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Die Erfindung betrifft ein formbares
und in Lagen angeordnetes Verbundblech, das zwei Außenlagen aus
Metallblechen umfaßt,
die durch eine Schicht auf der Basis eines Polymermaterials, die
den Kern des Verbundblechs bildet, verbunden sind, sowie ein Verfahren
zur Herstellung dieses Blechs und die Verwendung eines Verbundblechs
dieses Typs für
die Fertigung von Teilen aus den beispielsweise durch Ziehen, Biegen oder
Profilieren geformten Blechen, die dann eine Farbgebung erhalten.
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Im allgemeinen besteht der Hauptvorteil
laminierter Verbundbleche gegenüber
herkömmlichen
Metallblechen in dem Gewichtsvorteil, der bei der Herstellung von
Teilen erzielt wird, die festgelegte Spezifikationen hinsichtlich
der mechanischen Festigkeit haben; dieser Vorteil ist bei Anwendungen
für Kraftfahrzeuge
von hoher Bedeutung.
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Das Patent
US 3 382 136 (UNION CARBIDE) beschreibt
Verbundbleche des genannten Typs, deren Kern aus einem thermoplastischen
Material besteht, das aus der Gruppe gewählt ist, die Polyolefine, Polyamide,
Polyhydroxyether, Polycarbonate, Vinylpolymere wie Polystyrole,
Polyacryle, Polymetacryle oder Polyvinylchloride umfaßt.
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Dieses Dokument gibt an, daß derartige
Verbundbleche sehr viel leichter als Platten desselben Kunststoffmaterials
ohne Außenlagen
durch Biegen formbar sind.
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Die Patentanmeldung
EP 108 710 (CIBA GEIGE beschreibt ebenfalls
Verbundbleche des genannten Typs, deren Kern aus einem thermoplastischen
Material besteht, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Mischungen aus
Ethylen-Propylen-Copolymeren und aus Copolymeren von Propylen und
ungesättigter
Carboxylsäure
sowie gegebenenfalls Polyolefine wie Polypropylen, Polyethylen,
Polybuylen, Polyisobutylen und/oder Polymethylpenten umfaßt, wobei
in dem thermoplastischen Material enthalten sein können:
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- – Füllstoffe,
wie Talcum oder Calciumcarbonat;
- – Mittel
zur Verstärkung,
wie Glasfasern, Kohlenstoffasern oder Glimmerplättchen;
- – herkömmliche,
dem Polymermaterial beigefügte
Stoffe (Additive) wie Stabilisatoren, Antioxydationsmittel.
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Das in diesem Dokument beschriebene
Verbundblech ist im wesentlichen für elektrische Anwendungen bestimmt,
und in dem Dokument ist kein Arbeitsgang zur Formung dieses Blechs
vorgesehen.
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Das Patent
EP 184 549 (SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM)
beschreibt ebenfalls Bleche dieses Typs, deren Polymerkern mit Fasern
wie etwa Glasfasern oder Kohlenstoffasern verstärkt ist (Seite 2, Zeilen 57–60).
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Das Patent
US 3 721 597 (DOW) beschreibt Verbundbleche,
deren Kern aus drei Unterschichten aufgebaut ist: einer inneren
Unterschicht aus einem thermoplastischen Material wie etwa einem
Polyethylen hoher Dichte, die sich zwischen zwei äußeren Unterschichten
aus einem bei Wärmeinwirkung
adhäsiven
thermoplastischen Material wie etwa einem Copolymer aus Ethylen
und Acrylsäure
befindet. Die Schmelztemperatur der inneren Unterschicht muß wenigstens
14°C höher als
diejenige der äußeren Unterschichten
sein, um das Schmelzen der inneren Unterschicht zum Zeitpunkt der
Laminierung und des Zusammenfügens
des laminierten Verbundblechs mittels Schmelzfixierung zu vermeiden.
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Gemäß diesem Dokument (Spalte 6,
Zeile 63 bis Spalte 7, Zeile 6 – Beispiel
IV) kann die innere Unterschicht auch in Form einer gewebten oder
nicht gewebten textilen Lage auftreten, die sich aus thermoplastischen
Fasern wie etwa NylonTM 66 zusammensetzt.
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Das Patent PT 67 259 (SOLVAY) beschreibt
ebenfalls Bleche dieses Typs (Anspruch 9) deren Kern aus einer modifizierten
Polyolefin-Folie gebildet ist, die zwischen 10 und 90% Zellulosefasern
enthält.
Nach diesem Dokument wird mit diesem Typ von Fasern eine bessere
Haftung der metallischen Außenlagen
an der Polyolefin-Folie erzielt. Vorzugsweise tritt das Polyolefin-Material selbst in
Form von Polyolefin-Fasern auf (Anspruch 7), so daß der Kern
folglich eine textile Lage ist, die Polyolefin-Fasern und Zellulosefasern
integriert.
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Die Patentanmeldung JP 62-019 456
(Matsushita Electric Works) beschreibt ein laminiertes Verbundblech
des genannten Typs, dessen Kern wenigstens drei Unterschichten aufweist:
eine mittige Unterschicht auf der Grundlage eines thermoplastischen
Harzes mit einer hohen Temperaturbeständigkeit, die zwischen zwei äußere Unterschichten
eingeschoben ist, wobei sie wenigstens eine zuvor imprägnierte
textile Lage umfaßt.
Das hier beschriebene laminierte Verbundblech ist für elektronische
Anwendungen als Träger
für gedruckte
Schaltungen bestimmt und nicht für
ein formgebendes Verfahren geeignet.
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Das Patent FR 1 579 770 (REICHOLD
BECKACITE) beschreibt ebenfalls ein laminiertes Verbundblech des
genannten Typs, dessen Kern aus einer gewebten oder nicht gewebten
Lage beispielsweise aus Glasfasern oder aus Chemiefasern, die zuvor
mit einem härtbaren
Polyesterharz imprägniert
worden sind, gebildet ist. Das erhaltene Blech ist für die Bauindustrie
bestimmt und nicht für
ein formgebendes Verfahren geeignet.
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Die Patentanmeldung AU 8 941 110
(SYMONDS R AUSTRALIA) beschreibt Bleche des genannten Typs, deren
Kern aus porösen,
faserhaltigen Folien, die zuvor mit einem härtbaren Harz imprägniert worden sind,
gebildet ist, wobei dieses Harz dazu dient, dem Kern nach Anwendung
eines Wärmebehandlungszyklus seine
Kohäsions-
und Adhäsionseigenschaften
zu verleihen. Die faserhaltigen Folien sind keine Gewebelagen, und
das erhaltene Blech ist nicht für
ein formgebendes Verfahren geeignet.
