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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf korrosionsbeständige, nicht-entflammbare
und nicht-toxische Zusammensetzungen, die zur Dekontamination von
biologischen Pathogenen und Kombinationen von sowohl toxischen chemischen
Mitteln als auch biologischen Pathogenen wirksam sind. Diese Zusammensetzungen
sind in einer Vielzahl von Anwendungen nützlich, wo eine chemische oder
biologische Kontamination betroffen sein kann. Die vorliegenden
Zusammensetzungen sind besonders geeignet zur Dekontamination von biologischen
Kampfstoffen und Kombinationen von sowohl chemischen als auch biologischen
Kampfstoffen. Die Zusammensetzungen sind besonders wirksam bei der
Dekontamination des Nervengases Sarin (GB) und des biologischen
Kampfstoffs Anthrax.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
mögliche
Verwendung von chemischen und/oder biologischen Kampfstoffen bei
einer militärischen Aktion
oder einem Terroristenangriff stellt eine ständige Bedrohung des US-Militärs und des
zivilen Personals dar. Die Fortschritte im Biotechnologiebereich
und die daraus resultierende Leichtigkeit, beträchtliche Mengen an infektiösen Agenzien
und biologischen Toxinen herzustellen, haben die chemische und biologische
Kampfstoff-Bedrohung weiter erhöht.
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Anthrax
ist als eine der wahrscheinlichste der Terroristenbedrohungen von
biologischen Kampfstoffen identifiziert worden. Typischerweise würde Anthrax
bei einem terroristischen Akt als Aerosol verbreitet. Die Sterberate
von exponierten, nicht behandelten Individuen ist größer als
90%, und deren Eintritt würde
in 1 bis 7 Tagen erwartet, mit innerhalb von 48 Stunden auftretenden
häufigsten
Todesfällen.
Anthraxsporen sind extrem hart und können in der Umwelt mehr als
50 Jahre überstehen.
Viele biologische Kampstoff-Dekontaminationen sind gegenüber Anthraxsporen
nicht wirksam.
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Im
Fall eines Angriffs, in dem chemische und/oder biologische Kampfstoffe
verwendet werden, können das
US-Militärpersonal
oder zivile Erstangreifer solchen Stoffen direkt ausgesetzt sein,
sobald sie in kontaminierte Bereiche eintreten. Zur Zeit sind mehrere
Dekontaminationsmittel verfügbar.
Diese Dekontaminationsmittel sind jedoch im allgemeinen selbst gefährlich zu
handhabende und zu beseitigende Materialien und mögen gegenüber einigen
Stoffen nicht wirksam sein. Ferner sind die gegenwärtigen Dekontaminationsmittel
nur für
sehr begrenzte Zeiträume
stabil. Ferner sind die gegenwärtigen
Dekontaminationsmittel typischerweise nur gegen chemische oder biologische
Stoffe, aber nicht gegen beide wirksam. Somit erfordert der Schutz
von gefährdeten
Personen die Lagerung und den Einsatz unterschiedlicher Typen von
Schutzstoffen, um diese Personen gegenüber unterschiedlichen Angriffen
zu schützen.
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Zusätzlich zu
typischen biologischen Kampfstoffen ist seit kurzem eine weitere
Bedrohung die Verwendung irgendwelcher Mikroorganismen oder Toxine,
die aus Mikroorganismen stammen, die Erkrankungen beim Menschen,
bei Pflanzen oder bei Tieren verursachen. Frühere Dekontaminationsmittel
sind speziell zum Gebrauch gegenüber
biologischen Kampfstoffen ausgestaltet und sind nicht zum Gebrauch
gegen viele andere Arten von Pathogenen, die verwendet werden könnten, geeignet.
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Die
WO 00/64539 A beschreibt eine Zusammensetzung, die eine Mischung
von Enzymen und Substraten zur Entfernung, Dekontamination und Neutralisation
von OP-Verbindungen umfaßt.
Die Mischung von Enzymen umfaßt
Cholinesterase (ChEs) und/oder OP-Hydrolasen und Reaktivatoren wie Oxime,
die mono-diquaternäre
Oxime einschließen.
Bei Messungen kinetischer Konstanten, d.h. für diagnostische Zwecke, wird MEPQ
als eine Organophosphorverbindung verwendet, um aktive Stellen entweder
der immobilisierten oder der gelösten
ChEs mittels Titration zu bestimmen.
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K.
E. LeJeune et al. in Biotechnology and Bioengineering, Bd. 62, Nr.
6, S. 659–665
(1999) beschreiben die Verwendung eines enzym-haltigen Schaums zur
Enttoxifizierung chemischer Waffen, insbesondere von Organophosphor-Neurotoxinen.
Der Einschluß von
OPH in die Schäume
wird diskutiert. Es wird erwähnt, daß OPH eine
begrenzte Wirksamkeit gegenüber
mehreren toxischen OP-Mitteln aufweist und daß "dieser Punkt laufend angegangen wird,
indem Schäume
mit mehreren Enzymen unterschiedlicher Spezifizität erzeugt
werden".
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Es
gibt einen Bedarf an ungefährlichen
Zusammensetzungen, die zur Zersetzung chemischer und biologischer
Kampfstoffe wirksam sind. Es gibt einen weiteren Bedarf an Zusammensetzungen,
die für
eine verlängerte
Zeitdauer stabil bleiben und auf große Oberflächen leicht appliziert werden
können.
Zusätzlich
gibt es einen Bedarf nach einer Einzelzusammensetzung, die gegenüber sowohl
chemischen als auch biologischen Kampfstoffen wirksam ist. Noch
weiter gibt es einen Bedarf an einer Zusammensetzung, die gegenüber allen Arten
von Pathogenen und nicht nur biologischen Kampfstoffen wirksam ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine chemische und biologische Kampfstoff-Dekontaminationszusammensetzung
gemäß Anspruch
1 und einen Kit zur Dekontamination chemischer Stoffe und biologischer
Pathogene gemäß Anspruch
14 zur Verfügung.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
festgelegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung wie im Anspruch
1 angegeben bereit. Die Zusammensetzung ist bei der Dekontamination
biologischer Pathogene wirksam, und die Zusammensetzungen sind zur
Dekontamination von Kombinationen chemischer Stoffe und biologischer
Pathogene wirksam. Der hier verwendete Ausdruck "biologisches Pathogen" schließt irgendeinen
Mikroorganismus oder ein aus einem Mikroorganismus stammendes Toxin
ein, was eine Erkrankung beim Menschen, bei Pflanzen oder Tieren
verursacht, und schließt
biologische Kampfstoffe ein. Der hier verwendete Ausdruck "chemisches Mittel" schließt chemische
Substanzen ein, die zur Verwendung beabsichtigt sind, Leute über deren
physiologische Effekte zu töten,
ernsthaft zu verletzen oder außer
Gefecht zu setzen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 13 festgelegt. Die vorliegende
Erfindung stellt auch einen Kit wie im Anspruch 14 festgelegt bereit,
und bevorzugte Ausführungsformen
davon sind in den Unteransprüchen
15 oder 26 angegeben.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind in einer Vielzahl
von Anwendungen nützlich,
wo eine toxisch-chemische oder biologische Kontamination betroffen
sein kann. Diese Zusammensetzungen sind besonders geeignet zur Verwendung
gegen über
biologischen Kampfstoffen und kombinierten chemischen und biologischen
Kampfstoffen.
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Die
chemischen und biologischen Pathogen-Kombinationsdekontaminationszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung sind chemisch kompatibel und umfassen
im allgemeinen wenigstens eine Biocidkomponente und ein Enzym, das
gegen chemische Organophosphor-Mittel wirksam ist, wie im Anspruch
1 definiert. Diese Zusammensetzungen schließen bevorzugt ferner eine Pufferlösung oder
ein schaumbildendes Material zur leichteren Anwendung gegenüber großen Oberflächen sowie
ein Protein zur Bindung eines chemischen Stoffs ein.
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Die
Biocid-Komponente umfaßt
ein bekanntes Biocid oder weiter bevorzugt eine Mischung von bekannten
Biociden, was im Anspruch 1 definiert ist, und was gegenüber Bakterien
oder anderen, in biologischen Pathogenen vorliegenden Mikroorganismen
wirksam ist. Nützliche
Biocide können
zum Beispiel Triclosan, Tetrakishydroxymethylphosphoniumsulfat (THPS),
Benzalkoniumchlorid (BAC) und Streptomycin sein. Triclosan ist eine
Breitband-antibakterielle Chemikalie, die in einer Reihe kommerzieller
Produkte verwendet wird. THPS ist ein von der EPA zugelassenes Breitband-Biocid,
das in einer Reihe von industriellen Prozessen verwendet wird. BAC
ist ein in kommerziellen Desinfektionsmitteln verwendetes Breitband-Biocid.
Streptomycin ist ein Antibiotikum, welches auf seiner Fähigkeit,
die Proteinsynthese zu inhibieren, beruht. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfaßt
die Biocidmischung Kombinationen von Triclosan, THPS und BAC.
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Die
Bindeproteine wirken zum Binden und vorzugsweise Denaturieren oder
anderweitigen Unschädlichmachen
von chemischen Stoffen und können
aus den aus dem Stand der Technik Bekannten ausgewählt werden.
Einige geeignete Proteine können
zum Beispiel Albumin, z.B. Rinderserumalbumin (RSA), Acetylcholinesterase
(AchE), Butylcholinesterase (BuChE), Cholinesterase (ChE), Chymotrypsin,
Trypsin, Chymotrypsinogen, Trypsinogen, Urokinase, Esterase, Carboxylesterase,
Thrombin, Faktor VIIA, Faktor XA,
Kallikrein, Prekallilffein, Na/K-ATPase, Papain und Alkalische Phosphatase
einschließen.
Vorzugsweise ist das Protein Rinderserumalbumin.
