DE60118555T2 - Verschiebbarer schulterring für eine rohrverbindung - Google Patents

Verschiebbarer schulterring für eine rohrverbindung Download PDF

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DE60118555T2
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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohrkupplung und insbesondere einen verschiebbaren Schulterring für Rohrkupplungen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Rohre zum Bohren und Komplettieren von Bohrlöchern im Erdreich weisen typischerweise Gewindeverbindungen auf. Eine Vielzahl von Gewindeverbindungs-Geometrien sind entwickelt worden, um Dichtungs- und Druckaufnahmefähigkeiten zu schaffen, die die Bohr-, Installations- und Arbeitserfordernisse erfüllen. Zu den einfachsten und am häufigsten benutzten Geometrien gehören kegelförmige Rohrgewinde.
  • Bei der Erdölbohrung und Bohrlochkomplettierung werden die Bohrlöcher typischerweise unter Verwendung eines rohrförmigen Strangs gebohrt, der im Wesentlichen aus Bohrstangen besteht. Danach wird der Rohrgestängestrang entfernt und das Bohrloch durch Installieren eines zweiten rohrförmigen Strangs komplettiert. Dieses "Casing" wird anschließend permanent an seiner Position zementiert. Die rohrförmigen Stränge werden durch Verbindung von Teillängen von Rohren, die als Verbindungsabschnitte bezeichnet werden, mittels Gewindeverbindungen zusammengesetzt. Bei diesem herkömmlichen Verfahren zur Bohrlochkonstruktion werden die Verbindungsabschnitte der Bohrgestänge und der Casings getrennt für unterschiedliche Leistungsanforderungen des Bohrens bzw. der Komplettierungsarbeitsweisen optimiert. Insbesondere müssen die Rohrgestängeverbindungen ein für das Bohren notwendiges Drehmoment aufnehmen, das während der Komplettierung nicht erforderlich ist.
  • Neue Entwicklungen der Bohrtechnologie haben dazu geführt, dass Bohrlöcher mit einem einzelnen Casing-Strang gebohrt und komplettiert werden können, wobei die Notwendigkeit, das Bohrgestänge in das Loch und aus dem Loch "wandern zu lassen", um den Bohrmeißel zu warten und Raum für das Casing zur Komplettierung der Bohrung zu schaffen, nicht mehr besteht. Die Gründe für diese Änderung waren einerseits die Möglichkeit, durch eine reduzierte Bohrzeit und geringere Kosten für die Beschaffung und Erhaltung der Bohrgestänge erhebliche Kosten einzusparen, sowie andererseits mehrere, unterschiedliche technische Vorteile, wie zum Beispiel das reduzierte Risiko des Einbrechens des Bohrlochs vor der Installation des Casings.
  • Die Verwendung des Casings zum Bohren und Komplettieren des Bohrlochs ändert jedoch die Leistungsanforderungen an den Casing-Strang, insbesondere die Drehmomentbelastbarkeit der Casing-Verbindungen, im Vergleich zu den Anforderungen, die bei Verwendung der herkömmlichen Verfahren der Bohrlochkonstruktion etabliert sind.
  • Die am weitesten verbreiteten Casing-Verbindungen sind Industriestandard-Schraubgewindeverbindungen (threaded and coupled buttress, BTC) und 8-Rundungsverbindungen (8-round, LTC oder STC) mit kegelförmigen Gewindegeometrien, die durch das amerikanische Erdölinstitut (American Petroleum Institute API) spezifiziert sind. Diese Verbindungen haben eine begrenzte Drehmomentbelastbarkeit und sind deshalb nicht gut geeignet für die Casing-Bohranwendungen; sie sind aber leicht verfügbar und relativ preisgünstig. Um die möglichen Vorteile der aufkommenden Casing-Bohrsystemtechnologie (CDS) voll zu nutzen, ist es wünschenswert, Mittel zu finden, durch die diese dem Industriestandard entsprechenden Verbindungen verwendet werden können, wobei es durch diese Mittel möglich sein soll, die Drehmomentbelastbarkeit auf kostengünstige Weise zu erhöhen.
  • Ähnliche Gründe zur Verbesserung der Dichtungskapazität von Verbindungen, die die API-Gewindeform verwenden, haben zu der Erfindung von Vorrichtungen und Methoden geführt, wie sie in den US-Patenten US 4,706,997 , US 4,878,285 , US 5,283,748 , US 5,689,871 und US 4,679,831 beschrieben sind. Diese Patente beschreiben allgemein Erfindungen, bei denen eine modifizierte Kupplung mit einer inneren verschiebbaren Manschette oder einem inneren verschiebbaren Dichtungs ring verwendet wird, um Rohre mit Standard-API-Gewindeformen an deren Einsteckenden zusammenzufügen. Der Dichtungsring ist in dem Raum des sogenannten J-Abschnitts zwischen den Einsteckenden einer zusammengesetzten Schraubgewindeverbindung angeordnet. Der Innendurchmesser des Dichtungsrings passt näherungsweise in den Rohrdurchmesser und ist koaxial zu der Kupplung an ihrer Mittelebene so angeordnet, dass beide Einsteckenden in Eingriff kommen, wenn die Verbindung zusammengesetzt ist. Entsprechend den Lehren dieser Erfindungen soll diese Verbindung oder dieser Schulterring in erster Linie dazu gedacht sein, die Dichtungsfunktion der Verbindung gegenüber der Standard API-Konfiguration zu verbessern. Darüber hinaus werden weitere zusätzliche Vorzüge erreicht, wie beispielsweise verbesserte Strömungseigenschaften und ein glattflächiges Bohrloch. Die Verwendung von elastischen Materialien in Verbindung mit dem steifen Dichtungsring oder als separate Dichtungen werden als weitere Mittel vorgeschlagen, durch die die Dichtung weiter verbessert werden soll.
  • Diese Beschreibungen des Standes der Technik befassen sich nicht explizit mit dem Nutzen eines solchen "konvertiblen Metallrings" oder Dichtungsrings als Mittel zur Verbesserung der Drehmomentbelastbarkeit, die normalerweise bei API-Verbindungen gegeben ist. Die erhöhte Drehmomentbelastbarkeit ist aber ein bekannter Vorteil. Tatsächlich quantifizieren Hersteller solcher Verbindungen diesen Parameter in veröffentlichten Leistungsdaten, wie sie von der "Hunting Olfield Services" für ein Produkt zur Verfügung gestellt werden, das als "KC Austauschbares Kupplungssystem" bezeichnet wird.
