DE60119789T2 - Chirale gerüste und deren herstellung - Google Patents

Chirale gerüste und deren herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE60119789T2
DE60119789T2 DE60119789T DE60119789T DE60119789T2 DE 60119789 T2 DE60119789 T2 DE 60119789T2 DE 60119789 T DE60119789 T DE 60119789T DE 60119789 T DE60119789 T DE 60119789T DE 60119789 T2 DE60119789 T2 DE 60119789T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
salt
formula
compound
salt according
alkyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE60119789T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60119789D1 (de
Inventor
Charles Richard LLOYD
Chirotech Technology Ltd. Stephen John C. TAYLOR
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chirotech Technology Ltd
Original Assignee
Chirotech Technology Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from GB0031808A external-priority patent/GB0031808D0/en
Priority claimed from GB0031810A external-priority patent/GB0031810D0/en
Application filed by Chirotech Technology Ltd filed Critical Chirotech Technology Ltd
Publication of DE60119789D1 publication Critical patent/DE60119789D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60119789T2 publication Critical patent/DE60119789T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D211/00Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings
    • C07D211/04Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
    • C07D211/06Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D211/36Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D211/60Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Hydrogenated Pyridines (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Diese Erfindung betrifft chirale Gerüste, deren Herstellung sowie neue chemische Zwischenprodukte, die zur Synthese solcher Gerüste geeignet sind; die Gerüste können für die Herstellung informationsreicher Bibliotheken über Einzelenantiomerverbindungen verwendet werden.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Bei der Entdeckung von Arzneimitteln kann zum Durchmustern eine Bibliothek eingesetzt werden, wobei einzelne Verbindungen Einzelisomere darstellen. Dies erzeugt dreidimensionale Informationen, die durch Anwendung von Rechenverfahren zur Optimierung von Leitstrukturen verbessert werden können. Zur Herstellung von Einzelisomer-Bibliotheken sollten die geeigneten chiralen Gerüstvorläufer in isomerisch reiner Form vorliegen, wobei die relative und absolute Konfiguration über alle stereogenen Zentren definiert wird. Es ist ebenso von Bedeutung, dass für ein Gerüst mit einer bestimmten Bindungskonnektivität alle möglichen Stereoisomeren hergestellt werden können. Daher kann eine Reihe von Gerüsten dieser Art chemisch in verschiedene, jedoch definierte Richtungen im 3D-Raum ausgearbeitet werden, um isomere Verbindungen zu ergeben, welche stark unterschiedliche Eigenschaften in einer chiralen biologischen Umgebung aufweisen.
  • Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Entwicklung von Synthesewegen für Gerüste besteht darin, dass die Chemie das Leistungsvermögen für eine Übertragung auf großtechnischen Maßstab aufweisen sollte. Für den Fall, dass das Durchmustern von Bibliotheken geeignete Leitstrukturverbindungen erzeugt, kann das geeignete Gerüst anschließend in ausreichender Menge hergestellt werden, um beliebige anschließende Arzneimittelentdeckung und -entwicklung zu unterstützen.
  • Pipecolinsäure und 4-Hydroxypipecolinsäure sind natürliche nichtproteinogene Aminosäuren, die in Pflanzen vorkommen. Zusätzlich zu der freien Aminosäure kommt Pipecolinsäure auch in komplexen biologisch aktiven Molekülen vor (zum Beispiel siehe Nicolaou et al.; J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 4419–4420). Derivate von Pipecolinsäure sind dafür bekannt, dass sie anästhetische (GB-A-1166802), NMDA-agonistische und antagonistische (Ornstein et al.; J. Med. Chem. 1989, 32, 827–833), gerinnungshemmende (Okamoto et al.; Biochem. Biophys. Res. Commun. 1981, 101, 440–446) und Glycosidase-Aktivität (Bruce et al.; Tetrahedron 1992, 46, 10191–10200) aufweisen. Pipecolinsäuren sind auch in der Peptidchemie als Prolinanaloga verwendet worden (Copeland et al.; Biochem. Biophys. Res. Commun. 1990, 169, 310–314). In Anbetracht der dargelegten vielfältigen Wirkungen solcher Pipecolinsäurederivate stellen Einzelenantiomerbibliotheken, die solche Verbindungen als Gerüst verwenden, ein äußerst wünschenswertes Hilfsmittel zum Durchmustern dar.
  • Für einen aktuellen Übersichtsartikel über die Synthese von Pipecolinsäuren, siehe Couty, Amino Acids 1999, 16, 297–320. Ein allgemeiner Syntheseweg für racemische 4-Hydroxypipecolinsäurederivate stellte die Verwendung einer Acyliminiumion-Ringbildung an einem zweckmäßig geschützten Homoallylamin dar (Hays et al.; J. Org. Chem. 1990, 56, 4084–4086). Dieser Ansatz ist unter der Voraussetzung, dass eine chirale Schutzgruppe bei der Synthese verwendet wird, an die Bereitstellung enantiomer reiner cis-4-Hydroxypipecolinsäurederivate angepasst worden (Beaulieu et al.; J. Org. Chem. 1997, 62, 3440–3448). Die Schutzgruppe ermöglicht jedoch keine beliebige asymmetrische Induktion, und die Enantiomere müssen durch eine aufwändige Mischkristallisation mit (-)-Camphersulfonsäure getrennt werden. Als ähnlicher Ansatz für die Synthese wird eine Trennung durch Umkristallisation eines diastereomeren Zwischenproduktes beschrieben (Skiles et al.; Bioorg. Med. Chem. Lett. 1996, 6, 963–966).
