DE60037832T2 - Verfahren und system zur wiederherstellung von einem fehlerfallmodus in einer implantierten medizinischen vorrichtung - Google Patents

Verfahren und system zur wiederherstellung von einem fehlerfallmodus in einer implantierten medizinischen vorrichtung Download PDF

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Jean Ramsey RINGOLD
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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf medizinische Vorrichtungen. Genauer bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und ein System zum Überwachen der Zuverlässigkeit und der Integrität einer Fernkommunikationsverbindung zwischen einer Programmierungseinheit und einer implantierten medizinischen Vorrichtung.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • In den letzten Jahren hat die Technologie der implantierbaren elektronischen Vorrichtungen rasche Fortschritte gemacht. Die Größen und die Gewichte haben sich verringert, während sich die Funktionalität vergrößert hat. Diese Fortschritte haben einen entsprechenden Bedarf an einer Zweiwegekommunikation oder -telemetrie zwischen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung und einer externen Vorrichtung, z. B. einer Programmiervorrichtung, erzeugt. In einem Schrittmachersystem lädt z. B. eine Programmiervorrichtung Daten, wie z. B. die Betriebsparameter, zu einem implantierten Schrittmacher herunter. Ebenso können die Daten von der implantierten Vorrichtung zur Programmiervorrichtung fließen. Moderne Schrittmacher können signifikante Datenmengen über den Patienten, z. B. die durchschnittliche Herzrate, und Informationen, die den Schrittmacher selbst betreffen, z. B. den Batteriespannungspegel, speichern. Diese Daten können für die Auswertung durch einen Arzt an die Programmiervorrichtung zu übertragen sein.
  • Gegenwärtige Programmierer für implantierte medizinische Vorrichtungen enthalten typischerweise einen verlängerbaren Kopfabschnitt, der eine Antenne enthält. Die Antenne ist über ein dehnbares Spiralkabel mit der anderen Schaltungsanordnung in der Programmiervorrichtung verbunden. Folglich kann der Kopfabschnitt über der Stelle der implantierten Vorrichtung des Patienten für die Programmierung oder die Telemetrie-Abfrage der implantierten Vorrichtung positioniert werden. Die Befehlsanweisungen oder die Daten, die zur implantierten Vorrichtung heruntergeladen werden, werden als Abwärtsstrecken-Übertragungen bezeichnet, während die von der implantierten Vorrichtung an die Programmiervorrichtung gesendeten Daten als Aufwärtsstrecken-Übertragungen bezeichnet werden.
  • Ein technologiegestütztes Gesundheits- bzw. Gesundheitsfürsorgesystem, das die technischen und sozialen Aspekte der Patientenfürsorge und der Therapie vollständig integriert, sollte den Patienten ungeachtet des Trennungsabstands oder des Orts der Teilnehmer fehlerfrei mit den Fürsorgeanbietern verbinden können. Während die Kliniker die Behandlung der Patienten in Übereinstimmung mit der akzeptierten modernen medizinischen Praxis fortsetzen, machen es die Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie ständig weiter möglich, medizinische Dienste in einer zeit- und ortsunabhängigen Weise bereitzustellen.
  • Die Verfahren des Standes der Technik der klinischen Dienste sind im Allgemeinen auf krankenhausinterne Operationen eingeschränkt. Falls z. B. ein Arzt die Leistungsparameter einer implantierten Vorrichtung überprüfen muss, wird der Patient wahrscheinlich die Klinik besuchen. Falls der medizinische Zustand des Patienten mit der implantierten Vorrichtung eine kontinuierliche Überwachung oder Einstellung der Vorrichtung rechtfertigt, muss der Patient während einer ausgedehnten Zeitdauer im Krankenhaus bleiben. Derartige kontinuierliche Behandlungspläne stellen für die Patienten sowohl eine ökonomische als auch eine soziale Härte dar. In Abhängigkeit von der Häufigkeit der Datensammlung kann diese Prozedur den Patienten, die in ländlichen Gebieten wohnen oder eine eingeschränkte körperliche Mobilität besitzen, ernstlich Unannehmlichkeiten bereiten. Der Bedarf an der Erweiterung der Software einer implantierten medizinischen Vorrichtung erfordert außerdem eine weitere Fahrt zum Krankenhaus, damit die Programmerweiterung installiert wird. Da ferner der Teil der Bevölkerung mit implantierten medizinischen Vorrichtungen zunimmt, werden viele weitere Krankenhäuser, Kliniken und weiteres Dienstpersonal benötigt, um eine krankenhausinterne Pflege für die Patienten bereitzustellen, wobei folglich die Kosten der Gesundheitsfürsorge steigen.
