DE60122696T2 - Methoden und zusammensetzung zur verbesserten sauerstoffzufuhr für zellen - Google Patents

Methoden und zusammensetzung zur verbesserten sauerstoffzufuhr für zellen Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Formulierungen zum Verbessern der Sauerstoffabgabe an Gewebe und Organe, wie die Haut. Therapeutische Anwendungen des Verfahrens werden ebenfalls beschrieben.
  • HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
  • Die Haut spielt vielfältige Rollen beim Schutz vor Umwelt-Insulten. Die Exposition gegenüber der Umwelt führt zur fortschreitenden Verschlechterung der Haut, die zunächst kosmetischer Art ist, aber auch zu Erkankungen im Endstadium, wie aktinischer Keratose und Hautkrebs, führen kann. Nachfolgend wird zwar speziell auf die Haut eingegangen, doch versteht sich, dass die Anmerkungen auf Organe und Gewebe im allgemeinen anwendbar sind.
  • Die Gesundheit der Haut sowie anderer Gewebe und Organe hängt von der Versorgung von Zellbestandteilen, die ein Teil davon sind, mit zahlreichen essenziellen Nährstoffen, insbesondere Sauerstoff, sowie von der wirksamen Abfuhr von Abfallprodukten, wie Kohlendioxid, und anderen metabolischen Endprodukten ab. Eine optimale Sauerstoffversorgung ist erforderlich, um metabolische Pfade zu unterstützen, die u. a. die Zellmechanismen fördern, welche zur Beständigkeit gegen Hautverschlechterung führen.
  • Die Abgabe von Sauerstoff über den Blutkreislauf erfolgt distal zur Abgabe an die meisten anderen Organe. Ferner ist die oberste lebende Hautschicht, d. h. die „Epidermis", nicht-vaskulär. Damit besteht für die oberen Hautschichten ein hohes Risiko einer unzureichenden Sauerstoffaufnahme.
  • Die Haut ist ein komplexes Organsystem, das aus mehreren Schichten besteht. Die oberste Schicht oder die "Stratum corneum"-Schicht besteht aus nicht lebendem Material, das vorwiegend von der terminalen Differenzierung epidermaler Keratinozyten stammt, und bildet eine Schutzbarriere für die darunter liegenden Hautbestandteile. Die Epidermis enthält eine Reihe von Zelltypen, wobei die Keratinocyten jedoch der Haupt-Zelltyp sind. Dermale Fibroblasten sind in eine Matrix eingebettet, die aus Collagen, Elastin, Proteoglycanen und anderen extrazellulären Matrixmolekülen besteht. In der Dermis sind Blutkapillaren vorzufinden, aber die Epidermis ist nicht-vaskulär.
  • Wenn der Mensch altert, erfolgen fortschreitend nachteilige Veränderungen im Aussehen der Haut. Die anfänglichen Veränderungen sind der Verlust der glatten Hauttextur und das Auftreten von Altersflecken, gefolgt von Veränderungen der Elastizität, die zum Auftreten von Hautfalten führen. Das Alter, in dem diese Veränderungen auftreten, und die Rate des Übergangs von einem Stadium zum nächsten sind von einem Individuum zum anderen sehr unterschiedlich. Beim normalen Alterungsprozess werden sowohl die Epidermis als auch die Dermis mit einer Verringerung der Zellzahlen und des Bindegewebes dünner, was zum Auftreten von Fältchen führt. Ultraviolett (UV)-Strahlung von der Sonne verursacht Lichtschädigung, welche die Hautverschlechterung beschleunigt. Im Gegensatz zum Dünnerwerden, das bei sonnengeschützter Haut zu beobachten ist, hat lichtgeschädigte Haut ein verdicktes und raues Aussehen mit tieferer Hautfaltenbildung, die im dermalen Gewebe auftritt. Die Lichtschädigung verursacht auch eine Verschlechterung im Endstadium, einschließlich prämaligner Läsionen, die als aktinische Keratose und Hautkrebs bezeichnet werden.
