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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen,
die einen Epichlorhydrinkautschuk enthalten; die Zusammensetzungen
weisen eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit auf und eignen sich
daher besonders gut für
die elektrostatische Lackierung. Die erfindungsgemäßen TPO-Zusammensetzungen
eignen sich zur Verwendung von Spritzgußteilen wie Autostoßstangen
und zeichnen sich durch eine hervorragende Lackhaftung und Dauerhaftigkeit
aus.
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Hintergrund
der Erfindung
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Thermoplastische
Polyolefine (TPO) sind unvernetzte Mischungen von Olefinpolymeren
und Polyolefinelastomeren. Sie sind durch physikalisches Mischen
in einem Innenmischer oder durch Polymerisation in einem Reaktor
erhältlich.
Diese Materialien sind nicht lackierbar oder beschichtbar, da die
Lacke oder Beschichtungen aus polaren Materialien wie Urethanen,
Acrylverbindungen, Epoxiden oder Melaminen bestehen, die auf unpolaren
Materialien wie Polyolefinen nur sehr schlecht haften. In der Regel
verwendet man als Verbindungsschicht zwischen dem TPO-Substrat und
dem Lacküberzug
einen Haftvermittler. Dieser zusätzliche
Schritt steigert die Kosten des Produkts, und die Beschichtung ist
nicht besonders dauerhaft.
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In
der US-PS 5,962,573 wird eine direkt lackierbare Polymerzusammensetzung
beschrieben, die (1) ein thermoplastisches Polyolefin; (2) ein Propylenhomopolymer
oder ein Propylencopolymer mit Ethylen oder einem C4-C8-α-Olefin,
das mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten Dicarbonsäure gepfropft ist;
(3) ein oxidiertes Polyethylenwachs mit einem Schmelzpunkt von weniger
als 116°C
und einer Säurezahl von
weniger als 40; (4) ein funktionalisiertes Polymer, das gegenüber den
Anhydridgruppen der gepfropften Polymere reaktiv ist; und gegebenenfalls
(5) einen Polyolefinkautschuk, der mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropft ist, und (6) ein mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropftes Ethylenpolymer enthält.
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Aus
dieser Zusammensetzung hergestellte Spritzgußteile wie Autostoßstangen
sind mit polaren Lacken oder Beschichtungen direkt lackierbar, ohne
daß eine
Haftvermittlerschicht zwischen der Oberfläche des thermoplastischen Polyolefins
und dem Lack erforderlich ist, und zeichnen sich durch eine hervorragende Lackhaftung
und Dauerhaftigkeit aus.
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Ein
wichtiger Parameter beim Lackierprozeß ist der Nutzungsgrad des
aufgespritzten Lacks; da der Lack luftgetragen ist, kommt ein Teil
davon nicht auf dem zu behandelnden Teil an, und ein Teil geht in
der Umgebung verloren. Das elektrostatische Lackieren von Substraten
verringert im allgemeinen Lackverlust und Emissionen im Vergleich
zu nichtelelektrostatischen Lackiertechniken.
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Für elektrostatische
Lackiertechniken muß das
Substrat elektrisch leitfähig
sein, aber gängige
TPO für Spritzgußartikel
sind elektrisch isolierend; bei einer Methode zur Lösung dieses
Problems gemäß dem Stand der
Technik bringt man vor dem Lackieren eine elektrisch leitfähige Grundierung
auf, um einen erhöhten
Lacknutzungsgrad zu erreichen. Dieser weitere Schritt ist allerdings
kosten- und zeitaufwendig.
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Bei
einer alternativen Technik verwendet man eine Erdungsklemme, was
aber zu einer größeren Filmdicke
in der Nähe
der Erdungsklemme führt,
wobei die Filmdicke mit zunehmendem Abstand von der Erdungsklemme
abnimmt. Außerdem
kann nach einigen Durchgängen
durch die Lackspritzkabine infolge von mehreren Lackschichten auf
dem Substrat selbst ein erheblicher Erdungswiderstand anzutreffen
sein. Eine weitere Möglichkeit
zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit besteht in der Einarbeitung
von Additiven, wie Edelstahlfasern, in das thermoplastische Polymer
selbst; die Additive sind jedoch für Zusammensetzungen auf TPO-Basis
ungeeignet, da sie zu einer Verschlechterung ihrer wünschenswerten
Eigenschaften, wie Schlagzähigkeit
und Zugdehnung, führen. Überdies
bewirken diese Additive eine beträchtliche Zunahme der Sprödigkeit
derartiger TPO-Zusammensetzungen.
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In
der
US 5,484,838 werden
thermoplastische Olefinzusammensetzungen beschrieben, die infolge des
Zusatzes von elektrisch leitfähigem
Ruß eine
verbesserte elektrische Leitfähigkeit
aufweisen; in diesen Zusammensetzungen muß zumindest ein Teil des Rußes in der
kristallinen Polymerkomponente des TPO dispergiert werden. Ruß oder Additive ähnlicher
Art sind jedoch schwierig zu handhaben, so daß ihre genaue Dispergierung
und die für
die TPO-Matrix benötigte
Morphologie sehr schwierig zu steuern sind.
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Außerdem kann
Leitruß eine
Verringerung der Effektivität
der direkt lackierbaren funktionalisierten Polymere führen, vermutlich
durch Absorption der Substanzen an der Oberfläche des Rußes selbst.