  • Die Aktualisierung der Betriebsparameter und die Erweiterung der Software einer implantierten Vorrichtung sind zwei Beispiele, in denen der Zustand einer implantierten Vorrichtung geändert wird. Falls der Prozess der Änderung des Zustands einer implantierten Vorrichtung unterbrochen wird, muss der Arzt die Vorrichtung in einem bekannten Zustand wiederherstellen, um die richtige Betriebsfähigkeit sicherzustellen. Falls die Änderungen an einer implantierten Vorrichtung von einem entfernten Ort gesteuert werden, muss der Prozess außerdem mögliche Unterbrechungen ansprechen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind darauf gerichtet, die verschiedenen Notwendigkeiten im Zusammenhang mit der Programmierung einer IMD anzusprechen. Demgemäß schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren und ein System, die das Risiko verringern, dass eine IMD in einem unerwünschten Zustand hinterlassen wird, wenn sich während der Programmierung der IMD die Bedingungen unerwartet ändern.
  • In verschiedenen Ausführungsformen unterstützt die vorliegende Erfindung ein Kommunikationssystem zum Übertragen von Informationen zwischen einer IMD und einem entfernten Expertendatenzentrum, das die Therapie und die klinische Betreuung auf einer Echtzeitbasis abgeben kann. Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren, wie es im Anspruch 1 definiert ist, und ein System, wie es im Anspruch 4 definiert ist, die den Grad der Patientensicherheit verbessern, während sie den Zugriff auf ein entferntes Expertendatensystem schaffen. Die durch die vorliegende Erfindung geschaffene Fähigkeit verringert die Belastung des IMD-Patienten infolge der für die Programmerweiterungen erforderlichen Fahrt zu einem spezifischen Krankenhaus oder zu einer spezifischen Klinik sowie die Nachfolge-Auswertungen und -Einstellungen des Arztes, die an der (den) IMD(s) vorgenommen werden müssen.
  • Gemäß der Erfindung wird, wenn eine Kommunikationsverbindung mit einem medizinischen Kommunikationssystem, das ein Anwendungsprogramm besitzt, unterbrochen wird, die Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus in einer implantierten Vorrichtung erleichtert. Das Verfahren enthält das Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und einem Erweiterungsmodul, das konfiguriert ist, um einen Anwendungs-Proxy vom Anwendungsprogramm zu empfangen. Der Anwendungs-Proxy, der konfiguriert ist, um die implantierte Vorrichtung in Reaktion auf eine Unterbrechung in einen Wiederherstellungszustand zu versetzen, wird dann über das Anwendungsprogramm in das Erweiterungsmodul geladen. Dann versetzt das Anwendungsprogramm die installierte Vorrichtung in einen vervollständigten Zustand, wobei der Prozess des Versetzens überwacht wird. Die implantierte Vorrichtung wird durch den Anwendungs-Proxy automatisch in den Wiederherstellungszustand wiederhergestellt, wenn die Unterbrechung erfasst wird, während das Versetzen in den vervollständigten Zustand ausgeführt wird.
  • Es ist nicht vorgesehen, dass die obige Zusammenfassung der vorliegenden Erfindung jede veranschaulichte Ausführungsform oder jede Implementierung der vorliegenden Erfindung beschreibt. Die Figuren in der folgenden ausführlichen Beschreibung veranschaulichen diese Ausführungsformen spezieller.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
  • Die Erfindung kann in Anbetracht der folgenden ausführlichen Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung vollständiger verstanden werden, worin:
  • 1 einen Blockschaltplan eines IMD-Programmierungssystems und Systems zur Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
  • 2 ein Ablaufplan ist, der die Art des Konfigurierens eines IMD-Programmierungssystems veranschaulicht, um gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung die Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus einer IMD auszuführen, wenn die Programmierung unterbrochen wird;
  • 3 ein Blockschaltplan einer Beispiel-Programmierungseinheit des IMD-Programmierungssystems und Systems zur Wiederherstellung aus einem Ausfall modus gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung ist; und
  • 4 ein Blockschaltplan eines Beispiels eines Erweiterungsmoduls des IMD-Programmierungssystems und Systems zur Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung ist.