  • Zwingendes Beweismaterial weist nun darauf hin, dass oxidativer Stress, der als anormale Akkumulation von reaktiven Sauerstoffspezies (nachfolgend ROS) definiert ist, an der Pathophysiologie von Hautverschlechterung beteiligt ist. Zu ROS gehören u. a. Superoxide, das Hydroxylradikal, Wasserstoffperoxid, Singlettsauerstoff, Stickoxid, Peroxynitrit und Hypochlorit, siehe z. B. Simonian, et al., Ann. Rev. Pharmacol. Toxicol. 36:83-106 (1996), das hier durch Bezugnahme aufgenommen wird. Alle Zellen sind während des normalen Ablaufs des Energiemetabolismus über Umwelt-Exposition und/oder Immunüberwachung ROS ausgesetzt. Wenn gleich ROS an normalen Zellsignalpfaden beteiligt sind, stört ein Anstieg von ROS bei oxidativem Stress die Signalpfade, was häufig zum Zelltod durch Apoptose oder Nekrose führt. Somit ist es wahrscheinlich, dass ROS an der Verringerung der Zellenzahl beteiligt sind, die auch bei sonnengeschützter Haut im Laufe der Zeit zu beobachten ist.
  • Die Exposition gegenüber Ultraviolettstrahlen des Sonnenlichtes ist eine Hauptquelle für oxidativen Stress der Haut. Zwei Hauptziele der Schädigung durch ROS in der Haut sind DNA und Proteine. Die DNA-Schädigung ist insofern von besonderem Interesse, als eine nicht behobene Schädigung zum Verlust von Hautzellen und zu einer veränderten Funktion von Zellen führen kann, die genotoxischen Stress überleben.
  • Während sich manche Hautveränderungen während der Alterung nicht vermeiden lassen, ist die Hautverschlechterung in einem frühen Alter zu einem Großteil vermeidbar. Hautzellen enthalten eine Reihe von Schutzmechanismen zur Vermeidung und Reparatur der ROS-Schädigung von DNA und Protein. Beispielsweise spielen eine Reihe von intrazellulären Molelülen, einschließlich Glutathion und der antioxidierenden Vitamine C und E Schlüsselrollen bei der Reinigung von ROS, bevor diese mit zellulären Makromolekülen reagieren können. Tatsächlich sind die antioxidierenden Vitamine bereits zur Vermeidung von Hautverschlechterung zur Anwendung gekommen, da sie Bestandteile zahlreicher Hautcremes sind. Zudem enthalten die Zellen komplexe Mechanismen zur Wahrung der genomischen Unversehrtheit. Von besonderem Interesse sind hier die zunehmenden Anzeichen für die Beteiligung von DNA-Reparaturmechanismen zur Wahrung der genomischen Unversehrtheit von Organen und Geweben, die z. B. durch ROS verursachtem, genotoxischen Stress unterliegen, einschließlich der Haut.
  • Die Abgabe von Sauerstoff ist für eine angemessene Pflege der Zellenergie-Metabolismuspfade wichtig, was wiederum zur Linderung der hier erörterten Probleme von Bedeutung ist. Es ist erwünscht, über ein Verfahren zu verfügen, mit dem die Sauerstoffabgabe an ein Gewebe oder Organ, wie die Haut, verbessert werden kann. Somit ist ein Ziel der Erfindung ein Verfahren zum Verbessern der Sauerstoffabgabe an Gewebe und Organe, wie die Haut. Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung sind Zusammensetzungen, die zum Erreichen dieses Ziels geeignet sind. Wiederum ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Behandlung von Zuständen, bei denen eine verbesserte Oxygenierung erforderlich ist, mittels Anwendung der Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung.
  • Wie diese Aspekte der Erfindung verwirklicht werden, ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 zeigt die Haut im Querschnitt, in Kombination mit einer Darstellung des Abgabesystems der Erfindung.
  • 2 stellt Daten dar, die erfindungsgemäß mittels Verwendung eines transkutanen Sauerstoffmonitors gewonnen wurden.
  • 3 zeigt Ergebnisse eines weiteren Experimentes, bei dem der transkutane Sauerstoffmonitor verwendet wird.
