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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft flüssigkristalline Medien und
diese enthaltende Flüssigkristallanzeigen,
insbesondere Anzeigen des OCB-(optically
compensated bend)Modus und Verbundsystem-Anzeigen wie PDLCs und
hierbei insbesondere holographische PDLCs.
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Zu lösendes Problem
und Stand der Technik
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Flüssigkristallanzeigen
(Liquid Crystal Displays – LCDs)
werden vielfältig
für die
Anzeige von Informationen genutzt. Zu den verwendeten elektrooptischen
Modi zählen
z.B. der TN-(twisted nematic), der STN-(super twisted nematic) und
der ECB-(electrically controlled birefringence)Modus mit ihren jeweiligen
Abwandlungen sowie andere. Neben diesen Modi, die alle ein elektrisches
Feld verwenden, das im Wesentlichen senkrecht zu den Substraten
bzw. zur Flüssigkristallschicht
steht, gibt es auch elektrooptische Modi, die ein elektrisches Feld
verwenden, das im Wesentlichen parallel zu den Substraten bzw. zur
Flüssigkristallschicht
liegt, z.B. den IPS-(in-plane switching)Modus (wie z.B. in
DE 40 00 451 und
EP 0 588 568 offenbart).
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Ein
vielversprechender elektrooptischer Modus für LCDs ist der OCB-(optically compensated bend)Modus.
Dieser Modus weist eine vorteilhaft geringe Blickwinkelabhängigkeit
des Kontrastes auf. Auch sind die Ansprechzeiten in diesem Modus
klein.
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Neben
den zahlreichen unterschiedlichen Modi, welche das Flüssigkristallmedium
als solches auf Oberflächen
ausgerichtet verwenden, die typischerweise vorbehandelt sind, um
eine uniforme Orientierung des Flüssigkristallmaterials zu erreichen,
gibt es auch Anwendungen, die Verbundsysteme aus niedermolekularen
Flüssigkristallmaterialien
zusammen mit polymeren Materialien nutzen, wie beispielsweise PDLC-(polymer dispersed
liquid crystal), NCAP-(nematic curvilinearily aligned phase) und
PN-(polymer network)Systeme, wie sie z.B. in WO 91/05 029 offenbart
werden. Diese Verbundsysteme verwenden typischerweise ein elektrisches
Feld, das im Wesentlichen senkrecht zur Verbundschicht steht.
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LCDs
finden sowohl für
Direktsichtanzeigen als auch für
Projektionsanzeigen Verwendung. Daneben werden LCDs, speziell LCDs
mit Verbundsystemen wie PDLCs und insbesondere so genannte HPDLC-Systeme
(HDPLC = holographic PDLC), für
praktische Anwendungen eingesetzt. HPDLCs sind beispielsweise in der
Literaturstelle Date, Takeuchi, Tanaka und Kato, Journal of the
SID 7/1 (1999), S. 17 bis 22 beschrieben, die hierin durch Bezugnahme
aufgenommen ist. Diese HPDLC-Anzeigen erzeugen mittels Bragg-Reflexion drei
intensive Farben, vorzugsweise Primärfarben. Diese Technik ergibt
hervorragende intensive Farben, da weder Polarisatoren noch Farbfilter
erforderlich sind. Die Reflexion einer bestimmten Farbe wird von
einer einzigen Schicht des periodischen Aufbaus von Polymer und
Flüssigkristall
gesteuert. Folglich sind zur Darstellung von drei Primärfarben
drei Schichten erforderlich, eine für jede Farbe. Jede der drei
Schichten muss unabhängig
adressiert werden. Dies erfordert drei Sätze von HPDLC-Folien, jeweils
mit entsprechenden Elektroden. Diese große Zahl an Schichten und entsprechenden
Elektroden, die in der Massenproduktion nur schwer mit guten Ausbeuten
realisierbar ist, lässt
sich durch Anwendung der Zweifrequenzansteuerungsmethode vorteilhaft
verringern.