  • Während die Erfindung verschiedenen Modifikationen und alternativen Formen zugänglich ist, sind ihre Spezifika beispielhaft in der Zeichnung gezeigt und werden ausführlich beschrieben. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, dass die Beschreibung lediglich beispielhaft gegeben wird.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
  • Die vorliegende Erfindung ist im Allgemeinen auf ein Verfahren und ein System zum Ausführen der Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus einer IMD gerichtet, die einer Unterbrechung der IMD-Programmierung begegnet, die die IMD in einem unerwünschten Zustand hinterlassen würde. Während die vorliegende Erfindung nicht notwendigerweise auf eine derartige Anwendung eingeschränkt ist, wird die Erfindung unter Verwendung einer Erörterung von Beispielausführungsformen in einem derartigen spezifischen Kontext besser erkannt.
  • Unter Bezugnahme auf die Figuren veranschaulicht 1 einen Blockschaltplan eines IMD-Programmierungssystems und Systems 100 zur Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung. Das System 100 enthält einen Programmierer oder eine Programmierungseinheit 102, der bzw. die ein Teil eines medizinischen Kommunikationssystems ist und eine Program mieranwendung 104 und ein Anwendungserweiterungs-Proxy-Programm 106A besitzt. Der Programmierer 102 wird durch einen Arzt 108 (oder durch irgendeinen anderen medizinischen Fachmann) verwendet, um mit einer IMD 132 zu kommunizieren und eine IMD 132 zu programmieren. Das System 100 enthält außerdem ein Erweiterungsmodul 130, das über eine Kommunikationsverbindung 120 kommunikativ mit dem Programmierer 102 verbunden ist und das mit der IMD 132 direkter eine Schnittstelle bildet. Das Erweiterungsmodul 130 enthält eine Prozessor- und Speicheranordnung, die konfiguriert ist, um die Fähigkeiten der Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus beim Empfang des Anwendungserweiterungs-Proxy-Programms 106A bereitzustellen, das als 106B bezeichnet wird, wenn es in das Erweiterungsmodul 130 geladen ist. In einem Beispiel befindet sich ein Patient mit der IMD 132 entfernt von einem Krankenhaus oder einer Klinik, benötigt aber eine IMD-Auswertung oder -Programmierung. Bei der vorliegenden Erfindung erweitert das Erweiterungsmodul 130 die Programmierungsfähigkeiten des Programmierers 102 für den Patienten, wobei die Steuerung der Programmierung von der Einrichtung gesteuert wird, an der sich der Arzt befindet. Eine Unterbrechung der Programmierung kann die IMD 132 in einem unbekannten Zustand hinterlassen, der den Patienten gefährden kann. Mit der Hilfe des Anwendungs-Proxys 106B ist es bei irgendeiner Unterbrechung der Kommunikation erlaubt, dass das System 100 die IMD in einem normalen Betriebszustand wiederherstellt. Die Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus ist für den Patienten transparent.
  • In 2 veranschaulicht ein Ablaufplan 200 einen Beispielprozess, um eine IMD, wenn die IMD-Programmierung unterbrochen wird, gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung in einen bekannten Betriebszustand zurückzuführen. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erleichtert die Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus einer implantierten Vorrichtung, wenn eine Kommunikationsverbindung mit einem medizinischen Kommunikationssystem, das ein Programmieranwendungsprogramm besitzt, unterbrochen wird. Der Ablaufplan 200 ist eine Beispielbeschreibung wenigstens einer einzigen Programmierung des Übergangs der Vorrichtung; die IMD-Vorrichtung kann jedoch durch mehrere Übergänge gehen, bevor die Programmierungssitzung abgeschlossen ist. Im Schritt 202 wird zuerst eine Kommunikationsverbindung zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem, das den Programmierer 102 enthält, und dem Erweiterungsmodul 130, das konfiguriert ist, um einen Anwendungs-Proxy 106A vom Anwendungsprogramm 104 zu empfangen, hergestellt. Im Schritt 204 wird der Anwendungs-Proxy 106A über das Anwendungsprogramm 104 in das Erweiterungsmodul 130 geladen. Der Anwendungs-Proxy 106A ist konfiguriert, um die implantierte Vorrichtung 132 in Reaktion auf eine Unterbrechung der Kommunikationsverbindung zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und dem Erweiterungsmodul 130 in einen Wiederherstellungszustand zu versetzen. Der Proxy kann außerdem konfiguriert sein, um die implantierte Vorrichtung in Reaktion auf z. B. eine Fehlausrichtung des Programmierungskopfes des Erweiterungsmoduls beim Erfassen der EKG-Anzeigen oder beim Ausführen der Telemetrie mit der IMD; den Verlust der Telemetrie-Verbindung mit der IMD; einen Ausfall des Programmierers 102; eine schlechte Anordnung des Programmierungskopfes unmittelbar an der IMD und dem Herz des Patienten; und eine schlechte Verbindung zwischen dem Erweiterungsmodul und der Programmierungseinheit in einen Wiederherstellungszustand zu versetzen.
