b). Allerdings wurde kein
Material von primären
Isolaten verwendet, und es wurden keine neutralisierenden Konzentrationen
von Antikörpern
erhalten.
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Neuerdings
ist von einer Studie berichtet worden, welche die Induzierung von
neutralisierenden Antikörpern
gegen ein primäres
HIV-1-Isolat bei Schimpansen zeigt (Ref. 12). In dieser Studie wurde
rekombinantes Adenovirus, das gp160 exprimiert, als Primirig-Agens
verwendet und es wurde rekombinantes gp120 für das Boosting der Affen verwendet.
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Es
besteht immer noch Bedarf an Impfstoffen und Immunisierungs-Therapieschemata,
sowohl eine starke CTL-Responseantwort als auch neutralisierende
Antikörper
gegen primäre
HIV-Isolate zu induzieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Impfstoff für die Erzeugung
in einem Wirt, insbesondere in einem Humanwirt, einer virusneutralisierenden
Konzentration an Antikörpern
gegen ein primäres
HIV-1-Isolat bereitgestellt. Das Verabreichungsschema umfasst wenigstens
die Verabreichung eines Priming-Antigens an den Wirt, wobei das
Priming-Antigen ein DNA-Molekül,
welches ein Hüllglycoprotein
eines primären
HIV-1-Isolats codiert, umfasst; das Ruhenlassen des Wirts für wenigstens
eine spezifische Ruheperiode, um für eine klonale Expansion einer
HIV-1-Antigen-spezifischen Population von Vorläufer-B-Zellen darin zu sorgen;
und wenigstens eine Verabreichung eines Boosting-Antigens an den
geprimten Wirt, um die neutralisierenden Konzentrationen von Antikörpern bereitzustellen,
umfasst, wobei das Boosting-Antigen ein attenuierter viraler ALVAC-Vektor
ist, welcher wenigstens einen Teil ei nes Hüllglycoproteins eines primären Isolats
von HIV-1 exprimiert. Ebenfalls offenbart ist zu Vergleichszwecken
ein Impfstoff, bei welchem das Boosting-Antigen ein nicht-infektiöses, sich
nicht replizierendes immunogenes HIV-ähnliches Teilchen (VLP) mit
wenigstens einem Teil des Hüllglycoproteins
eines primären
isolierten HIV-1 ist.
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Das
primäre
HIV-Isolat ist ein HIV-1-Isolat, welches von dem Klades-B-HIV-1
klinisches Isolat HIV-1BX0 8 einschließt, obwohl
jegliches andere primäre
HIV-1-Isolat in den Immunisierungsprozeduren der Erfindung zur Anwendung
kommen kann.
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Das
DNA-Molekül,
welches das Hüllglycoprotein
eines primären
Isolats von HIV-1 codiert, kann in einem Plasmidvektor unter der
Kontrolle eines heterologen Promotors, vorzugsweise eines Cytomegalovirus-Promotors,
zur Expression des Hüllglycoproteins
in dem Wirt enthalten sein, welcher ein Humanwirt sein kann.
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Vorzugsweise
besitzt der Vektor die identifizierenden Charakteristika von pCMV3Bx08,
wie in 2 gezeigt, wobei solche identifizierenden Charakteristika
die Nukleinsäuresegmente
und Restriktionsstellen sind, die in 2 identifiziert
sind.
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Eine
Priming-Verabreichung von Antigen kann in einer einzelnen oder in
mehreren Verabreichungen des Priming-Antigens durchgeführt werden.
Im letzteren Falle kann die wenigstens eine spezifische Ruheperiode,
um die klonale Expression von Vorläufer-B-Zellen einer HIV-Antigen-spezifischen
Population zu ermöglichen,
nach jeder Priming-Verabreichung durchgeführt werden. Die wenigstens
eine spezifische Ruheperiode kann zwischen etwa 2 und etwa 12 Monaten
betragen.
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Wo
das Boosting-Antigen ein nicht-infektiöses, sich nicht replizierendes,
immunogenes HIV-ähnliches Teilchen
ist, kann ein solches Teilchen eine Anordnung von:
- (i) einem env-Genprodukt,
- (ii) einem pol-Genprodukt, und
- (iii) einem gag-Genprodukt
umfassen, wobei das Teilchen
durch ein modifiziertes HIV-Genom codiert wird, das in den langen
terminalen Sequenzwiederholungen (LTRs) defizient ist und gag, pol
und env in deren natürlichen
Genomanordnung enthält.
Solche Teilchen und deren Herstellung sind in dem US-Patent Nr. 5 439
809, übertragen
an den Rechtsnachfolger hiervon, beschrieben, und deren Offenbarung
ist hierin durch die Bezugnahme eingeschlossen. Solche Teilchen
können
Mutationen in gag und pol einschließen, um die potenzielle Infektiosität weiter
zu verringern, wie ausführlicher
in dem US-Patent Nr. 6 080 408 beschrieben, das an den Rechtsnachfolger
hiervon übertragen
wurde, und dessen Offenbarung hierin durch die Bezugnahme eingeschlossen
ist (WO 96/06 177). Das env-Gen ist vorzugsweise dasjenige von primärem Isolat
BX08. Das gag-Gen und pol-Gen können
jene von dem gleichen primären
Isolat sein oder können
aus jenen von anderen HIV-1-Isolaten gewählt sein, welche primäre Isolate
sein können.
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Das
nicht-infektiöse,
sich nicht replizierende, immunogene HIV-ähnliche Teilchen kann in Verbindung mit
einem Adjuvans verabreicht werden. Es kann jedes geeignete Adjuvans
verwendet werden, wie QS21, DC-chol, RIBI oder Alum. Solche nicht-infektiösen, sich
nicht replizierenden immunogenen HIV-Teilchen können durch Expression von einem
geeigneten Vektor in Säugerzellen
gebildet werden.