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Es
werden Enzyme verwendet, die gegenüber Organophosphorspezies wirksam
sind. Solche Enzyme sind bekannt und können zum Beispiel Glucoseoxidase,
lysierendes Enzym, Lysozym, Protease, Chitinase, Lysostaphin, Mutanolysin,
Kollagenase, SynthaCLEC-GO
(Altus, Inc., Cambridge, MA), und PeptiCLEC-TR (Altus, Inc., Cambridge,
MA) einschließen.
Chitinase ist ein Enzym, welches N-Acetal-D-glucosamin aus Zellwänden hydrolisiert.
Lysozym ist ein Enzym, welches Zellwandkomponenten (β-1,4-glucosidische Verknüpfungen)
hydrolisiert. Mutanolysin ist ein gram-positiv spezifisches Enzym,
welches Zellwandkomponenten hydrolisiert. Ferner sind Organophosphathydrolase
(OPH) oder saure Organophosphoranhydrase (OPAA) Enzyme, die zur
Enttoxifizierung von Organophosphor-Neurotoxinen in der Lage sind.
Vorzugsweise wird OPAA oder OPH verwendet, wobei OPAA besonders
bevorzugt ist.
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Als
ein schaumbildendes Material kann irgendein bekannter Feuerlöschschaum
verwendet werden, einschließlich
zum Beispiel Silv-ExTM-Schaum (Ansul Incorporated,
Marinette, WI), wäßriger filmbildender Schaum
(AFFF) und filmbildendes Fluoroprotein (FFFP). Andere Schaummaterialien
können
ebenfalls verwendet werden, einschließlich zum Beispiel feste Schäume wie
Polyurethane und Schwämme.
Die vorliegende Zusammensetzung ist vorzugsweise in dem Silv-ExTM-Feuerbekämpfungsschaum enthalten, der
die Bindungsfunktionen der Proteine, die enzymatische Wirksamkeit
gegenüber
chemischen Stoffen oder die Wirksamkeit des (der) Biocids (Biocide)
gegen biologische Pathogene einschließlich Zellen, Sporen, Viren
und Parasiten nicht beeinträchtigt.
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Die
vorliegende Zusammensetzung wird vorzugsweise bei geeigneten pH-Werten
zur optimalen Dekontamination gehalten. Die Zusammensetzung wird
vorzugsweise bei einem pH-Wert im Bereich von 6,0 bis 8,5 gehalten.
Jegliche geeignete bekannte Puffer, einschließlich zum Beispiel Phosphat-,
Carbonat-, Tris-, MES-, PIPES-, ACES-, MOPS-, TES-, HEPES-, HEPPS-,
TRICINE- und Glycin-Puffer können
zu diesem Zweck hinzugefügt
werden. Vorzugsweise wird ein Phosphatpuffer verwendet.
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Zusätzlich zu
den obigen Komponenten können
Spurenmetalle wie zum Beispiel MnCl2, MgCl2, CaCl2, CdCl2, CoCl2, CuCl2 oder FeCl2 zur
Verstärkung
der Enzymaktivität
hinzugefügt
werden. Ein besonders bevorzugtes Spurenmetall ist Manganchlorid.
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Die
Zusammensetzung wird vorzugsweise in zwei getrennten Behältern gelagert
zur erhöhten
Stabilität
vor dem Gebrauch der Zusammensetzung. Vorzugsweise enthält ein Behälter die
Biocidmischung. Zu diesem Behälter
wird vorzugsweise ein schaumbildendes Material zusätzlich hinzugefügt. Diese
Mischung von Biocid und schaubildendem Material besitzt mindestens
eine 12-monatige
Lagerfähigkeit
bei Umgebungstemperatur. Der zweite Behälter enthält vorzugsweise die Enzym-
und Proteinkomponenten. Die Inhalte des zweiten Behälters sind
mindestens 6 Monate bei Temperaturen im Bereich von 2–4°C stabil.
Die Inhalte der beiden Behälter
können
für die
kombinierte Dekontamination von sowohl chemische Stoffen als auch
biologischen Pathogenen vermischt werden, oder, falls gewünscht, die
Inhalte des Bio cidbehälters
können
alleine verwendet werden. Beim Vermischen der beiden Behälter zum
Erhalt der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung bleibt die
Mischung für
mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur stabil.
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Weitere
Gegenstände
der Erfindung werden unten diskutiert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, die bei
der Dekontamination von chemischen Stoffen und biologischen Pathogenen
wirksam ist.
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Die
Kombinations-Dekontaminationszusammensetzungen chemischer und biologischer
Pathogene der vorliegenden Erfindung sind chemisch kompatibel und
umfassen eine Biocidkomponente und ein Enzym wie im Anspruch 1 definiert.
Die Zusammensetzungen können
ferner ein Schaumbildendes Material und/oder ein Protein zum Binden
chemischer Agenzien umfassen.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können bei der Dekontamination
solcher chemischer Stoffe und biologischer Pathogene verwendet werden,
die einschließen:
GA, GB, GD, GF, VX und Senfgas, und Anthrax, Pest, Tularämie, Cholera,
E. Coli 0157:H7 und Shigella. Insbesondere ist die vorliegende Zusammensetzung
wirksam bei der Dekontamination des Nervengases Sarin (GB) und des
biologischen Kampfstoffs Anthrax.
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Eine
Vielzahl von Enzymen kann verwendet werden, z.B. einschließlich Glucose-Oxidase,
lysierendes Enzym, Lysozym, Protease, Chitinase, Lysostaphin, Mutanolysin,
Kollagenase, SynthaCLEC-GO und PeptiCLEC-TR. Zusätzlich könne Organophosphathydrolase
(OPH) und Präparationen
der Orga nophosphorsäureanhydrase
(OPAA) verwendet werden, Enzyme, die als gegenüber Organophosphosspezies wirksam
bekannt sind (siehe z.B. DeFrank und Cheng, Purification and Properties
of an Organophosphorous Acid Anhydrase from a Halophilic Bacterial
Isolate, Journal of Bacteriology, S. 1938–1943 (März 1991).
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Diese
Enzyme sind in unterschiedlichen Formen verfügbar, einschließlich spezieller
Formen, die für eine
zusätzliche
Stabilität
unter rauhen Lebensbedingungen sorgen. Zum Beispiel können die
Enzyme in Form von vernetzten Enzymkristallen (CLEC) sein, die kristallisierte
Enzymmatrizes enthalten, die zu Erhaltung der physikalischen Struktur
und der Enzymkonfiguration und -wirksamkeit vernetzt wurden. Solche
Enzyme können
eine erhöhte
Stabilität
sowohl bei der Lagerung als auch in einer aktiven Matrix, und auch
eine Widerstandskraft gegenüber
Verdau durch andere Enzyme besitzen.
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Das
Enzym ist vorzugsweise ein Enzym, das gegenüber chemischen Organophosphormitteln
wirksam ist.
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Das
Dekontaminationsmittel gegen chemische Stoffe kann ferner Proteine
umfassen, für
die angenommen wird, an chemische Stoffe zu binden – ohne jedoch
an eine Theorie gebunden zu sein. Diese Bindungsproteine können aus
jenen, aus dem Stand der Technik Bekannten ausgewählt werden,
einschließlich zum
Beispiel irgendeines der folgenden: Albumin, z.B. RSA, AChE, BuChE,
ChE, Chymotrypsin, Trypsin, Chymotrypsinogen, Kollagenase, Trypsinogen,
Urokinase, Esterase, Carboxylesterase, Thrombin, Faktor VIIA, Faktor XA, Kallikrein,
Präkallikrein,
Na/K-ATPase, Papain
und Alkalische Phosphatase.
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Diese
Proteine beeinträchtigen
vorzugsweise nicht die Aktivität
der Enzyme und der Biocide in der Zusammensetzung. Somit ist es
während
des Testens potentieller Proteine wichtig, nicht nur zu analysieren,
welche Bindeproteine beim Binden von chemischen Stoffen wirksam
sind, sondern auch festzustellen, welche Proteine die Aktivität der Enzyme
und der Biocide in der Zusammensetzung nicht beeinträchtigen.
Einige bevorzugte Bindeproteine schließen Albumine ein, insbesondere
RSA.
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Sarin
(GB) ist ein gut bekannter chemischer Kampfstoff auf Organophosphorbasis.
Diisopropylfluorophosphat (DFP) ist eine Organophosphorverbindung,
die weniger toxisch ist und mit Sarin nahe verwandte chemische Eigenschaften
besitzt. Viele Materialien mit einer Aktivität gegen DFP dürften zusätzlich zu
Sarin ebenfalls eine Aktivität
gegen andere G-Stoffe wie VX besitzen. Somit wird beim Analysieren
von Enzymen DFP häufig
beim Testen als Ersatz für
Sarin verwendet.
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Die
Gesamtstrategie zur Dekontamination chemischer Stoffe folgt zwei
Richtungen: (1) Einer quantitative Dekontamination – direkte
kompetitive Hemmung einer Stoffbindung an Acetylcholinesterase (AChE) und
(2) einer katalytischen Dekontamination – Deaktivierung und Verdau
des Stoffs mittels verdauenden Enzymen. Quantitative Dekontamination
verhindert die Wirkung chemischer Stoffe auf den Menschen, wohingegen
katalytische Dekontamination zur verlängerten Aktivität und katalytischen
Dekontamination im Verlauf der Zeit führt.
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Bei
quantitativen Dekontaminationsprozessen wurden Materialien auf ihren
direkten Einfluß auf
den chemischen Kampfstoffersatz DFP unter Verwendung des Ellman'schen Tests beurteilt
(siehe G. L. Ellman, D. Courtney, V. Andres Jr. und R. M. Featherstone,
A New and Rapid Colorimetric Determination of Acetylcholinesterase
Activity, Biochemical Pharmacology, Bd. 7, S. 88–95 (1960), um ihre Fähigkeit
zur Hemmung von DFP zu bestimmen.