  • An diesem Punkt führt die Erweiterung die Programmierungsfunktion unmittelbar am Patienten aus, selbst wenn sich die tatsächliche Programmierungseinheit entfernt vom Patienten befinden kann. Wenn die Erweiterung mit der Programmierungseinheit kommuniziert, kann die normale Programmierungssitzung beginnen. Im Schritt 206 wird die implantierte Vorrichtung 132 unter der Steuerung des Programmieranwendungsprogramms in einen vervollständigten Zustand versetzt. In einem Beispiel enthält das Versetzen in einen vervollständigten Zustand das öffnen des Leseschalters, das Programmieren und das Schließen des Leseschalters, wobei dadurch die IMD in ihren normalen Betriebszustand zurückgeführt wird. Während der Programmierung stellt beim Programmierer ein Arzt oder ein Gesundheitsfürsorge-Spezialist eine entfernte Analyse der Daten bereit und billigt z. B. Änderungen der Therapie. Im Schritt 208 wird das Versetzen in den vervollständigten Zustand für verschiedene Bedingungen überwacht. Eine Kommunikationsunterbrechung zwischen der IMD und dem Programmierer während eines Zustandsübergangs könnte die IMD in einem instabilen Zustand hinterlassen und dadurch den Patienten gefährden. Außerdem können Hochfrequenz-Streusignale oder Elektrolese-Schaltwellen die Programmierung der IMD unterbrechen und die IMD ebenfalls in einem instabilen Zustand hinterlassen. In Anbetracht des Vorhergehenden wird im Schritt 210 eine Bestimmung ausgeführt, ob während des Versetzens in den vervollständigten Zustand eine Unterbrechung der Kommunikation erfasst worden ist. Wenn ja, wird im Schritt 212 die implantierte Vorrichtung durch den Anwendungs-Proxy 106B in einem bekannten stabilen Zustand automatisch wiederhergestellt. Das Wiederherstellen der IMD in den stabilen Zustand enthält z. B. das Aussteigen aus der Programmierungsbetriebsart oder das Beenden des Ausführens der Erweiterungen. Der Prozess kann nach dem Schritt 212 enden oder er kann zum Überwachungsschritt 208 zurückkehren, um irgendwelche zusätzlichen Zustandsübergänge zu überwachen, die durch zusätzliche Programmierungsanstrengungen veranlasst werden, nachdem die Kommunikation erneut hergestellt worden ist. Um die Kommunikation mit der IMD erneut herzustellen und um die Programmierungssitzung wiederaufzunehmen, würde der Anwendungs-Proxy abermals in die Erweiterung heruntergeladen oder vorgeladen werden müssen.