  • Eine weitere allgemeine Arbeit im Bereich der Synthese von enantiomer reinen cis-4-Hydroxypipecolinsäurederivaten stellte das Festlegen der Stereochemie der Carboxylatgruppe unter Verwendung einer (L)-Asparaginsäure und die Verwendung dieses Stereozentrums zur Steuerung der Reduktion eines Ketons an Position 4 dar (Golubev et al.; Tetrahedron Lett. 1995, 36, 2037–2440; Bousquet et al.; Tetrahedron 1997, 46, 15671–15680). Es sind zwei Wege, die sich von Kohlenhydratausgangsmaterialien ableiten, beschrieben worden, nämlich eine atomineffiziente Synthese ausgehend von D-Glucohepton-1,4-lacton (Di Nardo und Varela; J. Org. Chem. 1999, 64, 6119–6125) und von D-Glucosamin (Nin et al.; Tetrahedron 1993, 422, 9459–9464). Alle diese Ansätze ergaben nur das cis-Diastereomer. Insbesondere besteht weiterhin eine Aufgabe zur Synthese der zwei Stereoisomere von trans-4-Hydroxypipecolinsäure in zweckmäßig geschützter Form, insbesondere der N-Boc-Derivate (i) und (ii)
  • Figure 00030001
  • Der häufigste Ansatz stellte die Synthese des cis-Diastereomers und eine anschließende langwierige Inversion der 4-Hydroxygruppe dar. Ein alternativer Ansatz hat eine Ringerweiterung von 4-Hydroxy-L-prolin eingesetzt (Pellicciari et al.; Med. Chem. Res. 1992, 2, 491–496) und stellt Zugang zu beiden Diastereomeren von 4-Hydroxy-L-pipecolaten bereit. Dieser Weg ist jedoch aufgrund der zwei Chromatographieschritte, die für die Trennung von Regio- und diastereomeren Gemischen erforderlich sind sowie aufgrund des Erfordernisses, dass das gefährliche Reagenz Ethyldiazoacetat zur Ringerweiterung eingesetzt wird, im großtechnischen Maßstab uninteressant.
  • Beide Enantiomere von 2-Acetamidopent-4-ensäure sind über biologische Spaltung eines racemischen Gemisches in großen Mengen leicht verfügbar und als solche wertvolle chirale Bausteine. Unter Verwendung von chemikalischen Verfahren aus der Standardliteratur ist es möglich, beide Enantiomere von in geeigneter Weise geschützter 2-Acetamidopent-4-ensäure in Gemische von Diastereomeren (A) und (B) umzuwandeln
  • Figure 00040001
  • Diese diastereomeren Estergemische (A) und (B) können zweckmäßige Zwischenprodukte für die Herstellung von Gerüsten darstellen, wenn ihre Trennung leicht erreicht werden könnte. Obwohl selektive Kristallisation oftmals ein einfaches Mittel zum Erreichen messbarer Spaltung von Diastereomeren bereitstellen kann, ist dieses Verfahren für Gemische (A) und (B), welche als Öle erhalten werden, nicht anwendbar.
  • In der Literatur liegen vereinzelte Berichte vor, die angeben, dass Biokatalyse als Mittel zum Durchführen einer Trennung von Diastereomerengemischen verwendet werden kann. Zum Beispiel siehe Wang et al.; J. Org. Chem., 1998, 63, 4850–3; Hiroya et al.; Synthesis, 1995, 379–81; Mulzer et al.; Liebigs Ann. Chem., 1992, 1131–5.
  • J. Am. Chem. Soc. 86 (1964), 1844–6 offenbart, dass die Hydroborierung von D-Baikiain (4,5-Dehydro-DL-pipecolinsäure) über dessen N-Carbobenzyloxymethylester-Derivat nach Entfernung der Schutzgruppen zu 72 trans-5-Hydroxy-DL-pipecolinsäure und 28 % trans-4-Hydroxy-DL-pipecolinsäure führte, die durch präparative Ionenaustausch-Säulenchromatographie trennbar sind.
  • Bull. Soc. Chim. Belg. Bd. 91, Nr. 8 (1982), 713–723 offenbart, dass Z-trans-5-OH-L-pipecolinsäure zusammen mit Z-cis-4-OH-L-pipecolinsäure durch Reduktion des Oxymercurierungs-Produktes von Z-L-Baikiain (z-1,2,5,6-l-Tetrahydropyridin-2-carbonsäure) in einem Verhältnis von 7 : 3 erhalten wurden. Das umgekehrte Verhältnis der Zusammensetzung wurde unter Verwendung von Trifluoracetat erhalten, wodurch Zugang zur Herstellung von einem der zwei Isomeren ermöglicht wurde.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Kombination aus der Nutzung einer Kombination von komplementären chiralen Gerüsten und dem Auffinden von Verfahrenschemie, die die Herstellung solcher Verbindungen in großtechnischem Maßstab ermöglicht. Zum Beispiel bezieht sich die vorliegende Erfindung auf neue Verfahrenschemie für die Erzeugung einer Reihe von Gerüsten, die vier trifunktionalisierte Piperidine, die Pipecolinsäurederivate (a)–(d) umfassen
    Figure 00060001
    wobei R1 H, Alkyl, Alkoxy oder Aryl ist, und R2 H oder Alkyl ist. Solche Gruppen weisen üblicherweise bis zu 20 C-Atome auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist R1 Benzyloxy und R2 ist Methyl. Für den Zweck dieser Erfindung versteht man unter R2 = H, dass Salzformen umfasst sind.