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Es
wird ein Vektor beschrieben, welcher ein modifiziertes HIV-Genom
umfasst, das in den langen terminalen Sequenzwiederholungen defizient
ist, und ein heterologer Promotor, der mit dem Genom zur Expression
des Genoms in Säugerzellen
funktionell verbunden ist, um das nicht-infektiöse, sich nicht replizierende und
immunogene Teilchen zu erzeugen, wobei wenigstens das env-Gen des
modifizierten HIV-Genoms das von einem primären Isolat von HIV ist. Die
gag- und pol-Gene des modifizierten HIV-Genoms können jene von dem gleichen
primären
Isolat oder jene von einem anderen Isolat sein, welches ein primäres Isolat
sein kann.
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Der
Vektor ist vorzugsweise ein Plasmidvektor, während das primäre Isolat
vorzugsweise BX08 ist. Der Promotor kann der Metallothionein-Promotor
sein. Der Vektor besitzt vorzugsweise die identifizierenden Charakteristika
von Plasmid p133B1, wie in 3 gezeigt,
wobei solche identifizierenden Charakteristika die Nukleotidsegmente
und Restriktionsstellen sind, wie in 3 identifiziert.
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Das
Boosting-Antigen der Erfindung ist ein attenuierter viraler Vektor,
das heißt
der attenuierte Canarypoxvirus ALVAC. Der attenuierte virale Vektor
kann ein modifiziertes HIV-Genom
enthalten, das in den langen terminalen Sequenzwiederholungen (LTRs)
defizient ist, wobei wenigstens das env-Gen dasjenige von primärem Isolat
BX08 ist. Die gag- und pol-Gene des modifizierten Genoms können jene
von dem gleichen primären Isolat
sein oder können
aus anderem HIV-Isolat gewählt
werden.
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Der
auf attenuiertem Canarypoxvirus basierende Vektor ALVAC ist ein
Plaquekloniertes Derivat des lizensierten Canarypox-Impfstoffs,
Kanapox, und ist in der Referenz 19 beschrieben. Der attenuierte
Canarypoxvektor besitzt vorzugsweise die identifizierenden Charakteristika
von vCP 1579, wie in 4 gezeigt, wobei solche identifizierenden
Charakteristika die Nukleinsäuresegmente
und Restriktionsstellen sind, die in 4 identifiziert
sind.
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Die
wenigstens eine Verabreichung eines Boosting-Antigens kann in einer
einzelnen Verabreichung oder in wenigstens zwei Verabreichungen
des Boosting-Antigens durchgeführt
werden.
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Die
Erfindung schließt
weiter Zusammensetzungen ein, welche die Immunogene wie hierin bereitgestellt
umfassen, und deren Verwendung bei der Herstellung und Formulierung
von immunogene Zusammensetzungen beinhaltenden Impfstoffen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter durch die folgende Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen verstanden, in welchen:
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die 1 die
Details der Elemente von Plasmid pCMVgDtat-vpr-Bx08 zeigt;
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die 2 die
Details der Elemente von Plasmid pCMV3Bx08 zeigt;
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die 3 die
Details der Elemente von Plasmid p133B1 zeigt;
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die 4 die
Details der Insertionen in ALVAC(2) zur Bereitstellung des Vektors
vCP1579 zeigt;
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die 5A und 5B eine
Darstellung in Zeitlinienform des angewandten Immunisierungsschemas enthalten,
wobei die Studiengruppen in Tabelle 1 beschrieben sind. Die Zahlen
unter den Linien beziehen sich auf Wochen;
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die 6 die
Immunoreaktivität
gegenüber
HIV-1-Antigenen des 1:100 verdünnten
Serums von den Makaken, die mit den verschiedenen Präparaten
immunisiert wurden, wie in Tabelle 1 beschrieben, zeigt;
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die 7 die
Immunoreaktivität
gegenüber
HIV-1-Antigenen des 1:1000 verdünnten
Serums von den Makaken, die mit den verschiedenen Präparaten
immunisiert wurden, wie in Tabelle 1 beschrieben, zeigt;
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die 8 die
Details der Elemente von pMPC6H6K3E3 zeigt;
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die 9 die
Details der Elemente von pMPC5H6PN zeigt;
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die 10 die
Details der Elemente von pHIV76 zeigt;
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die 11 die
Nukleotidsequenz (SEQ ID Nr.: 1) für die H6/HIV Pol/Nef-Epitop-Kassette
an der ALVAC C5-Stelle von vCP 1579 zeigt;
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die 12 die
Nukleotidsequenz der C6-Region (codierender Strang SEQ ID Nr.: 16,
komplementärer Strang
SEQ ID Nr.: 17, K3L-Aminosäuresequenz
SEQ Nr.: 18, E3L-Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr.: 19) enthält.
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ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
zuvor erwähnt,
beinhaltet die vorliegende Erfindung die Verabreichung von HIV-Antigenen, um virusneutralisierende
Konzentrationen von Antikörpern
gegen ein primäres
HIV-Isolat hervorzurufen.
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Ein
DNA-Konstrukt wurde unter Einbindung des env-Gens von dem primären Isolat
Bx08 unter der Kontrolle des Cytomegalovirus-Promotors hergestellt,
und das Konstrukt, pCMV3Bx08, ist in 2 gezeigt. Das
Konstrukt pCMV3Bx08 wird von Plasmid pCMVgDtat-vpr-Bx08, das in 1 zu sehen
ist, abgeleitet. Das DNA-Konstrukt pCMV3Bx08 wurde in einem Priming-Immunisierungsschritt
auf einen Wirt, angewandt, wobei Makakenaffen das gewählte Tiermodell
waren.
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Im
Anschluss an den Priming-Immunisierungsschritt, welcher in einer
oder mehreren Verabreichungen des DNA-Konstrukts durchgeführt werden
kann, lässt
man den Wirt ruhen, um die klonale Expression einer HIV-Antigen-spezifischen
Population von Vorläufer-B-Zellen
darin vorzusehen, zur Bereitstellung eines geprimten Wirts.
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Die
Boosting-Verabreichung wird entweder mit einem nicht-infektiösen, sich
nicht replizierenden, immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen (VLP) (zu
Vergleichszwecken) oder einem attenuierten viralen Vektor (gemäß der Erfindung)
durchgeführt.
