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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Chlamydia-76kDa-Protein und entsprechende
DNA-Moleküle,
die zum Verhindern und Behandeln einer Chlamydia-Infektion in Säugern, wie
Menschen, verwendet werden können.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Chlamydien
sind Prokaryoten. Sie zeigen morphologische und strukturelle Ähnlichkeiten
zu gramnegativen Bakterien, einschließlich einer trilaminären, äußeren Membran,
die Lipopolysaccharid und mehrere Membranproteine enthält, die
strukturell und funktionell analog zu Proteinen sind, die sich in
E. coli finden. Sie sind obligate intrazelluläre Parasiten mit einem einzigartigen
biphasischen Lebenszyklus, der aus einem metabolisch inaktiven aber
infektiösen
extrazellulären
Stadium und einem replizierenden aber nicht infektiösen intrazellulären Stadium
besteht. Das replikative Stadium des Lebenszyklus findet innerhalb
eines membrangebundenen Einschlusses statt, der die Bakterien von
dem Cytoplasma der infizierten Wirtszelle absondert.
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C.
pneumoniae ist ein weit verbreitetes menschliches Pathogen, das
ursprünglich
als der TWAR-Stamm von Chlamydia psittaci beschrieben wurde, von
dem aber anschließend
erkannt wurde, dass es eine neue Spezies ist. C. pneumoniae ist
von anderen Chlamydia-Spezies (C. trachomatis, C. pecorum und C.
psittaci) antigen, genetisch und morphologisch verschieden. Es zeigt
eine 10%ige DNA-Sequenzhomologie oder weniger mit entweder C. trachomatis
oder C. psittaci.
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C.
pneumoniae ist eine häufige
Ursache von Pneumonien, deren auslösende Erreger außerhalb
des Krankenhauses aufgenommen wurden, lediglich weniger häufig als
Streptococcus pneumoniae und Mycoplasma pneumoniae (Grayston et
al. (1995) Journal of Infectious Diseases 168: 1231; Campos et al.
(1995) Investigation of Ophthalmology and Visual Science 36: 1477).
Es kann auch Symptome und Erkrankungen der oberen Atemwege verursachen,
einschließlich
Bronchitis und Sinusitis (Grayston et al. (1995) Journal of Infectious Diseases
168: 1231; Grayston et al. (1990) Journal of Infectious Diseases
161: 618; Marrie (1993) Clinical Infectious Diseases. 18: 501; Wang
et al. (1986) Chlamydial infections Cambridge University Press,
Cambridge. S. 329). Die große
Mehrzahl der erwachsenen Bevölkerung
(über 60%)
weist Antikörper
gegen C. pneumoniae auf (Wang et al. (1986) Chlamydial infections.
Cambridge University Press, Cambridge. S. 329), was eine vergangene
Infektion anzeigt, die nicht erkannt wurde oder asymptomatisch war.
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Eine
Infektion mit C. pneumoniae stellt sich gewöhnlich als eine akute respiratorische
Erkrankung dar (d. h. Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit und Fieber,
abnormale Brustgeräusche
beim Abhören).
Bei den meisten Patienten bleibt der Husten 2 bis 6 Wochen bestehen
und eine Erholung ist langsam. Bei ungefähr 10% der Fälle folgt
auf die Infektion der oberen Atemwege Bronchitis oder Pneumonie.
Ferner wurde beschrieben, dass während
einer Epidemie mit C. pneumoniae eine anschließende Co-Infektion mit Pneumococcus
bei etwa der Hälfte
dieser Pneumonie-Patienten auftrat, insbesondere bei den Schwachen
und Älteren.
Wie vorstehend beschrieben, gibt es immer mehr Hinweise, dass eine
Infektion mit C. pneumoniae auch mit Erkrankungen verbunden ist,
die von respiratorischen Infektionen verschieden sind.
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Das
Reservoir für
den Organismus sind wahrscheinlich die Menschen. Im Gegensatz zu
Infektionen mit C. psittaci gibt es kein bekanntes Vogel- oder Tierreservoir.
Eine Übertragung
wurde nicht eindeutig definiert. Sie kann von einem direkten Kontakt
mit Sekreten, von Infektionsträgern
oder von einer Luftausbreitung herrühren. Es gibt eine lange Inkubationszeitspanne,
die viele Monate andauern kann. Basierend auf der Analyse von Epidemien
scheint C. pneumoniae sich langsam über eine Population auszubreiten
(ein Mittel des Intervalls von Fall zu Fall beträgt 30 Tage), da infizierte
Personen ineffektive Überträger des
Organismus sind. Die Anfäligkeit
für C.
pneumoniae ist universal. Erneute Infektionen treten während des
Erwachsenseins auf, nach der primären Infektion als Kind. C.
pneumoniae scheint eine endemische Erkrankung weltweit zu sein, die
für überlagernde
Intervalle erhöhter
Inzidenz (Epidemien) bekannt ist, die zwei bis drei Jahre andauern. Eine
Infektion mit C. trachomatis verleiht keine Überkreuzimmunität gegenüber C. pneumoniae.
Infektionen werden leicht mit oralen Antibiotika, Tetracyclin oder
Erythromy cin (2 g/d für
mindestens 10 bis 14 Tage) behandelt. Ein kürzlich entwickeltes Arzneimittel,
Azithromycin, ist als eine Einzeldosistherapie gegen Chlamydien-Infektionen
hochgradig wirksam.
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In
den meisten Fällen
ist eine Infektion mit C. pneumoniae mild und ohne Komplikationen
und bis zu 90% der Infektionen sind subakut oder werden nicht erkannt.
Es wurde angenommen, dass unter Kindern in industrialisierten Ländern Infektionen
bis zu dem Alter von fünf
Jahren selten sind, obwohl eine kürzliche Untersuchung (E. Norman
et al., Chlamydia pneumoniae in children with akute respiratory
tract infections, Acta Paediatrica, 1998, Band 87, Ausgabe 1, S.
23-27) berichtet hat, dass viele Kinder in dieser Altersgruppe einen PCR-Beleg
einer Infektion zeigen, obwohl sie seronegativ sind, und veranschlagt
eine Prävalenz
von 17–19% bei
den 2- bis 4-jährigen.
In Entwicklungsländern
ist die Seroprävalenz
von Antikörpern
gegen C. pneumoniae unter jungen Kindern erhöht und es gibt den Verdacht,
dass C. pneumoniae eine wichtige Ursache für eine akute Erkrankung der
unteren Atemwege und Mortalität
für Kleinkinder
und Kinder in tropischen Regionen der Welt sein kann.
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Aus
Seroprävalenzstudien
und Studien von lokalen Epidemien tritt die initiale Infektion mit
C. pneumoniae gewöhnlich
im Alter von 5 bis 20 Jahren auf. Es wird abgeschätzt, dass
z. B. in den USA 30000 Fälle
von Pneumonie in Kindesalter jedes Jahr durch C. pneumoniae verursacht
werden. Infektionen können
sich unter Gruppen von Kinder oder jungen Erwachsenen anhäufen (z.
B. Schüler
oder Wehrpflichtige).
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C.
pneumoniae verursacht 10 bis 25% der gesellschaftserworbenen Infektionen
der unteren Atemwege (wie aus Schweden, Italien, Finnland und den
USA berichtet). Während
einer Epidemie kann eine Infektion mit C. pneumonia 50 bis 60% der
Fälle von
Pneumonie ausmachen. Während
dieser Zeitspannen wurden auch mehrere Episoden von gemischten Infektionen
mit S. pneumoniae berichtet.
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Eine
erneute Infektion während
des Erwachsenseins ist häufig.
Die klinische Präsentation
scheint milder zu sein. Basierend auf Populationsseroprävalenzstudien
scheint es eine erhöhte
Exposition mit dem Alter zu geben, was unter Männern besonders offensichtlich
ist. Einige Forscher haben spekuliert, dass ein persistentes, asymptomatisches
Stadium einer Infektion mit C. pneumoniae häufig ist.
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Bei
Erwachsenen mittleren Alters oder älter kann eine Infektion mit
C. pneumoniae zu chronischer Bronchitis und Sinusitis fortschreiten.
Eine Studie in den USA deckte auf, dass die Inzidenz von Pneumonie, die
durch C. pneumoniae verursacht wird, bei Personen, die jünger als
60 Jahre sind, ein Fall pro tausend Personen pro Jahr beträgt. Jedoch
stieg bei den Älteren
die Erkrankungsinzidenz dreifach an. Die Infektion mit C. pneumoniae
führt kaum
zu einem Krankenhausaufenthalt mit der Ausnahme von Patienten mit
einer Grunderkrankung.
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Von
beachtlicher Wichtigkeit ist die Verbindung von Atherosklerose und
einer Infektion mit C. pneumoniae. Es gibt mehrere epidemiologische
Untersuchungen, die eine Korrelation von vorhergehenden Infektionen mit
C. pneumoniae und Herzinfarkten, Erkrankungen der koronaren Arterie
und Carotis zeigen (Saikku et al. (1988) Lancet; ii: 983; Thorn
et al. (1992) JAMA 268: 68; Linnanmaki et al. (1993), Circulation
87: 1030; Saikku et al. (1992) Annals Internal Medicine 116: 273;
Melnick et al. (1993) American Journal of Medicine 95: 499). Außerdem wurden
die Organismen in Atheromen und Fettschichten der Koronar-, Halsschlag-
und peripheren Arterien und Aorta nachgewiesen (Shor et al. (1992)
South African. Medical Journal 82: 158; Kuo et al. (1993) Journal
of Infectious Diseases 167: 841; Kuo et al. (1993) Arteriosclerosis
and Thrombosis 13: 1500; Campbell et al. (1995) Journal of Infectious
Diseases 172: 585; Chiu et al. Circulation, 1997 (in Druck)). Lebende
C. pneumoniae wurden aus der Herzkranzarterie und Carotis wieder
gewonnen (Ramirez et al. (1996) Annals of Internal Medicine 125:
979; Jackson et al. Abst. K121, p272, 36. ICAAC, 15.–18. Sept.
1996, New Orleans). Ferner wurde gezeigt, dass C. pneumoniae Änderungen
von Atherosklerose in einem Kaninchenmodell induzieren kann (Fong
et al. (1997) Journal of Clinical Microbiology 35: 48). Zusammengenommen
zeigen diese Ergebnisse an, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass
C. pneumoniae Atherosklerose in Menschen verursachen kann, obwohl
es verbleibt, die epidemiologische Wichtigkeit einer Chlamydien-Atherosklerose
zu zeigen.
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Eine
Reihe von kürzlichen
Untersuchungen haben auch eine Verbindung zwischen einer Infektion
mit C. pneumoniae und Asthma angegeben. Eine Infektion wurde mit
Keuchen, asthmatischer Bronchitis, Altersasthma und akuter Verschlimmerung
von Asthma bei Erwachsenen in Verbindung gebracht und Studien mit kleinem
Umfang zeigten, dass eine andauernde antibiotische Behandlung wirksam
war, die Schwere der Erkrankung in einigen Individuen stark zu vermindern
(Hahn DL et al., Evidence for Chlamydia pneumoniae infection in
steroid-dependent asthma. Ann Allergy Asthma Immunol. 1998 Jan;
80(1): 45-49.; Hahn DL et al., Association of Chlamydia pneumoniae
IgA antibodies with recently symptomatic asthma. Epidemiol Infect. 1996
Dez; 117(3): 513-517; Bjornsson E et al., Serology of Chlamydia
in relation to asthma and bronchial hyperresponsiveness. Scand J
Infect Dis. 1996; 28(1): 63-69.; Hahn DL. Treatment of Chlamydia
pneumoniae infection in adult asthma: a before-after trial. J Fam
Pract. 1995 Okt; 41(4): 345-351; Allegra L et al. Acute exacerbations
of asthma in adults; role of Chlamydia pneumoniae infection. Eur
Respir J. 1994 Dez; 7(12): 2165-2168.; Hahn DL et al. Association
of Chlamydia pneumoniae (strain TWAR) infection with wheezing, asthmatic
bronchitis, and adult-onset asthma. JAMA. 1991 Jul 10; 266(2): 225-230).
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Im
Lichte dieser Ergebnisse würde
ein schützendes
Vakzin gegen eine Infektion mit C. pneumoniae sehr wichtig sein.
Es gibt bis jetzt kein wirksames Vakzin für irgendeine menschliche Chlamydien-Infektion.
Es ist vorstellbar, dass ein wirksames Vakzin unter Verwendung von
physikalisch oder chemisch inaktivierten Chlamydien entwickelt werden
kann. Jedoch weist ein solches Vakzin keinen großen Sicherheitsspielraum auf. Im
Allgemeinen werden sicherere Vakzine durch genetisches Manipulieren
des Organismus durch Attenuierung oder durch rekombinante Mittel
hergestellt. Demzufolge war ein Haupthindernis beim Erzeugen eines wirksamen
und sicheren Vakzins gegen eine menschliche Chlamydien-Infektion
der Mangel an genetischer Information hinsichtlich Chlamydien, insbesondere
C. pneumoniae.
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Untersuchungen
mit C. trachomatis und C. psittaci zeigen an, dass ein sicheres
und wirksames Vakzin gegen Chlamydien ein erreichbares Ziel ist.
Zum Beispiel werden Mäuse,
die sich von einer Lungeninfektion mit C. trachomatis erholt haben,
vor einer Unfruchtbarkeit geschützt,
die durch eine anschließende
vaginale Challenge induziert wird (Pal et al. (1996) Infection and
Immunity. 64: 5341). In ähnlicher
Weise wurden Schafe, die mit inaktivierten C. psittaci immunisiert
worden waren, vor anschließenden
von Chlamydien induzierten Fehlgeburten und Totgeburten geschützt (Jones
et al. (1995) Vaccine 13: 715). Ein Schutz vor Chlamydien-Infektionen
wurde mit Th1-Immunantworten assoziiert, insbesondere die Induktion
von INFg-produzierenden CD4+T-Zellen (Igietsemes et al. (1993) Immunology
5: 317). Der adoptive Transfer von CD4+-Zelllinien oder -klonen
zu Nackt- oder SCID-Mäusen
verlieh einen Schutz gegen eine Challenge oder geklärte chronische
Erkrankung (Igietseme et al. (1993) Regional Immunology 5: 317;
Magee et al. (1993) Regional Immunology 5: 305), und eine in vivo-Verarmung
an CD4+-T-Zellen verschlimmerte eine Erkrankung nach einer Challenge (Landers
et al. (1991) Infection & Immunity
59: 3774; Magee et al (1995) Infection & Immunity 63: 516). Jedoch kann die
Anwe senheit von ausreichend hohen Titern an neutralisierendem Antikörper bei
Schleimhautoberflächen
auch eine schützende
Wirkung zeigen (Cotter et al. (1995) Infection and Immunity 63:
4704).
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Eine
antigene Variation innerhalb der Spezies C. pneumoniae ist nicht
gut dokumentiert aufgrund der unzureichenden genetischen Information,
obwohl erwartet wird, dass eine Variation basierend auf C. trachomatis
besteht. Serotypen von C. trachomatis werden auf der Grundlage einer
antigenen Variation in dem Hauptprotein der äußeren Membran (MOMP) definiert,
aber veröffentlichte
MOMP-Gensequenzen von C. pneumoniae zeigen keine Variation zwischen
mehreren unterschiedlichen Isolaten des Organismus (Campbell et
al. (1990) Infection and Immunity 58: 93; McCafferty et al. (1995)
Infection and Immunity 63: 2387-9; Knudsen et al. (1996) Third Meeting
of the European Society for Chlamydia Research, Wien). Melgosa et
al. (Infect. Immun. 1994. 62: 880) beanspruchten, dass sie das Gen,
das für
ein 76 kDa-Antigen kodiert, aus einem einzigen Stamm von C. pneumoniae
kloniert haben. Ein Operon, das die 9 kDa- und 9 kDa-cysteinreichen äußeren Membranproteingene
kodiert, wurde beschrieben (Watson et al., Nucleic Acids Res (1990)
18: 5299; Watson et al., Microbiology (1995) 141: 2489). Viele Antigene,
die durch Immunseren gegen C. pneumoniae erkannt werden, sind quer
durch alle Chlamydien konserviert, aber das 98 kDa-, 76 kDa- und
mehrere andere Proteine könnten
spezifisch für
C. pneumoniae sein (Perez Melgosa et al., Infect. Immun. 1994. 62:
880; Melgosa et al., FEMS Microbiol Lett (1993) 112: 199; Campbell
et al., J Clin Microbiol (1990) 28: 1261; Iijima et al., J Clin
Microbiol (1994) 32: 583). Eine Untersuchung der Anzahl und relativen
Häufigkeit
von jeglichen Serotypen von C. pneumoniae und der definierenden
Antigene ist noch nicht möglich.
Die vollständige
Genomsequenz des C. pneumoniae-Stamms CWL-029 ist nicht bekannt
(http://chlamydia-www.berkeley.edu:4231/) und, wie weitere Sequenzen
verfügbar
werden, kann ein besseres Verständnis
der antigenen Variation erhalten werden.
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Viele
Antigene, die von Immunseren gegen C. pneumoniae erkannt werden,
sind quer durch alle Chlamydien konserviert, aber die 98 kDa-, 76
kDa- und 54 kDa-Proteine
scheinen spezifisch für
C. pneumoniae zu sein (Campos et al. (1995) Investigation of Ophthalmology
and Visual Science 36: 1477; Marrie (1993) Clinical Infectious Diseases.
18: 501; Wiedmann-Al-Ahmad M et al. Reactions of polyclonal and
neutralizing anti-p54 monoclonal antibodies with an isolated, species-specific
54-kilodalton Protein
of Chlamydia pneumoniae. Clin Diagn Lab Immunol. 1997 Nov; 4(6):
700-704).
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Ein
Immunblotten von Isolaten mit Seren von Patienten zeigt eine Variation
von Blotmustern zwischen Isolaten, was anzeigt, dass Serotypen von
C. pneumoniae existieren können
(Grayston et al. (1995) Journal of Infectious Diseases 168: 1231;
Ramirez et al (1996) Annals of Internal Medicine 125: 979). Jedoch
sind die Ergebnisse möglicherweise
durch den Infektionsstatus der Patienten vermengt, da Immunblotprofile
von Seren eines Patienten sich über
die Zeit nach einer Infektion verändern. Eine Untersuchung der
Anzahl und relativen Häufigkeit
von jeglichen Serotypen und der definierenden Antigene ist noch
nicht möglich.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf zum Identifizieren und Isolieren von Polynukleotidsequenzen von
C. pneumoniae für
eine Verwendung beim Verhindern und Behandeln einer Chlamydien-Infektion.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß werden
aufgereinigte und isolierte Polynukleotidmoleküle bereitgestellt, die das Chlamydia-Polypeptid
kodieren, das als 76 kDa-Protein bezeichnet wird (SEQ ID NO: 1)
für eine
Verwendung in Verfahren zum Verhindern, Behandeln und Diagnostizieren
einer Chlamydia-Infektion. In einer Ausführungsform. sind die Polynukleotidmoleküle DNA,
die das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 kodieren.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt Polypeptide bereit, die den isolierten DNA-Molekülen entsprechen.
