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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Nachweis
und/oder zur quantitativen Bestimmung von Nukleinsäuremolekülen in einer
biologischen Probe durch Elektrochemie sowie einen Reagenzienkit
zur Durchführung
dieses Verfahrens. Eine besondere Ausführungsform dieses Verfahrens
ermöglicht es,
das Vorliegen einer Kontamination durch ein pathogenes Agens in
einer biologischen Probe nachzuweisen.
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Das
Vorliegen von pathogenen Substanzen in einem Organismus kann heute
durch mehrere Methoden nachgewiesen werden. Die meisten verwenden
einen vorgeschalteten Amplifikationsschritt, im Allgemeinen mittels
Polymerasekettenreaktion (PCR), der es ermöglicht, DNA-Fragmente des Virusgenoms
spezifisch zu amplifizieren. Diese äußerst empfindliche Methode
erlaubt es, eine sehr geringe Anzahl von Molekülen im Organismus nachzuweisen
und unter bestimmten Bedingungen die Anzahl der ursprünglich vorliegenden
Genomkopien des Agens quantitativ zu bestimmen.
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Diese
Technik ist im Grunde genommen einfach in der Verwendung und erlaubt
es, zuverlässige
Ergebnisse zu erzielen.
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Die
herkömmlich
verwendeten Methoden zur Analyse von PCR-Produkten sind die Elektrophorese, mit
Färbung
der DNA mit Ethidiumbromid (ETB), oder Hybridisierungstests unter
Verwendung von Sonden, die beispielsweise mit radioaktiven, lumineszierenden
oder kolorimetrisch nachweisbaren Verbindungen markiert sind. Diese
Hybridisierungstechniken werden in der medizinischen Diagnostik
viel verwendet.
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Unlängst wurden
andere Methoden zum Erhalt von PCR-Produkten entwickelt, die direkt
analysiert werden können.
Zum Beispiel können
spezifisch markierte Primer verwendet werden, wobei das von den
amplifizierten Fragmenten ausgesendete Signal anschließend unter
Verwendung von relativ aufwendigen Systemen analysiert werden kann.
Insbesondere können
die zur Amplifizierung dienenden Primer ein Fluorophor tragen, wobei
die Messung von dessen Fluoreszenzemission dann die quantitative
Bestimmung der amplifizierten DNA ermöglicht. Außerdem bleibt eine Einschränkung dieser
Methoden die Schwierigkeit, sie leicht durchzuführen, insofern als sie die
Verwendung von aufwändigen
Apparaturen erfordern. Zudem schränkt die Gefahr von Störungen diese
Methoden weiter ein.
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Da
die DNA elektroaktive Nukleobasen aufweist, wurden auch Systeme
zum elektrochemischen Nachweis entwickelt, die aus dieser Eigenschaft
Nutzen ziehen, um die hybridisierte DNA direkt nachzuweisen, ohne
einen Marker verwenden zu müssen.
Allgemein wird die DNA auf einer Elektrode immobilisiert und der
Unterschied zwischen dem vor und nach der Hybridisierung gemessenen
elektrischen Strom steht mit der Menge der auf der Elektrode fixierten
DNA in Beziehung. Die Durchführung
eines solchen Verfahrens ist in der Patentanmeldung WO 93/20230
beschrieben. Dieser direkte Nachweis ohne Marker ist jedoch nicht
sehr empfindlich.
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Um
die Empfindlichkeit weiter zu verbessern, wurden andere Vorgehensweisen
entwickelt, die ein elektroaktives Sondenmolekül oder einen elektroaktiven
Marker einschalten. So beschreiben Palanti et al. (1996, Analytical
Letters, 29, S. 2309-31) verschiedene elektroaktive Verbindungen,
die mit der DNA assoziieren können
und auf diese Weise durch Anlegen einer Spannung an die Elektrode
mittels Oxidation oder Reduktion nachgewiesen werden können. So
wurden Übergangsmetallkomplexe,
Antibiotika, Acridin- oder Benzamidfarbstoffe und andere DNA-Interkalatoren
verwendet. Da diese elektroaktiven Sonden oder Marker bessere Oxidoreduktionseigenschaften
als die DNA besitzen, ermöglicht
ihre Verwendung den Erhalt eines höheren Signal/Rausch-Verhältnisses
und einer besseren Empfindlichkeit. Die Nachweisgrenze für die DNA
eines Human-Immundefizienz-Virus Typ 1, die mit Methoden dieser
Art erzielt wurden, lag im Nanomol-Bereich (Wang et al., 1996, Analytical
Chemistry 68, 2629–34).