  • Die bekannten Anwendungen von starren Dichtungsringen lassen erkennen, dass weite Toleranzvariationen, die für die Einsteck- und Buchsengeometrien von Schraubgewindeverbindungen zur Einhaltung der API-Anforderungen zugelassen sind, einen entsprechend weiten Bereich von axialen Positionen nach dem Zusammensetzen erlauben, sofern ein ausreichender Grad an Eingriff oder "dimensionaler Kontrolle" erreicht werden soll (siehe US-Patent 5,283,748). Um eine ausreichende "dimensionale Kontrolle" zu erhalten, lehrt dieser Stand der Technik folglich, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Toleranzbereich der Stecker und/oder Buchsen, die zur Verwendung mit Dichtungsringen vorgesehen sind, zu reduzieren und die Position nach dem Zusammenbau zu überwachen. Solche Schritte umfassen die spezielle Herstellung "modifizierter Buchsen" mit engeren Toleranzen als die von den API-Spezifikationen geforderten und eine Vorselektion der Produkte, die nach den API-Toleranzen hergestellt worden sind, um auf ähnliche Weise Stecker und Buchsen mit einer präziseren kontrollierten Geometrie zu erhalten. Um einen kontrollierten Sitz und eine Rückhaltung des Dichtrings zu gewährleisten, wird gelehrt, dass eine zusätzliche maschinelle Bearbeitung der zentralen Gewinderegion der Kupplung erforderlich ist, um einen Sitz für den Dichtring zu bilden. Um eine räumliche Kontrolle der sogenannten Vorfertigungsposition (mill end make up position) zu erhalten, sind zusätzliche Vorrichtungen oder Messungen erforderlich.
  • Diese bekannten Kupplungen erfordern jedoch Veränderungen der Standard-API-Komponenten oder eine erhöhte Qualitätskontrolle und reduzieren daher wesentlich die Vorteile der geringen Kosten und der Einfachheit, die ursprünglich durch die Verwendung der existierenden Industriestandardverbindungen erhofft wurden. Darüber hinaus basiert die Gestaltung bekannter Kupplungen weitgehend auf dem Wunsch, das Druckhaltevermögen der API-Verbindungen zu erhöhen; folglich sind diese Kupplungen nicht optimiert, um eine erhöhte Drehmomentbelastbarkeit zu erhalten, wie sie für Casing-Bohranwendungen gewünscht ist.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft einen verschiebbaren Schulterring für Rohrverbindungen. Die vorliegende Erfindung stellt Mittel zur Verfügung, um die Fähigkeit zur Übertragung von Drehmomenten wesentlich zu erhöhen. Der Drehmomentring dient als bewegliche, eingepresste Kupplungsschulter, wenn er innen zwischen den Röhrenenden einer Schraubgewindeverbindung angeordnet ist, wobei die Kupplungsschulter geeignet ist, auf kompressive axiale Kräfte zwischen den Steckerenden zu reagieren und so die Drehmomentfähigkeit der Verbindung zu erhöhen. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere als Mittel zur Erhöhung der Drehmomentbelastbarkeit von kegelförmigen Kupplungen geeignet, um die Anforderungen der Casing-Bohr-Anwendungen zu erfüllen, z.B. für unmodifizierte API-Buttress-Verbindungen und runde Schraubgewindeverbindungen, die gemäß den Toleranzen des Industriestandards hergestellt worden sind. Der Ring ist im Wesentlichen koaxial in der Kupplung der Verbindung zwischen den Einsteckenden der zu verbindenden Röhren eingesetzt.
  • Damit diese Anwendungen in einem weiten Bereich verwendbar sind, sollte der verschiebbare Schulterring für eine schnelle Vorort-Installation – ohne Beschädigung der Schraubverbindungen – bei Verbindungen mit bereits befestigten Kupplungen eingesetzt werden können, beispielsweise in Übereinstimmung mit bestehenden Prozeduren, wie sie allgemein von der API spezifiziert sind. Er sollte verankert oder sicher genug fixiert sein, um zu verhindern, dass er von Belastungen herausgelöst oder herausgeschlagen wird, die während der Beförderung oder Installation auftreten, beispielsweise bei dem Zusammenbau, bei dem Herausbrechen oder bei der Bewegung von Gerätschaften in das offene Ende und aus dem offenen Ende des Casings in bzw. auf dem Förderturmboden. Außerdem soll der einmal installierte Ring den kleinsten Durchmesser (Drift-Durchmesser) durch die Verbindung nicht wesentlich reduzieren, wobei er im Allgemeinen die maximale, von den Enden der Stecker aufnehmbare Axial- und Torsionsbelastung aufnehmen können soll, um das volle Potenzial der Kraftübertragung der Einsteckenden zu mobilisieren.
  • Deshalb wird nach der vorliegenden Erfindung ein verschiebbarer Rohrverbindungs-Schulterring für unterirdische Bohrlöcher nach Anspruch 1 vorgeschlagen, der in Rohrverbindungen zwischen einem Paar von Einsteckenden installiert wird.
  • Die Mehrzahl von Nocken definiert Erhebungen (Peaks) und Täler, die sich abwechselnd um den Umfang der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche radial erstrecken. Die radialen Spitzen und Täler sind in zwei Kreisen mit Durchmessern enthalten, die als äußerer Peakdurchmesser und innerer Taldurchmesser bezeichnet werden. Der äußere Peakdurchmesser ist vorzugsweise größer als der Durchmesser der Kupplung, in die der Ring installiert wird, so dass die Peaks, wenn der Ring in der Kupplung installiert ist, mit ausreichend radialer Kraft gegen die innere Oberfläche der Kupplung drücken, um den Ring sicher an seinem Platz zu halten. Gleichzeitig wird der Ring derart elastisch verformt, dass die Täler radial nach außen und die Peaks radial nach innen gedrückt werden, um den Ring in eine im Wesentlichen kreisrunde Anordnung innerhalb der Kupplung zu zwingen. Bevorzugt ist der Umfang der äußeren Oberfläche so gewählt, dass er im Wesentlichen dem inneren Umfang der Kupplung entspricht, in die der Schulterring eingesetzt werden soll.
  • Der Ring passt in die J-Abschnitte zwischen den Einsteckenden in der Kupplung, so dass die innere Oberfläche des Rings zu der angekoppelten Förderrohrstrangbohrung hin offen ist. In einer Ausführungsform ist der Umfang der inneren Oberfläche kleiner als der innere Umfang der Stecker und größer als der im Einzelfall spezifizierte oder geforderte Drift-Durchmesser für den Förderrohrstrang, in den der Ring eingesetzt werden soll.
  • Die erste Stirnfläche und die gegenüberliegende Stirnfläche bilden Drehmomentschultern, auf denen bei Anwendung eines geeigneten Drehmoments durch die Verbindung die Einsteckenden der Röhrenabschnite abgestützt werden können, wenn die Röhrenabschnitte in den Buchsen einer Kupplung verbunden werden. Wenn die Einsteckenden der Röhrenabschnitte in der Kupplung gegen die Stirnflächen des Rings verdreht werden, bewirken die Kräfte eine Reibung auf den Stirnflächen des Rings und in den Gewinden, so dass ein zusätzliches Drehmoment entsteht und ein übermäßiges Eindringen von einem der Enden in die Kupplung verhindert wird. In einer Ausführungsform sind die Stirnflächen im Wesentlichen eben und/oder glatt, um ihre Verwendung als Drehmomentschulter zu erleichtern.