  • Das Vorliegen von N-Boc und Methylester- (oder ähnlichen) Schutzgruppen in diesen Verbindungen ermöglicht selektive Ausarbeitung jeder der vorliegenden Funktionalitäten. Verfahren zur Ausarbeitung sind dem Fachmann wohlbekannt.
  • Für derartige weitere Verwendungen, z.B. für die Erzeugung von Bibliotheken in der kombinatorischen Chemie, sollten die vier chiralen Gerüste (a–d) in einer Ausführung bereitgestellt sein, wobei sie jeweils auf dieselbe Art und Weise, üblicherweise durch die parallele, selektive Einführung einer Gruppe an einem funktionellen Rest am Ring und anschließend durch Entfernung der Schutzgruppe eines anderen funktionellen Restes und durch die Einführung einer weiteren Gruppe, etc. behandelt werden können. Für diesen Zweck können die Gerüste in getrennten Gefäßen, in einer einzelnen Einheit, z.B. einer Platte mit vielen Vertiefungen, bereitgestellt sein. Aus dieser Anordnung ist es möglich, eine Bibliothek von Verbindungen zu erzeugen, die Einzelenantiomere von entsprechenden Verbindungen umfassen, wobei sich die strukturelle Unterscheidung von der Stereochemie der Ringsubstituenten ableitet, wie durch Formeln (a)–(d) gezeigt.
  • In einem bestimmten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Entdeckung von biokatalytischen Trennungen von beiden Diastereomerengemischen (A) und (B), und dadurch wird Zugang zu allen vier Diastereomeren der Piperidine bereitgestellt, ohne dabei auf einen chemischen Inversionsschritt zurückzugreifen. Das beschriebene Verfahren verwendet Chemie, die in jedem Schritt der Übertragung auf großtechnischen Maßstab zugänglich ist.
  • Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Entdeckung, dass neue Salze von N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin (i) und (ii) und das andere Enantiomer davon die Verbesserung des Diastereomerenüberschusses (de) durch Umkristallisation/Kristallisation von teilweise angereichertem Material aus einem geeigneten Lösungsmittel ermöglicht. Auf diese Weise stellt die vorliegende Erfindung über einfaches Spalten von angereicherten Salzen ein praktisches und messbares Verfahren bereit, welches Zugang zu N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin (i) oder dem anderen Enantiomer davon ermöglicht, während die entsprechende freie Säure ein Öl ist. Dieses Verfahren ermöglicht ein sehr hohes Maß an Reinheitskontrolle (chemische, diastereomere und enantiomere Reinheitskontrolle) der Produkte.
  • Die neuen Salze können durch Formel (1)
    Figure 00070001
    oder durch das andere Enantiomer davon dargestellt werden, wobei X+ ein Kation ist.
  • Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
  • Mittels der Erfindung kann ein Piperidin der Formel (4), wobei die relative Stereochemie der C-2- und C-4-Substituenten trans ist, zweckmäßig über die enzymatische Trennung des Gemisches von Diastereomeren hergestellt werden, die durch die Formel (5) dargestellt sind
    Figure 00080001
    wobei Z eine beliebige geeignete Gruppe ist.
  • Derselbe Ansatz ist auf die Reihe der anderen Enantiomere anwendbar. Die Spaltung an sich ergibt das Piperidin (4) wahrscheinlich nicht in ausreichend hoher diastereomerer Reinheit. Daher kann das entsprechende N-Boc-Derivat (I), welches eine zweckmäßig geschützte Form zur weiteren chemischen Ausarbeitung darstellt, mit dem cis-Diastereomer verunreinigt sein; die vorliegende Erfindung stellt Mittel zur Trennung dieser Verbindungen bereit.
  • Eine wesentliche Eigenschaft von neuen Salzen (1) der vorliegenden Erfindung stellt Kristallinität dar. Geeignete Salze wurden durch Durchmustern einer Reihe von sowohl achiralen als auch chiralen Aminbasen identifiziert. Daher stellt X+ in Formel (1) ein protoniertes Amin dar, und X ist üblicherweise ein primäres Amin. Bevorzugte primäre Amine sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethylamin, Benzylamin und (S)-α-Methylbenzylamin[(R)-α-methylbenzylamin für das andere Enantiomer]. Benzylamin ist besonders bevorzugt.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erfordert die teilweise diastereomere Anreicherung des Salzes (1) vor der Kristallisation/Umkristallisation. Bevorzugt wird ein Salz von mindestens 60 % de (Diastereomerenüberschuss) verwendet, stärker bevorzugt von mindestens 80 % de. Umkristallisation von solchem Material führt zu einer signifikanten Verbesserung der Diastereomerenreinheit, üblicherweise bis zu mindestens 90 % de und häufig bis zu mindestens 95 % de oder höher.
  • Die Identifizierung eines Lösungsmittels oder eines Gemisches von Lösungsmitteln, die für die Umkristallisation des Salzes (1) geeignet sind, wird durch herkömmliche Mittel ausgeführt, wie sie routinemäßig durch einen Fachmann praktiziert werden. Solche Lösungsmittel sind üblicherweise aus C1 -4-Alkanolen, Dialkylethern und einfachen Carbonsäureestern, wie zum Beispiel Ethylacetat, ausgewählt. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bewirkt Umkristallisation des Benzylaminsalzes von (1) aus einem Gemisch von tert-Butylmethylether und Methanol von 2 : 1 eine Zunahme an diastereomerer Reinheit von 80 % de auf > 98 % de.
