DE60103543T2 - Unterwasserwerkzeug - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zur Verwendung in tiefem Wasser, wobei das Werkzeug aus einer Dichtvorrichtung besteht oder eine solche aufweist.
• Ein solches Werkzeug mit einer Dichtvorrichtung kann verwendet werden zur Bergung von Pipelines aus Tiefen, die so groß sind, daß die gesamte Arbeit durch ferngesteuerte Fahrzeuge statt durch Taucher ausgeführt werden muß. Bei einer Anzahl von Werkzeugen dieses Typs wie dem Werkzeug, das aus der Druckschrift US-A-3 751 932 bekannt ist, wird Hydraulikdruck benutzt, um die Dichtvorrichtung zu betätigen, wodurch sich das Werkzeug an einem Rohrabschnitt selbst befestigt, um diesen zur Oberfläche zurück zu holen. Offensichtlich basieren diese Werkzeuge darauf, daß eine Hydraulikleitung von der Oberfläche bis zu dem Werkzeug vorhanden ist, das sich auf dem Meeresboden befinden kann.
• Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Notwendigkeit einer solchen Hydraulikleitung zu vermeiden.
• Gemäß der vorliegenden Erfindung, wie sie durch den beigefügten Patentanspruch 1 definiert ist, kann in einer Dichtvorrichtung eines Unterwasserwerkzeuges äußerer Wasserdruck in der Tiefe auf einen Kolben einwirken, der in einer Kammer bewegbar ist, um ihn zu veranlassen, ein Dichtteil zusammenzudrücken.
• Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielshalber weiter beschrieben, in denen:
• 1 eine schematische Schnittansicht eines Rohres und einer Dichtvorrichtung nach der Erfindung ist, die sich in dem Rohr festlegen wird; und
• 2 eine perspektivische Ansicht eines Pipelinebergungswerkzeuges ist, das mit einer Dichtvorrichtung ähnlich der in 1 gezeigten ausgestattet ist.
• Gemäß 1, auf die nun Bezug genommen wird, weist die exemplarische Dichtvorrichtung ein zylindrisches Gehäuse (10) auf, das eine zentrale Durchgangsbohrung (12) hat. Eine ringförmige Kammer (14) ist in dem Gehäuse (10) gebildet, und ein ringförmiger Kolben (16) ist in dieser Kammer (14) axial verschiebbar. Der Kolben (16) ist longitudinal kürzer als die Kammer (14), so dass ein Zwischenraum innerhalb der Kammer an einem der oder an beiden Enden des Kolbens (16) verbleibt, abhängig von dessen Position darin. Zwei O-Ringdichtungen (18) sind zwischen dem Kolben (16) und der radial inneren Wand der Kammer (14) vorgesehen, und ähnlich sind zwei O-Ringdichtungen (19) zwischen dem Kolben (16) und der radial äußeren Wand der Kammer (14) vorgesehen. Ein seitlicher Vorsprung (26) des Kolbens (16) ragt in eine Öffnung in dem Gehäuse (10) benachbart zu einem ringförmigen Dichtteil (20) hinein, bei welchem es sich um irgendein herkömmliches verformbares Dichtmaterial handeln kann, wie z. B. Gummi oder Kunstgummi oder Ersatzstoffe derselben. Eine Bewegung des Kolbens (16) in der Richtung, die durch einen Pfeil „A" gezeigt ist, bewirkt, dass dessen seitlicher Vorsprung (26) das Dichtteil (20) zusammendrückt und verformt, was zur Folge hat, dass dieses sich nach außen baucht. Wenn das Gehäuse (10) eine enge Passung innerhalb eines Rohrabschnitts (30) hat, kann so ein dichter Verschluss zwischen dem Gehäuse (10) und dem Rohrinneren durch die Bewegung des Kolbens (16) in der Richtung des Pfeils „A" erzeugt werden.