  • Vorzugsweise reicht die Länge des Rings zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche aus, damit jeder Stecker gegen den Ring gedrückt werden kann, wenn er in die Kupplung eingeschraubt ist. Bevorzugt ist die Länge so gewählt, dass ein übermäßiges Eindringen der Stecker in ihre entsprechenden Buchsen der Kupplung verhindert wird und die Endposition der zusammengesetzten Stecker (made up pin position) innerhalb der zulässigen, beispielsweise von der API spezifizierten, Bandbreite für Dichtungspositionen gehalten wird.
  • Um die Wirkverbindung des Rings mit der Kupplung, in der er installiert ist, zu verbessern, hat der Ring eine aufgerauhte äußere Oberfläche. In einer Ausführungsform hat die äußere Oberfläche Kerben, die sich über deren Umfang erstrecken.
  • Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Rohrverbindung bereitgestellt, die folgende Komponenten umfasst: eine Kupplung, die ein erstes Buchsenende und ein gegenüberliegendes Buchsenende enthält, ein Einsteckende eines ersten röhrenförmigen Elements, das in das erste Buchsenende der Kupplung eingreift, ein Steckerende eines zweiten röhrenförmigen Elements, das in das ge genüberliegenden Buchsenende der Kupplung eingreift, und ein zwischen den Einsteckenden installierter Schulterring. Der Schulterring umfasst einen Grundkörper mit einer zentralen, sich durch den Grundkörper erstreckenden Öffnung, eine erste Stirnfläche an dem Grundkörper, eine gegenüberliegende Stirnfläche an dem Grundkörper, eine innere Oberfläche, die zu der zentralen Öffnung benachbart ist und sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt, und eine äußere Oberfläche, die sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt. Der Grundkörper hat über seinen Umfang eine im Wesentlichen gleichförmige Querschnittsform zwischen der ersten Stirnfläche, der gegenüberliegenden Stirnfläche, der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche. Der Ring ist derart geformt, dass der Krümmungsradius der äußeren Oberfläche über den Umfang der äußeren Oberfläche so variiert, dass eine Mehrzahl von Nocken gebildet wird.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Eine weitere detaillierte Beschreibung der Erfindung, die oben nur kurz beschrieben wurde, folgt nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen von besonderen Ausführungsformen der Erfindung. Die Zeichnungen zeigen nur typische Ausführungsformen der Erfindung und stellen deshalb keine Einschränkung des Schutzbereichs der Erfindung dar. Es zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schulterrings;
  • 2 eine Draufsicht des Rings aus 1;
  • 3 ein Schnittbild entlang der Linie III-III von 2;
  • 4 ein Teilschnittbild durch eine erfindungsgemäße Rohrverbindung mit einem darin installierten Schulterring;
  • 5 eine Draufsicht eines weiteren erfindungsgemäßen Schulterrings mit drei Nocken (Amplituden vergrößert dargestellt) vor seiner Installation;
  • 6 ein Schnittbild durch eine Kupplung mit einem darin installierten Schulterring nach 5;
  • 7 ein vergrößertes Schnittbild durch eine Rohrverbindung mit einem weiteren erfindungsgemäßen Schulterring;
  • 8 einen Teilschnitt durch eine Rohrverbindung während der Installation eines Schulterrings nach der vorliegenden Erfindung und
  • 9 ein Diagramm, das die radiale Steifheit eines beispielhaften Viernockenrings zum Einsatz in eine API Hauptgewindeverbindung (Butress Threaded and Coupled connection) von 178 mm (7 inch) 34,3 kg/m (23 Ib/ft) und die Reaktion eines runden Rings mit entsprechender Dicke vergleicht.
  • Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schulterring vorgeschlagen, der in einer Schraubgewindeverbindung (wie beispielsweise einer Strandard-API-Verbindung platziert wird, um zwei Teillängen oder Verbindungsabschnitte von Rohren zu verbinden. Wie in den 1 bis 3 dargestellt, hat ein Schulterring 10 gemäß der vorliegenden Erfindung eine erste Stirnfläche 12, eine gegenüberliegende Stirnfläche 14, eine innere Oberfläche 16, die benachbart zu einer zentralen Öffnung ist und sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt, und eine äußere Oberfläche 18, die sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt. Der Ring hat eine im Wesentlichen gleichförmige Querschnittsform über seinen Umfang. Weder die Dicke des Rings zwischen der inneren und der äußeren Oberfläche noch die Länge des Rings zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche variieren wesentlich. Der Radius der äußeren Oberfläche des Rings ändert jedoch über seinen Umfang und bildet vier Nocken 20. Obwohl hier vier Nocken gezeigt werden, ist es selbstverständlich, dass der Ring auch zwei oder mehrere Nocken haben kann, wenn dies gewünscht ist. In einer bevorzugten Ausführung ist der Mehrnockenring der vorliegenden Erfindung derart ausgebildet, dass er, je nach der geforderten effektiven Ringsteifheit und dem Durchmesser der Kupplung, in der der Ring eingesetzt wird, drei oder mehrere Nocken aufweist. Bevorzugt sind die Nocken im Wesentlichen gleich beabstandet auf dem Ring.
  • Die Nocken werden durch sich radial erstreckende Peaks mit dazwischen angeordneten Tälern gebildet, so dass der Radius entlang des Rings variiert. Da die Querschnittsform des Rings über seinen Umfang im Wesentlichen gleichförmig ist, variieren der innere Radius (d.h. der Radius zur inneren Oberfläche) und der Radius zur äußeren Oberfläche gemeinsam, um die Nocken zu bilden.
  • Die Nocken auf dem Ring können durch viele unterschiedliche Herstellungsmethoden erzeugt werden. Es hat sich gezeigt, dass geeignete Ringe durch Kaltverformung mit einer externen radialen Verschiebung gebildet werden können, die ausreicht, um ursprünglich runde Ringe dauerhaft zu verformen. Gleichzeitig erfolgt eine Fixierung dergestalt, dass bei jedem Tal die gleiche radiale Verschiebung bezüglich des Mittelpunktes des Rings bewirkt wird.