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Somit
besteht nach wie vor Bedarf an einer TPO-Zusammensetzung, die eine verbesserte
elektrische Leitfähigkeit
aufweist und daher einen besseren Lacknutzungsgrad ermöglicht und
zugleich die auf dem heutigen Markt und insbesondere in der Automobilindustrie
gestellten strengeren Anforderungen an Lackhaftung und Dauerhaftigkeit
erfüllen
kann.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält,
bezogen auf das Gewicht:
- (1) 100 Teile eines
thermoplastischen Polyolefins, das ein Olefinpolymer mit einem isotaktischen
Index von mindestens 80 und einen Olefinpolymerkautschuk enthält und einen
Kautschukgehalt von mindestens 20% aufweist;
- (2) pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins 5 bis
20 Teile eines Propylenhomopolymers oder Propylencopolymers mit
Ethylen oder einem C4-C8-α-Olefin mit
einem Ethylen- bzw. α-Olefin-Gehalt
von 0,5 bis 20%, das mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropft ist und einen Anhydridgehalt von 2 bis 5% aufweist;
- (3) pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins 3 bis
20 Teile eines oxidierten Polyethylenwachses mit einem Schmelzpunkt
von weniger als 116°C
und einer Säurezahl
von weniger als 40;
- (4) ein funktionalisiertes Polymer, das gegenüber den
Anhydridgruppen der gepfropften Polymere reaktiv ist und aus der
Gruppe bestehend aus:
(a) pro hundert Teile des thermoplastischen
Polyolefins 2 bis 6 Teilen eines aminterminierten Polyalkylenglykols;
(b)
pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins 2 bis 6 Teilen
eines hydroxyterminierten Polyolefins;
(c) pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins 2 bis 6 Teilen eines hydroxyterminierten
Polybutadiens;
(d) pro hundert Teile des thermoplastischen
Polyolefins 2 bis 8 Teilen eines hydroxyterminierten Olefin/Alkylenoxid-Copolymers;
(e)
pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins 2 bis 8 Teilen
eines hydroxyterminierten Polyalkylenoxids;
(f) pro hundert
Teile des thermoplastischen Polyolefins 2 bis 8 Teilen eines methoxyterminierten
Polyalkylenoxids;
(g) pro hundert Teile des thermoplastischen
Polyolefins 2 bis 8 Teilen eines aminterminierten Olefin/Alkylenoxid-Copolymers und
(h)
Gemischen davon ausgewählt
ist;
- (5) pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins 2 bis
20 Teile eines Epichlorhydrinkautschuks,
- (6) gegebenenfalls pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins
5 bis 30 Teile eines Olefinpolymerkautschuks, der mit einem Anhydrid
einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropft ist und einen Anhydridgehalt von mindestens 0,3%, aber
weniger als 3% aufweist und ein Polymer von Ethylen und einem C3-C8-α-Olefin,
das gegebenenfalls 0,5 bis 10% eines Diens enthält und 30 bis 70% Ethylen enthält, enthält;
- (7) gegebenenfalls pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins
5 bis 20 Teile eines mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropften Ethylenpolymers mit einem Anhydridgehalt von 1 bis 16%
und einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
500 bis 5000, mit der Maßgabe,
daß pro
hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins außerdem mindestens
5 Teile anhydridgepfropftes Polypropylen oder Propylencopolymer
und 3 Teile oxidiertes Polyethylenwachs vorliegen;
- (8) gegebenenfalls pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins
5 bis 20 Teile eines thermoplastischen Harzes aus der Gruppe bestehend
aus:
(a) einem hydrierten Polymer, das im wesentlichen aus
Terpen-Kohlenwasserstoffen besteht und einen Tropferweichungspunkt
von mehr als 70°C
und ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von
mehr als 500 aufweist; und
(b) einem hydrierten Polymer von
Styrol oder alkylsubstituiertem Styrol mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht Mn im Bereich zwischen
600 und 20.000; und
- (9) gegebenenfalls pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins
0,1 bis 5 Teile eines Salzes einer organischen Sulfonsäure mit
einem Metall der Gruppe I oder II des Periodensystems der Elemente (IUPAC-Version).
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Aus
dieser Zusammensetzung hergestellte Spritzgußteile wie Autostoßstangen
weisen eine erhöhte Leitfähigkeit
auf und eignen sich besonders gut für die elektrostatische Lackierung.
Derartige Teile sind mit viel höherem
Lacknutzungsgrad im Vergleich zu Zusammensetzungen des Standes der
Technik mit polaren Lacken oder Beschichtungen direkt lackierbar,
erfordern keine Haftvermittlerschicht zwischen der Oberfläche des thermoplastischen
Polyolefins und dem Lack und zeichnen sich durch eine hervorragende
Lackhaftung und Dauerhaftigkeit aus.
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Außerdem zeigt
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
im Vergleich zu den Zusammensetzungen des Standes der Technik, wie
in der US-PS 5,484,838 beschrieben, nicht die mit der Verwendung
von Ruß verbundenen
Probleme, da Epichlorhydrinkautschuke leicht zu handhaben sind und
leicht in der TPO-Matrix dispergiert werden können.
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Schließlich werden
durch den Zusatz eines Epichlorhydrinkautschuks zu der TPO-Zusammensetzung die
günstigen
mechanischen Eigenschaften der Zusammensetzung selbst nicht verändert.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein thermoplastischer
Formkörper,
zumindest teilweise bestehend aus einer Zusammensetzung gemäß obiger
Beschreibung und insbesondere ein thermoplastischer Automobil-Formkörper, zumindest
teilweise bestehend aus einer Zusammensetzung gemäß obiger Beschreibung.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung
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Bei
der Komponente (1) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung handelt
es sich um ein thermoplastisches Polyolefin, das ein kristallines
Olefinpolymer und einen Olefinpolymerkautschuk enthält und einen Kautschukgehalt
von mindestens 20% aufweist. Als thermoplastische Polyolefine eignen
sich beispielsweise:
- (a) eine Zusammensetzung,
die, bezogen auf das Gewicht, folgendes enthält:
(i) 10 bis 60% und
vorzugsweise 20 bis 50% eines Propylenhomopolymers mit einem isotaktischen
Index von mehr als 90 und vorzugsweise zwischen 95 und 98 oder eines
kristallinen Propylencopolymers mit Ethylen und/oder einem C4-C8-α-Olefin mit
einem Propylengehalt von mehr als 85% und einem isotaktischen Index
von mehr als 85;
(ii) 30 bis 60% und vorzugsweise 30 bis 50%
eines amorphen Ethylen-Propylen- oder Ethylen-Buten-Copolymers,
das gegebenenfalls 1 bis 10% eines Diens enthält, bei Raumtemperatur xylollöslich ist
und einen Ethylengehalt von 30 bis 70% aufweist;
(iii) 2 bis
20% und vorzugsweise 7 bis 15% eines teilkristallinen Ethylen-Propylen- oder Ethylen-Buten-Copolymers,
das bei Raumtemperatur xylolunlöslich
ist und einen Ethylengehalt von mehr als 75%, aber weniger als 92%
aufweist; und
(iv) 5 bis 20% und vorzugsweise 7 bis 15% eines
Ethylenpolymers mit einer Dichte von 0,91 bis 0,96 g/cm3 und
einem Schmelzindex von 0,1 bis 100 g/10 min und vorzugsweise 15
bis 50 g/10 min. Ethylenhomopolymer ist bevorzugt. Es kommen aber
auch Copolymere mit höchstens
8% eines α-Olefin-Comonomers
in Betracht.