• Ein erster Einlass in Form einer Leitung (22) führt von außen her in ein Ende der Kammer (14) und ist mit einem ersten Absperrventil (24) versehen. Ein zweiter Einlass in Form einer Leitung (28) führt von außen her in das entgegengesetzte Ende der Kammer (14) und ist mit einem zweiten Absperrventil (29) versehen.
• An der Oberfläche wird die Kammer (14) vor dem Untertauchen der Dichtvorrichtung mit Luft mit normalem atmosphärischen Druck gefüllt, und die Ventile (24) und (29) werden geschlossen. Die Dichtvorrichtung wird dann auf den Meeresboden abgesenkt und mit Hilfe eines fernbetätigten Fahrzeuges (nicht dargestellt) in eine Position innerhalb des Rohrabschnitts (30) manövriert, das geborgen werden soll. Das Fahrzeug öffnet dann das erste Ventil (24) für etwa eine Minute, damit Wasser durch die Leitung (22) in das erste Ende der Kammer (14) gelangen kann, um so den Kolben (16) in der Richtung „A" zu bewegen und die Dichtung (20) zusammenzudrücken, damit sie das Rohr (30) erfasst. Das Ventil (24) wird dann geschlossen, um den Druck auf die Dichtung (20) aufrechtzuerhalten, wenn das Rohr (30) an die Oberfläche zurückgeholt wird.
• Wenn es notwendig ist, das Dichtvorrichtungsgehäuse (10) von dem Rohr (30) zu trennen, während letzteres noch auf oder nahe bei dem Meeresboden ist, kann das Fahrzeug beide Ventile (24) und (29) öffnen, um Wasser zu gestatten, über die beiden Leitungen (22) und (28) einzudringen und den Druck an den Enden des Kolbens (16) auszugleichen. Die Dichtung (20) wird dann ihre ursprüngliche Form und Größe wieder annehmen und sich von dem Rohr (30) lösen.
• Das Dichtvorrichtungsgehäuse (10) müsste dann an die Oberfläche zurückgebracht werden, damit der Kolben (16) wieder eingestellt werden kann, d. h. die Kammer (14) wieder mit Luft gefüllt werden kann und die Ventile (24) und (29) wieder abgesperrt werden können.
• 2 zeigt einfach bei (40), wo eine Vorrichtung wie die in 1 in ein größeres Ballgrab-Bergungswerkzeug eingebaut werden kann. Ein solches Werkzeug hat vorteilhafterweise eine Einrichtung zum Hinauspumpen von Wasser aus dem Rohr (30) über die Durchgangsbohrung (12), um bei dessen Bergung zu helfen. Ein Rückschlagventil (32) in der Bohrung (12) kann benutzt werden, um ein Zurückströmen von Wasser zu verhindern, wenn dieses hinausgepumpt wird.
• Die vorstehende Beschreibung dient zur Veranschaulichung und nicht zur Beschränkung der Erfindung und viele Variationen im Detail sind innerhalb des Schutzbereiches der beigefügten Patentansprüche möglich.

Claims (2)

1. Werkzeug zur Verwendung unter Wasser, mit einer Dichtvorrichtung, wobei ein Kolben (16), der innerhalb einer Kammer (14) bewegbar ist, in der Lage ist, ein Zusammendrücken eines Dichtteils (20) zu bewirken, wobei ein erster ventilbetätigter Einlass (22, 24) in die Kammer (14) an einem ersten Ende des Kolbens (16) äußerem Wasserdruck erlaubt, auf den Kolben einzuwirken, um das Dichtteil (20) zusammenzudrücken, und wobei ein zweiter ventilbetätigter Einlass (28, 29) in die Kammer (14) an einem entgegengesetzten Ende des Kolbens (16) äußerem Wasserdruck erlaubt, auf den Kolben einzuwirken, um das Dichtteil (20) zu lösen.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, wobei das Dichtteil (20) ringförmig ist.