DE60113036T2 - Zweistufige Schraubverbindung mit differentiellem Flankenspiel - Google Patents
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Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft Schraubverbindungen, wie sie benutzt werden, um die Teile eines Bohrgestänges oder Ähnlichem miteinander zu verbinden. Insbesondere betrifft die Erfindung solche Arten von Schraubverbindungen, die einem hohen Differenzdruck zwischen dem Druckmedium auf der Innenseite und auf der Außenseite eines Bohrgestänges widerstehen können.
- Technischer Hintergrund
- Zweistufige Schraubverbindungen, die geeignet sind, in hohem Maß einem Differenzdruck zwischen Innen- und Außenseite eines Rohres, welches aus mit Gewinde versehenen Einzelteilen zusammengesetzt ist, zu widerstehen, sind bekannt. Die Schraubverbindungen bilden eine Metall-auf-Metall-Dichtung, die in der Lage ist, dem Differenzdruck in einem weiten Bereich sowohl der axialen Belastung als auch der Biegebelastung des zusammengeschraubten Rohres standzuhalten. Beispiele zweistufiger Schraubverbindungen sind in den US-Patenten 4 662 659 von Blose et al und 4 688 832 von Ortloff et al dargestellt.
- Die zweistufigen Gewindeverbindungen in den Patenten 4 662 659 und 4 688 832 umfassen eine positive Drehmoment-Stopp-Schulter, die die axiale Bewegung zwischen männlichem und weiblichem Teil der Gewindekupplung begrenzt, wenn die Kupplung montiert und bis zu dem geeigneten Drehmoment festgezogen ist. In einigen Fällen sind die miteinander verbundenen Rohrstücke sehr hohen axialen Pressungen ausgesetzt. Die Gewindeverbindung sollte höhere axiale Druck belastungen aushalten können als die bekannten Verbindungen, so dass die Zuverlässigkeit der Verbindung verbessert wird.
- Beschreibung der Erfindung
- Ein Aspekt der Erfindung ist auf eine Schraubverbindung gerichtet, die einen Zapfen mit einer großen Gewindestufe und einer kleinen Gewindestufe aufweist. Der Zapfen besitzt eine erste Dichtungsfläche zwischen den beiden Stufen. Die Gewinde auf den Stufen des Zapfens weisen jeweils Lastflanken und Entlastungsflanken auf. Die Verbindung umfasst ferner eine Buchse mit einer großen Gewindestufe und einer kleinen Gewindestufe entsprechend den Gewindestufen des Zapfens. Die Buchse weist eine zweite Dichtungsfläche entsprechend der ersten Dichtungsfläche auf. Die Gewinde auf den Stufen der Buchse besitzen Lastflanken und Entlastungsflanken entsprechend den Gewinden auf dem Zapfen. Die Gewinde auf der großen Gewindestufe weisen ein erstes Spiel zwischen den Entlastungsflanken des Zapfens und der Buchse auf, wenn Zapfen und Buchse miteinander verbunden sind und die einander entsprechenden Lastflanken aneinander anliegen. Die Gewinde auf der kleinen Gewindestufe weisen ein zweites Spiel auf zwischen den einander entsprechenden Entlastungsflanken, wenn Zapfen und Buchse zusammengebaut sind. Bei einer Ausführungsform ist das erste Spiel kleiner als das zweite Spiel, so dass dadurch die axiale Bewegung zwischen Zapfen und Buchse begrenzt ist. Dies kann zur Vergrößerung der axialen Druckbelastbarkeit der Verbindung führen.
- Andere Aspekte und Vorteile gemäß der Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung und Ansprüche dargelegt.
