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Diese
Erfindung ist auf einen leichtgewichtigen Reifenträger gerichtet.
Diese Erfindung ist insbesondere auf ein Verfahren und auf eine
Zusammensetzung zur Herstellung eines leichtgewichtigen Reifenträgers gerichtet,
welcher temperaturstabil und belastbar ist. Die Erfindung ist insbesondere
auf eine Polyurethanpolymer-Zusammensetzung,
welche zur Herstellung eines Reifenträgers verwendet werden kann,
und auf ein Verfahren zur Herstellung eines Reifenträgers aus
einer erfindungsgemäßen Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
gerichtet.
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Ein
Reifenträger
für einen
Fahrzeugreifen ist ein für
eine Montage auf eine Felge im Inneren eines Reifens geeigneter
Träger.
Ein Reifenträger
stellt eine vorbeugende Vorrichtung gegen den Verlust von Luftdruck
aus einem Reifen dar, wobei er dazu vorgesehen ist, das Gewicht
eines Fahrzeugs zu tragen, wenn ein Reifen einen Teil des Luftdrucks
oder den gesamten Luftdruck in einem Ausmaß verliert, dass bei fortwährender
Nutzung des Fahrzeugs ohne einen Reifenträger ein Verlust über die
Fahrzeugkontrolle oder ein irreparabler Reifenschaden auftreten kann.
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Ein
Reifenträger
ist wünschenswert,
da er einen Ersatzreifen ersetzen kann, was es einem Fahrzeug ermöglicht,
die Fahrt bis zu einer Wartungseinrichtung fortzusetzen, wo ein
Aufpumpen, eine Reparatur oder ein Austausch eines mindestens teilweise entlüfteten Reifens
durchgeführt
werden kann. Dies ist zur Herstellung kleiner Fahrzeuge, denen das Fassungsvermögen für einen
Ersatzreifen und einen Wagenheber fehlt, zur Verringerung des Gesamtgewichts
eines Fahrzeugs zur Verbesserung der Kraftstoffökonomie, sowie zur Verringerung
der Wahrscheinlichkeit eines zusätzlichen
Fahrzeugschadens, wenn ein Fahrzeug seine Fahrt fortsetzt, nachdem ein
Reifen Luftdruck verliert, von Nutzen.
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Es
sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, welche für eine Verwendung
als Reifenträger vorgesehen
sind. Beispiele für
Reifenträger
sind in den
U.S. Patenten Nr.
4,248,286 ,
4,318,435 ,
4,418,734 ,
4,461,333 ,
4,592,403 ,
5,363,894 und
5,891,279 beschrieben.
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Eine
Vielzahl von Materialien, wie beispielsweise Metalle, Gummis und
Kunststoffelastomere, wurden zur Herstellung bekannter Reifenträger verwendet.
Aus Metall bestehende Reifenträger
sind weniger wünschenswert,
da diese Arten von Vorrichtungen Stößen nicht gut widerstehen und
zerbrechlich sein können.
Darüber
hinaus kann ein beliebiger Defekt in einer derartigen Vorrichtung
zu einer schnellen und vollständigen
Zerstörung
des Reifens führen,
in welchen der Träger
eingebracht ist.
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Aus
Gummi hergestellte Reifenträger
sind ebenfalls weniger wünschenswert.
Aus Gummi bestehende Reifenträger
wiegen im Allgemeinen mindestens 7 kg und können bis zu 25 kg wiegen, was die
Kraftstoffökonomie
des Fahrzeugs nachteilig beeinflussen kann. Eine Art von Reifenträger, welcher aus
Gummi hergestellt ist, umfasst ein vulkanisiertes Gemisch aus natürlichem
oder synthetischem Gummi. Diese Art von Reifenträger kann mit einem Reifen inkompatibel
sein und kann sich frühzeitig
zersetzen. So kann beispielsweise die Fahrt auf einem einen derartigen
Träger
enthaltenden Reifen eine schnelle und frühzeitige Erwärmung des
Reifens und des Trägers
bewirken.
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Es
wurde ferner eine Vielzahl von Kunststoffelastomeren offenbart,
welche zur Herstellung eines Reifenträgers von Nutzen sind. So wurden
zum Beispiel Elastomerzusammensetzungen wie beispielsweise Polyurethan,
Latex und synthetischer Kunststoff genannt, welche zur Herstellung
eines Reifenträgers
von Nutzen sind. Diese Art von Träger kann beispielsweise in
Bezug auf Temperaturinstabilität, Rissbildung
und Verarbeitung Probleme aufweisen. Somit sind die bekannten Kunststoffträger weniger wünschenswert.
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Keines
der bekannten Materialien kann einen Reifenträger mit gutem Belastungsverhalten,
guter Temperaturstabilität,
und einem strukturellen Aufbau mit geringer Masse bereitstellen.
Ferner können Verfahren,
welche bekanntermaßen
zur Herstellung von Reifenträgern
aus bekannten Materialien von Nutzen sind, für eine kommerzielle Anwendung
unerschwinglich teuer sein und zur Herstellung eines jeden Trägers weniger
wünschenswerte
Verarbeitungszeiten erfordern.
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Es
wäre wünschenswert,
einen Träger
aus einem Kunststoffelastomer, wie beispielsweise einem Polyurethanpolymer,
herzustellen, da die zur Herstellung eines Kunststoffelastomers
benötigten Materialien
im Vergleich zu anderen Materialien wie beispielsweise Gummi im
Allgemeinen relativ preiswert sind, und da ein Kunststoffelastomer
leichter sein kann (das heißt
ein geringeres Gewicht besitzt) als andere Materialien wie beispielsweise
Gummi, was zur Verbesserung der Kraftstoffökonomie eines Fahrzeugs im
Vergleich zur Kraftstoffökonomie
von Fahrzeugen, welche bekannte Träger verwenden, von Nutzen sein
kann.
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Eine
Herausforderung bei der Herstellung eines Reifenträgers aus
einem Kunststoffelastomer ist, dass die Eigenschaften eines Elastomers
temperaturabhängig
sind. Das heißt,
dass Elastomere bei Raumtemperatur (22°C) im Allgemeinen duktil sind, dass
sie ähnliche
Eigenschaften jedoch möglicherweise
nicht zeigen, wenn sie einem Temperaturbereich, insbesondere bei
hohen Temperaturen von mehr als 100°C, ausgesetzt werden. Da ein
Reifenträger
an Fahrzeuge angebracht wird, welche in Abhängigkeit von der geographischen
Lage einer Vielzahl von Temperaturen, wie beispielsweise Wintertemperaturen
von unter 0°C
und Sommertemperaturen von bis zu 50°C, ausgesetzt sind, und da ein
Reifenträger
einer Betriebstemperatur von beispielsweise 120°C ausgesetzt sein kann, sollte
ein Kunststoffelastomer über
einen Temperaturbereich relativ stabil sein, um das gewünschte Leistungsverhalten
bereitzustellen.
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Eine
weitere Herausforderung bei der Herstellung eines Reifenträgers aus
einem Kunststoffelastomer ist, dass die Eigenschaften des Elastomers wirksam
sein sollten, um einen Reifenträger
mit hinreichender Haltbarkeit bereitzustellen, so dass der Reifenträger ein
gewünschtes
Leistungsverhalten bereitstellen und für seinen vorgesehenen Zweck verwendet
werden kann. Das heißt,
dass der Träger haltbar
genug sein sollte, um für
das Abstützen
des Gewichts eines Fahrzeugs während
Notlaufbedingungen (Run-Flat-Bedingungen) von Nutzen zu sein, wobei
diese bekanntermaßen
belastend sind. Diese Herausforderung wird größer, wenn sich das Gewicht eines
Reifenträgers
zur Herstellung eines leichtgewichtigen Reifenträgers, beispielsweise eines
Reifenträgers
mit einem Gewicht von nicht mehr als 8 kg, verringert, da ein Polymer
im Allgemeinen an Zugmodul verliert, was zu Deformationen des Polymers,
wie beispielsweise Hochfrequenzbiegeermüdung, Verbiegen und Knicken
des Polymers, führen
kann. Diese Deformationen können
die Haltbarkeit nachteilig beeinflussen. Es ist wohlbekannt, dass
ein leichtgewichtiger Reifenträger
für strukturelle
Defekte im Allgemeinen in verstärktem
Maße anfällig ist,
da ein Polymer in Bezug auf Rissbildung und strukturelle Zersetzung
anfälliger
wird, wenn sich seine Masse verringert.
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Es
wäre wünschenswert,
einen Träger
mit gutem Belastungsverhalten, guter Temperaturstabilität sowie
einem strukturellen Aufbau mit geringer Masse herzustellen. Insbesondere
besteht ein Bedarf, einen Reifenträger aus einer geeigneten polymeren
Zusammensetzung bereitzustellen, welche diese Leistungskriterien
erfüllt.