- (b) eine Zusammensetzung, die, bezogen auf das Gewicht:
(i)
20 bis 70% und vorzugsweise 50 bis 70% eines kristallinen Propylenhomopolymers
mit einem isotaktischen Index von mehr als 90 und vorzugsweise zwischen
95 und 98 oder eines kristallinen Propylencopolymers mit Ethylen
und/oder einem C4-C8-α-Olefin mit
einem Propylengehalt von mehr als 85% und einem isotaktischen Index
von mehr als 85;
(ii) 20 bis 75%, vorzugsweise 30 bis 50% und
ganz besonders bevorzugt 30 bis 35% eines amorphen Copolymers von
Ethylen aus der Gruppe bestehend aus (1) Ethylen/Propylen, (2) Ethylen/Buten-1,
(3) Ethylen/Octen-1 und (4) Gemischen davon, das gegebenenfalls
1 bis 10% und vorzugsweise 1 bis 4% eines Diens enthält, bei
Raumtemperatur xylollöslich
ist und einen Ethylengehalt von 30 bis 70% und vorzugsweise 40 bis
60% aufweist; und
(iii) 2 bis 30%, vorzugsweise 2 bis 10% und
ganz besonders bevorzugt 2 bis 5% eines teilkristallinen Copolymers
von Ethylen aus der Gruppe bestehend aus (1) Ethylen/Propylen, (2)
Ethylen/Buten-1, (3) Ethylen/Octen-1 und (4) Gemischen davon, das
bei Raumtemperatur xylolunlöslich
ist und einen Ethylengehalt von mehr als 90% aufweist;
enthält;
- (c) eine Zusammensetzung, die, bezogen auf das Gewicht, folgendes
enthält:
(i)
mindestens eine heterophasige Polyolefinzusammensetzung, die (1)
90 bis 55% eines Propylenpolymermaterials aus der Gruppe bestehend
aus einem Propylenhomopolymer mit einem isotaktischen Index von mehr
als 90 und einem kristallinen Copolymer von Propylen und einem α-Olefin der
Formel CH2=CHR, worin R für H oder
C2-C6-Alkyl steht,
wobei das α-Olefin
weniger als 10% des Copolymers ausmacht, und
(2) 10 bis 45%
eines elastomeren Copolymers von Propylen und einem α-Olefin der
Formel CH2=CHR, worin R für H oder
C2-C6-Alkyl steht, wobei
das α-Olefin
50 bis 70% des elastomeren Copolymers ausmacht und 10 bis 40% des
elastomeren Copolymers bei Umgebungstemperatur xylolunlöslich sind,
enthält, und
(ii)
pro hundert Teile von (c)(i) 5 bis 50 Teile, vorzugsweise 10 bis
30 Teile und ganz besonders bevorzugt 10 bis 25 Teile eines mit
einem Metallocenkatalysator hergestellten elastomeren Copolymers
von Ethylen und einem C3-C8-α-Olefin.
Wenn mehr als ein heterophasiges Polyolefin (c)(i) vorliegt, können die
heterophasigen Polyolefine in beliebigen Anteilen kombiniert sein.
- (d) eine Zusammensetzung, die, bezogen auf das Gewicht:
(i)
30 bis 50% und vorzugsweise 35 bis 95% eines Propylenhomopolymers
mit einem isotaktischen Index von mehr als 90 und
(ii) 70 bis
50% und vorzugsweise 65 bis 55% einer Olefinpolymerzusammensetzung,
die
(1) 25 bis 50% eines kristallinen Propylenhomopolymers
mit einer Xylollöslichkeit
bei Raumtemperatur kleiner gleich 4% oder eines kristallinen Copolymers
von Propylen mit Ethylen oder einem C4-C8-α-Olefin mit einem
Ethylen- bzw. α-Olefin-Gehalt von 0,5 bis
3% und einer Xylollöslichkeit
bei Raumtemperatur kleiner gleich 4% und
(2) 50 bis 75% eines
amorphen Copolymers von Ethylen und einem C4-C8-α-Olefin
mit einem α-Olefin-Gehalt
von 10 bis 20% und einer Xylollöslichkeit
bei Raumtemperatur von 10 bis 40%
enthält;
enthält; und
- (e) eine Zusammensetzung, die, bezogen auf das Gewicht:
(i)
80 bis 30% und vorzugsweise 70 bis 50% eines Propylenhomopolymers
mit einem isotaktischen Index von mehr als 90 und
(ii) 20 bis
70% und vorzugsweise 30 bis 50% eines elastomeren Copolymers von
Ethylen und einem C3-C8-α-Olefin,
das gegebenenfalls 1 bis 10% und vorzugsweise 1 bis 4% eines Diens
enthält
und einen Ethylengehalt von 30 bis 70% und vorzugsweise 40 bis 60%
aufweist,
enthält.
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Die
thermoplastischen Polyolefine (a) und (c) sind bevorzugt.
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Die
thermoplastischen Polyolefine (a) und (b) und die Zusammensetzungen
(c)(i) und (d)(ii) werden in der Regel durch sequentielle Polymerisation
in mindestens zwei Stufen hergestellt. Alternativ dazu kann man die Komponenten
aber auch separat herstellen und dann durch Verkneten oder Vermischen
in der Schmelze miteinander vermischen. Die Polymerisationsbedingungen
und der Polymerisationskatalysator werden in den US-Patentschriften
5,143,978, 5,302,454, 5,360,868 und 5,486,419 näher erläutert. Die sequentielle Polymerisation
ist bevorzugt.
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Für das TPO
(a) kann man im ersten Reaktor (i), im zweiten Reaktor (ii) und
(iii) und im dritten Reaktor (iv) herstellen. Alternativ dazu kann
man (iv) im zweiten Reaktor und (ii) und (iii) im dritten Reaktor
herstellen.
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Für das TPO
(b) werden (i), (ii) und (iii) vorzugsweise in einem Reaktor oder
einer Reaktorkaskade in mindestens zwei Stufen gebildet, indem man
zunächst
Propylen zu (i) polymerisiert und dann in Gegenwart von (i) und
dem in der ersten Stufe verwendeten Katalysator Ethylen und Propylen,
Buten-1 oder Octen-1 oder Gemische davon zu (ii) und (iii) polymerisiert.
Die Polymerisation kann in der Flüssig- oder Gasphase oder in der
Flüssig/Gas-Phase
durchgeführt
werden.