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Die
WO 86/03837 beschreibt ein Verfahren zum Nachweis und/oder zur quantitativen
Bestimmung von Nukleinsäuren
in einer Probe, umfassend die Schritte der Fixierung einer Nukleinsäure auf
Elektroden, der spezifischen Hybridisierung einer zur fixierten
Nukleinsäure
komplementären
Nukleinsäure,
die an ein Enzym gekoppelt ist, und der Zugabe eines Substrats des
Enzyms auf solche Weise, dass die Einwirkung des Enzyms auf das
Substrat zur Bildung einer elektroaktiven Verbindung führt, die
durch Messen der Variation des faradischen Stroms nach Anlegen einer
Spannung an die Elektrode nachgewiesen werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt es, die Empfindlichkeit eines elektrochemischen
Nachweises von DNA dank der Verwendung eines Enzymmarkers zu verbessern,
der in der Lage ist, ein inaktives Substrat auf der Oberfläche der
Elektrode schnell in eine Verbindung umzuformen, die elektrochemisch
nachweisbar ist.
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So
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis und/oder
zur quantitativen Bestimmung von Nukleinsäuren in einer Probe, umfassend
die folgenden Schritte, die in kleinen Volumina zwischen 5 und 50 μl einschließlich vorgenommen
werden:
- a. Fixieren einer Nukleinsäure durch
spezifische Adsorption auf Elektroden, die mit einer Druckfarbe
auf Kohlenstoff-Basis siebgedruckt sind,
- b. spezifische Hybridisierung einer komplementären Nukleinsäure mit
der fixierten Nukleinsäure,
wobei die komplementäre
Nukleinsäure
ein Erkennungsmittel enthält,
- c. Zugabe eines zu dem Erkennungsmittel von (b) komplementären Mittels,
wobei das komplementäre
Mittel an ein Enzym gekoppelt ist,
- d. Zugabe eines Substrats des Enzyms auf solche Weise, dass
die Einwirkung des Enzyms auf das Substrat zur Bildung einer elektroaktiven
Verbindung führt,
die durch Messen der Variation des faradischen Stroms nach Anlegen
einer Spannung an die Elektrode nachgewiesen werden kann.
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Während des
Schritts d) kann man vor der Bildung der elektroaktiven Verbindung
eine Kaskade enzymatischer Reaktionen erhalten. Wenn verschiedene
Enzyme an das in Schritt c) definierte komplementäre Mittel
gekoppelt sind, kann die Verbindung, die nach Einwirkung des ersten
Enzyms auf das zugegebene Substrat erhalten wird, selbst Substrat
eines anderen Enzyms sein und so weiter, bis schließlich die
elektroaktive Verbindung erhalten wird.
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Die
Messung des Stroms kann mittels elektrochemischer Techniken durchgeführt werden,
wie der linearen, zyklischen, Puls-, Differentialpuls-, Rechteckwellen-Voltammetrie
oder auch der Amperometrie, der Chronoamperometrie, der Coulometrie,
der Chronocoulometrie, der anodischen oder kathodischen Stripping-Potentiometrie.
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Die
auf der Elektrode fixierte Nukleinsäure kann die Säure sein,
die nachgewiesen werden soll (Ziel) oder kann eine Sonde sein. In
diesem Fall wird die Zielnukleinsäure später zugegeben. Sie ist mit
dem Erkennungsmittel markiert. Eine derartige Markierung kann unter
Verwendung von markierten Primern durchgeführt werden, beispielsweise
bei einer Amplifikation insbesondere mittels PCR.
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Wie
vorstehend angegeben, kann die Zielnukleinsäure amplifiziert worden sein,
insbesondere mittels PCR. Die Nukleinsäure, die an der Oberfläche der
Elektrode adsorbiert wird, liegt bevorzugt als Einzelstrang vor,
entweder weil sie auf natürliche
Weise als solcher vorliegt oder weil sie eine denaturierte doppelsträngige Nukleinsäure ist,
um die Hybridisierung der komplementären Nukleinsäure zu ermöglichen.
Eine solche denaturierte doppelsträngige Nukleinsäure wird
im Sinn der Erfindung auch als einzelsträngig bezeichnet. Wenn die Zielnukleinsäure doppelsträngig ist,
wird die Hybridisierung als die Bildung eines dreisträngigen Nukleinsäurekomplexes
verstanden.
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Eine 'Sonde' wird im Sinn der
Erfindung als ein einzelsträngiges
Nukleinsäurefragment
oder als ein denaturiertes doppelsträngiges Fragment definiert,
das zum Beispiel 12 bis mehrere Kilobasen, insbesondere 15 bis mehrere
hundert Basen, vorzugsweise 15 bis 50 oder 100 Basen, umfasst, das
unter vorgegebenen Bedingungen eine Hybridisierungsspezifität besitzt,
um einen Hybridisierungskomplex mit einer Zielnukleinsäure zu bilden.
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Unter 'Nukleinsäure' werden insbesondere
DNA, RNA oder PNAs verstanden. Diese Nukleinsäure kann als Einzelstrang oder
als Doppelstrang vorliegen. Sie kann auch modifiziert sein, insbesondere
auf der Ebene der Bindungen zwischen den verschiedenen Elementen.
Insbesondere kann eher an Thiophosphatbindungen als an Phosphodiesterbindungen
gedacht werden. Sie kann auch radioaktiv oder mit fluoreszierenden, lumineszierenden
oder metallorganischen Verbindungen markiert sein.