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Mit dem Ziel, die Formgebung der
Bleche des genannten Typs durch Tiefziehen weiter zu verbessern, beschreibt
die Patentanmeldung
EP 115 103 (SUMITOMO)
ebenfalls Verbundbleche, deren Kern gleichfalls aus drei übereinander
angeordneten Unterschichten gebildet ist, wovon die beiden äußeren Unterschichten die
Besonderheit aufweisen, daß sie
dehnbar sind und im Spannungs-Dehnungs-Diagramm keine Elastizitätsgrenze
aufweisen; für
diese äußeren Unterschichten
des Kerns kann beispielsweise Nitrilkautschuk, chlorsulfoniertes
Polyethylen oder Polyurethan verwendet werden.
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Die in den oben angeführten Dokumenten
beschriebenen laminierten Verbundbleche sind nicht gut für die Herstellung
von geformten und gestrichenen Teilen der Kraftfahrzeugkarosserie
geeignet, insbesondere dann nicht, wenn das Anstreichen dieser Teile
einen Schritt der Wärmebehandlung
zum Trocknen und/oder Einbrennen des Farbauftrags bei Temperaturen
in der Größen ordnung
von 160° C
umfaßt.
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Das Verfahren zur Herstellung eines
solchen Teils umfaßt
im allgemeinen die folgenden Schritte:
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- – Formgebung,
insbesondere durch Tiefziehen, des laminierten Verbundblechs;
- – Farbauftrag
auf die Oberfläche
des geformten Teils;
- – Einbrennen
des auf das Teil aufgebrachten Farbauftrags unter Temperaturbedingungen,
die so beschaffen sind, daß die
Vernetzung des Bindemittels der Farbe erzielt wird.
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Eine herkömmliche Methode zum Auftragen
wenigstens einer der Farbschichten ist die elektrolytische Abscheidung
in einem Kataphoresebad. Nun erfordern aber die mittels Kataphorese
auftragbaren Farben im allgemeinen ein Einbrennen bei Temperaturen,
die höher
als 160° C
sind und 220° C
erreichen können.
Jedoch beginnt bei diesen Temperaturen das Polymermaterial des Kerns
des laminierten Verbundblechs im allgemeinen zu kriechen oder gar
zu fließen,
so daß das
gestrichene Teil nach dem Einbrennen grundlegende Sachmängel bezüglich seiner
Endverwendung aufweist.
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In den Fällen des Auftrags der Anstrichfarbe
als Pulver oder als Lösung
stellt sich das gleiche Problem der Temperaturbeständigkeit,
wenn der Einbrennvorgang 160° C überschreitet.
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Folglich schränkt die schlechte Widerstandsfähigkeit
der laminierten Verbundbleche des genannten Typs während der
Wärmebehandlungszyklen,
in denen die Temperatur 160° C überschreitet,
die Entwicklung dieser Bleche im Kraftfahrzeugbereich erheblich
ein.
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Die Patentanmeldung
JP 62 264 941 (NIPPON STEEL) beschreibt
ein laminiertes Verbundblech mit einem Kern auf der Basis von Polypropylen,
der wenigstens 60% fasrige Füllstoffe
enthält.
Gemäß diesem
Dokument ist dieses Blech aufgrund einer guten Tiefziehbarkeit und
einer Wärmewiderstandsfähigkeit,
die mit dem Trocknen nach der Farbgebung verträglich ist, für die Herstellung
von gestrichenen Teilen der Kraftfahrzeugkarosserie gut geeignet.
Das Polymermaterial des mit Fasern gefüllten Kerns weist im geschmolzenen Zustand
einen Fließbeiwert
von 0,01 bis 0,6 g/10 min bei 190° C,
gemessen nach der japanischen Industrienorm JIS 6758, auf.
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Mit dem Ziel, die Form- und Wärmebeständigkeit
der aus laminierten Blechen dieses Typs geformten Teile zu verbessern,
beschreibt das Patent
EP 547 664 (HOOGOVENS)
ein formgebendes Verfahren, in dem das Verbundblech vor dem Tiefziehen
auf eine Temperatur vorgewärmt
wird, die zwischen der ISO/A-Temperatur und der Vicat-B-Temperatur
des Materials des Kerns des Blechs liegt.
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Die Erfindung hat zum Ziel, eine
Lösung
des Problems der schlechten Widerstandsfähigkeit der Teile aus laminierten
Verbundblechen des genannten Typs gegenüber Wärmebehandlungszyklen zu schaffen,
bei denen die Temperatur 160°C überschreitet.
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Dazu hat die Erfindung ein formbares
und in Lagen angeordnetes Verbundblech zum Gegenstand, das zwei
Außenlagen
aus Metallblechen umfaßt,
die durch einen Kern verbunden sind, der aus wenigstens einer Schicht
auf der Basis von Polymermaterialien gebildet ist, die wenigstens
eine ununterbrochene Gewebelage aus Polymerfasern umfassen, die
mit wenigstens einem Polymermaterial zur Imprägnierung der Lage und zur Haftung
an den Außenlagen
imprägniert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß:
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- – die
Polymerfasern thermoplastisch sind,
- – das
Imprägnier-
und Haftungs-Polymermaterial wärmegehärtet ist.
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Unter einer ununterbrochenen Gewebelage
wird eine gewebte oder nicht gewebte Lage verstanden, die sich über die
gesamte Oberfläche
des Kerns erstreckt; vorzugsweise ist die Lage nicht gewebt, um
jede Gefahr einer Markierung durch ein Übertragen der Textur auf die
Außenlagen
bei formgebenden Arbeitsgängen
zu vermeiden.
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Vorzugsweise
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- – zeigt
die ununterbrochene Gewebelage eine Reißdehnung bei Zug, die größer als
jene der Außenlagen aus
Metallblechen ist, wobei sie bevorzugt größer als 80% ist;
- – ist
die Gewebelage genadelt;
- – stellt
das Gewicht des wärmegehärteten Imprägniermaterials
vorteilhaft zwischen 10 und 90%, insbesondere zwischen 30% und 70%,
des Gesamtgewichts des Kerns dar;
- – besitzt
der Kern eine gleichmäßige Dicke,
die größer als
0,1 mm ist, und eine Dichte, die größer als 0,5 kg/dm3 ist,
wodurch es möglich
ist, ihn eindeutig von Dämmplatten
für den
Bau zu unterscheiden, die im allgemeinen einen Kern aus Polyurethanschaum
haben;
- – sind
die Außenlagen
Stahlbleche.