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Bei
Verbundsystemen ist ein hoher Δn
des verwendeten Flüssigkristalls
erforderlich, um einen gut streuenden Zustand zu erzielen und einen
guten Kontrast zu erzeugen. Obwohl bereits PDLC-Systeme mit Flüssigkristallmischungen
mit niedrigem Δn
vorgeschlagen wurden, um die so genannte Trübung bei schräger Betrachtung
zu verbessern, liegt das Hauptproblem in den meisten Fällen darin, überhaupt
erst einmal einen ausreichenden Kontrast zu erzielen. Dies ist vor
allem der Fall bei PDLC-Systemen,
die z.B. in Date, Takeuchi, Tanaka und Kanto, Journal of the SID
7/1 (1999), S. 17–22
offenbart sind. Die verfügbaren
Flüssigkristalle zeichnen
sich typischerweise durch Δn-Werte
von bis zu 0,280 oder sogar bis zu 0,290 aus. Diese Obergrenze ist
für viele
Anwendungen jedoch immer noch unzureichend niedrig. Außerdem wurde
sie bis jetzt nur durch Inkaufnahme zahlreicher Kompromisse bei
den anderen Eigenschaften der verwendeten Flüssigkristallmischungen erreicht.
Die typischsten unerwünschten
Zugeständnisse
sind ein unzureichend hoher Klärpunkt,
ein unvorteilhaft enger nematischer Phasenbereich, eine verhältnismäßig hohe
Temperatur für
das untere Ende der Stabilität
der nematischen Phase, eine zu niedrige dielektrische Anisotropie
und somit zu hohe Betriebsspannungen, unvorteilhafte Elastizitätskonstanten
und nicht zuletzt zu hohe Viskositätswerte oder Kombinationen
hiervon.
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Gute
Verträglichkeit
mit den Polymervorläufern
der Verbundsysteme und leichte Phasentrennung während der Bildung der Verbundsysteme
sind offensichtliche Grundvoraussetzungen für Flüssigkristalle für derartige
Anwendungen.
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Flüssigkristallverbindungen
mit einem terminalen Phenylring, der eine SF5-Endgruppe trägt, sind
bekannt, z.B. aus
DE 37 21 268 .
Tolanverbindungen mit dieser Endgruppe werden z.B. in DE 197 48
108, DE 197 48 109 und DE 199 33 175 genannt.
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In
Kirsch, Peer et al., Angew. Chem., Int. Ed. (1999), 30 (13/14),
S. 1989–1992,
1999; Kirsch, Peer et al., Mol. Cryst. Liq. Cryst., Bd. 346 (2000)
S. 193–199,
2000;
DE 197 48 109
A und
DE 199
33 175 A werden Verbindungen mit einer SF
5-Endgruppe
beschrieben. In den letzten drei Literaturstellen werden auch flüssigkristalline
Mischungen erwähnt,
welche die jeweiligen Verbindungen enthalten.
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Flüssigkristallmischungen,
die überwiegend
oder sogar vollständig
aus Cyan-endsubstituierten Biphenylen und Terphenylen bestehen,
zeichnen sich in der Regel durch brauchbare hohe Δε-Werte aus,
besitzen aber begrenzte Werte für Δn und neigen
bereits zu unzureichender Stabilität bei niedrigen Temperaturen,
d.h. in den meisten Fällen
entweder Bildung einer smektischen Phase und oder Kristallisierung.
Flüssigkristallmischungen
mit großen
Mengen halogenierter Tolanverbindungen mit drei Phenylringen, die
nahezu dielektrisch neutral sind, wie z.B. in der europäischen Patentanmeldung
Nr.
EP 99111782 .1 offenbart,
sind durch verhältnismäßig niedrige Δε-Werte gekennzeichnet,
die für
die meisten Anwendungen nicht geeignet sind, und weisen häufig sogar
schwerwiegende Probleme bezüglich
der Stabilität
der nematischen Phase bei niedrigen Temperaturen auf.