Die Aminosäuresequenz
des entsprechenden kodierten Polypeptids ist als SEQ ID NO: 2 gezeigt.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt trunkierte Polypeptide bereit, die trunkierten DNA-Molekülen entsprechen.
In einer Ausführungsform
sind die trunkierten Nukleotid- und Aminosäuresequenzen als SEQ ID NO:
3 bzw. 4 gezeigt. In einer weiteren Ausführungsform sind die trunkierten
Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
als SEQ ID NO: 5 bzw. 6 gezeigt.
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Obwohl
Melgosa et al. ein Klonieren eines 76 kDa-Proteins aus C. pneumoniae
berichteten, deckt ein Vergleich der Gensequenz; wie sie von Melgosa
et al. berichtet wird, zu der veröffentlichten Genomsequenz von
C. pneumoniae (http://chlamydia-www.berkeley.edu:4231/)
auf, dass eigentlich die genomische Sequenz in diesem Bereich mindestens
zwei offene Leserahmen (ORFs), einen in dem 5'-Anteil und ei nen in dem 3'-Anteil, enthält. Die
Sequenz, die in Melgosa et al. beschrieben ist, ist eine In-Frame-Fusion
des 5'-Endes des 5'-ORFs. Folglich ist
das von Melgosa abgeleitete Protein lediglich ein 76 kDa-Fusionsprotein
und nicht das 76 kDa-Protein, das durch Immunblotten von verschiedenen
Isolaten von C. pneumoniae beobachtet wurde. Im Gegensatz dazu ist
das erfindungsgemäße 76 kDa-Protein
das Volllängen-Protein,
das durch den 3'-ORF
in diesem Bereich des Genoms kodiert wird. Bemerkenswerterweise
deckt eine weitere Analyse der Genomsequenz (http://chlamydia-www.berkeley.edu:4231/)
mindestens ein In-Frame-ATG stromaufwärts von dem Start-Codon des
5'-ORFs auf, was
nahe legt, dass der 5'-ORF
einen Teil eines oder mehrerer größerer ORFs ausbilden kann.
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Der
Fachmann wird leicht verstehen, dass die Erfindung, die die Polynukleotidsequenzen
bereitgestellt hat, die für
das Chlamydia-76 kDa-Protein kodieren, auch Polynukleotide bereitstellt,
die für
Fragmente kodieren, die sich von einem solchen Polypeptid ableiten.
Außerdem
soll die Erfindung dahingehend verstanden werden, Mutanten und Derivate
solcher Polypeptide und Fragmente, die sich davon ableiten, bereitzustellen,
die von der Addition, Deletion oder Substitution von nicht essenziellen
Aminosäuren
herrühren,
wie hierin beschrieben. Der Fachmann würde auch leicht verstehen,
dass die Erfindung, die die Polynukleotidsequenzen bereitgestellt
hat, die für
Chlamydien-Polypeptide kodieren, ferner monospezifische Antikörper bereitstellt,
die spezifisch an solche Polypeptide binden.
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Die
Erfindung weist eine breite Anwendbarkeit auf und beinhaltet Expressionskassetten,
Vektoren und Zellen, die mit den erfindungsgemäßen Polynukleotiden transformiert
oder transfiziert sind. Dementsprechend werden ferner erfindungsgemäß (i) ein
Verfahren zum Erzeugen eines erfindungsgemäßen Polypeptids in einem rekombinanten
Wirtsystem und verwandten Expressionskassetten, Vektoren und transformierten
oder transfizierten Zellen; (ii) ein Vakzin oder ein Lebendvakzinvektor
wie ein Pockenvirus-, Salmonella typhimurium- oder Vibrio cholerae-Vektor,
der ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
enthält,
wie Vakzine und Vakzinvektoren, die z. B. zum Verhindern und Behandeln
einer Chlamydien-Infektion verwendbar sind, zusammen mit einem Verdünnungsmittel
oder Träger,
und verwandte pharmazeutische Zusammensetzungen und assoziierte
therapeutische und/oder prophylaktische Verfahren; (iii) eine therapeutische
und/oder prophylaktische Verwendung eines erfindungsgemäßen RNA-
oder DNA-Moleküls,
entweder in einer nackten Form oder formuliert mit einem Zufuhrvehikel,
eines erfindungsgemäßen Polypeptids
oder einer Kombination von Polypeptiden oder eines erfindungsgemäßen monospe zifischen
Antikörpers,
und verwandte pharmazeutische Zusammensetzungen, (iv) ein Verfahren
zum Diagnostizieren des Vorhandenseins von Chlamydia in einer biologischen
Probe, das die Verwendung eines erfindungsgemäßen DNA- oder RNA-Moleküls, eines
erfindungsgemäßen monospezifischen
Antikörpers
oder eines erfindungsgemäßen Polypeptids
beinhalten kann, und (v) ein Verfahren zum Aufreinigen eines erfindungsgemäßen Polypeptids
durch auf Antikörper
basierende Affinitätschromatographie
bereitgestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird weiter durch die nachstehende Beschreibung in Bezugnahme
auf Ausführungsformen
verstanden werden, die in den Zeichnungen gezeigt sind, in denen:
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1 die
Volllängen-Nukleotidsequenz
des 76 kDa-Proteingens (SEQ ID NO: 1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
des 76 kDa-Proteins aus Chlamydia pneumoniae (SEQ ID NO: 2) zeigt.
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2 die
Restriktionsenzymanalyse des 76 kDa-Proteingens von C. pneumoniae
zeigt.
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3 die
Nukleotidsequenz mit einem 3'-trunkierten
76 kDa-Proteingen und ihre entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz
aus Chlamydia pneumoniae zeigt (man beachte, dass die Nukleotide
1 bis 665 und 2122 bis 2238 nicht mit dem 76 kDa-Proteingen in Beziehung
stehen).
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4 die
Konstruktion und Elemente des Plasmids pCACPNM555a, das das Volllängen-76
kDa-Gen enthält,
zeigt.
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5 die
Konstruktion und Elemente des Plasmids pCAI555, das eine 5'-trunkierte Version
des 76 kDa-Gens enthält,
zeigt.
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6 die
Konstruktion und Elemente des Plasmids pCAD76kDa, das eine 3'-trunkierte Version
des 76kDa-Gens von 3 enthält, zeigt.
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7 einen
Schutz gegen eine Infektion mit C. pneumoniae durch pCACPNM555a
nach DNA-Immunisierung veranschaulicht.
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8 einen
Schutz gegen eine Infektion mit C. pneumoniae durch pCAI555 nach
DNA-Immunisierung veranschaulicht.
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9 einen
Schutz gegen eine Infektion mit C. pneumoniae durch pCAD76kDa nach
DNA-Immunisierung veranschaulicht. Für die 7 bis 9 sind
einzelne Datenpunkte für
jedes Tier (offene Rauten) als auch das Mittel und Standardabweichungen
für jede
Gruppe (ausgefüllte
Quadrate) gezeigt.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die nachstehenden Sequenzen beschrieben,
die erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind:
- SEQ ID NO: 1 ist die Volllängen-Sequenz des 76 kDa-Proteingens.
- SEQ ID NO: 2 ist die abgeleitete Volllängen-Aminosäuresequenz des 76 kDa-Proteins.
- SEQ ID NO: 3 ist die 5'-trunkierte
Nukleotidsequenz des 76 kDa-Proteingens.
- SEQ ID NO: 4 ist die 5'-trunkierte
Aminosäuresequenz
des 76 kDa-Proteins.
- SEQ ID NO: 5 ist die 3'-trunkierte
Nukleotidsequenz des 76 kDa-Proteingens.
- SEQ ID NO: 6 ist die 3'-trunkierte
Aminosäuresequenz
des 76 kDa-Proteins, das die Grundlage eines Immunschutzes durch
pCAD76kDa in 9 bildet.
- SEQ ID NO: 7 ist die Sequenz, die für ein Polypeptid kodiert, das
ein trunkiertes 76 kDa-Protein enthält. Unter Verwendung dieser
Sequenz als Matrize wurde ein Fragment durch PCR amplifiziert, um
einen Teil des Konstrukts pCAD76kDa auszubilden.
- SEQ ID NO: 8 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz eines trunkierten
76 kDa-Proteins, wie von pCAD76kDa exprimiert.
- SEQ ID NO: 9 ist der 5'-Primer,
der zum Klonieren des Volllängen-76
kDa-Proteingens und zum Amplifizieren des Volllängen-76 kDa-Proteingens für pCACPNM555a
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 10 ist der 3'-Primer,
der zum Klonieren des Volllängen-76
kDa-Proteingens und zum Amplifizieren des Volllängen-76 kDa-Proteingens für pCACPNM555a
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 11 ist der 5'-Primer,
der zum Amplifizieren des 5'-trunkierten
76 kDa-Proteingenfragments
für pCAI555
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 12 ist der 3'-Primer,
der zum Amplifizieren des 5'-trunkierten
76 kDa-Proteingenfragments
für pCAI555
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 13 ist der 5'-Primer,
der zum Amplifizieren des 3'-trunkierten
76 kDa-Proteingenfragments
für pCAD76kDa
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 14 ist der 3'-Primer,
der zum Amplifizieren des trunkierten 76 kDa-Proteingenfragments
für pCAD76
kDa verwendet wurde.
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Ein
offener Leserahmen (ORF), der für
das Chlamydien-76 kDa-Protein kodiert, wurde dem Genom für C. pneumoniae
identifiziert. Das Gen, das für
dieses Protein kodiert, und seine Fragmente wurden in Expressionsplasmide
inseriert und es wurde gezeigt, dass sie einen Immunschutz gegen
eine Chlamydien-Infektion verleihen. Dementsprechend kann dieses
76 kDa-Protein und verwandte Polypeptide zum Verhindern und Behandeln
einer Chlamydien-Infektion verwendet werden.
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Isolierte
Polynukleotide werden bereitgestellt, die für Chlamydia-Polypeptide kodieren,
deren Aminosäuresequenz
in den SEQ ID NO: 2, 4 und 6 gezeigt sind.
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Der
Begriff "isoliertes
Polynukleotid" wird
als ein Polynukleotid definiert, das aus der Umgebung entfernt wurde,
in der es natürlicherweise
auftritt. Zum Beispiel ist ein natürlich vorkommendes DNA-Molekül, das in
dem Genom eines lebenden Bakteriums oder als Teil einer Genbank
vorhanden ist, nicht isoliert, aber das gleiche Molekül, das von
dem übrigen
Teil des Bakteriengenoms abgetrennt ist, als ein Ergebnis z. B.
eines Klonierungsvorgangs (Amplifikation), ist isoliert. Typischerweise
ist ein isoliertes DNA-Molekül
frei von DNA-Bereichen (z. B. kodierenden Bereichen), mit denen
es direkt benachbart bei dem 5'-
oder 3'-Ende in
dem natürlich
vorkommenden Genom ist. Solche isolierten Polynukleotide können Teil
eines Vektors oder einer Zusammensetzung sein und können immer
noch als isoliert in der Weise sein, dass ein solcher Vektor oder
eine solche Zusammensetzung kein Teil der natürlichen Umgebung eines solchen
Polynukleotids ist.
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In
der Anmeldung ist ein Polynukleotid entweder RNA oder DNA (cDNA,
genomische DNA oder synthetische DNA) oder Modifikationen, Varianten,
Homologe oder Fragmente davon. Die DNA ist entweder doppelsträngig oder
einzelsträngig
und, falls einzelsträngig,
ist entweder der kodierende Strang oder der nicht kodierende (Antisense)-Strang.
Eine jegliche der Sequenzen, die für die in den SEQ ID NO: 1,
3 oder 5 gezeigten Polypeptide kodieren, ist (a) eine kodierende
Sequenz, (b) eine Ribonukleotidsequenz, die sich von einer Transkription
von (a) ableitet, oder (c) eine kodierende Sequenz, die die Redundanz
oder Degeneriertheit des genetischen Codes verwendet, um für die gleichen
Polypeptide zu kodieren. Unter "Polypeptid" oder "Protein" wird eine jegliche
Kette von Aminosäuren
verstanden, ungeachtet der Länge
oder posttranslationalen Modifikation (z. B. Glykosylierung oder
Phosphorylierung). Beide Begriffe werden austauschbar in der gegenwärtigen Anmeldung
verwendet.
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Aminosäuresequenzen
werden bereitgestellt, die homolog zu SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 sind.
Wie hierin verwendet, ist eine "homologe
Aminosäuresequenz" ein jegliches Polypeptid,
das insgesamt oder teilweise durch eine Nukleinsäuresequenz kodiert wird, die
bei 25–35°C unter der
kritischen Schmelztemperatur (Tm) an einen jeglichen Teil der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 hybridisiert. Eine homologe Aminosäuresequenz
ist eine, die sich von einer in SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 gezeigten
Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere konservative Aminosäuresubstitutionen unterscheidet.
Eine solche Sequenz umfasst auch serotypische Varianten (nachstehend
definiert) als auch Sequenzen, die Deletionen oder Insertionen enthalten,
die inhärente
Merkmale des Polypeptids wie Immunogenizität beibehalten. Vorzugsweise
ist eine solche Sequenz mindestens 75%, mehr bevorzugt 80% und am
meisten bevorzugt 90% identisch zu SEQ ID NO: 2, 4 oder 6.
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Homologe
Aminosäuresequenzen
beinhalten Sequenzen, die zu SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 identisch oder
im Wesentlichen identisch sind. Unter "im Wesentlichen identisch zu einer Aminosäuresequenz" wird eine Sequenz
verstanden, die mindestens 90%, vorzugsweise 95%, mehr bevorzugt
97% und am meisten bevorzugt 99% iden tisch zu einer Bezugsaminosäuresequenz
ist und die sich vorzugsweise von der Bezugssequenz durch mehrheitlich
konservative Aminosäuresubstitutionen
unterscheidet.
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Konservative
Aminosäuresubstitutionen
sind Substitutionen unter Aminosäuren
der gleichen Klasse. Diese Klassen beinhalten z. B. Aminosäuren mit
ungeladenen polaren Seitenketten, wie Asparagin, Glutamin, Serin,
Threonin und Tyrosin, Aminosäuren
mit basischen Seitenketten, wie Lysin, Arginin und Histidin, Aminosäuren mit
sauren Seitenketten, wie Asparaginsäure und Glutaminsäure, und
Aminosäuren
mit nicht polaren Seitenketten, wie Glycin, Alanin, Valin, Leucin,
Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin, Tryptophan und Cystein.
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Homologie
wird unter Verwendung einer Sequenzanalysensoftware wie Sequence
Analysis Software Package von der Genetics Computer Group, University
of Wisconsin Biotechnology Center, 1710 University Avenue, Madison,
WI 53705, gemessen. Aminosäuresequenzen
werden so angeordnet, um die Identität zu maximieren. Lücken können künstlich
in die Sequenz eingebracht werden, um eine passende Anordnung zu erreichen.
Sobald die optimale Anordnung festgestellt wurde, wird der Homologiegrad
dadurch ermittelt, dass alle Positionen, bei denen die Aminosäuren beider
Sequenzen identisch sind, relativ zu der Gesamtanzahl von Positionen
erfasst werden.
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Homologe
Polynukleotidsequenzen werden in einer ähnlichen Weise definiert. Vorzugsweise
ist eine homologe Sequenz eine, die mindestens 45%, mehr bevorzugt
60% und am meisten bevorzugt 85% identisch zu der kodierenden Sequenz
von SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 ist.
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Polypeptide
mit einer Sequenz, die zu SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 homolog ist, beinhalten
natürlich
vorkommende allelische Varianten als auch Mutanten oder jegliche
andere nicht natürlich
vorkommende Varianten, die die inhärenten Merkmale des Polypeptids
von SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 beibehalten.
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Wie
im Stand der Technik bekannt, ist eine allelische Variante eine
alternierende Form eines Polypeptids, die dadurch charakterisiert
ist, dass sie eine Substitution, Deletion oder Addition einer oder
mehrerer Aminosäuren
aufweist, die die biologische Funktion des Polypeptids nicht verändert. Unter "biologischer Funktion" wird die Funktion
des Polypeptids in den Zellen, in denen es natürlicherweise auftritt, verstanden,
selbst wenn die Funktion nicht notwendig für das Wachstum oder Überleben
der Zellen ist. Zum Beispiel ist die biologische Funktion eines
Purins, den Eintritt in Zellen von Verbindungen zu ermöglichen,
die in dem extrazellulären
Medium vorhanden sind. Eine biologische Funktion unterscheidet sich
von einer antigenen Eigenschaft. Ein Polypeptid kann mehr als eine
biologische Funktion aufweisen.
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Allelische
Varianten sind in der Natur sehr häufig. Zum Beispiel wird eine
Bakterienspezies wie C. pneumoniae gewöhnlich durch eine Vielzahl
von Stämmen
repräsentiert,
die sich von jedem anderen durch kleinere allelische Variationen
unterscheiden. Tatsächlich
kann ein Polypeptid, das die gleiche biologische Funktion in unterschiedlichen
Stämmen
erfüllt,
eine Aminosäuresequenz
(und Polynukleotidsequenz) aufweisen, die nicht identisch in einer
jeglichen der Stämme
ist. Trotz dieser Variation wurde eine Immunantwort, die sich allgemein
gegen viele allelische Varianten richtet, gezeigt. In Untersuchungen
des Chlamydien-Antigens MOMP tritt eine Kreuzstammantikörperbindung
zusammen mit einer Neutralisierung der Infektivität trotz
einer Aminosäuresequenzvariation
von MOMP von Stamm zu Stamm auf, was anzeigt, dass das MOMP, wenn
es als ein Immunogen verwendet wird, tolerant gegenüber Aminosäurevariationen
ist.
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Polynukleotide,
die für
homologe Polypeptide oder allelische Varianten kodieren, werden
durch Amplifikation mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) von genomischer
Bakterien-DNA, die durch herkömmliche Verfahren
extrahiert wurde, wieder gewonnen. Dies beinhaltet die Verwendung
von synthetischen Oligonukleotid-Primern, die zu stromaufwärts liegenden
und stromabwärts
liegenden Bereichen der 5'-
und 3'-Enden der kodierenden
Domäne
passen. Geeignete Primer werden gemäß der Nukleotidsequenzinformation,
die in der SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 bereitgestellt wird, entworfen.