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Zu
diesem Zweck wurde ein VLP-Expressionsplasmid konstruiert, welches
ein modifiziertes HIV-Genom enthält,
dem es an langen terminalen Sequenzwiederholungen fehlt, bei dem
das env-Gen von primärem Isolat
BX08 abgeleitet wird, wobei das modifizierte HIV-Genom sich unter
der Kontrolle eines Metallothionein-Promotors befindet. Das Konstrukt,
p133B1, das in 3 gezeigt ist, wurde zur Durchführung der
Expression in Säugerzellen
der nichtinfektiösen,
sich nicht replizierenden, immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen verwendet,
wobei das env-Genprodukt dasjenige von dem primären Isolat BX08 ist.
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Im
Falle des attenuierten Virusvektors wurde ein rekombinanter attenuierter
Canarypoxvirusvektor konstruiert, um das env-Gen von primärem Isolat
BX08 aufzunehmen. Der virale Vektor vCP1579 (4) wurde
durch eine Vielzahl an Manipulationen von Plasmid pHIV76 (10)
hergestellt, wie ausführlich
weiter unten beschrieben wird.
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Diese
Produkte wurden bei der Boosting-Verabreichung an die geprimten
Makaken verwendet. Die Boosting-Verabreichung kann in einer oder
in mehreren Immunisierungen durchgeführt werden. Bei einem bevorzugten
Aspekt der Erfindung können
die nicht-infektiösen,
sich nicht replizierenden immunogenen HIV-ähnlichen Teilchen gemeinsam
mit dem DNA-Konstrukt
bei der Priming-Verabreichung verabreicht werden, und das DNA-Konstrukt
kann gemeinsam mit den HIV-ähnlichen
Teilchen bei der Boosting-Verabreichung verabreicht werden.
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Immunisierungen
wurden gemäß der hierin
beschriebenen Verfahrensweise durchgeführt und die erhaltenen Resultate
wurden mit den unter Verwendung anderer Protokolle gemäß den in
Tabelle 1 aufgeführten Protokollen
verglichen. Die angewandten Immunisierungsschemata sind als Zeitlinien
in den 5A und 5B gezeigt.
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Die
unter Befolgung der verschiedenen Protokolle erzielten Resultate
zeigten, dass insbesondere eine primäre DNA-Impfung in Kombination
mit einem Boost entweder von dem VLP oder dem attenuierten Canarypoxvirus
die Konzentrationen an neutralisierenden Antikörpern erhöhte, wie durch die Verringerung
nachweisbarer p24-Konzentrationen in mit primären HIV-Isolaten infizierten Zellen, angezeigt
wird.
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Biologische
Hinterlegungen
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Bestimmte
Vektoren, die hierin beschrieben sind und auf die hierin Bezug genommen
wird, sind bei der American Typ Culture Collection (ATCC) mit Sitz
in 10801 University Boulevard Manassas, Virginia 20110-2209, USA,
entsprechend dem Budapester Vertrag und vor der Einreichung dieser
Anmeldung hinterlegt worden. Proben der hinterlegten Vektoren werden
für die Öffentlichkeit
zugänglich,
und alle auferlegten Restriktionen auf den Zugang zu der Hinterlegungen
werden bei Erteilung eines Patents auf Basis dieser Patentanmeldung
aufgehoben. Außerdem
wird die Hinterlegung ersetzt, wenn keine lebensfähigen Proben
durch die hinterlegende Stelle herausgegeben werden können. Die
hierin beschriebene und beanspruchte Erfindung ist in ihrem Umfang
durch die hinterlegten biologischen Materialien nicht beschränkt, da
die hinterlegte Ausführungsform
lediglich der Erläuterung
der Erfindung dienen soll. Jedes Äquivalent von ähnlichen
Vektoren, welche Nukleinsäuren
enthalten, die äquivalente
oder ähnliche
Antigene codieren, wie in dieser Anmeldung beschrieben, liegen innerhalb
des Umfangs der Erfindung.
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Zusammenfassung
der Hinterlegung
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BEISPIELE
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Die
obige Offenlegung beschreibt allgemein die vorliegende Erfindung.
Ein vollständigeres
Verständnis
kann durch Bezug auf die folgenden spezifischen Beispiele erhalten
werden. Diese Beispiele werden einzig und allein zu Zwecken der
Veranschaulichung beschrieben und sind nicht dazu gedacht, den Umfang
der Erfindung einzuschränken.
Offensichtliche Änderungen
in der Form und Substitution von Äquivalenten werden eingehend
betrachtet, wie es die Umstände
nahe legen oder zweckdienlich machen können.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion von Plasmid pCMV3BX08.
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Das
Plasmid, pCMV3BX08, enthält
Sequenzsegmente aus verschiedenen Quellen und die Elemente der Konstruktion
sind in 2 dargestellt.
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Der
prokaryotische Vektor pBluescript SK (Stratagene) ist das Grundgerüst des Plasmids pCMV3.BX08
und wurde durch den Austausch des Amp®- durch
das Kan®-Gen
und die Deletion der fl- und der LacZ-Region modifiziert. Um die
gewünschten
Modifikationen zu erreichen, wurde die Sequenz zwischen Ahd1 (Nukleotid
2 041) und Sac1 (Nukleotid 759) des pBluescript SK, das das Amp®,
den fl-Ursprung und das LacZ enthielt, deletiert. Ein 1,2 kb großes Pst1-Fragment aus dem
Plasmid pUC-4K (Pharmacia), das das Kan®-Gen
enthielt, wurde mit dem glatten Ende an die Ahd1-Stelle des pBluescript
SK in einer Orientierung entgegen dem Uhrzeigersinn bezüglich seiner
Transkription ligiert. Ein 1,6 kb großes Ssp1/Pst1-DNA-Fragment,
das den humanen unmittelbar-frühen
Cytomegalovirus-Genpromotor, einen Enhancer und Intron-A-Sequenzen (CMV) enthielt,
wurde an das andere Ende des Kan®-Gens
ligiert, so dass die Transkription vom CMV-Promotor in der Orientierung
im Uhrzeigersinn fortschreitet. Ein synthetisches Oligonukleotid-Segment, das
eine Translations-Initiations-Sequenz und Sequenzen, die das menschliche
Gewebeplasminogen-Aktivator-Signalpeptid (TPA) codieren, enthielt,
wurde verwendet, um den CMV-Promotor und die Sequenzen, die das
Hüll-Gen
des primären
HIV-1BX08-Isolats codieren, zu verbinden.
