DE60104016T2 - Pestizide zusammensetzung - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf pestizide Zusammensetzungen, die Acetamiprid enthalten.
• In der FR 2784011 werden Gemische von Pyrethroiden mit einem Chlornicotinylinsektizid, wie Imidacloprid, Acetamiprid oder Nitenpyram beschrieben. Das einzige, spezifisch geoffenbarte Pyrethroid ist Cypermethrin. Die US-A 5,880,142 beschreibt Gemische von Chlornicotinylinsektiziden und Pyrethroiden zur Bekämpfung von Termiten und offenbart ein Gemisch aus Acetamiprid und Cyfluthrin.
• Es wurde nun gefunden, daß ein Gemisch eines anderen Pyrethroids, Deltamethrin, mit Acetamiprid vorteilhafte Eigenschaften gegenüber den Einzelkomponenten aufweist und daß häufig ein Synergismus demonstriert wird.
• Demgemäß schafft die vorliegende Erfindung eine pestizide Zusammensetzung, enthaltend
• a) Deltamethrin und
• b) Acetamiprid.
• Deltamethrin ist der Trivialname für (S)-α-Cyano-3-phenoxybenzyl(1R,3R)-3-(2,2-dibromvinyl)-2,2-dimethylcyclopropancarboxylat, und Acetamiprid ist der Trivialname für E-N¹-[(6-Chlor-3-pyridylmethyl)]-N²-cyano-N²-methylacetamidin.
• Die Verhältnisse von Deltamethrin zu Acetamiprid variieren über einen breiten Bereich, liegen aber üblicherweise im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 1 : 1 bis 1 : 5.
• Zusätzlich können weitere Pestizide in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen aktiven Bestandteilen verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie die Wechselwirkung zwischen den Komponenten a) und b) nicht nachteilig beeinflußen. Beispielsweise ist es manchmal nützlich, weitere Insektizide oder Acarizide einzubeziehen, um den Aktivitätsbereich zur Bekämpfung eines breiteren Spektrums von Schädlingen auszudehnen.
• Die Kombination ist auch dazu von Nutzen, eine verringerte Empfindlichkeit eines Schädlings gegenüber der einen oder der anderen Einzelkomponente zu überwinden.
• Die Zusammensetzungen der Erfindung sind gegenüber einem breiten Bereich von Schädlingen wirksam, insbesondere saugenden Schädlingen, wie Thrips-Arten, beispielsweise T tabaci und T palmi, Homoptera, einschließlich Blattläusen, wie Megoura viciae und Pflanzenschrecken, wie Nilaparvata lugens und Nephotettix cincticeps, Weiße Fliege, wie Trialeurodes vaporariorum und Bemisia tabaci, und Psylla-Arten, Heteroptera, beispielsweise Wanzen, wie Cimex lectularius und Capside, Lepidoptera, einschließlich Spodoptera-Arten, beispielsweise S. littoralis, Heliothis-Arten, beispielsweise H. armigera und H. viriscens, und Pieris brassicae; Diptera, einschließlich Musca domestica, Ceratitis capitata, Erioischia brassicae, Lucilia sericata und Aedes aegypti; Coleoptera, einschließlich Phaedon cochleariae, Anthonomus grandis und Maiswurzelbohrer (Diabrotica-Arten, beispielsweise D. undecimpunctata); Orthoptera, einschließlich Schaben, wie Blattella germanica; Zecken, beispielsweise Boophilus microplus; Läuse, einschließlich Damalinia bovis und Linognathus vituli; sowie Spinnmilben, wie Tetranychus urticae und Panonychus ulmi.
• Die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung können in zahlreichen Formen angewendet werden und werden häufig in äußerst bequemer Weise unmittelbar vor dem Gebrauch in wäßriger Form bereitet. Eine Methode zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung wird als "Tankmischen" bezeichnet, worin die Bestandteile in ihrer im Handel erhältlichen Form vom Anwenderin einer Menge Wasser zusammengemischt werden.
• Zusätzlich zu einem Tankmischen unmittelbar vor Gebrauch können die Deltamethrin und Acetamiprid enthaltenden Zusammensetzungen in einem konzentrierteren Vorgemisch formuliert werden, das vor dem Gebrauch mit Wasser oder einem anderen Verdünnungsmittel verdünnt wird. Derartige Zusammensetzungen können ein grenzflächenaktives Mittel zusätzlich zu den wirksamen Bestandteilen enthalten, und Beispiele für derartige Zusammensetzungen sind wie folgt.
• Es kann sich um eine dispergierbare Lösung handeln, die die aktiven Bestandteile, aufgelöst in einem wassermischbaren Lösungsmittel unter Zugabe eines Dispergiermittels, umfaßt. In alternativer Weise kann sie die Bestandteile in Form eines fein gemahlenen Pulvers in Verbindung mit einem Dispergiermittel und innig vermischt mit Wasser umfassen, um eine Paste oder Creme zu ergeben, die gewünschtenfalls zu einer Emulsion von Öl in Wasser zugesetzt werden kann, um eine Dispersion von aktiven Bestandteilen in einer wäßrigen Ölemulsion auszubilden.
• Ein emulgierbares Konzentrat umfaßt den aktiven Bestandteil, aufgelöst in einem wasserunmischbaren Lösungsmittel, das mit Wasser in Gegenwart eines Emulgiermittels zu einer Emulsion übergeführt wird.
• Ein körniger Feststoff umfaßt die aktiven Bestandteile in Verbindung mit pulverförmigen Verdünnungsmitteln, wie Kaolin, welches Gemisch in bekannter Weise granuliert wird. In alternativer Weise umfaßt er die aktiven Bestandteile, die auf ein prägranuläres Verdünnungsmittel, beispielsweise Fullererde, Attapulgit oder Kalksteingrieß, adsorbiert oder absorbiert sind.