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Es
besteht daher ein erheblicher Bedarf an Flüssigkristallmedien mit für praktische
Anwendungen geeigneten Eigenschaften, wie breitem nematischem Phasenbereich,
niedrigen Viskositäten,
passender optischer Anisotropie Δn
je nach verwendetem Anzeigemodus, speziell ein geeignet hohes Δn für OCB-Anzeigen und
für Verbundsysteme
wie PDLCs, und insbesondere mit geeignet hoher guter Verträglichkeit
mit Polymervorläufern
für Verbundsysteme.
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Vorliegende
Erfindung
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass Flüssigkristallmedien
mit hohem Δn
hergestellt werden können,
die sich besonders für
OCB-Anzeigen und
für Verbundsysteme
eignen und die diese Nachteile der Materialien des Standes der Technik
nicht oder nur in wesentlich geringerem Maße aufweisen.
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Diese
verbesserten Flüssigkristallmedien
entsprechend der vorliegenden Anmeldung enthalten
eine Komponente
A enthaltend eine oder mehrere stark dielektrisch positive Verbindungen
mit sehr hohen Δn-Werten
der Formel I
worin
R
1 n-Alkyl, n-Alkoxy mit 1 bis 7 C-Atomen,
Alkenyl, Alkenyloxy oder Alkoxyalkyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet,
jeweils unabhängig voneinander
eines
von
Z
11 und Z
12 -C≡C- und
das andere, wenn vorhanden, -C≡C-,
-CF
2O-, trans- -CH=CH-, trans- -CF=CF- oder
eine Einfachbindung bedeutet und
n 0 oder 1 bedeutet,
und
eine Komponente B enthaltend eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus
der Gruppe der Formeln II-1 bis II-3
worin
R
21 und R
22 unabhängig voneinander
die für
R
1 angegebene Bedeutung besitzen,
Y
21 und Y
22 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten,
und dass sein Δn 0,25 oder mehr beträgt
Gegebenenfalls
enthalten die Flüssigkristallmedien
eine Komponente C, die dielektrisch positive Verbindungen der Formel
III
enthält, worin
R
3 die unter der obigen Formel I für R
1 angegebene Bedeutung besitzt,
mindestens
eines von
Z
31 und Z
32 -C≡C- bedeutet,
das andere, wenn vorhanden, für
-CH
2CH
2-, -COO-,
-C≡C-,
trans- CH=CH-, trans- -CF=CF-, -CH
2O-, -CF
2O- oder eine Einfachbindung, vorzugsweise
für eine
Einfachbindung steht,
jeweils die unter der obigen
Form I für
angegebene
Bedeutung besitzen,
X
3 CN, F, Cl oder
NCS, vorzugsweise CN oder NCS, ganz besonders bevorzugt NCS bedeutet
und
k 0 oder 1 bedeutet.
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Vorzugsweise
enthalten die flüssigkristallinen
Medien der vorliegenden Erfindung eine Komponente A, die Verbindungen
der Formel I enthält,
vorzugsweise überwiegend
daraus besteht und ganz besonders bevorzugt vollständig daraus
besteht.
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Wo
von Zusammensetzungen die Rede ist, bedeutet „enthalten" in dieser Anmeldung, dass die entsprechende
Einheit, z.B. das Medium oder die Komponente, die jeweilige Verbindung
oder Verbindungen beinhaltet, vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration
von 10% oder mehr und ganz besonders bevorzugt von 20% oder mehr.
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Überwiegend
bestehen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die entsprechende
Einheit 80% oder mehr, vorzugsweise 90% oder mehr und ganz besonders
bevorzugt 95% oder mehr der jeweiligen Verbindung oder Verbindungen
beinhaltet.
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Vollständig bestehen
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die entsprechende Einheit
98% oder mehr, vorzugsweise 99% oder mehr und ganz besonders bevorzugt
100,0% der jeweiligen Verbindung oder Verbindungen beinhaltet.