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Bei
Anfangsstudien wurden potentielle schaumbildende Materialien, Biocide
und Proteine getestet, um zu sehen, ob irgendwelche dieser Komponenten
eine zusätzliche
Hemmung chemischer Stoffe liefern würde. Diese Studien zeigten,
daß Silv-ExTM, Triclosan, THPS und BAC den chemischen
Stoff DFP nicht hemmen, wohingegen das Bindeprotein Rinderserumalbumin
(RSA) eine zusätzliche
DFP-Hemmung liefert.
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Als
Folge anfänglicher
Studien wurden OPH, Präparationen
von OPAA und Kollagenaseenzyme auf ihre direkte Hemmung von DFP
getestet. Zusätzlich
wurden RSA, ein potentielles Bindeprotein zur Verwendung in der
Zusammensetzung, und FFFP-Schaum, ein potentielles schaumbildendes
Material zur Verwendung in der Zusammensetzung, analysiert, um zu
bestimmen, ob das eine oder andere Material zur DFP-Hemmung beitrug.
Auf der Basis seiner Fluorproteinzusammensetzungen wird angenommen,
daß FFFP-Schaum wie
RSA eine ähnliche
Schutzwirkung liefern könnte,
wie von RSA in den Anfangsstudien gezeigt. Testergebnisse, wie sie
im Beispiel 3 angegeben sind, zeigen, daß OPH und OPAA beide in der
Lage sind, DFP beträchtlich
zu hemmen. Kollagenase hemmte DFP nur schwach bei Konzentrationen
von 3 mg/ml oder höher.
Ferner zeigte RSA etwas DFP-Hemmung, wohingegen FFFP-Schaum keinen
Effekt gegenüber
DFP zeigte. Eine zusätzliche
DFP-Hemmung wurde
für andere
getestete Materialien nicht gezeigt. Es ist zu erwarten, daß aktive Materialien
einen Schutzeffekt beim Verhindern von DFP bei einer Hemmung des
im Ellman'schen
Test vorliegenden AChE erzeugen. RSA wurde als fähig erkannt, G-Typ-Stoffe quantitativ
zu binden. In Verbindung mit enzymatischen Wegen zur Dekontamination
wird von RSA erwartet, eine Reihe von Funktionen auszuüben, einschließlich der
Beseitigung restlicher chemischer Stoffe mittels direkter Bindung,
der Stabilisierung anderer Proteinkomponenten, sowie der Verhinderung
von Enzymverlust durch Oberflächenneutralisation.
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Von
besondere Bedeutung bei der Verwendung von Enzym-basierten Ansätzen sind
die Effizienz, die Stabilität
sowohl bei der Lagerung als auch für die aktive Matrix, die Kompatibilität mit anderen
Dekontaminationsmitteln, sowie die Kosten. Ferner besteht bei der
Entwicklung von Multienzym-basierten Dekontaminationssystemen ein
Problem durch die Möglichkeit
der Wechselwirkung zwischen aktiven Enzymmaterialien, was zur Selbstinaktivierung
führt.
Somit wurden eine Reihe von potentiellen Enzymen im Beispiel 4 analysiert,
um den Einfluß dieser
Enzyme auf Acetylcholinesterase (AChE) zu bestimmen. Wie gezeigt
demonstrierten Glucoseoxidase, lysierendes Enzym, Lysozym, Protease
und SynthaCLEC-GO alle einen beträchtlichen Einfluß auf den
Ellman'schen Test
in Bezug auf eine Verminderung der AChE-Enzymaktivität. Chitinase, Lysostaphin und
Mutanolysin demonstierten ebenfalls eine Wechselwirkung mit dem
AchE-Enzym.
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Eine
andere Sorge bei der Entwicklung eines Multikomponenten-Dekontaminationsschaums
chemischer und biologischer Pathogene ist der potentielle Einfluß (positiv
oder negativ) des schaumbildenden Materials auf die Enzymaktivität. Im Beispiel
5 wurden die Enzyme für
eine Wechselwirkung durch Silv-ExTM-Schaum
getestet. Es wurde demonstriert, daß Silv-ExTM mit
der Aktivität
einiger Enzyme potentiell wechselwirken kann, obgleich die Ergebnisse
nahelegen, daß die
Wechselwirkung meistens über
einer Verringerung der verfügbaren
Enzymaktivität
durch Fällung
des Enzyms auftritt. Während
eine volle Aktivität
bei Chitinase, dem lysierenden Enzym und Mutanolysin erhalten blieb,
wurde lediglich eine teilweise Aktivität beobachtet bei Glucoseoxidase,
Lysozym, Protease und SynthaCLEC-GO.
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Durch
die gesamte Testung unterschiedlicher Enzyme zeigten die Präparationen
von OPAA und OPH beide günstige
Ergebnisse zur Verwendung als Dekontaminationsenzyme. Es wurde jedoch
gefunden, daß die Biocide
zur Dekontamination biologischer Pathogene mit der OPH-Aktivität interferierten.
Somit sind die OPAA-Präparationen
bevorzugte Enzyme zur Verwendung in Dekontaminationszusammensetzungen
gegen biologische und chemische Stoffe, die Biocidkomponenten enthalten.
Ferner kann aufgrund technischer Fortschritte bei der OPAA-Enzymexpession
OPAA ein zur Verwendung in der vorliegenden Zusammensetzung besonders
bevorzugtes Enzym sein.
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Das
verwendete Enzym liegt vorzugsweise in einer Einzelstärke-Zusammensetzung bei
0,1 bis 350 mg/l vor. Das Enzym liegt vorzugsweise im Bereich von
1,6 bis 70 mg/l vor. Am meisten bevorzugt liegt das verwendete Enzym
bei 3,3 bis 12 mg/l vor. Es ist beabsichtigt, daß sich das hier verwendete „mg/l" auf Milligramm Enzym
pro Liter der Einzelstärke-Schaumlösung bezieht.
Das Bindeprotein wird vorzugsweise zu der vorliegenden Zusammensetzung
bei Niveaus von 0,001 bis 40 g/l, weiter bevorzugt von 0,005 bis
10 g/l und am meisten bevorzugt von 0,01 bis 1,0 g/l hinzugefügt. Es ist
beabsichtigt, daß das
hier verwendete „g/l" sich auf Gramm Bindeprotein
pro Liter des Einzelstärke-Schaumbindungsmaterials
bezieht.
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Die
Zusammensetzung zur Dekontamination biologischer Pathogene der vorliegenden
Erfindung umfaßt
wenigstens ein Biocid und weiter bevorzugt umfaßt es eine Mischung von Biociden.
Eine Reihe chemischer Biocide sind gegenwärtig in weitem Gebrauch, um
Bakterien in kommerziellen Anwendungen zu eliminieren, einschließlich zum
Beispiel Benzalkoniumcholorid (BAC), Tetrakishydroxymethylphosphoniumsulfat (THPS),
{Phosphonium, Tetrakis(hydroxymethyl)sulfat}}, Triclosan {2,4,4'-Trichloro-2'- hydroxydiphenylether}, Streptomycin,
Natriumomadin®,
Dichlorophen und Methylenbisthiocyanat. Irgendwelche dieser Biocide
können
in der Zusammensetzung zur Dekontamination biologischer Pathogene
verwendet werden. Kommerzielle Biocide liefern eine Reihe von Vorteilen,
einschließlich
einer Breitwandeffizienz gegen mehrere Klassen von Bakterien, eine
Aktivität
bei ppm-Niveaus
sowie eine Registrierung früherer
Hersteller zum Gebrauch bei der FDA oder EPA, oder bei beiden.
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Bei
der Entwicklung von Dekontaminationsmitteln gegen biologische Pathogene
wurden die experimentellen Studien auf das Testen von Ersatzstoffen
von sowohl Anthraxsporen als auch vegetativen Zellen konzentriert.
Während
erkannt wurde, daß Sporen
die primäre
Waffenform von Anthrax sind, wurde die Prüfung vegetativer Zellen untersucht,
um zusätzliche
Erkenntnisse der Anfälligkeit
der Bazillen zu liefern. Anfängliche
Bemühungen
der Entwicklung von sowohl Detektions- als auch Dekontaminationsmöglichkeiten
gegen Anthrax gebrauchten Bacillus globigii als Ersatz für Anthrax.
Dieses Ersatzbakterium ist nicht pathogen und bildet Sporen, die
Bacillus anthracis (Anthrax) ähnlich
sind. Zusätzlich
wurden auch andere geeignete biologische Surrogate von Anthrax getestet,
um die Wirksamkeit der Tests zu erhöhen. Somit wurden die Tests
ausgedehnt, um eine Reihe von Bazillus-Arten einzuschließen, die
Anthrax am nächsten
verwandt sind. Forscher auf dem Fachgebiet stimmen im allgemeinen überein,
daß die
beiden, Anthrax am nächsten
verwandten Bazillus-Arten Bacillus cereus und Bacillus thuringiensis
sind. Bacillus cereus ist ein opportunistisches Menschen-Pathogen,
was ein vorsichtiges Handling erfordert. Bacillus thuringiensis
ist für
den Menschen nicht pathogen, wird jedoch wegen seiner Biopestizidwirksamkeit
gegen Insekten weit angewandt. Somit wurden bei der Entwicklung
von Dekontaminationsmitteln gegen biologische Pathogene sechs unterschiedliche Bazillus-Organismen,
die sich entweder als physikalische oder als biologische Surrogate
von Anthrax verhielten, parallel beurteilt:
Bacillus cereus
(ATCC 11950)
Bacillus cereus (ATCC 49063)
Bacillus cereus
(ATCC 49064)
Bacillus globigii (ATCC 51189)
Bacillus subtilis
var. Niger (ATCC 9372)
Bacillus thuringiensis (ATCC 29730)
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Die
oben beschriebene Gesamtstrategie zur Dekontamination chemischer
Stoffe wurde ebenfalls zur Dekontamination biologischer Pathogene
in Betracht gezogen. Es wird erwartet, daß die direkte Inaktivierung vegetativer
Zellen oder Sporen die Infektion von biologischen Pathogenen beim
Menschen verhindert (d.h. quantitative Dekontamination). Alternativ
könnte
der Verdau von biologischen Pathogenen durch spezifische Enzyme
ebenfalls diese Bedrohung eliminieren (d.h. katalytische Dekontamination).