Zusätzlich
besteht ein Bedarf in Bezug auf ein effizientes Verfahren zur Herstellung
eines Trägers
aus dieser Zusammensetzung. Insbesondere besteht Bedarf in Bezug
auf eine Polyurethanpolymer-Zusammensetzung,
welche einen geeigneten Reifenträger
bilden kann, und in Bezug auf ein Verfahren, welches mindestens
eines von Herstellungszeit und Wirtschaftlichkeit der Herstellung
eines Reifenträgers
verbessern kann.
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Erfindungsgemäß umfasst
eine zur Herstellung eines leichtgewichtigen Reifenträgers geeignete Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
mindestens ein Isocyanat, mindestens ein Polyol und mindestens einen
Kettenverlängerer.
Mindestens ein Isocyanat ist in einer Menge vorhanden, welche wirksam
ist, um zur Bereitstellung eines Hartsegmentpolymers mit mindestens
einem Kettenverlängerer
zu reagieren, und ist in einer Menge vorhanden, welche wirksam ist,
um zur Bereitstellung eines Weichsegmentpolymers mit mindestens
einem Polyol zu reagieren. Das Hartsegmentpolymer und das Weichsegmentpolymer
sind in einer Menge vorhanden, welche wirksam ist, um einen aus
der Zusammensetzung hergestellten Reifenträger bereitzustellen, welcher temperaturstabil
und belastbar ist.
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Die
Belastbarkeit kann durch Evaluieren des Zugmoduls einer Testprobe,
welche aus einer erfindungsgemäßen Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
hergestellt wurde, bestimmt werden. In einer Ausführungsform
beträgt
der Zugmodul eines Polyurethanpolymers mindestens 25 mPa bei 80°C, jedoch nicht
mehr als 60 mPa bei 80°C.
Diese Messung kann gemäß ASTM D638
durchgeführt
werden.
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Die
Temperaturstabilität
kann durch Evaluieren einer Veränderung
des Zugmoduls einer Testprobe, welche aus einer erfindungsgemäßen Polyurethanpolymer-Zusammensetzung hergestellt
wurde, über
einen Temperaturbereich bestimmt werden. In einer Ausführungsform
bleibt der Zugmodul eines Polyurethanpolymers über einen Temperaturbereich von –50°C bis 150°C im Wesentlichen
unverändert. Diese
Messung kann gemäß dynamisch-mechanischer
Spektroskopie durchgeführt
werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung mindestens
zwei Polyole, umfassend ein Polypropylenoxid und ein Ethylenoxid-gecapptes
(capped) Polyol, mindestens eines von einem als Kettenverlängerer fungierenden
aliphatischen Amin, einem als Kettenverlängerer fungierenden aromatischen Amin
und einem als Kettenverlängerer
fungierenden modifizierten Amin, sowie mindestens ein Isomer von Diphenylmethandiisocyanat.
Die Zusammensetzung umfasst Isocyanat in einer Menge, welche wirksam ist,
um mit dem Kettenverlängerer
zu reagieren, um ein Hartsegmentpolymer in einer Menge von mindestens
25 Gewichtsprozent und nicht mehr als 45 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bereitzustellen. Ein
aus dieser Zusammensetzung hergestellter Reifenträger weist ein
Gewicht von nicht mehr als 8 kg, einen Zugmodul von mindestens 30
mPa bei 80°C
und nicht mehr als 50 mPa bei 80°C,
und eine Veränderung
des Zugmoduls von nicht mehr als 15 Prozent über einen Temperaturbereich
von –50°C bis 150°C auf.
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Erfindungsgemäß kann ferner
aus einer Zusammensetzung der Erfindung ein leichtgewichtiger Reifenträger hergestellt
werden. Ein leichtgewichtiger Reifenträger umfasst im Allgemeinen
ein Hartsegmentpolymer, umfassend ein Reaktionsprodukt aus mindestens
einem ersten Isocyanat und mindestens einem Kettenverlängerer,
sowie ein Weichsegmentpolymer, umfassend ein Reaktionsprodukt aus mindestens
einem zweiten Isocyanat und mindestens einem Polyol. Das mindestens
eine erste Isocyanat und das mindestens eine zweite Isocyanat können gleich
oder verschieden sein. Der Reifenträger umfasst das Hartsegmentpolymer
und das Weichsegmentpolymer in einer Menge, welche wirksam ist, um
dem Reifenträger
Belastbarkeit und Temperaturstabilität zu verleihen.
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Ein
erfindungsgemäßer leichtgewichtiger Reifenträger kann
durch Einspritzen eines isocyanatseitigen Stromes in eine Verarbeitungsform,
welche zum Formen eines Reifenträgers
konzipiert ist, Einspritzen eines polyolseitigen Stromes in die
Verarbeitungsform, sowie Umsetzen des isocyanatseitigen Stromes
und des polyolseitigen Stromes in der Verarbeitungsform hergestellt
werden. Der isocyanatseitige Strom umfasst mindestens ein Isocyanat,
und der polyolseitige Strom umfasst mindestens ein Polyol und mindestens
einen Kettenverlängerer.
Ein mittels dieses Verfahrens hergestellter Reifenträger umfasst ein
Hartsegmentpolymer und ein Weichsegmentpolymer in einer Menge, welche
wirksam ist, um dem Reifenträger
Temperaturstabilität
und Belastbarkeit zu verleihen.
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Die
Erfindung ist auf eine Polyurethanpolymer-Zusammensetzung, welche
zur Herstellung eines Reifenträgers
verwendet werden kann, sowie auf ein aus der Zusammensetzung hergestelltes
Polyurethanpolymer, insbesondere einen Polyurethanpolymer-Reifenträger, gerichtet.
Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyurethanpolymers, insbesondere eines Polyurethanpolymer-Reifenträgers, aus
einer erfindungsgemäßen Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
gerichtet. Ein erfindungsgemäßes Polyurethanpolymer,
insbesondere ein Polyurethanpolymer-Reifenträger, ist leichtgewichtig, belastbar
und temperaturstabil.
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Ein
Reifenträger
umfasst eine beliebige Vorrichtung, welche dazu geeignet ist, mit
einer Felge in Kontakt gebracht zu werden, um für ein Fahrzeug, wie beispielsweise
ein Auto, einen Lastkraftwagen, einen Bus, einen Anhänger, ein
Motorrad, ein Wohnmobil oder ein Flugzeug, unter Notlaufbedingungen (Run-Flat-Bedingungen)
einen Träger
bereitzustellen. Notlaufbedingungen umfassen einen beliebigen Zustand,
in welchem der Luftdruck des Reifens geringer ist, als dies für Fahrtbedingungen
wünschenswert
ist, beispielsweise wenn ein Reifen einen Teil des Luftdrucks oder
den gesamten Luftdruck verliert und durch fortwährende Nutzung des Fahrzeugs ohne
den Reifenträger
ein Verlust über
die Fahrzeugkontrolle oder ein irreparabler Reifenschaden auftreten
kann.
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Ein
erfindungsgemäßer Reifenträger ist
wünschenswerterweise
belastbar. Der Begriff „belastbar" bezeichnet ein Polyurethanpolymer,
insbesondere einen Polyurethanpolymer-Reifenträger, mit mechanischen Eigenschaften,
welche wirksam sind, um das Gewicht eines Fahrzeugs während Notlaufbedingungen
zu tragen. Obwohl andere mechanische Eigenschaften, wie beispielsweise
Elastizitätsmodul
und Kompressionsmodul, zur Evaluierung der Belastbarkeit von Nutzen
sein können,
kann für
die Zwecke dieser Beschreibung der Zugmodul, welcher auch als Steifheit
bekannt ist, die zur Evaluierung der Belastbarkeit eines Polyurethanpolymers
geeignete, ausgewählte
mechanische Eigenschaft sein.
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Der
Begriff „Zugmodul" bezeichnet die Menge
an Kraft, welche zum Dehnen oder zum Brechen einer Testprobe eines
Polymers erforderlich ist. Ein Standardtest, welcher zur Bestimmung
des Zugmoduls eines Polyurethanpolymers verwendet werden kann, ist
das Testverfahren nach amerikanischen Standards (ASTM) D638. Der
Zugmodul eines Polymers kann Hinweise liefern, wie spröde oder
welch ein Polymer ist, was weiterhin Hinweise darauf liefern kann,
mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Polymer Stößen, Rissbildung und struktureller
Zersetzung standhält.