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Die
Verbindungen der Formel I sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Unterformeln I-1 bis I-5
worin
R
1 die unter der obigen Formel I angegebene
Bedeutung besitzt,
Y
11 und Y
12 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet das flüssigkristalline
Medium der vorliegenden Erfindung eine Komponente B, welche Verbindungen
der Formel II enthält,
vorzugsweise überwiegend
daraus besteht und ganz besonders bevorzugt vollständig daraus
besteht.
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Die
Verbindungen der Formel II sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Unterformeln II-1 bis II-3
worin
R
21 und R
22 die unter
der obigen Formel II angegebene Bedeutung besitzen und
Y
21 und Y
22 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet das Flüssigkristallmedium
eine Flüssigkristallkomponente
C, die vorzugsweise überwiegend
und ganz besonders bevorzugt vollständig aus Verbindungen der Formel
III besteht.
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Die
Verbindungen der Formel III sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Unterformeln III-1 bis III-3
worin
R
3 die unter der obigen Formel III angegebene
Bedeutung besitzt und
Y
31 und Y
32 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten und
X
3 die
unter der obigen Formel III angegebene Bedeutung besitzt und vorzugsweise
CN oder NCS und ganz besonders bevorzugt NCS bedeutet.
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Diese
Komponente C kann zusätzlich
zur Komponente B anwesend sein und ist dies vorzugsweise.
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Ganz
besonders bevorzugt beinhaltet das Medium Verbindungen der Formel
I, die aus der Gruppe der Unterformeln I-1 bis I-3 ausgewählt sind.
Ganz besonders bevorzugt sind hiervon Verbindungen der Unterformeln
I-1a, I-1b, I-2a,
I-2b, I-3a und I-3b
worin
R
1 die unter der obigen Formel I angegebene
Bedeutung besitzt und vorzugsweise n-Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen
oder n-Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen oder 1-E-Alkenyl mit 2 bis 5
C-Atomen bedeutet.
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Ganz
besonders bevorzugt beinhalten die Medien Verbindungen, die ausgewählt sind
aus der Gruppe der Formeln I-1a, I-1b und I-2a.
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Ein
weiterer Verbindungstyp, der gegebenenfalls und vorteilhaft in den
Medien nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, sind
Verbindungen der Formel IV
worin
R
41 und R
42 unabhängig voneinander
die unter der obigen Formel I für
R
1 angegebene Bedeutung besitzen und alternativ
ein H-Atom bedeuten können,
Y
41, Y
42, Y
43 und Y
44 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten und
o 0 oder 1 bedeutet.
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Weitere
Verbindungen, die gegebenenfalls und vorteilhaft in den Medien nach
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind Verbindungen der
Formeln V, VI, VII und VIII
worin
R
5, R
6, R
7 und
R
8 jeweils unabhängig voneinander die unter
der obigen Formel I für
R
1 angegebene Bedeutung besitzen und
Y
51 und Y
52 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten,
p 0 oder 1 bedeutet,
Y
61 und
Y
62 unabhängig voneinander H oder F bedeuten,
L
61 bis L
66 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten; vorzugsweise bedeuten bis zu zwei von ihnen H,
vorzugsweise bedeuten ein oder zwei von L
61 bis
L
66 F, vorzugsweise bedeutet L
61 F,
die anderen H, oder L
61 und L
63 bedeuten
F oder L
62 und L
64 bedeuten
F, alle anderen H;
X
6 Cl oder NCS,
vorzugsweise NCS bedeutet,
Y
71 und
Y
72 unabhängig voneinander H oder F bedeuten,
X
7 CN oder NCS bedeutet,
q 0 oder 1 bedeutet,
bedeutet.