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Für das TPO
(b) kann man (i) mit einem Ziegler-Natta-Katalysator oder einem Gemisch von Ziegler-Natta-
und Metallocenkatalysatoren herstellen. Zur Herstellung der Komponenten
(ii) und (iii) kann man Ziegler-Natta- oder Metallocenkatalysatoren
oder eine Kombination davon verwenden, wobei man im letzteren Fall
bei der Herstellung des TPO durch sequentielle Polymerisation eine
Art von Katalysator für
eine Stufe und die andere Art von Katalysator für die nächste Stufe verwendet.
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Beispiele
für die
zur Verwendung bei der Herstellung der thermoplastischen Polyolefine
geeigneten C4-C8-α-Olefine sind Buten-1,
Penten-1, Hexen-1, 4-Methylpenten-1
und Octen-1.
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Sofern
ein Dien vorhanden ist, handelt es sich dabei in der Regel um ein
Butadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien oder Ethylidennorbornen.
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Bei
der Komponente (2) handelt es sich um ein Propylenhomopolymer oder
Propylencopolymer mit Ethylen oder einem C4-C8-α-Olefin,
das mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten Dicarbonsäure gepfropft
ist und einen Ethylen- bzw. α-Olefin-Gehalt
von 0,5 bis 20%, vorzugsweise 1 bis 10% und ganz besonders bevorzugt
von 1 bis 5% aufweist. Das Polymer weist einen Anhydridgehalt von
2 bis 5% und vorzugsweise 3 bis 4% und vorzugsweise ein Molekulargewicht
Mn von 2500 bis 25.000 und besonders bevorzugt 3000
bis 10.000 auf. Als Anhydrid ist Maleinsäureanhydrid bevorzugt. Die
Komponente (2) liegt in einer Menge von 5 bis 20 Teilen, vorzugsweise
8 bis 16 Teilen und ganz besonders bevorzugt 10 bis 14 Teilen pro
hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins vor.
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Bei
der Komponente (3) handelt es sich um ein oxidiertes Polyethylenwachs
mit einem Schmelzpunkt von weniger als 116°C und einer Säurezahl
von weniger als 40. Das oxidierte Wachs liegt unabhängig davon, ob
der mit Anhydrid gepfropfte Olefinpolymerkautschuk (6) zugegen ist,
in einer Menge von 3 bis 20 Teilen, vorzugsweise 5 bis 15 Teilen
und ganz besonders bevorzugt 5 bis 10 Teilen pro hundert Teile des
thermoplastischen Polyolefins vor.
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Bei
der Komponente (4) handelt es sich um ein funktionalisiertes Polymer,
das gegenüber
den Anhydridgruppen der gepfropften Polymere (2) und, sofern vorhanden,
den Komponenten (6) und (7) reaktiv ist und aus der Gruppe bestehend
aus: (a) einem aminterminierten Polyalkylenglykol, (b) einem hydroxyterminierten Polyolefin,
(c) einem hydroxyterminierten Polybutadien, (d) hydroxyterminierten
Olefin/Alkylenoxid-Copolymeren, (e) hydroxyterminierten Polyalkylenoxiden,
(f) methoxyterminierten Polyalkylenoxiden, (g) aminterminierten
Olefin/Alkylenoxid-Copolymeren und (h) Gemischen davon stammt.
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Sofern
die Komponente (4)(a) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 6 Teilen und vorzugsweise 2 bis 4 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Bei dem Polyalkylenglykol kann
es sich beispielsweise um Polyethylenglykol, Polypropylenglykol,
Copolymere von Ethylenglykol und Propylenglykol, Poly(1,2-butylenglykol)
und Poly(tetramethylenglykol) handeln.
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Sofern
die Komponente (4)(b) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 6 Teilen und vorzugsweise 2 bis 4 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Das bevorzugte Polyolefin ist
Polyethylen, wenngleich auch Polypropylen, Polybuten und Copolymere
von Ethylen und einem anderen α-Olefin
in Betracht kommen.
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Sofern
die Komponente (4)(c) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 6 Teilen und vorzugsweise 2 bis 4 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet.
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Sofern
die Komponente (4)(d) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 8 Teilen und vorzugsweise 2 bis 6 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Bevorzugt ist ein Ethylen/Ethylenoxid-Copolymer,
wenngleich auch andere Copolymere, wie Ethylen/Propylenoxid-, Propylen/Ethylenoxid-,
Buten/Ethylenoxid- und Buten/Propylenoxid-Copolymere, in Betracht
kommen. Die Alkylenoxidmenge kann 10 bis 99,9%, vorzugsweise 50
bis 98% und ganz besonders bevorzugt 75 bis 95%, bezogen auf 100 des
Copolymers, betragen.
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Sofern
die Komponente (4)(e) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 8 Teilen und vorzugsweise 2 bis 6 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Bevorzugt ist Polyethylenoxid,
jedoch kommen auch Polypropylenoxid, Copolymere von Ethylenoxid
und Propylenoxid, Poly(1,2-butylenoxid) und Poly(tetramethylenoxid)
in Betracht.
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Sofern
die Komponente (4)(f) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 8 Teilen und vorzugsweise 2 bis 6 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Geeignet sind die unter (4)(e)
beschriebenen Polyalkylenoxide.
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Sofern
die Komponente (4)(g) vorhanden ist, wird sie in einer Menge von
2 bis 8 Teilen und vorzugsweise 2 bis 6 Teilen pro hundert Teile
des thermoplastischen Polyolefins verwendet. Die Alkylenoxidmenge kann
10 bis 99,9, vorzugsweise 50 bis 98% und ganz besonders bevorzugt
75 bis 95% betragen. Beispiele für geeignete
Olefin/Alkylenoxid-Copolymere sind unter (4)(d) beschrieben.
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Bei
Verwendung einer Kombination funktionalisierter Polymere kann die
Menge jeder Komponente innerhalb weiter Grenzen von jeweils 0,1
bis 99,9, bezogen auf die Gesamtmenge an funktionalisierten Polymeren,
variieren. Vorzugsweise liegt eine Komponente in einer Menge von
mehr als 50% und vorzugsweise über 60%,
bezogen auf die Gesamtmenge an funktionalisierten Polymeren, vor.
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Statt
das funktionalisierte Polymer direkt zu dem thermoplastischen Polyolefin
zu geben, kann man auch separat ein Addukt aus dem funktionalisierten
Polymer und dem anhydridgepfropften Polypropylen oder Ethylen/Propylen-Copolymer
herstellen und dann mit dem thermoplastischen Polyolefin vermischen.