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Ein
gewünschter
Zugmodul hängt
im Allgemeinen von der Art des Fahrzeugs ab, welches mit einem erfindungsgemäßen Reifenträger ausgestattet wird.
So weist beispielsweise ein Reifenträger für ein leichteres Fahrzeug,
wie beispielsweise für
einen Kleinwagen oder einen Personenkraftwagen, im Vergleich zu
einem Reifenträger
mit gleichem strukturellem Aufbau für ein größeres Fahrzug, wie beispielsweise
für einen
Kleintransporter oder einen Geländewagen,
einen geringeren Zugmodul auf.
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Ein
erfindungsgemäßes Polyurethanpolymer weist
im Allgemeinen einen Zugmodul von mindestens 25 mPa (Megapascal)
bei 80°C,
bevorzugt von mindestens 30 mPa bei 80°C, und stärker bevorzugt von mindestens
35 mPa bei 80°C
auf. Im Allgemeinen beträgt
der Zugmodul nicht mehr als 60 mPa bei 80°C, bevorzugt nicht mehr als
50 mPa bei 80°C,
und stärker
bevorzugt nicht mehr als 40 mPa bei 80°C.
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Bevorzugt
bleibt das Belastungsverhalten eines Reifenträgers über einen Temperaturbereich
hinweg, welcher Temperaturen umfasst, denen ein Reifenträger ausgesetzt
sein kann, während
er sich an einem Fahrzeug befindet, im Wesentlichen unverändert. Somit
ist ein erfindungsgemäßer Reifenträger wünschenswerterweise
im Wesentlichen auch temperaturstabil.
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Die
Begriffe „temperaturstabil" und „Temperaturstabilität" bezeichnen ein Polyurethanpolymer, insbesondere
einen Polyurethanpolymer-Reifenträger, mit mindestens einer im
Wesentlichen unveränderten
mechanischen Eigenschaft, welche zur Bestimmung des Belastungsverhaltens
eines Polymers (beispielsweise des Zugmoduls) über einen Temperaturbereich
verwendet werden kann. Für
einen derartigen Test kann ein Polymer einer Vielzahl von Temperaturen
ausgesetzt sein, wobei die gleichen mechanischen Eigenschaften für diese
Vielzahl von Temperaturen gemessen werden können. Die Veränderung
der mechanischen Eigenschaft über
den Temperaturbereich hinweg kann anschließend durch Bestimmen der Steigung
aus den Werten der mechanischen Eigenschaft aufgetragen gegen die
Temperatur bestimmt werden.
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Die
Temperaturstabilität
eines Polyurethanpolymers kann unter Verwendung von Verfahren, welche
einem Fachmann bekannt sind, bestimmt werden. Ein geeignetes Verfahren
umfasst dynamisch-mechanische Spektroskopie, welche zur Bestimmung
der Veränderung
des Zugmoduls eines Polymers über
einen Temperaturbereich hinweg von Nutzen sein kann.
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Ein
erfindungsgemäßes Polyurethanpolymer ist
im Wesentlichen temperaturstabil, wenn sich der Zugmodul des Polymers über einen
Temperaturbereich von –30°C bis 130°C, bevorzugt über einen Temperaturbereich
von –40°C bis 140°C, und stärker bevorzugt über einen
Temperaturbereich von –50°C bis 150°C im Wesentlichen
nicht verändert.
Der Begriff „im
Wesentlichen unverändert" bedeutet, dass sich
der Zugmodul um nicht mehr als 15 Prozent, bevorzugt um nicht mehr
als 10 Prozent, stärker
bevorzugt um nicht mehr als 8 Prozent, und noch stärker bevorzugt
um nicht mehr als 5 Prozent über
einen Temperaturbereich von –30°C bis 130°C, bevorzugt über einen
Temperaturbereich von –40°C bis 140°C, und stärker bevorzugt über eine
Temperatur von –50°C bis 150°C, verändert.
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Bevorzugt
weist ein erfindungsgemäßes Polyurethanpolymer
eine Temperaturstabilität
auf, welche im Wesentlichen jener von vulkanisiertem Gummi ähnelt. Dies
ist wünschenswert,
da dies einen Hinweis darauf liefert, dass ein aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellter Reifenträger ein
Leistungsverhalten aufweisen kann, welches einem aus Gummi hergestellten
Reifenträger ähnelt.
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Ein
erfindungsgemäßer Reifenträger ist
wünschenswerterweise
leichtgewichtig. Die Begriffe „leichtgewichtig" und „leichtgewichtiger
Reifenträger" bezeichnen einen
Reifenträger
mit einem Gewicht, welches wirksam ist, um die Kraftstoffökonomie
eines Fahrzeugs, auf welches ein erfindungsgemäßer Reifenträger montiert
ist, im Vergleich zur Kraftstoffökonomie
des gleichen Fahrzeugs, auf welches ein herkömmlicher Reifenträger montiert
ist, zu verbessern. Das tatsächliche
Gewicht eines Reifenträgers
hängt üblicherweise
von seiner beabsichtigten Verwendung ab. So kann beispielsweise
ein Kleinwagen oder ein Personenkraftwagen im Allgemeinen einen
leichteren Träger
aufweisen als beispielsweise ein Geländewagen oder ein Kleintransporter.
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Ein
erfindungsgemäßer leichtgewichtiger Reifenträger weist
im Allgemeinen ein Gewicht von nicht mehr als 8 kg, bevorzugt nicht
mehr als 6 kg, und stärker
bevorzugt nicht mehr als 5 kg auf. Im Allgemeinen wiegt ein erfindungsgemäßer leichtgewichtiger
Reifenträger
mindestens 3 kg und bevorzugt mindestens 4 kg.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
im Allgemeinen mindestens ein Isocyanat, mindestens ein Polyol und
mindestens einen Kettenverlängerer.
Diese Bestandteile werden derart ausgewählt, dass die Bestandteile
bei Umsetzung einen Polyurethanpolymer-Reifenträger bilden, wobei der Reifenträger leichtgewichtig,
belastbar und temperaturstabil ist. Die Begriffe „leichtgewichtiger
Träger", „belastbar" und „temperaturstabil" sind wie oben definiert.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner Additive, wie beispielsweise Katalysatoren, Füllmittel,
oberflächenaktive
Mittel und interne Formentrennmittel, umfassen, welche bekanntermaßen für Polyurethanpolymere
von Nutzen sind.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der Begriff „Polyurethan" ein Polyurethan,
einen Polyharnstoff, oder ein Gemisch von Polyharnstoff und Polyurethan bezeichnen.
Ein Polyurethanmaterial kann durch Reaktion eines Polyols mit einem
Isocyanat erhalten werden. Ein Polyharnstoffmaterial kann durch
Reaktion eines Amins mit einem Isocyanat erhalten werden. Ein Polyurethanmaterial
oder Polyharnstoffmaterial kann in Abhängigkeit von den in einer Zusammensetzung
umfassten Bestandteilen sowohl Harnstofffunktionalitäten als
auch Urethanfunktionalitäten enthalten.
Bevorzugt handelt es sich bei einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
um ein Gemisch aus Polyurethanmaterial und Polyharnstoffmaterial, welches
im Allgemeinen als Polyharnstoffurethan bekannt ist. Für die Zwecke
dieser Beschreibung wird keine weitere Unterscheidung zwischen Polyurethan und
Polyharnstoff getroffen.
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Die
Auswahl der Bestandteile für
eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann durch Auswählen
von Bestandteilen bestimmt sein, welche ein Polyurethanpolymer,
insbesondere einen Polyurethanpolymer-Reifenträger, mit einer Menge an Hartsegmentpolymer
versehen, welche wirksam ist, um dem Reifenträger ein gewünschtes Belastungsverhalten
zu verleihen, und mit einer Menge an Weichsegmentpolymer versehen,
welche wirksam ist, um dem Reifenträger die gewünschte Temperaturstabilität zu verleihen.
Die Begriffe „belastbar" und „Temperaturstabilität" sind wie oben definiert.