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Unter 'Erkennungsmittel' wird eine Verbindung
verstanden, die an die Nukleinsäuren
gekoppelt und von einer anderen Verbindung, die als komplementäres Mittel
bezeichnet wird, spezifisch erkannt werden kann. Beispiele für Erkennungs-
und komplementäre
Mittel, die verwendet werden können,
umfassen insbesondere Antigen-Antikörper-, Hapten-Antikörper- oder
Biotin-Streptavidin
oder -Avidin-Komplexe. Diese letzteren Mittel werden für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bevorzugt.
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Unter 'biologischer Probe' wird jede Probe
verstanden, die biologisches Material enthält. Dies umfasst insbesondere
in vitro gehaltene Zellkulturen oder Proben, die aus einem Tier
oder einem Menschen erhalten werden können (Biopsien, Blutproben).
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Die
Anmelderin hat gezeigt, dass es das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht,
für den
Nachweis von Nukleinsäuren,
insbesondere amplifizierter DNA, eine extrem niedrige Empfindlichkeitsgrenze
im Attomol-Bereich zu erreichen. Diese Methode hat im Vergleich
zu den zuvor beschriebenen Methoden den Vorteil, mehrere Amplifikationsschritte
aufzuweisen:
- – den DNA-Amplifikationsschritt
mittels PCR, wenn dieser durchgeführt wird,
- – einen
als enzymatische Amplifikation bezeichneten Schritt bei der Zugabe
des Peroxidasesubstrates. Die gemessene Variation des faradischen
Stroms ist auf die Konzentration der in der Lösung vorliegenden elektroaktiven
Verbindung zurückzuführen, wobei
die Konzentration verändert
werden kann, indem die Inkubationszeit Substrat/Enzym variiert wird,
- – gegebenenfalls
den Schritt der Enzymkaskade, wie er weiter oben beschrieben wurde.
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Außerdem kann
ein Molekül
des komplementären
Mittels an mehrere Enzymmoleküle
gekoppelt sein, was eine zusätzliche
Quelle der Signalamplifikation ist.
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Der
Nachweis der Nukleinsäure
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erfolgt in der Tat eher durch den Nachweis einer elektrochemischen
Verbindung, als durch den Nachweis der Nukleinsäure und beruht eher auf der
Amplifikation eines Signals als auf der Amplifikation des Ziels.
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Außerdem kann
das erfindungsgemäße Verfahren
mühelos
miniaturisiert und/oder automatisiert werden, was die Gefahr der
Kontamination der Proben verringert und das Durchführen von
Analysen zu geringen Kosten ermöglicht.
Es ist sogar vorteilhaft, eine solche Miniaturisierung vorzunehmen.
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Die
Anmelderin hat gezeigt, dass die Empfindlichkeit des Systems überraschenderweise
verbessert ist, wenn in kleinen Volumina gearbeitet wird. Unter
kleinen Volumina sind Volumina zu verstehen, die zwischen mehreren
Mikrolitern und mehreren zehn Mikrolitern liegen, insbesondere 5
bis 50 μl,
vorzugsweise 10 μl
betragen.
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Dadurch,
dass die Variation des faradischen Stroms an der Oberfläche der
Elektrode nachgewiesen wird, ist es vorteilhaft, das Verhältnis S/V
(Oberfläche
der Elektrode/Volumen der Lösung)
zu erhöhen,
um ein besseres Signal zu erhalten.
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Die
Elektroden sind modifizierte oder nicht-modifizierte Elektroden,
welche mit einer Druckfarbe auf Kohlenstoffbasis siebgedruckt sind.
Derartige Elektroden wurden zuvor im Stand der Technik beschrieben, zum
Beispiel in der Patentanmeldung WO 93/20230 oder in Bagel et al.
(1997, Analytical Chemistry, 69, S. 4688–94). Insbesondere werden Elektroden
verwendet, die mit einer Druckfarbe siebgedruckt sind, welche Kohlenstoff
und Styrolderivate enthält.
Ein bevorzugtes Derivat ist Polystyrol. Das (Gewichts-)Verhältnis Graphit/Polystyrol
beträgt
zwischen 1/10 und 10/1, vorzugsweise zwischen 1/5 und 5/1, noch
bevorzugter zwischen 1/2 und 2/1 einschließlich. Besonders bevorzugt
wird ein Verhältnis
zwischen 5/4 und 7/4, insbesondere 3/2 einschließlich. Das verwendete Lösungsmittel
muss eine gute Homogenisierung der in der Druckfarbe vorliegenden
Verbindungen zulassen und schnell 'trocknen' können
(ungefähr
30 Minuten bis 3 Stunden), insbesondere durch Verdampfung. Es wird
bevorzugt, dass die Verdampfung bei Umgebungstemperatur erfolgt.
Der Siebdruck wird vorzugsweise auf flexiblen Blättern aus Polyester oder PVC
durchgeführt.