  • 4 stellt einen erfindungsgemäßen Ring 10 in Gebrauch dar. Er ist im Zentrum einer erfindungsgemäßen (auch als Manschette bezeichneten) Kupplung 22 angeordnet, wie dies beispielsweise in der dargestellten API-Buttress-Kupplung der Fall ist, wobei die Kupplung an beiden Enden sich verjüngende Innengewinde 24 aufweist. Diese konischen Innengewinde werden jeweils als Buchse bezeichnet. Bei der Ausbildung eines Rohrstrangs wurden zwei Röhrenabschnitte 26', 26'' in die Kupplung eingeschraubt. Insbesondere ist ein Einsteckende 28', 28'' jedes Rohrabschnitts 26', 26'' in jede der Kupplungsbuchsen 24 eingeschraubt. "Einsteckende" (pin end) ist der gängige Begriff für ein mit Außengewinde versehenes Ende einer Röhre.
  • Typischerweise wird auf diesem technischen Gebiet eine der Kupplungsbuchsen willkürlich für das erste Zusammenfügen ausgewählt, wobei dieses Zusammensetzen auch als "Vorfertigungsschritt" (mill end make up) bezeichnet wird. Bei dem ersten Zusammensetzen wird ein Einsteckende 28' der Rohrverbindung, welche ein Außengewinde trägt und dann als "Vorfertigungs-Einsteckende" (mill end pin) bezeichnet wird, in die ausgewählte Buchse einer Kupplung eingeschraubt. Die Buchse, in die das Vorfertigungs-Einsteckende eingeführt wird, wird als "Vorfertigungs-Endbuchse" und die Verbindung insgesamt als "Vorfertigungs-Endverbindung" (mill end connection) bezeichnet. Wie sich schon aus dieser Bezeichnung ergibt, wird der Vorfertigungsschritt üblicherweise in dem Röhren-Herstellungswerk ausgeführt, und die derartig vorbereiteten Röhren werden zum Anwendungsort transportiert, wo sie zu einem Bohrstrang in einer Vorortmontage zusammengefügt werden. Der zweite Zusammenfügungsschritt, der während der Vorortmontage durchgeführt wird und daher als "Vorort-Fertigungsschritt" (field make up) bezeichnet wird, dient dazu, bei jeder Röhre das offene mit Außengewinde versehene Ende 28'', das auch als "Vorortmontage-Einsteckende" (field end pin) bezeichnet wird, mit der offenen Buchse der Kupplung zu verbinden, die ihrerseits als "Vorortmontage-Endbuchse" (field end box) bezeichnet wird. Diese Verbindung wird "Vorort-Endverbindung" (field end connection) genannt.
  • Beim Einbau in das Zentrum einer Vorfertigungskupplung dienen die Stirnflächen 12, 14 des Rings als Schultern oder Stoßflächen, gegen die sich die Stirnfläche 30 des Vorfertigungs-Einsteckendes 28' und die Stirnfläche 29 des "Vorortmontage-Einsteckendes 28'' bei der Anwendung eines geeigneten Drehmoments abstützen. Das Drehmoment wird während der Durchführung des Vorort-Fertigungsschritts oder später während nachfolgender Arbeitsgänge zum Einbringen des Gestänges in das Bohrloch angewandt, um weiter zu bohren, das Bohrloch zu komplettieren oder andere Arbeitsgänge auszuführen. Der Mehrnockenring überträgt deshalb eine Last zwischen den Einsteckenden. Die von den Einsteckenden erzeugte und von den Gewinden aufgenommene Lagerbelastung (bearing load) führt zu einer Verbesserung des Reibungswiderstandes (frictional capacity), die einem Verdrehen entgegenwirken kann und zu einem erheblichen Teil für die Erhöhung der Drehmomentbelastbarkeit in der bekannten Art und Weise bei sogenannten Schulterungsverbindungen (shouldering connections) verantwortlich ist. Das Zusammenwirken der Drehmomentbelastung und der axialen Belastung wird üblicherweise bei Schraubverbindungen verwendet, wobei das Drehmoment genutzt wird, um die Schraubverbindung vorzuspannen und eine axiale Klemmkraft auszuüben. Wenn die Lagerbelastung ausreicht, um die Stirnflächen der Einsteckenden in geeigneten Kontakt mit den Stirnflächen 12, 14 des Schulterrings zu bringen, werden gleichzeitig Schulterdichtungen gebildet. Vorzugsweise werden die Stirnflächen 12, 14 glatt gehalten, um die Dichtungsleistung zwischen dem Ring und den Einsteckenden zu erhöhen.
  • Der Schulterring kann jederzeit vor dem Einstecken des Vorortmontage-Endes in den Förderturmboden in die Kupplung installiert werden. Die Installation kann auch direkt vor dem Zusammenbau im Vorfertigungsschritt erfolgen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Ring 10 jedoch auch erst in die Kupplung installiert werden, nachdem die Vorfertigungs-Endverbindung hergestellt worden ist und bevor das Zusammensetzen auf dem Förderturmboden erfolgt. Diese Verfahrensweise bedeutet eine verhältnismäßig geringe Änderung im Vergleich zu der bisherigen Praxis und ermöglicht es, die "Ringlänge" (d.h. die Abstände zwischen den Stirnflächen) derart auszuwählen, dass Abweichungen der Endposition des Vorfertigungsschritts von der gemäß API spezifizierten Dichtungsposition (power tight position) berücksichtigt werden. Bei bestimmten Anwendungen kann es wünschenswert sein, die Ringlänge derart auszuwählen, dass die "Schulterposition" für die Vorortmontage eingestellt werden kann. Diese Schulterposition wird durch die Endposition des Vorfertigungsschritts und die Ringlänge bestimmt. Bei konischen Verbindungen ist der radiale Wirkeingriff zwischen dem Stecker und der Buchse eine ansteigende Funktion der Fertigungsposition nach dem handfesten Zusammenschrauben. Dieser wiederum bewirkt eine Grenzflächen-Kontaktbelastung in den Gewinden, die erforderlich ist, um eine Gewindedichtung zu erzeugen und, insbesondere in 8-Rundungsverbindungen, die Verbindungsstärke zu kontrollieren. In dem Maße, in dem das Dichtungsvermögen und die Stärke in Abhängigkeit von der Kontaktbelastung steigen, nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Oberfläche und das Gewinde beschädigt werden, wobei beide Arten von Beschädigungen die Dichtigkeit der Verbindung, das Belastungsvermögen und die Dauer der Wiederverwendung beeinträchtigen. Je nach Anwendung kann deshalb eine verbesserte und genauere Kontrolle des Wirkungseingriffs als Mittel eingesetzt werden, um das Dichtungs- und Belastungsvermögen unter Berücksichtigung des Risikos der Gewindebeschädigung und der Oberflächenbeschädigung zu optimieren. Die Kontrolle der Schulterposition in der Vorortmontage kann somit verwendet werden, um ein zufriedenstellenderes Zusammenwirken zu erhalten. Die Kontrolle kann in der nachstehend beschriebenen Art durchgeführt werden.