Z
8 trans-
-CH=CH-, trans- -CF=CF-, -CH
2CH
2-,
-CF
2CF
2-, -CF
2O-, -COO- oder eine Einfachbindung, vorzugsweise
eine Einfachbindung bedeutet,
Y
81 und
Y
82 unabhängig voneinander H oder F bedeuten,
X
8 F, Cl, -OCF
3 oder
-OCF
2H, vorzugsweise F oder -OCF
3 bedeutet,
r 0 oder 1, vorzugsweise
0 bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel V sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Verbindungen der Unterformeln V-1 bis V-3
worin
R
5 die unter der obigen Formel V angegebene
Bedeutung besitzt und für
Unterformel V-1 vorzugsweise Alkyl oder Alkoxy und für die Unterformeln
V-2 und V-3 vorzugsweise Alkyl bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel VI sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Verbindungen der Unterformeln VI-1 bis VI-4
worin
R
6 die unter der obigen Formel VI angegebene
Bedeutung besitzt und vorzugsweise n-Alkyl oder 1-E-Alkenyl, ganz
besonders bevorzugt Alkyl bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel VII sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Verbindungen der Unterformeln VII-1 bis VII-4
worin
R
7 Y
71 und Y
72 jeweils die unter der obigen Formel VII
angegebenen Bedeutungen besitzen und R
7 vorzugsweise
Alkyl, Alkoxy oder Alkenyl bedeutet.
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In
Formel VII-3 bedeutet R7 vorzugsweise Alkyl
oder Alkoxy und Y71 vorzugsweise F. In Formel
VII-4 bedeutet R7 vorzugsweise Alkyl oder
Alkenyl und Y71 vorzugsweise F.
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Die
Verbindungen der Formel VIII sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe der Verbindungen der Unterformeln VIII-1 bis VIII-6
worin
R
8, Y
81, Y
82 und X
8 jeweils
die unter der obigen Formel VIII angegebenen Bedeutungen besitzen
und wenn X
8 F bedeutet, Y
81 vorzugsweise
für F steht.
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In
Formel VIII-1 bedeutet X8 vorzugsweise F
oder OCF3 und R8 vorzugsweise
Alkyl, Alkoxy oder Alkenyoxy. Bedeutet X8 F,
so steht Y81 vorzugsweise für F und
ganz besonders bevorzugt bedeutet sowohl Y81 als auch
Y82 F.
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In
Formel VIII-2 bedeutet X8 vorzugsweise F
oder OCF3, R8 vorzugsweise
Alkyl oder Alkenyl und Y81 ganz besonders
bevorzugt F.
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Die
Komponente A wird in einer Konzentration von 1 bis 70%, vorzugsweise
4 bis 50% und ganz besonders bevorzugt 9 bis 40% der Gesamtmischung
verwendet.
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Die
Komponente B wird in einer Konzentration von 0 bis 90%, vorzugsweise
10 bis 80% und ganz besonders bevorzugt 20 bis 75% der Gesamtmischung
verwendet.
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Die
Komponente C wird in einer Konzentration von 0 bis 50%, vorzugsweise
10 bis 40% und ganz besonders bevorzugt 12 bis 35% der Gesamtmischung
verwendet.
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Weiterhin
beinhaltet das Medium Verbindungen der
Formel IV in einer Konzentration
von 0 bis 40%, vorzugsweise 5 bis 25% und/oder
Formel V in
einer Konzentration von 0 bis 30%, vorzugsweise 4 bis 20% und/oder
Formel
VI in einer Konzentration von 0 bis 25%, vorzugsweise 5 bis 25%
und/oder
Formel VII in einer Konzentration von 0 bis 30%, vorzugsweise
5 bis 30% und/oder
Formel VIII in einer Konzentration von 0
bis 30%, vorzugsweise 5 bis 30%.
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Diese
weiteren Verbindungen verwendet man, um insbesondere den Phasenbereich
und die optische Anisotropie der erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien einzustellen.
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Die
Gesamtkonzentration dieser weiteren Verbindungen der Formeln IV
bis VIII im erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedium
beträgt
vorzugsweise 0% bis 50%, besonders bevorzugt 0% bis 30%, ganz besonders
bevorzugt 0% bis 20% und insbesondere 4% bis 16%.