Diese Beschreibungen entsprechen speziellen Beispielen von Elektroden,
aber der Fachmann kann diese selbstverständlich entsprechend der angestrebten
Verwendung optimieren.
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Die
Erfindung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäuren, die
in der analysierten Lösung
(die eine biologische Probe sein kann) vorliegen, auf der Elektrode
spezifisch adsorbiert werden.
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Hierfür wird ein
Fixierungspuffer verwendet, der dadurch gekennzeichnet ist, dass
er 1,5 M Ammoniumacetat enthält.
Der Puffer kann insbesondere auf der Basis von PBS (4,3 mM NaH2PO4; 15,1 mM Na2HPO4; 50 mM NaCl,
pH 7,4) oder Tris (50 mM Tris; 1 mM MgCl2 6H2O; 50 mM NaCl, pH 7,4) sein.
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Bei
der Zugabe der mit dem Erkennungsmittel markierten Sonde ist es
besser, wenn diese nur an die Ziel-DNA und nicht unspezifisch an
die Elektroden bindet. Eine solche Bindung würde nämlich zur späteren Bindung
des komplementären
Mittels und nach Zugabe des Enzymsubstrates zur Bildung der elektroaktiven Verbindung
führen.
Man würde
dann fälschlicherweise
eine positive Reaktion erhalten.
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Der
Hybridisierungspuffer muss demgemäß die spezifische Hybridisierung
der markierten Sonde an die Ziel-DNA erlauben. Man verwendet klassische
Hybridisierungspuffer, wie sie in Sambrook et al. (Molecular cloning:
a laboratory manual, 1989, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, USA, siehe insbesondere S. 9.54)
beschrieben werden. Ein Hybridisierungspuffer, der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden kann, enthält
6 × SSC,
0,1% SDS.
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Wird
ein einziges Enzym verwendet, so besitzt dieses vorzugsweise eine
Oxidaseaktivität.
Es kann zum Beispiel eine Peroxidase, eine Glucoseoxidase sein,
aber es kann auch eine andere Enzymart sein, wie eine Hydrolase,
wie alkalische Phophatase. Es wird bevorzugt eine Peroxidase verwendet,
insbesondere Meerrettichperoxidase (horseraddish peroxydase, HRP).
Ein bevorzugtes Substrat der an Streptavidin gebundenen Peroxidase
ist ortho-Phenylendiamin
(OPD). Die Peroxidase katalysiert die Wechselwirkung von OPD mit
H2O2, was eine elektroaktive
wasserlösliche
Farbverbindung ergibt: 2,2'-Diaminoazobenzol
(DAA). Es können
aber auch andere Substrate der Peroxidase verwendet werden, zum
Beispiel Tetramethylbenzidin (TMP), o-Phenylendiamin- und Diaminoazobenzolderivate,
Hydrochinon und dessen Derivate, 2,2'-Azinobis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure), Phenoxazine
und Analoga, 4-Aminoantipyrin/Phenol-
oder 4-Aminoantipyrin/Anilin-Systeme, Ferrocene und Analoga.
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Wenn
der Nachweis nach einer Enzymkaskade durchgeführt wird, ist es wichtig, dass
das zuletzt einwirkende Enzym das letzte Substrat in eine elektroaktive
Verbindung umwandelt. Die vorangehenden Enzyme, die zur Amplifikation
des Signals dienen, können
klassische in der Biologie verwendete Enzyme sein und unter den
Versuchsbedingungen aktiv sein. Vorteilhafte Enzyme sind zum Beispiel
Enzyme, die die Hydrolyse von Zuckern ermöglichen, wie Glucosidasen und
dergleichen.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Reagenzienkit für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
der
- a. einen 1,5 M Ammoniumacetat enthaltenden
Fixierungspuffer, der die Fixierung der Nukleinsäure auf den Elektroden ermöglicht,
die mit einer Druckfarbe auf der Basis von Kohlenstoff siebgedruckt
sind,
- b. einen Hybridisierungspuffer, der die spezifische Hybridisierung
der komplementären
Nukleinsäure
mit der auf den Elektroden fixierten Nukleinsäure ermöglicht,
- c. ein Erkennungsmittel, um die komplementäre Nukleinsäure zu markieren,
- d. ein zum Erkennungsmittel (c) komplementäres Mittel, das an ein Enzym
gekoppelt ist, und
- e. ein Substrat des Enzyms, das zur Bildung einer elektroaktiven
Verbindung führt,
welche eine Messung der Variation des faradischen Stroms der Lösung ermöglicht
enthält.