Das Verfahren ist wie folgt: ein Primer wird ausgewählt, der
aus 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 25 Nukleotiden besteht. Es ist
vorteilhaft, Primer auszuwählen,
die C- und G-Nukleotide in einem Verhältnis enthalten, das ausreichend
ist, um eine wirksame Hybridisierung sicherzustellen, d. h. eine
Menge von C- und G-Nukleotiden von mindestens 40%, vorzugsweise
50% des gesamten Nukleotidgehalts. Eine Standard-PCR-Reaktion beinhaltet
typischerweise 0,5 bis 5 Einheiten an Taq-DNA-Polymerase pro 100 μl, 20 bis
200 μM an
jedem Desoxynukleotid, vorzugsweise bei äquivalenten Konzentrationen,
0,5 bis 2,5 mM Magnesium gegenüber
der Gesamtdesoxynukleotidkonzentration, 105 bis
106 Zielmoleküle und etwa 20 pmol eines jeden
Primers. Etwa 25 bis 50 PCR-Zyklen mit einer Anlagerungstempe ratur
von 15°C
bis 5°C
unter dem wirklichen Tm-Wert der Primer werden durchgeführt. Eine
stringentere Anlagerungstemperatur verbessert eine Unterscheidung
gegenüber
nicht korrekt angelagerten Primern und vermindert einen Einbau von
nicht korrekten Nukleotiden an dem 3'-Ende der Primer. Eine Denaturierungstemperatur
von 95°C
bis 97°C
ist typisch, obwohl höhere
Temperaturen für
eine Denaturierung von C+G-reichen Zielen geeignet sein können. Die
Anzahl von durchgeführten
Zyklen hängt
von der Anfangskonzentration der Zielmoleküle ab, obwohl typischerweise
mehr als 40 Zyklen nicht empfohlen werden, da nicht spezifische
Hintergrundprodukte dazu neigen, sich anzuhäufen.
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Ein
alternatives Verfahren zum Wiedergewinnen von Polynukleotiden, die
für homologe
Polypeptide oder allelische Varianten kodieren, ist durch Hybridisierungsscreening
einer DNA- oder RNA-Bibliothek. Hybridisierungsverfahren sind bekannt
und in Ausubel et al. (Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons
Inc., 1994), Silhavy et al. (Silhavy et al. Experiments with Gene
Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1984) und Davis et
al. (Davis et al. A Manual for Genetic Engineering: Advanced Bacterial Genetics,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1980) beschrieben. Wichtige
Parameter zum Optimieren von Hybridisierungsbedingungen sind in
einer Formel wiedergegeben, die verwendet wird, um die kritische Schmelztemperatur
zu erhalten, über
der sich zwei komplementäre
DNA-Strange voneinander
trennen (Casey & Davidson,
Nucl. Acid Res. (1997) 4: 1539). Für Polynukleotide mit einer
Länge von
etwa 600 Nukleotiden oder mehr ist diese Formel wie folgt: Tm =
81,5 + 0,41 × (%
G+C) + 16,6 log (Kationenkonzentration) – 0,63 × (% Formamid) – 600/Basenanzahl.
Unter geeigneten Stringenzbedingungen liegt die Hybridisierungstemperatur
(Th) etwa 20 bis 40°C,
20 bis 25°C
oder vorzugsweise 30 bis 40°C
unter dem berechneten Tm-Wert. Der Fachmann wird verstehen, dass
die optimale Temperatur und optimalen Salzbedingungen leicht bestimmt
werden können.
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Stringente
Bedingungen werden für
sowohl Vorhybridisierungs- als auch Hybridisierungsinkubationen (i)
innerhalb von 4–16
Stunden bei 42°C
in 6 × SSC
mit 50% Formamid oder (ii) innerhalb von 4–16 Stunden bei 65°C in einer
wässrigen
6 × SSC-Lösung (1
M NaCl, 0,1 M Natriumcitrat (pH-Wert von 7,0)) erreicht. Typischerweise
werden Hybridisierungsexperimente bei einer Temperatur von 60 bis
68°C, z.
B. 65°C,
durchgeführt.
Bei einer solchen Temperatur können
stringente Hybridisierungsbedingungen in 6 × SSC, vorzugsweise in 2 × SSC oder
1 × SSC,
mehr be vorzugt in 0,5 × SSC,
0,3 × SSC
oder 0,1 × SSC
(ohne Formamid) erreicht. 1 × SSC
enthält
0,15 M NaCl und 0,015 M Natriumcitrat.
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Geeignete
Homologe und Fragmente davon, die nicht natürlich auftreten, werden unter
Verwendung bekannter Verfahren zum Identifizieren von Bereichen
eines Antigens entwickelt, die wahrscheinlich Aminosäuresequenzänderungen
und/oder -deletionen tolerieren werden. Als ein Beispiel werden
homologe Polypeptide von verschiedenen Spezien verglichen. Konservierte
Sequenzen werden identifiziert. Je unterschiedlicher Sequenzen sind,
desto wahrscheinlicher werden Sequenzänderungen toleriert. Homologie
unter Sequenzen kann dadurch analysiert werden, dass z. B. der BLAST-Homologierecherchen-Algorithmus
von Altschul et al., Nucleic Acids Res., 25: 3389-3402 (1997), verwendet
wird. Alternativ dazu werden Sequenzen derart modifiziert, dass
sie reaktiver gegenüber
T- und/oder B-Zellen werden, basierend auf einer computergestützten Analyse
von vermutlichen T- oder B-Zell-Epitopen. Eine noch weitere Alternative
ist ein Mutieren eines spezifischen Aminosäurerestes oder einer spezifischen
Aminosäuresequenz
innerhalb des Polypeptids in vitro, sodann Screenen der mutierten
Polypeptide hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
eine Chlamydien-Infektion gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren zu verhindern oder zu behandeln.
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Ein
Fachmann wird leicht verstehen werden, dass durch Befolgen des nachstehend
beschriebenen Screening-Verfahrens ohne unangemessenes Experimentieren
bestimmt werden wird, ob ein spezifisches Homolog von SEQ ID NO:
2, 4 oder 6 beim Verhindern oder Behandeln einer Chlamydien-Infektion
verwendbar sein kann. Das Screening-Verfahren umfasst die Schritte:
- (i) Immunisieren eines Tiers, vorzugsweise
einer Maus, mit dem Testhomolog oder -fragment,
- (ii) Beimpfen des immunisierten Tiers mit Chlamydien und
- (iii) Selektieren derjenigen Homologe oder Fragmente, die einen
Schutz gegenüber
Chlamydien verleihen.
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Unter "Verleihen eines Schutzes" wird verstanden,
dass es eine Verminderung der Schwere irgendeiner der Wirkungen
einer Chlamydien-Infektion im Vergleich zu einem Kontrolltier, das
nicht mit dem Testhomolog oder -fragment immunisiert worden war,
auftritt.
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Polypeptidderivate
werden bereitgestellt, die Teilsequenzen von SEQ ID NO: 2, 4 oder
6, Teilsequenzen von Polypeptidsequenzen, die zu SEQ ID NO: 2, 4
oder 6 homolog sind, Polypeptide, die sich von Volllängen-Polypeptiden
durch innere Deletion ableiten und Fusionsproteine sind.
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Es
ist eine anerkannte Praxis auf dem Gebiet der Immunologie, Fragmente
und Varianten von Proteinimmunogenen als Vakzine zu verwenden, da
alles, was benötigt
wird, um eine Immunantwort auf ein Protein zu induzieren, ein kleiner
(z. B. 8 bis 10 Aminosäuren)
immunogener Bereich des Proteins ist. Es wurde gezeigt, dass verschiedene
kurze synthetische Peptide, die oberflächenexponierten Antigenen von
Pathogenen entsprechen, die von Chlamydien verschieden sind, wirksame
Vakzin-Antigene
gegenüber
ihren entsprechenden Pathogenen sind, z. B. ein Peptid mit 11 Resten
eines Mausbrusttumorvirus (Casey & Davidson,
Nucl. Acid Res. (1977) 4: 1539), ein Peptid mit 16 Resten des Semliki-Forest-Virus
(Snijders et al., 1991. J. Gen. Virol. 72: 557-565) und zwei überlappende
Peptide mit jeweils 15 Resten vom Hundeparvovirus (Langeveld et
al., Vaccine 12(15): 1473-1480, 1994).
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Dementsprechend
wird es einem Fachmann, der die gegenwärtige Beschreibung gelesen
hat, leicht ersichtlich sein, dass Teilsequenzen von SEQ ID NO:
2, 4 oder 6 oder ihre homologen Aminosäuresequenzen inhärent zu
den Volllängen-Sequenzen
sind und erfindungsgemäß gelehrt
werden. Solche Polypeptidfragmente weisen vorzugsweise eine Länge von
mindestens 12 Aminosäuren
auf. Vorteilhafterweise weisen sie eine Länge von mindestens 20 Aminosäuren, vorzugsweise
mindestens 50 Aminosäuren
und mehr bevorzugt mindestens 75 Aminosäuren und am meisten bevorzugt
mindestens 100 Aminosäuren
auf.
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Polynukleotide
mit 30 bis 600 Nukleotiden, die für Teilsequenzen von Sequenzen,
die zu SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 homolog sind, kodieren, werden durch
PCR-Amplifikation unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Parameter und unter Verwendung von Primern wieder gewonnen, die
zu Sequenzen stromaufwärts
und stromabwärts
der 5'- und 3'-Enden des zu amplifizierenden
Fragments passen. Das Matrizenpolynukleotid für eine solche Amplifikation
ist entweder das Volllängen-Polynukleotid,
das zu SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 homolog ist, oder ein Polynukleotid,
das in einem Gemisch von Polynukleotiden, wie eine DNA- oder RNA-Bibliothek
enthalten ist. Als ein alternatives Verfahren zum Wiedergewinnen
der Teilsequenzen wird eine Screeninghybridisierung unter den vorstehend
beschriebenen Bedingungen und unter Verwendung der Formel zum Berechnen
des Tm-Werts durchgeführt.
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Wenn
Fragmente mit 30 bis 600 Nukleotiden wieder gewonnen werden sollen,
wird der berechnete Tm-Wert durch Subtrahieren (600/Polynukleotidgröße in Basenpaaren)
korrigiert und die Stringenzbedingungen werden durch eine Hybridisierungstemperatur
definiert, die 5 bis 10°C
unter dem Tm-Wert liegt. Wenn Oligonukleotide mit weniger als 20
bis 30 Basen erhalten werden sollen, ist die Formel zum Berechnen
des Tm-Werts wie folgt: Tm = 4 × (G+C)
+ 2 (A+T). Zum Beispiel würde
ein 18-Nukleotid-Fragment
mit 50% G+C einen ungefähren
Tm-Wert von 54°C
aufweisen. Kurze Peptide, die Fragmente von SEQ ID NO: 2, 4 oder
6 oder ihren homologen Sequenzen sind, werden direkt durch chemische
Synthese erhalten (E. Gross und H. J. Meinhofer, 4 The Peptides:
Analysis, Synthesis, Biology; Modern Techniques of Peptide Synthesis,
John Wiley & Sons
(1981), und M. Bodanzki, Principles of Peptide Synthesis, Springer-Verlag
(1984)).
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Geeignete
Polypeptidderivate, z. B. Polypeptidfragmente, werden unter Verwendung
einer computergestützten
Analyse von Aminosäuresequenzen
entwickelt. Dies würde
vermutliche oberflächenexponierte
antigene Bereiche identifizieren (Hughes et al., 1992. Infect. Immun.
60(9): 3497). Eine Analyse von sechs Aminosäuresequenzen, die in SEQ ID
NO: 2, 4 oder 6 enthalten sind, basierend auf dem Produkt von Flexibilitäts- und
Hydrophobizitätsneigungen
unter Verwendung des Programms SEQSEE (Wishart DS, et al. "SEQSEE: a comprehensive
program suite for Protein sequence analysis." Comput Appl Biosci. 1994 Apr; 10(2):
121-32) kann potentielle B- und T-Zell-Epitope aufdecken, die als
eine Grundlage zum Selektieren geeigneter immunogener Fragmente
und Varianten verwendet werden können.
Diese Analyse verwendet eine angemessene Kombination von Merkmalen
der äußeren Oberfläche, die
wahrscheinlich von Antikörpern
erkannt wird. Vermutliche T-Zell-Epitope für die HLA-A0201-MHC-Unterklasse
können
durch Algorithmen aufgedeckt werden, die einen bei dem NIH entwickelten
Ansatz nachahmen (Parker KC et al. "Peptide binding to MHC class I molecules:
implications for antigenic Peptide prediction." Immunol Res 1995; 14(1): 34-57).
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Epitope,
die eine schützende
T-Zell-abhängige
Immunantwort induzieren, sind über
die gesamte Länge
des Polypeptids vorhanden. Jedoch können einige Epitope durch sekundäre und tertiäre Strukturen
des Polypeptids maskiert sein. Um solche maskierten Epitope aufzudecken,
werden innere Deletionen erzeugt, die viel der ursprünglichen
Proteinstruktur entfernen und die maskierten Epitope exponieren.
Solche inneren Deletionen bewirken manchmal den zusätzlichen
Vorteil eines Entfernens von immundominanten Bereichen hoher Variabilität unter
Stämmen.
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Polynukleotide,
die für
Polypeptidfragmente und Polypeptide mit großen inneren Deletionen kodieren, werden
unter Verwendung von Standardverfahren konstruiert (Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons Inc., 1994).
Solche Verfahren beinhalten Standard-PCR, inverse PCR, Restriktionsenzymbehandlung
von klonierten DNA-Molekülen
oder das Verfahren von Kunkel et al. (Kunkel et al. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1985) 82: 448). Komponenten für diese Verfahren und Anweisungen
für ihre
Verwendung sind leicht aus verschiedenen käuflichen Quellen wie Stratagene
erhältlich.
Sobald die Deletionsmutanten konstruiert wurden, werden sie hinsichtlich
ihrer Fähigkeit,
eine Chlamydien-Infektion zu verhindern oder zu behandeln, wie vorstehend
beschrieben getestet.
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Wie
hierin verwendet, ist ein Fusionspolypeptid eines, das ein Polypeptid
oder ein Polypeptidderivat, wie hierin beschrieben, enthält, das
an dem N- oder C-terminalen Ende an ein jegliches andere Polypeptid (hierin
nachstehend als ein Peptidschwanz bezeichnet) fusioniert ist. Ein
einfacher Weg zum Erhalten eines solchen Fusionspolypeptids besteht
in der Translation einer In-Frame-Fusion der Polynukleotidsequenzen,
d. h. eines Hybridgens. Das Hybridgen, das für das Fusionspolypeptid kodiert,
wird in einen Expressionsvektor inseriert, der zum Transformieren
oder Transfizieren einer Wirtszelle verwendet wird. Alternativ dazu
wird die Polynukleotidsequenz, die für das Polypeptid oder Polypeptidderivat
kodiert, in einen Expressionsvektor inseriert, in dem das Polynukleotid,
das für
den Peptidschwanz kodiert, bereits vorhanden ist. Solche Vektoren
und Anweisungen für
ihre Verwendung sind käuflich
erhältlich,
z. B. das pMal-c2- oder pMal-p2-System von New England Biolabs,
bei dem der Peptidschwanz ein Maltose-bindendes Protein ist, das
Glutathion-S-Transferase-System
von Pharmacia oder das von Novagen erhältliche His-Tag-System ist. Diese
und andere Expressionssysteme stellen geeignete Mittel zum weiteren
Aufreinigen von Polypeptiden und Derivaten, die erfindungsgemäß geeignet
sind, bereit.
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Ein
vorteilhaftes Beispiel eines Fusionspolypeptids ist eines, bei dem
das Polypeptid oder Homolog oder Fragment, wie hierin beschrieben,
an ein Polypeptid mit einer Adjuvans-Aktivität wie eine Untereinheit B von
entweder Choleratoxin oder Hitze-labilem E. coli-Toxin, fusioniert
ist. Eine weitere vorteilhafte Fusion ist eine, bei der das Polypeptid,
Homolog oder Fragment an ein starkes T-Zell-Epitop oder B-Zell-Epitop fusioniert ist.
Ein solches Epitop kann eines, das bekannt ist (z. B. das Hepatitis
B-Virus-Kernantigen, D. R. Millich et al., "Antibody production to the nucleo capsid
and envelope of the Hepatitis B virus primed by a single synthetic
T cell site", Nature.
1987. 329: 547-549), oder eines sein, das in einem weiteren Polypeptid,
wie hierin beschrieben, basierend auf einer computergestützten Analyse
von vermutlichen T- oder B-Zell-Epitopen, identifiziert worden ist. Übereinstimmend
mit diesem erfindungsgemäßen Aspekt
ist ein Fusionspolypeptid, das T- oder B-Zell-Epitope aus SEQ ID NO: 2, 4 oder 6 umfasst,
oder sein Homolog oder Fragment, wobei die Epitope sich von vielen
Varianten des Polypeptids oder Homologs oder Fragments ableiten,
wobei sich jede Variante von einer weiteren in seiner Lage und Sequenz
seines Epitops innerhalb des Polypeptids unterscheidet. Eine solche
Fusion ist beim Verhindern und Behandeln einer Chlamydien-Infektion
wirksam, da es die T- und B-Zellantwort auf das Gesamtpolypeptid,
-homolog oder -fragment optimiert.
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Um
eine Fusion zu bewirken, wird das Polypeptid an das N-, oder vorzugsweise
an das C-terminale Ende des Polypeptids mit einer Adjuvans-Aktivität oder T-
oder B-Zell-Epitop
fusioniert. Alternativ dazu wird ein Polypeptidfragment intern innerhalb
der Aminosäuresequenz
des Polypeptids mit Adjuvans-Aktivität inseriert. Das T- oder B-Zell-Epitop
kann auch intern in die Aminosäuresequenz
des erfindungsgemäßen Polypeptids inseriert
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
kodieren auch für
Hybridvorläuferpolypeptide
mit heterologen Signalpeptiden, die in erfindungsgemäße Polypeptide
reifen. Unter einem "heterologen
Signalpeptid" wird
ein Signalpeptid verstanden, das nicht in natürlich vorkommenden Vorläufern von
erfindungsgemäßen Polypeptiden
gefunden wird.
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Erfindungsgemäße Polynukleotidmoleküle, die
RNA, DNA oder Modifikationen oder Kombinationen davon beinhalten,
weisen verschiedene Anwendungen auf. Ein DNA-Molekül wird z.