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Das
Hüll-Gen
aus dem primären
HIV-1-Isolat BX08 wurde aus dem in 1 dargestellten
Plasmid pCMVgDtat-vpr-Bx08
isoliert. Das Plasmid pCMVgDtat-vpr-Bx08 wurde von dem hinterlegten Plasmid pCMVgDtat-vpr- abgeleitet,
dessen Konstruktion in der gleichzeitig abhängigen Patentanmeldung der
Vereinigten Staaten Nr. 08/991 773, eingereicht am 16. Dezember,
1997, die dem Rechtsnachfolger hiervon zugewiesen wurde, beschrieben
wird und dessen Offenlegung hierin durch Bezugnahme (WO 99/31250)
einbezogen ist. Das Plasmid pCMVgDtat-vpr- Bx08 wurde abgeleitet, in dem die BX08-Hüllsequenz
aus Klades-B HIV-1 klinischem Isolat HIV-1BX0 8 durch die modifizierte HIV-Genomsequenz,
die in pCMVgDtat-vpr- vorliegt,
ersetzt wurde. Das Plasmid pCMVgDtat-vpr-Bx08 wurde mit dem Restriktionsenzym Xho
I geschnitten und durch eine Klenow-Behandlung zu einem glatten
Ende gemacht. Ein partieller NotI-Verdau wurde anschließend durchgeführt, und
das resultierende das env-Gen enthaltende 6,3 kb große Fragment
wurde isoliert. Plasmid pCMV3 (Invitrogen) wurde mit Bam HI geschnitten
und durch eine Klenow-Behandlung zu einem glatten Ende gemacht.
Das Plasmid pCMV3 wurde dann mit Not I geschnitten und das resultierende
4,4 kb große
Frgament wurde isoliert. Die 6,3 und 4,4 kb großen Fragmente wurden aneinander
ligiert, um das Plasmid pCMV3BX08 (2) zu erzeugen.
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Das
pCMV3BX08-Konstukt wurde in kompetente HB101-Zellen entsprechend
den Empfehlungen des Herstellers (GibcoBRL) eingeführt. Korrekte
molekulare Klone wurden durch Restriktion und Sequenzierungsanalyse
identifiziert und ihre Expression des Hüllglycoproteins wurde in transienten
Transfektionen untersucht, gefolgt von einer Western-Blot-Analyse.
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Alle
DNAs, die für
Immunisierungen verwendet wurden, wurden unter Verwendung eines
EndoFree Plasmid-Kits (Qiagen) präpariert. Für intramuskuläre Immunisierungen
wurden entweder 3 mg oder 600 μg
von pCMV3BX08 in 100 μl
PBS injiziert.
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Provirale
DNA für
Stamm B HIV-1 klinisches Isolat HIV-1BX08 stammte
von Transgene (Straßburg, Frankreich)
und wurde aus der genomischen DNA von Zellen, die mit dem Virus
infiziert waren, isoliert.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion von Plas,id p133B1.
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Ein
Bx08 Plasmid-Expressionsvektor (p133B1, 3), der
verwendet wurde, um die Säugerzellen
zu transfizieren, wurde in mehreren Stufen unter Verwendung von
pUC18 als das initiale Wirtsplasmid konstruiert. Zuerst wurde ein
8,3 kbp großes
Fragment des HIV-1LAI-Provirus, das die gag-, pol- und env-Proteine
codiert, isoliert. Diesem Fragment fehlten die regulatorischen Elemente
der Transkripition und die langen terminalen Sequenzwiederholelemente
an jedem Ende des proviralen Genoms, um sicherzustellen, dass die
virusartigen Partikel für
die Replikation inkompetent sein würden. Dieses Fragment wurde
an einen induzierbaren humanen Typ IIA Metallothionein (MTIIA)-Promotor
(Ref. 13) und auch an eine Polyadenylierungs(polyA)-Additions-/Transkriptions-Terminationssequenz
des Simian Virus 40 aus dem Plasmid pSV2dhfr (Ref. 14) gebunden. Das
modifizierte Fragment wurde dann in den pUC18-Wirtsvektor insertiert.
Das resultierende hinterlegte Expressions-Konstrukt, bezeichnet
als pMT-HIV, wurde verwendet, um in Zellen von afrikanischen Grünaffennieren
(Vero) und COS-Affennieren zu transfizieren. Die Prozedur zum Erhalt
von pMT-HIV wird ferner in dem oben genannten US-Patent Nr. 5 439 809 beschrieben. Beide
transfizierten Zell-Linien produzierten sich nicht replizierende
virusartige Partikel, wenn sie mit Metallionen induziert wurden
(Ref. 15).
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Zwei
weitere Modifikationen wurden an der proviralen DNA in pMT-HIV vorgenommen,
um zusätzliche Sicherheitsmerkmale
bereit zu stellen, um menschliche Zellen gegen Rekombinationsereignisse
mit der revers transkribierten DNA zu schützen:
- 1)
Inaktivierung der RNA-Verpackungssequenzen; und
- 2) Deletion eines großen
Abschnitts des pol-Gens, das die reverse Transkriptase und die Integrase
codiert.