  • Die zwei Diastereomerenpaare A und B können unter Verwendung eines Enzyms in einer im Hinblick auf das Volumen effizienten Art und Weise gespaltet werden; die Substratkonzentration beträgt üblicherweise 100 g/l oder mehr. Geeignete Enzyme für die biokatalytische Trennung können durch herkömmliche Durchmusterungsverfahren identifiziert werden. Obwohl eine derartige Durchmusterung nichtfunktionsfähige oder weniger bevorzugte Enzyme identifizieren kann, ist das allgemeine Verfahren bekannt und, da es routinemäßig durchgeführt wird, kann es zur Identifizierung weiterer funktionsfähiger Enzyme verwendet werden. Für das Gemisch von Diastereomeren A ist das bevorzugte Enzym Lipase AY30. Für das Gemisch von Diastereomeren B ist das bevorzugte Enzym Chirazyme L9. Obwohl beide Enzyme das trans-Diastereomer bevorzugt hydrolysieren, sind ihre Art und Weise der Unterscheidung zwischen cis und trans deutlich unterschiedlich. Wenn jedes der Enzyme zum Hydrolysieren des alternativen Diastereomerenpaars verwendet wird, sind Unterschiede deutlich ersichtlich.
  • Lipase AY30 hydrolysiert bevorzugt das trans-Diastereomer von Paar (B), während Chirazyme L9 kein Diastereomerenpaar (A) hydrolysiert. Daher ist es klar ersichtlich, dass in diesem Fall die Selektivität von Lipase AY durch die relative Stereochemie an C-2 und C-4 gesteuert wird. Dies ist eine sehr ungewöhnliche Beobachtung bei enyzmatischen Spaltungen, welche üblicherweise zwischen Stereozentren auf Grundlage der absoluten Konfiguration an der Stelle, an welcher die Reaktion stattfindet, unterscheiden.
  • Figure 00100001
    Schema 1
  • In Schema 1 ist R3 H, Alkyl oder Aryl, z.B. von bis zu 20 C-Atomen.
  • Die Produkte der Spaltung sind (A1) und (A2) aus Paar (A), wie in Schema 1 gezeigt. (A1) und (A2) sind untrennbar, die Reaktion des Gemisches mit Phthalsäureanhydrid bildet jedoch das Hemiphthalatderivat (A3) aus (A2), welches von (A1) durch Verteilung zwischen gesättigtem wässrigem Ammoniumcarbonat und Toluol abgetrennt werden kann (Schritt (i)). (A3) wird aus der wässrigen Phase durch Ansäuern auf einen pH-Wert von 1 gewonnen, und Extraktion in Toluol und Erhitzen unter Rückfluss in 2M HCl (Schritt (ii)) lässt die freie Aminosäure zurück (A4). Das N-Boc-Derivat A4 kann der oben beschriebenen Diastereomerenanreicherung unterzogen werden. In Schritt (iii) wird (A1) unter Verwendung von Standardbedingungen, üblicherweise Kaliumcarbonat in Methanol, zu (A5) deformyliert, welches, wenn R1 Benzyloxy und R2 Methyl ist, ein kristalliner Feststoff ist. Umkristallisation hiervon ermöglicht Kontrolle über die Reinheit sowie ein Verfahren zur Steigerung des Diastereomerenüberschusses dieser Verbindung, sodass eine einzelne Diastereomerenverbindung erhalten werden kann. Verbindungen (A5) und (A4) werden leicht durch herkömmliche Schutzgruppenmanipulationen zu chiralen Gerüsten (a) bzw. (b) umgewandelt.
  • Auf ähnliche Art und Weise sind die Produkte aus der Spaltung von Paar (B) die entsprechenden enantiomeren Verbindungen (B1) und (B2), welche unter Verwendung derselben Chemie zu Gerüsten (c) und (d) ausgearbeitet werden können.
  • Figure 00110001
  • Insgesamt stellt das Verfahren der vorliegenden Erfindung ein messbares und in der Ausführung einfaches Mittel zum Erhalten eines beliebigen Gerüstes der vier chiralen Gerüste (a)–(d) und verwandter Strukturen davon dar.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Bezüglich Beispiel 4, siehe auch Esch et al.; Tetrahedron 1991, 47, 4063–4076.
  • Beispiel 1
  • Synthese von N-tert-Butoxycarbamoyl-2R-carboxy-4R-hydroxypiperidin
  • Zu einer Lösung von 2R-Carboxy-4R-hydroxypiperidin (80 % de, 140 g, 0,97 mol) in H2O (1 l) und THF (500 ml) wurde Et3N (135 ml, 0,97 mol) tropfenweise hinzugefügt. Di-tert-Butyldicarbonat (317 g, 1,46 mol) in THF (500 ml) wurde unter kontinuierlichem Fluss hinzugefügt. Sobald der pH-Wert zu sinken begann, wurde ein weiterer Teil Et3N (135 ml, 0,97 mol) hinzugefügt und die Lösung wurde bei Raumtemperatur für 16 h gerührt. Das THF wurde unter Vakuum entfernt und die sich ergebende trübe Lösung wurde mit 6M HCl auf einen pH-Wert von 4 und anschließend mit 1M HCl auf einen pH-Wert von 3 angesäuert. EtOAc wurde hinzugefügt und das Gemisch wurde für 2 min gerührt. Die Phasen wurden getrennt und die wässrige Phase wurde mit EtOAc wurde extrahiert (3 × 1 l). Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit Kochsalzlösung (1 l) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum konzentriert, um N-tert-Butoxycarbamoyl-2R-carboxy-4R-hydroxypiperidin als ein viskoses gelbes Öl zu ergeben (182 g, 76 %). Dieses Material wurde direkt zur in Beispiel 3 beschriebenen Kristallisation verwendet.