  • 4 gibt Daten eines Experimentes wieder, das zeigt, dass Niacinester zu Niacin umgewandelt werden, um die Hautoxygenierung zu verbessern.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die hier beschriebene Erfindung beinhaltete verschiedene Formulierungen, welche die Abgabe von Sauerstoff an Gewebe und Organe, wie die Haut, verbessern sollen. Die Zusammensetzungen sind so formuliert, dass sie sich in einer Schicht, wie der Stratum corneum-Schicht der Haut, rasch verteilen, mit einer Rate, die eine anhaltende Abgabe eines oder mehrerer aktiver Agenzien, beispielsweise an die Epidermis, in anhaltender Weise und in einer Konzentration gestattet, die eine Gefäßerweiterung bewirkt. Infolge der Gefäßerweiterung nimmt die Durchblutung zu, wodurch sich die Sauerstoffspannung in der Dermis erhöht, was wiederum den Energiemetabolismus sowohl in epidermalen Fibroblasten als auch in epidermalen Keratinocyten, wenn die Haut beteiligt ist, und anderen parallelen Zelltypen, wenn Gewebe und/oder Organe beteiligt sind, unterstützt.
  • Die hoch lipophile Natur des Stratum corneum gibt vor, dass das gewünschte Sauerstoff-verstärkende Agens ausreichend lipophil sein muss, um sich vom Spenderkompartiment, das z. B. eine Hautcreme oder -lotion sein kann, wirksam im Stratum corneum zu verteilen. Dies erfordert die Herstellung eines eigenen lipophilen Agens der nachfolgend näher beschriebenen Art. Zum Diffundieren aus dem Stratum corneum in die Epidermis ist es auch erforderlich, dass das Agens ausreichend lipophil sein sollte, um sich rasch von der Creme oder Lotion im Stratum corneum zu verteilen. Als Beispiele sind hier Niacinester zu nennen. Lipophile Derivate von Niacinestern können hergestellt werden, und diese werden nach Diffusion aus dem Straum corneum in die Epidermis zu aktiven Niacinestern umgewandelt; allerdings können auch andere Materialien verwendet werden. Die Lipophilität des Agens sollte es ihm ermöglichen, z. B. zu einer Hautcreme oder -lotion formuliert zu werden, und die Esterbindung sollte in diesen Formulierungen sehr stabil sein, beispielsweise gegenüber chemischer Hydrolyse unter wässrigen Bedingungen.
  • Die nachfolgenden Experimente schildern die Erfindung in weiteren Einzelheiten; sie sollten jedoch in keiner Weise als die Erfindung einschränkend verstanden werden.
  • BEISPIEL 1
  • Nikotinsäureester wurden gemäß Serial No. 09/452,617, die am 1. Dezember 1999 eingereicht wurde, synthetisiert. Kurz gesagt: Nikotinoylchlorid wurde mit Triethylamin (TEA), Dimethylaminopyridin (DMAP) und verschiedenen Alkylalkoholen unter Stickstoff kombiniert. Aus der Synthese resultierende Ester wurden mittels Silicagel-Säulenchromatographie getrennt und mittels üblicher Verfahren in HCl-Salze zur weiteren Reinigung umgewandelt. Die Reinheit wurde mittels Dünnschichtchromatographie und 1H-NMR bestätigt.
  • Die Poct/w-Werte dieser Verbindungen wurden gemäß Harnisch, et al., J. Chromatog. 282:315-332 (1983) bestimmt. Diese Druckschrift beschreibt auch die nachfolgend beschriebene Bestimmung von „log P"-Werten.
  • BEISPIEL 2
  • Dieses Beispiel geht näher auf die erste von zwei Gruppen von Experimenten ein, die zur Bestimmung der Gefäß erweiternden Wirkung von Alkylniacinestern dienen. Formulierungen wurden durch Kombinieren der oben erwähnten Alkylester in einer Hautlotion in Konzentrationen von 0,1 % und 1,0% hergestellt. Die Lotionen wurden bei menschlichen Freiwilligen topisch auf die Haut an der Vorderseite eines Unterarms aufgebracht. Die Gefäßerweiterung wurde visuell, d.h. durch Beobachten einer Rötung oder des Fehlens einer solchen an der Applikationsstelle, bestimmt. Dabei wurden sowohl das Einsetzen als auch die Dauer der Gefäßerweiterung bestimmt.
  • Die Ergebnisse für die getesteten Ester sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben. Diese Tabelle enthält die Lipophilität der getesteten Verbindungen in log P-Werten gemäß Harnisch, et al., wie oben, sowie die Ergebnisse visueller Beobachtung.