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Durch die ununterbrochene Gewebelage
und das wärmegehärtete Imprägniermaterial
wird die Temperaturbeständigkeit
des Verbundblechs wesentlich verbessert. Aufgrund der thermoplastischen
Eigenschaften der Fasern dieser Lage läßt sich das Verbundblech leicht
formen, beispielsweise durch Biegen, Ziehen oder Profilieren. Durch
die Außenlagen
aus Metall und die geringe Porosität des Kerns weist das Verbundblech gute
mechanische Eigenschaften auf, um insbesondere der Herstellung von
Karosserieteilen zu dienen. Infolge der beträchtlichen Dicke, die dem Kern
gegeben werden kann, können
die erhaltenen Karosserieteile bei äquivalenten mechanischen Eigenschaften
leichter als herkömmliche
Karosserieteile aus Stahlblech sein.
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Die Erfindung hat außerdem ein
Anwendungsverfahren des Blechs gemäß der Erfindung zum Gegenstand,
um Teile für
Kraftfahrzeugkarosserien herzustellen. Dieses Verfahren umfaßt die folgenden
Schritte:
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- – Formen
des Teils aus laminiertem Verbundblech;
- – Farbauftrag
auf die Oberfläche
des geformten Teils;
- – Einbrennen
des auf das Teil aufgebrachten Farbauftrags unter Temperaturbedingungen,
die so ausgelegt sind, daß die
Vernetzung des Bindemittels der Farbe erzielt wird.
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Die Formgebung erfolgt vorzugsweise
durch Ziehen, Biegen oder Profilieren. Das Blech gemäß der Erfindung
widersteht den harten Bedingungen des Ziehens und/oder Biegens und/oder
Profilierens.
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Das Auftragen der Farbe kann beispielsweise
durch Kataphorese, durch Pulverspritzen oder durch Aufstreichen
einer gelösten
flüssigen
Farbe oder einer geschmolzenen polymeren Lage erfolgen. Das Blech gemäß der Erfindung kann
bei Temperaturen über
160°C, vorzugsweise über 180°C, behandelt
werden, wobei diese Temperaturen im allgemeinen beim Einbrennen
der Farbe erreicht werden.
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Die Erfindung wird besser verstanden
beim Lesen der folgenden Beschreibung, die beispielhaft und nicht
einschränkend
gegeben ist.
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Zunächst wird das formbare laminierte
Verbundblech gemäß der Erfindung
beschrieben.
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Jede Außenlage des Verbundblechs gemäß der Erfindung
ist folglich aus einem Metallblech mit einer Dicke gebildet, die
vorteilhaft im Bereich zwischen 0,1 mm und 1,5 mm, vorzugsweise
zwischen 0,2 mm und 0,5 mm, enthalten ist, beispielsweise aus einem
Metallblech mit einer Dicke in der Größenordnung von 0,25 mm. Vorzugsweise
werden Bleche aus Stahl gewählt,
die bessere mechanische Eigenschaften als Aluminiumbleche aufweisen
und leichter tiefziehbar sind. Diese Stahlbleche können blank
sein, mit einer Metallegierung überzogen
sein oder mit einer mineralischen Verbindung, beispielsweise durch
Chromatieren oder Phosphatieren, behandelt sein, gegebenenfalls
eingeölt,
oder mit einem organischen Material wie etwa einem dünnen organischen Überzug,
einem Grundanstrich oder gar mit einem Finish-Lack bedeckt sein.
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Vorzugsweise wird eine genadelte
textile Lage, d. h. eine Lage des Typs, der durch Kardieren der
Fasern, Kalandrieren und anschließendes Nadel erhalten wird,
verwendet. Unter Nadeln wird ein Vorgang zur Fasereinbindung beispielsweise
durch mechanische oder hydraulische Mittel verstanden; folglich
gehört
diese Lage zu den nicht gewebten Textilien.
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Die für die Verwirklichung der Erfindung
verwendbaren textilen Lagen können
außerdem
bekannte Bestandteile in Form von Pulvern oder Fasern einbinden,
die so beschaffen sind, daß sie
ihre Stabilität
oder beispielsweise ihre spezifische elektrische Leitfähigkeit
verbessern.
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Für
die Verwirklichung der Erfindung könnte sich die Verwendung einer
Lage als vorteilhaft erweisen, die eine flächenbezogene Masse besitzt,
die im Be reich zwischen 100 g/m2 und 1500
g/m2, vorzugsweise zwischen 250 g/m2 und 700 g/m2, enthalten
ist.
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Die thermoplastischen Materialien
der für
diese Lage verwendeten Fasern sind vorzugsweise aus der Gruppe gewählt, die
Polyolefine wie etwa Polypropylen oder Polyethylen, Polyester, Polyamide,
Polycarbonate, Polyimide, Polyacryle, Polymetacryle oder Polyvinylchloride
umfaßt.
Diese thermoplastischen Materialien können herkömmliche Additive wie mineralische
Füllstoffe
oder Plastifikatoren einbinden.
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Als Beispiele für genadelte textile Lagen können die
Handelsprodukte BE-STER
30, TIMEX 40, TIMEX 60 oder DUTEX 4140 THU der Firma THAR-REAU sowie die Handelsprodukte
PR200 und PR300 der Firma SOMMER angeführt werden; diese textilen
Lagen aus thermoplastischen Fasern werden häufig im Tiefbau zur Trockenlegung
des Bodens verwendet.
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Das Imprägnier- und Haftungs-Polymermaterial,
das ein Wärmeaushärter ist,
wird aus einem oder mehreren wärmehärtbaren
Harzen hergestellt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter
einem wärmehärtbaren
Harz ein Harz oder eine Zusammensetzung verstanden, deren Molekulargewicht
zunehmen kann und die unter Einwirkung von Wärme oder einem anderen Faktor
vernetzen kann. Von diesen anderen Faktoren können nicht einschränkend die
Wirkung von Wasser, die Zugabe von Katalysatoren, die Bestrahlung mit
einem Elektronenstrahl oder mit UV-Licht oder aber auch das Mischen
mit einem Härter
sowie jedes geeignete Verfahren angeführt werden. Ebenso bezeichnet
der Begriff "Wärmeaushärter" in
herkömmlicher
Weise ein in der Wärme
aushärtendes
Harz, das vernetzt, ohne daß es
notwendigerweise erwärmt
werden muß.