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Gegebenenfalls
können
die erfindungsgemäßen Medien
weitere Flüssigkristallverbindungen
enthalten, um die physikalischen Eigenschaften einzustellen. Derartige
Verbindungen sind dem Fachmann bekannt. Ihre Konzentration in den
Medien nach der vorliegenden Erfindung beträgt vorzugsweise 0% bis 30%,
besonders bevorzugt 0% bis 20% und ganz besonders bevorzugt 5% bis
15%.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Flüssigkristallmedium
50% bis 100%, besonders bevorzugt 70% bis 100% und ganz besonders
bevorzugt 80% bis 10% und insbesondere 90% bis 100% der Komponenten
A, B und C insgesamt, die eine oder mehrere der Verbindungen der
Formeln I, II bzw. III beinhalten, vorzugsweise überwiegend daraus bestehen
und ganz besonders bevorzugt vollständig daraus bestehen.
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Die
Flüssigkristallmedien
nach der vorliegenden Erfindung sind gekennzeichnet durch einen
Klärpunkt oberhalb
80°C, vorzugsweise
von 90°C
oder mehr, speziell bevorzugt 100°C
oder mehr und insbesondere von 110°C.
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Das Δn der Flüssigkristallmedien
nach der vorliegenden Erfindung beträgt 0,25 oder mehr und liegt vorzugsweise
im Bereich von 0,30 bis 0,60, besonders bevorzugt im Bereich von
0,32 bis 0,50, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,33 bis
0,45 und insbesondere im Bereich von 0,35 bis 0,40.
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Das Δε, bei 1 kHz
und 20°C,
des erfindungsgemäßen Flüssigkristallmediums
beträgt
6 oder mehr, vorzugsweise 10 oder mehr, ganz besonders bevorzugt
15 oder mehr und insbesondere 19 oder mehr.
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Die
Flüssigkristallmedien
des Standes der Technik waren durch niedrige Δε-Werte bei hohen Δn-Werten
und umgekehrt eingeschränkt.
Im Gegen satz dazu haben die erfindungsgemäßen Medien Paare von (Δn, Δε), die in
einer Kurve von Δε als Funktion
von Δn desselben
Mediums oberhalb einer Linie durch die Punkte (0,290, 18,0) und
(0,370, 4,0) liegen. Vorzugsweise liegen sie oberhalb einer Linie
durch (0,290, 20,0) und (0,370, 6,0), ganz besonders bevorzugt oberhalb
einer Linie durch (0,310, 20,0) und (0,370, 8,0) und insbesondere
oberhalb einer Linie durch (0,350, 18,0) und (0,390, 8,0).
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Vorzugsweise
erstreckt sich die nematische Phase der erfindungsgemäßen Medien
mindestens von 0°C
bis 70°C,
ganz besonders bevorzugt mindestens –20°C bis 70°C und ganz besonders bevorzugt
mindestens von –30°C bis 80°C, wobei
mindestens bedeutet, dass die Untergrenze vorzugsweise unterschritten
wird, wobei die Obergrenze überschritten
wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden als dielektrisch positive
Verbindungen die Verbindungen mit Δε > 1,5 bezeichnet, dielektrisch neutrale
Verbindungen sind Verbindungen mit –1,5 ≤ Δε ≤ 1,5 und dielektrisch negative
Verbindungen sind Verbindungen mit Δε < –1,5.
Dasselbe gilt auch für
Komponenten. Δε wird bei
1 kHz und 20°C
bestimmt. Die dielektrischen Anisotropien der Verbindungen wird
aus den Ergebnissen einer Lösung
von 10% der einzelnen Verbindungen in einer nematischen Wirtsmischung
ermittelt. Die Kapazitäten
dieser Testmischungen werden sowohl in einer Zelle mit homöotroper
als auch mit homogener Orientierung bestimmt. Beide Zelltypen haben
eine Schichtdicke von ungefähr
10 μm. Die
angelegte Spannung ist eine Rechteckwelle mit einer Frequenz von
1 kHz und einem Effektivwert von typischerweise 0,5 V bis 1,0 V,
wird jedoch immer so gewählt,
dass sie unterhalb des kapazitiven Schwellwertes der jeweiligen
Testmischung liegt.