  • Unter Bezugnahme auf den Schritt 210 wird, wenn während des Übergangs keine Unterbrechung erfasst wird, dann der Übergang in den vervollständigten Zustand bis zum Abschluss fortgesetzt. Sobald der Übergang abgeschlossen ist, ist die IMD für den nächsten Übergang bereit. Wenn keine weiteren Zustandsübergänge (oder Programmierungen) erwartet werden und eine Nachricht vom Programmierer 102 an das Erweiterungsmodul 130 gesendet wird, wird im Schritt 214 der Anwendungs-Proxy 106B gesperrt und die Kommunikationsverbindung 120 beendet.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das Erweiterungsmodul der Programmierungskopf des Programmierers 102, der kommunikativ an den Programmierer 102 gekoppelt ist. Vor dem Sammeln der EKG-Daten und dem Koppeln des Programmierers mit der IMD wird der Anwendungs-Proxy automatisch in den Speicher des Erweiterungsmoduls heruntergeladen. Weil das Erweiterungsmodul einen Prozessor und eine Speicherschaltungsanordnung besitzt, kann es den Anwendungs-Proxy empfangen und speichern. Falls während der Programmierungssitzung mit dem Patienten der Programmierer 102 abstürzt oder gesperrt wird, kann das Erweiterungsmodul die IMD automatisch in einen bekannten Zustand wiederherstellen. Das Erweiterungsmodul enthält außerdem ein Verbindungselektronikmodul (LEM, 3), das abtastet, ob die Kommunikation mit dem Programmierer 102 verloren worden ist. Frühere Systeme haben erfordert, dass der Anwendungs-Proxy manuell in das Erweiterungsmodul (den Programmierungskopf) geladen wird und dass der Anwendungs-Proxy oder die Notfallprogrammierung initialisiert wird, indem durch den medizinischen Fachmann am Programmierungskopf eine Taste betätigt wird. Einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung ist, dass der Anwendungs-Proxy mit der Notfallprogrammierung beim Einschalten des Programmierers automatisch vorgeladen wird und dass der Anwendungs-Proxy automatisch die IMD in den Wiederherstellungszustand wiederherstellt, wenn das LEM eine Unterbrechung der Kommunikation vom Programmierer abtastet.
  • In 3 veranschaulicht ein Blockschaltplan 300 eine Beispiel-Programmierungseinheit 102 des IMD-Programmierungssystems und Systems 100 zur Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung. Das Erweiterungsmodul 130 ist über die Kommunikationsverbindung 120, die z. B. ein lokales Netz, ein weiträumiges Netz und ein öffentliches Telekommunikationsnetz (verdrahtet und drahtlos) enthält, an die Programmierungseinheit 102 gekoppelt. Eine Verbindung kann außerdem über einen PC zum Internet bereitgestellt werden oder es kann eine drahtlose Verbindung zu einem globalen Satellitenkommunikationsnetz bereitgestellt werden. Eine ausführlichere Erörterung der Verfahren der Fernkommunikation mit einer IMD ist im US-Patent Nr. 5.752.976 an Duffin u. a. bereitgestellt, das an den Anmelder der vorliegenden Erfindung übertragen worden ist.
  • Die Programmierungseinheit 102 enthält in dieser Beispielausführungsform ein Modem-/LAN-Modul 302, das an ein TCP(UDP)/IP-Modul 304 für die Kommunikation mit verschiedenen Netzen gekoppelt ist. Eine Kommunikationsverbindungs-Überwachungseinrichtung (CLM) 306, die die Integrität der Kommunikationsverbindung mit dem Erweiterungsmodul 130 überwacht, ist an das Modul 304 und an die Programmieranwendung 104 gekoppelt. Die CLM 306 überwacht insbesondere den Zustand der Verbindung mit der Erweiterung, erzeugt Ereignisse für die Anwendung 104, die eine Meldung der Verfügbarkeit der Sprachkommunikation enthalten, nachdem die Kommunikationsverbindung unterbrochen worden ist, und erzeugt eine Nachricht für die Anzeige einer erwarteten Reaktion des Anwendungs-Proxys auf ein spezielles Ereignis oder eine spezielle Bedingung, die auftritt. Die CLM 306 stellt außerdem die folgenden Funktionen bereit: Validieren der Modem-Verbindung zum Programmierer-/Informationsnetz, um sicherzustellen, dass es einen ausreichenden Datendurchsatz gibt; und