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Weitere
Elemente können
hinzugefügt
werden, insbesondere Primer zur Amplifikation der Zielnukleinsäure, oder
ein Puffer, der die Denaturierung der doppelsträngigen Nukleinsäure erlaubt,
falls die Ausgangsnukleinsäure
als Doppelstrang vorliegt und eine einzelsträngige Nukleinsäure an der
Elektroden fixiert wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zum Nachweis und/oder zur quantitativen Bestimmung von DNA
aus verschiedenen Quellen durchgeführt werden. Insbesondere kann
der Nachweis von DNA bakterieller, viraler oder zellulärer Herkunft
genannt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann verwendet werden, um die Über- oder Unterexpression
bestimmter Gene nachzuweisen, die bei Krebserscheinungen eine Rolle
spielen, zum Beispiel nach Schritten der reversen Transkription – Amplifikation
von Boten-RNA, die aus einer Biopsie präpariert werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die quantitative Bestimmung der Zielnukleinsäure, vorausgesetzt, man verfügt über einen
internen Standard.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch durchgeführt
werden, um mögliche
bakterielle Kontaminationen nachzuweisen und/oder quantitativ zu
bestimmen, entweder in Lebensmittelproben (insbesondere Kontaminationen
mit Salmonella, Listeria, enterohämorrhagischen E. coli O157
und/oder O11 ...). Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch beim
Nachweis und bei der Diagnose von bakteriellen Infektionen beim
Menschen oder in der Veterinärmedizin
von großem
Nutzen. Genannt werden können
Infektionen mit M. tuberculosis, die in menschlichem Sputum nachgewiesen
werden können,
oder die Charakterisierung anderer Infektionen, für die man
ein schnelles und zuverlässiges
Ergebnis wünscht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders für
den Nachweis von Viren im Organismus geeignet, da es es ermöglicht,
eine ausgezeichnete Empfindlichkeit zu erzielen und somit eine sehr
geringe Anzahl von Kopien viraler DNA nachzuweisen. Insbesondere
kann das Vorliegen eines Virus in einer biologischen Probe nachgewiesen
werden, indem nach einem Protokoll verfahren wird, das die folgenden
Schritte umfasst:
- a. eine spezifische Amplifikation
der DNA der biologischen Probe, bevorzugt mittels PCR unter Verwendung von
Primern, die für
den gesuchten Virus spezifisch sind,
- b. die Isolierung und Analyse der durch Amplifikation erhaltenen
DNA durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
oder unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Kits.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es außerdem,
in einer Probe gleichzeitig das Vorliegen von Nukleinsäuren aus
unterschiedlichen Quellen oder Organismen nachzuweisen. Das Prinzip
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Nachweis eines faradischen Stroms, der spezifisch für die elektrochemische Verbindung
ist, die durch die Wirkung des Enzyms auf das Substrat gebildet
wird.
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Will
man das Vorliegen von Nukleinsäuren
aus verschiedenen Quellen in einer Probe nachweisen, kann man nach
folgendem Protokoll verfahren:
- a. man bewirkt
eine fakultative Amplifikation und die Fixierung der Ziel-Nukleinsäuren der
verschiedenen Organismen auf den Elektroden, die mit einer Druckfarbe
auf Kohlenstoff-Basis siebgedruckt sind,
- b. man bewirkt die Hybridisierung mit den zu den Zielen komplementären Nukleinsäuren, wobei
jede von ihnen an ein verschiedenes Erkennungsmittel gebunden ist,
- c. man gibt die zu den Erkennungsmitteln komplementären Mittel
zu, die an verschiedene enzymatische Marker gekoppelt sind,
- d. man gibt die verschiedenen Substrate der Enzyme zu, um die
verschiedenen elektroaktiven Verbindungen zu erzeugen,
- e. man misst den faradischen Strom, der den verschiedenen elektroaktiven
Verbindungen auf der Oberfläche
der Elektrode entspricht, indem man die für jede Verbindung spezifische
Spannung anlegt.
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Die
unterschiedlichen Marker aus Schritt c) sind enzymatische oder andere
Marker. Die Substrate der Enzyme erzeugen verschiedene elektroaktive
Verbindungen und die anderen Marker sind redoxspezifische Marker.
Die auf den Elektroden fixierten Zielnukleinsäuren sind bevorzugt einzelsträngig.
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Da
die Erzeugung des faradischen Stroms mit dem Vorliegen der spezifischen
elektroaktiven Verbindung verbunden ist, kann daraus auf das Vorliegen
oder Fehlen der Nukleinsäuren
in der Ausgangsprobe geschlossen werden.
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Selbstverständlich kann
das vorstehend angeführte
Verfahrensbeispiel abgeändert
werden, zum Beispiel indem die für
die verschiedenen Nukleinsäuren
spezifischen Sonden auf den Elektroden fixiert werden und indem
die Zielnukleinsäuren
an die verschiedenen Erkennungsmittel gekoppelt werden, zum Beispiel
während
eines Amplifikationsschrittes mittels PCR.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
es somit, mikrobielle oder virale Verunreinigungen in Lebensmittelproben oder
in einer biologischen Probe schnell und mühelos zu identifizieren.
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Für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Analyse einer biologischen Probe ist es allgemein zu empfehlen,
eine vorherige spezifische Amplifikation der nachzuweisenden DNA
vorzunehmen. Die PCR-Reaktion kann direkt an der Probe oder nach
vorheriger Reinigung der Proben-DNA vorgenommen werden. Entsprechend
der zur Verfügung
stehenden Probenmenge und den Zielen, die von der Person verfolgt
werden, die das erfindungsgemäße Verfahren
durchführt,
wählt man
die eine oder andere Technik. Der Fachmann kennt die Techniken,
die zur Isolierung von DNA aus einer biologischen Probe anzuwenden
sind.