Es ist zu erwarten, daß zur
Dekontamination chemischer Stoffe verwendete Enzyme auch eine Aktivität gegen
natürliche
Toxine und andere biologische Pathogene zeigen kann. Somit können zusätzlich zu
Biociden eine Reihe von Enzymen, einschließlich zum Beispiele Chitinase,
Lysozym und Mutanolysin, ebenfalls eine potentielle Aktivität gegen
biologische Pathogene zeigen.
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Es
wurden vorläufige
Studien durchgeführt,
um den potentiellen Einfluß verschiedentlicher
Biocide, Enzyme und Proteine beim Ellman'schen Test zu bestimmen. Diese Studien
zeigten, daß Triclosan,
EDTA, Harnstoff, Rinderserumalbumin (RSA), Silv-ExTM, wäßriger filmbildender
Schaum (AFFF) und filmbildender Fluoroprotein(FFFP)-Schaum den Test
nicht direkt beeinflussen.
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In
Abwesenheit anderer Biocide reagiert THPS direkt mit dem im Ellman'schen Test verwendeten
colorimetrischen Reagens (AChE). Beim Vermischen mit anderen Biociden
wurde jedoch gefunden, daß THPS mit
dem Ellman'schen
Test nicht interferierte.
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Unter
Verwendung eines direkten mikrobiologischen Anschlags (d.h. in Abwesenheit
von Schaum) wurden die oben angegebenen Biocide gegenüber vegetativen
Zellen und Sporen von Bacillus globigii in tryptischem Soja-Medium
getestet. Siehe Beispiel 6. Über
die gesamten experimentellen Tests hinweg zeigten Biocide (d.h.
THPS, Triclosan und BAC) die besten Wirkungen, mit einer vollständigen Zerstörung aller
vegetativen Zellen und einer gewissen Zerstörung von Sporen. Von den getesteten
Biociden hatten sowohl THPS als auch Triclosan einen bakteriozidalen
Effekt auf Zellen und zeigten keine Sporenkeimung. BAC war hoch
bakteriozidal, zeigte jedoch keinen Effekt auf Sporenkeimung. Studien
mit Mutanolysin gegenüber
vegetativen Zellen erzeugten einen begrenzten und temporären bakteriostatischen
Effekt, wobei nach Verdünnung
des Mutanolysins im Medium das Wachstum wiederhergestellt wurde.
Studien mit ergänztem
Lysozym erwiesen sich als inhibierend für eine aktive Sporenkeimung.
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Während enzymatische
Ansätze
(insbesondere supplementiertes Lysozym) vielversprechend erschienen,
wurden direkte Ansätze
unter Verwendung von Biocidmischungen bevorzugt, basierend auf einer
erhöhten
logorithmischen Tötung
von vegetativen Zellen und der Aktivität gegenüber Sporen. Somit wurden Mischungen
von Triclosan, BAC und THPS in Silv-ExTM-Schaum
weiter analysiert. Im Beispiel 8 wurden unter Verwendung von Mischungen,
die Triclosan, BAC, THPS und Silv-ExTM-Schaum
enthielten, die relativen Konzentrationen der Komponenten variiert
und getestet. Diese Studie lieferte Einblicke in das Potential spezi fischer
Mischungen von Biociden, um eine Aktivität gegenüber vegetativen Zellen und
Sporen zu liefern.
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Bei
der Wahl einer Biocidmischung wurde festgestellt, daß es für eine Formulierung
möglich
war, Wachstum ohne Zerstörung
der Zielbakterien zu hemmen. In Studien, bei denen Bakterien unterschiedlichen Niveaus
an BAC alleine ausgesetzt wurden, wurde gezeigt, daß BAC bakteriozidale
Aktivität
bei hohen Niveaus besaß und
bakteriostatische Aktivität
bei niedrigen Niveaus. Diese anfänglichen
Studien bestätigte
den Bedarf nach einer fortgesetzten Untersuchung der bakteriostatischen
gegenüber
der bakteriozidalen Aktivität für jede Biocidformulierung.
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Bei
den direkten mikrobiellen Anschlägen
mit Schäumen
gegen vegetative Zellen und Sporen von Bacillus globigii, vegetative
Zellen von Bacillus cereus und Sporen von Bacillus thuringiensis
wurde eine untereinander vermischte Biocidzusammensetzung verwendet,
die 1,0 Gew.-% Silv-ExTM, 5000 ppm Triclosan,
240 ppm BAC und 9750 ppm THPS enthielt, eingestellt auf einen pH
von 7,55. Siehe Beispiel 12.
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Im
Verlauf der Tests wurde gezeigt, daß eine gemischte Biocidzusammensetzung,
die 1,4 Gew.-% Silv-ExTM-Schaum, 0,44 Gew.-%
Triclosan, 250 ppm BAC und 8800 ppm THPS enthielt, vollständige Biocidale Aktivität nach 24
Stunden-Inkubation über
einen pH-Bereich von 6,0 bis 8,5 behielt. Somit ist es bevorzugt, daß die vorliegende
Zusammensetzung bei pH-Niveaus im Bereich on 6,0 bis 8,5 beibehalten
werden. Zu diesem Zweck können
geeignete bekannte Puffer wie Phosphat-, Carbonat-, Tris-, MES-,
PIPES-, ACES-, MOPS-, TES-, HEPES-, HEPPS-, TRICINE- und Glycin-Puffer
zugegeben werden. Vorzugsweise wird ein Phosphatpuffer verwendet,
nämlich
50 mM Natriumphosphat (pH 8,0). Der Phosphatpuffer wird je nach
Bedarf hinzugefügt,
um die pH-Niveaus
innerhalb des erwünschten
Bereichs von 6,0 bis 8,5 zu halten.
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Eine
bevorzugte Biocidmischung gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
bis zu 6,6 Gew.-% Triclosan, bis zu 2,5 Gew.-% BAC und bis zu 3,0
Gew.-% THPS. Weiter bevorzugt enthält die Biocidmischung 0,1 Gew.-%
bis 1,0 Gew.-% Triclosan, 0,1 Gew.-% bis 2,5 Gew.-% BAC und 0,1
Gew.-% bis 3,0 Gew.-% THPS. Noch weiter bevorzugt enthält in einer
Einzelstärke-Zusammensetzung
die bevorzugte Biocidmischung 0,5 Gew.-% Triclosan, 0,5 Gew.-% BAC
und 1,5 Gew.-% THPS.
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Zur
schnellen und leichten Applikation der vorliegenden Zusammensetzungen
auf eine große
Oberfläche
ist die Zusammensetzung vorzugsweise in einer Lösung oder einem schaumbildenden
Material enthalten, wie jene, die gewöhnlich verwendet werden (siehe
z.B. R. Norman Lockwood, Foam Extinguishing Agents and Systems,
Fire Protection Handbook, 16te Ausgabe, Sektion 19, Kapitel 4, S.
32–47
(1986)). Solches schaumbildendes Material kann zum Beispiel Silv-ExTM-Schaum, wäßriger filmbildender Schaum
(AFFF) und filmbildendes Fluoroprotein (FFFP) einschließen. Andere
Schaummaterialien können
ebenfalls verwendet werden, wie zum Beispiel feste Schäume wie
Polyurethane und Schwämme.
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Die
vorliegende Zusammensetzung ist vorzugsweise in Silv-ExTM Brandbekämpfungsschaum
enthalten, welches keinen negativen Einfluß auf die Enzym- oder Biocid-Aktivität zeigte.
Das Schaumzugabesystem kann von irgendeiner, auf dem technischen
Gebiet verwendeten Art sein, und es ist vorzugsweise so ausgestaltet,
daß ein
Einzel-Schaumkonzentrat dem Hardware-Zuliefersystem hinzugefügt, die
Hardware beladen (unter Druck gesetzt) wird und daß freigesetzt
wird. In einigen Anwendungen ist es ferner erwünscht, daß das Schaumzugabesystem so
ausgestaltet ist, daß Wasser
zur Verdünnung
der Einzelstärkeformulierung
hinzugefügt
wird.
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Die
vorliegende Zusammensetzung enthält
vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 Gew.-% schaumbildendes Material. Weiter
bevorzugt liegt das schaumbildende Material von 1,0 bis 3,0 Gew.-%
vor. Noch weiter bevorzugt liegt das schaumbildende Material bei
1,5 bis 2,5 Gew.-% vor. Die Konzentration des schaumbildenden Materials,
das in der Dekontaminationszusammensetzung vorliegt, kann jedoch
leicht verändert
werden, ohne die Dekontaminationswirksamkeit gegen chemische Stoffe
oder biologische Pathogene nachteilig zu beeinflussen.
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Zusätzlich zu
der obigen Zusammensetzung können
Spurenmetallsalze wie MnCl2, MgCl2, CaCl2, CdCl2, CoCl2, CuCl2 oder FeCl2 zugegeben
werden, um die Enzymaktivität
zu verstärken.
Zum Beispiel hat sich Mangan, als Manganchlorid (MnCl2)
zugegeben, als besonders nützlich
in der das OPAA-Enzym verwendenden, vorliegenden Zusammensetzungen
erwiesen. Vorzugsweise werden Spurenmetallsalze in Mengen von 0,5
bis 2,5 mM zugegeben. Weiter bevorzugt werden Spurenmetallsalze
in Mengen von 0,5 bis 1,5 mM zugegeben.