  • Es ist ersichtlich, dass kurzkettige Alkylester, d.h. solche mit 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, bereits in Konzentrationen von 0,1 % eine Gefäßerweiterung bewirkten, während C9- und C10-Alkylester in 1.0%-Formulierungen eine Gefäßerweiterung bewirkten. Die längerkettigen Ester, d.h. solche mit C12 oder mehr, riefen in keiner der beiden Konzentrationen eine Gefäßerweiterung hervor.
  • Einsetzen und Dauer der Gefäßerweiterung wurden erneut mittels visueller Bestimmung für C2-, C6-, und C8-Alkylester bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Es ist zu beachten, dass die für die C9- und C11-Verbindungen angegebenen log P-Werte von einer Kurve experimentell bestimmter Werte für andere Verbindungen abgeleitet sind. Die C8-Verbindung ergab die längste Wirkung. Daher sind Niacinester mit log P-Werten von weniger als 6,0 bevorzugt. Am bevorzugtesten sind Ester mit log P-Werten im Bereich von etwa 4,5 bis etwa 5,5. Tabelle 1: Eigenschaften von Niacinestern
    Figure 00070001
    Tabelle 2: Gefäßerweiterungseigenschaften ausgewählter Niacinester
    Figure 00070002
  • BEISPIEL 3
  • Die in Tabelle 1 angegebenen Experimente zeigen Verbindungen, die nach topischer Verabreichung eine anhaltende Gefäßerweiterung bieten; allerdings zeigen sie nicht, ob die gefäßerweiternde Wirkung mit einer höheren Freisetzung von Sauerstoff in das Hautgewebe einhergeht. Um diese Frage zu untersuchen, wurde der Sauerstoffgehalt von Haut, auf die der oben erwähnte Octylester aufgebracht worden war, direkt unter Verwendung eines Sauerstoffmonitors bestimmt. Die 1 %ige Formulierung des Octylesters wurde 30 Minuten auf der Haut angewandt. Nach diesem 30-minütigen Zeitraum wurde die Haut mit Seife und Wasser gereinigt, mit einem Alkoholbausch abgewischt, und ein Tropfen entionisiertes Wasser wurde auf die Oberfläche des Sensors vor dessen Anbringen an der Vorderseite der Unterarme der Freiwilligen aufgebracht. Die transkutanen Werte wurden laufend aufgezeichnet und von dem Instrument gespeichert. Der Monitor mißt den relativen Sauerstoffgehalt, da die Temperatur, bei welcher der Monitor arbeitet, die Sauerstoffdurchlässigkeit des Stratum corneum doch beeinflusst, siehe z. B. Martin, Resp. Care 35:577-589 (1990). Der Sensor wurde in Intervallen von 4 Stunden oder bei jeder Veränderung der Sensortemperatur geeicht.
  • Die Ergebnisse einer Gruppe von Experimenten sind in 2 dargestellt. Der Monitor wurde bei einer Temperatur von 40°C betrieben. Die Werte sind sowohl für eine Kontrolle als auch für die hier beschriebene Formulierung angegeben.
  • Der erste, hohe Wert ist repräsentativ für die Sauerstoffspannung der Luft in der Monitorsonde zum Anwendungszeitpunkt und fällt dann rasch auf einen sehr niedrigen Wert ab, was auf einen niedrigen Sauerstoffgehalt der Haut hinweist. Darauf folgten ein Anstieg und ein Plateau, was einfach dem Effekt des Monitorbetriebs bei 40°C zugeschrieben wird. Die dargestellten Ergebnisse zeigen dabei als Ergebnis der Anwendung des Niacinesters einen anhaltenden Anstieg des Hautsauerstoffs. Ein Vergleich der Ergebnisse für die Kontrolle und die Testverbindung zeigt einen deutlichen Anstieg der Sauerstoffmenge, die an die Kapillaren abgegeben wird.
  • In einem Nachfolge-Experiment wurde der Monitor bei 38°C betrieben, und es wurden sowohl O2 als auch CO2 mit einem kombinierten transkutanen Sauerstoff- und CO2-Monitor bestimmt. 3 zeigt diese Ergebnisse. Die Kontrolle ist mit der gepunkteten Linie dargestellt. Die Ergebnisse zeigen eine anhaltende Zunahme des Sauerstoffgehaltes der Haut und eine Abnahme des CO2-Gehaltes als Ergebnis der Anwendung des Niacinesters. Das letztgenannte Ergebnis weist darauf hin, dass die topische Anwendung auch das Entfernen metabolischer Produkte verstärkt. Während die Ergebnisse der Haut-Sauerstoff- und -CO2-Messungen im Einklang mit der beobachteten Gefäßerweiterung stehen, die in Tabelle 1 wiedergegeben ist, weist die Beobachtung einer Gefäßerweiterung alleine nicht notwendigerweise auf eine erhöhte Freisetzung von Sauerstoff in das Hautgewebe hin; allerdings zeigen die in 2 und 3 offenbarten Ergebnisse, dass die Anwendung der Niacinester sowohl die Durchblutung der Haut als auch die Freisetzung von Sauerstoff in der Haut verstärkte.