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Dieses wärmehärtbare Harz ist vorzugsweise
aus der Gruppe gewählt,
die Epoxidharze, Phenolharze wie Nitrilkautschuk-Phenolharze und
vinylphenolhaltige Harze, Polyurethanharze, Formaldehyd-Ketonharze, Harnstoffharze,
Melaminharze, Anilinharze, Sulfonamidharze, Alkydharze, ungesättigte Polyesterharze,
Polybutadienharze, Bismlaeimidharze, Polyvinylbutyralharze, Isocyanatharze
und Polyimidharze umfaßt.
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Vorzugsweise basiert das thermoplastische
Material der Fasern auf Polypropylen, und das Imprägnier- und
Haftungsmaterial basiert auf Epoxidharz.
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Dieses wärmehärtbare Harz kann in seinem
Inneren eine gewisse Anzahl von chemischen und/oder metallischen
und/oder mineralischen Bestandteilen enthalten, um die Anwendungs-
oder Gebrauchseigenschaften des Blechs gemäß der Erfindung zu verbessern:
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- – Die
metallischen Bestandteile wie etwa die Füllmaterialien Zink, Nickel
oder Eisenphosphid ermöglichen insbesondere,
die elektrische Leitfähigkeit
zwischen den beiden metallischen Blechen sicherzustellen und somit
die Arbeitsgänge
des Punktschweißens
und der Farbgebung nach den formenden Arbeitsgängen zu unterstützen.
- – Die
mineralischen Bestandteile, wie etwa die Füllmaterialien Talcum, Kreide,
Kalk, Kieselerde ermöglichen
insbesondere, die Temperaturbeständigkeit
des Harzes und dadurch der textilen Lage bei den Arbeitsgängen zur
Farbgebung zu verbessern, die auf die Arbeitsgänge zur Formung folgen können.
- – Die
chemischen Komponenten, wie etwa die elastomeren und/oder thermoplastischen
Füllstoffe
(Typ Polypropylen, Polyethylen, Polyamid...) ermöglichen, das wärmehärtbare Harz
dehnbarer und zäher
zu machen und dadurch das Formungsverhalten und die mechanischen
Eigenschaften des Verbundblechs gemäß der Erfindung zu verbessern.
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In an sich bekannter Weise wird das
wärmehärtbare Harz
so gewählt,
daß eine
gute Haftung an den Außenlagen
und gleichzeitig eine gute Imprägnierung
der textilen Lage erzielt wird. Je nach benutztem Imprägnierungsverfahren
kann dieses härtbare
Harz in pastiger Form, in Form einer Schmelzflüssigkeit oder einer Lösung oder
in Pulverform auftreten.
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In bestimmten Fällen kann das Blech gemäß der Erfindung
mehrere Typen wärmehärtbarer
Harze enthalten, die sich hinsichtlich der Chemie, der Form usw.
unterscheiden. So könnte
ein erstes Harz verwendet werden, um eine gute Imprägnierung
im Inneren der textilen Lage zu ermöglichen, während ein zweites Harz verwendet
wird, um die Haftfähigkeit
zu verbessern. Außerdem
könnte
vorgesehen werden, ein Vormischen dieser beiden Harze auszuführen, bevor
die textile Lage imprägniert
wird.
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Der auf diese Weise aus wenigstens
einer Schicht gebildete Kern, der wenigstens eine ununterbrochene
textile Lage enthält,
die mit einem wärmegehärteten Polymermaterial
imprägniert
ist, weist eine Dicke auf, die im allgemeinen im Bereich zwischen
0,1 mm und 4 mm, für
die Herstellung von Teilen der Kraftfahrzeugkarosserie vorzugsweise
zwischen 0,2 und 2 mm, enthalten ist.
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In diesem Kern stellt das Gewicht
des wärmegehärteten Imprägniermaterials
vorteilhaft zwischen 10 und 90%, vorzugsweise zwischen 30% und 70%,
des Gesamtgewichts des Kerns dar.
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Das formbare und in Lagen angeordnete
Verbundblech gemäß der Erfindung
wird mit jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden können. Demnach
könnte
so vorgegangen werden, daß die
folgenden Schritte ausgeführt
werden:
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- – Eine
textile Lage wird mit Hilfe eines oder mehrerer wärmehärtbarer
Harze imprägniert,
wobei die Harze nacheinander oder aber mittels eines zuvor hergestellten
Harzgemischs gleichzeitig eingesetzt werden;
- – an
jeder Seite der vorimprägnierten
Lage wird ein Metallblech angesetzt;
- – die
so mit ihren beiden Außenlagen
aus Blech versehene Lage wird einer Behandlung zum Härten unterzogen,
die die Vernetzung des wärmehärtbaren
Harzes oder der wärmehärtbaren
Harze bewirkt, um das wärmegehärtete Material
zu bilden; dies kann eine Wärmebehandlung
oder eine andere Behandlung sein.
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Die gegenwärtigen Erfinder haben jedoch
festgestellt, daß auf
eine andere Weise vorgegangen werden kann, die vorteilhaft ist.
Folglich ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
für die
Herstellung eines formbaren und in Lagen angeordneten Verbundblechs
gemäß der Erfindung,
umfassend:
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- – Vorschlichten
einer Fläche
wenigstens einer Außenlage
aus Metallblech mit Hilfe einer Substanz, die wenigstens ein wärmehärtbares
Harz enthält,
dann
- – Aufbringen
der vorgeschlichteten Fläche
des Metallblechs auf eine Gewebelage, die eventuell mit Hilfe eines
oder mehrerer wärmehärtbarer
Harze vorimprägniert
ist, dann
- – Aufbringen
einer zweiten Außenlage
aus Metallblech, die eventuell mit Hilfe einer Substanz, die wenigstens
ein wärmehärtbares
Harz enthält,
vorgeschlichtet
ist, auf die andere Fläche
der Gewebelage, dann.
- Ausführungen
einer Härtungsbehandlung
des oder der wärmehärtbaren
Harye, die das Vernetzen des wärmegehärterten
Harzes oder wärmebärtbaren
Harze bewirkt, um das wärmegehärtete Materiel
yu bilden.
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Durch diesen Schritt des Vorschlichtens
kann das Haftvermögen
der verschiedenen Komponenten des Blechs gemäß der Erfindung optimiert werden.