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Um
das erste RNA-Verpackungs-Signal zu deletieren, wurde ein Teil der
DNA der der nicht-translatierten Leader-Sequenz der mRNA entspricht,
durch synthetische DNA ersetzt, der ein 25 bp großes Motiv,
das den Nukleotiden 753–777
(der psi-Sequenz) entspricht, fehlt. Um das zweite RNA-Verpackungs-Signal
zu inaktivieren, wurden zwei Adenosin-Reste innerhalb einer Zinkfingersequenz
des gag-Gens zu Thymidin-Resten getauscht. Jeder dieser Resteaustausche
hatte den Effekt, dass Cystein-Reste in einem Cys-His-Array durch ein
Serin im Genprodukt ersetzt wurden.
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Die
Deletion des pol-Gens wurde bewirkt, indem ein 1,9 kbp großes Fragment
mit synthetischer DNA ersetzt wurde, die Stop-Codons in allen drei
Leserastern enthielt. Dies verhinderte ein bis zum Ende ablesende Translation
der verbleibenden die Integrase codierenden Sequenz auf der 3'-Seite der Deletion.
Die 1,9-kbp-Deletion im pol eliminierte auch die Expression der
reversen Transkriptase- und der Integrase-Enzyme. Jedoch ließ die Deletion
das Gen, das die virale Protease codiert, intakt, welche sowohl
eine immunogene Komponente von HIV-1-Viruspartikeln ist als auch die Expression
von Partikeln mit prozessierten gag-Antigenen ermöglicht,
die nativen Virionen stark ähnlich
sind (Ref. 16). Die Protease enthält auch Epitope, die über HIV-1-Klades
konserviert sind. Die Modifikationen, die mit Bezug auf die gag-
und pol-Gene beschrieben
wurden, werden vollständiger
im oben genannten Patent der Vereinigten Staaten Nr. 6 080 408 (WO
96/06177) beschrieben.
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Schließlich wurde
das env-Gen von HIV-1L AI,
innerhalb des pMT-HIV durch das von HIV-1BX08 ersetzt. Um
diesen Austausch zu bewirken, wurde ein 2440 bp großes Fragment,
das das env-Gen von Bx08 enthielt, durch eine Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) aus Zellen, die mit diesem Isolat infiziert waren, amplifiziert.
Das PCR-Produkt wurde dann verwendet, um den entsprechenden im pMT-HIV
vorhandenen Bereich zu ersetzen. Jedoch war das hereinkommende Fragment
aus HIV-1BX08 125 bp kürzer als der ursprüngliche
HIV-1LAI-Bereich, auf Grund einer Deletion
im nicht-translatierten Bereich zwischen dem Stop-Codon des env-Gens
und der Terminations/polyA-Additions-Sequenz. Das resultierende
Konstrukt tauschte alle bis auf elf Aminosäure-Reste der LAI-Hüllproteine
gp120 und gp41 aus. Von diesen elf unterschieden sich nur die ersten
drei zwischen den LAI- und den Bx08-Isolaten, und diese sind alle
die Ladung bewahrende Austausche, was bedeutet, dass der endgültige Expressionsvektor
(p133B1) ein nahezu authentisches env-Protein von HIV-1BX08 codierte.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung von HIV-artigen Partikeln für vergleichende
Zwecke.
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Zellen
afrikanischer Grünaffenniere
(Vero) wurden gewonnen und in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium (DMEM),
das 10 % v/v fötales
Rinderserum (FBS) enthielt, unten als Komplettmedium bezeichnet, kultiviert.
Bei Durchgangsschritt 141 wurden die Zellen mit p133B1 unter Verwendung
der Calciumphosphat-Methode transfiziert, als sie bei etwa 30 %
Konfluenz waren. Die Zellen wurden mit Glycerin 8 Stunden nach der
Transfektion geschockt. Für
diesen Schritt wurden sechs 10-cm-Schalen, die jeweils etwa 3,0 × 106 Zellen in 10,0 ml des Komplettmediums enthielten,
präpariert.
Jede Schale erhielt 25,0 μg
des Expressionsvektors und 2,0 μg
des Plasmids pSV2neo (Ref. 17). Das pSV2neo enthält ein wählbares Marker-Gen, das eine
Resistenz gegen das Antibiotikum Geneticin (G418) verleiht. Zwei
Tage nach der Transfektion wurden die Zellen aus jeder Schale durch
Trypsinisierung gewonnen und in fünfundzwanzig frische Schalen
in Komplettmedium, das mit 0,5 mg/ml G418 ergänzt war, erneut plattiert.
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Insgesamt
wurden 394 Kolonien aus den Schalen unter Verwendung von Klonierungszylindern
isoliert. Jede Kolonie wurde durch Trypsinisierung gewonnen und
in zwei Clusterschalenmulden aufgeteilt, eine der Mulden pro Klon
wurde nach Erreichen von 50 % bis 90 % Konfluenz induziert. Vor
der Induktion wurden die Mulden behandelt, indem das ganze Medium
mit frischem Komplettmedium, das 10,0 μM 5-Azacytidin enthielt, ersetzt
wurde. Nach Inkubieren zwischen 18 und 22 Stunden wurde das Medium
entfernt und durch frisches DMEM, das 0,2 % v/v FBS, 2,0 μM CdCl2 und 200,0 μM ZnCl2 enthielt,
ersetzt. Die Mulden wurden für
weitere 20 Stunden bis 24 Stunden inkubiert, zu welchem Zeitpunkt
Proben des Mediums entfernt und durch p24-ELISA untersucht wurden.
-
Die
zwanzig am stärksten
produzierenden Klone, auf der Grundlage des p24-Titers, wurden ausgewählt, und
Zellen aus den entsprechenden nicht-induzierten Mulden wurden in
einen T-25- und einen T-150-Kolben pro Klon subkultiviert. Beide
Kolben wurden zur Konfluenz wachsen gelassen. Die Zellen aus dem
T-150 wurden durch Trypsinisierung gewonnen und bei Durchgangsschritt
Nummer 145 kryokonserviert. Die Zellen aus dem T-25 wurden durch
Trypsinisierung alle 3 Tage bis 4 Tage gewonnen und bis zum Durchgangsschritt
153 aufbewahrt. Die Zellen wurden wie oben induziert und Proben
durch p24-ELISA bei zwei unterschiedlichen Durchgangsschritten vor
dem Durchgangsschritt 153 erneut getestet.