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Die
bevorzugte Dekontaminationszusammensetzung gegen chemische Stoffe
und biologische Pathogene der vorliegenden Erfindung umfaßt: (1)
eine Biocidmischung – vorzugsweise
eine Mischung von Triclosan, THPS und BAC, (2) ein Protein zur Bindung
chemischer Stoffe – vorzugsweise
Rinderserumalbumin, und (3) ein gegenüber Organophosphorverbindungen
wirksames Enzym – vorzugsweise
OPAA. Die Zusammensetzung schließt ferner vorzugsweise ein
schaumbildendes Material, wie etwa Silv-ExTM,
ein, mit einem Puffer wie einem Phosphatpuffer zum Aufrechterhalten
des pH der Zusammensetzung zwischen 6,0 und 8,5. Ferner können Spurenmengen
von Salzen, vorzugsweise Mangan, in der Form Manganchlorid, hinzugefügt werden.
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Vorzugsweise
wird eine Einzelstärke-Formulierung
ungefähr
wie folgt formuliert: Bis zu 6,6 Gew.-% Triclosan, bis zu 2,5 Gew.-%
BAC, bis zu 3,0 Gew.-% THPS, 0,5 bis 2,5 mM Manganchlorid, 1,6 bis
70 mg/l OPAA-Enzym, 0,01 bis 40 mg/ml Rinderserumalbumin, 1 bis
200 mM Phosphatpuffer und 0,5 bis 5 Gew.-% Silv-ExTM.
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Weiter
bevorzugt umfaßt
die Formulierung 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% Triclosan, 0,1 Gew.-%
bis 2,5 Gew.-% BAC, 0,1 Gew.-% bis 3,0 Gew.-% THPS, 0,5 mM bis 1,5
mM Manganchlorid, 3,3 mg/l bis 12 mg/l OPAA-Enzym, 0,01 mg/ml bis
1,0 mg/ml Rinderserumalbumin, 10 mM bis 100 mM Phosphatpuffer und
1,5 Gew.-% bis 3,0 Gew.-% Silv-ExTM.
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Eine
besonders bevorzugte Einzelstärke-Formulierung
umfaßt
ungefähr
0,5 Gew.-% Triclosan, 0,5 Gew.-% BAC, 1,5 Gew.-% THPS, 1 mM Manganchlorid,
7 mg/l OPAA-Enzym, 0,1 mg/ml Rinderserumalbumin, 50 mM Natriumphosphatpuffer
und 2,0 Gew.-% Silv-ExTM.
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Es
wurde gefunden, daß das
Lagern der Zusammensetzung in zwei separaten Behältern vor dem Gebrauch die
Stabilität
erhöht.
Vorzugsweise wird eine Mischung des schaumbildenden Materials und
der Biocide in einem Behälter
gelagert, und eine Mischung des Enzyms und von Proteinkomponten
wird in dem anderen Behälter
gelagert. Wenn ein Puffer verwendet wird, ist es bevorzugt, ihn
jedem Behälter
zuzugeben. Das schaumbildende Material und die Biocidmischung besitzen
mindestens eine 12-monatige Lagerfähigkeit bei Umgebungstemperatur.
Die Enzym- und Prote inmischung kann für mindestens 6 Monate bei Temperaturen
im Bereich von 2–4°C stabil
gehalten werden. Die beiden separaten Behälter können vermischt werden, um eine zur
Dekontamination von sowohl chemischen Stoffen als auch biologischen
Pathogenen befähigte
Zusammensetzungen zu bilden. Wenn gewünscht ist es weiter möglich, die
Inhalte der beiden Container einzeln zu verwenden.
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Unter
Verwendung der oben bevorzugten Zusammensetzung würden die
beiden separaten Behälter vorzugsweise
folgende enthalten: (1) ein Behälter
ist vorzugsweise ein 10 × Schaumkonzentrat,
enthaltend 5 Gew.-% Triclosan, 5 Gew.-% BAC, 15 Gew.-% THPS, 10
mM Manganchlorid, 500 mM Phosphatpuffer (pH 8,0) und 20 Gew.-% Silv-ExTM, und (2) der zweite Behälter ist
vorzugsweise 100 × Konzentrat,
enthaltend 700 mg/l OPAA-Enzym, 10 mg/ml Rinderserumalbumin und
50 mM Phosphatpuffer (pH 8,0).
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Zur
Verwendung der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung werden
die Inhalte der beiden Behälter
vorzugsweise im Schaumabgabegerät
kombiniert. Beim Vermischen der beiden Behälter zum Erhalt der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung wird die Mischung mindestens 24 Stunden
bei Umgebungstemperatur stabil bleiben. Dann sprüht man den Schaum einfach über eine
Oberfläche
und läßt den Schaum sich
setzen und auf den chemischen und/oder biologischen Stoff wirken.
Sobald ausreichende Zeit abgelaufen ist, um eine passende Dekontamination
der Stoffe sicherzustellen – typischerweise
mindestens eine Stunde –, wird
der Rückstand
dann gesäubert.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenso Kits ein, die eine erste Mischung, umfassend ein schaumbildendes
Material und mindestens ein Biocid, und eine zweite Mischung, umfassend
ein gegen Organophosphorverbindungen wirksames Enzym und ein Pro tein
zur Bindung eines chemischen Stoffs, umfaßt. Kits der Erfindung können ebenso
ein Schaumabgabegerät
einschließen,
das vorzugsweise mit einer schriftlichen Anweisung zum Gebrauch
der Zusammensetzungen und anderer Komponenten des Kits verpackt
ist.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht, die als Hilfe
für das
Verständnis
der vorliegenden Erfindung beabsichtigt sind, die jedoch nicht als
Begrenzung dafür
zu verstehen sind.
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BEISPIEL 1. SCHAUMERZEUGUNGSPROZESSE
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Kommerzielle
Feuerlöscheinheiten
wurden als erste Indikatoren des Schaumerzeugungsvermögens verwendet.
Zwei kleine (7,57 l oder 9,4625 l (2 oder 2,5 Gallonen)) unter Druck
gesetzte Feuerlöscher
und ein Aspirationsdüsenlöscher, Modell
Amerex 252, wurden verwendet. Die Ergebnisse dieser Studie wurden
verwendet, um eine vorläufige
Schaum/Surfactant-Konzentration für Laborstudien zu bestimmen.
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Zur
Erzeugung von Schaum im Labor wurde eine Labor-Aerosol-Sprühflasche
(Airspray International, 30–100
ml Kapazität;
Nalgene P/N 2430-0200) verwendet. Der Sprühkopf aus dieser Einheit wurde
mit einem 11-er Ventil-Dünnwandabgaberohr
aus rostfreiem Stahl zur Verstärkung
der Schaumfreigabe verändert.
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BEISPIEL 2. OBERFLÄCHENTESTS
ZUR WIRKSAMKEIT DER SCHAUMKONTAMINATION
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Bei
der Beurteilung der Stabilität
vegetativer Zellen und Sporen auf Glasträgern wurden die Träger mit ungefähr 200 cfu (Kolonienbildungseinheiten)
Bacillus globigii (vegetative Zellen und Sporen), Bacillus cereus (vegetative
Zellen) und Bacillus thuringiensis (vegetative Zellen oder Sporen)
direkt beschichtet. Die Träger wurden
trocknen gelassen und zur Gewinnung von Bakterien betupft (Zeitabstände: 10
Min., 1 Stunde, 3 Tage und 7 Tage). Lebende Bakterien wurden sowohl
von vegetativen Zellen als auch von Sporen bei allen Trägern über die
gesamten 7 Tage der Lagerung erhalten.
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Beim
anfänglichen
Testen einer verteilten Schaumdekontamination wurden die Glasträger mit
Bacillus globigii-Sporen und vegetativen Zellen von Bacillus cereus
direkt beschichtet. Unter Verwendung eines Handschaumsprühers wurde
eine Biocid-Mischungspräparation,
die etwa 240 ppm BAC und etwa 5000 ppm Triclosan bei einem pH von
7,50 enthielt, auf die Trägeroberfläche appliziert.
Nach 10 Minuten wurde die Glasoberfläche unter Verwendung eines
sterilen Baumwolltupfers abgetupft. Die abgetupften Proben wurden
dann plaziert, um bakterielles Wachstum zu prüfen. Es wurde gefunden, daß Bacillus
globigii-Sporen
wirksam abgetötet wurden.
Wie bei dem direkten Mediumtest gefunden, stellte sich heraus, daß vegetative
Zellen von Bacillus cereus gehemmt wurden (d.h. bei Verdünnung der
Zellen zum Dekontaminationsmittel-freien Medium vervielfältigten
sich die Zellen erneut). Nach einer 24 Stunden-Inkubation mit dem
Schaum wurden dieselben Träger erneut
betupft, wobei zusätzliches
Wachstum vegetativer Zellen von Bacillus cereus beobachtet wurde.
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Es
wurde eine Untersuchung ausgeführt,
um zu bestimmen, ob ein Dekontaminationsmittelschaum einer Biocidmischung,
die etwa 240 ppm BAC, etwa 9750 ppm THPS und etwa 5000 ppm Triclosan
bei einem pH von 7,55 enthielt, innerhalb der ersten Stunde der
Einwirkung wirksam war. Es wurden wie oben beschriebene und präparierte
Glasträger
mit der Biocidmischung besprüht.
Nach 1 Stunde wurden lebende Bakterien von allen Trägern wiedergewonnen.
Nach einer 24-stündigen
Einwirkung waren Bacillus globigii und Bacillus thuringiensis abgetötet (wie
erwartet blieb Bacillus cereus lebendig).
-
Auf
der Basis dieser und anderer Ergebnisse wurden drei vielversprechende
Biocidmischungsformulierungen, wie unten dargelegt, zur weiteren
Prüfung
festgelegt. Bakterien-beschichtete Glasträger wurden unter Verwendung
der Labor-Schaumerzeugungseinheit und jeder der Lösungen behandelt.
Diese Einheit und die 2%-igen Silv-ExTM-Lösungen schienen
zur Entwicklung verteilter Dekontaminationsschäume optimal. Ergebnisse zeigten,
daß, während Bakterien
nach einer Einwirkung über
10 oder 30 Minuten noch aktiv blieben, alle Bakterien (einschließlich Bacillus
cereus) innerhalb 1 Stunde der Einwirkung unter Verwendung von jeder der
drei Testzusammensetzungen abgetötet
waren.
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Zusammensetzung 1
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- 2,0% Silv-ExTM
- 0,5% Triclosan
- 2,5% Benzalkoniumchlorid
- 3,0% THPS
- 1 mM Magnesiumchlorid
- 660 mg/l OPAA-Enzym
- 1,0 mg/ml Rinderserumalbumin
- in 50 mM Phosphatpuffer, pH 8,0
-
Zusammensetzung 2
-
- 2,0% Silv-ExTM
- 0,5% Triclosan
- 0,5% Benzalkoniumchlorid
- 1,5% THPS
- 1 mM Magnesiumchlorid
- 660 mg/l OPAA-Enzym
- 1,0 mg/ml Rinderserumalbumin
- in 50 mM Phosphatpuffer, pH 8,0
-
Zusammensetzung 3
-
- 2,0% Silv-ExTM
- 1,0% Triclosan
- 0,5% Benzalkoniumchlorid
- 1 mM Magnesiumchlorid
- 660 mg/l OPAA-Enzym
- 1,0 mg/ml Rinderserumalbumin
- in 50 mM Phosphatpuffer, pH 8,0
-
Diese
Zusammensetzungen wurden hergestellt, indem Manganchlorid, OPAA-Enzym
und Rinderserumalbumin unmittelbar vor Gebrauch hinzugefügt wurden.
Somit wurden die Zusammensetzungen wie folgt hergestellt:
- 1. Zu 100 ml der hergestellten Lösung, die
Silv-ExTM, Triclosan, Benzalkoniumchlorid,
THPS und Puffer enthält,
füge hinzu
- • 100 μl Manganchlorid
(1 M)
- • 66 μl OPAA-Enzym
(10 mg/ml)
- • 1
ml Rinderserumalbumin (100 mg/ml)
- 2. Rühre
bei hoher Geschwindigkeit bei Raumtemperatur für 5 Minuten
- 3. Schüttle
die Lösung
gut vor Gebrauch
- 4. Setze den NalgenTM-Pumpsprayer in
Gang (vorzugsweise etwa 50 mal).
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BEISPIEL 3
-
In
diesem Beispiel wurde die Aktivität einer Reihe von Materialien
gegen Diisopropylfluorophosphat (DFP) getestet. DFP wurde als Simulierstoff
für das
Nervengas Sarin (GB) gewählt
auf der Basis seiner analogen physikalischen und chemischen Eigenschaften.
Experimentelle Studien haben gezeigt, daß viele Materialien mit einer
Aktivität
gegen DFP ebenfalls eine Aktivität
gegen Sarin sowie andere G-Stoffe und möglicherweise VX besitzen. Alle
Materialien wurden auf ihren direkten Einfluß gegenüber DFP unter Verwendung des Ellman'schen Tests beurteilt,
siehe G. L. Ellman, D. Courtney, V. Andres, Jr. Und R. M. Featherstone,
A New and Rapid Colorimetric Determination of Acetylcholinesterase
Activity, Biochemical Pharmacology, Bd. 7, S. 88–95 (1960), sowie ihre Fähigkeit,
DFP zu bekämpfen.
Im Ellman'schen
Test erfordert eine Demonstration der Aktivität von Rinderserumalbumin (RSA)
gegen DFP die Präinkubation
von RSA mit DFP vor der Zugabe des colorimetrischen Substrats.
-
-
Wie
gezeigt gestattete eine 5-minütige
Präinkubation
von 1 mg/ml RSA eine leichte Hemmung des Effekts von DFP. Es wurde
auch gezeigt, daß weder
erhöhte
Niveaus von RSA noch eine verstärkte
Präinkubation
die Aktivität
von RSA gegen DFP erhöhte.
-
Eine
direkte Hemmung von DFP wurde auch bei Kollagenase beobachtet. Die
Aktivität
von Kollagenase war deutlich höher
als mit RSA, und eine Präinkubation
der Kollagenase war zur Beobachtung eines Effekts nicht erforderlich.
Durch Erhöhen
der Niveaus von Kollagenase von 1 mg/ml auf 3 mg/ml wurde eine erhöhte Aktivität gegen
DFP beobachtet. Eine weitere Erhöhung
von Kollagenase über
3 mg/ml zeigte jedoch keine Erhöhung
in der Aktivität
gegen DFP. Eine optimale Aktivität
unter Verwendung von Kollagenase wurde bei 3 mg/ml mit einer 5-minütigen Präinkubationsdauer
erhalten. Eine Hemmung von DFP unter Verwendung von OPH-CLEC (OPH-vernetzte
Enzymkristalle, erhältlich
von Altus Inc., Cambridge, MA) und von zwei Präparationen von OPAA wurden
ebenfalls gezeigt. Es wurde ferner gezeigt, daß eine FFFP-Schaumlösung DFP nicht
hemmte.
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BEISPIEL 4
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Eine
Reihe von potentiellen dekontaminierenden Enzymen wurden auf ihren
Einfluß auf
die Acetylcholinesterase (AChE) unter Verwendung des Ellman'schen Tests analysiert.
Eine Hauptbefürchtung
bei der Entwicklung einer Multienzym-basierten Dekontaminationszusammensetzung
ist die Möglichkeit
einer Wechselwirkung zwischen den aktiven Materialien, was zu einem
Potential der Selbstinaktivierung führt. Es wird erwartet, daß eine direkte
kompetitive Hemmung eines an AChE bindenden Stoffs die Wirkung des
Stoffs beim Menschen verhindert. Gleichzeitig würde eine Deaktivierung und
wahrscheinlich ein Verdau des Stoffs durch verdauende Enzyme zu
einer verlängerten
Aktivität,
einer katalytischen Dekontamination im Verlauf der Zeit, führen. Materialien
wurden in wäßrigen Lösungen getestet.
-
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BEISPIEL 5
-
Die
zweite Befürchtung
beim Gebrauch von Enzymen ist der potentielle Einfluß des Silv-ExTM-Surfactant auf die Enzym-Aktivität. Tabelle
3 zeigt den Effekt von 0,1%-igem wäßrigem Silv-ExTM,
wobei 0,1% die Endkonzentration ist, auf verschiedentliche Enzyme.
-
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Die
Test zeigen, daß Silv-ExTM mit der Aktivität einiger Enzyme interferiert.
Es wurde gezeigt, daß eine volle
Aktivität
bei Chitanase, beim lysierenden Enzym und Mutanolysin beibehalten
wurde, wohingegen nur eine teilweise Aktivität erhalten wurde bei Glucoseoxidase,
Lysozym, Protease und SynthaCLEC-GO. Die Ergebnisse deuten jedoch
darauf hin, daß eine
Interferenz hauptsächlich über eine
Verringerung der Enzymaktivität
mittels Fällung
auftritt.
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Beispiel 6
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Ein
direkter mikrobiologischer Angriff (d.h. ohne Schaum) von Materialien
gegenüber
vegetativen Zellen und Sporen von Bacillus globigii wurde getestet,
mit den in Tabelle 4 gezeigten Resultaten.
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Chemische
Behandlung unter Verwendung von Harnstoff hat sich als erhöhend für die Empfänglichkeit von
Sporen gegenüber
Lysozym erwiesen (Gould et al., 1970) und wurde deshalb in diesen
Studien in Kombination mit Lysozym getestet. Eine chemische Vorbehandlung
unter Verwendung von EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) hat
sich ebenfalls als verändernd
auf die Sporenbeschichtung eines Stamms von Bacillus subtilis erwiesen
und wurde deshalb in Kombination mit Lysozym für den potentiellen Effekt auf
Anthrax analysiert.
-
-
BEISPIEL 7
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Die
Dekontamination von Sporen unter Verwendung von Silv-ExTM-Schaum wurde getestet,
und die Ergebnisse sind unten in der Tabelle 5 angegeben.
-
-
BEISPIEL 8. TESTEN DER
BIOCIDMISCHUNG
-
Die
Dekontaminationsfähigkeit
verschiedentlicher Biocidmischungen gegen eine Vielzahl von Bakterien
wurde getestet unter Verändern
des pH, der Silv-Ex
TM-Niveaus und der Biocidmischungszusammensetzungen.
Die Organismen wurden auf Trypticase/Soja/Agar(TSA)-Platten präpariert
und direkt angegriffen durch verbreiteten Schaum, der unter Verwendung
einzelner Biocidmischungen hergestellt wurde. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 6 angegeben. TABELLE
6
"C" – bacteriocidal; "S" – bacteriostatisch; "N" – kein
Effekt
-
BEISPIEL 9
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Einzelne
Kolonien von vegetativen Zellen und Sporen von Bacillus globigii
wurden auf Membranen plaziert und getestet unter Verwendung von
Schäumen
und supplementierten Schäumen,
um den Einfluß von supplementiertem
Lysozym auf die bakterielle Aktivität zu untersuchen.
-
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Die
Tests bestätigten,
daß Silv-ExTM keinen negativen Einfluß auf die
Enzymaktivität
zu haben schien. Ferner wurde gezeigt, daß durch die Zugabe von Lysozym
keine Sporenkeimung beobachtet wurde.
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BEISPIEL 10
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Die
Stabilität
des Silv-ExTM-Schaumkonzentrats und der
Mischung der Biocide wurde bei verschiedenen Temperaturen getestet,
und die Ergebnisse sind unten gezeigt.
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BEISPIEL 11
-
Spezielle
experimentelle Protokolle zum Testen der Dekontaminationszusammensetzungen
wurden entwickelt auf der Basis ähnlicher
Bemühungen
von IITRI (Illinois Institute of Technology Research Institute), die
für die
Sandia National Laboratories (SNL) unternommen wurden.
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Das
IITRI-Protokoll gestattete die Beurteilung dreier verschiedener
Dekontaminationsformulierungen gegen biologische Pathogene. Mischungen
mit und ohne THPS wurden analysiert, um alternative Biocidmischungen
bereitzustellen. Bei Temperaturen oberhalb von 160°C zersetzte
sich THPS unter Bildung von Phosphin und Phosphoroxiden, was THPS
weniger wünschenswert
macht zum Gebrauch bei jeglichen Feuereinsätzen.
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Ergebnisse
dieser Studien zeigten, daß eine
Reihe von Biocidmischungen, die THPS ausschlossen, zu einer bacteriocidalen
Aktivität
gegen alle getesteten BW-Ersatzorganismen befähigt waren.
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Ergebnisse
aus den Versuchen unter Verwendung der bevorzugten Einzelstärkeformulierung,
die ungefähr
0,5% Triclosan, 0,5% BAC, 1,5% THPS, 1 mM Manganchlorid, 7 mg/l
OPAA-Enzym, 0,1 mg/ml Rinderserumalbumin, 50 mM Natriumphosphatpuffer
und 2,0% Silv-ExTM umfaßte, zeigen eine Verringerung
der Anthraxsporenniveaus von 7 × 107 cfu (Kolonienbildungseinheiten) auf unterhalb
nachweisbarer Niveaus, dadurch eine mehr als 7-log-Abtötung erzielend.
Die Testergebnisse zeigen auch, daß der Schaum gegen Sarin wirksam
ist und in der Lage ist, innerhalb von 60 Minuten mehr als 99% des
vorliegenden Sarins zu beseitigen.
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BEISPIEL 12
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Vermischte
Biocidlösungen
wurden hergestellt, die 1,0% Silv-Ex
TM, 5000 ppm
Triclosan und variierende ppm an THPS und BAC enthielten, eingestellt
auf einen pH im Bereich von 7,45 bis 7,55. Diese Lösungen wurden
bei direkten mikrobiellen Schaumangriffen gegen vegetative Zellen
und Sporen von Bacillus globigii, vegetative Zellen von Bacillus
cereus und vegetative Zellen und Sporen von Bacillus thuringiensis
verwendet, die auf Glasträgern
wie im BEISPIEL 2 beschrieben geschichtet und darauf getrocknet
wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 angegeben. TABELLE
9
"C" – bacteriocidal "S" – bacteriostatisch "N" – kein
Effekt
-
BEISPIEL 13
-
Ein
zusätzliches
Testen wurde ausgeführt,
um die Wirksamkeit der Formulierung gegenüber der folgenden Ziele unter
Verwendung der folgenden Testverfahren zu bestimmen:
-
A. Escherichia coli O157:H7(American
Type Culture Collection (ATCC) 43895)-Bakterien
-
Erster Versuchslauf
-
Trägerbehandlungen
(bei 15, 30 und 60 Minuten genommen): Glasträger wurden jeweils getrennt
mit etwa 10.000.000 cfu von E. Coli O157:H7 getränkt. Die Träger wurden 24 Stunden bei einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 34% bei 24°C trocknen gelassen, und dann
wurden Biocidlösungen
(etwa 2,0 ml) als gleichförmige
Schaumfilme appliziert. Die Träger
wurden nach der Biocidapplikationstrocknung unter Bioschutz abgetupft.
Nach 24–48
Stunden wurden die Nahrungs-Agarplatten zur Wachstumsbestimmung
abgetupft. Der Austrag an Schaum aus der Behandlung wurde ebenfalls
bezüglich
der Gegenwart lebendiger Organismen, die im Schaum vorlagen, plattiert.
-
Vorläufige Ergebnisse
-
Wachstum
wurde auf den Agarplatten oder im restlichen Schaum nach 48 Stunden
der Inkubation nicht detektiert. Die Lösung war wirksam und bei 15
Minuten vollständig
bactericidal.
-
Endgültiger Setup
und Testung
-
- 1. Die Bakterien wurden in Nährmedium
auf eine optische Dichte zum Erhalt von 109 cfu/ml-Organismen wachsen
gelassen.
- 2. Lasse 100 μl
der Suspension abscheiden dreifach auf Milchglasträger (25 × 75 mm)
und lasse Lufttrocknen unter aseptischen Bedingungen für 24 Stunden
(Luftfeuchtigkeit: 34%).
- 3. Bringe die Träger
in getrennte 1000 ml Glasbecher.
- 4. Sprühe
100 ml des Schaums in einen separaten Glasbecher und gieße es über jeden
separaten Träger.
- 5. Nach jeder Einwirkzeit entferne die Träger und bringe in steriles
Wasser mit einem Rührer
für zwei
Stunden.
- 6. Sammle den Schaum zum Organismuslebenstest.
- 7. Plattiere vom Schaum und wasche den Träger (100 μl) auf Agar-Nährplatten
bei seriellen 100–10–5-Verdünnungen
und inkubiere drei Tabe bei 37°C.
- 8. Zähle
die Platten und vergleiche mit den Kontrollzahlen.
-
B. Salmonella cholerasuis
(enteritidis) (ATCC 49214)-Bakterien
-
Erster Versuchslauf
-
Trägerbehandlungen
(aufgenommen bei 15, 30 und 60 Minuten): Glasträger wurden getrennt jeweils mit
etwa 10.000.000 cfu von Salmonella Cholerasuis getränkt. Die
Träger
wurden 24 Stunden trocknen gelassen (Temperatur: 24°C; relative
Luftfeuchtigkeit: 34%). Biocidlösungen
(etwa 2,0 ml) wurden dann als gleichförmig geschäumte Filme appliziert und in
einer Biosicherheitskabine trocknen gelassen. Die getrockneten Träger wurden
zur Wachstumsbestimmung auf Agar-Nährplatten nach 24–48 Stunden
abgetupft. Der Austrag aus der Behandlung wurde ebenfalls für die Gegenwart
von im Schaum vorliegenden lebenden Organismen plattiert.
-
Vorläufige Ergebnisse
-
Wachstum
wurde auf Agarplatten oder im restlichen Schaum nach 48 Stunden
der Inkubation nicht detektiert. Die Lösung war effektiv und bei 15
Minuten vollständig
bactericidal.
-
Endgültiges Setup und Testung
-
- 1. Die Bakterien wurden in Nährmedium
auf eine optische Dichte zum Erhalt von 109 cfu/ml
Organismen wachsen gelassen.
- 2. Lasse 100 μl
der Suspension abscheiden dreifach auf Milchglasträger (25 × 75 mm)
und lasse Lufttrocknen unter aseptischen Bedingungen für 24 Stunden
(Luftfeuchtigkeit: 34%).
- 3. Bringe die Träger
in getrennte 1000 ml-Glasbecher.
- 4. Sprühe
100 ml des Schaums in einen separaten Glasbecher und gieße über jeden
separaten Träger.
- 5. Nach jeder Einwirkzeit entferne die Träger und bringe in steriles
Wasser mit einem Rührer
für zwei
Stunden.
- 6. Sammle den Schaum zum Organismuslebenstest.
- 7. Plattiere von dem Schaum und wasche den Träger (100 μl) auf Agar-Nährplatten
bei seriellen 100–10–5-Verdünnungen
und inkubiere drei Tage bei 37°C.
- 8. Zähle
die Platten und vergleiche mit den Kontrollzahlen.
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C. Bacillus cereus-Bakteriophage
(ATCC 12826-B1) – bakterieller
Virus
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Erster Versuchslauf
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Bacillus
cereus-Phage wurde von einer Agar-Nährplatte wiedergewonnen (etwa
0,4°C).
Dieser Phage ist gegenüber
seinem Wirt (Bacillus cereus, ATCC 12826) lytisch. Ein Aliquot (100 μl einer 1,0
mg/ml-Nährstoffmediumlösung) wurde
zum Initiieren des Bakteriophagen-Wachstums im Medium (10 ml), das
den Wirt enthält, verwendet.
Der Bakteriophage wurde 19 Stunden bei 30°C in einem Wasserbad wachsen
gelassen. Nach der Inkubation wurde das Medium nach unten geschleudert
und mit Chloroform behandelt, um restliche lebende Bakterien aus
der Bakteriophagen-enthaltenden
Lösung
zu entfernen. Der Überstand
wurde dann ge sammelt und ein Aliquot davon gegenüber einem plattierten Wirt
getestet, um den aktiven Phagentiter zu bestimmen. Ein ml der Bakteriophagenlösung wurde
auf einen Träger
aufgebracht und über
Nacht getrocknet (Temperatur: 24°C;
relative Luftfeuchtigkeit: 34%). Ein ml des schäumigen Biocids wurde auf dem
Träger
aufgebracht und verschiedene Zeiten trocknen gelassen (15, 30 und
60 Minuten). Nach der Behandlung wurden die Träger mit destilliertem Wasser
gespült,
und eine dünne
Lage (0,5 ml) eines oberen Agars, das die Wirtbakterien enthielt, wurde
auf der oberen Seite des Trägers
plattiert, um irgendwelche aktiven Phagen zu zählen, die zurückbleiben
könnten.
Eine Kontrolltestung wurde ebenfalls ausgeführt und die Ergebnisse verglichen.
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Endgültiges Setup
und Testung
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Das
endgültige
Testprotokoll war gegenüber
der anfänglichen
Testung unverändert.
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D. Staphylococcus aureus – α-Hämolysin(erhalten
von Sigma)-Toxin
-
Erster Versuchslauf
-
Toxin
[0,1 mg Protein] wurde in 1 ml Nährungsmedium
suspendiert. Ein kleiner Aliquot (10 μl) Toxin wurde mit unterschiedlichen
Mengen an Biocid (10 μl,
100 μl,
1 ml und 5 ml) bei zwei Inkubationstemperaturen (4°C und 37°C) angegriffen.
Beim Vermischen wurden die Toxin:Schaum-Mischungen dann für unterschiedliche
Zeiten (15, 30, 60 und 300 Minuten) inkubiert. Nach der Inkubation
wurden 10 μl
Aliquots entfernt, auf Kaninchenblutzellen plaziert und auf lytische
Aktivität
getestet (37°C
für 30
Minuten, 4°C
für 30
Minuten). Qualitative Ergebnisse wurden mittels visueller Beurteilung
der Hämolyse der
Kaninchenblutzellen innerhalb des Agars bestimmt (sichtbar als klare
Bereiche).
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Vorläufige Ergebnisse
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Die
wirksamste Menge war 5 ml des Biocids gegen 10 μl Toxin.
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Endgültiges Setup
und Testung
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Das
endgültige
Testprotokoll war gegenüber
dem anfänglichen
Testen unverändert.
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E. Aspergillus niger (ATCC
16404) – Pilzsporen
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Erster Testlauf
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Trägerbehandlungen
(bei 15, 30 und 60 Minuten unternommen): Glasträger wurden jeweils getränkt mit
etwa 100.000 Sporen von Aspergillus niger. Die Pilze wurden nach
der Plattierung auf Sabouraud-Agar sporulieren gelassen. Sporen
wuchsen nach 8 Tagen und unterschiedlichen Warm/Kalt-Inkubations-Wechselbehandlungen.
Sporen wurden unter Verwendung eines Klebebands gesammelt, in sterilem
Wasser suspendiert, zur Zählung
filtriert und dann in sterilem Wasser resuspendiert. Die gesammelten
Pilzsporen wurden auf Trägern
plaziert und 24 Stunden bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von
34% bei 24°C
trocknen gelassen, und Biocidlösungen
(etwa 2,0 ml) wurden dann als gleichförmige Schaumfilme aufgebracht.
Die Träger
wurden nach den Behandlungszeiten der Biocidapplikationstrocknung
abgetupft – unter
Bioschutz. Sabouraud-Agarplatten wurden zur Bestimmung des Wachstums
nach 24 bis 96 Stunden abgetupft. Der Schaumabtrag nach der Behandlung
wurde ebenfalls auf Gegenwart von lebenden Sporen plattiert, die
im Schaum vorliegen könnten.
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Vorläufige Ergebnisse
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Wachstum
wurde weder auf Agarplatten noch im restlichen Schaum nach 48 Stunden
der Inkubation detektiert. Die Lösung
schien wirksam und bei 30 Minuten vollständig fungicidal.
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Endgültiges Setup
und Testung
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- 1. Aspergillus-Sporen wurden gewaschen und
in sterilem, deionisiertem Wasser suspendiert (ungefähre Konzentration:
5,6 × 105 Sporen/ml).
- 2. Schlage 100.000 Sporen in Wasser nieder dreifach auf Milchglasträgern (25 × 75 mm)
und lasse bei Luft trocknen unter aseptischen Bedingungen für 24 Stunden
(Temperatur: 24°C;
relative Luftfeuchtigkeit: 34%). Bringe die Träger in getrennte 1000 ml-Glasbecher.
- 3. Bringe 100 ml-Schaum in getrennten Glasbechern ein und gieße über jeden
separaten Träger.
- 4. Nach der Einwirkung entferne die Träger und bringe sie in steriles
Wasser mit Rührer
für zwei
Stunden.
- 5. Sammle den Schaum zum Sporenlebendtest.
- 6. Plattiere die Sporen vom Schaum und wasche die Träger (200 μl) auf Sabouraud-Agarplatten
bei seriellen 100–102-Verdünnungen
und inkubiere sieben Tage bei 35 bis 37°C.
- 7. Zähle
die Platten und vergleiche mit Kontrollzahlen.
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F. Giardia intestinalis
(ATCC 30957) – Protozoen/Parasit
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Erster Versuchslauf
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Trägerbehandlungen
(bei 15, 30 und 60 Minuten unternommen): Glasträger wurden jeweils getrennt mit
etwa 3000 Zysten von Giardia intestinalis getränkt. Dem Parasit wurde gestattet,
Zysten über
zwei Wochen zu bilden, nachdem unterschiedliche Wachstumserfordernisse
zur Optimierung von Wachstumsbedingungen angepaßt wurden. Die Zysten wurden
in Nährmedium
suspendiert und mittels optischer Mikroskopie quantifiziert. Gesammelte
Zysten wurden auf Träger
aufgebracht und 24 Stunden trocknen gelassen (Temperatur: 24°C; relative
Luftfeuchtigkeit: 34%). Biocidlösungen
(etwa 2,0 ml) wurden dann als gleichförmige Schaumfilme aufgebracht.
Die Träger
wurden sanft gespült
und auf lebendige Zysten abgetupft. Die Abtupfungen wurden nach
24 bis 96 Stunden in Nährmedium
für die
Wachstumsbestimmung eingebracht.
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Vorläufige Ergebnisse
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Auf
der Basis von sowohl der optischen Mikroskopie als auch der Gesamtveränderungen
der Trübe erschien
die Applikation des Schaums leicht wirksam bei der Beseitigung von
Giardia-Zysten bei 30 Minuten, wobei eine verbesserte Aktivität nach einer
60-minütigen
Behandlung gesehen wurde.
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Endgültiges Setup
und Testung
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- 1. Zysten wurden in sterilem, deionisiertem
Wasser suspendiert (ungefähre
Konzentration: 3 × 103 Sporen/ml).
- 2. Lasse Zysten in Wasser niederschlagen dreifach auf Milchglasträger (25 × 75 mm)
und lasse unter aseptischen Bedingungen für 24 Stunden – Luftfeuchtigkeit
34% Lufttrocknen.
- 3. Bringe die Träger
in getrennte 1000 ml-Glasbecher.
- 4. Bringe 100 ml-Schaum in getrennte Glasbecher und gieße über jeden
getrennten Träger.
- 5. Nach einer Behandlungsdauer entferne die Träger und
bringe in steriles Wasser mit einem Rührer für zwei Stunden.
- 6. Sammle den Schaum für
den Zystenlebendtest. Nehme einen Aliquot aus der Waschung und bringe
zur Zystenaktivierung auf Nähr-Agar.
Bestätige
die Zysten-Aktivitätsergebnisse
mittels optischer Mikroskopie.
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Die
Formulierung war gegenüber
diesen anderen biologischen Materialien in den Tests sowohl bei
der vollständigen
Dekontaminationsschaumformulierung (einschließlich des Sarin-hydrolisierenden
Enzyms) als auch der Biocidalen Komponente alleine wirksam. Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse ist in Tabelle 10 wiedergegeben. TABELLE
10
Biocid: 100 ml w/17 μl OPAA (wenn nicht anders angegeben)
- E
- – (wirksam) Biologische Aktivität beseitigt
- PE
- – (teilweise wirksam) Deutliche
Reduktion der biologischen Aktivität
- NE
- – (nicht wirksam) Biologische
Aktivität
nicht beeinträchtigt
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Auf
der Basis der Testung gegenüber
einer Reihe von biologischen Materialien wurde gezeigt, daß die Dekontaminationszu sammensetzung
gegen ein breites Spektrum potentieller biologischer Bedrohungen
ist.
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Wie
gezeigt, ist die Dekontaminationszusammensetzung wirksam gegen vegetative
Zellen, und eine spezifische Wirksamkeit wurde gegenüber zwei
bekannten Komponenten, aus der Nahrung stammenden Pathogenen demonstriert,
nämlich
E. coli O157:H7 und Salmonella cholerasuis, innerhalb von 15 Minuten
der Applikation.
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Wie
bei Verwendung des B. cereus-Bakteriophagen als einem Modellsystem
für Viren
demonstriert, ist die Dekontaminationszusammensetzung wirksam gegenüber Viren
innerhalb von 30 Minuten der Applikation.
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Die
Dekontaminationszusammensetzung ist wirksam gegenüber Pilzen,
und eine spezifische Wirksamkeit wurde gegenüber des allgemeinen Pilzes
Aspergillus niger innerhalb 30 Minuten der Applikation demonstriert.
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Die
Dekontaminationszusammensetzung ist wirksam gegenüber parasitären Organismen,
wie unter Verwendung von Giardia-Zysten demonstriert. Die Dekontaminationszusammensetzung
war wirksam gegenüber
Giardia-Zysten innerhalb von 60 Minuten der Applikation. Dieses
aus Wasser stammende Pathogen ist als besonders resistent erkannt
worden gegenüber
einer herkömmlichen
Dekontamination unter Verwendung von UV-Licht.
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Die
Dekontaminationszusammensetzung zeigt eine gewisse Wirkung gegenüber biologischen
Toxinen, wie durch die Verringerung der Toxinaktivität gegen
Staphylococcus aureus-α-Hämolysin
nach mindestens 4 Stunden der Aussetzung demonstriert.
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Obgleich
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Verwendung spezieller Begriffe beschrieben wurden,
dient diese Beschreibung nur veranschaulichenden Zwecken, und es
sollte klar sein, daß Veränderungen
und Variationen gemacht werden können,
ohne sich vom Umfang der nachfolgenden Ansprüche zu entfernen.