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Ein
Hartsegmentpolymer wird im Allgemeinen durch die Reaktion zwischen
einem Isocyanat und einem Kettenverlängerer erhalten. Eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann im Allgemeinen ein Hartsegmentpolymer in einer Menge bereitstellen,
welche wirksam ist, um einen Reifenträger mit gewünschtem Belastungsverhalten,
wie beispielsweise einem gewünschten
Zugmodul, bereitzustellen. Diese Menge sollte nicht so groß sein,
dass sich eine erfindungsgemäße Zusammensetzung nicht
mehr verarbeiten lässt,
und die Menge sollte nicht so gering sein, dass das Belastungsverhalten eines
Reifenträgers
im Wesentlichen nachteilig beeinflusst wird. Wird das Belastungsverhalten
eines Reifenträgers
im Wesentlichen nachteilig beeinflusst, so ist ein Reifenträger beispielsweise
nicht in der Lage, dem Abstützen
des Gewichts eines Fahrzeugs während
Notlaufbedingungen (Run-Flat-Bedingungen) standzuhalten. Bevorzugt
kann sich ein mit einem erfindungsgemäßen Reifenträger ausgestattetes
Fahrzeug mindestens 100 km bei einer Geschwindigkeit von 88 km/h
unter Notlaufbedingungen, stärker
bevorzugt mindestens 150 km bei einer Geschwindigkeit von 88 km/h,
und noch stärker
bevorzugt mindestens 175 km bei einer Geschwindigkeit von 88 km/h
fortbewegen.
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Im
Allgemeinen kann das Hartsegmentpolymer in einer Menge von mindestens
25 Gewichtsprozent, bevorzugt mindestens 28 Gewichtsprozent, und stärker bevorzugt
mindestens 30 Gewichtsprozent vorhanden sein. Im Allgemeinen ist
das Hartsegmentpolymer jedoch in einer Menge von nicht mehr als
45 Gewichtsprozent, bevorzugt nicht mehr als 42 Gewichtsprozent,
stärker
bevorzugt nicht mehr als 40 Gewichtsprozent, und noch stärker bevorzugt
nicht mehr als 35 Gewichtsprozent vorhanden. Die Gewichtsprozente
eines Hartsegmentpolymers werden durch Addieren der Gewichte von
Kettenverlängerer und
der stöchiometrischen
Menge an Isocyanat sowie Dividieren dieser Summe durch das Gesamtgewicht
aller Bestandteile der Zusammensetzung bestimmt.
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Ein
Weichsegmentpolymer wird im Allgemeinen durch die Reaktion zwischen
einem Isocyanat und einem Polyol erhalten. Eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann im Allgemeinen ein Weichsegmentpolymer in einer Menge bereitstellen,
welche wirksam ist, um einen Reifenträger mit gewünschter Temperaturstabilität bereitzustellen.
Diese Menge sollte nicht so gering sein, dass sich eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
nicht mehr verarbeiten lässt,
und die Menge sollte nicht so groß sein, dass das Belastungsverhalten
eines Trägers
im Wesentlichen nachteilig beeinflusst wird.
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Das
Weichsegmentpolymer ist im Allgemeinen in einer Menge von mindestens
55 Gewichtsprozent, bevorzugt mindestens 58 Gewichtsprozent, und stärker bevorzugt
mindestens 60 Gewichtsprozent vorhanden. Die Menge an Weichsegmentpolymer beträgt im Allgemeinen
jedoch nicht mehr als 75 Gewichtsprozent, bevorzugt nicht mehr als
72 Gewichtsprozent, und stärker
bevorzugt nicht mehr als 70 Gewichtsprozent. Das Weichsegmentpolymer
ist in einer Menge von 100 abzüglich
den Gewichtsprozenten des Hartsegmentpolymers vorhanden.
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Eine
erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
umfasst ein Isocyanat. Es kann ein beliebiges zur Herstellung eines
leichtgewichtigen Reifenträgers
geeignetes Isocyanat verwendet werden. Für einen Fachmann, welcher diese Beschreibung
gelesen hat, ist es verständlich,
dass Isocyanate, welche eine Anordnung, wie beispielsweise die Selbstorganisation,
des Hartsegmentpolymers begünstigen,
wünschenswert
sind. Ein Beispiel für
Isocyanate, welche diese Anordnung begünstigen, umfassen Isocyanate
mit einem hohen Aromatizitätsgrad.
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Das
Isocyanat kann vorteilhafterweise aus mindestens einem von einem
organischen Polyisocyanat, einem modifizierten Polyisocyanat, und
einem auf Isocyanat basierenden Präpolymer ausgewählt werden.
Diese können
aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Isocyanate umfassen.
Beispiele für
aromatische Isocyanate sind 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI),
4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Polyphenylpolymethylenpolyisocyanate
(PMDI), Trimethylxylylendiisocyanat (TMXDI), Gemische aus PMDI und
MDI, sowie Gemische aus PMDI und TDI. Bevorzugt ist das Isocyanat
mindestens eines von 4,4'-,
2,4'- und 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI). Obwohl TDI ein geeignetes Isocyanat ist, kann eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
im Wesentlichen frei von TDI sein.
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Beispiele
aliphatischer und cycloaliphatischer Isocyanate umfassen solche
Verbindungen wie trans,trans-1,4-Cyclohexyldiisocyanat, 2,4- und 2,6-Hexanhydrotoluoldiisocyanat,
4,4'-, 2,2'-, und 2,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat,
sowie Isophorondiisocyanat.
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Andere
zweckmäßige Isocyanate
umfassen die sogenannten modifizierten multifunktionellen Isocyanate,
das heißt
Produkte, welche durch chemische Reaktion der vorstehenden Isocyanate
erhalten werden. Beispiele hierfür
sind Isocyanate, welche Ester, Harnstoffe, Biurete, Allophanate,
Carbodiimide, Uretonimine enthalten, sowie Urethangruppen, welche
Diisocyanate oder Polyisocyanate enthalten.
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Isocyanate,
welche Carbodiimidgruppen und/oder Uretonimingruppen mit einem Isocyanatgruppen
(NCO)-Gehalt von 10 bis 40 Gewichtsprozent, stärker bevorzugt von 20 bis 35
Gewichtsprozent, enthalten, können
ebenfalls verwendet werden. Diese umfassen beispielsweise auf 4,4'-, 2,4'-, oder 2,2'-MDI basierende Isocyanate
und ein Gemisch von MDI-Isomeren, 2,4- oder 2,6-TDI und Gemische von
TDI-Isomeren, Gemische
von MDI und PMDI, Gemische von TDI und PMDI, Diphenylmethandiisocyanate,
sowie Gemische hiervon.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Isocyanat mindestens 6 Gewichtsprozent NCO, und bevorzugt
mindestens 7 Gewichtsprozent NCO. Das Isocyanat umfasst im Allgemeinen
jedoch nicht mehr als 15 Gewichtsprozent NCO, und bevorzugt nicht
mehr als 12 Gewichtsprozent NCO.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
Isocyanat im Allgemeinen in einer Menge, welche wirksam ist, um
eine gewünschte
Menge an Hartsegmentpolymer bereitzustellen. Diese Menge sollte
nicht so groß sein,
dass sich eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
nicht mehr verarbeiten lässt,
oder sollte nicht so gering sein, dass die Temperaturstabilität eines
Polymers, das Belastungsverhalten eines Polymers, oder beides im
Wesentlichen nachteilig beeinflusst wird.
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Eine
erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
umfasst ferner ein Polyol. Es kann ein beliebiges mit Isocyanat
reagierendes Material verwendet werden, welches zur Herstellung
eines leichtgewichtigen Reifenträgers
geeignet ist. Ein zur Herstellung eines leichtgewichtigen Reifenträgers geeignetes
Polyol wird im Allgemeinen auf Basis des Monolgehaltes, des Äquivalentgewichtes,
der Funktionalität,
sowie der Oxidzusammensetzung ausgewählt.
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Der
Monolgehalt eines Polyols bezeichnet die Menge an Ungesättigtheit
in einem Polyol. Die Ungesättigtheit
ist als die Anzahl von Polyolmolekülen (monofunktionelle Spezies)
definiert, welche eine einzelne reaktive Stelle aufweisen. Ein für eine Verwendung
im Rahmen der Erfindung geeignetes Polyol weist im Allgemeinen einen
Polyolgehalt auf, welcher wirksam ist, um ein Polyurethanpolymer
mit hohem Molekulargewicht zu erzeugen, was erfindungsgemäß das Erlangen
einer gewünschten
Haltbarkeit erleichtern kann. Im Allgemeinen weist ein aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestelltes Polymer ein Molekulargewicht von mindestens 100 000
auf.
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Erfindungsgemäß kann der
Monolgehalt eines Polyols bis zu 0.04 Milliäquivalenten pro Gramm an Gesamtzusammensetzung
betragen, und beträgt im
Allgemeinen nicht mehr als 0.035 Milliäquivalente pro Gramm an Gesamtzusammensetzung,
bevorzugt nicht mehr als 0.03, und stärker bevorzugt nicht mehr als
0.02.
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In
einer Ausführungsform
wird eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
durch Umsetzen eines isocyanatseitigen Stromes und eines polyolseitigen
Stromes durch Reaktionsspritzgießen hergestellt. Gemäß dieser
Ausführungsform
umfasst der polyolseitige Strom einen Monolgehalt an Polyol von 0.035
Milliäquivalenten
pro Gramm an Gesamtzusammensetzung, während der isocyanatseitige Strom
einen Monolgehalt an Polyol von 0.02 Milliäquivalenten pro Gramm an Gesamtzusammensetzung
umfasst.