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Für den Fall,
dass das Verfahren in einem automatisierten und/oder miniaturisierten
System durchgeführt
wird, kann die Isolierung der DNA direkt auf den Elektroden durchgeführt werden,
zum Beispiel unter Verwendung der Lehre des Patents WO 97/41219,
so dass die auf diese Weise isolierte DNA anschließend mittels PCR
amplifiziert werden kann.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1:
Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens auf
einer siebgedruckten Elektrode.
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2:
Voltammogramm, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf Elektroden
erhalten wurde, die a) mit der amplifizierten DNA des HCMV (4.109 Kopien in der Lösung) und b) mit der amplifizierten
DNA des ETS2-Gens beschichtet sind.
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3:
Eichkurven (S/R, Signal/Rauschen) der mittels mehrerer Methoden
amplifizierten DNA des HCMV. Man verwendet eine logarithmische Skala.
- • a–c: Hybridisierung
auf Elektroden mit kolorimetrischem (a) oder elektrochemischem (b,
c) Nachweis.
- • d:
Hybridisierung und konventioneller kolorimetrischer Nachweis auf
Mikrotiterplatten.
- • e:
Quantitative Bestimmung der DNA mittels ETB-Fluoreszenz ausgehend
von einer Agarosegelelektrophorese.
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4:
Vergleichsstudie der Spezifität
des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch elektrochemischen (schwarz), spektrophotometrischen (weiss)
Nachweis auf Elektroden oder durch die konventionelle kolorimetrische
Methode (grau). Es werden amplifizierte Fragmente des ETS2-Gens,
von EBV- und HCV-Viren und eine Positivkontrolle und eine Negativkontrolle
der amplifizierten HCMV-DNA verwendet. Logarithmische Skala.
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5:
Vergleichsstudie der Kapazität
des Nachweises von amplifizierter HCMV-DNA in menschlichen Proben
(1–10)
durch die konventionelle kolorimetrische Methode auf Mikroplatten
(weiss) oder das erfindungsgemäße Verfahren
(schwarz). Es wurde eine Positivkontrolle (+) und zwei Negativkontrollen
(–) eingeschlossen.
Logarithmische Skala.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: DNA-Extraktion
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Die
HCMV-DNA wird gemäß den Empfehlungen
des Herstellers mit einem kommerziellen DNA-Extraktionskit aus der
humanen embryonalen Lungenfibroblastenzelllinie MRC5 extrahiert,
die mit dem Virusstamm AD169 infiziert wurde. Diese Technik ist
dem Fachmann bekannt und verschiedene Hersteller bieten Kits an,
die eine solche Extraktion ermöglichen.
Insbesondere konnte festgestellt werden, dass es die Kits Invisorb
von Invitek oder QiaAmpBlood von Qiagen erlauben, gute Ergebnisse
zu erzielen.
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Die
Zellen werden lysiert, auf Siliciumdioxid adsorbiert und dann mittels
Zentrifugation gewaschen. Die DNA wird in einem geeigneten Puffer
eluiert und der Träger
wird verworfen. Die DNA kann anschließend amplifiziert werden.
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Beispiel 2: PCR-Amplifikation
der HCMV-DNA
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Man
verwendet die Primer AC1 (SEQ ID NO 1) und AC2 (SEQ ID NO 2), die
ein 406 Basenpaare langes Fragment eines konservierten Bereichs
amplifizieren, der in der HIND III X-Region des US-Genoms des Cytomegalovirus
liegt (Drouet et al., 1993, J. Virol. Methods, 45, 259–76).
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Die
PCR-Reaktionen werden gemäß den üblichen
dem Fachmann bekannten Techniken an einer DNA-Matrize durchgeführt, wie
sie in Beispiel 1 hergestellt wird. Es werden 35 Zyklen mit den
folgenden Merkmalen durchgeführt:
Denaturierung bei 92°C – 15 s,
Hybridisierung bei 55°C – 30 s,
Elongation bei 72°C – 30 s.
Der Denaturierungsschritt dauert 7 min für den ersten Zyklus und auf
den Elongationsschritt des letzten Zyklus folgt ein Halten der Temperatur
bei 72°C
während
2 weiterer Minuten.
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Bei
jeder Versuchsserie wird eine Negativkontrolle eingeschlossen, die
keine DNA-Matrize enthält.
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Beispiel 3: Quantitative
Bestimmung der DNA und Herstellung einer Konzentrationsreihe von
amplifizierter HMVC-DNA
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Es
werden Verdünnungsreihen
der gemäß Beispiel
2 amplifizierten DNA hergestellt und in Gegenwart einer kalibrierten
Menge DNA auf Agarosegel mit ETB analysiert. Man stellt fest, dass
die Konzentration der amplifizierten DNA 10,5 pmol/ml beträgt, was
6,3·1012 Kopien/ml entspricht.