B. (i) in einem Verfahren zum Herstellen des kodierten Polypeptids
in einem rekombinanten Wirtssystem, (ii) bei der Konstruktion von Vakzinvektoren
wie Pockenviren, die weiter in Verfahren und Zusammensetzungen zum
Verhindern und/oder Behandeln einer Chlamydien-Infektion verwendet
werden, (iii) als ein Vakzinmittel (als auch ein RNA-Molekül) in einer
nackten Form oder formuliert mit einem Zuführvehikel und (iv) bei der
Konstruktion von attenuierten Chlamydia-Stämmen,
die ein erfindungsgemäßes Polynukleotid überexprimieren
oder es in einer nicht toxischen, mutierten Form exprimieren, verwendet.
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Dementsprechend
umfasst ein zweiter erfindungsgemäßer Aspekt (i) eine Expressionskassette
mit einem erfindungsgemäßen DNA-Molekül, das unter
der Kontrolle der Elemente, die für eine Expression benötigt werden,
insbesondere unter der Kontrolle eines geeigneten Promotors, steht,
(ii) einen Expressionsvektor mit einer erfindungsgemäßen Expressionskassette,
(iii) eine prokaryotische oder eukaryotische Zelle, die mit einer erfindungsgemäßen Expressionskassette
und/oder einem erfindungsgemäßen Vektor
transformiert oder transfiziert ist, als auch (iv) ein Verfahren
zum Produzieren eines Polypeptids oder Polypeptidderivats, das durch
ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
kodiert wird, das ein Kultivieren einer prokaryotischen oder eukaryotischen
Zelle, die mit einer erfindungsgemäßen Expressionskassette und/oder
einem erfindungsgemäßen Vektor
transformiert oder transfiziert ist, unter Bedingungen, die eine
Expression des erfindungsgemäßen DNA-Moleküls ermöglichen,
und Wiedergewinnen des kodierten Polypeptids oder Polypeptidderivats
aus der Zellkultur beinhaltet.
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Ein
rekombinantes Expressionssystem wird aus prokaryotischen und eukaryotischen
Wirten ausgewählt.
Eukaryotische Wirte beinhalten Hefezellen (z. B. Saccharomyces cerevisiae
oder Pichia pastoris), Sängerzellen
(z. B. COS1-, NIH3T3- oder JEG3-Zellen), Arthropodenzellen (z. B.
Spodoptera frugiperda (SF9)-Zellen) und Pflanzenzellen. Ein bevorzugtes
Expressionssystem ist ein prokaryotischer Wirt wie E. coli. Bakterielle
und eukaryotische Zellen sind von einer Reihe von unterschiedlichen
Quellen erhältlich,
einschließlich
kommerzieller Quellen, z. B. der American Type Culture Collection
(ATCC, Rockville, Maryland). Kommerzielle Quellen von Zellen, die
zum Exprimieren von rekombinantem Protein verwendet werden, stellen
auch Anweisungen für
eine Verwendung der Zellen bereit.
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Die
Auswahl des Expressionssystems hängt
von den für
das exprimierte Polypeptid gewünschten Merkmalen
ab. Zum Beispiel kann es verwendbar sein, um ein erfindungsgemäßes Polypeptid
in einer besonderen lipidierten Form oder einer jeglichen anderen
Form zu produzieren.
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Ein
Fachmann würde
leicht verstehen, dass nicht erwartet werden würde, dass alle Vektoren und
Expressionskontrollsysteme und Wirte gleichermaßen gut die erfindungsgemäßen Polynukleotide
exprimieren. Mit den nachstehend beschriebenen Richtlinien kann
jedoch eine Selektion von Vektoren, Expressionskontrollsequenzen
und Wirten ohne unangemessenes Experimentieren und ohne Abweichung
von dem Umfang der Erfindung durchgeführt werden.
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Beim
Selektieren eines Vektors muss der Wirt derart ausgewählt werden,
dass er mit dem Vektor kompatibel ist, der in ihm existiert und
möglicherweise
in ihm repliziert. Überlegungen
werden hinsichtlich der Vektorkopienanzahl, der Fähigkeit
zum Kontrollieren der Kopienanzahl, der Expression von anderen Proteinen
wie antibiotischer Resistenz angestellt. Beim Selektieren einer
Expressionskontrollsequenz werden eine Reihe von Variablen berücksichtigt.
Unter den wichtigen Variablen sind die relative Stärke der
Sequenz (z. B. die Fähigkeit,
eine Expression unter verschiedenen Bedingungen zu betreiben), die
Fähigkeit,
die Sequenzfunktion zu steuern, die Kompatibilität zwischen dem zu exprimierenden
Polynukleotid und der Kontrollsequenz (z. B. Sekundärstrukturen
werden berücksichtigt,
um Haarnadelstrukturen zu vermeiden, die eine wirksame Transkription
verhindern). Beim Selektieren des Wirts werden unizelluläre Wirte
selektiert, die mit dem ausgewählten Vektor
kompatibel, hinsichtlich jeglichen möglichen toxischen Wirkungen
des exprimierten Produkts tolerant, fähig zum wirksamen Sekretieren
des exprimierten Produkts, falls so gewünscht, fähig zum Exprimieren des Produkts
in der gewünschten
Konformation, fähig,
maßstäblich vergrößert zu
werden, und zum leichten Aufreinigen des Endprodukts fähig sind.
-
Die
Auswahl der Expressionskassette hängt von dem selektierten Wirtsystem
als auch von den für
das exprimierte Polypeptid gewünschten
Merkmalen ab. Typischerweise beinhaltet eine Expressionskassette
einen Promotor, der in dem selektierten Wirtsystem funktionell ist
und konstitutiv oder induzierbar sein kann, eine Ribosombindungsstelle,
ein Start-Codon (ATG), falls erforderlich, einen Bereich, der für ein Signalpeptid,
z. B. ein Lipidierungssignalpeptid, kodiert, ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül, ein Stopp-Codon
und gegebenenfalls einen 3'-terminalen
Bereich (Translations- und/oder Transkriptionsterminator). Der Signalpeptid-kodierende
Bereich ist benachbart zu dem erfindungsgemäßen Polynukleotid und befindet
sich in einem geeigneten Leserahmen. Der für das Signalpeptid kodierende
Bereich ist homolog oder heterolog zu dem DNA-Molekül, das für das reife
Polypeptid kodiert, und ist mit dem Sekretionsapparat des für eine Expression
verwendeten Wirts kompatibel. Der offene Leserahmen, der durch das
erfindungsgemäße DNA-Molekül, allein
oder zusammen mit dem Signalpeptid, konstituiert wird, befindet
sich unter der Kontrolle des Promotors, so dass eine Transkription
und Translation in dem Wirtsystem auftritt. Promotoren und Signalpeptid-kodierende
Bereiche sind bekannt und dem Fachmann erhältlich und beinhalten z. B.
den Promotor von Salmonella typhimurium (und Derivate), der durch
Arabinose induzierbar ist (Promotor araB) und in gramnegativen Bakterien
wie E. coli funktionell ist (wie in der
US-PS 5,028,530 und in Cagnon et al.
(Cagnon et al., Protein Engineering (1991) 4(7): 843) beschrieben),
den Promotor des Gens des Bakteriophagen T7, das für eine RNA-Polymerase kodiert,
der in einer Reihe von E. coli-Stämmen funktionell ist, die T7-Polymerase exprimieren
(beschrieben in der
US-PS 4,952,496 ),
das OspA-Lipidierungssignalpeptid, und das RlpB-Lipidierungssignalpeptid
(Takase et al., J. Bact. (1987) 169: 5692).
-
Die
Expressionskassette ist typischerweise Teil eines Expressionsvektors,
der für
seine Fähigkeit,
in dem ausgewählten
Expressionssystem zu replizieren, selektiert wird. Expressionsvektoren
(z. B. Plasmide oder virale Vektoren) können z. B. aus denjenigen ausgewählt werden,
die in Pouwels et al. (Cloning Vectors: A Laboratory Manual 1985,
Ergänzung
1987) beschrieben worden sind. Geeignete Expressionsvektoren können von
verschiedenen kommerziellen Quellen erworben werden.
-
Verfahren
zum Transformieren/Transfizieren von Wirtszellen mit Expressionsvektoren
sind bekannt und hängen
von dem selektierten Wirtsystem ab, wie in Ausubel et al. (Ausubel
et al., Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons Inc., 1994)
beschrieben.
-
Nach
Expression wird ein rekombinantes erfindungsgemäßes Polypeptid (oder ein Polypeptidderivat) produziert
und verbleibt in dem intrazellulären
Kompartiment, wird in das extrazelluläre Medium oder in den periplasmatischen
Raum sekretiert/ausgeschieden oder wird in die zelluläre Membran
eingebettet. Das Polypeptid wird in einer im Wesentlichen aufgereinigten
Form aus dem Zellextrakt oder aus dem Überstand nach Zentrifugation
der rekombinanten Zellkultur wieder gewonnen. Typischerweise wird
das rekombinante Polypeptid durch auf Antikörper basierende Affinitätsaufreinigung
oder durch andere bekannte Verfahren aufgereinigt, die leicht durch
einen Fachmann angepasst werden können, wie eine Fusion des Polynukleotids,
das für das
Polypeptid oder sein Derivat kodiert, an eine kleine affinitätsbindende
Domäne.
Antikörper,
die zum Immunaffinitätsaufreinigen
der erfindungsgemäßen Polypeptide
verwendbar sind, werden wie nachstehend beschrieben erhalten.
-
Ein
erfindungsgemäßes Polynukleotid
kann auch als ein Vakzin verwendbar sein. Es gibt zwei Hauptwege,
entweder unter Verwendung eines viralen oder bakteriellen Wirts
als ein Genzufuhrvehikel (Lebendvakzinvektor) oder Verabreichen
des Gens in einer freien Form, z. B. inseriert in ein Plasmid. Eine
therapeutische oder prophylaktische Wirksamkeit eines erfindungsgemäßen Polynukleotids
wird wie nachstehend beschrieben evaluiert.
-
Dementsprechend
stellt ein dritter erfindungsgemäßer Aspekt
(i) einen Vakzinvektor wie ein Pockenvirus mit einem erfindungsgemäßen DNA-Molekül, das unter
der Kontrolle von Elementen steht, die für eine Expression benötigt werden,
(ii) eine Zusammensetzung, die einen erfindungsgemäßen Vakzinvektor
zusammen mit einem Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst, insbesondere (iii) eine pharmazeutische Zusammensetzung
mit einer therapeutisch oder prophylaktisch wirksamen Menge eines
erfindungsgemäßen Vakzinvektors,
(iv) ein Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort gegen Chlamydia
in einem Säuger
(z. B. einem Menschen, alternativ kann das Verfahren in Veterinäranwendungen
zum Behandeln oder Verhindern einer Chlamydia-Infektion von Tieren,
z. B. Katzen oder Vögeln,
verwendet werden), das ein Verabreichen an den Säuger einer immunogen wirksamen
Menge eines erfindungsgemäßen Vakzinvektors
umfasst, um eine schützende
oder therapeutische Immunantwort gegenüber Chlamydia hervorzurufen,
und insbesondere (v) ein Verfahren zum Verhindern und/oder Behandeln
einer Infektion mit Chlamydia (z. B. C. trachomatis, C. psittaci,
C. pneumonia, C. pecorum), die ein Verabreichen einer prophylaktischen
oder therapeutischen Menge eines erfindungsgemäßen Vakzinvektors an ein infiziertes
Individuum beinhaltet, bereit. Zusätzlich umfasst der dritte erfindungsgemäße Aspekt
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Vakzinvektors bei der Herstellung
eines Medikaments zum Verhindern und/oder Behandeln einer Chlamydia-Infektion.
-
Wie
hierin verwendet, exprimiert ein Vakzinvektor ein oder mehrere erfindungsgemäße Polypeptide oder
Derivate. Der Vakzinvektor kann zusätzlich ein Cytokin, wie Interleukin-2
(IL-2) oder Interleukin-12 (IL-12), exprimieren, dass die Immunantwort
(Adjuvans-Wirkung) verstärkt.
Es wird verstanden, dass eine jegliche der zu exprimierenden Komponenten
unter die Kontrolle von Elementen platziert wird, die für eine Expression
in einer Säugerzelle
benötigt
werden.
-
Konsistent
mit dem dritten erfindungsgemäßen Aspekt
ist eine Zusammensetzung, die mehrere Vakzinvektoren umfasst, wobei
ein jeglicher von diesem zum Exprimieren eines erfindungsgemäßen Polypeptids oder
Derivats fähig
ist. Eine Zusammensetzung kann auch einen Vakzinvektor, der zum
Exprimieren eines zusätzlichen
Chlamydia-Antigens oder einer Untereinheit, eines Fragments, Homologs,
einer Mu tanten oder eines Derivats davon, fähig ist, gegebenenfalls zusammen
mit einem Cytokin wie IL-2 oder IL-12 umfassen.
-
Vakzinierungsverfahren
zum Behandeln oder Verhindern einer Infektion in einem Säuger umfassen eine
Verwendung eines erfindungsgemäßen Vakzinvektors,
der über
einem jeglichen herkömmlichen
Weg verabreicht werden soll, insbesondere an eine mukosale (z. B.
okkulare, intranasale, orale, gastritische, pulmonare, intestinale,
rektale, vaginale oder Harnweg-)Oberfläche oder über den parenteralen (z. B.
subkutanen, intradermalen, intramuskulären, intravenösen oder
intraperitonealen) Weg. Bevorzugte Wege hängen von der Auswahl des Vakzinvektors
ab. Eine Behandlung kann in einer einzigen Dosis oder wiederholt
bei Intervallen erfolgen. Die geeignete Dosierung hängt von
verschiedenen Parametern ab, die vom Fachmann verstanden werden,
wie dem Vakzinvektor selbst, dem Verabreichungsweg oder dem Zustand
des zu vakzinierenden Säugers
(Gewicht, Alter und dergleichen).
-
Lebendvakzinvektoren,
die im Stand der Technik erhältlich
sind, beinhalten virale Vektoren wie Adenoviren und Pockenviren
als auch bakterielle Vektoren, z. B. Shigella, Salmonella, Vibrio
cholerae, Lactobacillus, Bacille bilié de Calmette-Guérin (BOG)
und Streptococcus.
-
Ein
Beispiel eines Adenovirus-Vektors als auch eines Verfahrens zum
Konstruieren eines Adenovirus-Vektors, der zum Exprimieren eines
erfindungsgemäßen DNA-Moleküls fähig ist,
sind in der
US-PS 4,920,209 beschrieben.
Pockenvirusvektoren beinhalten Vaccinia- und Kanarienpockenvirus,
die in der
US-PS 4,722,848 bzw.
US-PS 5,364,773 beschrieben sind.
(Vgl. auch z. B. Tartaglia et al., Virology (1992) 188: 217 für eine Beschreibung
eines Vaccinia-Virus-Vektors und Taylor et al., Vaccine (195) 13:
539 für
eine Referenz eines Kanarienpockenvirus.) Pockenvirusvektoren, die
zum Exprimieren eines erfindungsgemäßen Polynukleotids fähig sind,
werden durch homologe Rekombination erhalten, wie in Kieny et al.,
Nature (1984) 312: 163 beschrieben, so dass das erfindungsgemäße Polynukleotid
in das virale Genom unter geeigneten Bedingungen für eine Expression
in Sängerzellen
inseriert wird. Im Allgemeinen kann die Dosis eines viralen Vakzinvektors
für eine
therapeutische oder prophylaktische Verwendung etwa 1 × 10
4 bis etwa 1 × 10
11 vorteilhafterweise etwa
1 × 10
7 bis etwa 1 × 10
10,
vorzugsweise etwa 1 × 10
7 bis etwa 1 × 10
9 Plaque
bildende Einheiten pro kg betragen. Vorzugsweise werden virale Vektoren
parenteral, z. B. in drei Dosen mit vierwöchigem Abstand, verabreicht.
Es ist bevorzugt, eine Zugabe eines chemischen Adjuvans zu einer
Zusammensetzung, die einen erfindungsgemäßen viralen Vektor enthält, und
dadurch Minimieren der Immunantwort auf den viralen Vektor selbst
zu vermeiden.
-
Nicht
toxigene, mutierte Stämme
von Vibrio cholerae, die als ein orales Lebendvakzin verwendbar sind,
sind bekannt. Mekalanos et al., Nature (1983) 306: 551 und die
US-PS 4,882,278 beschreiben
Stämme, bei
denen eine wesentliche Menge der kodierenden Sequenz jeder der zwei
ctxA-Allele deletiert wurde, so dass kein funktionelles cholerae-Toxin
produziert wird. Die
WO 92/11354 beschreibt
einen Stamm, bei dem der irgA-Lokus durch Mutation inaktiviert ist.
Diese Mutation kann in einem einzigen Stamm mit ctx4-Mutationen kombiniert
werden. Die
WO 94/01533 beschreibt
eine Deletionsmutante, der funktionelle ctx4- und attRS1-DNA-Sequenzen fehlen.
Diese mutierten Stämme
sind genetisch manipuliert, um heterologe Antigene zu exprimieren,
wie in der
WO 94/19482 beschrieben.
Eine wirksame Vakzindosis eines Stamms von Vibrio cholerae, die
zum Exprimieren eines Polypeptids oder Polypeptidderivats fähig ist,
dass von einem erfindungsgemäßen DNA-Molekül kodiert
wird, enthält
etwa 1 × 10
5 bis etwa 1 × 10
9,
vorzugsweise etwa 1 × 10
6 bis etwa 1 × 10
8 lebensfähige Bakterien
in einem Volumen, das für
den selektierten Verabreichungsweg geeignet ist. Bevorzugte Verabreichungswege
beinhalten alle mukosalen Wege. Am meisten bevorzugt werden diese
Vektoren intranasal oder oral verabreicht.
-
Attenuierte
Stämme
von Salmonella typhimurium, die für eine rekombinante Expression
von heterologen Antigenen genetisch manipuliert sind oder nicht,
und deren Verwendung als orale Vakzine sind in Nakayama et al. (Bio/Technology
(1988) 6: 693) und in der
WO
92/11361 beschrieben. Bevorzugte Verabreichungswege beinhalten
alle mukosalen Wege. Am meisten bevorzugt werden diese Vektoren
intranasal oder oral verabreicht.
-
Andere
bakterielle Stämme,
die als Vakzinvektoren im Zusammenhang mit der Erfindung verwendet werden,
sind für
Shigella flexneri in High et al., EMBO (1992) 11: 1991 und Sizemore
et al., Science (1995) 270: 299, für Streptococcus gordonii in
Medaglini et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1995) 92: 6868, und
für Bacille
Calmette Guerin in Flynn J. L., Cell. Mol. Biol. (1994) 40 (Ergänzung I):
31, der
WO 88/06626 ,
WO 90/00594 ,
WO 91/13157 ,
WO 92/01796 und
WO 92/21376 beschrieben.
-
In
bakteriellen Vektoren wird das erfindungsgemäße Polynukleotid in das bakterielle
Genom inseriert oder verbleibt im freien Zustand als Teil eines
Plasmids.