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Bei
der Komponente (5) handelt es sich um einen Epichlorhydrinkautschuk;
geeignete Epichlorhydrinkautschuke sind u.a.:
- (5)(a)
Homopolymere von Epichlorhydrin;
- (5)(b) Copolymere von Epichlorhydrin mit 1 bis 30 Moleines gesättigten
Epoxidmonomers oder eines ungesättigten
Epoxidmonomers und
- (5)(c) Terpolymere von Epichlorhydrin mit 1 bis 30 Mol-% eines
gesättigten
Epoxidmonomers und eines ungesättigten
Epoxidmonomers; besonders bevorzugt liegt die Menge eines derartigen
gesättigten
Epoxidmonomers im Bereich 1 bis 10 Mol-%.
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Die
Epichlorhydrinkautschuke haben im allgemeinen ein hohes Molekulargewicht,
eine Dichte im Bereich von 1,35 g/cm3 bis
1,38 g/cm3 und eine Mooney-Viskosität nach 4
Minuten bei 212°F
von 40 bis 80 ML. Diese Kautschuke können einen bestimmten Kristallinitätsgrad aufweisen.
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Die
Epichlorhydrinkautschuke können
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, beispielsweise
durch Polymerisation von Epichlorhydrin für sich alleine oder zusammen
mit einem oder mehreren der oben aufgeführten Epoxidmonomere in Gegenwart
von geeineten Katalysatoren, wie metallorganischen Katalysatoren.
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Typische
ungesättigte
Epoxidmonomere sind u.a. Alkylenoxide, wie Ethylenoxid und Propylenoxid, und
zu den typischen ungesättigten
Epoxidmonomeren zählt
Allylglycidylether.
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Der
Epichlorhydrinkautschuk liegt in einer Menge von 2 bis 20 Teilen,
vorzugsweise 5 bis 15 Teilen und ganz besonders bevorzugt 10 Teilen
pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins vor.
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Bei
der fakultativen Komponente (6) handelt es sich um einen Olefinpolymerkautschuk,
der mit einem Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten Dicarbonsäüre gepfropft
ist und ein Polymer von Ethylen und einem C3-C8-α-Olefin,
das gegebenenfalls 0,5 bis 10% und vorzugsweise 2 bis 6% eines Diens
enthält,
enthält. Der
anhydridgepfropfte Polyolefinkautschuk weist einen Ethylengehalt
von 30 bis 70% und vorzugsweise 40 bis 60% und einen Anhydridgehalt
von mindestens 0,3%, aber weniger als 3% auf. Als Anhydrid ist Maleinsäureanhydrid
bevorzugt. Sofern der anhydridgepfropfte Kautschuk vorhanden ist,
wird er in einer Menge von 5 bis 30 Teilen, vorzugsweise 5 bis 15
Teilen und ganz besonders bevorzugt 5 bis 12 Teilen pro hundert
Teile des thermoplastischen Polyolefins verwendet.
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Bei
der fakultativen Komponente (7) handelt es sich um ein mit einem
Anhydrid einer aliphatischen α,β-ungesättigten
Dicarbonsäure
gepfropftes Ethylenpolymer mit einem Anhydridgehalt von 1 bis 16%,
vorzugsweise 2 bis 13% und ganz besonders bevorzugt 3 bis 13%. Als
Anhydrid ist Maleinsäureanhydrid
bevorzugt. Ethylenhomopolymer ist bevorzugt. Es kommen aber auch
Copolymere mit höchstens
10% eines α-Olefin-Comonomers
in Betracht. Das Ethylenpolymer hat vorzugsweise ein Molekulargewicht
Mn von 500 bis 5000, vorzugsweise 600 bis
2000 und ganz besonders bevorzugt 600 bis 1000. Sofern Komponente
(6) verwendet wird, liegt sie in einer Menge von 5 bis 20 Teilen
und vorzugsweise 5 bis 10 Teilen pro hundert Teile des thermoplastischen
Polyolefins vor, mit der Maßgabe,
daß pro
hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins außerdem mindestens
5 Teile anhydridgepfropftes Polypropylen oder Propylencopolymer
und 3 Teile oxidiertes Polyethylenwachs vorliegen.
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Bei
der fakultativen Komponente (8) handelt es sich um ein thermoplastisches
Harz aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einem
hydrierten Polymer, das im wesentlichen aus Terpen-Kohlenwasserstoffen
besteht und einen Tropferweichungspunkt von mehr als 70°C und ein
zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von
mehr als 500 aufweist; und
- (b) einem hydrierten Polymer von Styrol oder alkylsubstituiertem
Styrol mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn im
Bereich zwischen 600 und 20.000.
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Bei
den Komponenten (8)(a) handelt es sich um amorphe Terpenkohlenwasserstoffpolymere,
vorzugsweise mit einem Tropferweichungspunkt von mehr als 100°C. Der Erweichungspunkt
der Polymere ist die Temperatur (°C),
bei der das Polymer von einem steifen in einen weichen Zustand übergeht,
bestimmt gemäß der Hercules-Tropfmethode
(Hercules Method R 25-3: Softening Point – Thermometer Drop Method,
1993). Die Komponenten (8)(a) haben vorzugsweise ein zahlenmittleres
Molekulargewicht Mn von mehr als 600 und
eine Iodzahl von weniger als 50 und noch weiter bevorzugt ein Iodzahl
von weniger als 15. Die Iodzahl der Kohlenwasserstoffpolymere wurde
gemäß der Methode
Nr. L 81-57 der American Oil Chemistry Society bestimmt.
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Zu
diesen amorphen Terpenkohlenwasserstoffpolymeren gehören die
durch Hydrierung der durch katalytische Polymerisation von gemischten
ungesättigten
Monomeren, die aus dem Deep Cracking von Erdöl stammen, harzartigen Polymerisationsprodukte
erhaltenen Polymere sowie höhere
Polymere, die durch Polymerisation und/oder Copolymerisation von
Terpen-Kohlenwasserstoffen und anschließende Druckhydrierung erhalten
werden. Geeignete Komponenten (8)(a) und das Verfahren zu ihrer
Herstellung werden in der US-PS 3,361,849 beschrieben.
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Bei
der Komponente (8)(b) handelt es sich um ein hydriertes Polymer
von Styrol oder alkylsubstituiertem Styrol mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht Mn im Bereich zwischen
600 und 20.000.