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Als
Wirtsmischung wird für
dielektrisch positive Verbindungen die Mischung ZLI-4792 und für dielektrisch
neutrale sowie für
dielektrisch negative Verbindungen die Mischung ZLI-3086, beide
von Merck KGaA, Deutschland verwendet. Die absoluten Dielektrizitätskonstanten
der Verbindungen werden aus der Änderung der
jeweiligen Werte der Wirtsmischung nach Zugabe der interessierenden
Verbindungen bestimmt und auf eine Konzentration der interessierenden
Verbindungen von 100% extrapoliert.
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Komponenten,
die bei der Messtemperatur von 20°C
eine nematische Phase besitzen, werden als solche gemessen, alle
anderen werden wie Verbindungen behandelt.
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Der
Begriff Schwellenspannung bezieht sich in der vorliegenden Anmeldung
auf die optische Schwelle und ist für 10% relativen Kontrast (V10) angegeben, der Begriff Sättigungsspannung
auf die optische Sättigung und
ist für
90% relativen Kontrast (V90) angegeben,
jeweils soweit nicht ausdrücklich
anders angegeben. Die kapazitive Schwellenspannung (V0,
auch als Freedericksz-Schwelle VFFr bezeichnet)
wird nur verwendet, wo dies ausdrücklich angegeben ist.
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Die
in dieser Anmeldung angegebenen Parameterbereiche schließen sämtlich die
Grenzwerte ein, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben.
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In
der gesamten Anmeldung sind, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, alle
Konzentrationen in Massenprozent angegeben und beziehen sich auch
die entsprechende Gesamtmischung, alle Temperaturen und Temperaturunterschiede
sind in Grad Celsius angegeben. Alle physikalischen Eigenschaften
wurden und werden nach „Merck
Liquid Crystals, Physical Properties of Liquid Crystals", Stand Nov. 1997,
Merck KGaA, Deutschland, bestimmt und gelten für eine Temperatur von 20°C, soweit
nicht ausdrücklich
anders angegeben. Die optische Anisotropie (Δn) wird bei einer Wellenlänge von
589,3 nm bestimmt. Die dielektrische Anisotropie (Δε) wird bei
einer Frequenz von 1 kHz bestimmt. Die Schwellenspannungen sowie
alle anderen elektrooptischen Eigenschaften wurden mit bei Merck
KGaA, Deutschland, hergestellten Testzellen bestimmt. Die Testzellen
für die
Bestimmung von Δε besaßen eine
Schichtdicke von 22 μm.
Bei der Elektrode handelte es sich um eine kreisförmige ITO-Elektrode mit einer
Fläche
von 1,13 cm2 und einem Schutzring. Die Ausrichtungsschichten
waren Lecithin für
homöotrope
Ausrichtung (ε||) und Polyimid AL-1054 von Japan Synthetic Rubber
für homogene
Ausrichtung (ε⊥).
Die Bestimmung der Kapazitäten
erfolgte mit einem Frequenzgang- Analysegerät Solatron
1260 mit einer Sinuswelle mit einer Spannung von 0,3 Vrms.
Als Licht wurde bei den elektrooptischen Messungen weißes Licht
verwendet. Dabei wurde ein Aufbau mit einem im Handel erhältlichen
Gerät von
Otsuka, Japan, verwendet. Die charakteristischen Spannungen wurden
unter senkrechter Beobachtung bestimmt. Die Schwellenspannung (V10), Mittgrauspannung (V50)
und Sättigungsspannung
(V90) wurden für 10%, 50% bzw. 90% relativen
Kontrast bestimmt.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien
können
weitere Zusatzstoffe und chirale Dotierstoffe in den üblichen
Konzentrationen beinhalten. Die Gesamtkonzentration dieser weiteren
Bestandteile liegt im Bereich von 0% bis 10%, vorzugsweise 0,1%
bis 6%, bezogen auf die Gesamtmischung. Die Konzentrationen der
einzelnen eingesetzten Verbindungen liegen vorzugsweise im Bereich
von 0,1 bis 3%. Die Konzentration dieser und ähnlicher Zusatzstoffe wird
bei der Angabe der Werte und Konzentrationsbereiche der Flüssigkristallkomponenten
und Verbindungen der Flüssigkristallmedien
in dieser Erfindung nicht berücksichtigt.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien
bestehen aus mehreren Verbindungen, vorzugsweise aus 3 bis 30, besonders
bevorzugt aus 5 bis 20 und ganz besonders bevorzugt aus 6 bis 14
Verbindungen. Diese Verbindungen werden auf herkömmliche Weise gemischt. In
der Regel wird die gewünschte
Menge der in der geringeren Menge verwendeten Verbindung in der
in der größeren Menge
verwendeten Verbindung gelöst.