  • BEISPIEL 4
  • Eine frühere Arbeit von Sugibayashi, et al., J. Controlled Release 62:201-208 (1999) zeigte, auf die Haut bezogen, dass im Stratum corneum, wenn überhaupt, nur eine geringe Esteraseaktivität vorliegt, die Epidermis die höchste Aktivität aufweist, und die Dermis eine geringere Aktivität als die Epidermis hat. An sich wurden Experimente durchgeführt, um zu bestimmen, ob Ester eine Umwandlung zu anderen Molekülen erfordern, um eine Oxygenierung hervorzurufen. Ein Experiment, das zeigte, dass Niacinester eine Umwandlung zu Niacin erfordern, um eine Hautoxygenierung zu erreichen, ist in 4 dargestellt. Parallele Experimente wurden mit einer 0,1%-Octylniacinester-Lotion und einer Lotion, die Octylniacinester (0,1%) und 0,1% Butylbenzoat enthielt. Butylbenzoat hat einen log P-Wert von 3,5 gegenüber einem Wert von 4,8 für den Octylester, was eine schnellere Verteilung in der Epidermis nahe legt. Die Gegenwart des inaktiven Esters, d. h. von Butylbenzoat, hemmte den Anstieg des Sauerstoffgehaltes, was darauf hinweist, dass die Umwandlung von Niacinester zu Niacin erforderlich ist. Ebenso zeigt dies, dass inaktive Co-Ester dazu verwendet werden können, die Oxygenierungswirkung zu modulieren.
  • Der Sauerstoffgehalt wurde in gleicher Weise, wie oben beschrieben, oder mit anderen, dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmt.
  • Die vorstehenden Beispiele beschreiben die Erfindung, die sich auf Verfahren und Zusammensetzungen zur Erhöhung der Sauerstoffabgabe an Zellen bezieht. Kurz gesagt, erfordern diese die Verwendung eines Derivates einer vasodilatorischen Verbindung, wobei das Derivat eine solche Struktur hat, dass eine verbesserte Permeation der vasodilatorischen Verbindung erreicht wird. Im Fall von Niacin sind Ester bevorzugt. Dabei kann jeder Ester, der ein Substrat für eine indigene Esterase ist, verwendet werden und ist Teil der Erfindung. Der Octylester von Niacin ist besonders bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Ester mit log P-Werten, die, wie oben beschrieben, bei weniger als etwa 6,0, bevorzugter bei etwa 4,5 bis etwa 5,5, liegen.
  • Ebenfalls Teil der Erfindung ist die Verwendung veresterter Alkoholanaloga von Nikotinsäuren, bei denen die Estergruppe 8 bis 10 und vorzugsweise 8 Kohlenstoffatome aufweist. Solche Moleküle funktionieren ebenfalls in gleicher Weise wie die Niacinester. Alkoholanaloga von Niacin verursachen eine Gefäßerweiterung, und die Esterderivate wirken in gleicher Weise wie der oben beschriebene Ester.
  • Der Begriff „Derivat" bezieht sich, so wie er hier verwendet wird, auf jede chemische Modifikation der vasodilatorischen Ausgangsverbindung, die zu einem Molekül mit den oben beschriebenen Permeationseigenschaften, z. B. mit log P-Werten von weniger als etwa 6,0, führt. Ester von Verbindungen, wie Säure und Alkoholester, sind Beispiele für solche Moleküle, aber nicht die einzigen Verbindungen dieser Art.
  • Der aktive Bestandteil kann in einer der üblichen, dem Fachmann bekannten topischen Formulierungen, wie Cremes, Lotionen, Salben, Balsame, Rollstifte, Shampoos, Waschungen, Suppositorien usw., angewandt werden. Die Menge der aktiven Zusammensetzung in der Formulierung variiert. Vorzugsweise liegt die Konzentration jedoch im Bereich von etwa 0,05% bis etwa 5,0 Gew.-%.