  • Veränderungen der Dichtungsposition (power tight position) des Steckers innerhalb der Kupplung werden als "Dichtabstand" (power tight stand off) bezeichnet. Dabei handelt es sich um den axialen Abstand des Vorfertigungs-Endes des Vorfertigungs-Einsteckendes 28' zu seiner Dichtebene in der Kupplung, wie er von der API festgelegt ist. Der Dichtungsabstand des Vorfertigungs-Endes kann auf verschiedene Weisen ermittelt werden. Vorzugsweise wird er jedoch durch Messung, beispielsweise mit einem Taster (caliper), ermittelt. Dabei wird der Abstand der Stirnfläche 30 des Vorfertigungs-Einsteckendes zu der Fläche 31 der Vorortmontage-Endbuchse der Kupplung abzüglich der Hälfte der Kupplungslänge und der spezifizierte Abstand zwischen dem Zentrum der Kupplung und dem nominalen Ende der Rohrdichtungsebenen (pipe power tight planes) berechnet (vgl. API-Standard 5B, "Specification for Threading, Gauging and Thread Inspection of Casing, Tubing and Line Pipe Threads"). Der Dichtungsabstand des auf diese Weise ermittelten Vorfertigungsendes kann als Ausgangswert dienen, um die Länge des Rings vor der Installation auszuwählen, so dass der Abstand kompensiert werden kann und die Stirnfläche 12 des installierten Rings an oder nahe der Dichtungsebene der Vorortmontage-Buchse liegen kann. Die geeignete Ringlänge sollte für jede Verbindung ausgewählt werden. Diese Justage kann problemlos erfolgen, in dem eine Mehrzahl von hergestellten Ringlängen zur Verfügung gestellt wird, aus denen während der Installation die geeignete ausgewählt wird. Bei Casing-Bohranwendungen kann eine zufriedenstellende Kontrolle der Vorortmontage-Endposition, die in den zulässigen Bereich der API-Toleranzen fällt, dadurch erreicht werden, dass Ringe in drei verschiedenen Längen vorgesehen sind.
  • Eine Endansicht eines Rings 10a gemäß der Erfindung ist in den 5 und 6 dargestellt. Der Ring 10a umfasst drei Nocken 20a. 5 zeigt den Ring in einer neutralen Konfiguration vor der Installation in eine Kupplung (wenn keine Kräfte auf den Ring wirken). In dieser neutralen Konfiguration hat der Ring einen effektiven inneren Durchmesser, hier als innerer Taldurchmesser DInnen Tal n bezeichnet, der den Durchmesser eines Kreises darstellt, der den am weitesten innen gelegenen Punkt der einzelnen Täler der inneren Oberfläche 16 des Rings kontaktiert. Darüber hinaus hat der Ring im unbelasteten Normalzustand (sogenannte neutral configuration) einen effektiven Außendurchmesser, hier als äußerer Peakdurchmesser DAußen Peak bezeichnet. Er stellt den Durchmesser eines Kreises dar, der den am weitesten außen gelegenen Punkt der einzelnen Spitzen der äußeren Oberfläche 18 des Rings umschließt. Die äußere Oberfläche 18 des Rings definiert auch einen Umfang, dessen Länge einem Kreis mit einem Durchmesser DKreis entspricht. Bei der Auswahl des Rings zur Verwendung in einer bestimmten Kupplung wird der Durchmesser DKreis so gewählt, dass er im Wesentlichen gleich oder größer als der Minimaldurchmesser der Kupplung ist. Der Durchmesser DAußen Peak n des Rings in der Neutralkonfiguration wird so gewählt, dass er größer als der Minimaldurchmesser der Kupplung ist, in die der Ring installiert werden soll.
  • Bei der Installation wird der Ring in das offene Buchsenende einer Kupplung eingesetzt und in dem Buchsenende in Richtung des Kupplungsmittelpunkts gedrückt. Wenn der Ring in die Kupplung gedrückt wird, kommen die Nockenspitzen der äußeren Oberfläche mit den Buchsengewinden in Kontakt und entwickeln radiale Haltekräfte gegenüber ihnen. Während Druck auf den Ring ausgeübt wird, um ihn in Richtung des Zentrums der Kupplung zu schieben, wird der äußere Peakdurchmesser des Rings entsprechend dem zunehmend kleiner werdenden Durchmesser der konischen Buchse reduziert. Dies führt dazu, dass die Nocken derart zusammengedrückt werden, dass der Ring eine rundere Form einnimmt.
  • Schließlich hat der Ring, wenn er in dem Zentrum der Kupplung angeordnet ist, einen installierten äußeren Peakdurchmesser DAußen Peak I, der ähnlich oder gleich dem Durchmesser DKreis ist, wie in 6 gezeigt wird. Deutlichkeitshalber ist die ursprüngliche Amplitude der Nocken und der sich schließlich ergebende Zwischenraum 33 zwischen den äußeren Nockentälern und der Innenseite der Kupplung in den 5 und 6 vergrößert dargestellt.
  • Durch Vergleich der 5 und 6 wird deutlich, dass, während der Ringumfang des installierten Rings im Wesentlichen unverändert bleibt, die bei der Installation des Rings auftretenden radialen Kräfte den installierten äußeren Peakdurchmesser DAußen Peak I kleiner werden lassen als den äußeren Peakdurchmesser im unbelasteten Zustand und den installierten inneren Taldurchmesser DInnen Tal I größer werden lassen als den inneren Taldurchmesser im unbelasteten Zustand. Ist der Ring einmal installiert, so kann sich, abhängig von dem tatsächlichen Kupplungsdurchmesser DKreis und der durch die Oberflächenbeschaffenheit der äußeren Oberfläche des Rings entstandenen plastischen Deformation, zwischen der Kupplung und der äußeren Oberfläche des Rings an den Positionen der ursprünglichen Täler ein Zwischenraum 33 ausbilden oder nicht.
  • Auch wenn in der dargestellten Ausführungsform die Nocken derart geformt sind, dass die Täler radial nach außen bewegt werden, wenn der Ring in die Kupplung eingepresst wird, ist deutlich, dass der Ring auch so geformt sein kann, dass die Täler während der Installation radial nach innen bewegt werden. Ob die Täler nach innen oder nach außen bewegt werden, ist abhängig von der Amplitude der Nocken und von der Richtung, entlang der der Druck durch den Ring relativ zu den Scheiteln der Täler ausgeübt wird.