-
Die
Zusammensetzung, die einen erfindungsgemäßen bakteriellen Vakzinvektor
umfasst, kann ferner ein Adjuvans beinhalten. Eine Reihe von Adjuvanzien
sind dem Fachmann bekannt. Bevorzugte Adjuvanzien werden selektiert,
wie nachstehend bereitgestellt.
-
Dementsprechend
stellt ein vierter erfindungsgemäßer Aspekt
(i) eine Zusammensetzung, die ein erfindungsgemäßes Polynukleotid zusammen
mit einem Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst, (ii) eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine therapeutisch
oder prophylaktisch wirksame Menge eines erfindungsgemäßen Polynukleotids
umfasst, (iii) ein Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort gegen
Chlamydia in einem Säuger
durch Verabreichung einer immunogen wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen Polynukleotids
zum Auslösen
einer schützenden
Immunantwort gegen Chlamydia, und insbesondere (iv) ein Verfahren
zum Verhindern und/oder Behandeln einer Infektion mit Chlamydia
(z. B. C. trachomatis, C. psittaci, C. pneumoniae oder C. pecorum)
durch Verabreichen einer prophylaktischen oder therapeutischen Menge
eines erfindungsgemäßen Polynukleotids
an ein infiziertes Individuum bereit. Zusätzlich umfasst der vierte erfindungsgemäße Aspekt
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polynukleotids bei der
Herstellung eines Medikaments zum Verhindern und/oder Behandeln
einer Chlamydia-Infektion. Eine bevorzugte Verwendung beinhaltet
die Verwendung eines DNA-Moleküls,
das unter Bedingungen für
eine Expression in einer Säugerzelle
platziert ist, insbesondere in einem Plasmid, das nicht zum Replizieren
in Säugerzellen
und zum im Wesentlichen Integrieren in ein Säugergenom fähig ist.
-
Eine
Verwendung der erfindungsgemäßen Polynukleotide
beinhaltet deren Verabreichung an einen Säuger als ein Vakzin für therapeutische
oder prophylaktische Zwecke. Solche Polynukleotide werden in der Form
von DNA als Teil eines Plasmids verwendet, der nicht fähig ist,
sich in einer Säugerzelle
zu replizieren, und nicht fähig
ist, sich in das Säugergenom
zu integrieren. Typischerweise wird ein solches DNA-Molekül unter
die Kontrolle eines Promotors gestellt, der für eine Expression in einer
Säugerzelle
geeignet ist. Der Promotor fungiert entweder ubiquitär oder gewebespezifisch.
Beispiele für
nicht gewebespezifische Promotoren beinhalten den frühen Cytomegalovirus(CMV)-Promotor
(der in der
US-PS 4,168,062 beschrieben
ist) und den Rous-Sarcoma-Virus-Promotor (der in Norton & Coffin, Molec.
Cell Biol. (1985) 5: 281 beschrieben ist). Ein Beispiel eines gewebespezifischen
Promotors ist der Desmin-Promotor, der eine Expression in Muskelzellen
lenkt (Li et al., Gene (1989) 78: 243, Li & Paulin, J. Biol. Chem. (1991) 266:
6562 und Li & Paulin,
J. Biol. Chem. (1993) 268: 10403). Eine Verwendung von Promotoren
ist dem Fachmann bekannt. Geeignete Vektoren sind in zahlreichen
Publikationen, insbesondere in der
WO
94/21797 und Hartikka et al., Human Gene Therapy (1996)
7: 1205, beschrieben.
-
Erfindungsgemäße Polynukleotide,
die als Vakzine verwendet werden, kodieren entweder einen Vorläufer oder
eine reife Form des entsprechenden Polypeptids. In der Vorläuferform
ist das Signalpeptid entweder homolog oder heterolog. In dem letzteren
Fall wird eine eukaryotische Leitsequenz wie die Leitsequenz des
gewebespezifischen Plasminogenfaktors (tPA) bevorzugt.
-
Wie
hierin verwendet, enthält
eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
ein oder mehrere Polynukleotide mit gegebenenfalls mindestens einem
zusätzlichen
Polynukleotid, das für
ein weiteres Chlamydia-Antigen kodiert, wie Urease-Untereinheit
A, B oder beide, oder ein Fragment, Derivat, eine Mutante oder ein
Analogon davon. Die Zusammensetzung kann also ein zusätzliches
Polynukleotid enthalten, das für
ein Cytokin, wie Interleukin-2 (IL-2) oder Interleukin-12 (IL-12)
kodiert, so dass die Immunantwort verstärkt wird. Diese zusätzlichen
Polynukleotide werden unter die geeignete Kontrolle für eine Expression
gestellt. Vorteilhafterweise sind erfindungsgemäße DNA-Moleküle und/oder
zusätzliche
DNA-Moleküle,
die in die gleiche Zusammensetzung eingeschlossen werden sollen,
in dem gleichen Plasmid vorhanden.
-
Standardtechniken
der Molekularbiologie zum Herstellen und Aufreinigen von Polynukleotiden
werden bei der Herstellung von erfindungsgemäßen Polynukleotidtherapeutika
verwendet. Für
eine Verwendung als Vakzin wird ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
gemäß verschiedener
nachstehend beschriebener Verfahren formuliert.
-
Ein
Verfahren verwendet das Polynukleotid in einer nackten Form, frei
von jeglichen Zufuhrvehikeln. Ein solches Polynukleotid wird einfach
in einer physiologisch annehmbaren Lösung wie steriler Salzlösung oder
steril gepufferter Salzlösung
mit oder ohne einen Träger
verdünnt.
Wenn vorhanden, ist der Träger
vorzugsweise isoton, hypoton oder schwach hyperton und weist eine
relativ niedrige ionische Stärke
auf, wie von einer Sucroselösung
bereitgestellt, z. B. eine Lösung
mit 20% Sucrose.
-
Ein
alternatives Verfahren verwendet das Polynukleotid in Verbindung
mit Mitteln, die eine zelluläre Aufnahme
unterstützen.
Beispiele solcher Mittel sind (i) Chemika lien, die eine zelluläre Permeabilität modifizieren,
wie Bupivakain (vgl. z. B. die
WO
94/16737 ), (ii) Liposome für eine Einkapselung des Polynukleotids oder
(iii) kationische Lipide oder Silica-, Gold- oder Wolframmikropartikel,
die selbst mit den Polynukleotiden assoziieren.
-
Anionische
und neutrale Liposome sind auf dem Gebiet bekannt (vgl. z. B. Liposomes:
A Practical Approach, RPC New Ed, IRL Press (1990), für eine detaillierte
Beschreibung von Verfahren zum Herstellen von Liposomen) und sind
zum Zuführen
eines großen
Bereichs von Produkten, einschließlich Polynukleotiden, verwendbar.
-
Kationische
Lipide sind auch auf dem Fachgebiet bekannt und werden üblicherweise
für eine
Genzufuhr verwendet. Solche Lipide beinhalten Lipofectin
TM, das auch als DOTMA (N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid)
bekannt ist, DOTAP (1,2-Bis(oleyloxy)-3-(trimethylammonio)propan), DDAB
(Dimethyldioctadecylammoniumbromid), DOGS (Dioctadecylamidologlycylspermin)
und Cholesterinderivate wie DC-Chol (3-beta-(N-(N',N'-Dimethylaminomethan)carbamoyl)cholesterin).
Eine Beschreibung dieser kationischen Lipide findet sich in der
EP 187,702 ,
WO 90/11092 ,
US-PS 5,283,185 ,
WO 91/15501 ,
WO 95/26356 und
US-PS
5,527,928 . Kationische Lipide für eine Genzufuhr werden vorzugsweise
in Verbindung mit einem neutralen Lipid wie DOPE (Dioleylphosphatidylethanolamin)
verwendet, wie in der
WO 90/11092 als Beispiel
beschrieben.
-
Eine
Formulierung mit kationischen Liposomen kann gegebenenfalls andere
transfektionserleichternde Verbindungen enthalten. Eine Reihe von
diesen sind in der
WO 93/18759 ,
WO 93/19768 ,
WO 94/25608 und
WO 95/02397 beschrieben. Sie beinhalten
Sperminderivate, die zum Erleichtern des Transports von DNA durch
die nukleäre
Membran verwendbar sind (vgl. z. B. die
WO 93/18759 ), und membranpermeabilisierende Verbindungen
wie GALA, Gramicidin S und kationische Gallensäuresalze (vgl. z. B. die
WO 93/19768 ).
-
Gold-
oder Wolframmikropartikel werden für eine Genzufuhr verwendet,
wie in der
WO 91/00359 ,
WO 93/17706 und in Tang
et al. Nature (1992) 356: 152 beschrieben. Das Mikropartikel-beschichtete
Polynukleotid wird über
intradermale oder intraepidermale Wege unter Verwendung einer nadelfreien
Injektionsvorrichtung ("gene
gun") injiziert,
wie denjenigen, die in der
US-PS
4,945,050 ,
US-PS 5,015,580 und
in der
WO 94/24263 beschrieben
sind.
-
Die
Menge an DNA, die in einem Vakzinempfänger verwendet werden soll,
hängt z.
B. von der Stärke des
in dem DNA-Konstrukt verwendeten Promotors, der Immunogenizität des exprimierten
Genprodukts, den Zustand des für
eine Verabreichung vorgesehenen Säugers (z. B. dem Gewicht, Alter
und allgemeinen Gesundheitszustands des Säugers), der Verabreichungsart
und dem Typ der Formulierung ab. Allgemein kann eine therapeutisch
oder prophylaktisch wirksame Dosis von etwa 1 μg bis etwa 1 mg, vorzugsweise
etwa 10 μg
bis etwa 800 μg
und mehr bevorzugt etwa 25 μg
bis etwa 250 μg
an erwachsene Menschen verabreicht werden. Die Verabreichung kann
in einer einzelnen Dosis oder wiederholt bei Intervallen erreicht
werden.
-
Der
Verabreichungsweg ist ein jeglicher herkömmlicher Weg, der auf dem Vakzingebiet
verwendet wird. Als allgemeine Richtschnur wird ein erfindungsgemäßes Polynukleotid über eine
mukosale Oberfläche, z.
B. einer okkularen, intranasalen, pulmonalen, oralen, intestinalen,
rektalen, vaginalen und Harnwegoberfläche, oder über einen parenteralen Weg,
z. B. über
einen intravenösen,
subkutanen, intraperitonealen, intradermalen, intraepidermalen oder
intramuskulären
Weg, verabreicht. Die Wahl eines Verabreichungswegs hängt von
der Formulierung ab, die selektiert wird. Ein Polynukleotid, das
in Verbindung mit Bupivakain formuliert ist, wird vorteilhafterweise
in Muskeln verabreicht. Wenn ein neutrales oder anionisches Liposom
oder ein kationisches Lipid wie DOTMA oder DC-Chol verwendet wird,
kann die Formulierung vorteilhafterweise über intravenöse, intranasale
(Aerosolisation), intramuskuläre,
intradermale und subkutane Wege injiziert werden. Ein Polynukleotid
in einer nackten Form kann vorteilhafterweise über die intramuskulären, intradermalen
oder subkutanen Wege verabreicht werden.
-
Obwohl
nicht absolut benötigt,
kann eine solche Zusammensetzung auch ein Adjuvans enthalten. Falls
so, ist ein systemisches Adjuvans, das keine gleichzeitige Verabreichung
benötigt,
um eine Adjuvans-Wirkung zu zeigen, bevorzugt, wie z. B. QS21, das
in der
US-PS 5,057,546 beschrieben
ist.
-
Die
Sequenzinformation, die erfindungsgemäß bereitgestellt wird, ermöglicht die
Entwicklung von spezifischen Nukleotidsonden und -primern, die für diagnostische
Zwecke verwendet werden. Dementsprechend stellt ein fünfter erfindungsgemäßer Aspekt
eine Nukleotidsonde oder -primer mit einer Sequenz bereit, die sich in
einer in SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 gezeigten Sequenz findet oder durch
die Degeneriertheit des genetischen Codes davon abgeleitet ist.
-
Der
Begriff "Sonde", wie erfindungsgemäß verwendet,
betrifft Moleküle
von DNA (vorzugsweise einzelsträngig)
oder RNA (oder Modifikationen oder Kombinationen davon), die unter
den stringenten Bedingungen, wie vorstehend definiert, an Nukleinsäuremoleküle mit SEQ
ID NO: 1, 3 oder 5 oder an Sequenzen, die zu SEQ ID NO: 1, 3 oder
5 homolog sind, oder an ihre komplementäre oder Antisense-Sequenz hybridisieren. Allgemein
sind Sonden signifikant kürzer
als Volllängen-Sequenzen.
Solche Sonden beinhalten etwa 5 bis etwa 100, vorzugsweise etwa
10 bis etwa 80 Nukleotide. Insbesondere weisen Sonden Sequenzen
auf, die mindestens 75%, vorzugsweise mindestens 85%, mehr bevorzugt
95% homolog zu einem Teil von SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 sind oder die
komplementär
zu solchen Sequenzen sind. Sonden können modifizierte Basen wie
Inosin, Methyl-5-desoxycytidin, Desoxyuridin, Dimethylamino-5-desoxyuridin
oder Diamino-2,6-purin enthalten. Zucker- oder Phosphatreste können auch
modifiziert oder substituiert sein. Zum Beispiel kann ein Desoxyriboserest
durch ein Polyamid ersetzt sein (Nielsen et al., Science (1991)
254: 1497) und Phosphatreste können
durch Estergruppen wie Diphosphat-, Alkyl-, Arylphosphonat- und
Phosphorothioatester ersetzt sein. Zusätzlich kann die 2'-Hydroxylgruppe an Ribonukleotiden durch
Einschluss solcher Gruppen wie Alkylgruppen modifiziert sein.
-
Erfindungsgemäße Sonden
werden in diagnostischen Tests als Fang- oder Nachweissonden verwendet.
Solche Fangsonden werden herkömmlicherweise
auf einem Festträger
direkt oder indirekt durch kovalente Mittel oder durch passive Adsorption
immobilisiert. Eine Nachweissonde wird durch einen Nachweismarker ausgewählt aus
radioaktiven Isotopen, Enzymen wie Peroxidase, alkalischer Phosphatase
und Enzymen, die zum Hydrolysieren eines chromogenen, fluorogenen
oder lumineszenten Substrats fähig
sind, Verbindungen, die chromogen, fluorogen oder lumineszent sind,
Nukleotidbasenanaloga und Biotin, markiert.
-
Erfindungsgemäße Sonden
werden in einer jeglichen herkömmlichen
Hybridisierungstechnik wie Dot Blot (Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (1982) Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, New York), Southern Blot (Southern J.
Mol. Biol. (1975) 98: 503), Northern Blot (identisch zu Southern
Blot mit der Ausnahme, dass RNA als ein Ziel verwendet wird) oder
der Sandwichtechnik (Dunn et al., Cell (1977) 12: 23) verwendet.
Die letztere Technik beinhaltet die Verwendung einer spezifischen
Fangsonde und/oder einer spezifischen Nachweissonde mit Nukleotidsequenzen,
die sich mindestens teilweise voneinander unterscheiden.
-
Ein
Primer ist eine Sonde mit gewöhnlich
etwa 10 bis etwa 40 Nukleotiden, die zum Starten einer enzymatischen
Polymerisation von DNA in einem Amplifikationsverfahren (z. B. PCR),
in einem Verlängerungsverfahren
oder in einem Verfahren einer reversen Transkription verwendet wird.
Primer, die in diagnostischen Verfahren verwendet werden, die PCR
beinhalten, werden durch bekannte Verfahren markiert.
-
Wie
hierin beschrieben, werden erfindungsgemäß auch (i) ein Reagenz, das
eine erfindungsgemäße Sonde
umfasst, zum Nachweisen und/oder Identifizieren des Vorhandenseins
von Chlamydia in einem biologischen Material, (ii) ein Verfahren
zum Nachweisen und/oder Identifizieren des Vorhandenseins von Chlamydia
in einem biologischen Material, bei dem (a) eine Probe von dem biologischen
Material wieder gewonnen wird oder sich davon ableitet, (b) DNA
oder RNA von dem Material extrahiert und denaturiert wird und (c)
einer erfindungsgemäßen Sonde,
z. B. einer Fang-, Nachweissonde oder beidem, unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen ausgesetzt wird, so dass eine Hybridisierung
nachgewiesen wird, und (iii) ein Verfahren zum Nachweisen und/oder
Identifizieren des Vorhandenseins von Chlamydia in einem biologischen
Material umfasst, bei dem (a) eine Probe von dem biologischen Material
wieder gewonnen wird oder sich davon ableitet, (b) DNA davon extrahiert
wird, (c) die extrahierte DNA mit mindestens einem und vorzugsweise
zwei erfindungsgemäßen Primer
versetzt wird und durch Polymerasekettenreaktion amplifiziert wird
und (d) das amplifizierte DNA-Fragment produziert wird.
-
Es
ist offensichtlich, dass eine Offenbarung von Polynukleotidsequenzen
von SEQ ID NO: 1, 3 oder 5, seinen Homologen und Teilsequenzen ihre
entsprechenden Aminosäuresequenzen
ermöglichen.
Dementsprechend stellt ein sechster erfindungsgemäßer Aspekt
ein im Wesentlichen aufgereinigtes Polypeptid oder Polypeptidderivat
mit einer Aminosäuresequenz
bereit, die durch ein erfindungsgemäßes Polynukleotid kodiert wird.
-
Ein "im Wesentlichen aufgereinigtes
Polypeptid", wie
hierin verwendet, wird als ein Polypeptid definiert, das von der
Umgebung abgetrennt ist, in der es natürlich auftritt und/oder das
frei von dem Hauptteil der Polypeptide ist, die in der Umgebung
vorhanden sind, in der es synthetisiert wurde. Zum Beispiel ist
ein im Wesentlichen aufgereinigtes Polypeptid frei von cytoplasmatischen
Polypeptiden. Der Fachmann würde
leicht verstehen, dass die erfindungsgemäßen Polypeptide aus einer natürli chen
Quelle, d. h. einem Chlamydia-Stamm, aufgereinigt sein oder durch
rekombinante Mittel produziert werden können.
-
Konsistent
mit dem sechsten erfindungsgemäßen Aspekt
sind Polypeptide, Homologe oder Fragmente, die modifiziert oder
behandelt sind, um deren Immunogenizität in einem Zieltier zu erhöhen, in
dem das Polypeptid, Homolog oder Fragmente einen Schutz gegen Chlamydia
verleihen sollen. Solche Modifikationen oder Behandlungen beinhalten:
Aminosäuresubstitutionen
mit einem Aminosäurederivat
wie 3-Methylhistidin, 4-Hydroxyprolin, 5-Hydroxylysin, etc., Modifikationen
oder Deletionen, die nach Präparation
des Polypeptids, Homologs oder Fragments durchgeführt werden,
wie die Modifikation von freien Amino-, Carboxyl- oder Hydroxylseitengruppen
der Aminosäuren.