  • Die Herstellung von N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin aus 2S-Carboxy-4S-hydroxypiperidin wurde unter Verwendung desselben Verfahrens ausgeführt.
  • Beispiel 2
  • Durchmustern von Kristallisation: Aminsalze von N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin
  • Acht Aminsalze von N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin wurden unter Verwendung des folgenden Verfahrens hergestellt: Zu einer Lösung von 500 mg N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin mit 19 % de in EtOAc (5 ml) wurde bei Raumtemperatur ein 1,1 molares Äquivalent des Amins hinzugefügt. Die Lösung wurde bei Raumtemperatur für 1 h gerührt, und anschließend im Kühlschrank gekühlt. Beliebige Kristalle wurden durch Filtration geerntet. Die durchmusterten Amine waren Ethylamin, Octylamin, Diisopropylamin, Cyclohexylamin, Dicyclohexylamin, Benzylamin, R-α-Methylbenzylamin und S-α-Methylbenzylamin. Die folgenden Amine ergaben kristalline Salze: Ethylamin, Benzylamin und R-α-Methylbenzylamin. Die Salze wurden umkristallisiert und de-Werte wurden durch GC bestimmt.
    • Ethylammoniumsalz: umkristallisiert aus MeOH/EtOAc, de 70 %
    • Benzylaminsalz: umkristallisiert aus MTBE, de 94 %
    • R-α-Methylbenzylammoniumsalz: umkristallisiert aus MeOH/MTBE, de 98 %
  • Beispiel 3
  • Herstellung und Umkristallisation aus N-tert-Butoxycarbamoyl-2R-carboxy-4R-hydroxypiperidin, Benzylaminsalz
  • N-tert-Butoxycarbamoyl-2R-carboxy-4R-hydroxypiperidin (80 % de, 182 g, 0,74 mol) wurde in EtOAc gelöst und die Lösung wurde auf Eis gekühlt. Benzylamin (81,2 ml, 0,74 mol) wurde tropfenweise hinzugefügt und Rühren wurde für 2 h fortgesetzt. Nach Kühlung über Nacht wurde der Feststoff durch Filtration gesammelt und getrocknet. Dieser Feststoff (154 g) wurde aus MeOH (150 ml) und MTBE (300 ml) umkristallisiert. Filtration ergab das Benzylaminsalz von N-tert-Butoxycarbamoyl-2R-carboxy-4R-hydroxypiperidin mit einer de > 98 % als einen weißen Feststoff (104 g, 40 %). 1H NMR (400 MHz, CD3OD) 7,40 (5H, m) 4,67 (0,4H, Nebenrotamer, m) 4,59 (0,6H, d, J 5,5, Hauptrotamer) 4,10 (2H, s) 3,94 (1H, br d, J 13,0) 3,59 (1H, m) 3,17 (1H, m) 2,48 (1H, m) 1,80 (1H, m) 1,43 (10H, m) 1,25 (1H, m).
  • Herstellung und Umkristallisation aus dem Benzylaminsalz von N-tert-Butoxycarbamoyl-2S-carboxy-4S-hydroxypiperidin wurde unter Verwendung desselben Verfahrens ausgeführt.
  • Beispiel 4
  • Herstellung von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin(methyl(N-benzyloxycarbamoyl)-4-formyloxypipecolat)
  • Paraformaldehyd (144,0 g, 4,8 mol) wurde in heißer Ameisensäure (6,5 l) gelöst und die sich ergebende Lösung wurde auf 25 °C abgekühlt. Methyl (2S-Benzyloxycarbamoyl)-pent-4-enoat (904,3 g, 3,4 mol) wurde hinzugefügt und die Lösung wurde für 72 h gerührt, wobei GC-Analyse zu diesem Zeitpunkt kein verbleibendes Ausgangsmaterial zeigte. Überschüssiges Lösungsmittel wurde unter Vakuum entfernt, und das Restöl wurde durch azeotrope Destillation mit Toluol (4 × 750 ml) getrocknet und über ein Kieselgelbett (silica plug) geführt und mit EtOAc eluiert. Beim Eindampfen des Lösungsmittels unter Vakuum blieb N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin als ein gelbes Öl (1056,3 g, 96 %) mit einem Verhältnis der Diastereomere von 1 : 1 zurück.
  • GC ergab: Durchlaufzeit 26,9 min (trans-Diastereomer) 27,6 min (cis-Diastereomer)
  • Synthese von N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin wurde aus Methyl(2R-benzyloxycarbamoyl)-pent-4-enoat unter Verwendung desselben Verfahrens ausgeführt und führte zu einer gleichwertigen Produktserie.
  • Beispiel 5
  • Durchmustern von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin (Gemisch A) durch enzymatische Hydrolyse
  • Acht Enzyme wurden zur Bewertung ihres Potenzials zur Hydrolyse entweder des R- oder des S-Formiates durchmustert. Die verwendeten Enzyme waren Chirazyme L1, Chirazyme L2, Chirazyme L9, Lipase PS, Lipase AY30, Lipase A6, Schweinepankreaslipase und Lipase aus Rhizopus javanicus. In jedem Fall wurde 150 mg Substrat mit 1,5 ml 50 mM Kaliumphosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,0, 1,5 ml MTBE und 10 mg Enzym in ein Szintillationsfläschchen gegeben. Die Reaktionen wurden kontinuierlich bei 25 °C in einem/einer Wasserbad/Schüttelvorrichtung bewegt. Nach 24 Stunden zeigte DSC (Dünnschichtchromatographie)-Analyse, dass Chirazyme L1 und Lipase AY30 das, Substrat selektiv hydrolysierten. GC-Analyse dieser zwei Reaktionen zeigte an, dass Lipase AY30 das selektivere Enzym war, welches bevorzugt das trans-Diastereomer hydrolysierte, und dass Chirazyme L1 eine entgegengesetzte Selektivität gegenüber dem cis-Diastereomer zeigte.