Während
der Arbeitsgänge
des Ankoppelns und Klebens werden nämlich dieses oder diese zuvor
auf die Metallbleche aufgetragenen wärmehärtbaren Harze nicht nur das
Haftvermögen
der textilen Lage sicherstellen, sondern auch ins Innere der textilen
Lage diffundieren und somit eine mehr oder weniger starke Imprägnierung
bewirken. In bestimmten Fällen
kann dieser Arbeitsgang des Vorschlichtens einen früheren Arbeitsgang
der Imprägnierung
der textilen Lage vollständig
ersetzen, die folglich im nicht imprägnierten Zustand eingesetzt
wird.
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Das Vorschlichten könnte aus
einem Auftragen eines wärmehärtbaren
Harzes im dickflüssigen
Zustand bestehen, das dann beim Aufbringen der Außenlage
auf die textile Lage diese letztere imprägnieren wird.
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Auch könnte eine Außenlage
mit einem Gemisch geschlichtet werden, das wenigstens ein wärmehärtbares
Harz und wenigstens ein thermoplastisches Material enthält. Diese
Ausführungsform
weist den Vorteil auf, daß nach
dem Schlichten der Außenlage
zu ihrem Trocknen übergegangen
werden kann, wodurch das wärmehärtbare Material
vernetzt und das thermoplastische Material verfestigt wird. Die
so geschlichtete Außenlage
kann anschließend
gelagert und dann bei Bedarf verwendet werden. Es wird genügen, sie
vor dem Aufbringen auf die textile Lage zu erwärmen, um das thermoplastische
Material zu schmelzen, was erlaubt, die Adhäsion der Außenlage und der Lage zu gewährleisten.
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Nachstehend ist eine genauere Beschreibung
der Schritte gegeben, die in dem Verfahren gemäß der Erfindung oder in einem
anderen Verfahren, das die Herstellung des Blechs gemäß der Erfindung
ermöglicht, ausgeführt werden
können.
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Schritt des
Vorschlichtens der thermoplastischen textilen Lage durch ein wärmehärtbares
Harz oder mehrere wärmehärtbare Harze
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- – Abrollen
der Spulen mit der textilen Lage;
- – Imprägnieren
dieser Lage mittels einer dafür
vorgesehenen Vorrichtung, beispielsweise durch Benutzen von Beschichtungswalzen,
von Zerstäubungs-
oder Spritz- oder Tauchverfahren oder mittels der Schwerkraft;
- – falls
gelöste
Weichharze eingesetzt werden: Erwärmen der vorimprägnierten
Lage, um die Lösungsmittel oder
das Wasser zu entfernen; dieses Erwärmen kann zu einer Stabilisierung
der Abmessungen der Lage beitragen. In bestimmten Fällen wird
diese vorimprägnierte
Lage, um den Klebevorgang zu erleichtern, vor ihrem vollständigen Trocknen
kalandriert werden können,
wodurch es möglich
ist, ihre Dicke zu verringern, bevor der nächste Schritt ausgeführt wird.
- – Aufrollen
der auf diese Weise vorimprägnierten
Lage in Form von Spulen.
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Schritt des Aufbringens
der Außenlagen
auf die beiden Flächen
der vorimprägnierten
oder nicht vorimprägnierten
Lage
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A- Beispiel für ein diskontinuierliches
Verfahren:
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- – Abrollen
der Spulen mit den Metallblechen und Zuschneiden.
- – Gegebenenfalls
Vorschlichten der Fläche
des Blechs, die in Kontakt mit der textilen Lage gebracht wird, mit
einem oder mehreren wärmehärtbaren
Harzen. Dieses Vorschlichten erfolgt mittels geeigneter Vorrichtungen,
wie etwa Roll-Coat-Vorrichtungen (Beschichtungswalzen), Spritz-,
Streich-, Wulstauftragvorrichtungen usw. Die Mengen der aufgebrachten
wärmehärtbaren
Harze können
beispielsweise zwischen 10 und 400 g/m2 variieren,
vorzugsweise jedoch zwischen 50 et 200 g/m2 sein.
- – Abrollen
der Spulen mit den textilen Kernen und Zuschneiden in vorimprägnierte
oder nicht vorimprägnierte
Bögen.
- – Positionieren
der Bögen
textiler Kerne zwischen den zwei vorgeschlichteten oder nicht vorgeschlichteten Zuschnitten
der Metallbleche.
- – Unterdrucksetzen
der Baueinheit und Anwenden geeigneter Bedingungen, um das oder
die wärmehärtbaren
Imprägnier-
und Haftungsharze zu härten,
damit sie gegebenenfalls die textile Lage imprägnieren:
- – Im
Fall eines Härtens
bei Umgebungstemperatur beträgt
die Dauer der Aufbewahrung unter Druck im allgemeinen zwischen 12
Stunden und 7 Tagen,
- – Im
Fall eines Warmhärtens
weisen die Wärmebehandlungszyklen
im allgemeinen maximale Temperaturen auf, die im Bereich zwischen
60 und 200°C
liegen, wobei die Dauern von 10 Sekunden bis zu 60 Minuten reichen;
es wird dann eine Heizpresse verwendet.
- – Abkühlen der
auf diese Weise hergestellten formbaren und in Lagen angeordneten
Verbundbleche.
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B- Beispiel für ein kontinuierliches
Verfahren:
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- – Abrollen
einer Spule mit den vorimprägnierten
oder nicht vorimprägnierten
textilen Kernen zwischen zwei Spulen mit Metallblechen, wobei die
Abrollgeschwindigkeit im allgemeinen im Bereich zwischen 1 und 20 m/min
liegt.
- – Abrollen
der Spulen mit den Metallblechen und Herstellen der Zuschnitte,
gegebenenfalls gefolgt von einem Vorschlichten der Fläche der
Zuschnitte, die in Kontakt mit der textilen Lage gebracht wird,
mit einem oder mehreren wärmehärtbaren
Harzen. Dieses Vorschlichten wird mittels dafür vorgesehener Vorrichtungen
wie etwa Roll-Coat-Vorrichtungen
(Beschichtungswalzen), Spritz-, Streich-, Wulstauftragvorrichtungen ...
ausgeführt.
Die Mengen der aufgebrachten wärmehärtbaren
Harze können
zwischen 10 und 400 g/m2 schwanken, wobei
sie vorzugsweise zwischen 50 und 200 g/m2 sind.
- – Heißkalandrieren
des Kerns zwischen den beiden Metallblechen, wobei während Dauern,
die von 3 bis 300 Sekunden reichen und vorzugsweise im Bereich zwischen
20 und 60 Sekunden sind, die Temperatur im allgemeinen zwischen
150 und 200° C
ist.