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Unter „hydriertem
Polymer von Styrol oder alkylsubstituiertem Styrol" ist ein Polymer
aus der Gruppe bestehend aus Homopolymeren von Styrol und alkylsubstituierten
Styrolen, Copolymeren von Styrol und alkylsubstituierten Styrolen
miteinander und Copolymeren von Styrol und alkylsubstituierten Styrolen
mit anderen Kohlenwasserstoffen mit nichtaromatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Ungesättigtheiten
zu verstehen, wobei das Polymer dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens
50% seiner aromatischen Ungesättigtheiten
und vorzugsweise mindestens 70% seiner aromatischen Ungesättigtheiten
hydriert sind und sein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn im Bereich zwischen 600 und 20.000 liegt;
die Polymere haben vorzugsweise einen Tropferweichungspunkt zwischen
70°C und
170°C.
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Geeignete
Komponenten (8)(b) und das Verfahren zu ihrer Herstellung werden
in der US-PS 3,666,836 beschrieben.
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Sofern
das thermoplastische Harz (8) vorhanden ist, wird es in einer Menge
von 5 bis 20 Teilen, vorzugsweise 8 bis 6 Teilen und ganz besonders
bevorzugt 10 bis 14 Teilen pro hundert Teile des thermoplastischen
Polyolefins verwendet.
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Bei
der fakultativen Komponente (9) handelt es sich um ein Salz einer
organischen Sulfonsäure
mit einem Metall der Gruppe I oder II des Periodensystems der Elemente
(IUPAC-Version).
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Geeignete
organische Sulfonsäuren
sind Sulfonsäuren
mit einem unter gesättigten
oder ungesättigten,
linearen oder cyclischen C1-C20-Alkyl-,
C3-C20-Cycloalkyl-,
C6-C20-Aryl-, C7-C20-Alkylaryl- und C7-C20-Arylalkylresten, die gegebenenfalls ein
oder mehrere Atome aus den Gruppen 13-17 des Periodensystems der Elemente
(neue IUPAC-Notation),
wie B, N, P, Al, Si, Ge, O, S, Cl und F, ausgewählten Rest enthalten; vorzugsweise
ist der Rest aus der Gruppe bestehend aus Trifluormethyl, Benzol,
C1- C5-Alkylbenzol, Naphthalin und C1-C5-Alkylnaphthalin ausgewählt.
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Bevorzugte
Metalle gehören
zur Gruppe I und sind besonders bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus
Li, Na und K ausgewählt.
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Sofern
das Salz einer organischen Sulfonsäure vorhanden ist, wird es
in einer Menge von 0,1 bis 5 Teilen und vorzugsweise 0,5 bis 1,5
Teilen pro hundert Teile des thermoplastischen Polyolefins verwendet.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen direkt
lackierbaren Polymerzusammensetzungen mindestens eine der unter
den oben beschriebenen Komponenten (6), (7), (8) und (9) ausgewählte Komponente.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann außerdem
andere herkömmliche
Additive enthalten, beispielsweise Antioxidantien, Stabilisatoren,
Strecköle,
wie paraffinische und naphthenische Öle, Füllstoffe, wie CaCO3,
Talk, Al2O3, Ruß und Zinkoxid,
oder Flammschutzmittel.
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Bei
Verwendung nichtpolymerer Additive wie leitfähigem oder nicht leitfähigem Ruß werden
diese vorzugsweise nach der Reaktion des funktionalisierten Polymers
mit den anhydridgepfropften Polymeren zugegeben. Die Additive können auch
als Dispersion in einem Polymer, vorzugsweise einem Olefinpolymer,
zugegeben werden.
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Das
Compoundieren oder Schmelzemischen der Komponenten der Zusammensetzung
kann auf einer offenen Walze, in einem Innenmischer (Banbury- oder
Haake-Mischer) oder in Ein- oder Doppelschneckenextrudern durchgeführt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auf beliebige Art und Weise geformt werden, wie beispielsweise durch
Extrusion, Formpressen und Thermoformen; der Spritzguß ist bevorzugt.
Sie können auch
zusammen mit anderen Polyolefinmaterialien, wie Propylenhomopolymeren,
-copolymeren und -pfropfcopolymeren, Ethylenhomopolymeren und -copolymeren
oder thermoplastischen Polyolefinen wie den oben beschriebenen,
extrudiert oder spritzgegossen werden. Sie können auch zusammen mit dynamisch
vulkanisierten Elastomeren auf Olefinbasis oder olefinverträglichen
thermoplastischen Elastomeren, wie Styrol/Butadien-Copolymeren,
extrudiert oder spritzgegossen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weisen eine erhöhte
elektrische Leitfähigkeit
auf; der gemäß ASTM D257
bestimmte spezifische Durchgangswiderstand ist vorzugsweise kleiner
als 1·1015 Ohm·cm und
besonders bevorzugt kleiner als 5·1014 Ohm·cm. Wie
oben beschrieben, führt
die Epichlorhydrinkautschuk-Komponente
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu einer wesentlichen Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit,
ohne die chemischen/physikalischen Eigenschaften der thermoplastischen
Zusammensetzungen zu beeinträchtigen;
diese wesentliche Erhöhung
ist für
den Erhalt von elektrizitätsableitenden Formkörpern kritisch.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zur Herstellung von verschiedenen Gegenständen, wie Autoverkleidungen,
Einstiegsblechen, Spoilern, Stoßstangen
und anderen Fahrzeugaußen-
oder Fahrzeuginnenausstattungsteilen, verwendet werden. Da die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine erhöhte
elektrische Leitfähigkeit
aufweisen, eignen sie sich besonders gut für Gegenstände, die lackiert werden.
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Allgemeine Verfahrensweisen
und Charakterisierungen Lackhaftungsprüfung und Dauerhaftigkeitsprüfung
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Die
Prüfkörper wurden
nicht mit der zum Formen thermoplastischer Polyolefine üblicherweise
verwendeten Fächeranschnittform,
sondern mit einer Punktanschnittform hergestellt. Die Dauerhaftigkeit
hängt von der
Lackdicke ab; je dicker der Lack oder Film, desto besser die Dauerhaftigkeit.
In den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen wurde nur eine
Lackschicht mit einer Filmdicke von ungefähr 1,2 Millizoll (3,048 10–5 m)
verwendet, was eine sehr strenge Prüfung darstellt. Bei einer typischen
Dauerhaftigkeitsprüfung
in der Automobilindustrie wird auch ein Decklack mit kleinem Reibungskoeffizienten
eingesetzt, durch den die Strenge der Prüfung verringert wird. In den
folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen wurde kein Decklack
verwendet.