  • Eine ähnliche Durchmusterung wurde hinsichtlich des Substrates N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin (Gemisch B) unter Verwendung derselben acht Enzyme ausgeführt. In diesem Fall waren Lipase AY30 und Chirazyme L9 die einzigen Enzyme, die das Substrat selektiv hydrolysierten. Beide zeigten dieselbe Selektivität für die bevorzugte Hydrolyse des trans-Diastereomers, wobei Chirazyme L9 das selektivere Enzym war.
  • Beispiel 6
  • Enzymatische Spaltung von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin
  • Ein ummanteltes Reaktionsgefäß von 10 l, welches mit einem Überkopfrührer ausgestattet war, wurde mit N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin (1056,3 g) MTBE (3,6 l) und 50 mM Kaliumphosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,0 (4,5 l) beladen. Rühren wurde zur Bildung einer Emulsion gestartet, der pH-Wert wurde mit 5M NaOH wieder auf 7,0 eingestellt und die Temperatur wurde auf 20 °C eingestellt. Lipase AY30 (300 g) wurde hinzugefügt und Rühren wurde bei 20 °C fortgesetzt. Zu jeder Zeit während der Reaktion wurde der pH-Wert durch das Hinzufügen von 5M NaOH bei einem pH-Wert von 7,0 konstant gehalten. Nach 4 Tagen bei 20 °C wurde die Reaktion durch Filtration über Celite 521 beendet. Die zwei Phasen in dem Filtrat wurden getrennt und die organische Phase wurde zurückbehalten. Das Celite wurde mit Aceton (500 ml) aufgeschlämmt und filtriert. Dieses Filtrat wurde solange unter Vakuum konzentriert, bis unter Extraktion mit MTBE (2 × 500 ml) nur das wässrige Material übrig blieb. Die organischen Phasen wurden vereinigt, getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum konzentriert, um ein viskoses, trübes, gelbes Öl (903 g) zu ergeben, welches ein Gemisch aus dem restlichen Ausgangsmaterial, N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R-formyloxypiperidin mit 83 % de und dem Produkt N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4S-hydroxypiperidin mit 90 % de in einem ungefähren Verhältnis von etwa 1 : 1 darstellte. Dieses Öl wurde in dem nächsten Schritt unmittelbar verwendet.
  • Beispiel 7
  • Trennung des Gemisches der aus der enzymatischen Spaltung erhaltenen Verbindungen
  • Das in Beispiel 6 erhaltene Gemisch (900 g) und DMAP (17,9 g, 0,14 mol) wurde in CH2Cl2 (6 l) bei 20 °C gelöst. Et3N (450 ml, 3,22 mol) wurde über einen Zeitraum von 10 Minuten unter Verwendung eines Druckes hinzugefügt, der den Tropftrichter ausgleicht. Festes Phthalsäureanhydrid (239 g, 1,61 mol) wurde diskontinuierlich hinzugefügt und Rühren wurde für 18 h fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 1M HCl (3,5 l) gewaschen und die organische Phase wurde unter Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde in Toluol (4 l) wieder gelöst und mit gesättigtem (NH4)2CO3 (3 l) extrahiert. Die wässrige Phase wurde mit Toluol (1 l) gewaschen, und die vereinigten organischen Extrakte wurden getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum konzentriert, um N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R-formyloxypiperidin zu ergeben (545 g, 81 % d.e., 52 % Gesamtausbeute aus Beispiel 3). Die wässrige Phase wurde mit konz. HCl auf einen pH-Wert von 1 angesäuert und mit Toluol (2 l) extrahiert. Die Phasen wurden getrennt und die wässrige Phase wurde ein weiteres Mal mit Toluol (1 l) extrahiert. Die zwei organischen Phasen wurden vereinigt, getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum konzentriert, um ein 4-Hemiphthalatderivat von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4S-hydroxypiperidin zu ergeben (553 g, 38 % Gesamtausbeute aus Beispiel 6). Beide Produkte wurden unmittelbar in den nächsten Schritten verwendet.
  • Unter Verwendung derselben Verfahren wurde, wie in Beispielen 6 und 7 kurz dargestellt, N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4R,S-formyloxypiperidin in N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4S-formyloxypiperidin und ein 4-Hemiphthalatderivat von N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4R-hydroxypiperidin aufgetrennt, wobei der einzige Unterschied die Verwendung von Chirazyme L9 anstelle von Lipase AY30 bei der enzymatischen Spaltung darstellt.
  • Beispiel 8
  • Herstellung von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R-hydroxypiperidin
  • 81 % de von N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R-formyloxypiperidin (545 g, 1,70 mol) wurde in MeOH (1,5 l) gelöst und K2CO3 (23,5 g, 0,17 mol) wurde hinzugefügt. Das Gemisch wurde für 2 h bei Raumtemperatur gerührt, wonach die Reaktion vollständig war. MTBE (5 l) wurde hinzugefügt und die Lösung wurde mit H2O (3 l) gewaschen. Die organische Phase wurde getrocknet und unter Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde in heißem EtOAc (600 ml) gelöst, gekühlt und Kristallisation wurde durch das Hinzufügen von Heptan (75 ml) ausgelöst. Die erhaltenen Kristalle wurden filtriert und aus EtOAc (850 ml) umkristallisiert, um N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4R-hydroxypiperidin zu ergeben (145,4 g, > 99 % d.e.). Ein weiterer Ausschuss von Kristallen mit identischer Qualität (58,2 g, > 99 % d.e.) wurde aus den Flüssigkeiten erhalten (Gesamtausbeute 41 %).