  • Um die Anforderungen für einige Anwendungen, wie beispielsweise für das Casing-Bohrens, zu erfüllen, wird der Ring vorzugsweise so ausgewählt, dass der Durchmesser DInnen Tal I des installierten Rings kleiner als der innere Durchmesser der Stecker und größer als der spezifizierte oder im Einzelfall geforderte Drift-Durchmesser des Röhrenstrangs ist, in dem der Ring verwendet werden soll. Bevorzugt ist der endgültige Innendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser der Rohre, so dass sich das Einsteckende nicht einwärts verformt, wie es der Fall wäre, wenn es, an der Obergrenze der Drehmomentbelastbarkeit des Systems, gegen den Ring drückt. In Anwendungen, in denen das Einsteckende und somit die Ringdicke im Verhältnis zu der Dicke des Rohrkörpers dünn ist, verbessert ein dickerer als das Rohrende ausgebildeter Ring zusätzlich seine Stärke und Stabilität, wodurch mit dem gleichen Material höhere Belastungen aufgenommen werden können.
  • Die im Wesentlichen auf Biegekräfte zurückgehende Beanspruchung, die während der Installation durch die Reduktion des äußeren Peakdurchmessers auftritt, und die radial nach außen gerichtete Bewegung der Täler des Rings bewirken eine reduzierte effektive Ringsteifigkeit und einen erhöhten radial elastischen Bereich des erfindungsgemäßen Rings im Vergleich zu einem Ring, der unter radialen 'shrink fit'-Lastbedingungen eine Form mit konstantem Radius aufweist. In diesem Zusammenhang wird die "effektive Ringsteifigkeit" definiert, als: Verhältnis der Änderung der mittleren radialen Belastung, die auf die Außenfläche eines Mehrnockenrings ausgeübt wird, welche durch eine Änderung des Radius einer im Wesentlichen zylindrischen Begrenzungsoberfläche (das heißt, einer Oberfläche mit einem Durchmesser kleiner als den ursprünglichen äußeren Spitzendurchmesser) hervorgerufen wird, zu der Änderung des Radius, das heißt, dem mittleren Anstieg der Kontaktbelastung zwischen einem Mehrfachnockenring und einer Begrenzungs-Oberfläche pro Abnahme des Radius der Begrenzungs-Oberfläche. Unter "elastischem Bereich" wird der Bereich der Begrenzungsdurchmesser verstanden, über den die Ringsteifigkeit eines Mehrnockenrings weitgehend konstant ist.
  • Die effektive Ringsteifigkeit und der elastische Bereich können durch die Auswahl der Nockenanzahl, des ursprünglichen äußeren Spitzendurchmessers (Außen-Peak- Durchmesser), des ursprünglichen inneren Taldurchmessers und der Ringquerschnittsflächen eingestellt werden. In Bezug auf die Ringsteifigkeit und die Anzahl der Nocken auf dem Ring erfordert eine Erhöhung der Nockenanzahl auf dem Ring bei gegebenem Durchmesser insbesondere, dass jede Nocke eine kürzere "Wellenlänge" hat und der Ring deshalb eine größere Ringsteifigkeit aufweist. Im Grenzbereich, wo die Anzahl der Nocken gegen unendlich geht und somit die Wellenlänge jeder Nocke Richtung Null strebt, wird der "Nocken"-Ring ein kreisrunder (achsensymmetrischer) Ring mit maximaler Ringsteifigkeit. Im Allgemeinen wird die Anzahl der Nocken auf dem Ring für eine gegebene Verbindungsgröße und ein gegebenes Gewicht ausgewählt, um die "Greifkraft" in dem Bereich der von der API erlaubten Toleranzen in Kombination mit anderen Faktoren, wie der Installationsmethode, dem Risiko der Gewindebeschädigung und der Materialauswahl, zu optimieren Während der Ring vorzugsweise aus einem Material gebildet wird, das dem Material der Kupplung ähnlich ist, können mechanische Materialeigenschaften verwendet werden, um die effektive Ringsteifigkeit und den elastischen Bereich des Rings anzupassen. Zusätzlich oder alternativ kann die effektive Ringsteifigkeit und der elastische Bereich des Rings durch eine nichtsymmetrische Anordnung der Nocken auf dem Ring eingestellt werden. Das Verändern der Nockenform kann als weiteres Mittel genutzt werden, um die effektive Ringsteifigkeit und den elastischen Bereich zu kontrollieren und die Greifkraft des Rings weiter zu optimieren. Wenn die Nockenformen nicht alle gleich sind, neigen die Nockentäler nicht dazu, sich in gleicher Weise auszudehnen, wenn die Peaks durch die Beschränkung der Kupplung zusammengedrückt werden. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, einen Ring zu formen, der Nocken mit abwechselnd kurzen und langen Wellenlängen hat, um eine höhere Greifkraft über einen größeren elastischen Bereich beim radialen Zusammenwirken zu bewirken.
  • Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass die einzelnen ausgewählten Ringparameter am besten kombiniert und gewichtet werden können, indem unterschiedliche Belastungsanalysetechniken, wie z.B. die Finite-Elemente-Methode (FEM), angewendet werden.
  • In einer Ausführungsform wird die effektive Greifleistung oder Greifkraft, die von einem Ring 10b übertragen wird, der eine gegebene radiale Kraft aufbieten kann, erhöht, indem die äußere Oberfläche des Rings aufgerauht wird, wie in 7 dargestellt. Das Aufrauhen kann auf unterschiedliche Weisen geschehen, beispielsweise als Rendeln oder durch maschinelle Bearbeitung mit ausgerichteten Zähnen, und kann in Kombination mit einer Härtung geschehen. Einfache V-förmige Kerben 36, wie dargestellt, führen zu wesentlich erhöhten effektiven Reibkoeffizienten im Vergleich zu denen mit glatten Oberflächen und werden kostengünstig hergestellt, beispielsweise durch das maschinelle Einschneiden von Kerben entlang des Umfangs in der äußeren Oberfläche des Rings. Bevorzugt wird die äußere Oberfläche vor der Ausbildung der Nocken aufgerauht.
  • Als ein weiteres Mittel zur Verbesserung der Greifkraft des erfindungsgemäßen Rings innerhalb der Kupplung, kann ein Teil 38, beispielsweise die Hälfte, der äußeren Oberfläche des Rings im Wesentlichen kegelstumpfförmig geformt sein, um entsprechend der Kegelform der Kupplungsbuchse konisch nach außen gegen die Stirnfläche 14a aufgeweitet zu werden. Zur Vereinfachung der Installation innerhalb einer Kupplung hat vorzugsweise etwa die Hälfte der Länge des Rings eine im Wesentlichen gleichförmige Dicke. Etwa die Hälfte der Länge des Rings hat eine äußere Oberfläche, die nach außen in Richtung Stirnfläche 14a so aufgeweitet ist, dass die Dicke des Rings von etwa dem Zentrum des Rings zur Stirnfläche 14a allmählich zunimmt. Dies führt dazu, dass ein Teil des Rings eine kegelstumpfförmige äußere Oberfläche hat, die im Wesentlichen dem Konus der Kupplungsbuchse entspricht. Deshalb ist das Vorortmontage-Ende des Rings in Kontakt mit den Gewinden in der Kupplung, wenn der Ring richtig in der kegelstumpfförmigen Kupplung installiert ist. Die innere Oberfläche bleibt vorzugsweise im Wesentlichen linear über den gesamten Ring. Diese Ausführungsform erleichtert die Installation des Rings in der Kupplung und zwar über den Mindestdurchmesser im Zentrum der Kupplung hinaus, ermöglicht aber auch einen leichter einstellbaren Kontakt zwischen dem kegelstumpfförmigen Teil 38 und der Kupplungsbuchse, die in der Regel die Vorortmontage-Endbuchse ist.