- – Abkühlen und
Aufrollen des erhaltenen Bandes formbaren und in La gen angeordneten
Verbundblechs auf eine Spule.
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Die wichtigsten Vorteile des erhaltenen
formbaren und in Lagen angeordneten Verbundblechs sind folgende:
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- – Der
thermoplastische textile Kern, der eventuell genadelt ist, führt zu:
- – der
Dehnbarkeit und der Geschmeidigkeit, die für die formgebenden Arbeitsgänge, beispielsweise
das Biegen, das Falzen, das Profilieren und insbesondere das Tiefziehen
erforderlich sind;
- – einer
guten Eignung für
das Imprägnieren
mit einem organischen Harz, wie dem Klebstoff oder den Klebstoffen
auf der Grundlage wärmehärtbarer
Polymere, denn das Harz kann leicht diffundieren und zwischen die
Fasern dieses Textilerzeugnisses dringen;
- – wirtschaftlichen
Vorteilen.
- – Der
Klebstoff oder die Klebstoffe auf der Grundlage eines wärmehärtbaren
Polymers führt
bzw. führen
zu:
- – einem
guten direkten Haften des Kerns auf den Metallblechen, insbesondere
aus Stahl, unabhängig
von ihrem Oberflächenzustand
(entfettet, chromatiert, eingeölt,
vorgestrichen),
- – einer
guten Dauerhaftigkeit der adhäsiven
und kohäsiven
Eigenschaften des Kerns hinsichtlich aggressiver Umwelteinflüsse,
- – guten
mechanischen Leistungsparametern, was die Steife der Bleche und
der Teile anbelangt, die durch Formen aus diesen Blechen hergestellt
sind,
- – einer
guten Widerstandsfähigkeit
gegenüber
den Wärmebehandlungszyklen
der Arbeitsgänge
zur Farbgebung des Blechs.
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Das oder die wärmehärtbaren Harze diffundieren
nämlich
bei dem Imprägnierschritt
oder bei der abschließenden
Wärmebehandlung
in das Innere der vermischten thermoplastischen Fasern und werden
dort durch Vorgänge
der mechanischen Verankerung und/oder der Herstellung physikalischer
und/oder chemischer Bindungen fixiert.
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Bei der Vernetzungsbehandlung dieser
Harze bilden sie, während
sie aushärten,
ein thermisch stabiles Polymernetz, das die thermoplastischen Fasern umschließt, so daß alle Probleme,
die mit dem Erweichen dieser thermoplastischen Fasern bei der Anwendung
der weiteren Wärmebehandlungszyklen
im Zusammenhang stehen, wie etwa jene, die bereits erwähnt worden
sind und mit den Arbeitsgängen
zur Farbgebung der Verbundbleche zusammenhängen, beseitigt sind.
-
- – Die
Verbindung des thermoplastischen textilen Kerns und des wärmehärtbaren
Klebstoffs oder der wärmehärtbaren
Klebstoffe führt
zu:
- – guten
mechanischen Leistungsparametern der Teile, insbesondere hinsichtlich
der Ermüdung
und des Stoßes;
- – einer
guten Widerstandsfähigkeit
des Kerns bei der Formgebung, was geometrische Unregelmäßigkeiten anbelangt.
-
Dies läßt der Verbindung die mechanischen
Eigenschaften, die einem thermoplastischen Polymermaterial eigen
sind und jene, die wärmehärtbaren
Polymermaterialien eigen sind, zukommen; insgesamt ermöglicht diese
Verbindung den Erhalt eines Verbundblechs, das dehnbar und gleichzeitig
zäh ist.
-
Um zusammenzufassen: Das formbare
und in Lagen angeordnete Verbundblech gemäß der Erfindung weist eine
gute Formbarkeit und gleichzeitig eine gute Temperaturbeständigkeit
auf, die mit den Wärmebehandlungen,
die bei den Arbeitsgängen
des Anstreichens der geformten Teile angewendet werden, verträglich ist.
-
Weitere Vorteile des formbaren und
in Lagen angeordneten Verbundblechs gemäß der Erfindung werden beim
Lesen der nachfolgend dargestellten Beispiele, die nicht einschränkend sind,
deutlich.
-
MATERIALIEN:
-
1) Metallblech für die Außenlagen
-
- – Entfettete,
galvanisch behandelte Stahlbleche mit einer Dicke von etwa 0,25
mm.
- – Mechanische
Eigenschaften der Bleche: vom Typ ES mit einer Elastizi tätsgrenze
bei 180 MPa.
- – Eigenschaften
des galvanischen Überzugs:
10 μm auf
jeder Fläche.
-
2) Textiles Gewebe für den Kern:
-
Es sind zwei genadelte textile Lagen
verwendet worden, wovon eine von der Firma SOMMER (Produktbezeichnung
PR300) und die andere von der Firma THARREAU (Produktbezeichnung
BESTER 30) geliefert war; diese beiden Lagen sind aus Polypropylen-Fasern
hergestellt.
-
Die Dicke der beiden Lagen beträgt vor der
Imprägnierung:
-
- – 3
mm für
die Lage PR300,
- – 2,7
mm für
die Lage BESTER 30.
-
Die flächenbezogene Masse dieser beiden
Lagen beträgt
etwa 300 g/m2; die Reißdehnung beträgt zwischen
80 % und 90 %.
-
3) Wärmehärtbares Harz:
-
Es wird ein geschmeidig gemachtes
einkomponentiges Epoxidharz mit der Produktnummer 1493 von der Firma
GURIT verwendet.
-
- – Dieses
Harz wird für
Anwendungen der strukturellen Klebung von Metallblechen im Automobilsektor
verwendet.
- – Die
wichtigsten Eigenschaften dieses Harzes sind nach dem vollständigen Aushärten, d.
h. im in Wärme ausgehärtetem Zustand:
- – Elastizitätsmodul
(bei Zug): in der Größenordnung
von 2000 MPa
- – Reißdehnung
bei Zug: in der Größenordnung
von 14%
- – Glasübergangstemperatur:
in der Größenordnung
von 90°C
- – Prozentualer
Anteil mineralischer Füllstoffe:
kleiner als 10 Gew.%
-
Beispiel 1:
-
Dieses Beispiel hat zum Ziel, eine
Ausführungsform
eines formbaren und in Lagen angeordneten Verbundblechs gemäß der Erfindung
aus den weiter oben im Abschnitt MATERIALIEN beschriebenen Bestandteilen
zu veranschauli chen.