    1H NMR (400 MHz, d6-DMSO) 7,37 (5H, m) 5,08, 2H, m) 4,64 (2H, m) 3,90 (1H, br s) 3,70 (1H, dt, J 8,5, 3,5) 3,59 (3H, br s) 3,47–3,27 (1H, br m) 2,19 (1H, m) 1,82 (1H, dd, J 13,5, 6,5) 1,54 (2H, m). GC (von Acetat abgeleitetes Material) ergab Durchlaufzeiten von 28,2 (Nebendiastereomer), 29,0 (Hauptdiastereomer) mit einem Verhältnis von 1 : 220.
  • Synthese von N-Benzyloxycarbamoyl-2R-carbomethoxy-4S-hydroxypiperidin wurde unter Verwendung desselben Verfahrens ausgeführt und führte zu einem gleichwertigen Produkt. Zur Bestätigung der Stereochemie dieser Verbindung wurde eine Röntgenstruktur verwendet.
  • Beispiel 9
  • Herstellung von 2S-Carboxy-4S-hydroxypiperidin
  • N-Benzyloxycarbamoyl-2S-carbomethoxy-4S-hydroxypiperidin-4-Hemiphthalat (365 g, 0,82 mol) wurde mit 2M HCl (1,5 l) gemischt und unter Rückfluss für 5 Tage erhitzt. Das Gemisch wurde abgekühlt und mit EtOAc (3 × 1 l) extrahiert. Die wässrige Phase wurde unter Vakuum konzentriert, sodass eine trübe Masse zurückblieb (170 g). Diese wurde in H2O (500 ml) wieder gelöst und die Lösung wurde unter Verwendung von Amberlite IRA-93 neutralisiert. Das Harz wurde filtriert und mit H2O (1,5 l) gewaschen. Das Filtrat wurde unter Vakuum konzentriert und durch azeotrope Destillation mit Toluol (2 × 500 ml) getrocknet, sodass ein cremiger Rückstand zurückblieb (94,5 g, 79 %, 88 % de).
    1H NMR (400 MHz, D2O) Hauptdiastereomer 4,21 (1H, m) 3,90 (1H, dd, J 11,5, 3,5) 3,28 (2H, m) 2,20 (1H, m) 1,97–1,84 (3H, m). Nebendiastereomer 3,95 (1H, m) 3,63 (1H, dd, J 13,0, 3,0) 3,47 (1H, ddd, J 13,0, 4,5, 2,5) 3,02 (1H, dt J 13,5, 3,5) 2,47 (1H, m) 2,10 (1H, m), 1,58 (2H, m).
  • Synthese von 2R-Carboxy-4R-hydroxypiperidin wurde unter Verwendung desselben Verfahrens ausgeführt und führte zu einem gleichwertigen Produkt.

Claims (23)

  1. Kristallines Salz gemäß Formel (1) oder das andere Enantiomer davon, wobei X+ ein Kation ist.
    Figure 00190001
  2. Salz nach Anspruch 1, wobei X+ ein protoniertes Amin ist.
  3. Salz nach Anspruch 2, wobei das Amin ein primäres Amin ist.
  4. Salz nach Anspruch 3, wobei das primäre Amin Benzylamin ist.
  5. Salz nach Anspruch 3, wobei das primäre Amin Ethylamin ist.
  6. Salz nach Anspruch 2, wobei das Amin ein chirales primäres Amin ist.
  7. Salz nach Anspruch 6, wobei das chirale primäre Amin (S)- oder (R)-α-Methylbenzylamin ist.
  8. Salz nach einem der vorhergehendenden Ansprüche, welches ein diastereomer angereichertes Salz ist.
  9. Salz nach Anspruch 8, wobei das Salz mindestens 60 % da ist.
  10. Salz nach Anspruch 9, wobei das Salz mindestens 80 % da ist.
  11. Salz nach Anspruch 10, wobei das Salz mindestens 95 % da ist.
  12. Verfahren zum Erhöhen der diastereomeren Reinheit eines Salzes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren Kristallisation oder Umkristallisation umfasst.
  13. Verwendung eines Salzes nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Zwischenprodukt für ein chirales Molekülgerüst der Formel (i)
    Figure 00200001
    oder ein Alkylester davon, oder das andere Enantiomer davon.
  14. Verfahren zur Herstellung eines enantiomer angereicherten trans-1,4-disubstituierten Pipecolat-Derivates der Formel (2), wobei im Wesentlichen kein entsprechendes cis-Isomer vorliegt, und wobei das Verfahren die selektive Hydrolyse eines Gemisches der diastereomeren Ester (3a) und (3b) umfasst
    Figure 00210001
    wobei R1 H, Alkyl, Alkoxy oder Aryl darstellt, R2 H oder Alkyl darstellt und R3 H, Alkyl oder Aryl darstellt, in Gegenwart eines hydrolytischen Enzyms, und wobei die anderen Enantiomere alternativ verwendet werden können.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei auch eine Verbindung der Formel (3a), welche im Wesentlichen kein trans-Isomer (3b) aufweist, erhalten wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, wobei R3 H ist.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei R2 H oder eine Salzform davon oder Alkyl, bevorzugt Methyl darstellt.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei R1 Alkoxy, bevorzugt Benzyloxy oder t-Butyloxy darstellt.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, wobei das Enzym AY30 Lipase darstellt, zur Herstellung einer Verbindung der Formel (2) und/oder einer Verbindung der Formel (3a), wobei die absolute Konfiguration eine wie in Anspruch 14 veranschaulichte Konfiguration ist.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18 zur Herstellung einer Verbindung der Formel (2) und/oder einer Verbindung der Formel (3a), wobei das Enzym Chirazyme L9 ist, und wobei die absolute Konfiguration der in Anspruch 14 veranschaulichten Konfiguration entgegengesetzt ist.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20 zur Bildung eines Hemiphthalatesters, welches weiter O-Acylieren einer Verbindung (2) umfasst.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei Verbindung (2) im Gemisch mit Verbindung (3a) vorliegt, und wobei der Hemiphthalatester davon durch Verteilen des Gemisches zwischen einer wässrigen Base und einem nicht mischbaren organischen Lösungsmittel abgetrennt wird.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22 zur Herstellung der Verbindungen der Formel (a), (b), (c) und (d).