  • Gemäß einem anderen Aspekt der bevorzugten Ausführungsform kann eine weitere Erhöhung der Drehmomentbelastbarkeit, insbesondere für API-Verbindungen von Röhren mit dünneren Wänden, erzielt werden, indem die Stirnflächen 12a, 14a des erfindungsgemäßen Rings mit konvexen, kegelstumpfförmigen Profilen geformt sind. Insbesondere können die Stirnflächen so geformt sein, dass sie von der inneren Kante zu der äußeren Kante abgeschrägt sind und rückwärts gerichtete Schultern (reverse angled shoulder) bilden, an denen die Einsteckenden abgestützt sind, wenn auf ein Drehmoment reagiert wird. Dies verhindert, dass die Einsteckenden bei Abwendung einer hohen Belastung nach innen rutschen. Statt dessen wird das Einsteckende radial nach außen gezwungen, so dass es zwischen dem Ring und der Kupplung eingepresst wird, wodurch die Drehmomentbelastbarkeit der Verbindung weiter erhöht wird. Damit diese Konfiguration richtig funktioniert, muss die Stärke des Rings durch Dicke oder Materialeigenschaften geeignet sein, die Beanspruchungen an der dünneren inneren Kante zu auszuhalten.
  • In 7 wird ein Ring gezeigt, der sowohl eine kegelstumpfförmige äußere Oberfläche als auch kegelstumpfförmige Stirnflächen aufweist. Es versteht sich jedoch von selbst, dass jede dieser Ausbildungen einzeln in einem bestimmten Ring verwendet sein kann, wenn dies gewünscht ist.
  • Um den Ring in dem Kupplungszentrum zu positionieren, können verschiedene Mittel angewendet werden. Dazu gehört u.a. das einfache Eindrücken des Rings in eine offene Buchse von Hand, wobei das Einsteckende während des Zusammensetzens in Richtung Zentrum verschoben wird. In der in 8 dargestellten Ausführungsform ist hingegen ein hydraulisches Installationsgerät vorgesehen, das einen einzelnen hydraulisch betriebenen Aktuator 40 umfasst, der durch geeignete Mittel durch seinen Druckeingang 42 gedrückt wird. Der hydraulische Aktuator umfasst eine Gewindeplatte 43 und wird durch Einschrauben in ein offenes Buchsenende einer Kupplung 22 gesichert. Der hydraulische Aktuatorkolben 44 ist koaxial zu der Gewindeplatte 43 angeordnet und hat eine daran befestigte Druckplatte 46 (load plate), die so ausgebildet ist, dass sie auf die Stirnfläche 14 des Rings 10 einwirkt und eine Kraft auf diese überträgt, wenn der Ring 10 in einem offenen Buchsenende 24 der Kupplung 22 angeordnet ist, wobei er zu dem Kupplungszentrum hin geschoben wird. Die zwischen dem Ring und der Buchse erzeugten Reibkräfte werden durch den Grundkörper der Kupplung auf die Gewindeplatte übertragen, wodurch die Lastübertragung in dem Stempelkörper abgeschlossen wird.
  • Dieses Gerät kann auch benutzt werden, um installierte Ringe aus Kupplungen, aus denen beide Stecker entfernt sind, zu entfernen, wenn dies zur Reparatur oder für andere Zwecke notwendig ist. Um einen Ring zu entfernen, wird die Druckplatte gegen den Ring gedrückt, um ihn aus dem Eingriff mit der Kupplung herauszudrücken.
  • Die von diesem Gerät zur Verfügung gestellten Installationsmittel sind ohne weiteres in Einrichtungen wie beispielsweise Röhren-Lagerplätzen oder Bohrtürmen (rig sites) einsetzbar, wo Röhren in Rohrregalen gelagert werden. Die Gewindeplatte 43 kann ohne weiteres in ein zugängliches Buchsenende in einem Rohrregal eingeschraubt werden und positioniert das Gerät mittig, um eine genaue und kontrollierte Installation sicherzustellen. Geeigneter hydraulischer Druck kann einfach mit elektrischen oder pneumatisch angetriebenen Pumpen erzeugt werden, um eine schnelle Installation der Ringe zu ermöglichen.
  • Die Bandbreite von zulässigen Durchmessern im Zentrum von Kupplungen, die gemäß den API-Spezifikationen hergestellt sind, ist groß im Vergleich zu den elastischen Bereichen von Stahlringen mit konstantem Radius. Erfindungsgemäße Ringe, die mindestens zwei, jedoch vorzugsweise drei oder mehr Nocken haben und gleichzeitig die mittlere radiale Beanspruchung kontrollieren, um ein Gleichgewicht zwischen der Installationsbeanspruchung und der Greifkraft herzustellen, fallen ohne weiteres in den zulässigen Bereich. Dies kann vorzugsweise dadurch erreicht werden, dass der innere Durchmesser nach der Installation nicht unter den minimalen Drift-Durchmesser sinkt, der für die Anwendung von Ringen gefordert wird, die in Kupplungen mit einem maximalen internen Durchmesser installiert sind, wobei die inelastische Ring-Reaktion (inelastic hoop response) des Rings vorzugsweise nicht ausgelöst werden soll.
  • In Tabelle 1 sind beispielsweise Dimensionen für die Spitzen (Peaks) und Täler eines Vier-Nockenrings angegeben, der zur Verwendung in einer Verbindung entwickelt ist, die die API-Spezifikationen für eine 178 mm (7 Inch) 34,3 kg/m (23 Ib/ft) "Buttress Threaded and Coupled (BTC)" Gewindeschraubverbindung erfüllt. Dabei beträgt der spezifizierte Drift-Durchmesser des Casings 158,52 mm (6,241 inches). Der von der API erlaubte Bereich für Kupplungsinnendurchmesser entspricht dem der in Tabelle 1 angegebenen Außen-Peak-Durchmesser DAußen Peak nach der Installation. Diese Dimensionen sind von der API herausgegebenen Messspezifikationen entnommen, da der Durchmesser in diesem Bereich nicht explizit von den API-Spezifikationen vorgegeben ist. Tabelle 1: Nockengeometrie eines beispielhaften Vier-Nockenrings zur Anwendung in einer 178 mm (7 inch) 24,2 kg/m (23 Ib/ft) API-Buttress-Threaded-and-Coupled-Verbindung.