-
Die
beiden höchsten
p24-Produzenten wurden ausgewählt
und wurden durch Trypsinisierung alle 3 Tage bis 4 Tage bis zum
Durchgangsschritt 163 gewonnen. Proben von den Klonen wurden durch
p24- und gp120-ELISA aus Durchgangsschritt 158 und durch p24-ELISA
bei Durchgangsschritt 163 untersucht, um die klonale Stabilität zu bestimmen.
Die am meisten geeignete dieser beiden Zelllinien, mit 148 zu 391
bezeichnet, wurde für
das weitere Subklonen ausgewählt.
Die K1on-Nomenklatur definiert die Experimentnummer für diese
Prozedur, welche 148 war, und die Nummer des Klons, welcher Nummer
391 der ursprünglich
394, die isoliert wurden, war.
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Die
Vero-Zellen wurden etwa 100 h bis 103 h wachsen gelassen, und das
Medium wurde dann durch Wachstumsmedium, das 5-Azacytidin enthielt,
ersetzt. Die Flaschen wurden dann für weitere 20 h bis 22 h inkubiert,
zu welchem Zeitpunkt das Medium durch serumfreies Medium, das CdCl2 und ZnCl2 enthielt,
ersetzt wurde. Die Flaschen wurden dann 29 h bis 31 h lang inkubiert,
zu welchem Zeitpunkt das Medium geerntet, vereinigt und bei 2°C bis 8°C vor der
Reinigung gelagert wurde.
-
Am
nächsten
Tag nach dem Ernten wurde die Lösung
geklärt,
konzentriert und gegen Phosphatpuffer diafiltriert. Das Konzentrat
wurde durch eine keramische Hydroxyapatit-(Typ I)-Säule laufen gelassen und der Durchlauf
wurde gesammelt. Der Durchlauf aus zwei aufeinander folgenden Unterchargen
wurde miteinander vereinigt und auf einen Saccharose-Dichtegradienten
in einem kontinuierlichen zonalen Ultrazentrifugenrotor gepumpt.
Pseudovirion enthaltende Fraktionen wurden gesammelt und vereinigt.
Die vereinigten Pseudovirion-Fraktionen wurden gegen PBS, das 2,5
% Saccharose enthielt, diafiltriert, um den Saccharosegehalt zu verringern,
aufkonzentriert und nochmals diafiltriert. Das Material wurde unter
Verwendung eines 0,2 μm
Filters steril filtriert. Auf dieser Stufe wurden die Materialien
als eine gereinigte Untercharge bezeichnet und wurden bei 2 bis
8°C gelagert.
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Die
Adjuvantien wurden separat präpariert
und über
einen Filter sterilisiert, bevor sie in Einzeldosen-Fläschchen
abgefüllt
wurden. QS21 wurde bei –20°C gelagert.
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Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung des rekombinanten Pox-Virus
vCP1579.
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Rekombinantes
Poxvirus vCP1579 (4) enthält die gag- und Protease-Gene
von HIV-1, abgeleitet aus dem HIV-1 IIIB-Isolat, die gp120-Hüllsequenzen,
abgeleitet aus dem HIV-1
Bx08-Isolat, und Sequenzen, die ein Polypeptid kodieren, das die
bekannten menschlichen CTL-Epitope von HIV-1 Nef und Pol umfassen.
-
Rekombinantes
vCP1579 (4) wurde durch Insertion von
den Vektor modifizierenden Sequenzen aus pMPC6H6K3E3 (8),
die E3L und K3L codieren, in die C6-Stelle von rekombinantem vCP1566
(4) erzeugt. Rekombinantes vCP 1566 wurde durch
Insertion einer Expressions-Kassette, die ein synthetisches Polypeptid
codiert, das Pol CTL-Epitope und Nef CTL-Epitope (11)
enthält,
und des Plasmids pMPC5H6PN (9) in vCP1453
an der als C5 bekannten Insertionsstelle erzeugt. Rekombinantes
vCP1453 wurde durch gemeinsame Insertion von Genen, die env- und
gag/Protease-Genprodukte von HIV-1 codieren, und Plasmid pHIV76
(10) in das ALVAC-Genom an der als C3 bekannten
Insertionsstelle erzeugt.
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Die
Konstruktion von rekombinanten Poxvektoren, die die E3L- und K3L-Gene
enthalten, wurde im Patent der Vereinigten Staaten 6 004 777, erteilt
am 21. Dez., 1999 an Tartaglia et a1. Beschrieben, und die rekombinanten
Poxvektoren, die die Insertion von HIV-Genen beschreiben, wurde
im Patent der Vereinigten Staaten 5 766 598, erteilt am 16. Juni
1998 an Paoletti et a1. beschrieben.
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Der
als C3 bezeichnete Locus wurde für
die Insertion der env- und gag-Gensequenzen von HIV-1 in den ALVAC(2)-Vektor
verwendet, und der als C5 bezeichnete Locus war die Insertionsstelle
für die
Sequenzen, die die HIV-1 Nef- und Pol-CTL-Epitope codieren. Auf
Grund der C3- und C5-Loci, die innerhalb der weitreichenden invertierten
terminalen Repetitionen (ITRs) des Virus-Genoms (etwa 41 kbp) existieren,
führt die
Insertion in diese Loci zum Auftreten von zwei Kopien der insertierten
HIV-1-Sequenzen.
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Kurz
gesagt wurde die Expressions-Kassette pHIV76 (10)
in der folgenden Weise konstruiert. Das Plasmid p133B1 (3),
das das HIV-1Bx08 gp160-Gen enthielt, wurde als das Ausgangs-Plasmid
verwendet. Das 3'-Ende
des H6-Promotors wurde stromaufwärts
des gp160-Gens kloniert, und drei frühe Transkriptions-Terminationssignal-Sequenzen
(T5NT) des Poxvirus wurden modifiziert.