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Die
Proben für
die Prüfung
wurden durch trockenes Vermischen der Bestandteile und Reaktivmischen in
einem Doppelschneckenextruder bei einer Temperatur von 450°F (232°C) und Granulieren
des erhaltenen Materials hergestellt. Das Granulat wurde zu Scheiben
spritzgegossen, die mit weißem
Lack DuPont 872 mit einem 1,2 bis 2 Millizoll (3,048·10–5 bis
5,0·10–5 m)
dicken Überzug
lackiert und dreißig
Minuten bei 250°F (121°C) gehärtet wurden.
In die lackierte Scheibe wurde an dem dem Angußbereich der Scheibe gegenüberliegenden
Ende ein Gittermuster von etwa 1/4 Zoll (6,35 mm) großen Quadraten
geritzt. Dann wurde Klebeband (3M 898) auf den Lack gepreßt und abgezogen,
um die entfernte Lackmenge bzw. die Lackhaftung zu prüfen. Das
prozentuale Versagen wurde als Prozentanteil der durch das Band
nach einmaligem Abziehen entfernten Quadrate aufgezeichnet. Die
Dauerhaftigkeit wurde auf einem Taber-Abrader mit einer Reibkopfanordnung
Typ C und einer Belastung von einem Pound bestimmt. Die lackierte
Scheibe wurde eine Stunde bei 70°C in
einen Ofen gelegt, herausgenommen und auf die Abraderplattform gelegt.
Der Reibkopf wurde mit der lackierten Oberfläche in Kontakt angeordnet,
wonach die Scheibe eine spezifizierte Zahl von Zyklen gedreht wurde.
Die von dem gesamten Umfang unter dem Reibkopf abgetragene Lackmenge
wurde als prozentuales Versagen aufgezeichnet.
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Als
Kriterien für
annehmbare Lackhaftung wurden <50%
Versagen im Angußbereich
der Scheibe und <10%
in dem dem Angußbereich
gegenüberliegenden
Bereich nach dem ersten Abziehen und <85% Versagen im Angußbereich
und <50% in dem
dem Angußbereich
gegenüberliegenden
Bereich nach dem fünften Abziehen
festgesetzt.
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Als
Kriterium für
zufriedenstellende Dauerhaftigkeit wurde <50% Versagen nach 100 Zyklen gewählt.
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Prüfung des
spezifischen Durchgangswiderstands
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Der
spezifische Durchgangswiderstand wurde gemäß ASTM D257 mit einer Stromanlegezeit
von 5 Sekunden gemessen; annehmbare Werte für den spezifischen Durchgangswiderstand
sind kleiner als 1·1015 Ohm·cm.
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In
der vorliegenden Beschreibung beziehen sich alle Teile und Prozente
auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt. Die folgenden Beispiele
sollen die Erfindung erläutern
und nicht einschränken.
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Beispiele 1-2 und Vergleichsbeispiele
1-2
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Die
Beispiele 1 und 2 zeigen die Lackhaftung, die Dauerhaftigkeit und
den spezifischen Durchgangswiderstand von Zusammensetzungen, die
ein thermoplastisches Polyolefin (TPO), ein mit Maleinsäureanhydrid
gepfropftes Polypropylen (MA-g-PP), ein oxidiertes Polyethylenwachs,
ein aminterminiertes Polyethylenoxid (ATPEO) oder ein hydroxyterminiertes
Ethylen/Ethylenoxid-Copolymer (HO-E/EO), einen Epichlorhydrinkautschuk
und einen mit Maleinsäureanhydrid gepfropften
Polyolefinkautschuk (MA-g-Kautschuk) enthalten.
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Der
Effekt der Gegenwart des Epichlorhydrinkautschuks gemäß der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auf die elektrische Leitfähigkeit
der Zusammensetzungen wird durch die in Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse
demonstriert. Außerdem
demonstrieren diese Ergebnisse, daß mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gute Lackhaftungs- und Dauerhaftigkeitsniveaus erhalten werden.
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In
Tabelle 1 enthielt das TPO 55% Propylenhomopolymer, 3% teilkristallines
Ethylen/Propylen-Copolymer, das einen Propylengehalt von ∼10% aufwies
und bei Raumtemperatur (∼23°C) xylolunlöslich war,
30% amorphen Ethylen/Propylen-Copolymerkautschuk, der einen Ethylengehalt
von 50% aufwies und bei Raumtemperatur xylollöslich war, und 12% Ethylenhomopolymer
mit einem Schmelzindex von etwa 50 g/10 min (ASTM-D1238, bei 190°C und 2,16
kg).
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Bei
dem MA-g-PP handelte es sich um das mit Maleinsäureanhydrid modifizierte Polypropylenwachs Epolene
E-43, das im Handel von Eastman Chemical Company erhältlich ist.
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Bei
dem oxidierten Polyethylenwachs handelte es sich um das Wachs Petrolite
C-3500, das im Handel von Petrolite Corporation erhältlich ist
und die folgenden Eigenschaften aufweist: Säurezahl = 24, Mn = 1500, Viskosität = 30 cP
bei 149°C,
Schmelzindex = 5.000 g/10 min und Schmelzpunkt = 96°C.
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Bei
dem ATPEO handelte es sich um das monoaminterminierte Polyethylenoxid
XTJ-418, das im Handel von Huntsman Corporation erhältlich ist.
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Bei
dem HO-E/EO handelte es sich um das hydroxyterminierte Ethylen/Ethylenoxid-Copolymer
Unithox 480 mit einem Mn von 2250 und einer
Hydroxylzahl von 22, das im Handel von Petrolite Corporation erhältlich ist.
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Bei
dem Epichlorhydrinkautschuk handelte es sich um Hydrin T, ein Epichlorhydrin-Terpolymer
mit Ethylenoxid und Allylglycidylether, das im Handel von Zeon Inc.
Chemicals erhältlich
ist.
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Bei
dem MA-g-Kautschuk handelte es sich um Exxelor VA-1803, einen Ethylen/Propylen-Kautschuk mit
0,7% aufgepfropftem Maleinsäureanhydrid,
der im Handel von Exxon Chemical Company erhältlich ist.