    Figure 00190001
    • Nominelle Ringlänge: 25,4 mm (1,0 inch)
    • Ringmaterial: API L80 Stahl (minimale praktische Fließgrenze (yield strength) 550 MPa (80.000 Psi))
  • Mit den angegebenen Ringgeometrien und Eigenschaften wurde eine Finite-Elemente-Analyse durchgeführt, um die radialen Kräfte vorherzusagen, die entstehen, wenn der Ring in eine konische Verbindung geschoben wird und der begrenzte Durchmesser des Rings dadurch verringert wird. 9 zeigt die Ergebnisse dieser Analyse für das Beispiel eines Vier-Nockenrings und für einen runden Ring mit einem runden Umfang und äquivalenter Dicke und Materialeigenschaften mit einem anfänglichen Durchmesser, der dem durchschnittlichen Innendurchmesser im Zentrum der Kupplung entspricht. Wie ersichtlich, ist die entsprechende Ringsteifigkeit des Mehrnockenrings im Vergleich zu dem runden Ring erheblich reduziert. Dadurch wird eine im Wesentlichen konstante Greifkraft auf die verschiedenen, von den API-Spezifikationen für diesen Verbindungstyp und diese Größe zugelassenen Innendurchmesser der Kupplung ausgeübt. Wie in Tabelle 1 gezeigt, übersteigt der minimale Innendurchmesser des Rings (159,5mm) den spezifizierten Driftdurchmesser der Röhre (158,52 mm) noch um ein signifikantes Maß, selbst wenn der Ring in eine Kupplung mit dem höchstzulässigen Kupplungsdurchmesser installiert ist. Wenn ein etwas größerer anfänglicher Ringdurchmesser verwendet worden wäre, hätte dieser minimale Durchmesser erhalten werden können, allerdings mit dem Nachteil, dass eine größere radiale Kraft oder Greifkraft für Kupplungen mit dem kleinsten zugelassen Durchmesser erzeugt hätte werden müssen. Dies hätte zur Folge gehabt, Kon sequenz, dass höhere Installationskräfte notwendig gewesen wären, um den Ring in dem Zentrum der Kupplung zu positionieren. Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass verschiedene, ähnliche Einstellungen der Herstellungsparameter, beispielsweise die Anzahl der Nocken, vorgenommen werden können, um das Verhalten der Ringe so anzupassen, dass sie eine Vielzahl von Anwendungsanforderungen erfüllen.
  • Es ist offensichtlich, dass viele andere Abweichungen von den gezeigten Ausführungsformen möglich sind, die alle in den durch die nachstehenden Patentansprüche definierten Schutzbereich Bereich der Erfindung fallen.

Claims (10)

  1. Verschiebbarer Rohrverbindungs-Schulterring (10) zur Befestigung in einer Rohrverbindung mit einer Kupplung (22), die ein erstes Buchsenende (24) und ein gegenüberliegendes Buchsenende (24) aufweist, wobei ein erstes Einsteckende (28') eines ersten rohrförmigen Elementes mit dem ersten Buchsenende der Kupplung in Eingriff ist, ein zweites Einsteckende (28'') eines zweiten rohrförmigen Elementes mit dem gegenüberliegenden Buchsenende der Kupplung in Eingriff ist und der Schulterring zwischen dem ersten und zweiten Einsteckende angeordnet ist; wobei der Schulterring umfaßt: einen Grundkörper, der eine zentrale durchgehende Öffnung hat, eine erste Stirnfläche (12) an dem Grundkörper, eine gegenüberliegende Stirnfläche (14) an dem Grundkörper, eine innere Oberfläche (16) benachbart zu der zentralen Öffnung, die sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt, und eine äußere Oberfläche (18), die sich zwischen der ersten Stirnfläche und der gegenüberliegenden Stirnfläche erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper über seinen Umfang eine im wesentlichen gleichförmige Querschnittsform zwischen der ersten Stirnfläche, der gegenüberliegenden Stirnfläche, der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche definiert, der Ring so geformt ist, daß sein Radius zu der äußeren Oberfläche auf dem Umfang der äußeren Oberfläche unter Ausbildung einer Mehrzahl von Nocken (20) variiert, der Schulterring eine aufgerauhte Beschaffenheit der äußeren Oberfläche hat, die erste Stirnfläche eine Torsionsschulter für ein erstes Einsteckende zur Verfügung stellt, und die entgegengesetzte Stirnfläche eine zweite Torsionsschulter für ein zweites Einsteckende zur Verfügung stellt.
  2. Schulterring nach Anspruch 1, bei welchem die innere Oberfläche einen Umfang hat, der kleiner ist als der innere Umfang der Steckenden und größer ist als der geforderte Minimaldurchmesser durch die Verbindung (Drift-Durchmesser).
  3. Schulterring nach Anspruch 1, bei welchem die äußere Oberfläche und/oder eine Stirnfläche des Schulterrings ein kegelstumpfförmiges Oberflächenprofil haben.
  4. Schulterring nach Anspruch 3, bei welchem die aufgerauhte Oberfläche Kerben (36) aufweist, die sich über deren Umfang erstrecken.
  5. Schulterring nach Anspruch 1, welcher drei Nocken aufweist.
  6. Schulterring nach Anspruch 1, bei welchem die erste Stirnfläche und die gegenüberliegende Stirnfläche jeweils glatt sind.
  7. Rohrverbindung umfassend einen Schulterring nach Anspruch 1 und eine Kupplung (22), die ein erstes Buchsenende (24) und ein gegenüberliegendes Buchsenende (24) hat, wobei ein Einsteckende (28') eines ersten rohrförmigen Elemtes mit dem ersten Buchsenende in der Kupplung in Eingriff ist, ein Einsteckende (28'') eines zweiten rohrförmigen Elementes mit dem gegenüberliegenden Buchsenende der Kupplung in Eingriff ist und der Schulterring zwischen den Einsteckenden eingebaut ist.
  8. Rohrverbindung nach Anspruch 7, bei welchem die Einsteckenden des ersten und zweiten rohrförmigen Elementes und das erste und entgegengesetzte Buchsenende der Kupplung jeweils ein Gewinde aufweisen.
  9. Rohrverbindung nach Anspruch 7, bei welchem die Mehrzahl von Nocken des Schulterrings einen äußeren Nockenradius des Rings in seinem Normalzustand definieren, wobei der äußere Nockenradius durch radiale Kräfte reduziert wird, die während der Installation des Schulterrings in der Rohrverbindung entstehen.
  10. Schulterring nach Anspruch 1, bei welchem die Nocken im wesentlichen gleichmäßig auf dem Ring beabstandet sind.
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