Dies wurde erreicht, indem ein 2 600 bp großes, BamHI-verdautes PCR-Fragment,
das das 3'-Ende
des H6-Promotors und das T5NT-modifizierte
HIV-1 (BX08) gp160-Gen enthielt, in die BamHI-Stelle von pBS-SK
kloniert wurde. Dieses PCR-Fragment wurde aus vier überlappenden
PCR-Fragmenten (ein 570 bp großes
Fragment, ein 140 bp großes
Fragment, ein 500 bp großes
Fragment und ein 1 450 bp großes
Fragment) und den Oligonukleotiden, RW835 (5'-ATCATCATCGGATCCCGGGGTCGCGATATCCGTTAAGTTTGTATCGTAATGAAAGTGAAGGACC-3' – SEQ ID Nr.: 2) und RW836
(5'-ATCATCATCGGATCCCGGGGTTATAGCAAAGCCCTTTC-3' – SEQ ID Nr.: 3) erzeugt. Das
570 bp PCR-Fragment,
das das 3'-Ende
des H6-Promotors und das 5'-Ende
des gp160-Gens enthielt, wurde aus dem Plasmid, p133B1, mit den
Oligonukleotiden RW835 (5'-ATCATCATCGGATCCCGGGGTCGCGATATCCGTTAAGTTTGTATCGTAATGAAAGTGAAGGAGACC-3') und RW868 (5'-ATCAAGACTATAGAAGAGTGCATATTCTCTCTTCATC-3') erzeugt. Das 140
bp große
PCR-Fragment, das einen innen liegenden Teil des gp160-Gens enthielt,
wurde aus dem Plasmid p133-B1 mit den Oligonukleotiden, RW864 (5'-GCACTCTTCTATAGTCTTGATATAGTAC-3' – SEQ ID Nr.: 4) und RW865
(5'-AGCCGGGGCGCAGAAATGTATGGGAATTGGCAC-3' – SEQ ID Nr.: 5) erzeugt. Das
500 bp große
PCR-Fragment, das einen innen liegenden Teil des gp160-Gens enthielt,
wurde aus 133-3 mit den Oligonukleotiden, RW866 (5'-ATACATTTCTGCGCCCCGGCTGGTTTTGCGATTC-3' – SEQ ID Nr.: 6) und RW867
(5'-GAAGAATTCCCCTCCACAATTAAAAC-3' – SEQ ID Nr.: 7) erzeugt. Das
1 450 bp große
PCR-Fragment, das das 3'-Ende
des gp160-Gens enthielt, wurde aus p133-B1 mit den Oligonukleotiden,
RW869 (5'-TGTGGAGGGGAATTCTTCTACTGTAATACAACACAAC-3' – SEQ ID Nr.: 8) und RW836
(5'-ATCATCATCGGATCCCGGGGTTATAGCAAAGCCCTTTC-3' – SEQ ID Nr.: 9) erzeugt. Das
3'-Ende des 570
bp großen
PCR-Fragments überlappt
mit dem 5'-Ende
des 140 bp großen
PCR-Fragments. Das 3'-Ende
des 140 bp großen
PCR-Fragments überlappt mit
dem 5'-Ende des
500 bp großen
PCR-Fragments. Das 3'-Ende
des 500 bp großen
PCR-Fragments überlappt
mit dem 5'-Ende
des 1450 bp großen
PCR-Fragments. Das durch diesen Arbeitsgang erzeugte Plasmid wird
als pRW997 bezeichnet.
-
Die
Sequenz, die gp41 codiert, wurde anschließend durch die Sequenz, die
die gp160 Transmembran(TM)-Region codiert, ersetzt. Diese Modifizierung
wurde erreicht, indem ein 200 bp MfeI-HindIII-verdautes PCR-Fragment,
das das 3'-Ende
des gp120-Gens und die TM-Sequenz
enthielt, in das 4 400 bp große MfeI-HindIII-Fragment
von pRW997 kloniert wurde. Dieses PCR-Fragment wurde aus zwei überlappenden PCR-Fragmenten
(ein 170 bp großes
Fragment und ein 125 bp großes
Fragment) mit den Oligonukleotiden, HIVP97 (5'-TAGTGGGAAAGAGATCTTCAGACC-3' – SEQ ID Nr.: 10) und HIVP101
(5'-TTTTAAGCTTTTATCCCTGCCTAACTCTATTCACTAT-3' – SEQ ID Nr.: 11) erzeugt.
Das 170 bp große
PCR-Fragment wurde
aus pRW997 mit den Oligonukleotiden, HIVP97 (5'-TAGTGGGAAAGAGATCTTCAGACC-3' – SEQ ID Nr.: 12) und HIVP100
(5'-CCTCCTACTATCATTATGAATATTCTTTTTTCTCTCTGCACCACTCT-3' – SEQ ID Nr.: 13) erzeugt.
Das 125 bp große
PCR-Fragment wurde aus pRW997 mit den Oligonukleotiden HIVP99 (5'-AGAGTGGTGCAGAGAGAAAAAAGAATATTCATAATGATAGTAGGAGGC-3'-SEQID Nr.: 14) und
HIVP101 (5'-TTTTAAGCTTTTA
TCCCTGCCTAACTCTATTCACTAT-3' – SEQ ID
Nr.: 15) erzeugt. Das durch diesen Arbeitsgang erzeugte Plasmid
wird pHIV71 genannt.
-
Das
H6-promotete gp120+TM-Gen wurde dann zwischen C3 flankierende Arme
in ein Plasmid, das das I3L-promotete HIV 1 gag/(pro)-Gen enthielt,
kloniert. Diese Modifizierung wurde erreicht, indem das 1 600 bp
große
NruI-XhoI-Fragment von pHIV71, das das H6-promotete gp 120+TM-Gen enthielt, in
das 8 200 bp große
NruI-XhoI-Fragment von pHIV63 kloniert wurde. Das durch diesen Arbeitsgang
erzeugte Plasmid wird als pHIV76 (10) bezeichnet.