-
Eine
Identifizierung von Homologen, Polypeptiden oder Polypeptidderivaten,
die durch erfindungsgemäße Polynukleotide
kodiert werden und die eine spezifische Antigenizität aufweisen,
wird durch Screenen auf Kreuzreaktivität mit einem Antiserum erreicht,
das gegen das Bezugspolypeptid mit einer Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 1,
3 oder 5 gerichtet ist. Das Verfahren ist wie folgt: ein monospezifisches
Hyperimmunantiserum wird gegen ein aufgereinigtes Bezugspolypeptid,
ein Fusionspolypeptid (z. B. ein Expressionsprodukt von MBP-, GST-
oder His-Tag-Systemen, wobei die Beschreibung und Anweisungen für eine Verwendung
davon in den Invitrogen-Benutzerhandbüchern für pcDNA3.1/Myc-His(+) A, B
und C und für
das Proteinaufreinigungssytem XpressTM enthalten
sind) oder ein synthetisches Peptid, das antigen sein soll, gerichtet.
Falls ein Antiserum gegen ein Fusionspolypeptid gerichtet wird,
werden zwei unterschiedliche Fusionssysteme verwendet. Spezifische
Antigenizität
kann gemäß einer
Reihe von Verfahren bestimmt werden, einschließlich Western Blot (Towbin
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1979) 76: 4350), Dot Blot und
ELISA, wie nachstehend beschrieben.
-
In
einem Western Blot-Assay wird das zu screenende Produkt, entweder
als eine aufgereinigte Präparation
oder ein Gesamtextrakt aus E. coli, einer SDS-Page-Elektrophorese
unterzogen, wie von Laemmli (Nature (1970) 227: 680) beschrieben.
Nach Übertragung
auf eine Nitrocellulosemembran wird das Material weiter mit dem
monospezifischen Hyperimmunantiserum inkubiert, das in einem Bereich
von Verdünnungen
von etwa 1:5 bis etwa 1:5000, vorzugsweise etwa 1:100 bis etwa 1:500
verdünnt
wird. Eine spezifische Antigenizität wird gezeigt, sobald eine
Bande, die dem Produkt entspricht, eine Reaktivität bei einer
jeglichen der Verdünnungen
in dem vorstehenden Bereich zeigt.
-
In
einem ELISA-Assay wird das zu screenende Produkt vorzugsweise als
das beschichtende Antigen verwendet. Eine aufgereinigte Präparation
wird bevorzugt, obwohl ein Gesamtzellextrakt auch verwendet werden
kann. Kurz gesagt, werden etwa 100 μl einer Präparation bei etwa 10 μg Protein
pro ml in Wells einer 96-Well-Polycarbonat-ELISA-Platte verteilt.
Die Platte wird zwei Stunden bei 37°C sodann bei 4°C über Nacht inkubiert.
Die Platte wird mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) mit 0,05% Tween
20 (PBS/Tween-Puffer) gewaschen. Die Wells werden mit 250 μl PBS mit
1% Rinderserumalbumin (BSA) gesättigt,
um ein nicht spezifisches Antikörperbinden
zu verhindern. Nach einstündiger
Inkubation bei 37°C
wird die Platte mit PBS/Tween-Puffer gewaschen. Das Antiserum wird
seriell in PBS/Tween-Puffer
mit 0,5% BSA verdünnt.
100 μl der
Verdünnungen
werden pro Well zugegeben. Die Platte wird 90 Minuten bei 37°C inkubiert,
gewaschen und gemäß Standardverfahren
evaluiert. Zum Beispiel wird ein Ziegen-Anti-Kaninchen-Peroxidase-Konjugat zu den Wells
gegeben, wenn spezifische Antikörper
gegen Kaninchen gerichtet wurden. Eine Inkubation erfolgt 90 Minuten
bei 37°C
und die Platte wird gewaschen. Die Reaktion wird mit dem geeigneten
Substrat entwickelt und die Reaktion wird durch Kolorimetrie (die
Absorption wird spektrophotometrisch gemessen) gemessen. Unter den
vorstehenden experimentellen Bedingungen wird eine positive Reaktion
durch O.D.-Werte gezeigt, die größer sind
als diejenigen eines Kontrollserums ohne Immunisierung.
-
In
einem Dot Blot-Assay wird ein aufgereinigtes Produkt bevorzugt,
obwohl ein Gesamtzellextrakt auch verwendet werden kann. Kurz gesagt,
wird eine Lösung
des Produkts bei etwa 100 μg/ml
seriell zweifach in 50 mM Tris-HCl (pH-Wert von 7,5) verdünnt. 100 μl jeder Verdünnung werden
auf eine Nitrocellulosemembran von 0,45 μm aufgetragen, die sich in einer
96-Well-Dot Blot-Vorrichtung (Biorad) befindet. Der Puffer wird durch
Anwenden von vermindertem Druck an das System entfernt. Wells werden
durch Zugabe von 50 mM Tris-HCl (pH-Wert von 7,5) gewaschen und
die Membran wird luftgetrocknet. Die Membran wird in Blockpuffer (50
mM Tris-HCl (pH-Wert von 7,5), 0,15 M NaCl, 10 g/l Magermilch) gesättigt und
mit einer Antiserum-Verdünnung
von etwa 1:50 bis etwa 1:5000, vorzugsweise etwa 1:500 inkubiert.
Die Reaktion wird gemäß Standardverfahren
deutlich gemacht. Zum Beispiel wird ein Ziegen-Anti-Kaninchen-Peroxidase-Konjugat
zu den Wells gegeben, wenn Kaninchenantikörper verwendet werden. Eine
Inkubation erfolgt 90 Minuten bei 37°C und der Blot wird gewaschen.
Die Reaktion wird mit dem geeigneten Substrat entwickelt und abgestoppt.
Die Reaktion wird visuell durch das Auftreten eines farbigen Punkts,
z. B. durch Kolorimetrie, gemessen. Unter den vorstehenden experimentellen
Bedingungen wird eine positive Reaktion gezeigt, sobald ein farbiger
Punkt mit einer Verdünnung
von mindestens etwa 1:5, vorzugsweise mindestens etwa 1:500 assoziiert
ist.
-
Eine
therapeutische oder prophylaktische Wirksamkeit eines erfindungsgemäßen Polypeptids
oder Derivats kann wie nachstehend beschrieben evaluiert werden.
Ein siebter erfindungsgemäßer Aspekt
stellt (i) eine Zusammensetzung, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
zusammen mit einem Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst, insbesondere (ii) eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Menge eines
erfindungsgemäßen Polypeptids
enthält,
(iii) ein Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort gegen Chlamydia
in einem Säuger
durch Verabreichen an den Säuger
einer immunogen wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen Polypeptids,
um eine schützende
Immunantwort gegen Chlamydia hervorzurufen, und insbesondere (iv)
ein Verfahren zum Verhindern und/oder Behandeln einer Infektion
mit Chlamydia (z. B. C. trachomatis, C. psittaci, C. pneumoniae
oder C. pecorum) durch Verabreichen einer prophylaktischen oder
therapeutischen Menge eines erfindungsgemäßen Polypeptids an ein infiziertes
Individuum bereit. Zusätzlich
umfasst der siebte erfindungsgemäße Aspekt
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polypeptids bei der Herstellung
eines Medikaments zum Verhindern und/oder Behandeln einer Chlamydia-Infektion.
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Wie
hierin verwendet, werden die erfindungsgemäßen immunogenen Zusammensetzungen
durch herkömmliche
Wege, die auf dem Vakzingebiet bekannt sind, insbesondere an eine
mukosale (z. B. okkulare, intranasale, pulmonale, orale, gastritische,
intestinale, rektale, vaginale oder Harnweg-)Oberfläche oder über den
parenteralen (z. B. subkutanen, intradermalen, intramuskulären, intravenösen oder
intraperitonealen) Weg verabreicht. Die Wahl des Verabreichungsweges
hängt von
einer Reihe von Parametern ab, wie dem mit dem Polypeptid assoziierten
Adjuvans. Falls ein mukosales Adjuvans verwendet wird, ist der intranasale
oder orale Weg bevorzugt. Falls eine Lipidformulierung oder eine
Aluminiumverbindung verwendet wird, ist der parenterale Weg bevorzugt,
wobei der subkutane oder intramuskuläre Weg am meisten bevorzugt
ist. Die Wahl hängt auch
von der Art des Vakzinmittels ab. Zum Beispiel wird ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
das an CTP oder LTB fusioniert ist, am besten an eine mukosale Oberfläche verabreicht.
-
Wie
hierin verwendet, enthält
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ein oder mehrere erfindungsgemäße Polypeptide
oder Derivate. Die Zusammensetzung enthält gegebenenfalls mindestens
ein zusätzliches
Chlamydia-Antigen oder eine Untereinheit, ein Fragment, Homolog,
eine Mutante oder ein Derivat davon.
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Für eine Verwendung
in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
wird ein Polypeptid oder Derivat davon in oder mit Liposomen, vorzugsweise
neutralen oder anionischen Liposomen, Mikrosphären, ISCOMS oder Virus-artigen
Partikeln (VLPs) formuliert, um eine Zufuhr zu erleichtern und/oder
die Immunantwort zu erhöhen.
Diese Verbindungen sind dem Fachmann leicht erhältlich. Zum Beispiel vgl. Liposomes:
A Practical Approach, RCP New Ed, IRL Press (1990).
-
Adjuvanzien,
die von Liposomen und dergleichen verschieden sind, werden auch
verwendet und sind bekannt. Adjuvanzien können vor einer schnellen Verteilung
durch Absondern davon in ein lokales Depot schützen oder sie können Substanzen
enthalten, die den Wirt stimulieren, Faktoren zu sekretieren, die
für Makrophagen
und andere Komponenten des Immunsystems chemotaktisch sind: Eine
geeignete Selektion kann geeigneterweise durch den Fachmann z. B.
aus denjenigen, die nachstehend (unter dem elften erfindungsgemäßen Aspekt)
beschrieben sind, erfolgen.
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Eine
Behandlung wird in einer einzigen Dosis oder wiederholt, wie benötigt, bei
Intervallen erfolgen, wie es leicht durch den Fachmann bestimmt
werden kann. Zum Beispiel folgen auf eine Grundimmunisierungsdosis
("priming dose") drei Boosterdosen
bei wöchentlichen
oder monatlichen Intervallen. Eine geeignete Dosis hängt von
zahlreichen Parametern ab, einschließlich des Empfängers (z.
B. Erwachsener oder Säugling) des
spezifischen Vakzinantigens, des Wegs und der Häufigkeit einer Verabreichung,
des Vorhandenseins/Fehlens oder Typs des Adjuvans und der gewünschten
Wirkung (z. B. Schutz und/oder Behandlung), wie es durch den Fachmann
bestimmt werden kann. Allgemein wird ein erfindungsgemäßes Vakzin-Antigen
durch einen mukosalen Weg in einer Menge von etwa 10 μg bis etwa
500 mg, vorzugsweise etwa 1 mg bis etwa 200 mg verabreicht. Für den parenteralen
Verabreichungsweg übersteigt
die Dosis gewöhnlich
nicht etwa 1 mg, vorzugsweise etwa 100 μg.
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Wenn
als Vakzinmittel verwendet, können
die erfindungsgemäßen Polynukleotide
und Polypeptide sequenziell als Teil eines Vielschrittimmunisierungsverfahrens
verwendet werden. Zum Beispiel wird ein Säuger anfangs mit einem erfindungsgemäßen Vakzinvektor
wie einem Pockenvirus, z. B. über
den parenteralen Weg, grundimmunisiert ("primed") und sodann zweimal mit dem Polypeptid,
das durch den Vakzinvektor kodiert wird, z. B. über den mukosalen Weg, verstärkt ("boosted"). In einem weiteren
Beispiel werden Liposomen, die mit einem erfindungsgemäßen Polypeptid
oder Derivat assoziiert sind, auch zum Grundimmunisieren verwendet, wobei
ein Verstärken
mukosal unter Verwendung eines löslichen
erfindungsgemäßen Polypeptids
oder Derivats zusammen mit einem mukosalen Adjuvans (z. B. LT) durchgeführt wird.
-
Ein
erfindungsgemäßes Polypeptidderivat
wird auch gemäß dem siebten
Aspekt als ein diagnostisches Reagenz zum Nachweisen des Vorhandenseins
von Anti-Chlamydia-Antikörpern,
z. B. in einer Blutprobe, verwendet. Solche Polypeptide weisen eine
Länge von
etwa 5 bis etwa 80, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 50 Aminosäuren auf.
Sie sind entweder markiert oder nicht markiert, abhängig von
dem diagnostischen Verfahren. Diagnostische Verfahren, die ein solches
Reagenz beinhalten, sind nachstehend beschrieben.
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Nach
Expression eines erfindungsgemäßen DNA-Moleküls wird
ein Polypeptid oder Polypeptidderivat produziert und unter Verwendung
bekannter Labortechniken aufgereinigt. Wie vorstehend beschrieben,
kann das Polypeptid oder Polypeptidderivat als ein Fusionsprotein
produziert werden, das einen fusionierten Schwanz enthält, der
eine Aufreinigung erleichtert. Das Fusionsprodukt wird verwendet,
um einen kleinen Säuger,
z. B. eine Maus oder ein Kaninchen zu immunisieren, um Antikörper gegen
das Polypeptid oder Polypeptidderivat bereitzustellen (monospezifische
Antikörper).
Dementsprechend stellt ein achter erfindungsgemäßer Aspekt einen monospezifischen
Antikörper
bereit, der an ein erfindungsgemäßes Polypeptid
oder Polypeptidderivat bindet.
-
Unter
einem "monospezifischen
Antikörper" wird ein Antikörper verstanden,
der fähig
ist, mit einem einzigartigen natürlich
vorkommenden Chlamydia-Polypeptid zu reagieren. Ein erfindungsgemäßer Antikörper ist
entweder polyklonal oder monoklonal. Monospezifische Antikörper können rekombinant,
z. B. chimär
(z. B. durch einen variablen Bereich mit Mausursprung begründet, der
mit einem menschlichen konstanten Bereich assoziiert ist), humanisiert
(ein menschliches immunglobulin konstantes Rückgrat zusammen mit einem hypervariablen
Bereich eines tierischen, z. B. murinen, Ursprungs) und/oder einzelkettig
sein. Sowohl polyklonale als auch monospezifische Antikörper können auch
in der Form von Immunglobulinfragmenten, z. B. F(ab)'2- oder
Fab-Fragmente, vorliegen. Die erfindungsgemäßen Antikörper sind von einem jeglichen
Isotyp, z. B. IgG oder IgA, und polyklonale Antikörper sind
von einem einzigen Isotyp oder ein Gemisch von Isotypen.
-
Antikörper gegen
die erfindungsgemäßen Polypeptide,
Homologen oder Fragmente werden durch Immunisieren eines Säugers mit
einer Zusammensetzung erzeugt, die das Polypeptid, Homolog oder
Fragment umfasst. Solche Antikörper
können
polyklonal oder monoklonal sein. Verfahren zum Erzeugen von polyklonalen
oder monoklonalen Antikörper
sind bekannt. Für
eine Übersicht
vergleiche "Antibodies,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Hrsg. E. Harlow
und D. Lane (1988), und D. E. Yelton et al., 1981. Ann. Rev. Biochem.
50: 657-680. Für
monoklonale Antikörper
vgl. Kohler & Milstein
(1975) Nature 256: 495-497.
-
Die
erfindungsgemäßen Antikörper, die
gegen ein erfindungsgemäßes Polypeptid
oder Polypeptidderivat gerichtet werden, werden produziert und unter
Verwendung von immunologischen Standardassays, z. B. Western Blot-Analyse,
Dot Blot-Assay oder ELISA (vgl. z. B. Coligan et al., Current Protocols
in Immunology (1994) John Wiley & Sons,
Inc., New York, NY) identifiziert. Die Antikörper werden in diagnostischen
Verfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins eines Chlamydia-Antigens
in einer Probe wie einer biologischen Probe verwendet. Die Antikörper werden
auch in Affinitätschromatographie
zum Aufreinigen eines erfindungsgemäßen Polypeptids oder Polypeptidderivats
verwendet. Wie weiter nachstehend beschrieben, können solche Antikörper in
prophylaktischen und therapeutischen passiven Immunisierungsverfahren
verwendet werden.
-
Dementsprechend
stellt ein neunter erfindungsgemäßer Aspekt
(i) ein Reagenz zum Nachweisen des Vorhandenseins von Chlamydia
in einer biologischen Probe, das einen erfindungsgemäßen Antikörper, ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
oder Polypeptidderivat enthält,
und (ii) ein diagnostisches Verfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins
von Chlamydia in einer biologischen Probe durch In-Kontakt-Bringen
der biologischen Probe mit einem erfindungsgemäßen Antikörper, einem erfindungsgemäßen Polypeptid
oder Polypeptidderivat, so dass sich ein Immunkomplex bildet, und
Nachweisen eines solchen Komplexes, um das Vorhandensein von Chlamydia
in der Probe oder dem Organismus, von dem sich die Probe ableitet,
bereit.
-
Der
Fachmann wird leicht verstehen, dass der Immunkomplex zwischen einer
Komponente der Probe und dem Antikörper, Polypeptid oder Polypeptidderivat,
was auch immer verwendet wird, ausgebildet wird und dass ein jegliches
nicht gebundenes Material vor einem Nachweisen des Komplexes entfernt
wird. Es wird verstanden, dass ein Polypeptidreagenz zum Nachweisen
des Vorhandenseins von Anti-Chlamydia-Antikörpern in
einer Probe, z. B. einer Blutprobe, verwendbar ist, während ein
erfindungsgemäßer Antikörper zum
Screenen einer Probe, wie einem gastritischen Extrakt oder Biopsie,
auf das Vorhandensein von Chlamydia-Polypeptiden verwendet wird.
-
Für diagnostische
Anwendungen liegt das Reagenz (d. h. der erfindungsgemäße Antikörper, das
erfindungsgemäße Polypeptid
oder Polypeptidderivat) entweder in einem freien Zustand vor oder
ist an einen Festträger
wie ein Röhrchen,
ein Kügelchen
oder einem anderen herkömmlichen
Träger,
der auf dem Gebiet verwendet wird, immobilisiert. Eine Immobilisierung
wird unter Verwendung von direkten oder indirekten Mitteln erreicht.