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Erfindungsgemäß ist das Äquivalentgewicht eines
Polyols wirksam, um das Aushärten
eines Polymers zu erleichtern und um die gewünschte Temperaturstabilität eines
Polymers zu ermöglichen.
Das Äquivalentgewicht
sollte nicht so hoch sein, dass sich eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
im Wesentlichen nurmehr unter Schwierigkeiten verarbeiten lässt.
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Im
Allgemeinen weist ein für
eine Verwendung in der Erfindung geeignetes Polyol ein Äquivalentgewicht
von mindestens 1250, bevorzugt von mindestens 1500, und stärker bevorzugt
von mindestens 1600 auf. Üblicherweise
beträgt
das Äquivalentgewicht
des Polyols nicht mehr als 4000, bevorzugt nicht mehr als 3000,
und stärker
bevorzugt nicht mehr als 2500. Diese Äquivalentgewichte können Molekulargewichten
zwischen 4500 und 10 000 entsprechen.
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Die
Funktionalität
eines Polyols ist wirksam, um die Temperaturstabilität eines
Polyurethanpolymers zu ermöglichen
und um die Verarbeitbarkeit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu erleichtern.
Die Funktionalität
sollte nicht so gering sein, dass eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen unerwünschten
Zeitumfang benötigen kann,
um in einer Form auszuhärten.
Die Funktionalität
sollte jedoch nicht so groß sein,
dass sie die Temperaturstabilität
des Polymers im Wesentlichen nachteilig beeinflusst. Erfindungsgemäß kann ein
Polyol eine Funktionalität
von mindestens 1.9, bevorzugt von mindestens 2.5, stärker bevorzugt
von mindestens 2.7, und noch stärker
bevorzugt von mindestens 2.8 aufweisen. Im Allgemeinen beträgt die Funktionalität nicht
mehr als 4.0, bevorzugt nicht mehr als 3.7, und stärker bevorzugt
nicht mehr als 3.3.
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In
einer Ausführungsform
beträgt
die Funktionalität
mindestens 1.94. In einer anderen Ausführungsform beträgt die Funktionalität zwischen
2.8 und 3.3.
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Ein
Polyol kann eine enge Molekulargewichtsverteilung aufweisen, welche
zu einer geringen Polydispersität
führt und
welche wirksam ist, um die Temperaturstabilität eines Polyurethanpolymers
zu ermöglichen.
Die Polydispersität
eines Polyols beträgt
im Allgemeinen nicht mehr als 1.25, bevorzugt nicht mehr als 1.2,
und noch bevorzugter nicht mehr als 1.15. Üblicherweise beträgt die Polydispersität mindestens
1.05, bevorzugt mindestens 1.02, und stärker bevorzugt mindestens 1.0.
Polyole, welche im Rahmen der Erfindung von Nutzen sind, umfassen Polyetherpolyole,
Polyesterpolyole, sowie auf Kohlenwasserstoffen basierende Polyole.
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Bevorzugt
umfasst ein für
eine Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignetes Polyol ein Polyetherdiol,
ein Polyethertriol, ein Polyethertetrol, oder eine Kombination dieser
Polyole. Diese können alleine
oder in Kombination verwendet werden, was im Allgemeinen als ein
Gemisch bekannt ist. Ein an den Enden mit Hydroxylgruppen versehenes
Poly(oxypropylen)diol, -triol, oder eine Kombination dieses Diols
und dieses Triols ist bevorzugt. Beispiele eines Polyetherpolyols
umfassen Alkylenoxide, wie beispielsweise Polypropylenoxid, Polybutylenoxid, Ethylenoxid
und Polytetramethylenoxid (PTMO). Bevorzugt umfasst ein für eine Verwendung
im Rahmen der Erfindung geeignetes Polyol ein Polypropylenoxid.
Erfindungsgemäß kann der
Oxidgehalt eines Polyols wirksam sein, um die Phasentrennung zu
erleichtern. Das heißt,
dass die Trennung von Weichsegmentpolymeren und Hartsegmentpolymeren
erleichtert wird.
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Beispiele
spezifischer, Ethylenoxid-enthaltender Polyether umfassen VORANOLTM 4702, VORANOLTM 4701,
VORANOLTM 4815, VORANOLTM 5148,
VORANOLTM 5287 und VORANOLTM 3137, welche
allesamt von The Dow Chemical Company hergestellt werden.
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Ein
Polyetherpolyol kann durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise
durch Alkoxylierung geeigneter Startermoleküle, hergestellt werden. Ein derartiges
Verfahren umfasst im Allgemeinen das Umsetzen eines Initiators,
wie beispielsweise Wasser, Ethylenglykol oder Propylenglykol, mit
einem Oxid in Gegenwart eines Katalysators. Ein Polyetherpolyol
kann ein dispergiertes Füllmittel,
wie beispielsweise Vinylpolymere, Polyharnstoffe oder Polyhydrazide,
umfassen.
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Ethylenoxid,
Propylenoxid, Butylenoxid, oder eine Kombination dieser Oxide können für die Alkoxylierungsreaktion
besonders zweckmäßig sein.
Ein Polyol wird bevorzugt unter Verwendung eines Katalysatorsystems,
welches auf einem Alkalimetallhydroxid wie beispielsweise Cäsiumhydroxid
oder Kaliumhydroxid, einem Doppelmetallcyanid (DMC), und starken
Phosphorbasen wie beispielsweise Phosphazenium basiert, hergestellt
werden. Die Herstellung eines Polyols unter Verwendung dieser Katalysatorsysteme
ist einem Durchschnittsfachmann bekannt.
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Es
versteht sich, dass ein Polyetherpolyol, im Gegensatz zu einem Polyoxyethylenpolyol,
Alkylsubstituenten enthalten kann. Ein Fachmann, welcher diese Beschreibung
gelesen hat, ist sich jedoch bewusst, dass Nichtalkyl-substituierte Polyetherpolyole, wie
beispielsweise Polyoxytetramethylenpolyol, in einem Gemisch verwendet
werden können.
In einer Ausführungsform
ist ein Nichtalkyl-substituiertes Polyetherzwischenprodukt in einer
Menge von weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gemisches, vorhanden.
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Ein
für eine
Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignetes Polyetherpolyol kann
ein statistisch aufgebautes Polyetherpolyol (Heterofeed), ein blockweise
aufgebautes Polyetherpolyol (Blockfeed), oder ein beispielsweise
mit Ethylenoxid oder Propylenoxid gecapptes Polyetherpolyol sein.
Diese Arten von Polyole sind allesamt bekannt und werden in der Polyurethanchemie
verwendet.
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In
einer Ausführungsform
wird eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
durch Mischen eines Polyol-enthaltenden polyolseitigen Stromes und eines
ein Isocyanatpräpolymer
enthaltenden isocyanatseitigen Stromes hergestellt, wobei der isocyanatseitige
Strom bevorzugt ein Polyol umfasst, welches mit Ethylenoxid gecappt
ist.
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Ein
Ethylenoxid-gecapptes Polyol kann zweckmäßig sein, um die Verarbeitbarkeit
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zu erleichtern, oder um die Kompatibilität von Bestandteilen in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zu unterstützen.
Da Ethylenoxid ein teures Reagens sein kann, ist elf im Rahmen der
Erfindung zweckmäßiges Polyol
wünschenswerterweise
nicht mit Ethylenoxid gecappt. In einer Ausführungsform, in welcher eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
durch Mischen eines polyolseitigen Stromes und eines ein Isocyanatpräpolymer
enthaltenden isocyanatseitigen Stromes unter Verwendung von RIM
hergestellt wird, umfasst der isocyanatseitige Strom bevorzugt ein Polyol
und ist im Wesentlichen frei von einem Ethylenoxid-gecappten Polyol.
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In
einer Ausführungsform
kann unter Verwendung von RIM ein Isocyanat als Präpolymer
mit einem Teil des Polyols eingesetzt werden. Dies erfolgt bevorzugt
unter Verwendung eines Polyetherpolyols, welches keine Endblöcke von
Ethylenoxid enthält
und welches auf herkömmliche
Weise, wie es im Fachbereich bekannt ist, hergestellt werden kann. Das
zahlengemittelte Molekulargewicht eines derartigen Polyetherpolyols
kann von 200 bis 9000, bevorzugt von 500 bis 8000, und stärker bevorzugt
von 1000 bis 8000 betragen. Das zahlengemittelte Molekulargewicht
ist im Allgemeinen größer als
2000. Ein Präpolymer
mit 15 Gewichtsprozent NCO oder weniger ist für diese Ausführungsform
besonders zweckmäßig. Ein
bevorzugtes Präpolymer
ist das Reaktionsprodukt des Isocyanats und des Polyols, so dass zumindest
ein leichter Überschuss
des Isocyanats ohne eine umfassende Kopplung des Polyols vorhanden
ist.