- Figurenbeschreibung
-
1 zeigt einen Querschnitt durch eine Seite einer zweistufigen Gewindekupplung gemäß dem Stand der Technik, -
2 zeigt einen Schnitt durch eine Seite eines Beispieles einer zweistufigen Gewindekupplung gemäß der Erfindung. -
1 zeigt eine typische zweistufige Gewindeverbindung des Standes der Technik zum Zweck der Abgrenzung gegenüber der Erfindung. Eine zweistufige Gewindeverbindung1 besteht aus einem männlichen Teil oder einem Zapfen12 , der in ein weibliches Teil oder eine Buchse10 eingeführt ist, um die Kopplung zu realisieren. Wie bekannt, sind der Zapfen12 und die Buchse10 typischerweise in den Enden der Rohrstücke einer Rohrleitung (nicht dargestellt) ausgebildet, um die Verbindung der Stücke der Rohrleitung zu ermöglichen. Die zweistufige Verbindung1 umfasst eine kleine Durchmesserstufe ("kleine Stufe")3 nahe am Ende des Zapfens12 , die Gewinde mit Entlastungsflanken18 und Lastflanken19 umfasst. Entsprechende Gewinde in der Buchse10 sind dargestellt bei18A und19A . Vorzugsweise sind die Gewinde so ausgebildet, dass zwischen den Entlastungsflanken18 und18A ein Spiel A auf der ganzen Länge vom Anfang bis zum Ende der Gewinde vorhanden ist. Entsprechende Gewinde sind auf einer großen Durchmesserstufe2 ("Große Stufe") ausgebildet, bei der Entlastungsflanken bei20 und20A am Zapfen12 und der Buchse10 jeweils dargestellt sind sowie jeweils Lastflanken21 und21A . Zwischen der kleinen Stufe3 und der großen Stufe2 sind sowohl auf dem Zapfen12 als auch auf der Buchse10 einander entsprechende Metall-auf-Metall-Dichtungsflächen16 ,16A ausgebildet. Wenn die Buchse10 und der Zapfen12 miteinander verbunden sind, werden die einander entsprechenden Dichtungsflächen16 ,16A gegeneinander gepresst und bilden eine Metall-auf-Metall-Dichtung. Relativbewegungen in axialer Richtung zwischen dem Zapfen12 und der Buchse10 während der Herstellung der Verbindung1 sind begrenzt durch eine positive Drehmoment-Stopp-Schulter, die jeweils durch Flächen14 und14A gebildet wird. Die Gestalt der positiven Drehmoment-Stopp-Schulter ist beispielsweise beschrieben im US-Patent 4 662 659 von Blose. Im Stand der Technik ist das Spiel A zwischen den Entlastungsflanken – nach Aufbringen des Montagemomentes – gleich groß bei der großen Stufe2 (zwischen den Flanken20 und20A ) wie bei der kleinen Stufe3 (zwischen den Flanken18 und18A ). -
2 zeigt ein Beispiel einer zweistufigen Schraubverbindung1A gemäß der Erfindung. Das Spiel zwischen den Entlastungsflanken20 ,20A von Zapfen12 und Buchse10 auf der großen Stufe2A beträgt B. Bei einer zweistufigen Verbindung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist das Spiel B der großen Stufe2A kleiner als das Spiel A der kleinen Stufe3 . Eine Möglichkeit, um ein solches zusätzliches Spiel zu erzielen, besteht darin, sowohl die große Stufe2A als auch die kleine Stufe3 , sowohl auf dem Zapfen12 als auch auf der Buchse10 , mit dem gleichen Schneideinsatz (nicht dargestellt) zu schneiden, der das gleiche Gewinde für beide Stufen2A ,3 aufweist. Danach wird die axiale Position der Schneideinsätze (nicht dargestellt) jeweils verschoben, und die Gewinde auf der kleinen Stufe3 werden sowohl beim Zapfen12 als auch bei der Buchse10 nachgeschnitten, um ein größeres Entlastungsflankenspiel zwischen den Flanken18 und18A auf der kleinen Stufe zu erzeugen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zwei unterschiedliche Schneideinsätze (nicht dargestellt) mit unterschiedlichem Gewinde13 zu benutzen, um die Gewinde gemäß der Erfindung zu erzeugen. - Zapfen
12 und Buchse10 sind gemäß2 so montiert, dass eine Metall-auf-Metall-Dichtung (nicht dargestellt) durch Kontakt zwischen einer inneren Fläche (nicht dargestellt) auf der Hülse10 und einer Nase (nicht dargestellt) auf dem Zapfen12 gebildet wird. Solche Dichtungsanordnungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Eine solche Dichtungsanordnung ist im US-Patent 4 688 832 von Ortloff gezeigt. Bei einem Beispiel einer zweistufigen Gewindeverbindung gemäß der Erfindung bewegt sich das Spiel A zwischen den Entlastungsflanken18 ,18A auf der kleinen Stufe3 im Bereich von 0,18 bis 0,85 mm (0,007 bis 0,015 Inch) und das Spiel B zwischen den Entlastungsflanken auf der großen Stufe2A im Bereich zwischen 0,05 und 0,15 mm (0,002 und 0,006 Inch). Die Werte für das Entlastungsflanken-Spiel werden so ausgewählt, dass im wesentlichen das Eindringen von Schmiermittel ("pipe dope") in die Gewinde der kleinen Stufe3 verhindert wird, indem die Gewinde der großen Stufe2A die Axialbewegung zwischen Zapfen12 und Buchse10 bei axialer Druckbelastung der Schraubverbindung1A begrenzen. Es ist bekannt aus dem Stand der Technik, dass das Eindringen von Schmiermittel in Gewinde auftreten kann, die zwischen zwei Metall-auf-Metall-Dichtungen