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Durch
serielle Verdünnungen
der konzentrierten Lösung
der amplifizierten DNA in der Negativkontrolle der PCR wird eine
Verdünnungsreihe
(von 6,3·104 bis 6,3·1012 Kopien/ml)
hergestellt.
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Beispiel 4: Hybridisierung
auf Elektroden und elektrochemischer oder kolorimetrischer Nachweis
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Der
Nachweis der DNA durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt in vier
Schritten:
- a. Immobilisierung der Ziel-DNA
- b. Hybridisierung der markierten Sonde
- c. Inkubation des Enzymkonjugates
- d. Zugabe des Nachweissubstrates
- e. Voltammetrischer oder kolorimetrischer Nachweis des von dem
Enzym erzeugten Produkts.
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2 μl amplifizierte
DNA werden in einem alkalischen Medium (0,4 M Natronlauge) 10 min
bei Umgebungstemperatur denaturiert.
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Anschließend werden
300 μl des
1,5 M Ammoniumacetat enthaltenden Fixierungspuffers zugegeben und
die Elektroden eingetaucht. Es wird über Nacht bei 37°C inkubiert.
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Die
Elektroden werden dann mit destilliertem Wasser gewaschen und 30
min bei 37°C
in einem Hybridisierungspuffer (6 × SSC, 0,1% SDS) inkubiert,
der 100 ng/ml einer biotinylierten AC3-Sonde enthält, die
für die
amplifizierte Sequenz des HCMV (SEQ ID NO 3) spezifisch ist.
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Dann
wird ein Waschzyklus durchgeführt,
der aus 5 1-minütigen
Inkubationen in 500 μl
frisch hergestellter Waschlösung
(6 × SSC,
1% SDS) besteht.
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Anschließend werden
die Elektroden 15 min bei Umgebungstemperatur in 100 μl Puffer
(100 mM Tris HCl pH 7,5–50
mM NaCl–5
g/l Magermilch) inkubiert, der das Streptavidin-Peroxidase-Konjugat
(1,6 Einheiten/ml) enthält,
und unmittelbar danach wird ein Waschzyklus durchgeführt, wie
er vorstehend beschrieben ist.
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Die
Elektrode wird dann in 50 μl
einer OPD-Substratlösung
(40 mM Zitronensäure,
150 mM Na2HPO4, 5
mM NaCl, 0,02% H2O2,
eine OPD-Tablette (Argène-Biosoft)
in 10 ml Puffer) eingetaucht und es wird bei Umgebungstemperatur
30 min im Dunkeln inkubiert.
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Das
wasserlösliche,
farbige und elektroaktive Reaktionsprodukt 2,2'-Diaminoazobenzol
wird mittels Absorptionsspektrophotometrie und Differentialpulsvoltammetrie
(DPV) nachgewiesen, um die beiden Methoden zu vergleichen.
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Für die spektrophotometrische
Ablesung werden die Elektroden entfernt und die Ablesung der Vertiefungen
wird bei 492 nm durchgeführt.
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Für die Ablesung
mittels DPV wird eine Pt-Elektrode als Gegenelektrode und eine Ag/AgCl-Elektrode als
Pseudoreferenzelektrode verwendet. Man verwendet einen Potentiostat μ-Autolab
(von EcoChemie), der durch Verwendung des Programms GPSE 3 (EcoChemie)
mit einer Benutzeroberfläche
eines PC verbunden ist. Die DPV wird mit einer Impulshöhe von 25
mV, einer Spannungsstufe von 5 mV, einer Impulsdauer von 0,05 s
und einem Intervall von 0,5 s zwischen zwei Impulsen durchgeführt.
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Bei
jeder Versuchsreihe werden 2 Negativkontrollen (alle Reagenzien,
aber keine DNA) eingeschlossen. So werden die optischen Werte oder
die Stromwerte durch die Werte dividiert, die sich für diese
Kontrolle ergeben, und es wird angenommen, dass die Proben positiv
sind, wenn das Verhältnis
Antwort/Blindwert über 2
beträgt.
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Man
erhält
folgende Ergebnisse:
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a. Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Nachweis von DNA
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Die 2 zeigt
die durch DPV aufgenommenen Peaks, die für eine Elektrode, die mit der
DNA des amplifizierten HCMV in Kontakt gebracht wurde (2a), oder für die Negativkontrolle (2b) erhalten wurden. Diese Figur zeigt
eindeutig, dass das erfindungsgemäße Verfahren den Nachweis von
in Lösung
vorliegender DNA mittels DPV erlaubt.
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b. Spezifität, Reproduzierbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Um
die Spezifität
und die Reproduzierbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens zu messen, wurden die
Peaks verglichen, die mit 30 Elektroden erhalten wurden, welche
entweder mit amplifizierter HCMV-DNA oder mit amplifizierter DNA
eines humanen ETS2-Gens beschichtet waren. Da die AC3-Sonde spezifisch
für HCMV
ist, darf sie nicht an die DNA des ETS2-Gens binden. Es wird demnach
keine enzymatische Reaktion stattfinden und man sollte somit keinen
Strompeak für
das ETS2-Gen beobachten.