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Eine
erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
umfasst einen Kettenverlängerer.
Ein Kettenverlängerer
im Rahmen der Erfindung wird ausgewählt, um für eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine gewünschte
Reaktionszeit bereitzustellen, und um ein Hartsegmentpolymer bereitzustellen,
welches wirksam ist, um ein Polyurethanpolymer mit gewünschtem
Belastungsverhalten bereitzustellen. Ein geeigneter Kettenverlängerer ist üblicherweise
eine aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung mit niedrigem Äquivalentgewicht,
welche 2 oder mehrere aktive Wasserstoffgruppen pro Molekül aufweist.
Die aktiven Wasserstoffgruppen können Hydroxyl-,
Mercaptyl- oder Aminogruppen sein. Ein Kettenverlängerer kann
aliphatisch oder aromatisch sein. Bevorzugt umfasst eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen aromatischen Kettenverlängerer.
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Kettenverlängerer mit
mindestens zwei aktiven Hydroxylgruppen können Verbindungen von Oligomeren
mit niedrigem Molekulargewicht, wie beispielsweise Propylenoxid,
Ethylenoxid, Butandiol, Ethylenglykol und Neopentylglykol, sein.
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Bevorzugt
weist ein Kettenverlängerer
mindestens zwei aktive Aminogruppen auf.
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Beispiele
eines im Rahmen der Erfindung geeigneten, als Kettenverlängerer fungierenden
aliphatischen Amins umfassen Ethylendiamin, 1,3-Diaminopropan, 1,4-Diaminobutan, Hexamethylendiamin,
Aminoethanolamin, 1,4-Diaminocyclohexan und Triethylentetramin.
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Stärker bevorzugt
ist ein Kettenverlängerer aromatisch
und weist mindestens zwei aktive Aminogruppen auf. Beliebige Salze,
wie beispielsweise Kaliumchlorid- oder Natriumchloridsalze, dieser
Verbindungen sind ebenfalls zweckmäßig. Beispiele von als Kettenverlängerer fungierenden
aromatischen Aminen umfassen 3,5-Diethyl-2,4-toluoldiamin, 3,5-Diethyl-2,6'-toluoldiamin, 2,4-Diaminotoluol,
2,6-Diaminotoluol, 1,5-Naphthalindiamin,
1,4-Phenylendiamin, 1,4-Diaminobenzol, 4,4'-Methylenbis(orthochloranilin)
("MOCA"), 1,4-Butylenglykol,
4,4'-Methylenbisdianilin
(MDA) sowie 3,3',5,5'-Tetraisopropyl-4,4'-methylenbisanilin.
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Wasser
kann ebenfalls als geeigneter Kettenverlängerer fungieren.
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Ein
als Kettenverlängerer
fungierendes Amin kann blockiert oder verkapselt sein, oder es kann eine
verzögerte
Wirkung oder ein Aushärten
auf Wunsch aufweisen, oder es kann anderweitig in seiner Reaktivität herabgesetzt
sein, um die Reaktivität des
Kettenverlängerers
mit einem Isocyanat zu steuern/zu regeln. Dies kann wünschenswert
sein, wenn ein als Kettenverlängerer
fungierendes Amin ohne eine derartige Modifizierung das Befüllen einer
Verarbeitungsform im Wesentlichen nachteilig beeinflusst.
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Als
Kettenverlängerer
fungierende Amine mit verzögerter
Wirkung umfassen Salze von Methylendianilin (MDA), wie beispielsweise
einen Natriumchloridkomplex von MDA, 4,4'-Methylenbis(orthochloranilin) ("MOCA"), sowie einige sterisch
gehinderte sekundäre
Amine. Sterisch gehinderte sekundäre Amine sind kommerziell von
UOP, Inc. unter den Handelsnamen UNILINK 2100TM und
UNILINK 3100TM erhältlich. Derivate von DETDA
mit verzögerter
Wirkung sind ebenfalls zweckmäßig, jedoch
weniger bevorzugt als DETDA.
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Ein
Kettenverlängerer
ist in einer Menge vorhanden, welche wirksam ist, um die Bildung
eines Hartsegmentpolymers zu erleichtern. Ein Kettenverlängerer sollte
nicht in so großer
Menge umfasst sein, dass er das Befüllen einer Verarbeitungsform
im Wesentlichen nachteilig beeinflusst, oder sollte nicht in so
geringer Menge vorhanden sein, dass er die thermische Stabilität eines
Polymers, die Belastbarkeit eines Polymers, oder beides im Wesentlichen
nachteilig beeinflusst. Die Menge an Kettenverlängerer, welche für eine Verwendung
im Rahmen der Erfindung geeignet ist, hängt üblicherweise von der Art des
ausgewählten
Kettenverlängerers
sowie der gewünschten
Menge an Hartsegment ab. Für
einen Fachmann, welcher diese Beschreibung gelesen hat, ist es verständlich,
wie die Menge eines im Rahmen der Erfindung geeigneten Kettenverlängerers
bestimmt wird.
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Wenn
eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
durch Reaktionsspritzgießen
hergestellt wird, bei welchem ein Reaktionsgemisch eines Polyurethanpräpolymers
mit einem Reaktionsgemisch eines Polyols vermischt wird, kann ferner
ein Kettenverlängerer
verwendet werden, um das Molekulargewicht eines Polyurethanpräpolymers
durch Umsetzen des Kettenverlängerers
mit einem Isocyanat im Polyurethanpräpolymer aufzubauen. Obwohl
dies weniger bevorzugt ist, kann der Kettenverlängerer die Menge an Polyol,
welches der Reaktion polyolseitig hinzugefügt wird, vollständig ersetzen.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner bekannte Additive und andere bekannte Bestandteile umfassen,
um einen Reifenträger
mit gewünschten
Eigenschaften herzustellen. Im Allgemeinen kann ein beliebiges Additiv,
welches einem Fachmann zur Herstellung einer Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
als zweckmäßig bekannt
ist, in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
umfasst sein, solange das Additiv mit anderen Bestandteilen der
Zusammensetzung im Wesentlichen nicht inkompatibel ist. Beispiele
von Additiven umfassen Katalysatoren, Füllmittel, Feuerschutzmittel,
Färbemittel
wie beispielsweise Pigmente oder Farbstoffe, Antistatika, Verstärkungsfasern,
Antioxidantien, Säurefänger, sowie
andere für
Polyurethanpolymer-Zusammensetzungen zweckmäßige Additive.
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Eine
erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
kann einen Katalysator umfassen. Ein Katalysator kann zur Förderung
der Reaktion zwischen einem Kettenverlängerer und einem Isocyanat
oder zur Förderung
der Reaktion zwischen einem Polyol und einem Isocyanat, zur Erhöhung der Geschwindigkeit
des Aushärtens
eines aus einer Zusammensetzung hergestellten Reifenträgers, oder beidem
verwendet werden.
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Beispiele
geeigneter Katalysatoren umfassen organische und anorganische Salze
von sowie organometallische Derivate von Bismut, Blei, Zinn, Antimon,
Uran, Cadmium, Cobalt, Thorium, Aluminium, Quecksilber, Zink, Nickel,
Cer, Molybdän,
Vanadium, Kupfer, Mangan und Zirkonium, sowie Phosphine und tertiäre organische
Amine. Geeignete Katalysatoren umfassen beispielsweise Di-n-butylzinnbis(mercaptoessigsäureisooctylester),
Dimethylzinndilaurat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnsulfid, Zinnoctoat,
Bleioctoat, Eisenacetylacetonat, Bismutcarboxylate, Triethylendiamin
und N-Methylmorpholin.
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Ein
Katalysator kann in einer Menge hinzugefügt werden, welche wirksam ist,
um das Aushärten
eines Reifenträgers
zu erleichtern, so dass er im Wesentlichen nicht klebrig ist. Ein
Katalysator sollte nicht in so großer Menge hinzugefügt werden,
dass sich eine Polyurethanpolymer-Zusammensetzung zu schnell umsetzt,
wodurch in einem aus einer Zusammensetzung geformten Reifenträger Hohlstellen
zurückbleiben,
welche seine Belastungseigenschaften im Wesentlichen nachteilig
beeinflussen können.