angeordnet sind. Das größere Entlastungsflankenspiel auf der kleinen Stufe bei dieser Ausführungsform soll die Möglichkeit des Eindringens von Schmiermittel zwischen die Metall-auf-Metall-Dichtungen reduzieren. Dem Fachmann ist bekannt, dass die Position der Metall-auf-Metall-Dichtungen bei anderen Ausführungsformen einer zweistufigen Schraubverbindung unterschiedlich sein kann. Beispielsweise kann eine erste Metall-auf-Metall-Dichtung an der Basis des Zapfens und dem entsprechenden Ende der Buchse ausgebildet sein. Die zweite Metall-auf-Metall-Dichtung kann etwa wie in2 dargestellt, nahe der positiven Drehmoment-Stopp-Schulter angeordnet sein. Bei einer solchen Anordnung der Metall-auf-Metall-Dichtungen würde das kleinere Spiel zwischen den Entlastungsflanken an den Gewinden der kleinen Stufe3 bei A angeordnet sein, und das größere Spiel würde bei B auf der großen Stufe2A vorhanden sein. Wichtig ist, dass bei jeder Ausführungsform der Erfindung das größere Entlastungsflankenspiel an der Gewindestufe vorhanden ist, die zwischen den Metall-auf-Metall-Dichtungen angeordnet ist. Das kleinere Entlastungsflankenspiel bei allen Ausführungsformen sollte bei der Gewindestufe vorhanden sein, die an einem Ende nicht abgedichtet ist. - Vorzugsweise besitzen die Gewinde auf beiden Stufen
2A und3 die gleiche Form über jeweils die ganze Stufe2A ,3 , sind aber unterschiedlich im Bereich zwischen den Stufen2A ,3 . Die Gewinde auf den Stufen2A ,3 besitzen vorzugsweise die gleiche Steigung auf beiden Stufen2A ,3 . Die Gewinde auf den Stufen2A ,3 sind vorzugsweise geneigt, und weisen ein Spiel von der Basis bis zum Kamm jeweils bei den Entlastungsflanken20 ,20A und18 ,18A auf, wenn die Lastflanken21 ,21A und19 ,19A miteinander in Eingriff stehen. Darüber hinaus sind die Gewinde auf beiden Stufen2A ,3 geneigt und besitzen eine Interferenz zwischen Basis und Kamm. "Geneigt" bedeutet, dass der Gewindedurchmesser in Richtung des Endes des Zapfens12 abnimmt, wie beispielsweise im Patent 4 662 659 von Blose beschrieben. Die Gewinde auf beiden Stufen2A ,3 können ebenso im Wesentlichen einen konstanten Durchmesser aufweisen ("zylindrisches" Gewinde).
Claims (8)
- Schraubverbindung (
1A ) mit: – einem Zapfen (12 ), der eine große Gewindestufe (2A ) und eine kleine Gewindestufe (3 ) aufweist, sowie eine erste Dichtungsfläche (16 ) dazwischen, wobei die große und die kleine Gewindestufe jeweils Lastflanken (21 ,19 ) und Entlastungsflanken (20 ,18 ) aufweisen, – einer Buchse (10 ) die eine große Gewindestufe (2A ) und eine kleine Gewindestufe (3 ) aufweist, die zu den Gewindestufen des Zapfens (12 ) passen, und eine zweite Dichtungsfläche (16A ) an der Buchse (10 ), die zu der ersten Dichtungsfläche passt, wobei die Gewindestufen auf der Buchse Lastflanken (21A ,19A ) und Entlastungsflanken (20A ,18A ) aufweisen, die zu den Gewinden auf den Gewindestufen des Zapfens passen, und wobei die Gewinde auf der großen Stufe ein Spiel (B) zwischen den einander entsprechenden Entlastungsflanken des Zapfens und der Buchse aufweisen, wenn Zapfen und Buchse zusammengebaut sind und die einander entsprechenden Lastflanken im Eingriff sind, und die Gewinde auf der kleinen Stufe ein zweites Spiel (A) zwischen den einander entsprechenden Entlastungsflanken aufweisen, wenn Zapfen und Buchse zusammengebaut sind und die einander entsprechenden Lastflanken im Eingriff stehen, dadurch gekennzeichnet, dass entweder das erste Spiel (B) kleiner ist als das zweite Spiel (A) oder das erste Spiel (B) größer ist als das zweite Spiel (A). - Schraubverbindung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch eine positive Drehmoment-Stop-Schulter (
14 ,14A ) nahe an der ersten und zweiten Dichtfläche. - Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die große Gewindestufe (
2A ) und die kleine Gewindestufe (3 ) geneigte Gewinde aufweisen. - Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die große Gewindestufe (
2A ) und die kleine Gewindestufe (3 ) zylindrische Gewinde aufweisen. - Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das größere der beiden Spiele (B, A) ausgewählt wird, um den Einschluss von Schmiermittel in der kleinen Stufe im Wesentlichen zu verhindern.
- Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das kleinere der beiden Spiele (B, A) ausgewählt wird, um die axiale Verlagerung während der Lastbeaufschlagung der Schraubverbindung im Wesentlichen zu begrenzen.
- Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das kleinere der beiden Spiele (B, A) im Bereich von 0,05 bis 0,15 mm (0,002 bis 0,006 Inch) liegt.
- Schraubverbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das größere der beiden Spiele (B, A) im Bereich von 0,18 bis 0,38 mm (0,007 bis 0,015 Inch) liegt.
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