Ermöglichen der Merkmalsverfügbarkeit im Programmierer und im Informationsnetz, wie z. B. der EKG-Daten, der Signalform-Daten der Aufwärtsstrecken-Telemetrie, ungefährlicher Abwärtsstrecken-Daten (z. B. Diagnostik, Abfragen) und gefährlicher Abwärtsstrecken-Daten (z. B. das Sperren der Tachykardie-Erfassung). Die CLM 306 validiert außerdem die Initialisierungsschritte (z. B. verbunden mit dem IN, der Patient wird überwacht, bereit, die Sitzung zu beginnen) und überwacht die Kommunikation der Programmierungsseite des Systems 100 kontinuierlich. Ein IPC-Modul (Zwischenprozessorkommunikations-Modul) 308 ist an die Anwendung 104 gekoppelt und kommuniziert über einen PDD (Peripherievorrichtungstreiber) 312 mit dem Verbindungselektronikmodul 314 des Programmierers oder kommuniziert alternativ über das TCP/IP-Modul 304 und das Modem 302 mit dem Erweiterungsmodul 130. Zwischen dem IPC 308 und dem PDD 312 ist eine Adapterschicht 310 angeordnet, wobei sie als ein Mittler zwischen den zwei Moduln beim Lenken der Daten entweder zu einem lokalen LEM 314 oder zum entfernten Erweiterungsmodul 130 dient. Eine Telemetrie-Zustands-Überwachungseinrichtung 316 ist außerdem an die Programmieranwendung 104 gekoppelt, um die Telemetrie-Signalformen zu überwachen, die durch die IMD erzeugt werden. Alle Unregelmäßigkeiten werden der Anwendung 104 sofort gemeldet. Die Telemetrie-Zustands-Überwachungseinrichtung sendet außerdem Statusnachrichten an die Erweiterung und an den Programmierer und bestimmt den Status des IMD-Reed-Schalters.
  • In 4 veranschaulicht ein Blockschaltplan 400 ein Beispiel der Seite eines Erweiterungsmoduls 130 des IMD-Programmierungssystems 100 gemäß einer Beispielausführungsform der Erfindung. Wie gezeigt ist, ist die Programmierungseinheit 102 über die Kommunikationsverbindung 120 an das Erweiterungsmodul 130 gekoppelt. Das Erweiterungsmodul 130 enthält ein Modem-/LAN-Modul 402, das für die Kommunikation mit verschiedenen Netzen an ein TCP(UDP)/IP-Modul 404 gekoppelt ist, und eine Kommunikationsverbindungs-Überwachungseinrichtung (CLM) 406, die die Integrität der Kommunikationsverbindung zwischen dem Programmierer 102 und dem Erweiterungsmodul 130 überwacht. Die CLM 406 stellt dem Erweiterungsmodul Funktionen bereit, die jenen ähnlich sind, die die CLM 306 dem Programmierer bereitstellt. Außerdem benachrichtigt die CLM 406 den Proxy 106B, wenn es einen Kommunikationsausfall gibt, der das Freigeben des Anwendungs-Proxys erfordert.
  • Ein IPC-Modul 408 ist an den Anwendungs-Proxy 106E gekoppelt und kommuniziert mit dem Verbindungselektronikmodul (LEM) 414. Das LEM 414 enthält ein Datenerfassungsprozess-Modul 409, ein EKG-Modul 410 und ein Telemetrie-Modul 411. In diesem Beispiel ist die IMD 132 an das Telemetrie-Modul 411 gekoppelt, das die Telemetrie-Signalformen, die durch die IMD erzeugt werden, an die Telemetrie-Zustands-Überwachungseinrichtung 416 und an das Datenerfassungsprozess-Modul (DAP) 409 sendet. Das DAP-Modul 409 sammelt außerdem über das EKG-Modul 410 die Daten der EKG-Signalform von dem Patienten, der die IMD 132 besitzt. Das DAP 409 fährt damit fort, die Telemetrie-Daten von der IMD mit den EKG-Daten zu verknüpfen, wobei es dann die Daten für die Übertragung in regelmäßigen Intervallen zurück zur Programmierungseinheit 102 bündelt. Die Programmierungseinheit 102 empfängt die Daten und zeigt sie dem Arzt und dem Anwender über die Anwenderschnitt stelle 412 (über die Erweiterung 130) an. Die Anwenderschnittstelle 412 stellt regelmäßige Statusaktualisierungen dem medizinischen Personal unter Verwendung der Erweiterung bereit, um den Programmierungskopf neu zu positionieren, oder sie wird verwendet, um Nachrichten anzuzeigen, die vom Anwendungs-Proxy kommen (z. B. das Löschen des Leseschalters), falls ein Kommunikationsausfall auftritt. In einer Beispielausführungsform wird die Anwenderschnittstelle verwendet, um Daten oder Befehle in den Anwendungs-Proxy einzugeben.