• Ein dispergierbares oder benetzbares Pulver umfaßt üblicherweise die aktiven Bestandteile im Gemisch mit einem geeigneten grenzflächenaktiven Mittel und einem inerten pulverförmigen Verdünnungsmittel, wie Porzellanerde.
• Ein weiteres geeignetes Konzentrat ist ein fließfähiges Suspensionskonzentrat, das durch Mahlen der aktiven Bestandteile mit Wasser, einem Benetzungsmittel und einem Suspendiermittel ausgebildet wird.
• Unter Umständen kann es wünschenswert sein, zwei Formulierungstypen zu kombinieren, beispielsweise liegt eine der Komponenten in einem emulgierbaren Konzentrat vor und die zweite Komponente ist in diesem Konzentrat als ein Pulver dispergiert.
• Die Konzentration der aktiven Bestandteile (bei Anwendung als die einzigen aktiven Komponenten) in einer Zusammensetzung für das direkte Aufbringen auf die Pflanze nach üblichen Bodenmethoden liegt vorzugsweise im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-% der Zusammensetzung, insbesondere 0,005 bis 5 Gew.-%, doch können stärker konzentrierte Zusammensetzungen mit einem Gehalt an bis zu 40% im Falle von Sprühanwendungen aus der Luft wünschenswert sein.
• Die Erfindung schließt somit ein Verfahren zur Bekämpfung eines Schädlings, insbesondere eines Arthropodenschädlings, beispielsweise eines Schadinsekts oder einer Schadmilbe, ein, das ein Aufbringen von Deltamethrin und Acetamiprid, entweder gemeinsam oder aufeinanderfolgend, auf den Schädling oder dessen Aufenthaltsort umfaßt.
• Weiterhin wird die Verwendung einer Deltamethrin und Acetamiprid umfassenden Mischung zur Bekämpfung von Schädlingen vorgeschlagen.
• Die Offenbarungen in der Europäischen Patentanmeldung Nr. 00 121 924.5, von der die vorliegende Anmeldung Priorität beansprucht, und in dem dieser Anmeldung angeschlossenen Zusammenfassung werden durch Bezugnahme hier aufgenommen.
• Die Erfindung wird in dem nachfolgenden Beispiel veranschaulicht, das Versuche beschreibt, in denen ein synergistischer Effekt beobachtet wurde. Die gewünschte Konzentration der aktiven Bestandteile wurde durch Verdünnen des im Handel erhältlichen 25 vol.-%igen emulgierbaren Konzentrats von Deltamethrin und 20 gew.-%igen wasserlöslichen Pulvers von Acetamiprid mit Wasser erhalten, die beide konventionelle grenzflächenaktive Mittel enthielten.
• Beispiel
• Zwei Pflanzen von zwei Wochen alten Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) wurden mit adulter Weißer Fliege (Trialeurodes vaporariorum) zur Eiablage in einer geschlossenen Kammer infiziert. Nach 48 Stunden wurden die adulten Formen von den Pflanzen abgeblasen, sodaß nur die Eier auf der Oberfläche der Blätter verblieben. Die Pflanzen wurden 7 Tage lang in ein Glashaus gebracht, um die Entwicklung der Eier bis zum Larvenstadium L½ zu vervollständigen. Die Pflanzen wurden dann händisch mit einer Sprühpistole mit den Einzelverbindungen und mit Gemischen der beiden besprüht, bis eine vollständige Bedeckung der Pflanzenoberflächen mit der Sprühflüssigkeit erreicht wurde. Die Pflanzen wurden dann weitere 10 Tage lang im Glashaus gehalten. Von jedem Test wurden zwei Parallelversuche ausgeführt. Die Mortalität von Nymphen von Trialeurodes vaporariorum wurde 10 Tage nach dem Aufbringen bewertet und der Mittelwert der beiden Parallelversuche wurde berechnet.
• Zur Anzeige des Auftretens von Synergismus zwischen den aktiven Bestandteilen wurden die Ergebnisse in der von Colby S. R., "Calculating Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combinations" in Weeds 1967 15, 20–22 beschriebenen Weise behandelt. In dieser Methode wird der "erwartete" Bekämpfungsprozentsatz, E, der Kombination durch die Gleichung

  

  ausgedrückt, worin
  X = der Prozentsatz der Bekämpfung mit der Substanz A bei einer gegebenen Dosis (p),
  Y = der Prozentsatz der Bekämpfung mit der Substanz B bei einer gegebenen Dosis (q), und
  E = die erwartete Bekämpfung durch A + B bei einer Dosis p + q.
• Wenn die festgestellte Bekämpfung des Gemisches größer ist als E, zeigen die Resultate einen Synergismus an.
• Die Ergebnisse waren wie folgt:
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• Der LC₅₀-Wert der Gemische in ppm wurde berechnet und mit dem aus den erwarteten Mortalitäten gemäß Colby erwarteten LC₅₀-Wert verglichen.
• Die Ergebnisse waren wie folgt:
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Claims (4)

1. Pestizide Zusammensetzung, enthaltend a) Deltamethrin und b) Acetamiprid.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis von Deltamethrin zu Acetamiprid im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10 liegt.
3. Ein Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen, wobei man den Schädling oder dessen Aufenthaltsort in Mischung oder sequentiell mit Deltamethrin und Acetamiprid versetzt.
4. Die Verwendung einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2 zur Bekämpfung von Schädlingen.