Direkte Mittel beinhalten passive Adsorption (nicht kovalentes Binden)
oder kovalentes Binden zwischen dem Träger und dem Reagenz. Unter
einem "indirekten
Mittel" wird verstanden,
dass eine Anti-Reagenz-Verbindung, die mit einem Reagenz wechselwirkt,
zuerst an den Festträger
angebunden wird. Zum Beispiel kann, falls ein Polypeptidreagenz
verwendet wird, ein Antikörper,
der daran bindet, als ein Anti-Reagenz dienen, mit der Maßgabe, dass
er an ein Epitop bindet, das nicht bei der Erkennung von Antikörpern in
biologischen Proben beteiligt ist. Indirekte Mittel können auch
ein Ligand-Rezeptor-System verwenden, zum Beispiel bei dem ein Molekül wie ein
Vitamin auf das Polypeptidreagenz gepfropft ist und der entsprechende
Rezeptor an der Festphase immobilisiert ist. Dies wird durch das
Biotin-Streptavidin-System veranschaulicht. Alternativ dazu wird
ein Peptidschwanz chemisch oder durch genetisches Manipulieren an
das Reagenz angefügt
und das gepfropfte oder fusionierte Produkt durch passive Adsorption
oder kovalente Bindung an den Peptidschwanz immobilisiert.
-
Solche
diagnostischen Mittel können
in einem Kit enthalten sein, der auch Anweisungen für eine Verwendung
umfasst. Das Reagenz ist mit einem Nachweismittel markiert, das
den Nachweis des Reagenzes ermöglicht,
wenn es an sein Ziel gebunden ist. Das Nachweismittel kann ein fluoreszierendes
Mittel wie ein Fluoresceinisocyanat oder Fluoresceinisothiocyanat
oder ein Enzym wie Meerrettichperoxidase oder Luciferase oder alkalische
Phosphatase oder ein radioaktives Element wie 125I
oder 51Cr sein.
-
Dementsprechend
stellt ein zehnter erfindungsgemäßer Aspekt
ein Verfahren zum Aufreinigen aus einer biologischen Probe eines
erfindungsgemäßen Polypeptids
oder Polypeptidderivats bereit, das ein Durchführen einer auf Antikörper basierenden
Affinitätschromatographie
mit der biologischen Probe beinhaltet, wobei der Antikörper ein
monospezifischer erfindungsgemäßer Antikörper ist.
-
Für eine Verwendung
in einem erfindungsgemäßen Aufreinigungsverfahren
ist der Antikörper
entweder polyklonal oder monospezifisch und vorzugsweise ist er
von dem IgG-Typ. Aufgereinigte IgGs werden aus einem Antiserum unter
Verwendung von Standardverfahren (vgl. z. B. Coligan et al., Current
Protocols in Immunology (1994) John Wiley & Sons, Inc., New York, NY) präpariert.
Herkömmliche
Chromatographieträger wie
auch Standardverfahren zum Pfropfen von Antikörpern sind in z. B. Antibodies:
A Laboratory Manual, D. Lane, E. Harlow, Hrsg. (1998), beschrieben
und nachstehend angegeben.
-
Kurz
gesagt, wird eine biologische Probe, wie ein Extrakt von C. pneumoniae,
vorzugsweise in einer Pufferlösung,
auf ein chromatographisches Material, das vorzugsweise mit dem Puffer äquilibriert
ist, der zum Verdünnen
der biologischen Probe verwendet wurde, aufgetragen, so dass dem
erfindungsgemäßen Polypeptid
oder Polypeptidderivat (d. h. dem Antigen) ermöglicht wird, auf das Material
zu adsorbieren. Das chromatographische Material, wie ein Gel oder
ein Harz, das an einen erfindungsgemäßen Antikörper gekoppelt ist, liegt in
etwa entweder einer Chargen-artigen Form oder als eine Säule vor.
Die nicht gebundenen Komponenten werden herausgewaschen und das
Antigen wird sodann mit einem geeigneten Elutionspuffer, wie einem Glycinpuffer,
oder einem Puffer mit einem chaotropen Mittel, z. B. Guanidin-HCl,
oder mit Hochsalzkonzentration (z. B. 3 M MgCl2)
eluiert. Eluierte Fraktionen werden wieder gewonnen und das Vorhandensein
des Antigens wird nachgewiesen, z. B. durch Messen der Absorption
bei 280 nm.
-
Ein
elfter erfindungsgemäßer Aspekt
stellt (i) eine Zusammensetzung, die einen monospezifischen erfindungsgemäßen Antikörper zusammen
mit einem Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst, (ii) eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine therapeutisch
oder prophylaktisch wirksame Menge eines monospezifischen erfindungsgemäßen Antikörpers umfasst,
und (iii) ein Verfahren zum Behandeln oder Verhindern einer Infektion
mit Chlamydia (z. B. C. trachomatis, C. psittaci, C. pneumoniae
oder C. pecorum) durch Verabreichen einer therapeutischen oder prophylaktischen
Menge eines erfindungsgemäßen monospezifischen
Antikörpers an
ein infiziertes Individuum bereit. Zusätzlich umfasst der elfte erfindungsgemäße Aspekt
die Verwendung eines erfindungsgemäßen monospezifischen Antikörpers bei
der Herstellung eines Medikaments zum Behandeln oder Verhindern
einer Chlamydia-Infektion.
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Der
monospezifische Antikörper
ist entweder polyklonal oder monoklonal, vorzugsweise von dem IgA-Isotyp
(vorherrschend). Bei einer passiven Immunisierung wird der Antikörper an
eine mukosale Oberfläche
eines Säugers,
z. B. die gastritische Mukosa, z. B. oral oder intragastrikal, vorteilhafterweise
in Gegenwart eines Bicarbonatpuffers, verabreicht. Alternativ erfolgt
eine systemische Verabreichung, die keinen Bicarbonatpuffer benötigt. Ein
erfindungsgemäßer monospezifischer
Antikörper
wird als eine einzige aktive Komponente oder als ein Gemisch mit
mindestens einem monospezifischen Antikörper, der für ein unterschiedliches Chlamydia-Polypeptid spezifisch
ist, verabreicht. Die Menge an Antikörper und der spezifische verwendete
Dosierungsplan werden leicht durch den Fachmann bestimmt. Zum Beispiel
sind eine tägliche
Verabreichung von etwa 100 bis 1000 mg an Antikörper über eine Woche oder drei Dosen
pro Tag an etwa 100 bis 1000 mg an Antikörpern über zwei oder drei Wochen wirksame
Dosierungspläne
für die
meisten Zwecke.
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Therapeutische
oder prophylaktische Wirksamkeit werden unter Verwendung von Standardverfahren, z.
B. durch Messen einer Induktion einer mukosalen Immunantwort oder
Induktion einer schützenden
und/oder therapeutischen Immunität,
unter Verwendung von z. B. dem C. pneumoniae-Mausmodell evaluiert.
Der Fachmann wird leicht anerkennen, dass der Stamm von C. pneumoniae
des Modells durch einen anderen Chlamydia-Stamm ersetzt werden kann.
Zum Beispiel wird die Wirksamkeit von DNA-Molekülen und Polypeptiden aus C.
pneumoniae vorzugsweise in einem Mausmodell evaluiert, das einen
Stamm von C. pneumoniae verwendet. Ein Schutz wird durch Vergleichen
des Grads der Chlamydia-Infektion zu dem einer Kontrollgruppe bestimmt.
Ein Schutz wird gezeigt, wenn eine Infektion im Vergleich zu der
Kontrollgruppe vermindert ist. Eine solche Evaluierung erfolgt für erfindungsgemäße Polynukleotide,
Vakzinvektoren, Polypeptide und Derivate davon als auch Antikörper.
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Adjuvanzien,
die in einer jeglichen der vorstehend beschriebenen Vakzinzusammensetzungen
verwendbar sind, sind wie folgt.
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Adjuvanzien
für eine
parenterale Verabreichung beinhalten Aluminiumverbindungen, wie
Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Aluminiumhydroxyphosphat.
Das Antigen wird mit der Aluminiumverbindung gemäß Standardprotokollen präzipitiert
oder darauf adsorbiert. Andere Adjuvanzien, wie RIBI (ImmunoChem,
Hamilton, MT) werden bei einer parenteralen Verabreichung verwendet.
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Adjuvanzien
für eine
mukosale Verabreichung beinhalten bakterielle Toxine, z. B. das
Choleratoxin (CT), das hitzelabile Toxin (LT) von E. coli, das Toxin
A von Clostridium difficile und das pertussis-Toxin (PT) oder Kombinationen,
Untereinheiten, Toxoide oder Mutanten davon, wie eine aufgereinigte
Präparation
von nativen Choleratoxin-Untereinheit B (CTB). Fragmente, Homologe,
Derivate und Fusionen an ein jegliches dieser Toxine sind auch geeignet,
mit der Maßgabe,
dass sie eine Adjuvans-Aktivität
beibehalten. Vorzugsweise wird eine Mutante mit einer verminderten
Toxizität
verwendet. Geeignete Mutanten sind z. B. in der
WO 95/17211 (Arg-7-Lys-CT-Mutante),
WO 96/06627 (Arg-192-Gly-LT-Mutante)
und
WO 95/34323 (Arg-9-Lys- und Glu-129-Gly-PT-Mutante)
beschrieben. Zusätzliche
LT-Mutanten, die in den erfindungsgemäßen Verfahren und Zusammensetzungen
verwendet werden, beinhalten z. B. Ser-63-Lys-, Ala-69-Gly-, Glu-110-Asp-
und Glu-112-Asp-Mutanten. Andere Adjuvanzien wie ein bakterielles
Monophosphoryl-Lipid A (MPLA) von z. B. E. coli, Salmonella minnesota,
Salmonella typhimurium oder Shigella flexneri, Saponine oder Polylactidglycolid (PLGA)-Mikrosphären werden
auch bei einer mukosalen Verabreichung verwendet.
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Adjuvanzien,
die für
sowohl mukosale als auch parenterale Verabreichungen verwendbar
sind, beinhalten Polyphosphazene (
WO
95/02415 ), DC-Chol (3-b-(N-(N',N'-Dimethylaminomethan)carbamoyl)cholesterin,
US-PS 5,283,185 und
WO 96/14831 ) und QS-21
(
WO 88/09336 ).
-
Eine
jegliche erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung, die ein erfindungsgemäßes Polynukleotid, ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
ein erfindungsgemäßes Polypeptidderivat
oder einen erfindungsgemäßen Antikörper enthält, wird
in herkömmlicher
Art und Weise hergestellt. Insbesondere wird sie mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Träger,
z. B. Wasser oder einer Salzlösung
wie Phosphat-gepufferter Salzlösung,
formuliert. Allgemein wird ein Verdün nungsmittel oder Träger auf
der Grundlage der Art und des Weges einer Verabreichung und pharmazeutischer
Standardpraxis selektiert. Geeignete pharmazeutische Träger oder
Verdünnungsmittel
als auch pharmazeutische Bedürfnisse
für ihre
Verwendung in pharmazeutischen Formulierungen sind in Remington's Pharmaceutical
Sciences, einem Standardbezugstext in diesem Gebiet und in USP/NF,
beschrieben.
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Erfindungsgemäß sind auch
Verfahren eingeschlossen, bei denen eine Chlamydia-Infektion durch orale
Verabreichung eines erfindungsgemäßen Chlamydia-Polypeptids und
eines mukosalen Adjuvans zusammen mit einem Antibiotikum, einem
Antiacidum, Sucralfat oder einer Kombination davon behandelt wird.
Beispiele solcher Verbindungen, die mit dem Vakzin-Antigen und dem
Adjuvans verabreicht werden können,
sind Antibiotika, einschließlich
z. B. Makroliden, Tetracyclinen und Derivaten davon (spezifische
Beispiele von Antibiotika, die verwendet werden können, beinhalten
Azithromycin oder Doxicyclin oder Immunmodulatoren wie Cytokine
oder Steroide). Zusätzlich
werden Verbindungen verwendet, die mehr als eine der vorstehend
aufgeführten
Komponenten enthalten, die aneinander gekoppelt sind. Erfindungsgemäß sind auch
Zusammensetzungen zum Durchführen
dieser Verfahren eingeschlossen, d. h. Zusammensetzungen mit einem
erfindungsgemäßen Chlamydia-Antigen
(oder Antigenen), einem Adjuvans und einem oder mehreren der vorstehend aufgeführten Verbindungen
in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel.
-
Es
wurde kürzlich
gezeigt, dass das cysteinreiche 9 kDa-Membranprotein eine Sequenz
enthält,
die kreuzreaktiv mit dem alpha-Myosin-schwere Kette-Epitop M7A-alpha aus Maus ist,
einem Epitop, das im Menschen konserviert ist (Bachmaier et al.,
Science (1999) 283: 1335). Es wird vorgeschlagen, dass diese Kreuzreaktivität auf die
Entwicklung einer kardiovaskulären
Erkrankung beiträgt,
und daher kann es vorteilhaft sein, dieses Epitop und jegliche andere
Epitope, die mit menschlichen Antigenen kreuzreagieren, von dem
Protein zu entfernen, falls es als ein Vakzin verwendet wird. Demzufolge
beinhaltet eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform die Modifikation
der kodierenden Sequenz, z. B. durch Deletion oder Substitution
der Nukleotide, die für
das Epitop kodieren, von Polynukleotiden, die das Protein kodieren,
um die Wirksamkeit und Sicherheit des Proteins als ein Vakzin zu
verbessern. Ein ähnlicher
Ansatz kann für
ein schützendes
Antigen geeignet sein, von dem festgestellt wurde, dass es nicht
gewünschte
Homologien oder Kreuzreaktivitäten
mit menschlichen Antigenen aufweist.
-
Mengen
der vorstehend aufgeführten
Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen Verfahren und Zusammensetzungen
verwendet werden, werden leicht durch den Fachmann bestimmt. Behandlungs-/Immunisierungspläne sind
auch bekannt und werden durch den Fachmann leicht entwickelt. Zum
Beispiel können
die Nichtvakzinkomponenten an den Tagen 1–14 verabreicht werden und
das Vakzin-Antigen zusammen mit dem Adjuvans kann an den Tagen 7,
14, 21 und 28 verabreicht werden.
-
BEISPIELE
-
Die
vorstehende Beschreibung beschreibt im Allgemeinen die Erfindung.
Ein vollständigeres
Verstehen kann durch Bezug auf die nachstehenden spezifischen Beispiele
erhalten werden. Diese Beispiele werden lediglich für Veranschaulichungszwecke
beschrieben und sollen den Umfang der Erfindung nicht begrenzen. Änderungen
in der Form und Substitution von Äquivalenten sind vorgesehen,
wie Umstände
es nahe legen oder zweckdienlich machen können. Obwohl spezifische Begriffe
hierin verwendet wurden, sollen solche Begriffe beschreibend sein
und nicht für
Zwecke einer Begrenzung dienen.
-
Beispiel 1:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines Plasmid-Vektors pCACPNM555a
mit dem Volllängen-Gen
des 76 kDa-Proteins.
-
Das
Volllängen-Gen
des 76 kDa-Proteins wurde aus genomischer DNA von Chlamydia pneumoniae durch
Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung eines 5'-Primers (5' ATAAGAATGCGGCCGCCACCATGGTTAATCCTATTGGTCCAGG
3') (SEQ ID NO:
9) und eines 3'-Primers
(5' GCGCCGGATCCCTTGGAGATAACCAGAATATAGAG 3') (SEQ ID NO: 10)
amplifiziert. Der 5'-Primer
enthält
eine Not I-Restriktionsstelle, eine Ribosombindungsstelle, ein Initiationscodon
und eine Sequenz, die nahe zu dem 5'-Ende der Sequenz, die für das Volllängen-76
kDa-Protein kodiert. Der 3'-Primer beinhaltet
die Sequenz, die für
die C-terminale Sequenz des 76 kDa-Proteins kodiert, und eine Bam
HI-Restriktionsstelle. Das Stopp-Codon wurde ausgeschlossen und
ein zusätzliches
Nukleotid wurde inseriert, um eine In-Frame-Fusion mit dem Histidin-Tag
zu erhalten.
-
Nach
Amplifikation wurde das PCR-Fragment unter Verwendung des PCR-Aufreinigungskits
QIAquickTM (Qiagen) aufgereinigt und sodann
mit Not I und Bam HI verdaut und in den eukaryotischen Expressionsvektor
pCA-Myc-His, der in Beispiel 2 (4) beschrieben
ist, kloniert, wobei die Transkription unter der Kontrolle des menschlichen
CMV-Promotors steht.
-
Beispiel 2:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung des eukaryotischen Expressionsvektors pCA/Myc-His.
-
Das
Plasmid pcDNA3.1(-)Myc-His C (Invitrogen) wurde mit Spe I und Bam
HI restriktiert, um den CMV-Promotor zu entfernen, und das verbleibende
Vektorfragment wurde isoliert. Der CMV-Promotor und Intron A aus
dem Plasmid VR-1012 (Vical) wurden auf einem Spe I/Bam HI-Fragment
isoliert. Die Fragmente wurden zusammen ligiert, um das Plasmid
pCA/Myc-His zu erzeugen. Das Not I/Bam HI-restriktierte PCR-Fragment mit dem Gen
des Volllängen-76
kDa-Proteins wurde in das Not I- und Bam HI-restriktierte Plasmid
pCA/Myc-His ligiert, um das Plasmid pCACPNM555a (4)
zu erzeugen.
-
Das
sich ergebende Plasmid, pCACPNM555a, wurde durch Elektroporation
in E. coli XL-1 blue (Stratagene) transferiert, die in LB-Medium
mit 50 μg/ml
Carbenicillin wachsen gelassen wurden. Das Plasmid wurde durch Endo
Free Plasmid Giga KitTM (Qiagen), einem
DNA-Aufreinigungssystem großen
Maßstabs,
isoliert. Die DNA-Konzentration wurde durch Absorption bei 260 nm
bestimmt und das Plasmid wurde nach Gel-Elektrophorese und Ethidiumbromidanfärbung und
Vergleich mit Molekulargewichtsstandards verifiziert. Die 5'- und 3'-Enden des Gens wurden
durch Sequenzierung unter Verwendung von einem LiCor-DNA-Sequenziergerät Modell
4000 L und IRD-800-markierten Primern verifiziert.
-
Beispiel 3:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Immunisierung von Mäusen, um einen Schutz gegen
eine intranasale Challenge von C. pneumoniae zu erreichen.
-
Es
wurde früher
gezeigt (Yang et al., 1993), dass Mäuse gegenüber einer intranasalen Infektion
mit unterschiedlichen Isolaten von C. pneumoniae empfänglich sind.
-
Der
Stamm AR-39 (Grayston, 1989) wurde in Balb/c-Mäusen als ein Challenge-Infektionsmodell
verwendet, um die Kapazität,
eine schützende
Antwort gegen eine subletale Lungeninfektion mit C. pneumoniae hervorzurufen,
von Chlamydia-Genprodukten, die als nackte DNA zugeführt werden,
zu untersuchen. Eine schützende
Immunität
wird als eine erhöhte
Clearance von pulmonaler Infektion definiert.