DE60119789T 2000-12-29 2001-12-21 Chirale gerüste und deren herstellung Expired - Fee Related DE60119789T2 (de)

Applications Claiming Priority (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB0031808A GB0031808D0 (en) 2000-12-29 2000-12-29 Chiral scaffolds and their preparation
GB0031810 2000-12-29
GB0031808 2000-12-29
GB0031810A GB0031810D0 (en) 2000-12-29 2000-12-29 Novel intermediates for chiral scaffolds
PCT/GB2001/005735 WO2002053536A1 (en) 2000-12-29 2001-12-21 Chiral scaffolds and their preparation

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60119789D1 DE60119789D1 (de) 2006-06-22
DE60119789T2 true DE60119789T2 (de) 2006-11-02

Family

ID=26245505

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60119789T Expired - Fee Related DE60119789T2 (de) 2000-12-29 2001-12-21 Chirale gerüste und deren herstellung

Country Status (5)

Country Link
US (1) US7091355B2 (de)
EP (1) EP1355882B1 (de)
AT (1) ATE326447T1 (de)
DE (1) DE60119789T2 (de)
WO (1) WO2002053536A1 (de)

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3852283A (en) * 1972-12-11 1974-12-03 Squibb & Sons Inc Amino acid derivatives of cephalosporins
FR2702220B1 (fr) * 1993-03-03 1995-05-12 Synthelabo Dédoublement enzymatique de dérivés de 4-alkyl-2-pipéridine-carboxylate et utilisation des composés obtenus, comme intermédiaires de synthèse.

Also Published As

Publication number Publication date
EP1355882B1 (de) 2006-05-17
DE60119789D1 (de) 2006-06-22
EP1355882A1 (de) 2003-10-29
ATE326447T1 (de) 2006-06-15
US7091355B2 (en) 2006-08-15
US20040063609A1 (en) 2004-04-01
WO2002053536A1 (en) 2002-07-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0617019B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 3R,5S-(+)-Natrium-erythro-(E)-7-[4-(4-fluorphenyl)--2,6-diisopropyl-5-methoxymethyl-pyrid-3-yl]-3,5-dihydroxy-hept-6-enoat
DE69738154T2 (de) Optische auflösung von methylphenidat mittels 0,0'-bisaroyl-weinsäuren
EP1293493A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Meso-Zeaxanthin
DE60109515T2 (de) Herstellung von Tamiflu über das Zwischenprodukt Gallocarbonsäure
DE60119789T2 (de) Chirale gerüste und deren herstellung
DE69416424T2 (de) Verfahren zur herstellung von tert-leucin und analoge in enantiemerer form und zwischenprodukte
DE69704708T2 (de) Verfahren zur herstellung von enantiomerenreiner azetidin-carbonsäure
EP0529483B1 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven 4-Amino-3-hydroxycarbonsäuren
DE4425071C2 (de) Verfahren zur Herstellung optisch aktiver Pyrrolidine mit hoher Enantiomerenreinheit
DE69302879T2 (de) Verfahren zur optischen Trennung von (+)-cis-4-Aminocyclopent-2-en-1-Karbonsäure-Derivaten
DE69811677T2 (de) Verfahren zur präparation von enantiomer-angereicherten, n-derivatisierten laktamen.
DE60303825T2 (de) Verfahren zum herstellen von enantiomeren von indol-2,3-dion-3-oxim-derivaten
EP0542099B1 (de) Verfahren zur Herstellung optisch aktiver 1,3-Imidazolidin-4-one
DE69030774T2 (de) Optisch aktive Diastereoisomersalze von Tetrahydro-2-furancarbonsäure
EP0135162A2 (de) Weinsäuremonoester von optisch aktiven Alkanolaminen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE2813712A1 (de) Verfahren zur trennung von racemischen alpha-aminonitrilen
EP1124805B1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-[(2',5'-diamino-6'-halogenpyrimidin-4'-yl)amino]-cyclopent-2-enylmethanolen
DE19505994C2 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem tert-Leucinol und dessen Verwendung
DE19735198A1 (de) Verfahren zur Racematspaltung von cis- und trans-Pyrrolopiperidin
WO1997028271A1 (de) Verfahren zur herstellung von optisch aktiven aminen
DE69609202T2 (de) Stereoselektive herstellung von 2-substituierten succinatderivaten
DE2854069C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktiven Basen
DE102006032061B4 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Aminen
DE69928123T2 (de) Ester von 3-(3,4-dihalogenophenyl)-2,6-dioxopiperidine-3-propionsäure als zwischenprodukte
DE60009518T2 (de) Substituierte cyclopentene, verfahren zu deren herstellung und deren verwendungals chirale gerüste

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee