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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein einen Array von nanopartikulären Dispersionen
und ein Verfahren zur Herstellung des Arrays. Die Erfindung kann
zum Beispiel für
die Suche nach neuen wirksamen Nanodispergiermitteln verwendet werden,
die schlecht lösliche
oder unlösliche
Materialien, z.B. Wirkstoffe, wie Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel,
Vitamine oder Farbstoffe, in Appliziermedien stabilisieren. Nach
der Herstellung können
diese nanopartikulären
Dispersionen parallel oder in einem schnell aufeinander folgenden Reihen-Screening,
beispielsweise mittels optischer Verfahren, bezüglich ihrer Stabilität durchmustert
werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Nanopartikuläre Systeme
sind von Interesse aufgrund ganz spezifischer Vorteile, z.B. coloristischer, rheologischer,
nichtlinear-optischer Eigenschaften, Bioverfügbarkeit usw.
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Dispersionen
von Partikeln werden gewöhnlich
auf zwei verschiedene Weisen erhalten.
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Standard-Mahlverfahren
ausgehend von festen Bulkmaterialien führen üblicherweise nicht zu Partikeln
mit mittleren Durchmessern unter 0,5 μm. Teilchengröße und -verteilung
hängen
von einer Mehrzahl von Parametern ab, wie dem verwendeten Typ der
Mühle oder
der Zerkleinerungsteile (z.B. Silica). Ein weiteres Problem ist
die Entfernung der Zerkleinerungsteile nach dem Mahlen. Werden kleinere
Mahlfraktionen benötigt,
verbleiben oft die kleineren Zerkleinerungsteile und Mahlstaub im
Produkt, was zu einem heterogenen System führt.
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Aufgrund
der größeren Teilchengröße gemahlener
Materialien ist es schwieriger, Additive zur Stabilisierung einer
Dispersion dieser Partikel gegen Agglomeration, Ausflockung, Sedimentation
und Flotation zu finden.
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Eine
Alternative ist, von der molekularen Lösung auszugehen und Partikel
mittels Ausfällung
herzustellen. Dieses Verfahren steht Problemen aufgrund der Ostwald-Reifung
(Kristallwachstum) und/oder Partikelagglomeration gegenüber, was
wiederum zu Sedimentation und/oder Flotation führt. Gewöhnlich wird der Ausfällungsprozess
in einem Keimbildungsstadium eingeleitet durch Veränderung
der Kompatibilität
mit dem umgebenden Medium (Lösungsmittelsystem),
z.B. durch chemische Reaktion des Substrats, Verändern oder Mischen von Lösungsmitteln, Änderungen
von pH-Wert, Temperatur, Druck oder Konzentration.
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Um
bestimmte Systeme zu stabilisieren, müssen oberflächenaktive Additive zur Hemmung
von Kristallwachstum und Agglomeration bei Partikeln mit Nanometergröße verwendet
werden. Übliche
Additive sind niedermolekulare Tenside oder Oligomere, die so genannte
Solubilisate (Micellen) bilden, mit dem Nachteil eines sehr kleinen
Gehalts an Substratmolekülen.
Solubilisate zeigen keinen Keimbildungsprozess zu Beginn der Partikelbildung,
sondern einen Micell-Lösungsprozess
des Substrats durch die Tensidmoleküle. Unglücklicherweise kann die Solvatisierungskraft
der Tenside aufgrund eines besseren Transports von Substratmolekülen durch
das Lösungsmittelmedium
Keimbildung und Kristallwachstum induzieren.
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Hochmolekulare
Additive sind z.B. Schutzkolloide, amphiphile Copolymere, Verdickungsmittel
usw. Während
Schutzkolloide Partikel mittels Beschichten der Partikeloberflächen gegen
Agglomeration stabilisieren, wodurch eine abstoßende Wechselwirkung (sterisch
und/oder elektrostatisch) zwischen Partikeln hergestellt wird, und
das Wachstum durch Blockierung von Wachstumsstellen an der Partikeloberfläche hemmen, stabilisieren
Verdickungsmittel kinetisch durch Verlangsamung der Diffusions-
und Partikelkollisionsgeschwindigkeiten.
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In
jedem Fall machen es diese komplexen Wechselwirkungen im kolloidalen
Zustand nahezu unmöglich,
ein wirksames Additiv zur Stabilisierung eines gegebenen Substrats,
weder durch theoretische Berechnungen noch aus Formulierungserfahrung,
vorherzusagen.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher, eine experimentelle
Strategie bereitzustellen, um das komplexe Ausfällungsproblem zu lösen, das
bestimmten Typen von Substraten eigen ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Array von n nanopartikulären Dispersionen
und ein Verfahren zur Herstellung des Arrays bereit, worin die nanopartikulären Dispersionen
jeweils die folgenden Komponenten aufweisen
- – mindestens
ein Nanodispergiermittel,
- – mindestens
ein Appliziermedium und
- – ein
in dem Appliziermedium schlecht lösliches oder unlösliches
Material oder eine Kombination von mehr als einem von verschiedenen,
in dem Appliziermedium schlecht löslichen oder unlöslichen
Materialien mit einem einzigen definierten Verhältnis zwischen den verschiedenen
schlecht löslichen
oder unlöslichen
Materialien in einem einzigen Array, das in der Beschreibung und
den Ansprüchen
gewöhnlich
als Wirkstoff bezeichnet wird,
- wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst
- c) Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen
durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin der Wirkstoff in jeder der n nanopartikulären Dispersionen
der gleiche ist; und
- worin n ≥ 2
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- a)
ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln
durch parallele Polymerisation von mindestens zwei Monomeren A und
B,
- b) Charakterisierung der Nanodispergiermittel,
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, und
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Array von n nanopartikulären Dispersionen
durch einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung hergestellt.
Bei einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird der Array von n nanopartikulären Dispersionen
durch einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung hergestellt,
und bei einer dritten Ausführungsform
wird der Array durch einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung hergestellt.
Unter Verwendung des vorstehenden Verfahrens wird ein Array von
2 oder mehr verschiedenen nanopartikulären Dispersionen auf einem
Substrat an bekannten Positionen darauf erhalten, worin die nanopartikulären Dispersionen
folgendes umfassen
- – mindestens ein Nanodispergiermittel,
- – mindestens
ein Appliziermedium, und
- – einen
Wirkstoff
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Die
vorliegende Erfindung verwendet bei einigen Ausführungsformen eine Legierung
von Nanodispergiermitteln, die durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Arrays von m Nanodispergiermitteln durch parallele Polymerisation
hergestellt werden können,
das die folgenden Schritte umfasst
- a1) Befördern von
mindestens zwei Monomeren A und B und gegebenenfalls weiterer Komponenten,
die für
das eingesetzte Polymerisationsverfahren geeignet sind, zu jeder
Syntheseregion auf einem Substrat, das k physikalisch getrennten
Syntheseregionen für
m verschiedene Nanodispergiermittel aufweist,
- a2) gleichzeitige Reaktion der Monomere und weiterer geeigneter
Komponenten zur Ausbildung von m verschiedenen Nanodispersionen.
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Unter
Verwendung dieses Verfahrens wird ein Array von 2 oder mehr verschiedenen
Nanodispergiermitteln auf einem Substrat an bekannten Positionen
darauf erhalten, der ein (Co)Polymer von mindestens zwei Monomeren
A und B enthält.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner einen Array von 2 oder mehreren
Nanodispergiermitteln und ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays
von m Nanodispergiermitteln und eines Arrays von 2 oder mehreren festen
Lösungen
und ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays von n festen Lösungen bereit.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung und bevorzugte Ausführungsform
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Array von n nanopartikulären Dispersionen
und ein Verfahren zur Herstellung des Arrays bereit.
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Allgemein
wird der Array von n nanopartikulären Dispersionen, worin die
nanopartikulären
Dispersionen jeweils die folgenden Komponenten aufweisen
- – mindestens
ein Nanodispergiermittel,
- – mindestens
ein Appliziermedium, und
- – einen
Wirkstoff,
- worin der Wirkstoff in jeder der n nanopartikulären Dispersionen
der gleiche ist, und durch ein Verfahren hergestellt ist, das die
folgenden Schritte umfasst
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin n mindestens 2 ist und worin mindestens ein Parameter
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den eingesetzten Komponenten, Konzentration
der eingesetzten Komponenten, Temperatur, Reaktionsdauer, pH-Wert
und Lösungsmittel,
falls ein Lösungsmittel
eingesetzt wird, in jeder der nanopartikulären Dispersionen verschieden
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zur Herstellung
eines Arrays von n Nanodispersionen die folgenden Schritte
- a) ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays
von m Nanodispergiermitteln durch parallele Polymerisation von mindestens
zwei Monomeren A und B,
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, worin mindestens
eines der erhaltenen Nanodispergiermittel eingesetzt wird, durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin m mindestens 2 ist.
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Bei
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- a)
ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln
durch parallele Polymerisation von mindestens zwei Monomeren A und
B,
- b) Charakterisierung der Nanodispergiermittel,
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, worin mindestens
eines der erhaltenen Nanodispergiermittel eingesetzt wird, durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin n und m unabhängig
voneinander mindestens 2 sind.
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Die
komplexen Wechselwirkungen zwischen einem Nanodispergiermittel,
einem Wirkstoff und einem Appliziermedium im kolloidalen Zustand
machen es unmöglich,
ein wirksames Nanodispergiermittel zur Stabilisierung eines gegebenen
Wirkstoffs, weder durch aus theoretische Berechnungen noch aus Formulierungserfahrung,
vorherzusagen. Das erfindungsgemäße Verfahren
liefert eine experimentelle Strategie zur Lösung des individuellen komplexen
Kolloid-Stabilisierungsproblems
jeder in dieser Offenbarung genannten Formulierung. Durch Anwenden
des neuen erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Anzahl an synthetisierten Nanodispergiermitteln und Dispersionen
auf mehr als 1000 am Tag gesteigert werden, wohingegen die Anzahl
an Nanodispergiermitteln und Dispersionen, die durch herkömmliche
Verfahren des Standes der Technik synthetisiert werden, etwa 2 pro
Person beträgt.
Die Wahrscheinlichkeit, ein wirksames Nanodispergiermittel für einen gegebenen
Wirkstoff zu finden, ist daher bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
viel größer. Durch
das neue erfindungsgemäße Verfahren
können
neue wirksame Nanodispergiermittel und neue Formulierungen in einem
kurzen Entwicklungszeitraum entdeckt werden.
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Zusätzlich werden
kleine Mengen der eingesetzten Komponenten (Nanodispergiermittel,
Wirkstoff usw.) zur Herstellung der Dispersionen durch das erfindungsgemäße Verfahren
benötigt.
Dies ist ein wichtiger Faktor, insbesondere wenn die eingesetzten
Komponenten, beispielsweise der Wirkstoff, teuer oder in begrenzten
Mengen verfügbar
sind.
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Außerdem können die
Reaktionsbedingungen an verschiedenen Reaktionsregionen auf kontrollierte Weise
variiert werden. Als solche können
eingesetzte Komponenten, Konzentration der Komponenten, Temperatur,
Reaktionsdauer, pH-Wert und Lösungsmittel,
falls ein Lösungsmittel
eingesetzt wird, usw. von Reaktionsregion zu Reaktionsregion auf
dem Substrat variiert werden. Diese Vorteile haben bedeutende Auswirkungen
auf den kommerziellen Erfolg.
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Allgemeine Aspekte
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Die
folgenden Begriffe, die in der Beschreibung verwendet werden, und
Techniken, die in den erfindungsgemäßen parallelisierten Reaktionen
eingesetzt werden, haben die folgende allgemeine Bedeutung:
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Substrat
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Ein
Material mit einer festen oder halbfesten Oberfläche, wie ein paralleler Reaktor.
Bei vielen Ausführungsformen
ist mindestens eine Oberfläche
des Substrats im Wesentlichen flach, obwohl es bei einigen Ausführungsformen
wünschenswert
sein kann, Syntheseregionen für
verschiedene Materialien beispielsweise durch Brunnen, Vertiefungen,
Gefäße, erhabene
Bereiche, umrandete Gräben
oder dergleichen physikalisch zu trennen. Bei einigen Ausführungsformen
enthält
das Substrat selbst Vertiefungen, erhabene Bereiche, umrandete Gräben usw.,
welche die gesamten oder einen Teil der Syntheseregionen bilden.
Vorzugsweise sind die Syntheseregionen auf dem Substrat Vertiefungen
auf einem Microtiterplattenreaktor oder Gefäße eines parallelen Reaktors,
der besonders bevorzugt ist, wenn ein Lösungsmittel beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
wird.
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Syntheseregion
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Die
Syntheseregion ist ein vorbestimmter Bereich, der eine örtlich begrenzte
Fläche
auf einem Substrat ist, das zur Ausbildung einer ausgewählten nanopartikulären Formulierung
verwendet wird, wurde oder verwendet werden soll. Die Syntheseregion
kann jede geeignete Gestalt besitzen, z.B. linear, zirkulär, rechteckig, elliptisch,
zylindrisch, napfförmig
usw.
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Array
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Der
Array von Materialien wird gewöhnlich
durch aufeinander folgendes Befördern
von Komponenten von Materialien zu vorbestimmten Syntheseregionen
auf einem Substrat und im Wesentlichen gleichzeitige Reaktion der
Komponenten zur Ausbildung von mindestens zwei Materialien hergestellt.
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Im
Kontext dieser Beschreibung ist die Bedeutung von "Reaktion" jede Art der Wechselwirkung
zwischen verschiedenen Komponenten, beispielsweise aufgrund von
ionischen, sterischen oder elektrostatischen Eigenschaften der Komponenten
oder einer chemischen Reaktion von einzelnen Komponenten oder zwischen mindestens
zwei von ihnen. Diese "Materialien" können beispielsweise
Formulierungen wie nanopartikuläre Dispersionen,
feste Lösungen
usw. sein. Bei einer Ausführungsform
wird beispielsweise eine erste Komponente eines ersten Materials
zu einer ersten Syntheseregion auf einem Substrat befördert, und
eine erste Komponente eines zweiten Materials wird zu einer zweiten
Syntheseregion auf dem gleichen Substrat befördert. Jede Komponente kann
entweder auf gleichmäßige oder
ansteigende Weise befördert
werden, um entweder eine einzige Stöchiometrie oder alternativ
eine große
Anzahl von Stöchiometrien
innerhalb einer einzigen Syntheseregion auszubilden. Das Verfahren
wird mit zusätzlichen
Komponenten wiederholt, um einen großen Array von Komponenten an
vorbestimmten, d.h. bekannten, Positionen auf dem Substrat zu bilden.
Danach werden die Komponenten zur Ausbildung von mindestens zwei
Materialien gleichzeitig umgesetzt. Die Komponenten können nacheinander
oder gleichzeitig zu den Syntheseregionen auf dem Substrat befördert werden,
wobei jede einer Reihe verschiedener Beförderungstechniken verwendet
wird.
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Der
Array von Dispersionen und der Array von festen Lösungen,
die durch parallele Design- und Synthesetechniken hergestellt werden,
werden auf dem Substrat der vorstehend erläuterten allgemeinen Bedeutung
erhalten. Die Ausführungsform
des Substrats kann je nach dem Ziel unterschiedlich sein.
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Beförderungssysteme
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In
den erfindungsgemäßen Beförderungssystemen
wird eine kleine, genau abgemessene Menge jeder Reaktantenkomponente
zu jeder Reaktionsregion befördert.
Dies kann unter Verwendung einer Mehrzahl von Beförderungstechniken,
entweder allein oder in Kombination mit einer Mehrzahl von Maskierungstechniken,
erzielt werden. Bevorzugte erfindungsgemäße Beförderungssysteme sind Dispenser.
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Beförderung unter Verwendung eines
Dispensers
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Dispenser
könne zur
Erzeugung verschiedener Kombination von Reaktantenkomponenten in
Form von Tröpfchen
(Flüssigkeiten)
oder Pulver auf einem einzigen Substrat verwendet werden.
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Kommerziell
erhältliche
Micropipettiergeräte
können
an die Abgabe von Tröpfchenvolumina
von 5 Nanolitern oder kleiner aus einer Kapillare angepasst werden.
Diese Tröpfchen
können
in eine Reaktionsregion mit einem Durchmesser von 300 μm oder weniger
passen, wenn eine nicht-benetzbare Maske eingesetzt wird. Bei einigen
Ausführungsformen
wird die Micropipette akkurat und genau über der Reaktionsregion positioniert, wie
nachstehend beschrieben, bevor die Reaktantenlösung abgesetzt wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
setzt die vorliegende Erfindung eine Lösung absetzende Apparatur ein,
die Vorrichtungen ähnelt,
die gewöhnlich
im Ink-Jet-Druck-Fachgebiet eingesetzt werden. Diese Ink-Jet-Dispenser
umfassen beispielsweise den Impuls-Druck-Typ, den Bubble-Jet-Typ
und den Slit-Jet-Typ. Ink-Jet-Dispenser, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind in WO 96/11878 beschrieben, das hier für alle Zwecke durch Bezugnahme
aufgenommen ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können
beispielsweise wässrige
Reaktantenlösungen
aus einem Reservoir des Substrats durch eine elektrophoretische
Pumpe befördert
werden. Bei einer solchen Vorrichtung verbindet die dünne Kapillare
ein Reservoir des Reaktanten mit einer Düse des Dispensers. Eine geeignete elektrophoretische
Pumpe ist in WO 96/11878 beschrieben.
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Unter
Verwendung der vorstehenden Dispensersysteme können die Reaktanten entweder
aufeinander folgend oder gleichzeitig zu vorbestimmten Regionen
auf einem Substrat befördert
werden. Bei einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
werden die Reaktanten entweder zu einer einzigen vorbestimmten Region
auf dem Substrat oder alternativ zu mehreren vorbestimmten Regionen
auf dem Substrat gleichzeitig befördert.
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Bewegen des Dispensers in
Bezug auf das Substrat
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Zum
Absetzen von Flüssigkeiten
stetig an genau festgelegten Regionen unter Verwendung eines Dispensers
ist ein Bezugsrahmen, der dem Beförderungsinstrument und dem
Substrat gemeinsam ist, erforderlich. Anders gesagt, müssen die
Bezugskoordinaten des Instruments präzise auf die Bezugskoordinaten
des Substrats abgebildet sein. Idealerweise sind nur zwei Bezugspunkte
auf dem Substrat erforderlich, um den Array von Reaktionsregionen
vollständig
abzubilden. Das Dispenserinstrument ortet diese Bezugspunkte und stellt
dann seine internen Bezugskoordinaten ein, um die notwendige Abbildung
bereitzustellen. Danach kann der Dispenser einen bestimmten Abstand
in einer bestimmten Richtung zurücklegen
und genau über
einer bekannten Region positioniert werden. Natürlich muss das Dispenserinstrument
präzise
wiederholbare Bewegungen bereitstellen. Ferner dürfen die einzelnen Regionen
des Arrays sich in Bezug auf die Bezugsmarken auf dem Substrat nicht
bewegen, nachdem die Bezugsmarken ausgebildet worden sind. Eine
detaillierte Beschreibung geeigneter Bewegungstechniken zum Bewegen
des Dispensers in Bezug auf das Substrat ist in WO 96/11878 gegeben,
das hier für
alle Zwecke unter Bezugnahme aufgenommen wird.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Beförderungstechnik
der Reaktanten und der Technik zum Bewegen des Dispensers in Bezug
auf das Substrat sind weiter unten in der Beschreibung beschrieben.
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Dispersionen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Arrays von n nanopartikulären Dispersionen,
worin die nanopartikulären
Dispersionen jeweils die folgenden Komponenten aufweisen
- – mindestens
ein Nanodispergiermittel,
- – mindestens
ein Appliziermedium, und
- – einen
Wirkstoff,
worin der Wirkstoff in jeder der n nanopartikulären Dispersionen
der gleiche ist.
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Nanodispergiermittel
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Das
Nanodispergiermittel bei der vorliegenden Erfindung ist eine Verbindung,
die sowohl mit dem Wirkstoff als auch dem Appliziermedium kompatibel
ist. Solche Verbindungen sind vorzugsweise wasserverträglich. D.h.,
dass im Wesentlichen keine makroskopische Phasentrennung beobachtet
wird, wenn das Nanodispergiermittel mit dem Wirkstoff und dem Appliziermedium
gemischt wird. Diese Verbindungen sind vorzugsweise aus der Gruppe
bestehend aus Oligomeren und nieder- und hochmolekularen Polymeren
mit einem Polymerisierungsgrad von mehr als 2 ausgewählt. Die
Nanodispergiermittel sind beispielsweise aus der Gruppe bestehend
aus Schutzkolloiden, amphiphilen Copolymeren und Verdickungsmitteln
ausgewählt.
Die Nanodispergiermittel können
oberflächenaktive
Additive sein, die zu Hemmung von Kristallwachstum und Agglomeration
bei einer Teilchengröße von Nanometern
verwendet werden. Während
Schutzkolloide Partikel gegen Agglomeration mittels Beschichten
der Partikeloberflächen
stabilisieren, wodurch eine abstoßende Wechselwirkung (sterisch
und/oder elektrostatisch) zwischen Partikeln ausgebildet wird, und
das Wachstum durch Blockierung von Wachstumsstellen an der Partikeloberfläche hemmen,
stabilisieren Verdickungsmittel kinetisch durch Verlangsamung der
Diffusions- und Partikelkollisionsgeschwindigkeiten. (Co)Polymere,
die als Nanodispergiermittel wirken können, sind beispielsweise statistische
Copolymere von Vinylmonomeren, Copolymere mit kontrollierter Architektur/Blöcken, Kondensationspolymere
usw. Vorzugsweise werden die Nanodispergiermittel durch Polymerisation
von mindestens 2 Monomeren A und B hergestellt, die aus der Gruppe
bestehend aus hydrophoben, neutral hydrophilen, kationischen und
anionischen Monomeren ausgewählt
sind. Vorzugsweise ist eines der Monomere ein hydrophiles Monomer,
und ein zweites Monomer ist ein hydrophobes Monomer.
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Appliziermedium
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Das
Appliziermedium ist das Medium, worin mindestens ein Wirkstoff formuliert
und in Form eines nanopartikulären
Systems eingesetzt wird. Gewöhnlich
ist der Wirkstoff in dem Appliziermedium schlecht löslich oder
unlöslich.
Homogene, stabile nanopartikuläre
Dispersionen sind von Interesse aufgrund ganz spezifischer Vorteile,
z.B. coloristischer, rheologischer, Bioverfügbarkeit, nichtlinear-optischer
Eigenschaften und anderer Eigenschaften. Das bevorzugte erfindungsgemäße Appliziermedium
ist ein wässriges
System, vorzugsweise ist das wässrige
System reines Wasser oder eine gepufferte wässrige Lösung von pH 2 bis 13, vorzugsweise pH
5 bis 9.
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Wirkstoff (Material von
Interesse) (im Appliziermedium schlecht lösliches oder unlösliches
Material)
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Dieser
Wirkstoff (Material von Interesse) in dem Appliziermedium ist schlecht
löslich
oder unlöslich. Der
Wirkstoff umfasst Feststoffe, Flüssigkeiten
und Gase. Vorzugsweise ist der Wirkstoff ein niedermolekularer Wirkstoff
oder ein Biopolymer (d.h. ein Polynucleotid oder ein Protein). Wirkstoffe,
die durch Emulsionspolymerisation erhaltene Polymere sind, liegen
nicht im Umfang der vorliegenden Erfindung. Stärker bevorzugt ist der Wirkstoff
aus der Gruppe bestehend aus Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln,
Vitaminen, Farbstoffen, organischen Pigmenten, anorganischen Pigmenten,
Feinchemikalien, Katalysatoren, Enzymen, Füllstoffen, Flammenverzögerern,
Kesselsteinhemmstoffen, Kosmetika, UV- und Lichtstabilisatoren ausgewählt.
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Nanopartikuläre Dispersionen
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Ein
System, das mindestens eine kontinuierliche Phase (Dispersionsmittel),
die gewöhnlich
eine flüssige
Phase ist, und mindestens eine dispergierte Phase umfasst. Die dispergierte
Phase (im weiteren als dispergierte Partikel bezeichnet) kann eine
feste Phase, eine flüssige
Phase oder eine gasförmige
Phase (Gasblasen) sein. Im Kontext der vorliegenden Erfindung umfasst
die dispergierte Phase (dispergierte Partikel) sowohl den Wirkstoff
als auch das Nanodispergiermittel. Daher können die Dispersionen Emulsionen,
Aerosole oder Suspensionen sein. Die mittlere Teilchengröße, angegeben
als hydrodynamischer Radius (wie weiter unten in dieser Beschreibung
im Detail erläutert),
der dispergierten Partikel in den nanopartikulären Dispersionen beträgt gewöhnlich 10
nm bis 5 μm,
vorzugsweise 10 nm bis 500 nm, stärker bevorzugt 20 nm bis 50
nm.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen umfasst die
folgenden Schritte:
- c) Herstellung des Arrays
von n nanopartikulären
Dispersionen durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin der Wirkstoff oder die Kombination von Wirkstoffen in
jeder der n nanopartikulären
Dispersionen der gleiche ist und
- worin n mindestens 2 ist und worin mindestens ein Parameter
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den eingesetzten Komponenten, Konzentration
der Komponenten, Temperatur, Reaktionsdauer, pH-Wert und Lösungsmittel,
falls ein Lösungsmittel
eingesetzt wird, in jeder der nanopartikulären Dispersionen verschieden
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zur Herstellung
eines Arrays von n nanopartikulären
Dispersionen die folgenden Schritte
- a) ein
Verfahren zur Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln
durch parallele Polymerisation von mindestens zwei Monomeren A und
B,
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, worin mindestens
eines der erhaltenen Nanodispergiermittel eingesetzt wird, durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung,
- d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin n oder m mindestens 2 ist.
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Bei
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- a)
ein Verfahren zur Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln
durch parallele Polymerisation von mindestens zwei Monomeren A und
B,
- b) Charakterisierung der Nanodispergiermittel,
- c) Herstellung des Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, worin mindestens
eines der erhaltenen Nanodispergiermittel eingesetzt wird, durch
- c1) einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung, oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung, d)
parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen n nanopartikulären Dispersionen,
- worin n oder m mindestens 2 ist.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind n und m unabhängig voneinander mindestens
8, stärker
bevorzugt mindestens 64, am stärksten
bevorzugt mindestens 84, und insbesondere sind
n und m unabhängig
voneinander mindestens 86.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Finden neuer Nanodispergiermittel (polymerer oder oligomerer Additive
für nanopartikuläre Formulierungen)
kann unterteilt werden in Schleifen der Schritte a) ein Verfahren zur
Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln durch parallele
Polymerisation (Design und Synthese von Copolymerbibliotheken),
b) gegebenenfalls Charakterisierung der Nanodispergiermittel, c)
Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen (Herstellung
von Formulierungen), d) parallelisierte Charakterisierung der erhaltenen
nanopartikulären
Dispersionen (Charakterisierung der nanopartikulären Stabilität). Auf
die Schritte a) bis d) folgt vorzugsweise anschließend Schritt
e) Data-Mining nach Leitstrukturen von (Co)Polymeren und Struktur-Eigenschafts-Beziehungen.
Mit jeder Schleife, d.h. vom primären zum sekundären Screening,
wird der Teil des erforschten Parameterraums kleiner und gründlicher
untersucht. Die Anzahl der Schleifen beträgt gewöhnlich 1 bis 10. Je nach der
jeweiligen zu synthetisierenden Dispersion kann die Anzahl größer als
10 sein.
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Vorzugsweise
werden vor Schritt a) (dem Verfahren zur Herstellung eines Arrays
von m Nanodispergiermitteln) Bibliotheken potenziell geeigneter
(Co)Polymere gestaltet.
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Bibliotheksdesignphase
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Bei
einer Ausführungsform
stellt diese Erfindung geeignete Verfahren für ein integriertes kombinatorisches
materialwissenschaftliches Forschungsprogramm zur Entdeckung neuer
Nanodispersionen für
einen bestimmten Wirkstoff bereit. Hier hat das Forschungsprogramm
zum Ziel, eine Nanodispersion unter Verwendung eines Dispergiermittels
zu erzeugen, das einen gewünschten
Wirkstoff im gewünschten
Medium (z.B. üblicherweise
Wasser oder eine gepufferte wässrige
Lösung)
dispergiert. Somit ist bei dieser Erfindung der Wirkstoff auf eine
einzige Spezies oder eine einzige Kombination von Spezies beschränkt, und
der Arbeitsfluss beginnt mit der Identifizierung des gewünschten
Wirkstoffs. Eine oder mehrere kombinatorische Bibliotheken) von
Polymer-Nanodispergiermitteln
werden dann für
den gewählten
Wirkstoff gestaltet. Bestehende Bibliotheksdesign-Software kann
für dieses
Design verwendet werden, wie Library StudioTM (Symyx
Technologies, Inc., Santa Clara, CA, USA), wie in PCT/US99/24491
(veröffentlicht
als WO 00/23921) offenbart, das hier durch Bezugnahme aufgenommen
ist. Die zum Design des Nanodispergiermittels geeigneten Monomere
werden gewöhnlich
in 4 Kategorien gruppiert, einschließlich hydrophob, neutral hydrophil,
kationisch und anionisch. Diese Kategorien können durch zusätzliche
Eigenschaften weiter unterteilt werden, beispielsweise können hydrophobe
Monomere weiter in Monomere unterteilt werden, die die Fähigkeit
zum π-Stacking,
großen sterischen
Strukturen usw. bereitstellen. Wie hier und andernorts (siehe z.B.
PCT/US00/00418) erläutert,
werden die Monomere für
eine Nanodispergiermittel-Bibliothek gewöhnlich durch parallele Polymerisation
hergestellt.
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Es
wird Zeit gespart, weil das Computerprogramm eine Rezeptdatei von
automatisch berechneten und kreuzgeprüften Konzentrationen von Inhaltsstoffen,
z.B. Monomeren, Initiatoren, Bekämpfungsmitteln,
Additiven usw., in ein Instruktionsprotokoll für einen Roboter umwandelt.
Der Roboter füllt
die einzelnen Reaktionskammern paralleler Reaktoren (Syntheseregionen)
und kontrolliert die Polymerisationsreaktion (d.h. Reaktionsdauer,
Temperatur usw.).
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Schritt a) Ein Verfahren
zur Herstellung eines Arrays von m Nanodispergiermitteln durch parallele
Polymerisation von mindestens zwei Monomeren A und B
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Vorzugsweise
ist die Polymerisation eine Standardpolymerisationsreaktion in einem
Lösungsmittel oder
in Masse, die aus der Gruppe ausgewählt ist bestehend aus radikalischer
Polymerisation, kationischer Polymerisation, anionischer Polymerisation,
Polykondensation, Polyaddition, polymeranalogen Reaktionen, lebender
radikalischer Polymerisation, homogen katalysierten Reaktionen.
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Vorzugsweise
werden die Nanodispergiermittel durch Polymerisation von 2 bis 6
verschiedenen Monomeren, stärker
bevorzugt 2 bis 5 verschiedenen Monomeren und am stärksten bevorzugt
2 oder 4 verschiedenen Monomeren hergestellt. Zum Beispiel kann
die Erhöhung
der Komplexität
eines Nanodispergiermittels wünschenswert
sein, und diese Erfindung ermöglicht
es beispielsweise, von drei Monomeren auszugehen und ein viertes
zuzugeben usw.
-
Die
Monomere A und B (und gegebenenfalls weitere Monomere C, D, ...)
sind vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus hydrophoben, neutral
hydrophilen, kationischen und anionischen Monomeren ausgewählt. Vorzugsweise
ist eines dieser Monomere ein hydrophobes Monomer, und ein zweites
Monomer ist eines der Monomere ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus hydrophoben, neutral hydrophilen, kationischen und anionischen
Monomeren. Stärker
bevorzugt ist eines dieser Monomere ein hydrophobes Monomer, und ein
zweites Monomer ist ein hydrophiles Monomer, das saure oder basische
Gruppen umfassen kann.
-
Geeignete
Monomere sind beispielsweise 1,4-Cyclohexandimethanoldivinylether,
1,4-Cyclohexandimethanolmonovinylether, 1-Buten, 1-Decen, 1-Hexen, 1-Octen, 1-Penten,
2-Methyl-N-vinylimidazol, Vinyl-4-tert.-butylbenzoat, Acrolein, Acrylamid,
Acrylnitril, Acrylsäure,
Allylmethacrylat, α-Methylstyrol,
Butadien, Butandioldimethacrylat, Butandiolvinylether, Butandiolmonoacrylat,
Butandiolmonovinylether, Butandiolmethylmethacrylat, Butylacrylat,
Butylmethacrylat, Cyclohexylvinylether, Diethylenglycoldivinylether,
Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylacrylatmetochlorid,
Dimethylaminoethylmethacrylat, durch Methylchlorid quaternisiertes
Dimethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminopropylmethacrylamid,
Ethylen, Ethylacrylat, Ethyldiglycolacrylat, Ethylenglycoldimethacrylat,
Ethylenglycolmonovinylether, Ethylhexylacrylat, Ethylmethacrylat,
Ethylvinylether, Glycidylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
Isobuten, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat, Isopren, Maleinsäureanhydrid,
Methacrylsäure,
Methacrylsäureanhydrid, Methylacrylat,
Methylenbisacrylamid, Methylmethacrylat, Methylvinylether, n-Butylvinylether,
N-Methyl-N-vinylacetamid, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylimidazol, N-Vinylpyrrolidon,
Octadecylvinylether, Phenoxyethylacrylat, Propylen, Styrol, tert.-Butylacrylsäureamid,
tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat, Triethylenglycoldimethylacrylat,
Triethylenglycoldivinylether, Triethylenglycoldivinylmethylether,
Trimethylolpropantrimethacrylat, Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylformamid,
Vinylidenchlorid, Vinylisobutylether, N-Vinylpiperidon, Vinyl-(2-ethylhexyl)ether,
Vinylpropylether, Vinyliso-propylether, Vinyldodecylether, Vinyl-tert.-butylether,
Hexandioldivinylether, Hexandiolmonovinylether, Diethy-lenglycolmonovinylether,
Diethylaminoethylvinylether, Polytetrahydrofuran-290-divinylether,
Tetraethylenglycoldivinylether, Ethylenglycolbutylvinylether, Ethylen-glycoldivinylether,
Trimethylolpropantrivinylether und Aminopropylvinylether.
-
Weitere
Komponenten, die gegebenenfalls bei der Polymerisation eingesetzt
werden, sind zum Beispiel Initiatoren, Katalysatoren, Starter und
Modifikatoren.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Polymerisation eine radikalische
Polymerisation zur Herstellung statistischer radikalischer (Co)Polymere.
Bevorzugte Monomere A und B (und gegebenenfalls weitere Monomere
C, D, ...) für
die Verwendung bei der radikalischen Polymerisation sind nicht-polare
Monomere, zum Beispiel
polare Monomere enthaltend
saure Gruppen, beispielsweise
polare
Monomere enthalten neutrale Gruppen, zum Beispiel
und polare
Monomere enthaltend basische Gruppen, zum Beispiel
-
Geeignete
Initiatoren, die bei der radikalischen Polymerisation eingesetzt
werden können,
sind im Stand der Technik bekannte Polymerisationsinitiatoren, zum
Beispiel Wasserstoffperoxid, anorganische Persulfate, zum Beispiel
Natriumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Ammoniumperoxodisulfat,
und organische Verbindungen wie organische Peroxide, Peroxyester,
Percarbonate und organische Azoverbindungen. Geeignete organische
Peroxide sind zum Beispiel Diacetylperoxid, Dibenzylperoxid, Succinylperoxid, Di-tert.-butylperoxid,
tert.-Butyl-perbenzoat,
tert.-Butylpivalat, tert.-Butylpermaleinat, Cumenhydroperoxid, Diisopropylperoxodicarbamat,
Bis-(o-toluolyl)peroxid, Didecanoylperoxid, Dilauroylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
tert.-Butylperisobutyrat, tert.-Butylperacetat,
Di-tert.-amylperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperpivalat, tert.-Amylperpivalat, tert.-Butylperneodecanoat
und Gemische dieser Initiatoren. Geeignete Azoverbindungen sind
zum Beispiel 2,2'-Azo-bis-(2-amindinopropan)dihydrochlorid,
2,2'-Azo-bis-(N,N'-dimethylen)isobutyramidindihydrochlorid,
2-(Carbamoyl-azo)isobutyronitril, 4,4'-Azo-bis(4-cyanovaleriansäure), 4,4'-Dimethyl-2-(phenylazo)-valeronitril,
4-Methoxy-2,4- dimethyl-2-(phenylazo)valeronitril,
1,1'-Azo-bis-(cyclo-hexan-1-carbonitril), 2,2'-Azo-bis-(isobutyronitril), 2,2'-Azo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril),
2,2'-Azo-bis-[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid,
2,2'-Azo-bis-(2-methylbutyronitril)
und/oder 2,2'-Azo-bis(isobutyrat).
-
Die
Peroxide können
in Kombination mit Reduktionsmitteln, zum Beispiel Fe(SO4), Na2SO3, NaHSO3, Natriumdithionat,
Triethanolamin und Ascorbinsäure,
eingesetzt werden. Zusätzlich
kann die Polymerisationsreaktion durch einen Photoinitiator und
Bestrahlung mit UV-Licht oder durch Einfluss hochenergetischer Strahlung
eingeleitet werden.
-
Wenn
die Polymerisationsreaktion in einem wässrigen Medium durchgeführt wird,
werden vorzugsweise Natrium- oder Kaliumperoxodisulfat eingesetzt.
Wenn die Polymerisationsreaktion in Masse oder in einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführt
wird, werden vorzugsweise lösliche
Initiatoren, zum Beispiel organische Peroxide, eingesetzt.
-
Die
Initiatoren werden in Mengen eingesetzt, die im Stand der Technik
bekannt sind, beispielsweise in Mengen von 0,2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
1,0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Menge an Monomeren.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird Schritt a) in einem Lösungsmittel
durchgeführt,
das zum Lösen
der Monomere und des Polymers geeignet ist. Bevorzugte Lösungsmittel sind
aus der Gruppe ausgewählt
bestehend aus aliphatischen Carbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, ihren
Amiden, ihren Mono-C1-C4-alkylamiden
und Di-C1-C4-alkylamiden, aliphatischen
und aromatischen Chlorkohlenwasserstoffen, Alkoholen mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen, beispielsweise Isopropanol, Ketonen mit 3 bis
6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Aceton, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
N-alkylierten Lactamen und Gemischen davon.
-
Wegen
ihrer guten Lösungskraft
sind bevorzugte Lösungsmittel
Wasser, Methanol, Ethanol, Isopropanol, Ameisensäure, Formamid, Dimethylformamid,
Dimethylpropionamid, N-Methylpyrrolidon, Methylenchlorid, Chloroform,
1,2-Dichlorethan,
Chlorbenzol, Toluol, Xylol, Aceton, Methylethylketon, Methylisopropylketon, Methylisobutylketon
und Gemische davon.
-
Vorzugsweise
umfasst Schritt a) die folgenden Schritte
- a1)
Befördern
der mindestens zwei Monomeren A und B, vorzugsweise eines Lösungsmittels
und gegebenenfalls geeigneter Komponenten, die für das eingesetzte Polymerisationsverfahren
geeignet sind, zu jeder Syntheseregion auf einem Substrat, das k
physikalisch getrennte Syntheseregionen für m verschiedene Nanodispergiermittel
aufweist,
- a2) aufeinander folgende oder gleichzeitige Reaktion der Monomere
und gegebenenfalls weiterer geeigneter Komponenten unter Ausbildung
von m verschiedenen Nanodispergiermitteln,
- a3) gegebenenfalls verzögertes
Befördern
der weiteren Komponenten zu jeder Syntheseregion,
- worin mindestens ein Parameter ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Monomeren oder weiteren Komponenten, die für das eingesetzte Polymerisationsverfahren
geeignet sind, Konzentration der Monomere oder der geeigneten Komponenten,
eingesetztem Lösungsmittel,
Temperatur und Reaktionsdauer in jeder der m Nanodispersionen verschieden
ist.
- k und m sind unabhängig
voneinander mindestens 2, mit der Maßgabe, dass k ≥ 2 ist. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betragen k und m mindestens 8, stärker bevorzugt
mindestens 64, am stärksten
bevorzugt mindestens 84, und insbesondere
sind n und m unabhängig
voneinander mindestens 86. Es ist ebenfalls
möglich,
dass die Anzahl k der physikalisch getrennten Syntheseregionen auf
dem Substrat größer als
die Anzahl m der Nanodispergiermittel ist. Dies bedeutet, dass nicht
alle physikalisch getrennten Syntheseregionen auf dem Substrat aufgefüllt werden,
um Leerwerte oder Standards zu belassen.
-
Vorzugsweise
sind die physikalisch getrennten Syntheseregionen auf dem Substrat
Vertiefungen auf einem Microtiterplattenreaktor oder Gefäße eines
parallelen Reaktors. Ein paralleler Reaktor, der bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, ist beispielsweise in WO 00/09255
beschrieben, das hier durch Bezugnahme aufgenommen ist.
-
Das
Volumen der Vertiefungen oder Gefäße beträgt gewöhnlich höchstens 100 ml, vorzugsweise höchstens
10 ml, stärker
bevorzugt höchstens
1 ml und am stärksten
bevorzugt 200 bis 1000 μl.
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Die
parallele Polymerisation zur Herstellung der erfindungsgemäßen Nanodispergiermittel
liefert ein Verfahren zur Herstellung einer großen Zahl von Nanodispergiermitteln,
die an einem Tag synthetisiert werden können. Gewöhnlich stellt die parallele
Polymerisation ein Verfahren zur Herstellung von 100 bis 100000,
vorzugsweise mehr als 1000 bis 100000, stärker bevorzugt 10000 bis 100000
Nanodispergiermitteln am Tag bereit. Zum Beispiel erhöht die Verwendung
eines Arrays von mehreren Microtiterplattenreaktoren mit 96 Vertiefungen
mit jeweils bis zu 1000 μl
Volumen die Anzahl an synthetisierten Nanodispergiermitteln auf
mehr als 1000 am Tag.
-
Die
mindestens zwei Monomere A und B, das Lösungsmittel und gegebenenfalls
die weiteren Komponenten, die für
das eingesetzte Polymerisationsverfahren geeignet sind, können zu
den Syntheseregionen auf dem Substrat durch ein Verfahren zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten, wie vorstehend erwähnt, befördert werden. Vorzugsweise
werden die mindestens zwei Monomere A und B, das Lösungsmittel
und die weiteren geeigneten Komponenten, die sich für das eingesetzte
Polymerisationsverfahren eignen, zu den Syntheseregionen auf dem
Substrat mittels einer Pipette durch automatisches und/oder paralleles
Befördern
befördert.
Bei einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Komponenten zu den Syntheseregionen
auf dem Substrat mittels eines Ink-Jet-Dispensers befördert ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Impuls-Druck-Ink-Jet-Dispenser, einem
Bubble-Jet-Ink-Jet-Dispenser
und einem Slit-Jet-Ink-Jet-Dispenser befördert.
-
Das
Bewegen des Dispensers in Bezug zum Substrat erfolgt wie vorstehend
erwähnt.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Befördern der mindestens zwei Monomere
A und B, gegebenenfalls eines Lösungsmittels
und gegebenenfalls weiterer Komponenten, die sich für das eingesetzte
Polymerisationsverfahren eignen, zu jeder Syntheseregion auf einem
Substrat mit k physikalisch getrennten Syntheseregionen für m verschiedene
Nanodispergiermittel (Schritt a1) die folgenden Schritte:
- a11) Identifizieren eines Bezugspunkts auf
dem Substrat,
- a12) Bewegen eines Dispensers der mindestens zwei Monomere A
und B, gegebenenfalls des Lösungsmittels
oder gegebenenfalls der weiteren geeigneten Komponenten, die sich
für das
eingesetzte Polymerisationsverfahren eignen, eine feste Distanz
und Richtung von dem Bezugspunkt, so dass der Dispenser ungefähr über einer
ersten Syntheseregion auf dem Substrat positioniert ist,
- a13) Befördern
eines der mindestens zwei Monomere A und B, gegebenenfalls des Lösungsmittels
oder gegebenenfalls der weiteren Komponenten zu der ersten Syntheseregion
und
- a14) Wiederholen der Schritte a12) und a13) für jede verbleibende
Komponente, die aus den mindestens zwei Monomeren A und B, gegebenenfalls
dem Lösungsmittel
und gegebenenfalls den weiteren Komponenten besteht,
worin
k und m unabhängig
voneinander mindestens 2 sind, mit der Maßgabe, dass k ≥ 2 ist.
-
Der
Array von Polymerdispergiermitteln kann gereinigt, gewaschen oder
anderweitig behandelt werden, wie für den Fachmann ersichtlich
ist. Der Array von Polymerdispergiermitteln kann ein- oder mehrmals zur
Ausbildung eines Nanodispersionsarrays oder einer Bibliothek unter
Verwendung der verschiedenen Wege, wie hier erläutert, verwendet werden.
-
Schritt b) Gegebenenfalls
Charakterisierung der Nanodispergiermittel
-
Die
Nanodispergiermittel im Array können
durchmustert werden, um zu bestimmen, ob das gewünschte Material hergestellt
wurde, (beispielsweise durch Testen einer Zufallsauswahl der Nanodispergiermittel
oder "Spot"-Test oder durch
vollständigeres
Testen) auf eine im Stand der Technik bekannte Weise, beispielsweise durch
Verwendung schneller Chromatographietechniken (siehe z.B. PCT/US99/07304).
-
Die
Nanodispergiermittel im Array können
beispielsweise durch ausgeweitete GPC (Gelpermeationschromatographie),
beschleunigte GPC, schnelle GPC, schnelle Gradienten-HPLC (Hochdruckflüssigkeitschromatographie),
Flussinjektionsanalyse oder NMR (magnetische Kernresonanzspektroskopie),
GC (Gaschromatographie) oder IR (Infrarotspektroskopie) durchmustert
werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die erhaltenen Nanodispergiermittel
mittels schneller GPC bezüglich
der Molekülmasse
(Mw) und Monomerumwandlung charakterisiert.
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Die
Charakterisierung der Nanodispergiermittel im Schritt b) eignet
sich zur Optimierung der Bedingungen der Synthese der Nanodispergiermittel
vor dem Screening-Verfahren. Sie ist ebenfalls sehr geeignet zur
Charakterisierung der vielversprechendsten, durch das Screening-Verfahren
identifizierten Leitverbindungen und Treffer.
-
Schritt c) Verfahren zur
Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen durch
-
- c1) einen parallelisierten Weg über eine
feste Lösung,
oder
- c2) einen parallelisierten Weg über eine allgemeine Ausfällung, oder
- c3) einen parallelisierten Weg über eine reaktive Ausfällung.
-
c1) Parallelisierter Weg über eine
feste Lösung
-
In
einem ersten Schritt werden eine Lösung mindestens eines der Nanodispergiermittel
und eine Lösung
eines Wirkstoffs oder einer Kombination mehr als eines Wirkstoffs
in dem gleichen oder in verträglichen Lösungsmitteln
in ähnlichen
parallelen Geometrien, d.h. Microtiterplatten, gemischt. Der Mischungsprozess kann
durch mäßiges Rühren oder
Vortexen unterstützt
werden. In einem zweiten Schritt wird das Lösungsmittel verdampft, z.B.
durch Vakuum unter gleichzeitiger IR-Bestrahlung. Die durch dieses
Verfahren gebildete, molekular disperse feste Lösung kann mittels Röntgenbeugung
(fehlende Bragg-Peaks),
DSC (Differenzialscanningkalorimetrie) oder optischer Transmission
analysiert werden. In einem dritten Schritt wird der Redispersionsprozess
durch Zugabe eines Nicht-Lösungsmittels
des Wirkstoffs, z.B. Wasser, ausgelöst, der ebenfalls potenziell
durch mäßiges Rühren, Vortexen
oder Ultraschallbehandlung unterstützt werden kann. Eine nanopartikuläre Formulierung
wird durch diesen Redispersionsprozess im Erfolgsfall hergestellt.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der parallelisierte Weg über eine
feste Lösung
von Schritt c1) die folgenden Schritte:
- c11)
Befördern
einer Lösung
mindestens eines der Nanodispergiermittel und einer Lösung eines
Wirkstoffs zu jeder Syntheseregion auf einem Substrat, das k physikalisch
getrennte Syntheseregionen aufweist,
- c12) Ausbildung von n festen Lösungen des mindestens einen
Nanodispergiermittels und des Wirkstoffs,
- c13) Abgeben des mindestens einen Appliziermediums in k physikalisch
getrennte Syntheseregionen auf dem Substrat und gegebenenfalls
- c14) Durchmischen des erhaltenen Gemischs unter Ausbildung von
n verschiedenen nanopartikulären
Dispersionen,
worin k und n unabhängig voneinander mindestens
2 sind, mit der Maßgabe,
dass k ≥ 2
ist.
-
Die
Nanodispergiermittel sowie der Wirkstoff können zu jeder Syntheseregion
beispielsweise in Form ihrer Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Dispersionen oder in Massen- oder gasförmiger Form,
je nach ihren physikalischen Eigenschaften, befördert werden.
-
Die
Lösungsmittel
zum Lösen
des mindestens einen Nanodispergiermittels und des Wirkstoffs hängen von
der Art des Wirkstoffs und des Nanodispergiermittels ab. Geeignete
Lösungsmittel
sind beispielsweise aus der Gruppe ausgewählt bestehend aus aliphatischen
Carbonsäuren
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, ihren Amiden, ihren Mono-C1-C4-alkylamiden
und Di-C1-C4-alkylamiden, aliphatischen
und aromatischen Chlorkohlenwasserstoffen, Alkoholen mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen, beispielsweise Isopropanol, Ketonen mit 3 bis
6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Aceton, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
N-alkylierten Lactamen und Gemischen davon. Wegen ihrer guten Lösungskraft
sind bevorzugte Lösungsmittel
Methanol, Ethanol, Isopropanol, Ameisensäure, Formamid, Dimethylformamid,
Dimethylpropionamid, N-Methylpyrro-lidon, Methylenchlorid, Chloroform,
1,2-Dichlorethan, Chlorbenzol, Toluol, Xylol, Aceton, Methylethylketon,
Methylisopropylketon, Methylisobutylketon und Gemische davon.
-
Die
festen Lösungen
werden durch Verdampfen des Lösungsmittels,
z.B. durch ein Vakuum unter gleichzeitiger IR-Bestrahlung, gebildet.
Vorzugsweise werden die festen Lösungen
durch Sprühtrocknen,
Vakuumtrocknen oder Gefriertrocknen oder andere Trocknungsmethoden,
zum Beispiel durch Zirkulieren von warmer trockner Luft über die
Proben bei Normaldruck, gebildet.
-
Der
Schritt des Beförderns
mindestens eines der Nanodispergiermittel und des Wirkstoffs (c11)
zu den Syntheseregionen auf dem Substrat kann wie vorstehend erläutert durchgeführt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Schritt des Beförderns der
Komponenten die folgenden Schritte:
- c111) Identifizieren
eines Bezugspunkts auf dem Substrat,
- c112) Bewegen eines Dispensers des mindestens einen Nanodispergiermittels
und des Wirkstoffs eine feste Distanz und Richtung von dem Bezugspunkt,
so dass der Dispenser ungefähr über einer
ersten Syntheseregion auf dem Substrat positioniert ist,
- c113) Befördern
eines der mindestens einen Nanodispergiermittel oder des Wirkstoffs
zu der ersten Syntheseregion und
- c114) Wiederholen der Schritte c112) und c113) für die verbleibende(n)
Komponente(n), die aus dem mindestens einen Nanodispergiermittel
und dem Wirkstoff bestehen.
-
Das
mindestens eine Nanodispergiermittel und der Wirkstoff können zu
jeder Syntheseregion auf dem Substrat durch ein Verfahren zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten, wie vorstehend erwähnt, befördert werden. Vorzugsweise
werden das mindestens eine Nanodispergiermittel und der Wirkstoff
zu den Syntheseregionen auf dem Substrat mittels einer Pipette durch
automatisches und/oder paralleles Befördern befördert. Bei einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Komponenten mittels eines Ink-Jet-Dispensers
befördert
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Impuls-Druck-Ink-Jet-Dispenser,
einem Bubble-Jet-Ink-Jet-Dispenser und einem Slit-Jet-Ink-Jet-Dispenser.
-
c2) Parallelisierter Weg über eine
allgemeine Ausfällung
-
Die
Lösung
des mindestens einen Nanodispergiermittels im Appliziermedium und
der Wirkstoff werden auf eine Weise gemischt, dass für das erhaltene
Gemisch von Lösungsmitteln
die Sättigungskonzentration des
Wirkstoffs überstiegen
wird. Dies führt
zu spontaner Ausbildung nanopartikulärer Strukturen. Bei diesem Verfahren
wird der Aggregationszustand des Wirkstoffs verändert, nicht seine chemische
Identität.
Dies kann durch zwei chemisch unterschiedliche Lösungsmittel oder mit dem gleichen
Lösungsmittel
durch Änderung z.B.
des pH-Werts, der
Ionenstärke
oder der Temperatur erzielt werden. Die Verfahrensbedingungen können bei
dieser parallelen Ausfällung
variieren, z.B. Tröpfchenabgabe
oder Einspritzen der Lösung
des mindestens einen Wirkstoffs mit einem parallelen Roboter in
die Lösung
des mindestens einen Nanodispergiermittels oder eine Mischkammer
mit definierten Flussraten und Kontaktzeiten zwischen den Lösungen des
mindestens einen Nanodispergiermittels und des Wirkstoffs.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der parallelisierte Weg über eine
allgemeine Ausfällung
von Schritt c2) den folgenden Schritt
c21) Befördern einer
ersten Lösung
mindestens eines der Appliziermedien und einer zweiten Lösung des
Wirkstoffs, wobei die erste und/oder zweite Lösung zusätzlich das mindestens eine
Nanodispergiermittel enthält, zu
jeder Syntheseregion auf einem Substrat, das k physikalisch getrennte
Syntheseregionen aufweist,
worin die Lösungsmittel und die Lösungen mischbar
sind und so ausgewählt
sind, dass die Sättigungskonzentration
des Wirkstoffs in der erhaltenen Mischung der Lösungsmittel überschritten
wird, unter Ausbildung von n verschiedenen nanopartikulären Dispersionen.
-
Die
Lösungsmittel
sind abhängig
von der An des Wirkstoffs und des Nanodispergiermittels. Geeignete Lösungsmittel
sind die gleichen wie unter c1) erwähnt.
-
Vorzugsweise
sind die physikalisch getrennten Syntheseregionen auf dem Substrat
Vertiefungen auf einem Microtiterplattenreaktor oder Gefäße eines
parallelen Reaktors.
-
Geeignete
Verfahren zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten sind bereits vorstehend erläutert. Bevorzugte
Verfahren zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten sind die gleichen Verfahren wie unter
c1) erwähnt.
-
Geeignete
Verfahren zum Bewegen des Dispensers in Bezug zum Substrat sind
vorstehend erwähnt. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Schritt des Beförderns einer Lösung mindestens
eines der Nanodispergiermittel und einer Lösung des Wirkstoffs (c21) jeweils
die folgenden Schritte:
- c211) Identifizieren
eines Bezugspunkts auf dem Substrat,
- c212) Bewegen eines Dispensers der Lösung des mindestens einen Nanodispergiermittels
und der Lösung des
Wirkstoffs eine feste Distanz und Richtung von dem Bezugspunkt,
so dass der Dispenser ungefähr über einer
ersten Syntheseregion auf dem Substrat positioniert ist,
- c213) Befördern
einer der Lösung
des mindestens einen Nanodispergiermittels oder der Lösung des
Wirkstoffs zu der ersten Syntheseregion und
- c214) Wiederholen der Schritte c212) und c213) für die verbleibende(n)
Komponente(n), die aus der Lösung
des mindestens einen Nanodispergiermittels und der Lösung des
Wirkstoffs bestehen.
-
c3) Parallelisierter Weg über eine
reaktive Ausfällung
-
Reaktive
Precursors des Wirkstoffs können
durch mindestens ein Nanodispergiermittel auf eine Weise stabilisiert
werden, dass die Reaktion, die zu dem endgültigen Substrat führt, in
Nanopartikeln einer nanopartikulären
Dispersion erfolgt. Alternativ ist zuerst die Reaktion eines oder
mehrerer Precursors des Wirkstoffs, die den endgültigen Wirkstoff herstellt,
abgeschlossen, und anschließend
stabilisiert das mindestens eine Nanodispergiermittel das Substrat
in Form von Nanopartikeln einer nanopartikulären Dispersion. Die Verfahrensbedingungen
sind ähnlich
wie in c2) beschrieben. Die Reaktionen können chemische Reaktionen,
Salzbildungen oder Komplexierungen sein. Wirkstoffe, die durch Emulsionspolymerisation
erhaltene Polymere sind, liegen nicht im Umfang der vorliegenden
Erfindung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst c3), der
parallelisierte Weg über
eine reaktive Ausfällung,
die folgenden Schritte
- c31) Befördern einer
Lösung
eines oder mehrerer reaktiver Precursors des Wirkstoffs und einer
Lösung
des mindestens einen Nanodispergiermittels im Appliziermedium zu
jeder Syntheseregion auf einem Substrat mit k physikalisch getrennten
Syntheseregionen,
- c32) Reaktion des einen oder der mehreren Precursor zur Herstellung
des Wirkstoffs, der durch das mindestens eine Nanodispergiermittel
stabilisiert wird, unter Ausbildung von n verschiedenen nanopartikulären Dispersionen,
worin
k und n unabhängig
voneinander mindestens 2 sind, mit der Maßgabe, dass k ≥ 2 ist.
-
Wenn
mehr als ein reaktiver Precursor für den Wirkstoff eingesetzt
wird, können
das Nanodispergiermittel und die reaktiven Precursors in jeder beliebigen
Reihenfolge zu jeder Syntheseregion befördert werden. Geeignete reaktive
Precursors sind zum Beispiel CaCl2 + Na2CO3, BaCl2 + Na2SO4, TiCl4 + NaOH und
CaCl2 + Na2C2O4. Wirkstoffe,
die durch Emulsionspolymerisation erhaltene Polymere sind, liegen
nicht im Umfang der vorliegenden Erfindung.
-
Vorzugsweise
sind die physikalisch getrennten Syntheseregionen auf dem Substrat
Vertiefungen auf einem Microtiterplattenreaktor oder Gefäße eines
parallelen Reaktors.
-
Das
mindestens eine Nanodispergiermittel und der Precursor des Wirkstoffs
werden zu den Syntheseregionen auf dem Substrat durch Verfahren
zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten wie vorstehend erwähnt befördert. Bevorzugte Verfahren
zur Beförderung
von Reaktantenkomponenten sind die gleichen Verfahren wie unter
c1) erwähnt.
-
Die
eingesetzten Lösungsmittel
sind abhängig
von der Art des Wirkstoffs und des Nanodispergiermittels. Geeignete
Lösungsmittel
sind die gleichen wie unter c1) erwähnt.
-
Die
Komponenten werden zu jeder Syntheseregion auf einem Substrat mit
k physikalisch getrennten Syntheseregionen durch Bewegen des Dispensers
in Bezug zu dem Substrat wie vorstehend erwähnt abgegeben. Vorzugsweise
umfasst der Schritt des Beförderns
einer Lösung
eines reaktiven Precursors des Wirkstoffs und einer Lösung des
mindestens einen Nanodispergiermittels jeweils die folgenden Schritte
- c311) Identifizieren eines Bezugspunkts auf
dem Substrat,
- c312) Bewegen eines Dispensers der Lösung eines reaktiven Precursors
des Wirkstoffs und der Lösung des
mindestens einen Nanodispergiermittels eine feste Distanz und Richtung
von dem Bezugspunkt, so dass der Dispenser ungefähr über einer ersten Syntheseregion
auf dem Substrat positioniert ist,
- c313) Befördern
einer der Lösung
eines reaktiven Precursors des Wirkstoffs oder der Lösung des
mindestens einen Nanodispergiermittels zu der ersten Syntheseregion
und
- c314) Wiederholen der Schritte c312) und c313) für die verbleibende(n)
Komponente(n), die aus der Lösung
eines reaktiven Precursors des Wirkstoffs und der Lösung des
mindestens einen Nanodispergiermittels bestehen.
-
Die
parallele Herstellung zur Ausbildung der erfindungsgemäßen nanopartikulären Dispersionen
stellt ein Verfahren zur Herstellung einer großen Zahl von nanopartikulären Dispersionen
bereit, die an einem Tag synthetisiert werden können. Gewöhnlich stellt das parallele
Herstellungsverfahren ein Verfahren zur Ausbildung von 100 bis 100000,
vorzugsweise mehr als 1000 bis 100000, stärker bevorzugt 10000 bis 100000
nanopartikulären
Dispersionen am Tag bereit.
-
d) Parallelisierte Charakterisierung
der erhaltenen n nanopartikulären
Dispersionen
-
Gewöhnlich verwendet
diese Erfindung ein Verfahren zum Screening der Ergebnisse der vorstehend beschriebenen
Formulierungsarbeit. Der allgemeine Weg ist besonders entscheidend
bei der kombinatorischen Materialforschung, bei der eine Aufgabe
die Ausbildung großer
Arrays verschiedener Formulierungen zum Testen bei verschiedenen
Anwendungen ist, so dass ein kombinatorisches Materialforschungsprogramm für Nanodispersionen
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren effizient durchgeführt werden kann.
Zum Beispiel kann ein anfänglicher
großer
Zusammensetzungsraum für
die Nanodispergiermittel durch Herstellung von Zusammensetzungsgradienten
mit einem binären
(A, B) oder ternären
Zusammensetzungsraum von Monomeren (A, B und C) oder Zusammensetzungsräumen von
Größenordnungen über 3 schnell erforscht
werden. Dieser Zusammensetzungsraum kann durch Erzeugung einer Matrix
von Verhältnissen,
die 0–100%
für jedes
Monomer enthalten, untersucht werden. Nach Herstellung und Screening
eines ersten Arrays kann ein konzentrierter zweiter Array, der auf
einen Zusammensetzungsbereich von Interesse beschränkt ist,
mit einem feineren Gradienten untersucht werden. Dieses Verfahren
kann andauern, solange das Screening zwischen benachbarten Arrayelementen
vernünftig
unterscheiden kann.
-
Bei
einer Ausführungsform
stellt diese Erfindung geeignete Verfahren für ein integriertes kombinatorisches
Materialforschungsprogramm zur Entdeckung neuer Nanodispersionen
für einen
bestimmten Wirkstoff bereit. Hier hat das Forschungsprogramm zum
Ziel, eine Nanodispersion unter Verwendung eines Dispergiermittels
zu erzeugen, das einen gewünschten
Wirkstoff im gewünschten
Medium (z.B. üblicherweise
Wasser oder eine gepufferte wässrige
Lösung)
zu dispergieren. Der Arbeitsfluss beginnt mit der Identifizierung
des gewünschten
Wirkstoffs. Einer oder mehrere kombinatorische Arrays von Polymer-Nanodispergiermitteln
werden dann für
den ausgewählten
Wirkstoff gestaltet. Bestehende Bibliotheksdesign-Software kann
für dieses
Design verwendet werden, wie Library StudioTM (Symyx
Technologies, Inc., Santa Clara, CA, USA), wie in PCT/US99/24491
(veröffentlicht
als WO 00/23921) offenbart, das hier durch Bezugnahme aufgenommen
ist.
-
Die
für das
Design des Nanodispergiermittels geeigneten Monomere werden gewöhnlich in
4 Kategorien gruppiert, einschließlich hydrophob, neutral hydrophil,
kationisch und anionisch. Die Kategorien können durch zusätzliche
Eigenschaften weiter unterteilt werden, beispielsweise können hydrophobe
Monomere in Monomere unterteilt werden, welche die Fähigkeit
zum π-Stacking,
zu großen
sterischen Strukturen usw. bereitstellen. Wie hier und andernorts
(siehe z.B. PCT/US00/00418) erläutert,
werden die Monomeren für
einen Nanodispergiermittel-Array gewöhnlich durch parallele Polymerisation
hergestellt. Die Nanodispergiermittel im Array können durchmustert werden, um
zu bestimmen, ob das gewünschte
Material hergestellt wurde, (beispielsweise durch Testen einer Zufallsauswahl
der Nanodispergiermittel oder "Spot"-Test oder durch
vollständigeres
Testen) auf eine im Stand der Technik bekannte Weise, beispielsweise
durch Verwendung schneller Chromatographietechniken (siehe z.B.
PCT/US99/07304). Der Array von Polymerdispergiermitteln kann ein- oder
mehrmals zur Ausbildung eines Nanodispersionsarrays unter Verwendung
der verschiedenen Wege, wie hier erläutert, verwendet werden. Bei
einigen Ausführungsformen
ist die Menge an Dispergiermittel groß genug, dass sie für mehrere
Herstellungen von Nanodispergiermittel-Arrays verwendet werden kann,
zum Beispiel durch Aufteilen des Dispergiermittel-Arrays in oder
auf mehrere Substrate (wie eine Microtiterplatte mit Vertiefungen).
Die Herstellung der Arrays oder Bibliotheken von Nanodispersionen
erfolgt durch einen der vorstehend im Detail erläuterten Wege, einschließlich dem
parallelisierten Weg über
eine feste Lösung,
dem parallelisierten Weg über
eine allgemeine Ausfällung
und dem parallelisierten Weg über
eine reaktive Ausfällung.
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Anschließend werden
die Arrays von Nanodispersionen bezüglich einer Eigenschaft von
Interesse "durchmustert". Wie hier verwendet,
ist ein "Screen" ein Test, der an
einem oder mehreren Mitgliedern einer Bibliothek von Materialien
durchgeführt
wird, um zu bestimmen, ob eine Eigenschaft oder Verbindung von Interesse
vorliegt. Ein Screen kann einfach sein und nur minimale Information
oder Daten liefern oder kann komplexer sein und komplexe Information
oder Daten liefern. Gewöhnlich
wird ein Screening je nach dem Typ und der Menge an Information,
die bereitgestellt wird, in Ebenen eingeteilt. Die erste Ebene ist
ein primärer
Screen, der der schnellste Screen oder derjenige mit dem höchsten Durchsatz
ist. Aufgrund des Bedarfs an großen Geschwindigkeiten sollte
ein primärer
Screen in der Lage sein, Arrays mit einer Geschwindigkeit zu durchmustern,
die zum Verfahren der Arrayherstellung passt. Anders gesagt, sollte
der primäre
Screen in der Lage sein, an einem Tag die Nanodispersionsarrays
zu durchmustern, die an einem Tag formuliert werden, wobei der Beginn
der Formulierungsgeschwindigkeit so eingestellt wird, dass er zum
Screening passt und/oder umgekehrt. Im Kontext dieser Erfindung
testet und bestimmt ein primärer
Screen mindestens eine Eigenschaft oder Verbindung in den Mitgliedern
eines Arrays. Ein primärer
Screen ist hier üblicherweise
entweder ein paralleler visueller Screen, ein paralleler optischer
Screen oder Chromatographie mit hohem Durchsatz, wobei paralleles visuelles
oder optisches Screening bevorzugt ist.
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Die
nächste
Ebene ist ein sekundäres
Screening, das ein Test zur Bereitstellung von mehr Information über Arraymitglieder
ist, die den primären
Screen bestehen. Bei einigen Ausführungsformen erfordert sekundäres Screening
die Herstellung größerer Mengen
der Nanodispersionen, die den primären Screen bestehen, und bei
anderen Ausführungsformen
wird der sekundäre
Screen an Arrays durchgeführt,
die aus den Mitgliedern von Arrays gebildet wurden, die den primären Screen
bestanden haben, (z.B. ein Array, der nur aus Mitgliedern früherer Bibliotheken
hergestellt ist). Weil das sekundäre Screening üblicherweise
an weniger Proben durchgeführt
wird als das primäre
Screening, kann der sekundäre
Screen gewöhnlich
länger
dauern als der primäre
Screen und liefert zusätzliche
Daten. So kann der sekundäre
Screen aus der gleichen Liste von Screens, die hier erläutert sind,
ausgewählt
sein, kann aber auch einen Stabilitätstest, Schmelzpunkttests (z.B. Differenzialscanningkalorimetrie),
pH-Test, Chromatographie, (z.B. Größenausschlusschromatographie), Spektroskopie
(z.B. UV-VIS-Absorption), dynamische Lichtstreuung zur Messung der
mittleren Teilchengröße, zum
Beispiel FOQELS und FODLS (faseroptische dynamische Lichtstreuung)
oder einen weiteren Test zur Bestimmung der Zusammensetzung von
Substanzen oder einen weiteren Test, wie dem Fachmann auf dem Gebiet
der Nanodispersionen bekannt, umfassen.
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Zum
Beispiel kann ein Stabilitäts-Screening
durchgeführt
werden, indem die Stabilität
de(s/r) Mitglied(s/er) des Nanodispersionsarrays zu einem ersten
Zeitpunkt und möglicherweise
einem zweiten Zeitpunkt beobachtet und jegliche Veränderung
in der Nanodispersionsstabilität
bestimmt wird. Üblicherweise
wird die Stabilität
durch Testen der Größe der dispergierten
Phase (z.B. mittels Lichtstreuung) oder der Zusammensetzung der
Nanodispersion (z.B. mittels Chromatographie) oder visuell bestimmt,
um zu beobachten, ob sich eine Nanodispersion ausgebildet hat. Der
erste Zeitpunkt ist nahe dem Zeitpunkt der Nanodispersionsausbildung
und kann von 2 Minuten bis zu 48 Stunden reichen, wobei weniger
als 24 Stunden bevorzugt sind. Die Stabilität zu einem ersten Zeitpunkt
kann ein üblicher
primärer
Screen sein, d.h. er bestimmt, ob sich überhaupt eine Nanodispersion
ausgebildet hat. Der zweite Zeitpunkt zur Stabilitätsbestimmung
kann etwa 24 Stunden vom Zeitpunkt der Nanodispersionsausbildung
bis zu 1, 2, 3 oder 4 Wochen vom Zeitpunkt der Nanodispersionsausbildung
entfernt sein. Dies liefert einen längerfristigen Stabilitätstest.
Eine weitere Möglichkeit
ist das Altern der Nanodispersionen zwischen zwei oder mehreren
Stabilitätstests.
Altern der Nanodispersionen kann mittels Temperaturzyklen, Scheren,
Schütteln
oder Rühren
der Formulierungen erfolgen. Temperaturzyklen sind bevorzugt, wobei
die Temperatur für
die Zyklen von Raumtemperatur bis zu 75°C und vorzugsweise mindestens
etwa 40°C
variiert.
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Nach
dem primären
und sekundären
Screening werden konzentrierte Arrays aus den Zusammensetzungsregionen
hergestellt, von denen gezeigt wurde, dass sie die wünschenswertesten
Ergebnisse aus dem Screening liefern. Zusätzlich wurden Massenproben
identischer Zusammensetzungen gemäß herkömmlichen Verfahren zum Zweck
von Maßstabsvergrößerungs-,
strukturellen und/oder Zusammensetzungsvergleichen hergestellt.
So lässt
sich ersehen, wie der Fachmann die erfindungsgemäßen Verfahren für ein kombinatorisches
Materialforschungsprogramm effizient nutzen kann.
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e) Data-Mining nach Leitstrukturen
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Vorzugsweise
wird anschließend
an die Schritte a) bis d) zur Herstellung und Charakterisierung
eines Arrays von nanopartikulären
Dispersionen ein Data-Mining
nach Leitstrukturen von Nanodispergiermitteln und Formulierungs-Verarbeitungs-Eigenschafts-Beziehungen
durchgeführt.
Ausgehend von vielen Rezepten, Herstellungsbedingungen und der Stabilisierungscharakterisierung
der Formulierungs-Verarbeitungs-Eigenschafts-Beziehungen kann durch
numerische Verfahren, z.B. Fuzzy Logic oder neuronale Netzwerke,
erzeugt werden. Dies ermöglicht
ein Screening auf höherer
Ebene (nächste
Schleife) in einer vielversprechenden Region des Parameterraums,
z.B. eine detailliertere Untersuchung eines ternären Zusammensetzungsdiagramms
von Monomeren unter Verwendung kleinerer Schritte bei der Veränderung
der Monomerzusammensetzung oder einer leichten Veränderung
der Herstellungsbedingungen, d.h. der Einspritztemperatur. Diese Screening-Schleifen
auf höherer
Ebene können
verfeinert werden, solange die Stabilisierungseigenschaften besser
werden.
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Die
mittlere Teilchengröße, angegeben
als hydrodynamischer Radius, der dispergierten Partikel in den nanopartikulären Dispersionen
beträgt
gewöhnlich
10 nm bis 5 μm,
vorzugsweise 10 bis 500 nm, stärker
bevorzugt 20 bis 50 nm. Die mittleren Teilchengrößen wurden mittels Lichtstreuungsverfahren,
vorzugsweise faseroptischen DLS-Messungen (FODLS), charakterisiert.
Dafür wurden
Proben der Dispersionen auf etwa 0,005% Feststoffe in einer geeigneten
wässrigen
Trägerlösung verdünnt. Die
mittleren Teilchengrößen wurden mittels
kumulativer Analyse zweiter Ordnung bestimmt und sind als hydrodynamischer
Radius (rH) angegeben.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Array von mindestens 8 verschiedenen
nanopartikulären
Dispersionen auf einem Substrat an bekannten Positionen darauf,
worin die nanopartikulären
Dispersionen folgendes umfassen
- – mindestens
ein Nanodispergiermittel,
- – mindestens
ein Appliziermedium, und
- – einen
Wirkstoff,
worin der Wirkstoff in jeder der nanopartikulären Dispersionen
der gleiche ist.
-
Das
mindestens eine Nanodispergiermittel, das mindestens eine Appliziermedium
und der Wirkstoff sind bereits vorstehend definiert worden. Vorzugsweise
enthält
der Array mindestens 48, stärker
bevorzugt mindestens 64, am stärksten
bevorzugt mindestens 84 verschiedene nanopartikuläre Dispersionen.
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Diese
nanopartikulären
Dispersionen sind von Interesse aufgrund ihrer ganz spezifischen
Vorteile, z.B. coloristischer, rheologischer, Bioverfügbarkeit,
nichtlinear-optischer Eigenschaften oder anderer Eigenschaften.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Arrays von m Nanodispergiermitteln durch ein paralleles Polymerisationsverfahren
umfassend die Schritte
- – Befördern von mindestens zwei Monomeren
A und B, gegebenenfalls einem Lösungsmittel
und gegebenenfalls weiteren für
das eingesetzte Polymerisationsverfahren geeigneten Komponenten,
z.B. Initiatoren, Katalysatoren, Starter, Modifikatoren, zu jeder
Syntheseregion auf einem Substrat mit k physikalisch getrennten
Syntheseregionen für
m verschiedene Nanodispersionsmittel,
- – aufeinander
folgende oder gleichzeitige Reaktion der Monomere oder weiterer
geeigneter Komponenten unter Ausbildung von m verschiedenen Nanodispergiermitteln,
worin
mindestens ein Parameter ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Monomeren oder weiteren Komponenten,
die für
das eingesetzte Polymerisationsverfahren geeignet sind, Konzentration
der Monomere oder der weiteren geeigneten Komponenten, eingesetztem
Lösungsmittel,
Temperatur, Reaktionsdauer in jedem der m Nanodispergiermittel verschieden
ist und worin k und m unabhängig
voneinander mindestens 2 sind, mit der Maßgabe, dass k ≥ 2 ist.
-
Die
Monomere, das Lösungsmittel,
die weiteren für
das eingesetzte Polymerisationsverfahren geeigneten Komponenten
und das Polymerisationsverfahren sind bereits vorstehend erwähnt.
-
Die
Nanodispergiermittel können
bei einem Verfahren zur Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen
eingesetzt werden, das die Schritte c) und d) des Verfahrens zur
Herstellung eines Arrays von n nanopartikulären Dispersionen, wie vorstehend
erwähnt,
umfasst.
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Durch
das Verfahren zur Herstellung eines Arrays von Nanodispergiermitteln
können
neue wirksame Nanodispergiermittel in einem kurzen Entwicklungszeitraum
entdeckt werden.
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Dieses
Verfahren stellt einen Array von mindestens 8 verschiedenen Nanodispergiermitteln
auf einem Substrat an bekannten Positionen darauf bereit, worin
die Nanodispergiermittel durch Polymerisation von mindestens 2 Monomeren
A und B hergestellt werden, worin eines der Monomere ein hydrophiles
Monomer und das andere Monomer ein hydrophobes Monomer ist.
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Geeignete
Monomere und Polymerisationsverfahren sind bereits vorstehend unter
a) erwähnt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Arrays von n festen Lösungen
durch einen parallelisierten Weg über eine feste Lösung umfassend
die folgenden Schritte
- – Befördern mindestens eines der
Nanodispergiermittel wie vorstehend erwähnt und einer Lösung eines Wirkstoffs
zu jeder Syntheseregion auf einem Substrat mit k physikalisch getrennten
Syntheseregionen,
- – Ausbildung
von n festen Lösungen
des mindestens einen Nanodispergiermittels und des Wirkstoffs,
- worin der Wirkstoff in jeder der n festen Lösungen der gleiche ist und
- worin k und n unabhängig
voneinander mindestens 2 sind, mit der Maßgabe, dass k ≥ 2 ist.
-
Die
Schritte des Beförderns
der Komponenten zu den Syntheseregionen auf dem Substrat und zur Ausbildung
der festen Lösungen
sind bereits vorstehend erwähnt.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Arrays von festen Lösungen stellt
einen Array von mindestens 8 verschiedenen festen Lösungen auf
einem Substrat an bekannten Positionen darauf bereit, worin die
festen Lösungen
folgendes umfassen
- – mindestens ein Nanodispergiermittel,
und
- – einen
Wirkstoff,
worin der Wirkstoff in jeder der festen Lösungen der
gleiche ist.
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Das
mindestens eine Nanodispergiermittel und der Wirkstoff sind bereits
vorstehend erwähnt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Entdeckung neuer
wirksamer Nanodispergiermittel und neuer Dispersionen in einem sehr
kurzen Zeitraum bereit.
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Beispiele
-
1. Statistische radikalische
(Co)Polymere
-
Zwei
Ausführungsformen
der (Co)Polymer-Dispergiermittel (Nanodispergiermittel) sind nachstehend gezeigt
(Bibliotheken 1 und 2).
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Bibliothek
1 ist eine (Co)Polymerbibliothek, die Styrol (S)/Acrylsäure (AA)/Dimethylaminoethylmethacrylat
(DMAEM) umfasst. Der Zusammensetzungsparameterraum umfasst bis zu
100% jedes Monomers. Sie wurde so gestaltet, dass sie den folgenden
Zusammensetzungsaufbau besaß:
-
Bibliothek
1: Zusammensetzung (S/AA/DMAEM [mol% der Beschickung])
-
-
Es
wurde gefunden, dass diese (Co)Polymere verglichen mit Polystyrol-Standards die folgenden
Molekülmassen
besaßen.
Die (Co)Polymere wurden zu 5,0 mg/ml in Dimethylformamid (DMF) mit
0,1% Trifluoressigsäure
(TFA) (DMF-0,1% TFA) gelöst.
Unter Verwendung eines beschleunigten GPC-Protokolls mit einem verdampfenden
Lichtstreuungsnachweisgerät
(8 Minuten/Probe) wurden die folgenden Polystyrol-Äquivalentgewichte
der Mw (massegemittelten Molekülmasse)
gefunden:
-
Mw
von Bibliothek 1: Mw [Dalton × 1000]
-
Zusammensetzung
und Umwandlung wurden unter Verwendung von 1H-NMR überprüft. Spot-Tests der
Zusammensetzung wurden über
die gesamte Bibliothek durchgeführt.