  • Die Telemetrie-Zustands-Überwachungseinrichtung (TSM) 416 ist an den Anwendungs-Proxy 106B gekoppelt und überwacht die Telemetrie-Signalformen, die durch die IMD erzeugt werden. Außerdem tastet die Telemetrie-Zustands-Überwachungseinrichtung regelmäßig die Daten der Signalform von der IMD ab, um zu bestimmen, ob die Telemetrie-Verbindung immer noch gültig ist, wobei sie den Status des Reed-Schalters bestimmt. Dann entscheidet die TSM, ob es notwendig ist, dem Anwendungs-Proxy 106B zu melden, dass ein Zustand von Bedeutung aufgetreten ist oder ob irgendwelche Unregelmäßigkeiten identifiziert worden sind. Die TSM sendet außerdem Statusnachrichten an die Erweiterung 130, an die Anwenderschnittstelle 412 und an den Programmierer 102.
  • Außerdem sendet das IPC 408 vom Programmierer kommende Befehle an das Telemetrie-Modul 411 und empfängt statische Daten vom Telemetrie-Modul 411, die zusammen mit den Statusdaten von der Telemetrie-Zustands-Überwachseinrichtung 416 an den Programmierer gesendet werden. Das IPC 408 dient außerdem als ein Mittler beim Lenken der Daten entweder zum LEM 414 oder zum Erweiterungsmodul 130. Der Anwendungs-Proxy 106B stellt die folgenden Funktionen bereit, die in Abhängigkeit von den Bedingungen, auf die reagiert wird, in verschiedenen Arten zusammen gruppiert werden können. Der Anwendungs-Proxy wirkt im Auftrag der Programmierungsanwendung (oder des Programmierers), um auf unerwartete Ereignisse zu reagieren, die beim Programmieren einer IMD auftreten können, und implementiert bestimmte Abwärtsstrecken-Übertragungsbefehle, wie z. B. das Löschen des Leseschalters, das Ausführen der Notfallprogrammierung, das Löschen der temporären Einstellungen und das Speichern der letzten bekannten permanenten Werte. Der Anwendungs-Proxy bildet außerdem Ereignisse auf die Abwärtsstrecken-Übertragungen ab; koordiniert die Vorrichtungswechselwirkungen mit der Programmierungsanwendung; und meldet der Anwenderschnittstelle (UI) Änderungen des Kommunikationsstatus mit den Schritten, die im Zusammenhang mit den Änderungen zu unternehmen sind.
  • In einer weiteren in Beziehung stehenden bzw. verwandten Anwendung ist die vorliegende Erfindung bei der Ausbildung medizinischen Personals an entfernten Orten bei den Aspekten der Programmierung von IMDs nützlich. Zuerst würde mit einer IMD-Bedienungsperson, die sich unmittelbar bei dem Patienten mit dem abzufragenden IMD befindet und die den Programmierungskopf oder -stab bewegt, der an das Erweiterungsmodul gekoppelt ist, eine Sprachkommunikationsverbindung hergestellt. Wenn die Kommunikationsverbindung mit dem Erweiterungsmodul unterbrochen wird, wird die IMD-Bedienungsperson sofort durch den ausbildenden Arzt, der sich am Ort der Programmierung befindet, über die Sprachkommunikationsverbindung vom Status der Programmierung während der Ausbildungssitzung benachrichtigt. Die Sprachkommunikationsverbindung kann über ein Telephon, einen Videokonferenzanruf, ein Zellulartelephon, über eine separate Internetverbindung oder über andere in Beziehung stehende Kommunikationsformate hergestellt werden.
  • Einige durch die verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung geschaffenen Vorteile enthalten eine verbesserte Patientenverfügbarkeit für regelmäßige IMD- und EKG-Auswertungen; und auf Grund der Überwachung der Telemetrie-Verbindung mit der implantierten Vorrichtung eine vergrößerte Genauigkeit der Daten, die zwischen der implantierten Vorrichtung und dem medizinischen Kommunikationssystem übertragen werden. Außerdem schafft die vorliegende Erfindung eine komfortable Programmierungs- oder Abfragesitzung in der Wohnung eines Patienten oder in einer vertrauten Umgebung eines Patienten und eliminiert die Notwendigkeit der Reise bzw. Fahrt ins Krankenhaus.