Liegt die Temperatur über
dem Klärpunkt
der in höherer
Konzentration verwendeten Verbindung, ist die Vervollständigung
des Lösungsvorgangs
besonders leicht zu beobachten. Es ist jedoch auch möglich, die
Medien auf anderen üblichen
Wegen, beispielsweise unter Verwendung von so genannten Vormischungen,
bei denen es sich z.B. um homologe oder eutektische Mischungen von
Verbindungen handeln kann, oder unter Verwendung von so genannten „Multi-Bottle"-Systemen, deren
Bestandteile selbst gebrauchsfertige Mischungen sind, herzustellen.
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Durch
Zugabe geeigneter Zusatzstoffe können
die Flüssigkristallmedien
der vorliegenden Erfindung derart modifiziert werden, dass sie in
allen bekannten Arten von Flüssigkristallanzeigen
einsetzbar sind, entweder durch Verwendung der Flüssigkristallmedien
als solcher, wie TN-, TN-AMD-,
ECB-, VAN-AMD-, IPS- und OCB-LCDs und insbesondere in Verbundsystemen
wie PDLC-, NCAP- und PN-LCDs und speziell in HPDLCs.
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Der
Schmelzpunkt T (C, N), der Übergang
von der smektischen (S) zur nematischen (N) Phase T (S, N) und der
Klärpunkt
T (N, I) der Flüssigkristalle
sind in Grad Celsius angegeben.
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In
der vorliegenden Anmeldung und insbesondere in den folgenden Beispielen
sind die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch auch als Akronyme bezeichnete Abkürzungen angegeben. Die Transformation
der Abkürzungen
in die entsprechenden Strukturen ergibt sich ohne weiteres aus den
beiden folgenden Tabellen A und B. Alle Gruppen CnH2n+1 und CmH2m+1 sind geradkettige Alkylgruppen mit n
bzw. m C-Atomen. Die Codierung der Tabelle B versteht sich von selbst.
In Tabelle A sind nur die Abkürzungen
für die
Grundkörper
der Strukturen angegeben. Die einzelnen Verbindungen werden durch
die Abkürzung
für den
Grundkörper, gefolgt
durch einen Bindestrich und einen Code für die Substituenten R1, R2, L1 und
L2 dargestellt:
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Die
Flüssigkristallmedien
nach der vorliegenden Erfindung beinhalten vorzugsweise
- – vier
oder mehr Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe der Verbindungen der Tabellen A und B und/oder
- – fünf oder
mehr Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe der Verbindungen der Tabelle B und/oder
- – zwei
oder mehr Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe der Verbindungen der Tabelle A.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschränken.
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Aus
den physikalischen Daten vor allem der Verbindungen wird dem Fachmann
jedoch deutlich, welche Eigenschaften in welchen Bereichen zu erzielen
sind. Insbesondere ist also die Kombination der verschiedenen Eigenschaften,
die vorzugsweise erreicht werden können, gut definiert.
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Beispiel 1
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Es
wird eine Flüssigkristallmischung
mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden
Tabelle angegeben hergestellt.
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Beispiel 2
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Es
wird eine Flüssigkristallmischung
mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden
Tabelle angegeben hergestellt.
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