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Bei
dem Antioxidans handelte es sich IrganoxTM B
225, eine Mischung aus 1 Teil des Antioxidans IrganoxTM 1010,
Tetrakis[methylen(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)]methan,
und 1 Teil des Antioxidans IrgafosTM 168,
Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, die im Handel von CIBA Specialty
Chemicals Company erhältlich
ist.
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Die
Beispiele 1 und 2 zeigen die durch die Werte für den spezifischen Durchgangswiderstand
gezeigte Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit bei Verwendung eines
Epichlorhydrinkautschuks neben dem TPO, MA-g-PP, oxidierten Polyethylenwachs,
ATPEO, hydroxyterminiertem E/EO und MA-g-Kautschuk. Außerdem werden
Lackhaftung und Dauerhaftigkeit durch das Vorliegen eines Epichlorhydrinkautschuks
nicht beeinträchtigt.
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In
Vergleichsbeispiel 1 enthielt die Zusammensetzung das gleiche TPO
wie in den Beispielen 1 und 2, aber keinen Epichlorhydrinkautschuk,
während
Vergleichsbeispiel 2 eine TPO-Zusammensetzung aus dem Stand der
Technik gemäß
US 5,962,573 ohne Epichlorhydrinkautschuk
enthält;
wie aus den in Tabelle 1 aufgeführten
Ergebnissen hervorgeht, zeigen diese beiden Zusammensetzungen keine
annehmbaren Eigenschaften hinsichtlich der elektrischen Leitfähigkeit.
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Beispiele 3-5
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Diese
Beispiele zeigen die Lackhaftung, die Dauerhaftigkeit und den spezifischen
Durchgangswiderstand von Zusammensetzungen, die ein thermoplastisches
Polyolefin (TPO), ein mit Maleinsäureanhydrid gepfropftes Polypropylen
(MA-g-PP), ein oxidiertes Polyethylenwachs, ein aminterminiertes
Polyethylenoxid (ATPEO) oder ein hydroxyterminiertes Ethylen/Ethylenoxid-Copolymer (HO-E/EO),
einen Epichlorhydrinkautschuk, ein mit Maleinsäureanhydrid gepfropftes Polyethylen
(MA-g-PE) und ein
thermoplastisches Harz enthalten.
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Der
Effekt der Gegenwart des Epichlorhydrinkautschuks gemäß der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auf die elektrische Leitfähigkeit
der Zusammensetzungen wird durch die in Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse
demonstriert. Außerdem
demonstrieren diese Ergebnisse, daß mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gute Lackhaftungs- und Dauerhaftigkeitsniveaus erhalten werden.
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In
Tabelle 2 waren das TPO, das MA-g-PP, das oxidierte PE-Wachs, das
ATPEO, das HO-E/EO, der Epichlorhydrinkautschuk und das Antioxidans
die gleichen wie in den Beispielen 1 und 2 und den Vergleichsbeispielen
1 und 2.
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Bei
dem MA-g-PE handelte es sich um das mit Maleinsäureanhydrid gepfropfte Polyethylen
Ceramer 1608 mit einem Molekulargewicht Mn von
700, einem Maleinsäureanhydridgehalt
von 12,7 Gew.-% und einem Schmelzpunkt von 121°C, das im Handel von Petrolite
Corporation erhältlich
ist.
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Bei
dem sauren Harz handelte es sich um das durch hochgradige Hydrierung
von Baumharz hergestellte thermoplastische saure Harz Foral AX mit
einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw von
300 und einer Säurezahl
von mindestens 158, das im Handel von Hercules Incorporated erhältlich ist.
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Die
Beispiele 3 bis 5 zeigen, daß durch
Verwendung eines Epichlorhydrinkautschuks neben dem TPO, MA-g-PP,
oxidierten Polyethylenwachs, ATPEO, hydroxyterminiertem E/EO und
MA-g-PE ein guter spezifischer Durchgangswiderstand erhalten wird.
Außerdem
werden Lackhaftung und Dauerhaftigkeit durch das Vorliegen eines
Epichlorhydrinkautschuks nicht beeinträchtigt.
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Beispiele 6-7 und Vergleichsbeispiel
3
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Die
Beispiele 6 und 7 zeigen die Lackhaftung, die Dauerhaftigkeit und
den spezifischen Durchgangswiderstand von Zusammensetzungen, die
ein thermoplastisches Polyolefin (TPO), ein mit Maleinsäureanhydrid
gepfropftes Polypropylen (MA-g-PP), ein oxidiertes Polyethylenwachs,
ein hydroxyterminiertes Ethylen/Ethylenoxid-Copolymer (HO-E/EO),
einen Epichlorhydrinkautschuk und ein Li- oder Na-Sulfonsäuresalz enthalten.
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Vergleichsbeispiel
3 zeigt die Verwendung eines Na-Sulfonsäuresalzes
neben einer TPO-Zusammensetzung des Standes der Technik ohne Epichlorhydrinkautschuk
zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit der Zusammensetzungen.
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Das
TPO, das MA-g-PP, das oxidierte PE-Wachs, das ATPEO, das HO-E/EO,
der MA-g-Kautschuk und das Antioxidans waren die gleichen wie in
den vorhergehenden Beispielen.
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Bei
dem Na-Sulfonsäuresalz
handelte es sich um 2-Naphthalinsulfonsäure-Natriumsalz
(90% Reinheit), das im Handel von Aldrich (Katalog-Nr. 10,967-3,
1996-1997) erhältlich
ist, während
es sich bei dem Li-Sulfonsäuresalz
um Lithiumtrifluormethansulfonat (96% Reinheit) handelte, das ebenfalls
im Handel von Aldrich (Katalog-Nr.
28,266-9, 1996-1997) erhältlich
ist.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
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- *Nach 25 Zyklen gemessen.
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Die
in Tabelle 3 aufgeführten
Ergebnisse zeigen, daß durch
Verwendung eines Epichlorhydrinkautschuks und eines Na- oder Li-Sulfonsäuresalzes
neben dem TPO, MA-g-PP,
oxidierten Polyethylenwachs, ATPEO und hydroxyterminierten E/EO
ein guter spezifischer Durchgangswiderstand erhalten wird. Außerdem werden
Lackhaftung und Dauerhaftigkeit durch das Vorliegen eines Epichlorhydrinkautschuks
nicht beeinträchtigt.
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Des
weiteren führt
die Zugabe von Salz in einer TPO-Zusammensetzung
des Standes der Technik ohne Epichlorhydrinkautschuk (wie in Vgl.
3) zu einer kleinen Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit,
ergibt aber keine hinreichende Lackhaftung und Dauerhaftigkeit.