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Man
erhält
die folgenden Stromwerte:
HCMV: 3300 ± 100 nA (Standardabweichung
3%)
ETS2: 61 ± 12
nA (Standardabweichung 19%)
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Dies
zeigt, dass das Verfahren reproduzierbar ist und dass sich die Sonde
in dem verwendeten spezifischen Hybridisierungspuffer nicht passiv
an die Elektroden bindet, sondern an die komplementären Sequenzen,
die bereits auf den Elektroden adsorbiert sind.
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c. Nachweisgrenzen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
Vergleich mit der kolorimetrischen Methode
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Die
Konzentration der amplifizierten HCMV-DNA wird im Bereich von 0,1
bis 106 Attomol (6,3·104 bis 6,3·1011 Kopien/ml) variiert. Man verwendet die
Eigenschaften des durch die Enzymreaktion erzeugten Produkts zum
Vergleich der voltammetrischen und kolorimetrischen Methoden.
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Die 3a und 3b zeigen
die Kurven, die mit der kolorimetrischen beziehungsweise elektrochemischen
Methode erzielt wurden.
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Es
wird ebenfalls ein Vergleich mit anderen Methoden durchgeführt: Kolorimetrie
gemäß dem kommerziellen
Kit HybridowellTM (ArgèneBiosoft) (3d) oder Fluoreszenzdensitometrie
auf Agarosegel (3e).
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Es
ist zu beobachten, dass die Eichkurve (3b) der amplifizierten HCMV-DNA im Bereich 50–2000 Attomol
(3·107 amplifizierte DNA-Moleküle) linear ist, was einen Nachweis
von ungefähr
10-mal weniger DNA-Molekülen
ermöglicht
als mit der kolorimetrischen Methode unter den gleichen Bedingungen
(3a). Auf alle Fälle
ist die Empfindlichkeit der Methode weit höher als die der Fluoreszenz
auf Agarosegel (3e, Nachweisgrenze
von 14 Femtomol) und entspricht derjenigen der kolorimetrischen
Systeme auf Mikrotiterplatten (3d).
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Um
die Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen, wurde
das OPD-Substratvolumen, das zum Nachweis zugegeben wurde, verringert
(10 μl anstellen
von 50 μl).
Die erhaltene Kurve ist in 3c dargestellt,
und es ist festzustellen, dass die Nachweisgrenze dann auf 0,6 Attomol
(3,6.105 amplifizierte DNA-Moleküle) gebracht
wird. Das ist 83-mal empfindlicher als die kolorimetrische Technik
auf Mikrotiterplatten.
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In
den nachfolgenden Versuchen wird jedoch für die Substratlösung ein
Volumen von 50 μl
beibehalten.
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d. Selektivität, Spezifität des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Es
wurden unterschiedliche DNAs verwendet, um die Spezifität des erfindungsgemäßen Verfahrens zu
bewerten. Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
Es wurde ein Vergleich mit den anderen beiden kolorimetrischen Methoden,
der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen und der Methode
auf Mikrotiterplatten, durchgeführt.
Die verwendeten DNAs sind die amplifizierte HCMV-DNA und die DNA
des humanen ETS2-Gens und die viralen DNAs des Epstein-Barr-Virus
(EBV) oder des Hepatitis C-Virus (HCV).
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Man
stellt fest, dass bei Verwendung der für diese DNA spezifischen Sonde
die Methode einen spezifischen und selektiven Nachweis der HCMV-DNA
ermöglicht,
was bestätigt,
dass diese Sonde beim Hybridisierungsschritt nicht passiv an die
Elektroden adsorbiert wird.
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e. Charakterisierung klinischer
Proben
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird auf 10 Proben von humanem Serum (4 negative, 6 positive, wie
zuvor durch quantitative PCR bestimmt wurde, und die zwischen 2
und 99 Kopien/μl
HCMV-DNA vor Amplifikation aufweisen) angewandt, an welchen eine
Amplifikation vorgenommen wurde, wie sie in Beispiel 2 beschrieben
ist.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielten Ergebnisse werden mit denen verglichen, die mit der konventionellen
kolorimetrischen Methode in Mikrotiterplatten erzielt wurden.
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Die 5 zeigt,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
keine falschen Positivproben oder falschen Negativproben liefert
und dass die Ergebnisse, die für
alle untersuchten Proben erhalten wurden, mit den Erwartungen übereinstimmen.
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Es
zeigt sich außerdem,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
mindestens genauso empfindlich ist wie die konventionelle kolorimetrische
Methode und dass, wenn die Anzahl der Ausgangskopien gering ist,
das erfindungsgemäße Verfahren
es ermöglicht,
ein besseres Signal/Rausch-Verhältnis zu
erzielen (Proben 5 und 6).
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