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Wenn
ein organometallischer Katalysator einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hinzugefügt
wird, kann er in einer Menge von mindestens 0.01, bevorzugt von
mindestens 0.02, und stärker
bevorzugt von mindestens 0.03 Teilen pro 100 Gewichtsteile an Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
hinzugefügt
werden. Im Allgemeinen umfasst eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen organometallischen Katalysator in einer Menge von nicht mehr
als 0.07, bevorzugt von nicht mehr als 0.06, und stärker bevorzugt
von nicht mehr als 0.05 Teilen pro 100 Gewichtsteile an Polyurethanpolymer-Zusammensetzung.
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Wird
ein als Katalysator fungierendes tertiäres Amin einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hinzugefügt,
kann der Katalysator in einer Menge von 0.01 bis 3 Teilen des als
Katalysator fungierenden tertiären
Amins pro 100 Gewichtsteile an Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
hinzugefügt werden.
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Ein
als Katalysator fungierendes tertiäres Amin sowie ein organometallischer
Katalysator können
in Kombination verwendet werden. In einer Ausführungsform umfasst eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen Katalysator, wobei der Katalysator mindestens eines von Triethylendiamin
und Dibutylzinndilaurat umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Katalysator ein 50:50-Gemisch von Triethylendiamin und
Dibutylzinndilaurat.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner herkömmliche
Füllmittel
wie beispielsweise Glimmer, Ruß,
Glasfasern, Flocken, Nanoclays, und andere bekannte Füllmittel
umfassen. Glimmer, Glasfasern und Flocken können zur Erhöhung des
Polymermoduls verwendet werden. Dies kann eine Reduzierung der Querschnittsdicke
von Polymeren ermöglichen
und kann ferner damit in Beziehung stehende Gewichtsreduzierungen
bereitstellen.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ein Antioxidans umfassen. Ein Antioxidans kann von Vorteil sein,
um eine photolytische oder eine durch freie Radikale bewirkte Zersetzung
eines aus der Zusammensetzung hergestellten Polyurethanpolymers
zu verringern oder zu verzögern.
Geeignete Antioxidantien umfassen 2,6-Di-t-butylphenol und Polyalkylenglykolester
von sterisch gehinderten Phenolen substituierter Alkansäuren. Beispiele
umfassen 3,5-Di-t-butyl-4-hydroxybenzoesäureester von
Ethylenglykol, Bis{3-(3-methyl-5-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat} von Trimethylenglykol.
Das letztere Beispiel stellt ein bevorzugtes Produkt dar, welches
kommerziell von Ciba-Geigy unter dem Handelsnamen IRGANOX 245 erhältlich ist.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner ein oberflächenaktives
Mittel umfassen. Ein oberflächenaktives
Mittel kann von Vorteil sein, um das Einfließen einer Zusammensetzung in
eine Form zu erleichtern und um das Entnehmen eines Polyurethanpolymers
aus einer Form zu erleichtern. Geeignete oberflächenaktive Mittel umfassen
auf Silikon basierende Alkylierungsprodukte sowie Silikonhydrid
oder -hydroxid, welches mit mindestens einem von Ethylenoxid, Propylenoxid
oder Butylenoxid umgesetzt wurde.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner ein Formentrennmittel umfassen. Ein Formentrennmittel kann
von Vorteil sein, um das Entnehmen eines Polyurethanpolymers aus
einer Form zu erleichtern. Geeignete Formentrennmittel umfassen
Zinkstearat, Wachse oder Silikonöl.
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Um
ein Polyurethanpolymer, insbesondere einen Polyurethanpolymer-Reifenträger, aus
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
herzustellen, kann ein beliebiges bekanntes Formverfahren verwendet
werden. Es können
beispielsweise Gießen,
Spritzgießen
und Reaktionsspritzgießen
(RIM) verwendet werden. Bevorzugt wird ein Polyurethanpolymer, insbesondere
ein Reifenträger,
aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mittels RIM hergestellt.
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RIM
stellt eine Technik für
schnelles Vermischen und Formen von schnell aushärtenden Polyurethanpolymeren
in einer Verarbeitungsform dar. RIM kann gemäß bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Siehe beispielsweise
U.S. Patente
Nr. 4,297,444 ,
4,806,615 ,
4,742,090 ,
4,404,353 ,
4,732,919 ,
4,530,941 und
4,607,090 .
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RIM-Teile
werden im Allgemeinen durch Vermischen eines aktiven Wasserstoff
enthaltenden Materials, wie beispielsweise eines Polyols, mit einem Isocyanat hergestellt,
während
das Gemisch in eine Verarbeitungsform eingespritzt wird. Die Reaktion zwischen
dem Wasserstoff-enthaltenden Material und dem Isocyanat wird innerhalb
der Form beendet. Im Allgemeinen erfolgt diese Reaktion zwischen
0.5 Minuten und 5.0 Minuten, bevorzugt zwischen 0.5 Minuten und
1 Minute, wobei das resultierende Polymer im Wesentlichen nicht
klebrig ist. „Im
Wesentlichen nicht klebrig" bedeutet,
dass das geformte Polymer eine ausreichende strukturelle Integrität besitzt,
so dass es sich im Wesentlichen nicht deformiert, wenn es aus einer
Verarbeitungsform entfernt wird.
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Nach
dem Formen und Entformen (das heißt dem Entfernen aus einer
Verarbeitungsform) kann ein Polyurethanpolymer, das Polymer, einem
zusätzlichen
herkömmlichen
Aushärtungsschritt
unterzogen werden, welcher wirksam ist, um die Umsetzung aktiver
Gruppen im Wesentlichen zu beenden. Zum Aushärten kann das Polymer zwischen
1 und 24 Stunden auf eine Temperatur von 200°F (93°C) bis hin zu einer Temperatur
von 450°F
(204°C)
gebracht werden. Die Form- und Aushärtungsdauer eines erfindungsgemäßen Polymers
sind nicht kritisch, können
jedoch die Wirtschaftlichkeit der Herstellung mit Sicherheit erleichtern.
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Im
Allgemeinen umfasst RIM ein Verfahren, welches die Polymerisation
eines Isocyanats und eines Polyolgemisches, umfassend mindestens
ein Polyol, mindestens einen Kettenverlängerer und beliebige Additive,
in einer Verarbeitungsform zur Herstellung von Kunststoffteilen
verwendet. Das Isocyanat und das Polyol werden üblicherweise in Form zweier
fluider Eingangsströme,
welche als isocyanatseitiger Strom und polyolseitiger Strom bekannt
sind, in einen dem Aufeinandertreffen dienenden Mischkopf dosiert
und anschließend
einer Verarbeitungsform zugeführt,
in welcher sich der isocyanatseitige Strom und der polyolseitige
Strom umsetzen. Eine erfindungsgemäße Zusammensetzung weist im
Allgemeinen einen Isocyanatindex von zwischen 95 und 110 auf. Üblicherweise
umfasst eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
zumindest einen leichten Überschuss
an Isocyanat, beispielsweise bei einem Isocyanatindex von 105. Der
Begriff „Isocyanatindex" stellt einen Faktor
dar, welcher durch Dividieren der Anzahl an Isocyanatgruppen durch
die Anzahl an mit Isocyanat reagierenden Gruppen und anschließendes Multiplizieren
des Ergebnisses mit 100 bestimmt wird.
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Der
isocyanatseitige Strom umfasst im Allgemeinen ein Isocyanat, während der
polyolseitige Strom im Allgemeinen einen Kettenverlängerer,
ein Polyol, sowie beliebige Additive, wie beispielsweise einen Katalysator,
ein Färbemittel,
ein Füllmittel
und ein oberflächenaktives
Mittel, umfasst.
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Der
isocyanatseitige Strom kann ein Isocyanat alleine umfassen, oder
er kann ein Isocyanatpräpolymer
umfassen. Ein Isocyanatpräpolymer
umfasst im Allgemeinen ein Gemisch eines vorab umgesetzten Isocyanats
und mindestens einen Teil eines Polyols bis hin zu, und umfassend,
100 Prozent des in einer erfindungsgemäßen Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
umfassten Polyols. Obwohl es keine Voraussetzung ist, kann ein Isocyanatpräpolymer einen Überschuss
an -NCO umfassen.
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Das
Dosieren kann mittels einer beliebigen im Fachbereich bekannten
Dosiervorrichtung bewirkt werden, wie etwa beispielsweise mittels
einer Krauss Maffei KK 120 Dosiermaschine. Der Mischkopf ist dazu
konzipiert, die polyolseitigen und isocyanatseitigen Ströme zusammenzumischen
und sie anschließend
in eine Verarbeitungsform einzuspritzen.