  • Die vorliegende Erfindung ist mit einer Anzahl von Techniken zum Abfragen und Programmieren implantierter medizinischer Vorrichtungen, wie z. B. Medikamentenpumpen, neurologischer Implantate, Nervenstimulatoren, verschiedener Herzimplantate und äquivalenter medizinischer Vorrichtungen, kompatibel. Außerdem sind die beschriebenen Ausführungsformen mit Fernpatienten-Managementsystemen kompatibel, die mit entfernten Daten- und Expertendaten-Zentren in Wechselwirkung treten und die mit einem Datenkommunikationssystem kompatibel sind, das die Übertragung klinischer Daten vom Patienten zu einem entfernten Ort für die Auswertung, Analyse, Datenwiederbeschaffung und klinische Auswertung ermöglicht.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Ausführen einer Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung (132) bei einer Unterbrechung der Kommunikation mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen einem entfernten medizinischen Kommunikationssystem, das eine Programmierungsanwendung und eine Programmiereinheit (102) sowie ein Erweiterungsmodul (130), das konfiguriert ist, um einen Anwendungs-Proxy von dem Anwendungsprogramm zu empfangen und um eine Schnittstelle mit der implantierten medizinischen Vorrichtung (132) zu bilden, aufweist; Laden des Anwendungs-Proxys von der Programmiereinheit (102) in das Erweiterungsmodul (130); Austauschen von Programmierungsdaten zwischen der Programmiereinheit (102) und der implantierten medizinischen Vorrichtung (132) durch das Erweiterungsmodul (130); Versetzen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in einen bekannten Wiederherstellungszustand in Reaktion auf eine Unterbrechung der Kommunikation mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung; Versetzen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in einen vorgegebenen vervollständigten Zustand; Überwachen des Versetzens der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in den vorgegebenen vervollständigten Zustand; und automatisches Wiederherstellen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung (132) in den Wiederherstellungszustand, während sie in den vervollständigten Zustand versetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, das ferner den Schritt des automatischen erneuten Herstellens der Kommunikationsverbindung mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung durch Wiederholen der Schritte des Wiederherstellens der Kommunikationsverbindung und des Ladens des Anwendungs-Proxys, nachdem eine Unterbrechung der Kommunikation mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung erfasst worden ist, umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, das ferner den Schritt des Sperrens des Anwendungs-Proxys und des Beendens der Kommunikationsverbindung umfasst, wenn eine Unterbrechung der Kommunikation mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung nicht erfasst wird, während sie in den vervollständigten Zustand versetzt wird.
  4. System zum Ausführen einer Wiederherstellung aus einem Ausfallmodus einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung bei einer Unterbrechung der Kommunikation mit der implantierbaren medizinischen Vorrichtung, wobei das System enthält: ein entferntes medizinisches Kommunikationssystem, das ein Programmierungsanwendungsprogramm für die implantierbare medizinische Vorrichtung und eine Programmiereinheit (102) besitzt; ein Programmierungserweiterungsmodul (130), das eine Schnittstelle zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und der implantierbaren medizinischen Vorrichtung bildet und konfiguriert ist, um einen Anwendungs-Proxy von dem Anwendungsprogramm zu empfangen; eine Einrichtung bzw. Mittel zum Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und dem Programmierungserweiterungsmodul; eine Einrichtung zum Laden eines Anwendungs-Proxys in das Programmierungserweiterungsmodul und zum Versetzen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in einen bekannten Wiederherstellungszustand in Reaktion auf eine Unterbrechung der Kommunikation zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und der implantierbaren medizinischen Vorrichtung; eine Einrichtung zum Versetzen der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in einen vorgegebenen vervollständigten Zustand; und eine Einrichtung zum Überwachen des Versetzens der implantierbaren medizinischen Vorrichtung in den vervollständigten Zustand; wobei der Anwendungs-Proxy konfiguriert ist, um die implantierbare medizinische Vorrichtung automatisch in den Wiederherstellungszustand wiederherzustellen, wenn eine Unterbrechung der Kommunikation zwischen dem medizinischen Kommunikationssystem und der implantierbaren medizinischen Vorrichtung erfasst wird, während die implantierbare medizinische Vorrichtung in den vervollständigten Zustand übergeht.
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