Die folgenden restlichen Monomere wurden gefunden (Gew.-% Monomer/Gew.-%
Gesamtpolymer × 100):
-
Umwandlung
von Bibliothek 1: restliches Monomer (S/AA/DMAEM [Gew.-%])-Spot-Test mittels
1H-NMR
-
Bibliothek
2 ist eine weitere Ausführungsform
des (Co)Polymer-Dispergiermittels
(Nanodispergiermittels) und ist eine (Co)Polymerbibliothek, die
den gesamten ternären
Zusammensetzungsraum von Styrol (S)/Acrylsäure (AA)/4-Vinylpyridin (4-VP) umfasst. Sie wurde
so gestaltet, dass sie den folgenden Zusammensetzungsaufbau besaß:
-
Bibliothek
2: Zusammensetzung (S/AA/4-VP [mol% der Beschickung])
-
-
Es
wurde gefunden, dass diese (Co)Polymere verglichen mit Polystyrol-Standards die folgenden
Molekülmassen
besaßen.
Die (Co)Polymere wurden zu 5,0 mg/ml in Dimethylformamid (DMF) mit
0,1 % Trifluoressigsäure
(TFA) (DMF-0,1 % TFA) gelöst.
Unter Verwendung eines beschleunigten GPC-Protokolss mit einem verdampfenden Lichtstreuungsnachweisgerät (8 Minuten/Probe)
wurden die folgenden Polystyrol-Äquivalentgewichte
der Mw (massegemittelten Molekülmasse)
gefunden:
-
Mw
von Bibliothek 2: Mw [Dalton × 1000]
-
Zusammensetzung
und Umwandlung wurden unter Verwendung von 1H-NMR überprüft. Spot-Tests der
Zusammensetzung wurden über
die gesamte Bibliothek durchgeführt.
Die folgenden restlichen Monomere wurden gefunden (Gew.-% Monomer/Gew.-%
Gesamtpolymer × 100):
-
Umwandlung
von Bibliothek 2: restliches Monomer (S/AA/4-VP [Gew.-%]) – Spot-Test mittels
1H-NMR
-
-
(Co)Polymersynthese
-
Bei
der bevorzugten Syntheseausführungsform
wurde die (Co)Polymersynthese unter einer Argonumgebung in 1-ml-Glasgefäßen durchgeführt. Ein
Reaktionsblock von 96 Gefäßen wurde
robotisch bei Raumtemperatur mit Monomer, Lösungsmittel und Initiator beladen:
Gesamtvolumen
der Reaktionslösung: | 700 μl |
zugegebene
Monomer-Menge: | 10
Gew.-% |
verwendetes
Lösungsmittel: | Dimethylformamid
(DMF) |
verwendeter
Initiator und zugegebene | Azobisisobutyrolnitril
(AIBN),2,0 |
Menge: | mol%,
bezogen auf Gesamt-Monomer |
-
Nach
der Beladung wurde der Reaktionsblock versiegelt und unter Rühren mit
Magnetrührstäben auf 60
bis 80°C,
vorzugsweise auf 70°C,
erhitzt. Bei einer alternativen Ausführungsform wird ein paralleler
Kondensationsmantel über
der Oberseite des Reaktorblocks aufgebracht, so dass die Reaktionen
bei Normaldruck ablaufen können.
Die Reaktion wurde 4 bis 8 Stunden, vorzugsweise 6 Stunden, durchgeführt, bevor
man sie auf Umgebungstemperatur abkühlen ließ.
-
2. Dispersionsformulierungen
und Formulierungsverfahren
-
Dispersionen
eines Farbstoffsubstrats der Formel I (Palanil© Brilliantrot
BEL) wurden mittels Dispergieren einer vorgeformten festen Lösung der
(Co)Polymere (Nanodispergiermittel) und des Farbstoffsubstrats der Formel
I (Wirkstoff) ausgebildet.
-
-
Herstellung der festen Lösung
-
Üblicherweise
werden feste Lösungen
in einem Sprühtrocknungsverfahren
hergestellt. Bei der in den erfindungsgemäßen Beispielen offenbarten
Verfahrensausführungsform
wurden Arrays paralleler fester Lösungen mittels Trocknen von
Lösungen
des (Co)Polymers (Nanodispergiermittel) und des Farbstoffsubstrats (Wirkstoff)
in Glasgefäßen unter
Ausbildung dünner
Filme innig gemischter fester Lösungen
von (Co)Polymer (Nanodispergiermittel) und Farbstoff (Wirkstoff)
hergestellt. Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung fester Lösungen umfasst
das Herstellen einer Stammlösung
sowohl des (Co)Polymers als auch des Farbstoffsubstrats in DMF für jeden
Farbstoff: (Co)Polymer-Verhältnis
von Interesse. Die Stammlösungen
wurden 5 Minuten unter Verwendung eines Laborbank-Ultraschallmischers
durchmischt, und geeignete Mengen jeder Lösung wurden in Glasgefäße abgegeben,
um die gewünschten
Mengen an Gesamtfeststoffen für
500 μl Dispersion jeder
Formulierung bereitzustellen. Platten von Gefäßen wurden dann in einen parallelen
Rotations-Vakuumtrockner überführt. Sie
wurden 2 bis 14 Stunden, vorzugsweise 8 Stunden, bei 1,0 Torr unter
leichtem Erhitzen (40°C
für die
ersten 15 Minuten) getrocknet. Nach dem Trocknen verblieben die
Gefäße mit einem
Film von innig gemischtem (Co)Polymer und Farbstoffsubstrat der
Formel I (Palanil© Brilliantrot BEL).
-
Das
Appliziermedium wurde zu jeder Vertiefung des Arrays von festen
Lösungen
hinzugefügt,
und somit wurde eine Formulierung aus jedem Arrayelement erzeugt.
Zusätzlich
wurde das restliche Monomer nur für ausgewählte Vertiefungen gemessen,
weil NMR verwendet wurde. Im folgenden sind bestimmte beispielhafte
Formulierungen beschrieben. Stabile
nanopartikuläre
Dispersionen Formulierung
1:
(Co)Polymer: | Bibliothek
1, Vertiefung C5 (S/AA/DMAEM = 50/32/18 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/12/02
(S/AA/DMAEM Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl gepufferte
Lösung
bei pH = 9 (Borsäure
0,05 M und Kaliumchlorid 0,05 M) |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 0,1
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 20
Gew.-% |
Formulierung
2:
(Co)Polymer: | Bibliothek
1, Vertiefung C8 (S/AA/DMAEM = 50/18/32 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/07/04
(S/AA/DMAEM Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl reines
Wasser |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 5,0
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 10
Gew.-% |
Formulierung
3:
(Co)Polymer: | Bibliothek
1, Vertiefung D9 (S/AA/DMAEM = 30/17/53 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/04/03
(S/AA/DMAEM Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl reines
Wasser |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 5,0
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 10
Gew.-% |
Formulierung
4:
(Co)Polymer: | Bibliothek
2, Vertiefung D8 (S/AA/4-VP
= 35/23/42 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/06/02
(S/AA/4-VP Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl gepufferte
Lösung
bei pH = 9 (Borsäure
0,05 M und Kaliumchlorid 0,05 M) |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 0,5
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 30
Gew.-% |
Formulierung
5:
(Co)Polymer: | Bibliothek
2, Vertiefung D9 (S/AA/4-VP
= 30/17/53 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/07/03
(S/AA/4-VP Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl gepufferte
Lösung
bei pH = 9 (Borsäure
0,05 M und Kaliumchlorid 0,05 M) |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 0,5
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 40
Gew.-% |
Formulierung
6:
(Co)Polymer: | Bibliothek
2, Vertiefung E9 (S/AA/4-VP = 20/20/60 mol%) |
restliches
Monomer mittels 1H-NMR: | 00/07/02
(S/AA/4-VP Gew.-%) |
Wässriges
System: | 500 μl gepufferte
Lösung
bei pH = 9 (Borsäure
0,05 M und Kaliumchlorid 0,05 M) |
Gesamt-Feststoffgehalt: | 0,5
Gew.-% Feststoffe |
Gew.
Farbstoff/Gew. Gesamt-Feststoffe: | 40
Gew.-% |
-
Viele
andere Formulierungen wurden unter Verwendung des gesamten Zusammensetzungsraums
der (Co)Polymer-Ternären,
von Pufferbedingungen von pH = 5 bis 9 bis ungepuffert, einem Feststoffgehalt
von 0,1 bis 5,0 Gew.-% und einer Substratbeladung (Gew. Farbstoff/Gew.
Gesamt-Feststoffe) von 1 bis 40 Gew.-% hergestellt.
-
Dispersionsformulierungsverfahren
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Dispersionsformulierungsverfahren wurde ein paralleler Pipettor
zur Abgabe von 500 μl
der entsprechenden wässrigen
Lösung
in die Gefäße, welche
die festen Lösungen
von Farbstoff/(Co)Polymer enthielten, verwendet. Leichtes Durchmischen
wurde mittels wiederholtem Ansaugen und Abgeben von Flüssigkeit
aus den Gefäßen bereitgestellt.
Zusätzliches
Niederenergiemischen wurde unter Verwendung eines kleinen Laborbank-Ultraschallmischers
bereitgestellt. Bei einer alternativen Ausführungsform wurde zusätzliches
Durchmischen nach dem Erhitzen der Dispersionen auf 50°C für 20 bis 60
Minuten und unter Verwendung eines parallelen Pipettors zum wiederholten
Ansaugen und Abgeben von Flüssigkeit
aus den Gefäßen bereitgestellt.
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3. Stabilitätstest
-
Die
Proben wurden hinsichtlich der Menge an dispergiertem Wirkstoff
und der mittleren Teilchengröße der dispergierten
Partikel zwischen 12 Stunden und zwei Wochen nach Ausbildung der
Nanodispersion durchmustert. Zur Beschleunigung jegliches Alterungsprozesses
(Ostwald-Reifung, Kristallisation, Agglomeration, Ausflockung, chemischer
Angriff oder andere Destabilisierungsprozesse) wurden die Proben
Temperaturzyklen unterworfen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Alterungsverfahrens wurden die Proben mindestens zweimal für 1 Stunde
auf 50°C
erhitzt und für
4 Stunden auf Umgebungstemperatur abkühlen gelassen. Man ließ die Proben
sich dann für
den Alterungsprozess ungestört
absitzen, um es instabilen Partikeln zu ermöglichen, sich am Boden der
Gefäße abzusetzen.
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4. Dispersionseigenschaften
-
Die
Formulierungen 1 bis 6 zeigten keine sichtbare Ausfällung weder
nach der Dispersion noch nach den Temperaturzyklen und eintägigem Altern.
Spektralphotometermessungen der Proben zeigen, dass die von der
Oberfläche
und vom Boden der Gefäße entnommenen
Proben ein großes
Absorptionsmaximum bei einer Wellenlänge von etwa λ = 550 nm
und mit weniger als 10% Standardabweichung zwischen der gemessenen Absorption
zwischen von der Oberfläche
entnommenen Proben und vom Boden des Gefäßes entnommenen Proben zeigen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Screens wurden die Proben auf 0,05 Gew.-% Feststoffe im geeigneten
wässrigen
Medium verdünnt.
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5. Mittlere Teilchengrößen (durch
faseroptische DLS-Messungen)
-
Die
mittleren Teilchengrößen wurden
in einer Apparatur zur faseroptischen dynamischen Lichtstreuung
bestimmt. Die Proben wurden auf etwa 0,005 Gew.-% Feststoffe im
geeigneten wässrigen
Trägermedium verdünnt. Teilchengrößen und
PDI- (Polydispersitätsindex-)Werte
wurden mittels kumulativer Analyse zweiter Ordnung bestimmt und
sind als hydrodynamischer Radius (rH) angegeben.
In den folgenden Tabellen sind die Teilchengrößenergebnisse und PDI-Werte
von zwei unabhängig
dispergierten Systemen jeder Formulierung gezeigt:
-
Hydrodynamischer
Radius (r
H)
-