  • Besonders bevorzugt ist die Formulierung eine, bei der die Esterkonzentration im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 1,0 Gew.-% liegt.
  • Diese Formulierungen sind zur Behandlung von Zuständen geeignet, bei denen eine verbesserte oder verstärkte Oxygenierung von Gewebe erwünscht ist. Solche Zustände sind dem Fachmann hinlänglich bekannt.
  • Eine verstärkte Oxygenierung, wie sie oben erörtert ist, verstärkt andere Prozesse innerhalb des Organs. Somit ist ein weiteres Merkmal der Erfindung die Verwendung der oben beschriebenen Formulierungen in Kombination mit solchen Materialien, wie Nährstoffen, Mikronährstoffen, pharmazeutischen Agenzien und anderen Materialien, bei denen eine verstärkte Sauerstoffabgabe die Wirksamkeit des zusätzlichen Materials verbessert. Von besonderem Interesse sind Verbindungen und Formulierungen, wie Nikotinsäureester, die log P-Werte im oben beschriebenen Bereich aufweisen. Im Stand der Technik ist die Bestimmung der log P-Werte bekannt, wie mit der obigen Bezugnahme z. B. auf Hamisch, et al., gezeigt wurde, weshalb diese hier nicht wiederholt werden muss. Gleichermaßen ist hier eine Methodologie geschildert, die dem Fachmann zeigt, wie festgestellt werden kann, ob eine bestimmte Verbindung, wie ein Nikotinsäureester, die Oxygenierung verstärkt und/oder verbessert. Hier wurden Alkylester von Nikotinsäure beschrieben; es können jedoch auch andere Materialien, einschließlich anderer Nikotinsäureester, verwendet werden, solange sie die hier hier angeführten Kriterien erfüllen.
  • Andere Aspekte der Erfindung sind für den Fachmann klar ersichtlich und müssen hier nicht weiter erörtert werden.
  • Die hier verwendeten Begriffe und Ausdrücke werden als beschreibende, nicht als einschränkende Begriffe verwendet, und mit der Verwendung dieser Begriffe und Ausdrücke ist nicht beabsichtigt, etwaige Äquivalente der gezeigten und beschriebenen Merkmale oder Teile davon auszuschließen, da ersichtlich ist, dass verschiedene Modifikationen innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung möglich sind.

Claims (11)

  1. Verwendung eines Nikotinsäurealkylesters zur Herstellung einer Zusammensetzung, um die Lieferung von Sauerstoff an ein Gewebe zu verstärken, wobei die Alkylgruppe des Nikotinsäurealkylesters aus 8 bis 10 Kohlenstoffatomen besteht, wobei die Zusammensetzung von etwa 0,05 Gew.-% bis etwa 5,0 Gew.-% Nikotinsäurealkylester enthält, in einer Menge, die ausreichend ist, um die Lieferung von Sauerstoff an das Gewebe zu verstärken.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung topisch aufgebracht wird.
  3. Verwendung nach Anspruch 1, für eine Verstärkung der Lieferung von Sauerstoff an Hautgewebe.
  4. Verwendung nach Anspruch 1, wobei der Nikotinsäurealkylester Nikotinsäureoctylester ist.
  5. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 1 Gew.-% Nikotinsäurealkylester enthält.
  6. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung eine Creme, eine Lotion, eine Salbe, ein Balsam, ein Rollstift, eine Waschung oder ein Suppositorium ist.
  7. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung weiterhin Butylbenzoat umfasst, in einer Menge, welche ausreichend ist, um Sauerstoffeintragung zu modulieren, durch Inhibieren der Umsetzung des Nikotinsäurealkylesters zu Nikotinsäure.
  8. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Alkylgruppe des Nikotinsäurealkylesters aus 8 Kohlenstoffatomen besteht.
  9. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Alkylgruppe des Nikotinsäurealkylesters aus 9 Kohlenstoffatomen besteht.
  10. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Alkylgruppe des Nikotinsäurealkylesters aus 10 Kohlenstoffatomen besteht.
  11. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung die Ablieferung von Sauerstoff für mindestens 4 Stunden verstärkt.
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