-
Gruppen
von 7- bis 9-Wochen alten männlichen
Balb/c-Mäusen
(7 bis 10 pro Gruppe) wurden intramuskulär (i. m.) zusammen mit intranasal
(i. n.) mit Plasmid-DNA,
das die kodierende Sequenz des Volllängen-76 kDa-Proteins von C.
pneumoniae enthält,
wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben, immunisiert. Kochsalzlösung oder
der Plasmid-Vektor, dem ein insertiertes Chlamydia-Gen fehlte, wurden
Gruppen von Kontrolltieren gegeben.
-
Für eine i.
m.-Immunisierung wurden alternierende linke und rechte Quadrizeps
mit 100 μg
an DNA in 50 μl
PBS an drei Anlässen
bei 0, 3 und 6 Wochen injiziert. Für eine i. n.-Immunisierung
aspirierten anästhesierte
Mäuse 50 μl an PBS
mit 50 μg
DNA an drei Anlässen
bei 0, 3 und 6 Wochen. Bei der Woche 8 wurden immunisierte Mäuse i. n.
mit 5 × 105 IFU an C. pneumoniae, Stamm AR39, in 100 μl SPG-Puffer
angeimpft, um deren Fähigkeit,
das Wachstum einer subletalen Challenge mit C. pneumoniae zu begrenzen,
zu testen.
-
Lungen
wurden aus Mäusen
bei den Tagen 5 und 9 nach der Challenge entnommen und sofort in SPG-Puffer
(7,5% Sucrose, 5 mM Glutamat, 12,5 mM Phosphat, pH-Wert von 7,5) homogenisiert.
Das Homogenat wurde bei –70°C bis zu
einem Test eingefroren gelagert. Verdünnungen des Homogenats wurden
auf das Vorhandensein von infektiösen Chlamydien durch Animpfen
auf Monoschichten von empfänglichen
Zellen untersucht. Das Inokulum wurde auf die Zellen bei 3000 UpM
eine Stunde zentrifugiert, sodann wurden die Zellen 3 Tage bei 35°C in Gegenwart
von 1 μg/ml
Cycloheximid inkubiert. Nach Inkubation wurden die Monoschichten
mit Formalin und Methanol fixiert, sodann auf das Vorhandensein
von Chlamydien-Einschließungen unter
Verwendung von kovaleszenten Seren aus Kaninchen, die mit C. pneumoniae
infiziert worden waren, und metallverstärkten DAB als ein Peroxidasesubstratimmunoperoxidase
angefärbt.
-
7 und
Tabelle 1 zeigen, dass Mäuse,
die i. n. und i. m. mit pCACPNM555a immunisiert worden waren, Chlamydien-Lungentiter
von weniger als 30000 IFU/Lunge (Mittel 23550) in 5 von 6 Fällen bei
Tag 9 aufwiesen, während
der Wertebereich für
Kontrollmäuse,
die mit Salzlösung
scheinimmunisiert worden waren, 20800 bis 323300 IFU/Lunge (Mittel
206375) betrug (Tabelle 1). Eine DNA-Immunisierung war per se für die beobachtete
schützende
Wirkung nicht verantwortlich, da zwei andere Plasmid-DNA-Konstrukte, pCACPNM806
und pCACPNM760, nicht fähig
waren, zu schützen,
wobei Lungentiter in immunisierten Mäusen ähnlich zu denjenigen waren,
die für
Kontrollmäuse
erhalten wurden, die mit Salzlösung
immunisiert worden waren. Die Konstrukte pCACPNM806 und pCACPNM760
sind identisch zu pCACPNM555a, mit der Ausnahme, dass die Nukleotidsequenz,
die für
das Volllängen-76
kDa-Protein kodiert, durch Nukleotidsequenzen von C. pneumoniae
ersetzt wurden, die für
eine nicht verwandte Sequenz kodieren. Tabelle 1
MAUS | BAKTERIENLAST
(EINSCHLUSS FORMENDE EINHEITEN PRO LUNGE) IN DEN LUNGEN VON BALB/C-MÄUSEN, DIE
MIT VERSCHIEDENEN DNA-IMMUNISIERUNGSKONSTRUKTEN
WURDEN |
| IM MUNISIERENDE
S KONSTRUKT |
| Salzlösung | pCACPNM806 | pCACPNM760 | pCACPNM555a |
| Tag
9 | Tag
9 | Tag
9 | Tag
9 |
| | | | |
1 | 22590 | 36700 | 140300 | 27300 |
2 | 20800 | 238700 | 128400 | 15200 |
3 | 286100 | 52300 | 88700 | 34600 |
4 | 106700 | 109600 | 25600 | 20500 |
5 | 323300 | 290000 | 37200 | 22000 |
6 | 144300 | 298800 | 5900 | 21700 |
7 | 261700 | | | |
8 | 282200 | | | |
| | | | |
| | | | |
MITTEL | 206375 | 171016.667 | 71016.6667 | 23550 |
SD | 105183.9 | 119141.32 | 56306.57 | 6648.53 |
| | | | |
Wilcoxon
p | | 0.8518 | 0.0293 | 0.008 |
-
Beispiel 4:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines Plasmid-Vektors pCAI555,
das ein 5'-trunkiertes 76
kDa-Proteingen enthält.
-
Das
5'-trunkierte 76
kDa-Proteingen wurde aus genomischer DNA von Chlamydia pneumoniae
durch Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung eines 5'-Primers (5' ATAAGAATGCGGCCGCCACCATGAGTCTGGCAGATAAGCTGGG 3') (SEQ ID NO: 11)
und eines 3'-Primers
(5' GCGCCGGATCCCTTGGAGATAACCAGAATATA 3') (SEQ ID NO: 12)
amplifiziert. Der 5'-Primer
enthält
eine Not I-Restriktionsstelle, eine Ribosombindungsstelle, ein Initiationscodon
und eine Sequenz bei dem zweiten Met-Codon der Sequenz, die für das 76
kDa-Protein kodiert. Der 3'-Primer
beinhaltet die Sequenz, die für
die C-terminale Sequenz des 3'-76 kDa-Proteins
kodiert, und eine Bam HI-Restriktionsstelle. Das Stopp-Codon wurde
ausgeschlossen und ein zusätzliches
Nukleotid wurde inseriert, um eine In-Frame-Fusion mit dem Histidin-Tag
zu erhalten.
-
Nach
Amplifikation wurde das PCR-Fragment unter Verwendung des PCR-Aufreinigungskits
QIAquickTM (Qiagen) aufgereinigt und sodann
mit Not I und Bam HI verdaut und in den eukaryotischen Expressionsvektor
pCA-Myc-His, der in Beispiel 5 (5) beschrieben
ist, kloniert, wobei die Transkription unter der Kontrolle des menschlichen
CMV-Promotors steht.
-
Beispiel 5:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung des eukaryotischen Expressionsvektors pCA/Myc-His.
-
Das
Plasmid pcDNA3.1(-)Myc-His C (Invitrogen) wurde mit Spe I und Bam
HI restriktiert, um den CMV-Promotor zu entfernen, und das verbleibende
Vektorfragment wurde isoliert. Der CMV-Promotor und Intron A von
Plasmid VR-1012 (Vical) wurde auf einem Spe I/Bam HI-Fragment isoliert.
Die Fragmente wurden zusammen ligiert, um das Plasmid pCA/Myc-His
zu erzeugen. Das Not I/Bam HI-restriktierte PCR-Fragment, das das
5'-trunkierte 76
kDa-Proteingen enthält,
wurde in das Not I- und Bam HI-restriktierte Plasmid pCA/Myc-His
ligiert, um das Plasmid pCAI555 (5) zu erzeugen.
-
Das
sich ergebende Plasmid, pCAI555, wurde durch Elektroporation in
E. coli XL-1 blue (Stratagene) transferiert, die in LB-Medium mit
50 μg/ml
Carbenicillin wachsen gelassen wurden. Das Plasmid wurde durch Endo
Free Plasmid Giga KitTM (Qiagen), einem
DNA-Aufreinigungssystem großen
Maßstabs,
isoliert. Die DNA-Konzentration wurde durch Absorption bei 260 nm
bestimmt und das Plasmid wurde nach Gel-Elektrophorese und Ethidiumbromidanfärbung und
Vergleich mit Molekulargewichtstandard verifiziert. Die 5'- und 3'-Enden des Gens wurden
durch Sequenzieren unter Verwendung von einem LiCor-DNA-Sequenziergerät Modell
4000 L und IRD-800-markierten Primern verifiziert
-
Beispiel 6:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Immunisierung von Mäusen, um einen Schutz gegen
eine intranasale Challenge von C. pneumoniae zu erreichen. Die Verfahren
sind in dem vorstehenden Beispiel 3 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass das für
eine Immunisierung verwendete DNA-Plasmid die kodierende Sequenz des
5'-trunkierten 76
kDa-Proteins von C. pneumoniae enthält, wie in den Beispielen 4
und 5 beschrieben.
-
8 und
Tabelle 2 zeigen, dass Mäuse,
die i. n. und i. m. mit pCAI555 immunisiert worden waren, Chlamydien-Lungentiter
von weniger als 13000 IFU/Lunge (Mittel 6050) in 6 von 6 Fällen am
Tag 9 aufwiesen, während
der Wertebereich für
Kontrollmäuse,
die mit Salzlösung
scheinimmunisiert worden waren, 106100 IFU/Lunge (Mittel 39625)
betrug (Tabelle 2). Eine DNA-Immunisierung war per se nicht für die beobachtete schützende Wirkung
verantwortlich, da zwei andere Plasmid-DNA-Konstrukte, pCAI116 und
pCAI178, nicht zum Schützen
fähig waren,
wobei Lungentiter in immunisierten Mäusen ähnlich zu denjenigen waren,
die für Salzlösung-immunisierte
Kontrollmäuse
erhalten wurden. Die Konstrukte pCAI116 und pCAI178 sind identisch zu
pCAI555, mit der Ausnahme, dass die Nukleotidsequenz, die für das 5'-trunkierte 76 kDa-Protein
kodiert, mit einer Nukleotidsequenz von C. pneumoniae ersetzt ist,
die für
eine nicht schützende
Sequenz und das Nukleosid 5'-Diphosphat-Phosphotransferase-Protein
kodiert. Tabelle 2
MAUS | BAKTERIENLAST
(EINSCHLUSS FORMENDE EINHEITEN PRO LUNGE)IN DEN LUNGEN VON BALB/C-MÄUSEN, DIE
MIT VERSCHIEDENEN DNA-IMMUNISIERUNGSKONSTRUKTEN
IMMUNISIERT WURDEN |
| IMMUNISIERENDES
KONSTRUKT |
| Salzlösung | pCAI116 | pCAI178 | pCAI555 |
| Tag
9 | Tag
9 | Tag
9 | Tag
9 |
| | | | |
1 | 1700 | 47700 | 80600 | 6100 |
2 | 36200 | 12600 | 31900 | 10700 |
3 | 106100 | 28600 | 30600 | 500 |
4 | 33500 | 17700 | 6500 | 5100 |
5 | 70400 | 77300 | 53000 | 1100 |
6 | 48700 | 17600 | 79500 | 12800 |
7 | 600 | | | |
8 | 19800 | | | |
9 | 29500 | | | |
10 | 100000 | | | |
11 | 15000 | | | |
12 | 56600 | | | |
13 | 60300 | | | |
14 | 88800 | | | |
15 | 30400 | | | |
16 | 69300 | | | |
17 | 47500 | | | |
18 | 96500 | | | |
19 | 30200 | | | |
20 | 84800 | | | |
21 | 3800 | | | |
22 | 65900 | | | |
23 | 33000 | | | |
| | | | |
MITTEL | 49069.57 | 33583.33 | 47016.67 | 6050 |
SD | 32120.48 | 24832.67 | 29524.32 | 4967.80 |
-
Beispiel 7:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines Plasmid-Vektors pCAD76kDa,
der ein 3'-trunkiertes
76 kDa-Proteingen enthält.
-
Das
3'-trunkierte 76
kDa-Proteingen wurde aus genomischer DNA von Chlamydia pneumoniae
durch Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung eines 5'-Pri mers (5' GCTCTAGACCGCCATGACAAAAAAACATTATGCTTGGG 3') (SEQ ID NO: 13)
und eines 3'-Primers
(5' CGGGATCCATAGAACTTGCTGCAGCGGG 3') (SEQ ID NO: 14)
amplifiziert. Der 5'-Primer
enthält
eine Xba I-Restriktionsstelle, eine Ribosombindungsstelle, ein Initiationscodon
und eine Sequenz, die 765 bp stromaufwärts des 5'-Endes der Sequenz, die für das 76
kDa-Protein kodiert, liegt. Der 3'-Primer
beinhaltet die Sequenz, 71 bp stromabwärts des Codons 452 des 76 kDa-Proteins, und eine
Bam HI-Restriktionsstelle. Ein zusätzliches Nukleotid wurde inseriert,
um eine In-Frame-Fusion mit dem Histidin-Tag zu erhalten. Man beachte,
dass der Einschluss des 765 bp-5'-Bereichs
und des 21 bp-3'-Bereichs
versehentlich erfolgten. Diese Sequenzen sind nicht Teil des 76 kDa-Proteingens.
Nichtsdestotrotz wurde ein Immunschutz unter Verwendung dieser Sequenz
erreicht (Beispiel 6).
-
Nach
Amplifizierung wurde das PCR-Fragment unter Verwendung des PCR-Aufreinigungskits
QIAquickTM (Qiagen) aufgereinigt und sodann
mit Xba I und Bam HI verdaut und in dem eukaryotischen Expressionsvektor
pCA-Myc-His, der in Beispiel 8 beschrieben ist (6),
kloniert, wobei die Transkription unter der Kontrolle des menschlichen
CMV-Promotors steht.
-
Beispiel 8:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung des eukaryotischen Expressionsvektors pCA/Myc-His.
-
Das
Plasmid pcDNA3.1(-)Myc-His C (Invitrogen) wurde mit Spe I und Bam
HI restriktiert, um den CMV-Promotor zu entfernen, und das verbleibende
Vektorfragment wurde isoliert. Der CMV-Promotor und Intron A von
dem Plasmid VR-1012 (Vical) wurden auf einem Spe I/Bam HI-Fragment
isoliert. Die Fragmente wurden zusammen ligiert, um das Plasmid
pCA/Myc-His zu erzeugen. Das Xba I/Bam HI-restriktierte PCR-Fragment, das ein
3'-trunkiertes 76
kDa-Proteingen enthält,
wurde in das Xba I- und Bam HI-restriktierte Plasmid pCA/Myc-His
ligiert, um das Plasmid pCAD76kDa (6) zu erzeugen.
-
Das
sich ergebende Plasmid, pCAD76kDa, wurde durch Elektroporation in
E. coli XL-1 blue (Stratagene) transferiert, die in LB-Medium mit
50 g/ml Carbenicillin wachsen gelassen wurden. Das Plasmid wurde durch
Endo Free Plasmid Giga KitTM (Qiagen), einem
DNA-Aufreinigungssystem großen
Maßstabs,
isoliert. Die DNA-Kon zentration wurde durch Absorption bei 260 nm
bestimmt und das Plasmid wurde nach Gel-Elektrophorese und Ethidiumbromidanfärbung und
Vergleich mit Molekulargewichtstandards verifiziert. Die 5'- und 3'-Enden des Gens wurden
durch Sequenzierung unter Verwendung von einem LiCor-DNA-Sequenziergerät Modell
4000 L und IRD-800-markierten Primern verifiziert.
-
Beispiel 9:
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Immunisierung von Mäusen, um einen Schutz gegen
eine intranasale Challenge mit C. pneumoniae zu erreichen. Die Verfahren
sind wie in dem vorstehenden Beispiel 3 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass das DNA-Plasmid, das für
eine Immunisierung verwendet wurde, die kodierende Sequenz des 3'-trunkierten 76 kDa-Proteins
von C. pneumoniae enthält,
wie in den Beispielen 7 und 8 beschrieben.
-
9 und
Tabelle 3 zeigen, dass Mäuse,
die i. n. und i. m. mit pCAD76kDa immunisiert worden waren, Chlamydien-Lungentiter
von weniger als 2400 in 5 von 5 Fällen aufwiesen, wohingegen
der Wertebereich für Kontrollmäuse 1800
bis 23100 IFU/Lunge (Mittel 11811) und 16600-26100 IFU/Lunge (Mittel
22100) für
mit Salzlösung
scheinimmunisierte bzw. mit nicht modifiziertem Vektor immunisierte
Mäuse betrug
(Tabelle 2). Das Fehlen eines Schutzes mit dem nicht modifizierten
Vektor bestätigt,
dass DNA per se nicht für
die beobachtete schützende
Wirkung verantwortlich war. Dies wird weiter durch die Ergebnisse
unterstützt,
die für
ein zusätzliches
Plasmid-DNA-Konstrukt, pdagA, erhalten wurden, das nicht fähig war,
zu schützen
und für
das die mittleren Lungentiter ähnlich
zu denjenigen waren, die für
Salzlösung
immunisierte Kontrollmäuse
erhalten wurden. Das Konstrukt pdagA ist identisch zu pCAD76kDa,
mit der Ausnahme, dass die Nukleotidsequenz, die für das 3'-trunkierte 76 kDa-Protein
kodiert, mit einer Nukleotidsequenz von C. pneumoniae ersetzt ist,
die für
das Protein dagA kodiert. Tabelle 3
MAUS | BAKTERIENLAST
(EINSCHLUSS FORMENDE EINHEITEN PRO LUNGE) IN DEN LUNGEN VON BALB/C-MÄUSEN, DIE
MIT VERSCHIEDENEN DNA-IMMUNISIERUNGSKONSTRUKTEN IMMUNISIERT WURDEN |
| IMMUNISIERENDESKONSTRUKT |
| Salzlösung | Vektor | pdagA | pCAD76kDa |
| | | | |
1 | 17700 | 19900 | 16000 | 1700 |
2 | 3900 | 16600 | 500 | 2000 |
3 | 1800 | 24300 | 18500 | 2300 |
4 | 16400 | 26100 | 12800 | 2100 |
5 | 11700 | 23600 | 6400 | 600 |
6 | 23100 | | | |
7 | 12000 | | | |
8 | 5300 | | | |
9 | 14400 | | | |
10 | 18700 | | | |
11 | 7300 | | | |
12 | 8400 | | | |
| | | | |
MITTEL | 11725 | 22100 | 10840 | 1740 |
SD | 6567.71 | 3813.79 | 7344.59 | 673.05 |
-
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