-
Imprägnierungsschritt
-
Es wird eine Lösung des flüssigen Imprägnierharzes hergestellt, indem
unter Erwärmen
und Bewegen das Harz 1493 mit Aceton verdünnt wird.
-
Bedingungen der Verdünnung: Verhältnis Harz/Aceton:
5/3 – Temperatur:
35 bis 40°C – Dauer
der Bewegung: zwischen 3 und 4 Stunden.
-
Anschließend wird die textile Lage
(siehe Abschnitt MATERIALIEN, Punkt 2) in diese Lösung getaucht, danach
wird die erhaltene imprägnierte
Lage zwischen zwei Walzen kalandriert, um diese Lage zu wringen
und einen Überschuß an Imprägnierlösung zu
entfernen, woraufhin die gewrungene Lage bei einer Temperatur im Bereich
von 40 bis 50°C
etwa 15 bis 30 Minuten getrocknet wird, bis sich das Lösungsmittel
vollständig
verflüchtigt
hat.
-
Die Bedingungen des Wringens sind
so ausgelegt, daß ein
Verhältnis
zwischen dem Gewicht der imprägnierten
textilen Lage und dem Gewicht des Imprägnierharzes 1493 im Bereich
zwischen 2/3 und 1 erhalten wird.
-
Schritt des Klebens und
Zusammenfügen
des Verbundblechs
-
Mit Hilfe einer Heizpresse werden
folgende Arbeitsgänge
ausgeführt:
-
- – Anlegen
der Bleche der Außenlagen
beiderseits des zuvor imprägnierten
textilen Kerns,
- – Einführen der
Baueinheit zwischen zwei Heizplatten,
- – Anwenden
eines Wärmebehandlungszyklus,
der aus einer Stufe von einer Stunde bei 160° C besteht; Anwenden eines einfachen
Andrucks (kleiner als 6·10+5 Pa), der so ausgelegt ist, daß ein Blech
erhalten wird, dessen Kern eine Dicke aufweist, die zwischen 0,9
und 1,1 mm enthalten ist.
-
Vergleichsbeispiel 1:
-
Dieses Beispiel hat zum Ziel, dem
Stand der Technik entsprechende in Lagen angeordnete Verbundbleche
herzustellen, deren Kern aus einem thermoplastischen oder in Wärme ausgehärteten Polymermaterial ohne
textile Lage besteht.
-
Fall Polmropylen (PP)
-
Das für die Außenlagen verwendete Blech ist
demjenigen, das im Abschnitt MATERIALIEN beschrieben ist, bis auf
einen Unterschied völlig
gleich, wobei dieser Unterschied darin besteht, daß es auf
der Fläche, die
dazu vorgesehen ist, mit dem Kern in Kontakt zu gelangen, mit einer
Klebstoffschicht mit einer Dicke von etwa 15 μm auf der Basis eines Gemischs
aus Epoxidharz und implantiertem Polypropylen vorgeschlichtet ist.
-
Für
den Kern wird eine homogene Folie auf der Grundlage von Polypropylen
mit einer Dicke in der Größenordnung
von 1 mm verwendet.
-
Das in Lagen angeordnete Verbundblech
wird zusammengefügt
und in einer Heizpresse positioniert, wo es dem einfachen Andruck
ausgesetzt ist; es wird ein Wärmebehandlungszyklus
mit einer Stufe von 2 Minuten bei 200° C angewendet, danach kann das
Verbundblech abkühlen,
wobei es über
einen Zeitraum von wenigstens 24 Stunden auf Raumtemperatur gehalten
wird.
-
Fall Polyethylenterephthalat
(PET)
-
Das für die Außenlagen verwendete Blech ist
jenem im Abschnitt MATE-RIALIEN
beschriebenen völlig gleich.
-
Für
den Kern werden zwei homogene, aufeinandergelegte Folien auf der
Basis von biaxial gestrecktem Polyethylenterephthalat verwendet,
wovon jede eine Dicke in der Größenordnung
von 0,5 mm hat.
-
Als Klebstoff zwischen den beiden
Folien und auf den Grenzflächen
Folie-Außenlage
wird das im Abschnitt MATERIALIEN beschriebene wärmehärtbare Harz verwendet.
-
Für
die Herstellung des laminierten Verbundblechs wird
-
- – das
wärmehärtbare Harz
wie im Beispiel 1 angegeben gelöst,
so daß eine
flüssige
Lösung
dieses Harzes oder Klebelösung
erhalten wird;
- – mit
Hilfe einer Auftragvorrichtung (engt. coater) eine Schicht der Klebelösung auf
eine Fläche
jeder PET-Folie aufgebracht, während
15 bis 30 Minuten bei einer Temperatur zwischen 40 und 50°C getrocknet, und
die beiden derart geschlichteten Flächen werden aneinander befestigt;
- – anschließend eine
Schicht der Klebelösung
auf eine Fläche
jedes Metallblechs aufgebracht und ebenfalls während 15 bis 30 Minuten bei
einer Temperatur zwischen 40 und 50°C getrocknet;
- – das
in Lagen angeordnete Verbundblech zusammengefügt und in einer Heizpresse
plaziert, wo es dem einfachen Andruck ausgesetzt ist; es wird ein
Wärmebehandlungszyklus
mit einer Stufe von 1 Stunde bei 160° C angewendet, danach kann das
Verbundblech abkühlen,
wobei es während
wenigstens 24 Stunden auf Raumtemperatur gehalten wird.
-
Alle Arbeitsgänge des Aufbringens der Klebelösung sind
so ausgelegt, daß eine
homogene Klebefuge erzielt wird, die nach dem Trocknen und Vernetzen
eine gleichmäßige Dicke
in der Größenordnung
von 50 μm aufweist.
-
Fall Polyurethan (PUR)
-
Das für die Außenlagen verwendete Blech ist
jenem im Abschnitt MATE-RIALIEN
beschriebenen völlig gleich.
-
Für
den Kern wird ein Klebstoff auf der Basis von Polyurethan von der
Firma ASHLAND mit der Produktbezeichnung PLIOGRIP 7779 verwendet;
um diesen Klebstoff zu verarbeiten, werden zwei separat gelieferte
Produkte verwendet: das Harz und der Härter. Das Vernetzen und Härten des
Gemischs aus diesen beiden Produkten findet bei Raumtemperatur statt
und kann durch Erwärmen
beschleunigt werden.
-
Nach dem Härten weist das gehärtete Material
folgende wichtige Eigenschaften auf:
-
- – Elastizitätsmodul
bei Zug in der Größenordnung
von 500 MPa,
- – Reißdehnung
bei Zug in der Größenordnung
von 75 %
- – Glasübergangstemperatur
in der Größenordnung
von –30° C.