Das Plasmid pHIV76 wurde bei in vivo-Rekombinationsexperimenten
mit ALVAC (CPpp) als Rettungsvirus verwendet, um vCP1453 zu erhalten.
-
Die
Sequenz der nef-/pol-Bereiche ist in 12 gezeigt,
und die E3L- und K3L-Sequenzen
sind in 13 gezeigt. Um ALVAC(2)120(BX08)GNP
(vCP1579) zu erzeugen, wurden Expressions-Kassetten, die aus den
Promotor-/HIV-1-Gen-Kombinationen bestanden, in ein ALVAC-Donorplasmid
subkloniert, das anschließend
verwendet wurde, um die Expressionskassetten in definierte Stellen
im ALVAC-Genom durch eine in vitro-Rekombination, wie früher beschrieben
(Ref. 20), zu insertieren.
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Ergebnisse von Immunisierungs-Therapieschemata
-
Gruppen
von jeweils vier Tieren (Makaken) wurden zufällig zu sieben Impfstoff-Gruppen
zugeordnet, wie in Tabelle 1 veranschaulicht. In dieser Tabelle
bezeichnet „BX08
DNA" pCMV3BX08,
das wie in Beispiel l beschrieben präpariert wurde, „BX08 VLP" bezeichnet die Pseudovirionen,
die durch den Expressionsvektor p133B1 in Vero-Zellen hergestellt
wurden, wie in Beispiel 3 beschrieben, und „ALVAC(2) BX08" bezeichnet vCP1579,
das wie in Beispiel 4 beschrieben präpariert wurde. Referenz- (Vor-Aderlaß) Seren
wurden bei -6 und -2 Wochen vor der Impfung als Probe genommen.
Primär-Immunisierungen
mit den verschiedenen Impfstoffen wurden in den Wochen 0 und 4 gegeben
mit Boosts in den Wochen 24 und 44 ( 5A, 5B).
Die Impfstoffe wurden intramuskulär in einen Quadrizeps von jedem
Makaken-Affen immunisiert.
-
Die
Seren wurden aus Voll-Blut mittels SST-Sammelröhrchen präpariert und unter Verwendung
von kommerziell erhältlichen
HIV-1 Western-Blots analysiert. Die Gruppen 1, 2 und 7 zeigten niedrige
Spiegel an anti-Env-Antikörpern
nach dem ersten Boost (6 und 7). Auf
der Grundlage der ELISA-Werte waren die anti-env-Antikörperspiegel
unter 1 μg/ml
von spezifischem IgG. Hohe Spiegel an anti-gag-Antikörpern wurden
in den Gruppen 1, 2, 3, 4 und 7 nachgewiesen (6 und 7).
Keine HIV-1-spezifischen Antikörper wurden
in den Gruppen 5 und 6 nachgewiesen (6).
-
Die
Fähigkeit
der Antikörper,
die in den immunisierten Affen erzeugt wurden, das HIV-1 BX08-Virus in menschlichem
PBMC zu neutralisieren, wurde auf der Grundlage der Reduzierung
der p24-Gehalte bestimmt.
-
Das
Neutralisierungs-Assay wurde im Wesentlichen wie in Literaturhinweis
18 beschrieben durchgeführt.
Kurz gesagt wurden Serumverdünnungen
mit HIV-1 BX08 gemischt und die Mischungen 1 Stunde lang inkubiert,
dann zu anfälligen
menschlichen PBMC-Zellen hinzugegeben. Die Titer wurden als die
Verdünnung des
Serums erfasst, bei der p24 um 80 % reduziert war. Serum-Proben
wurden in einer 1:2-, 1:8- und 1:32-Verdünnung auf den Virus (1:6-,
1:24- und 1:26-Verdünnungen
nach der Zugabe der Zellen) untersucht. p24-Konzentrationen wurden
durch einen p24-spezifischen ELISA-Assay bestimmt.
-
Eine
DNA-Impfung für
sich allein, Gruppe 5, und ALVAC für sich allein, Gruppe 6, wiesen
keine Affen auf, die eine Verringerung der p24-Gehalte von mehr
als 80 % zeigten. Die geringe DNA (600 μg) plus ALVAC, Gruppe 4, zeigten
ebenfalls keine Affen mit mehr als 80 % Verringerung der p24-Titer.
VLP plus DNA, entweder in einer hohen oder niedrigen Dosis (Gruppe
1 und 2), zeigte eine verstärkte
Verringerung der p24-Gehalte verglichen mit den VLPs allein, Gruppe
7. DNA in hoher Dosis, Gruppe 3, in Kombination mit ALVAC verstärkte die
Fähigkeit,
p24- oder virusneutralisierende Antikörper über die geringe Dosis, Gruppe
4, oder ALVAC allein, Gruppe 6, auszulösen. Diese Ergebnisse deuten
darauf hin, dass eine DNA-Impfung
in Kombination mit VLPs oder ALVAC die Konzentrationen der virusneutralisierenden
Antikörper
erhöhte,
wie es durch die Verringerung der p24-Gehalte in den Seren der immunisierten
Affen gezeigt wurde.
-
Die
prozentuale Verringerung von p24 wird relativ zu der Menge an p24
berechnet, die in der Gegenwart der entsprechenden Verdünnung von
Proben der Woche 2 produziert wurde.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER OFFENLEGUNG
-
In
Zusammenfassung dieser Offenlegung stellt die vorliegende Erfindung
neue immunogene Zusammensetzungen für die Erzeugung von virusneutralisierenden
Konzentrationen an Antikörpern
gegen ein primäres
HIV-1-Isolat zur Verwendung gemäß spezifischer
Immunisierungs-Prozeduren bereit. Vektoren, die darin verwendet
werden und für
die Erzeugung von Komponenten für
eine Anwendung in den Zusammensetzungen werden ebenfalls offenbart.
Nahe liegende Modifikationen sind innerhalb des Umfangs dieser Erfindung
möglich.
-
-
Tabelle
2 Anzahl an Affen, die eine > 80%ige
Reduktion vom p24-Titer zeigen
-
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-
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