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Der
zum Befüllen
der Verarbeitungsform verwendete Ausstoßdruck ist üblicherweise hoch genug, um
ein Vermischen der Ströme
zu erleichtern, jedoch nicht so hoch, dass dies zu Defekten der
Betriebsmittel führt.
Der zum Befüllen
der Verarbeitungsform verwendete Ausstoßdruck beträgt üblicherweise nicht mehr als
3500 psi, bevorzugt nicht mehr als 2500 psi, und beträgt üblicherweise
mindestens 500 psi, bevorzugt mindestens 1000 psi. Die Recktanten
werden üblicherweise
mit 100 bis 1500 Gramm pro Sekunde in die Form eingespritzt.
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Die
Temperatur der isocyanatseitigen und polyolseitigen Ströme wird üblicherweise
gesteuert/geregelt, um das Vermischen aller Bestandteile zu erleichtern,
wobei die Temperatur jedoch nicht so hoch sein sollte, dass die
Polymerreaktion so schnell abläuft,
dass sich die Verarbeitungsform nicht ordnungsgemäß füllt. Geeignete
Verfahrenstemperaturen können
im Allgemeinen im Bereich von 40°C
bis 120°C,
und bevorzugt von 65°C
bis 75°C,
liegen.
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Während dem
RIM können
Gase, wie beispielsweise Stickstoff, Helium und Kohlendioxid, in mindestens
einem eines isocyanatseitigen Stromes und eines polyolseitigen Stromes
fein dispergiert werden. Dieses Verfahren kann ein mikrozelluläres Polymer
hervorbringen, welches eine Dichte von weniger als 1 g/cm3 aufweist, welches jedoch im Wesentlichen
noch sein nichtzelluläres
polymeres Leistungsverhalten beibehält, als wäre seine Dichte 1 g/cm3. Dieses Verfahren kann zur weiteren Gewichtsreduzierung
eines Polymers über
jenes hinaus, welches sich ohne dispergierte Gase ergibt, von Vorteil sein.
Dieses Verfahren kann ferner von Vorteil sein, um das Einfließen einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in eine Verarbeitungsform zu erleichtern.
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Ein
erfindungsgemäßes Polyurethanpolymer,
insbesondere der Träger
eines Polyurethanpolymer-Reifens, kann vorteilhafterweise mittels
RIM hergestellt werden. Ein Vorteil des Formens einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mittels RIM kann gewünschte
Verarbeitungszeiten zur Herstellung eines jeden Trägers umfassen.
So kann beispielsweise ein herkömmliches
Verfahren – das
Schleudergießen-Formzeiten
von bis zu 24 Stunden erfordern, während eine erfindungsgemäße Zusammensetzung in
einem Zeitumfang von zwischen 0.5 Minuten und 5.0 Minuten, bevorzugt
von nicht mehr als 1.0 Minuten, geformt werden kann.
-
Ein
weiterer Vorteil des Formens einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung mittels
RIM kann das gewünschte
Befüllen
einer Verarbeitungsform umfassen. Da eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
einer Verarbeitungsform als Fluid zugeführt wird, kann die Zusammensetzung
eine Verarbeitungsform im Wesentlichen füllen. Durch wesentliches Befüllen einer
Verarbeitungsform hinterlässt eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung
mit geringerer Wahrscheinlichkeit Hohlräume und Lufteinschlüsse in einem
aus der Zusammensetzung hergestellten Polyurethanpolymer. Dies kann
insbesondere von Vorteil sein, wenn eine Verarbeitungsform einen
komplizierten Aufbau aufweist, wie beispielsweise einen Aufbau,
welcher mindestens eine Krümmung,
mindestens eine Ecke oder mindestens einige Riffelungen aufweist.
Ein Beispiel für
einen komplizierten Aufbau ist in
U.S.
Patent Nr. 5,363,894 dargestellt. Dies kann ferner für die Herstellung
eines leichtgewichtigen Polyurethanpolymers von Vorteil sein, da
es umso schwieriger wird, die Verarbeitungsform im Wesentlichen
zu befüllen,
je weniger Material in eine Verarbeitungsform eingebracht wird.
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Diese
Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel weiter beschrieben.
Dieses Beispiel soll den Schutzumfang dieser Erfindung nicht beschränken, sondern
eine Ausführungsform
der Erfindung weiter veranschaulichen.
-
Beispiel 1: Bestimmung der Temperaturstabilität eines
aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellten Polyurethanpolymers
-
Um
die Temperaturstabilität
eines aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellten Polyurethanpolymers zu bestimmen, wurde durch Reaktionsspritzgießen ein
Polyurethanpolymer aus einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung geformt.
Die Temperaturabhängigkeit
des Zugmoduls des Polyurethanpolymers wurde anschließend durch
Messen des Zugmoduls über
einen Temperaturbereich und nachfolgendes Messen der Veränderung
des Zugmoduls bestimmt.
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Eine
erfindungsgemäße Polyurethanpolymer-Zusammensetzung
wurde unter Verwendung von Reaktionsspritzgießen durch Mischen eines polyolseitigen
Stromes und eines isocyanatseitigen Stromes hergestellt, um eine
Polyurethanpolymerplatte zu formen (6 Zoll × 6 Zoll × 1/8 Zoll dick) (15.24 cm × 15.24
cm × 0.32
cm).
-
Der
polyolseitige Strom umfasste eine Polyolformulierung. Die Polyolformulierung
umfasste ein Polyol in einer Menge von 54.81 Gewichtsprozent, einen
Kettenverlängerer
in einer Menge von 44.84 Gewichtsprozent, ein oberflächenaktives
Mittel in einer Menge von 0.25 Gewichtsprozent, und einen Katalysator
in einer Menge von 0.1 Gewichtsprozent.
-
Das
für die
Polyolformulierung verwendete Polyol war ein Ethylenoxid-gecapptes
Triol mit einem Molekulargewicht von 5000 und einer maximalen Ungesättigtheit
von 0.035 Milliäquivalenten
pro Gramm an Gesamtzusammensetzung (erhältlich von The Dow Chemical
Co., Freeport, Texas). Der Kettenverlängerer war Diethyltoluoldiamin (ein
Gemisch von 3,5-Diethyl-2,4- und 2,6'-toluoldiaminen) (erhältlich von
The Dow Chemical Co., Freeport, Texas). Das oberflächenaktive
Mittel war ein oberflächenaktives Silikon
(L-1000, erhältlich
von OSI Specialties/Witco Corp., Chicago, Illinois). Der Katalysator
umfasste eine 50:50 Kombination von Triethylendiamin (Dabco 3LV)
(erhältlich
von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown, Pennsylvania) und
Dibutylzinndilaurat (Fomrez UL28) (erhältlich von Witco Chemical Co., Chicago,
Illinois).
-
Der
isocyanatseitige Strom umfasste eine Präpolymerformulierung. Die Präpolymerformulierung
umfasste ein erstes Isocyanat in einer Menge von 31.83 Gewichtsprozent,
ein Polyol in einer Menge von 63.17 Gewichtsprozent, sowie ein zweites Isocyanat
in einer Menge von 5.0 Gewichtsprozent.
-
Das
für die
Präpolymerformulierung
verwendete erste Isocyanat war 98 Prozent reines p,p'-MDI (Isonat 125M)
(erhältlich
von The Dow Chemical Company, Freeport, Texas). Das Polyol war ein
Ethylenoxid-gecapptes (15 Prozent) Triol mit einem Molekulargewicht
von 6000 und einer maximalen Ungesättigtheit von 0.02 Milliäquivalenten
pro Gramm an Gesamtzusammensetzung (erhältlich von Asahi). Und das
zweite Isocyanat waren 50 Prozent p,p'-MDI und 50 Prozent o,p-MDI (Isonat
50 OP) (erhältlich von
The Dow Chemical Company, Freeport, Texas).
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Der
isocyanatseitige Strom und der polyolseitige Strom wurden als Gemisch
in einem Gewichtsverhältnis
von 2.15:1 (Isocyanat zu Polyol) unter Verwendung von RIM-Standardverarbeitungsbedingungen
kombiniert.
-
Die
aus diesen Bestandteilen hergestellten Polyurethanpolymerplatten
umfassten ein Hartsegmentpolymer in einer Menge von 34 Gewichtsprozent.
Die Messung des Zugmoduls ergab 50 mPa bei 80°C.
-
Die
Temperaturstabilität
des Polyurethanpolymers wurde mittels eines bekannten Verfahrens – dynamisch-mechanischer
Spektroskopie – bestimmt. Dieses
Verfahren misst im Allgemeinen die Veränderung des Zugmoduls des Polymers über einen
Temperaturbereich, welcher in diesem Fall –100°C bis 150°C war.