-
Für die Herstellung des laminierten
Verbundblechs
-
- – mit
Hilfe einer Pistole werden auf einer Fläche eines der Bleche der Außenlagen
Klebstoffwülste
mit einem Durchmesser von 6 mm aufgebracht, wobei sie parallel zueinander
in einem Abstand von 6 mm angeordnet werden, anschließend werden
auf dieser Fläche
kalibrierte Glaskugeln mit einem Durchmesser von etwa 1 mm angeordnet;
das andere Blech der Außenlage
wird auf die so geschlichtete Fläche
aufgebracht, und die erhaltene Baueinheit wird zwischen zwei Platten
mit einem Druck, der so ausgelegt ist, daß ein Ausbreiten der Klebstoffwülste soweit
erfolgt, daß ein
homogener Kern ohne Poren und ohne Hohlräume erhalten wird, kalt gepreßt;
- – bei
Aufrechterhaltung eines einfachen Andrucks der Platten wird schließlich ein
Wärmebehandlungszyklus mit
einer Stufe von 2 Minuten bei 200° C
angewendet, danach wird abgekühlt,
wobei über
einen Zeitraum von wenigstens 24 Stunden Raumtemperatur beibehalten
wird.
-
Beispiel 2:
-
Dieses Beispiel hat zum Ziel, die
Einfachheit der Formgebung mittels Tiefziehen der Teile zu veranschaulichen,
die aus den Verbundblechen gemäß der Erfindung
erhalten worden sind.
-
Für
die Versuche wurden Zuschnitte laminierten Verbundblechs mit einem
Außendurchmesser
von 150 mm hergestellt.
-
Der Versuch, der durchgeführt wurde,
um die Tiefziehbarkeit zu beurteilen, besteht darin, runde Zuschnitte
des Verbundblechs zu ziehen, um ihnen die Form eines Bechers mit
halbkugelförmigem
Boden zu verleihen und die größtmögliche Eindringtiefe
des Ziehstempels zu bestimmen, jenseits welcher eine Beschädigung des
Blechs durch Reißen
der Außenlagen
oder durch Beschädigen
des Kerns auftritt.
-
Für
die Versuche wurde eine Laborpresse verwendet, die eine Ziehform
(Matrize) und einen Niederhalter umfaßt, durch welche ein Ziehstempel
mit halbkugelförmigem
Kopf gleitet:
-
- – Durchmesser
der Ziehform: 84,75 mm (mit Sicherungsring)
- – Durchmesser
des Ziehstempels: 75 mm
- – Krümmungsradius
des Ziehstempels am Scheitel: 37,5 mm
-
Folgende Bedingungen gelangten für die Versuche
des Tiefziehens der Zuschnitte zum Einsatz:
-
- – Kraft
des Niederhalters: 80 kN. Diese Kraft des Niederhalters ermöglicht,
die Zuschnitte völlig
festzuklemmen und sie somit Bedingungen einer reinen Dehnung auszusetzen.
- – Formtreibende
Kraft: zwischen 30 und 35 kN veränderlich
-
Für
jeden Blechzuschnittyp werden mehrere Versuchsreihen durchgeführt, und
der Mittelwert der Werte der durch das Tiefziehen erhaltenen maximalen
Tiefen wird festgehalten; die Mittelwerte, die nur für das Metallblech
(vgl. MATERIALIEN, Punkt 1), für
das in Lagen angeordnete Verbundblech gemäß der Erfindung des Beispiels
1 und für
die Bleche des Standes der Technik des Vergleichsbeispiels 1 erhalten
wurden, sind in der Tabelle I aufgezeichnet.
-
Tabelle
I – Eignung
zur Formgebung durch Tiefziehen
-
Es ist also ersichtlich, daß das Blech
gemäß der Erfindung
ebenso leicht ge formt werden kann wie die Stahlbleche und die laminierten
Verbundbleche des Standes der Technik, die einen homogenen Kern
aus Polypropylen aufweisen.
-
Beispiel 3:
-
Dieses Beispiel hat zum Ziel, die
Temperaturbeständigkeit
der gezogenen Teile zu veranschaulichen, die aus Verbundblechen
gemäß der Erfindung
erhalten worden sind.
-
Die tiefgezogenen Probestücke des
Beispiels 2 werden über
einen Zeitraum von einer Stunde im Trockenofen bei 200° C plaziert;
diese Behandlung entspricht den harten Bedingungen des Einbrennens
der auf die Kraftfahrzeugkarosserieteile aufgetragenen Farbe.
-
Es wird das Aussehen dieser Probestücke nach
dem Aufenthalt im Trockenofen betrachtet.
-
Das Ergebnis dieser Betrachtungen
zeigt deutlich:
-
- – eine
sehr gute Beständigkeit
der tiefgezogenen Probestücke,
die aus Blechen gemäß der Erfindung
des Beispiels 1 oder aus Blechen, die dem Fall "PUR" des Vergleichsbeispiels
1 entsprechen, hergestellt sind: kein Ablösen der Außenlagen, keine zusätzlichen
Markierungen auf der Oberfläche
der Außenlagen,
kein überfließendes Material.
- – eine
schlechte Beständigkeit
der tiefgezogenen Probestücke,
die aus den Blechen hergestellt sind, die den Fällen "PP" und "PET" des Vergleichsbeispiels
1 entsprechen:
- – Fall
PP: schlechte Beständigkeit,
die vor allem im Überfließen des
Polypropylen-Polymers an der Außenseite
der Außenlagen,
insbesondere auf den Kanten der Teile, zum Ausdruck kommt,
- – Fall
PET: schlechte Beständigkeit,
die im vollständigen
Ablösen
der beiden Außenlagen
nach 30 Minuten im Trockenofen zum Ausdruck kommt; der Kern aus
PET hat sich aufgrund von inneren Spannungen, die während des
Kalttiefziehens entstanden und die nicht entspannt worden sind,
abgelöst
und die beiden metallischen Außenlagen
nach außen
getrieben, um seine ursprüngliche
ebene Form wiederzufinden.
-
Die Beispiele 2 und 3 lassen den
Schluß zu,
daß nur
das in Lagen angeordnete Verbundblech gemäß der Erfindung auch unter
schwierigen Verformungsbedingungen sehr leicht geformt werden kann
und gleichzeitig eine gute Temperaturbeständigkeit selbst nach der Formgebung
und bei Temperaturen, die 160° C überschreiten,
aufweist.